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Alpenveilchen
28.04.2011, 16:20
Hallo,
hat jemand Erfahrung damit ob Vergesslichkeit während der Chemotherapie oder durch die Therapie als Nebenwirkung normal ist? Unsere Bekannte (57) hat - nach vermutlich Xeloda kombiniert mit Oxaliplatin und jetzt nur noch Xeloda - Probleme, den administrativen Alltag im Griff zu behalten. So hat sie z.B. vergessen, die Miete zu zahlen oder Sachen von der Reinigung abzuholen usw., was ihr früher nie passiert ist. Auch sonst scheint sie jetzt manchmal etwas verwirrt im Gespräch. Das kann natürlich viele Gründe haben. Ich würde nur gerne wissen, ob das bei anderen auch so aufgetreten ist und mit der Chemotherapie zusammenhängen kann.
Liebe Grüsse an alle
vom Alpenveilchen
Mondträne
28.04.2011, 16:40
hat jemand Erfahrung damit ob Vergesslichkeit während der Chemotherapie oder durch die Therapie als Nebenwirkung normal ist?
Hallo Alpenveilchen, <-- netter Nick :)
ich spreche jetzt mal für eine Menge Krebskranker hier, wenn ich sage, dass es (leider) tatsächlich "normal" ist, wenn man während der Chemo öfter mal vergesslich ist.
Das äußert sich beispielsweise sogar mitten in einem Satz =
ich habe schon Sätze angefangen und nach dem halben Satz wusste ich selbst nicht mehr wie es weitergeht. Und am Alter kann das ganz sicher nicht liegen :tongue
Manchmal fehlen mir regelrecht Worte bei einem Gespräch, d.h.:
ich will sagen:
gestern hab ich mit meinem neuen ...gebügelt, aber das Wort : ... (in diesem Fall eben "Bügeleisen") will mir partout nicht einfallen :rotier2:
Meine Schwester, die bereits 2009 an Krebs (Brust/Lymphdrüse) erkrankt ist, hat mir das bestätigt :(
Bei ihr hole ich mir auch öfter mal Tipps und frage nach, wenn ich nicht weiter weiß (oder mir "solche Sachen" passieren).
Das geht aber auch wieder weg (sagt Schwesterlein), wenn die Chemo(s) vorbei sind. Naja, da werde ich wohl für den Rest meines Lebens "Wörter verlieren oder nur noch halbe Sätze reden" :rolleyes:
Sodele, hoffe ich konnte ein klein wenig Licht ins Dunkel bringen?
Dann lasse ich mal liebe Grüße da
Elke
gilda2007
28.04.2011, 17:09
Meine Mutter, Schwester und ich sind in der AHT nach Brustkrebs. Alle bekommen andere Medikament, alle 3 sind wir auch Jahre nach der Erstbehandlung noch vergesslich. Wenn ich am hinteren Ende der Wohnung loslaufe, weiß ich vorne angekommen nicht mehr, was ich dort eigentlich wollte. Gruselig. Es wurde zwar etwas besser, aber "normal" ist es auch 4 Jahre nach Chemo nicht. :(
Alpenveilchen
28.04.2011, 18:22
Liebe Elke und liebe Gilda,
danke für Eure schnellen Antworten. Ich bin etwas überrascht, dass die Vergesslichkeit doch so normal ist. Man liest nirgends etwas darüber, nur über Neuropathien, Erbrechen, Durchfall etc. Dabei ist die Vergesslichkeit etwas sehr beängstigendes, wenn man nicht darauf vorbereitet ist. Ich werde Eure Erfahrungen an unsere Bekannte weitergeben. Vielleicht beruhigt sie das ja ein wenig.
Vielen lieben Dank
Euer Alpenveilchen
Hallo Alpenveilchen,
ich habe vor 4 Jahren eine Cisplatinchemo bekommen und hatte extreme Probs mit der Vergesslichkeit.
Ich denke/spreche wohnorts-und berufsmässig in 2 Sprachen, nur fielen mir nach der Chemo die Worte nicht mehr ein. Musste ständig Pausen beim sprechen machen, selbst in meiner Muttersprache Deutsch. Es war wirklich schlimm. Da will man was sagen...und das Wort fehlt ! (wie Mondträne vom "Bügeleisen" schrieb...genauso) Dazu vergass ich alle Termine, Absprachen usw. was mich teilweise in unmögliche Situationen gebracht hat. Denn ich habe schon 3 Monate nach Therapieende wieder gearbeitet, was ich heute nicht noch mal so machen würde....
Sonst so wortgewand, schien ich plötzlich ein stotternder und um Worte ringender Zombie zu sein. ZZZZZZZ.....
Abhilfe hat mir gebracht: Kreuzworträtsel (!) und dann konsequent alles aufschreiben. So ist es auch 4 Jahre nach Therapieende noch. Ohne Aufschreiben geht garnichts. Aber es ist schon besser geworden. Es hst sich wieder alles eingepegelt, nur verlassen darf ich mich nicht darauf. Das Fehler-und Vergesslichkeitsteufelchen lauert immer noch an jeder Ecke.
Hallo Alpenveilchen,
ich habe gehört, dass das manchmal am fehlenden Vit.B12 liegen kann, ebenso wie die Neuropathien. Vielleicht das mal überprüfen lassen im Labor?
Viele Grüße
Lanna
Alpenveilchen
25.06.2011, 16:01
Liebe Lanna,
vielen Dank für Deinen Hinweis. Sie nimmt nun schon Vitamin-B-Präparate, allein damit die Blutwerte nicht mehr so absinken zwischen den Behandlungen der Chemotherapie. Dann schlägt sie ja zwei Fliegen mit einer Klappe. Nochmals dankeschön!
Viele liebe Grüsse
vom Alpenveilchen
monika100
26.06.2011, 10:12
Hallo Alpenveilchen,
auch mein Mann hat 2 Jahre nach seinen Chemos immer noch Probleme mit der Vergesslichkeit, scheint normal zu sein.
Trotzdem würde ich es auf jeden Fall dem Arzt nochmal sagen, vielleicht gibt es ja irgendwas, was die Sache etwas verbessert. Ansonsten hilft nur Geduld.
Viel Erfolg und LG
Monika
stefuli1976
26.06.2011, 10:30
Hallo alpenveilchen,
ich hatte letztes jahr chemo mit carboplatin mono, und ich bin auch seither sowas von vergesslich...wörter fallen mir einfach nicht ein, oder ich geh in einen raum, und mir will einfach nicht mehr einfallen was ich da jetzt eigentlich wollte...termine uvm vergess ich einfach...das ist schrecklich für mich denn ich war vorher ein wandelnder terminkalender...grhhhh und vor allem ist sowas voll ärgerlich wenn man sich wo vorstellt und einem fällt entweder das wort excel oder noch schlimmer diagramm nicht mehr ein, da kann man gleich wieder einpacken :mad:
hab jetzt von einem internisten eine packung mitbekommen wo die mir die neurotransmitter getestet werden sollen, also nor-adrenalin, dopamin..) doch das muss man leider selbst zahlen..aber vielleicht kann man da auch was herausfinden also isses mir das wieder wert...:confused:
meine gyn im kh wo ich immer hingegangen bin zur chemo meinte, das würde dort chemohirn genannt...:cool:
lg
steffi
Alpenveilchen
27.06.2011, 23:45
Vielen lieben Dank, Monika, Steffi und Fischi.
Man muss sich wohl erst einmal darauf einstellen, dass die Vergesslichkeit so bleibt, eine Sache von vielen, die nicht mehr so ist, wie sie mal war, also vor dem Krebs und der Chemo.
Bei diesen Nebenwirkungen kommen immer drei Sachen zusammen: erstens das Leid der Nebenwirkungen mit ihren Belastungen, zweitens die Angst davor, was noch so alles "unkontrolliert" mit dem eigenen Körper geschieht, und drittens - immer dabei - die Angst, ob das nicht alles ein Zeichen der fortschreitenden Krankheit (Hirntumore?) ist.
Eure Beispiele dafür, dass das ein normaler Nebeneffekt der Chemo ist, werden sie hoffentlich etwas beruhigen.
Ganz liebe Grüsse
vom Alpenveilchen
Hi,
ich hab da auch noch so ein "tolles" Beispiel:
ich habe mir einen großen Metallkorb mit 6 Kerzen gegönnt und darin in einer
Schale zwei Hängepflanzen arrangiert. Sieht super aus. Habe mich jeden Abend
darüber gefreut. Bis die Pflanzen nach ca. 4 Wochen trocken runterhingen. Ich
habe doch tatsächlich überhaupt nicht daran gedacht, daß ich die mal gießen
müßte!!!
Gruß
Saschue
Hallo und guten Tag,
ja, die Vergesslichkeit. Bei mir war es manchmal so, dass ich z.B.beim Telefonieren vergessen habe, was ich sagen wollte. Der "rote Faden" war weg. Ich konnte nicht richtig schreiben, habe Buchstaben ausgelassen.Außerdem war ich noch ein total "unorganisierter Mensch".
Meine Wohnung sah teilweise unordentlich aus. Überall lag etwas rum.Heute habe ich ein Heft, in das ich wichtige Dinge einschreibe, die ich nicht vergessen darf.Ich will euch lieber nicht erzählen, welchen Beruf ich habe.
LG
Tracey
Los Tracey "oute" Dich!!
Ich hab` auch so ein Merkheft, in dem ich hauptsächlich Termine und
Uhrzeiten aufschreibe. Ansonsten stehe ich kurz danach mit der Frage da:
Viertel vor oder Viertel nach, bzw. war es überhaupt "10"?
Fischi, das mit dem Hund ist zum Brüllen. Vielleicht wird unsere Nachbarskatze
deswegen nur "Süße" gerufen?!
Daß mit den Namen kenne ich auch. Neulich hat mir jemand verraten, was sie
in so einem Fall macht: alle Namen in alphabetischer Reihenfolge im Geiste
runterrattern, bis einer bekannt bzw. passend vorkommt. Je öfter man das
praktiziert, desto schneller soll es übrigens gehen.
Am Freitag (01.07.) rief meine Friseuse an, wo ich denn bliebe?! Ich habe
doch tatsächlich den "Punkt" hinter der "1" für eine "6" gehalten. Es hatte
mich allerdings stutzig gemacht, daß ich 14 Tage später schon wieder einen
Termin haben sollte?! Aber im Hirn sind irgendwie die richtigen Tasten nicht
eingerastet, damit ich das vernünftig hinterfrage.
Wenn ich morgens, bevor ich Arbeit fahre, noch schnell was aufbügele, muß
ich das Bügeleisen ganz bewußt ausschalten, sonderen habe ich tagsüber
keine ruhige Minute mehr.
LG
Saschue
PS: Kennt ihr das auch, das "Buchstaben verdrehen" beim Tippen?
Ja, das mit dem Hund ist wahrlich sehr lustig.
Und die Namensvergesslichkeit ein ständiges Problem. Ich trage inzwischen ein kleines Merkheft mit mir rum, wo ich auch Namen eintrage....
Hier noch ein anderes Beispiel, nicht zum lachen, aber typisch....
Im November 2010 habe ich einen Arzttermin für den 28. Juni 2011 erhalten, doch habe am gleichen Tag den Onkologen gewechselt. Daraufhin erhielt ich einen neuen Termin für den neuen Arzt per Post für den 1. Juli und habe ihn glücklicherweise auch sofort ins Büchlein eingetragen.
Am 1. Juli schaute ich jedoch nicht ins Büchlein, sondern auf die Terminkarte vom KH und wurde grau im Gesicht vor Entsetzen, denn da stand ja der 28. Juni vermerkt und dieser Tag war längst vorbei....
Den neuen Termin am 1. Juli per Brief hatte ich total vergessen und meinte nun, eine sehr wichtige Nachsorge verpasst zu haben und wusste nicht mehr, was tun. Also rief ich an und man erinnerte mich an den neuen Termin.
So einen Schreck wünsche ich keinem. Und schlimmer, niemand würde es einem glauben, dass man einen wichtigen Arzttermin einfach so verschwitzt hat.
Man muss sich ALLES aufschreiben, alles.:raucht:
Ich oute mich. Aber vorher muss ich euch noch erzählen, dass ich am letzten Freitag meine Autotür weit offen gelassen habe, nachdem ich den Einkauf reingebracht habe.Den Schlüssel habe ich zum Glück abgezogen.
Und am Mittwoch wusste ich nicht mehr, wann ich zur Physiotherapie war, obwohl es erst am Montag war.
Ach ja, ich bin Lehrerin.
Tracey
Alpenveilchen
08.07.2011, 19:22
Liebe Tracey,
ich finde das sehr stark von Dir, mit der Vergesslichkeit als Lehrerin zu arbeiten. Es gibt wohl kaum einen Beruf, wo andere so schnell auf die eigenen Schwächen reagieren, wie bei Lehrern/innen.
Schlimmer wäre es vielleicht, wenn Du als Krankenschwester oder Pilotin arbeiten würdest...
Ganz liebe Grüsse
vom Alpenveilchen
Ich bin so froh dass es die Beiträge hier gibt, so weiß ich wenigstens das ich das Problem nicht alleine haben. Man zweifelt ja schon manchmal am Verstand, geht in die Küche und weiß nicht mehr was man da wollte, echt schlimm.
Auch damit muß man klar kommen :)
Gruß Wangi
( Hätte ich jetzt fast vergessen ;) )
Hallo zusammen,
@saschue: das mit den Buchstaben vertippen passiert mir ständig, aber ich habe das nicht direkt mit der Chemo in Verbindung gebracht. Aber jetzt, wo
du es erwähnst......... ?:confused:
Ansonsten ist mir das sehr bekannt, dass man vergisst was man sagen oder holen wollte. Ich habe es nur nicht mehr auf die Chemo zurückgeführt, da diese ja schon bald 2 Jahre her ist. Ich bekam "nur" Carboplatin. Aber nach all euren Berichten kann ich wohl auch davon ausgehen, dass das doch mit der Chemo zusammenhängt.
Aber wenn sonst soweit alles in Ordnung ist u bleibt will ich nicht meckern.
Ich bin auch nicht mehr so belastbar psychisch u. physisch u. ich mache regelmäßig Sport u. habe auch einen Hund (u. somit genug Bewegung).
Merkt ihr das bei euch auch?
Liebe Grüße
Dagmar
Hallo Alpenveilchen,
also momentan arbeite ich noch nicht. Das ist mein großes Problem mit dem Vergessen.Ich traue mich einfach nicht unter Menschen. Man verzeiht Lehrern Fehler nur bis zu einem bestimmten Grad.
LG Tracey
Alpenveilchen
15.07.2011, 10:05
Liebe Tracey,
das verstehe ich nur zu gut. Ich wünsche sehr, dass Deine Gedächtniszellen sich schnell regenerieren.
Liebe Grüsse
vom Alpenveilchen
Hallo
Oje, oje, oje ... :eek:
Ich habe mit der Chemo noch gar nicht begonnen, und bin schon jetzt (seit einigen Monaten, oder gar schon ein Jahr???) ungewöhnlich vergesslich.
Mir passieren genau so peinliche Dinge, wie sie hier beschrieben werden. :o
Hund habe ich zum Glück keinen ...
Ich sage dazu immer "beginnender Alzheimer" ... :rolleyes:
Wie wird das erst, wenn ich das Zeug bekomme??? :augen:
Ilse Racek
18.05.2012, 07:24
@Arsinoe :winke:
sicher hast Du ganz bewusst einen 10 Monate "alten" Thread wieder hoch geholt und erwartest, dass zu Deinen Anmerkungen die eine oder andere Antwort kommt ;)
Also - das Wort Alzheimer kann nur die/der so unbeschwert benutzen, die/der keine nahestehenden Menschen mit dieser Erkrankung um sich hat oder regelmäßig besucht :rolleyes:
Wenn Du in verschiedenen Lebensphasen auffallend vergesslich bist, muss das nicht unbedingt mit Alzheimer, Demenz oder Neben- bzw. Nachwirkungen der ChemoTherapie zu tun haben :augendreh:
Ich will nicht klugscheixxxxen, aber es gibt durchaus Lebenssituationen, die einen jede kleine völlig normale Vergesslichkeit dramatisieren lassen.
Ich schließe mich da nicht aus und sage mir dann "be cool" :cool2:
Alles Gute für Dich
:winke:
Hallo, ich bin neu hier und muss da auch nochmal was dazu schreiben.
Ich habe auch gemerkt dass ich mir wenig merken kann, nach der Chemo.:confused:
So langsam wird es besser.
Ich bin 40 , und meine dass die Chemo da auch im Hirn ihre Arbeit geleistet hat.
LG
SilkeK.
Hallo!
@Ilse :winke:
Nö, den Thread habe ich nicht "ganz bewusst" hervorgeholt. Ich habe einfach Themen herausgepickt, die mich persönlich im Moment beschäftigen. Dass der Thread alt ist, ist mir nicht aufgefallen. Aber ich bin, glaube ich, auch nicht die Einzige, die alte Themen wieder aufgreift ... oder? :rolleyes:
Und zu deiner Aussage, dass nur jemand "unbeschwert das Wort Alzheimer benutzen" könne, der "keine nahestehenden Menschen mit dieser Erkrankung um sich hat", möchte ich folgendes sagen:
Meine Grossmutter hatte Alzheimer. Ich habe das nur allzu gut mitbekommen, da ich sehr oft bei ihr war. Es hat einige Jahre gedauert, in denen ich ihr Leiden mitbekommen habe. Für mich - wie auch die anderen Familienangehörigen - war das der blanke Horror.
Mir geht das Thema nun mal sehr nahe. Weil ich nun mal schon seit einiger Zeit ziemlich vergesslich bin und mich immer wieder gefragt habe, ob ich vielleicht ebenfalls an Alzheimer erkrankt sein könnte. Dass ich vergesslich bin, ist übrigens nicht bloss meine Wahrnehmnung, ich werde auch von meinem Umfeld darauf angesprochen. Ich denke, dass ich da nicht eine ganz normale Vergesslichkeit dramatisiere. Aber kann schon sein, dass ich ein wenig hypochondrisch bin ... ;)
Wenn ich dann noch lese, dass sich das Ganze durch die Chemo verstärken kann, dann mache ich mir echt Sorgen. :eek:
Falls ich mit meiner eher flappsigen Art darüber zu schreiben, jemanden beleidigt habe, möchte ich mich hiermit dafür entschuldigen. Das war nicht meine Absicht!
Es ist so, dass ich schon immer über eine gute Portion schwarzen Humor verfügt habe. Jetzt, in der momentanen Situation, macht sich dies in Form von Galgenhumor stärker bemerkbar. Für mich ist es befreiend, ab und zu auch mal über mich und meine Situation lachen zu können.
Es kann sein, dass für dich das Thema "Vergesslichkeit" abgehakt ist, für mich ist es das nicht und ich fände es schön, wenn ich mich darüber mit anderen austauschen könnte.
Ich wünsche dir auch alles Gute!
@Silke :winke:
Hallo!
Hast du Strategien entwickelt, um mit der Vergessichkeit um zugehen und wenn ja, was hast du für Erfahrungen damit gemacht?
Ich mache in der letzten Zeit recht häufig Kreuzworträtsel und versuche mir Sachen zu merken, und nicht immer alles auf einen Zettel zu notieren.
Herzliche Grüsse
Arsinoe
Ilse Racek
20.05.2012, 09:01
@Arsinoe :winke:
Bezüglich Deines Beitrags vom 17.05. hatte ich Dich s o verstanden, dass Du derzeit v o r den ChemoZyklen stehst und nun im Vorfeld diese Ängste hast; ich wollte nur deutlich machen, dass Vergesslichkeit nicht zwingend zu den Nebenwirkungen der Therapie gehört :rolleyes:
An dieser Stelle möchte ich mich entschuldigen, dass ich mich vielleicht missverständlich ausgedrückt habe :kuess:
Mich hast Du - mit Deiner wie Du schreibst flapsigen Art - nicht beleidigt und nach den Reaktionen der anderen User auf Deinen Beitrag zu urteilen hast Du die Meinung so mancher Betroffenen unterstützt :knuddel:
Zum Zeitpunkt Deines Beitrages lag ein Besuch bei meiner schwer dementen und alzheimerkranken Mutter meines Mannes ganz zeitnah hinter uns ...... laut Neurologe leidet sie an beiden Krankheiten - wie auch immer diese wissenschaftlich unterschieden werden :sad:
Das Thema Vergesslichkeit ist natürlich auch für mich nicht gänzlich "abgehakt", da ich inzwischen flott auf die 70 zugehe ;)
Meinen "Grips" versuche ich durch Lesen, Gespräche, Spielen und verschiedene Pflichten im Alltag zu festigen und ich kann nur hoffen, dass dies die richtige Strategie ist ;)
Sollte ich - wie beispielsweise eine meiner sehr netten Hallenbad-Mitschwimmerinnen - noch mit über 80 Lebensjahren teilweise orientierungslos mit dem PKW rumgurken und Crashs inkaufnehmen, hoffe ich schon jetzt, dahingehend liebevoll von wohlmeinenden Menschen ausgebremst zu werden :shy:
Übrigens: den Schwierigkeitsgrad bei Rätselheften konnte ich nach meinen 8 ChemoZyklen sogar steigern ;)
Alles Gute :pftroest:
mit herzlichen Grüßen :winke:
Alpenveilchen
20.05.2012, 09:28
Ich wollte nur noch kurz hinzufügen, dass es normal ist, dass die Fähigkeiten des Gedächtnisses ab etwa dem 60. Lebensjahr abnehmen. Viele kerngesunde Menschen erleben dann, dass ihnen z.B. Namen nicht mehr einfallen, obwohl sie immer ein super Namengedächtnis hatten. Diese Entwicklung ist also nichts beängstigendes, und sie verläuft ja auch langsam, so dass man sich mehr und mehr darauf einstellen kann.
Die eventuelle Vergesslichkeit durch die Chemotherapie kommt vergleichsweise plötzlich, weshalb sie dann auch leicht dazu führt, dass einiges an praktischen Dingen schief geht, einfach, weil man sich noch auf sein Gedächtnis verlassen hatte. Über die Vergesslichkeit durch die Chemotherapie wird bei den Nebenwirkungen fast nie geschrieben. Kein Wunder, dass viele davon überrascht werden.
Ganz liebe Grüsse
vom Alpenveilchen
Hi Arsinoe,
ich habe vor einiger Ziet mal irgendwo gelesen, woran man selbst feststellen kann, ob es beginnende Demenz pp. oder "normale" (Chemo)-Paddeligkeit ist.
Beispiel: Der Autoschlüssel ist nicht aufzufinden. Jetzt setzt bei Paddeligkeit folgender Mechanismus ein: das Auto ist zuhause, also muß der Schlüssel hier irgendwo sein. Ich tue ihn immer in meine Handtasche - rausfallen kann er da nicht, höchstens beim Haustür aufschließen, also vor der Haustür nachgucken. Was habe ich als erstes gemacht, als ich nach Hause kam? usw.
Erst wenn Du da stehst und dieser Mechanismus nicht mehr einsetzt, hast Du ein Problem.
Ich habe übrigens meinen Autoschlüssel im Keller auf der Waschmaschine abends wiedergefunden (mußte aber tagsüber meinem Physio absagen, weil ich nicht zu ihm konnte....)
Und warum eigentlich nicht "alte" Threads ausgraben? Hier kommen immer wieder "Neue" dazu, für die das Thema aktuell ist. Dafür jedes Mal einen "neuen" Thread aufzumachen, halte ich nicht für nötig.
Gruß
Saschue
Hallo! :winke:
Herzlichen Dank an für die Antworten!
Hmmm ... Mein Problem ist, dass ich erst 44 Jahre alt bin und nun seit mindestens einem Jahr (?) ziemlich vergesslich bin.
Das Kurzzeitgedächnis macht mir vor allem zu schaffen. Ich denke z.B. "das sollte ich auch gleich machen" und dann ertappe ich mich etwa eine halbe Stunde später dabei, dass ich es total vergessen habe. Oder jemand weist mich darauf hin ... sehr peinlich ... :o
Es sind meistens Kleinigkeiten. Etwa, dass ich ein anderes T-Shirt anziehen wollte ... Und dann renne ich wieder hoch (wir wohnen auf 3 Stockwerken), wer nicht Kopf hat, hat Beine ...
Am Dienstag beginnt die Chemo und ich befürchte nun, auf Grund dessen, was ich hier gelesen habe, dass ich noch vergesslicher werde.
Nun ja, hab mir schon überlegt, mir - wenn ich nach draussen gehe - einen Zettel mit meinem Namen und meiner Adresse umzuhängen, damit ich nicht "verloren gehe". ;)
Wie auch immer ... ich hoffe, dass das Kreuzworträtseltraining hilft ... :)
Herzliche Grüsse
Arsinoe
Hallo J.F.
Ja, das kenne ich, durchaus :D
Allerdings gehöre ich zu den seltenen Ausnahmen von XX-Chromosomträgerinnen, die NICHT multitaskingfähig sind. ;)
Ich weigere mich schlicht jederzeit erreichbar zu sein und schalte mein Handy nur sporadisch ein ... etc.
Nö, daran liegt es wohl nicht.
Ich bin ganz schlicht im altmodischen Sinne schrecklich vergesslich.
Das Dumme ist, dass mir das - angesichts meines Alters - niemand glaubt.
Nun ja ... schauen wir mal, wie es sich entwickelt ...
Herzliche Grüsse
Arsinoe
Hallo Arsinoe,
was du beschreibst kenne ich gut. Ich bin 55 und habe meine Chemo seit fast 3 Jahren hinter mir und kämpfe auch noch gegen die Vergesslichkeit. Es sind die Kleinigkeiten die nerven, das hast du gut beschrieben, Sachen die man machen will und es von einer auf die andere Minute vergisst usw.
Sachen die Jahre, Jahrzehnte her sind sind alle noch da, DAS finde ich komisch. Und das Schlimme ist dass das Umfeld das auch mit bekommt und einen darauf hinweist "Hast du das schon wieder vergessen?:rolleyes:" Man, ich mache das nicht absichtlich :megaphon:.
Und ich hab gelesen dass das mit den Rätsel lösen auch nicht klappt, damit trainiert man nur den Teil des Gehirns der dafür zuständig ist.
Ich schreibe mir jetzt viele Sachen auf oder speichere sie ins Handy, DAS ist für mich mehr Organizer als Telefon, habs meist auf lautlos :)
Ach, und deine Art zu schreiben ist vollkommen okay :)
Liebe Grüße
Wangi
Hallo Wangi
Vielen Dank!
Nun, wenn das 3 Jahre nach der Chemo noch so ist ...dann "guet Nacht am Sächsi", wie wir in der Schweiz sagen würden ...
Werde mich wohl damit arrangiere müssen, wenn es dann bei mir auch die Wirkung haben sollte. Wie gesagt, ich bin bereits jetzt VOR der Chemo schrecklich vergesslich ....
Was wollte ich doch gleich noch sagen??? ;)
Herzlich
Arsinoe
Ilse Racek
21.05.2012, 07:28
:winke:
April 2013 werde ich 70 Jahre alt - hoffentlich vergesse ich das nicht ;) ....
.... aber mal im Ernst - es ist natürlich lästig, vergesslich zu sein und die Ursachen zu suchen, ist sicher nicht falsch :rolleyes:
Bei mir gibt's wohl dreierlei Gründe für meine Vergesslichkeit und ich gehe deshalb relativ gelassen damit um : das Alter, 8 ChemoZyklen und meine angeborene Paddeligkeit :grin:
@Saschue :winke:
dass dieser Strang nochmal hoch geholt worden ist, gönne ich uns allen :pftroest:
Die Neuen und die Alten (ich bin - mit kleineren Unterbrechungen - seit 2005 im Forum "unterwegs") haben natürlich Nutzen vom Dialog; also freuen wir uns doch, miteinander kommuniziert zu haben :knuddel:
@Arsinoe :winke:
liebe Grüße in die wunderschöne Schweiz - wir haben einige Jahre an der Grenze gelebt (Weil am Rhein) und besuchen gerne noch Freunde Richtung Zürich :)
Einer unserer Schweizer Freunde ist "eigentlich" Deutscher - wird liebevoll als Schwooob betitelt und ist eigentlich aus Nordhessen :D
Seine Frauen sind Schweizerinnen und mir liebe Freundinnen geworden :knuddel:
@J.F. :winke:
Deine Anmerkungen bezüglich Auszeit und/oder Stift bereit legen sind sehr zu empfehlen; ich praktiziere das schon viele Jahre :knuddel:
:winke: :winke: :winke:
Hallo Arsinoe,
es hat sich aber auch schon gebessert in der Zeit. Während und nach der Chemo hatte ich Schwierigkeiten Namen für Begriffe zu finden, DAS war richtig übel. Aber das hat sich auch ganz gut wieder gegeben, klar fällt mir auch heute mal etwas nicht ein, aber das ist wohl mein fortgeschrittenes Alter ;).
Aber das Alles muß ja auch bei dir gar nicht auftreten, bei meinem Chemomittel sind solche Nebenwirkungen bekannt (Cisplatin, 5FU).
Wir drücken mal die Daumen dass du uns hier während und nach deiner Chemo noch kennst ;) :D.
Alles Gute für dich :)
Gruß Wangi
@Ilse ;)
Ich finde das auch gut manche Thread wieder hoch zu holen, gerade bei solchen Themen die nicht auf eine Krebssorte;) beschränkt sind.
Lieben Gruß
Wangi
Hallo!
Danke für eure Antworten und guten Wünsche! :)
@Ilse: Danke dir. Seit letztem Herbst wohnen wir allerdings im schönen Süddeutschland! :D Mein Mann ist Deutscher und mir ist es hier sehr wohl. Ich arbeite "nur" noch in der Schweiz - wenn ich nicht grad krankgeschrieben bin, so wie jetzt.
Ich werde mir einen Zettel machen, damit ich euch nicht vergesse. ;)
Herzlich
Arsinoe
Ilse Racek
22.05.2012, 07:19
@Arsinoe :winke:
Das ist schön, dass Du "pendelst" - das wäre so meine Idealvorstellung gewesen, als ich noch jünger war :)
@Wangi :winke:
Solltest Du mich gemeint haben, dann kannst Du mich gerne I l s e (nicht Inge) nennen - so werde ich schon seit 69 Jahren gerufen :grin:
Liebe Grüße :winke: :winke:
Hallo ILSE ;):D,
ich habs gleich geändert :)
Lieben Gruß
Wangi
Ilse Racek
23.05.2012, 06:57
@Wangi :winke:
So isses gut - dann weiß wenigstens Jede/r, w e r gemeint ist :grin:
Nicht, dass sich dann doch noch einige "Ingen" angesprochen fühlen; beide Namen wurden in den 40er und 50er Jahren ja gerne genommen :)
:winke: :winke: :winke:
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