AMl mit 82 Jahren

[Angie99]

Weiß nicht was ich glauben soll oder ist der Krankheitsverlauf so??

Meine Mutter liegt seit 4Wochen im Krankenhaus.Die wurde eingeliefert wegen Blutarmut und Arthrose Schmerzen. Sie bekam sofort ,noch denselben Tag 4 Blutkonserven.Man untersuche Magen Darm ,MRT wurde gemacht. Zum Schluß wollte man eine Knochenmarkpunktion im Rückenmark machen kam ,konnten aber nicht punktieren und man nahm Knochenmark aus dem Brustbein.
Das wurde nach München geschickt und dort stellte man AML fest.
In den ganzen vier Wochen Krankenhausaufenthalt bekam sie 12 Blutkonserven. Jetz bekommt sie eine leichte Chemo so der Arzt,damit wird ihr Tod verzögert, aber sie stirbt noch diesen Sommer das sagte er knallhart, so würde man ihr noch Lebensqualität geben. Seit 4Tagen bekommt sie nun eine leichte Chemo in Tablettenform. Sie fühlt sich fit hat auch keine Schmerzen mehr und heute hat der Arzt gesagt wenn das Blutbild so bleibt wird sie Montag entlassen und wird ambulant von einem Onkologen weiter mit Chemo behandelt.
Ich habe keine Ahnung was noch kommt....
Was sollte ich den Arzt noch fragen...
Das sie an AML stirbt war ein großer Schock. Es ist mir klar sie ist alt und mir war auch klar das sie in ihrem Alter bald sterben kann.
Sie glaubt jetzt,dass sie nicht stirbt,sondern auf dem Wege zur Heilung ist. Ich lasse sie natürlich in dem Glauben, es ist wohl ihre Art damit umzugehen.
Aber ich bin irgendwo hilflos,kann es sein ,das der Arzt sich geirrt hat??
Aber das kann ja nicht sein,ich weiß doch was der Arzt gesagt hat.
Ich bewundere euch hier alle,wie ihr hier mit der Leukämie umgeht und was ihr darüber wisst.
Meine liebe Mutti wird bald nicht mehr da sein und ich habe einfach nur Angst davor das sie hinterher qualvoll stirbt.

Gebt mir bitte mal einen Rat,was soll ich den ambulant behandelnden Arzt noch fragen. Ich bin einfach nur hilflos

Angie
:confused:

[vintage]

liebe angie,

sicher kam es überraschend mit der aml für euch/dich, andererseits werden die menschen immer älter -
und sie sterben an *irgendeiner* krankheit, weil einfach die lebenszeit zu ende geht.
im besten fall in einem schönen hohen alter.

sei froh, das der arzt mit euch klartext redet und euch nicht im unklaren lässt.
so könnt ihr noch *zeit* bewusst zusammen verbringen und geniessen und besprechen, was zu besprechen ist.

mein vater ist auch an leukämie gestorben.
also mit dem wissen von damals (2006) würde ich folgendes an deiner stelle tun:
- mich um einen hospizplatz kümmern,
- oder erkundigen, wo die nächste palliative station ist,
- für eine gute schmerztherapie sorgen,
- alles regeln, was zu regeln ist, wenn das noch nicht getan wurde.
- alle zeit, die geht, mit der person verbringen und ihr so gut es geht beistehen.

das war`s schon.

ich wünsche dir viel kraft und einen guten weg der begleitung für deine mama.

viele gruesse, vintage

[Angie99]

Danke für Deine Antwort.
Ja ich werde versuchen viel Zeit mit ihr zu verbringen.
Ein Hospiz gibt es hier , ob es eine palliative Station gibt muß mich mal schlau machen.

Werde versuchen Das Beste zu machen.
Grüsse Angie

[Mitch]

Das ist sicher ein harter Schlag für Euch. Tut mir sehr leid!

[Playtecci]

Das tut mir leid, ich weiss wie hart es ist.

Mein Opa ist 92. Vor 4 Wochen wurde er auch in die Klinik eingewiesen wegen der Blutwerte. Akute myelonische Leukämie. Man sagte er hätte noch 3 Tage zu leben. Er würde erstmal Blut und Blutplättchen bekommen.

So geht es jetzt seit 4 Wochen, alle 3 Tage muss er in die Klinik um seine Packerl zu bekommen.

Die Ärzte sagen, jeder Tag kann der letzte sein, nur wann???

Zum Thema Klartext reden, bei einem jungen Menschen ja, aber bitte lasst es bei einem alten Menschen sein. Ihm und den Angehörigen ist ohnehin klar, dass jede Sekunde die letzte sein kann und es gibt daher auch nichts mehr was zu regeln wäre.

Dem Betroffenen selbst und den Angehörigen wird zusätzlich das Leben schwer gemacht. Meine Mutter heult nur noch, verlässt das Haus nimmer, weil ja in der Zwischenzeit Opa sterben könnte, Opa der sich früher mit Rechenaufgaben beschäftigte, sitzt nur noch vor dem TV und wartet auf den Tod. Wenn es zu Gesprächen kommt, gehts auch nur darum, dass dieses Jahr ein sehr schweres werden wird, weil er und Oma sterben werden.

Ich hätte mir echt für ihn und den Rest gewünscht, dass er einfach einschlafen darf und man vorher normal zusammen leben kann. Heute ist sogar ein Satz wie "Wie geht es dir" schon fast reiner Hohn. Wie soll man sich schon fühlen wenn man mit 92 noch klar bei Verstand ist und man genau weiss, dass die Krankheit einem jede Sekunde das Leben rauben kann.

[Angie99]

Ja heute ist sie aus der Klinik nach Hause gekommen.
Sie fühlt sich gut.
Das Medikament heisst Hydroxyurea 500mg Kapseln die Chemo .
Nun morgen müssen wir zum ambulanten Onkologen.
Mal schauen wie es weitergeht:
Grüsse Angie

[Playtecci]

Nur zur Rückinfo, mein Opa verstarb am 27. Mai. Um 8 Uhr kam er ins Kh, danach auf die Palliativ und um 11:39 ist er gegangen. :cry:

[mariakal]

Hallo Angie,
es ist immer eine traurige Angelegeheit wenn man mit einer Krankheit zu tuen hat wo keine Heilung in Aussicht ist.
Meine Mama (heute 85 Jahre) ist seit 2008 an CML erkrankt und zu Anfang hatte man ihr Gleevec verschrieben, dass sehr viele Nebenwirkungen hatte.
Seit 2009 (Mai) nimmt sie auch Hydroxyurea 500mg und sie fuehlt sich eigentlich ganz wohl. Ich weiss natuerlich nicht wie es bei AML sein keonnte aber bei CML denke ich ist es eine andere Sache.
Verbring soviel Zeit es geht mit Deiner Mama und freud Euch auf jeden Tag.
Wer weiss vielleicht wird es doch noch laenger und ihr habt viel mehr Zeit miteinander. Das ich Euch natuelich auch vom Herzen wuensche.

Ich schicke Dir viel Kraft und alles Gute.
Liebe Gruesse aus Griechenland
Maria