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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hallo, auch wir sind betroffen


11.12.2003, 11:48
Hallo,
will mich kurz vorstellen. Ich bin Karola ( 33Jahre und wohne in Langenfeld)Seit 2 Tagen wissen wir das meine Mutter ein Nierenkarzinom an der li. Niere hat T3 steht in der Beurteilung von CT. Da ich selber Krankenschwester bin, laß sich die CT beurteilung wie eine Horrorgeschichte für mich. Dort steht:Gerota facie ist noch nicht durchbrochen, aber es besteht der dringende Verdacht, das der Tumor beginnt die Milz+ Pankreasschwanz zu infiltrieren, zudem der Verdacht von metastatischen Lymphknoten am li aortalen Nieren abgang. Bisher ist nur ein CT des Abdomen erfolgt, welches besagt das dort sonst keine Metastasen ersichtlich sind. Am Montag kommt sie in die Klinik und es soll eine Tumornephrektomie erfolgen. Der Urologe sagte zu meiner Mutter, das man den Tumor noch gerade rechtzeitig entdeckt hat. Ich würde das gerne glauben, kann es jedoch nicht wirklich. Ich denke ich muß nicht schreiben, wie es uns geht. Die Angst hat wie der Krebs, das große Fressen begonnen.Würde gerne wissen, ob jemand mir sagen kann, welche Untersuchungen und Behandlungsmöglichkeiten auf jedenfall in Erwägung gezogen werden sollten und wie die Prognose langfristig ist ( Noch kein Staging erfolgt)Meine Mutter ist 73 und ist eine sehr robuste Frau ich behaupte Sie hat sonst einen sehr guten Allgemeinzustang ist nur jetzt ziemlich fertig. Gefunden wurde der Tumor weil meine Mutter 2 mal häftig Blut im Urin hatte. Keine Schmerzen oder ähnliches. Kein Gewichtsverlust, Übelkeit oder so!
Bin dankbar für jede Antwort
Karola

Rudolf
11.12.2003, 19:04
Liebe Karola,
als allererstes solltet Ihr die Angst vergessen. Ich fürchte, daß die am meisten kaputt macht.
Wahrscheinlich hast Du Heinos Beiträge gelesen. Die Diagnose hatte er vor 10 Jahren, Tumor 1,5 kg, seit 7,5 Jahren lebt er befundfrei.
Ulrike kämpft mit und für ihren Mann Jürgen auch seit geraumer Zeit. Es sah anfangs viel schlechter aus als bei mir, weil auch die zweite Niere betroffen ist. Sie kämpfen weiter.
Aber Heino und Ulrike können selbst viel besser über sich berichten.
Auch Romy und Lalunchen sind 2 junge Frauen, die positives über ihre Väter berichten können.
Ich selbst hatte vor 3 Jahren die gleiche Diagnose: Zufallsbefund Sono, 6 x 9 cm lt. CT, T2, Lungenmetastasen. Diese sind bis auf eine ohne Chemo (IMT) weg. Die Operation war für mich, damals 64, problemlos. Linke Niere inkl. Nebenniere und Milz wurden geopfert. Die rechte Niere hat ihre Tätigkeit allmählich angepaßt.
Angst hatte ich von Anfang an nicht. Warum? Vielleicht, weil ich "zufällig" VOR meiner Diagnose 2 Bücher von Frauen gelesen hatte, die den Krebs überlebten.
Sicher ist bald ein Thorax-CT nötig, denn am häufigsten wird die Lunge von Metastasen befallen. Nach der Op. wird sicher ein Knochenszintigramm gemacht und wohl auch ein Schädel-MRT.
Meine ganze Behandlung besteht jetzt in Mistel und Visualisieren. Dazu evtl. später mehr, auf Anfrage.

Das Wichtigste:
1. die Angst abstellen, Angst lähmt und macht krank,
2. diese Krebsart wächst in aller Regel recht langsam, so daß nichts schnell entschieden werden muß. Es gibt viele(!) Überlebende.

Ich denke an Euch und wünsche Euch Kraft, Optimismus und eine wirklich ruhige Advents- und Weihnachtszeit. In der Stille liegt die Kraft (nicht in der Hektik). Genießt die Zeit, die Ihr gemeinsam habt. Ich bin sicher, es ist sehr sehr viel.
Liebe Grüße
Rudolf

12.12.2003, 07:09
Hallo Rudolf,
danke für die Antwort,ich denke Du hast recht, das Angst kaputt macht und eher zerstörrt.Aber ich denke gerade am Beginn dieser Krankheit macht die Unwissenheit die meißte Angst. Leider hatte ich noch nicht die Zeit alle Beiträge zu lesen, da wir erst vor 1 1/2 wochen Umgezogen sind und wir 2 kleine Kinder haben ( 3 und 1,5 Jahre)Gestern abend habe ich mit einem Ehemaligem Kollegen gesprochen der jetzt niedergelassener Urologe ist und auch er meinte man muß erstmal abwarten und die Diagnose allein sei ja kein Todesurteil. Zudem hätte sich der Radiologe mit der Beurteilung meiner Mutter etwas weit aus dem Fenster gehängt.Er meint man muß erstmal abwarten, was der OP Bericht und die Histologie sagt.
Vielen Dank, wir müssen jetzt erstmal bis zur nächsten Woche schauen!
Danke nochmal

Karola

12.12.2003, 08:32
Liebe Karola,

ich kann mich Eurem Urologen nur anschließen. Auch ich denke, daß sich der Radiologe wirklich etwas weit aus dem Fenster gelehnt hat! Ein endgültiges Tumorstadium und die Ausweitung des Tumors wird man sicher erst nach der OP und nach der histologischen Untersuchung feststellen können! Und danach wird man weiter sehen.
Bei meinem Mann Jürgen ist vor einem Jahr und sieben Monaten ein doppelseitiges Nierenzellkarzinom diagnostiziert worden. Die linke Niere wurde komplett incl. Nebenniere entfernt ( T3a, N1 ), aus der rechten Niere wurde der Tumor mittels Thermoablation entfernt. Danach folgte Immun-Chemo mit Interferon / Interleukin und 5 FU ( 2 Akutkurse in Abständen und Erhaltungstherapien ). Wir haben seit dieser Zeit einen Krankheitsstillstand zu verzeichnen. Im Mai diesen Jahres ist ein vergrößerter Lymphknoten aus dem Mediastinuum entfernt worden, der überwiegend nekrotische Anteile enthielt und im Kern ausgeprägte regressive Veränderungen zeigte: die Immun-Chemo hat also etwas bewirkt.
Versucht in Ruhe das OP-Ergebnis abzuwarten und danach geht's weiter. Ich habe viel unter dem Thread "Niere raus, Tumor raus, was nun..." geschrieben - wenn Du Dich also vorab über Untersuchungen, die m. E. notwendig sind, oder die Immun-Chemo informieren möchtest, kannst Du hier einiges von mir lesen. Ich bin übrigens auch Krankenschwester und habe hier viel aus eigenen Erfahrungen wie auch aus meiner Berufserfahrung aufgezeichnet.
Ich wünsche Euch alles Gute und drücke Euch die Daumen.

Liebe Grüße,
Ulrike

12.12.2003, 10:22
Liebe Karola,

als man mir im April 2002 als Zufallsdiagnose anlässlich einer zweifachen Bypass-OP auch noch "doppelseitiges Nierenzellkarzinom" diagnostierte, hatte ich Angst. Einfache, besch...... Angst. Jetzt, jedesmal wenn ich zu einer Nachuntersuchung o.ä. muss, habe ich "einfache, beschi..... Angst". Natürlich weiss ich, dass es das Beste und das Richtigste wäre, KEINE Angst zu haben.

Aber da ich am liebsten in Bildern spreche: Mich hat man tausende Kilometer westlich der Azoren und tausende Kilometer östlich von New York mitten in den Ozean geschmissen. Ich war dort ganz allein. Mit riesigen Wassermassen, ich hatte keine Ahnung, wo ich war. Ich hatte keine Ahnung, wie ich da je wieder rauskommen sollte ...........etc. etc.

Und da "soll" ich keine Angst haben? Ich hatte sie. Und mit meinen 59 Jahren stehe ich dazu, dass ich Angst haben darf.

Ich versuche nur immer (das ist meine Definition)aus Angst nicht Panik werden zu lassen. Panik ist, wenn aus Angst unkontrollierte Handlungen entstehen. Aus Panik wird Kopflosigkeit und nicht mehr denken können - Ziellosigkeit. Alles ist unkontrolliert.

Und genauso sehe ich es auch bei dieser unserer Krankheit. Zuerst fühlt man sich fürchterlich allein, hilflos und so, als wäre sowieso alles zu Ende. Die Panik droht "Besitz" von einem zu nehmen. Wenn es dann gelingt, trotz und mit Angst aber gezielt nach Wegen und Massnahmen zu suchen, Hilfe zu suchen und zu finden, Entscheidungen zu treffen etc. etc. - dann ist es meines Erachtens eine "gesunde" Angst, die da sein darf und auch nicht krank macht. Krank macht m.E. vielleicht auch oder mehr das "Verdrängen" der Angst. Mit der Angst LEBEN - ohne von ihr gefressen zu werden - das war immer mein Ziel (ich hatte vor der Krebserkrankung schon jahrelang mit Angst- und Panikattacken im Rahmen von Depressionen zu tun, ich glaube für mich den Unterschied zwischen Angst und Panik, zwischen "guter" und "schlechter" Angst zu kennen. "Gute" Angst wäre es, vor dem Löwen die Flucht zu ergreifen. Flucht ist ein Naturinstinkt, der manchmal das einzig Richtige ist.) Angst ist ein Gefühl, das kommt, wie es will. Das man meines Wissens nicht einfach kontrollieren, abschalten kann. Man kann nicht einfach sagen "Geh weg - ich will Dich nicht". Man muss lernen, damit zu leben. Mit der "gesunden Angst". Vielleicht ist das Wort "gesunde Angst" auch durch das Wort "Respekt" zu ersetzen. Ich habe heute sehr viel Respekt vor meiner Krankheit. Und vor meinem Körper, der mir etwas sagen wollte und gesagt hat.

Und die "gesunde Angst" hat Euch z.B. auch hierher geführt. Auf dem Weg, um Hilfe, Rat und Trost zu suchen - und zu finden. In Panik wäre Euch das nie gelungen.

Ich habe gelernt, mit meiner Angst zu leben - mal klappt es gut - mal klappt es weniger gut. Aber ich verbiete der Angst nicht, da zu sein. Sie gehört mittlerweile zu mir, zu meinem Körper, zu meinen Gefühlen. Ich könnte meine Angst (genauso wie man es gerne mit Problemen macht) in eine "Schublade" packen - weg ist sie. Wer's glaubt. Die ist nicht weg. Die liegt da drin. Manchmal sehr lange. Keiner weiss, was sie macht. Sie arbeitet im Unterbewusstsein weiter.

Und dann, wenn man sie am wenigsten gebrauchen kann, kommt sie "als Panik" wieder ans Tageslicht. Da versuche ich lieber, mein Leben mit "gesunder" Angst zu leben. Mit Angst, die nicht im Unterbewusstsein weiter rumort, sondern Angst, die ich akzeptiere, respektiere.

Die ich aber häufig "in eine Ecke" verbanne, klein mache, der ich verbiete, mein GANZES Leben zu bestimmen. Der ich aber IHREN Platz (möglichst klein und in einer Ecke) gestatte.

Ich bin sicher, dass Ihr Eure Angst nicht zu Panik werden lasst. Dass Ihr auf Eurem Weg weitergeht. Lebt mit ihr - und arrangiert Euch mit ihr. Ich konnte meine Angst nie "abstellen" und ich habe viele Menschen erlebt, die durch diese "Abstellversuche" erst richtig in Panik geraten sind.

Genauso wie mein Wunsch "schenk mir eine Tüte Gelassenheit - aber eine riesengrosse" so leider nie in Erfüllung gegangen ist. Ich "arbeite" jeden Tag daran, und manchmal komme ich ein kleines Stückchen weiter. ERZWINGEN kann man m.E. nichts.

Und ich sollte versuchen "positiv zu denken", wenn mir das Wasser bis zum Halse steht?! Was soll daran positiv sein, habe ich mich immer wieder gefragt. Drei uralte, simple und einfache Dinge waren und sind es, die letztendlich die Säulen sind, auf denen wir leben:
Glaube - Hoffnung - Liebe.

Ich wünsche Dir und Euch viel Kraft und alles, alles Gute.

Jürgen

13.12.2003, 23:10
..."aber die Liebe ist die größte unter ihnen"

Hallo Karola, so hat Paulus uns das in der Bibel gesagt, und wir, die hier auf Deinen Hilfe-Ruf antworten, haben diese Liebe kennengelernt und wissen, wie wichtig alle drei, Glaube, Liebe Hoffnung sind, um mit diesem Thema umzugehen.
Ich muss Rudolf ein wenig korrigieren, im März sind es bereits 11 Jahre, dass ich weiß, dass mich der Krebs an der Niere erwischt hat. Damals hat sich niemand wirklich klar geäußert, wie weit fortgeschritten die Geschwulst schon war. Im Nachhinein betrachtet, war das gut so, denn sonst hätte ich womöglich die Hoffnung aufgegeben?!
"Gerota facie" war längst durchbrochen und die Metastasen in der Lunge konnte man erst nach der Nieren-OP feststellen, weil vorher wegen der schon verabreichten Kontrastmittel die Lunge im CT nicht dargestellt werden konnte. Ich möchte Euch aus dieser Distanz von fast 11 Jahren zurufen: Habt keine Angst, das ist nicht hoffnungslos, meine Ausgangssituation war jedenfalls nicht besser, und der "unbedarfte" kann mich sicherlich mittlerweile geheilt nennen, wie es das Versorgungsamt schon ganz offiziell getan hat.
Ich wünsche Euch eine gesegnete Weihnachtszeit (mit einer Niere weniger aber dafür mit umso mehr Liebe) und alles Gute Deiner Mutter bei den folgenden Untersuchungen.

Herzliche Grüße
Heino

14.12.2003, 08:55
Vielen, vielen Dank für die lieben Worte von Euch.
Nun wo sich die Diagnose Nierenzellkrebs etwas gesetzt hat und ich begriffen habe, das es nicht gleich Tod oder dahinsiechen heißt, geht es mir etwas besser, meine Mutter steht erstmal auf dem Standpunkt abzuwarten, was passiert, da Sie aus einer " Krebsfamilie " kommt, wie Sie sagt. Leider habe ich nicht ganz soviel Zeit hier tgl. zu schreiben, aber ich werde Euch auf dem laufenden halten. Da ich länger an der Uni- Klinik Essen gearbeitet habe, habe ich dort noch ganz gute Beziehungen zu Pflegepersonal und Ärzten und habe daher auch die Hoffnung später eine gute Behandlung für meine Mutter zu bekommen, zunächst geht sie jedoch für die Tumornephrektomie ins Kreiskrankenhaus Lüdenscheid, da sie im Sauerland wohnt. Melde mich wieder, wenn sie operiert ist!
Vielen Dank nochmal
Und alles liebe und viel Kraft für Euch
Karola

14.12.2003, 10:36
Hallo Karola.
Im Mai 2003 kam die schlimme Diagnose bei mir mit Nierenzellkrebs.Metastasen in der Lunge,und Verdacht in den Knochen.Die Niere rechts wurde im Jung-Stilling Krankenhaus in Siegen entfernt.Anschliessend wurde mit der Immunchemo begonnen.Nach den acht Wochen mit heftigen Nebenwirkungen wurden CT und Skelettszintigraphie gemacht.Die kleinen in der Lunge waren verschwunden.Die größere stark geschrumpft.Mit der Behandlung im Kranken haus bin ich noch mehr wie zufrieden.Am 16 Dez. wird der zweite Zyklus Immunchemo ausgewertet.Die Nebenwirkungen sind die vieleicht kommen schlimm, aber zu ertragen.Ich wünsche Dir und deiner Mutter alles Gute.

Gruß Hartmut

15.12.2003, 17:58
Hallo, wollte mich ja melden, wenn es was neues gibt.
Heute war meine Mutter zur Voruntersuchung im KH, die bisherigen Ergebnisse sind nicht so toll. Die Urologien meinte das der Tumor so groß ist, das die OP mindestens 4 Std. dauern würde ( wiso genau, konnt mir meine Mutter nicht sagen, zudem meinte sie das der Tumor mindestens schon seit 2 Jahren wächst. Dann meinte die Urologin, daß man meine Ma nun erstmal auf die OP Fähigkeit hin untersuchen muß, da ihre Herzkranzgefäße vereengt sind und danach war sie zum Lungenröntgen, wo man sie dann noch ein 2tes mal reinbat um die Lunge ein 2tes mal zu röntgen ( angeblich wegen eines technischen defekt, was ich gerne glauben würde!!, aber nicht kann)Meine mühsam aufgebaute Hoffnung ist so ziemlich in sich zusammengefallen und ich könnte nur noch weinen. Wenn es mir schon so geht, wie geht es dann meiner Mutter? Hinzu kommt noch, das sie seit geraumer Zeit Schmerzen in der Hüfte hat, bisher dachte ich immer es ist Verschleiß, aber nun? Sind da vielleicht auch Metastasen?Ich spreche aber erstmal nicht mit Ihr über diese Vermutung.Ich hatte so gehofft etwas besseres Berichten zu können.
Melde mich wenn es was neues gibt.
Liebe Grüße Karola

20.12.2003, 12:47
So geht es weiter:
Am Donnerstag wurde meine Mutter operiert. Die OP verlief gut und komlikationslos, allerdings mußte man meiner Mutter zusätzlich noch ein kleines Bauchaortenanorysma entfernen, da die Niere Transthorakal ( wegen der größe ) entnommen wurde. Die Gefäßchirurgen meinten, man solle es direkt machen, da sonst später zuviele verwachsungen da sind.Meine Mutter wurde 6 Std. operiert und ich blieb bis kurz nach der extubation bei Ihr. Der Urologe meinte das der Tumor makroskopisch im gesunden entfernt wurde und er noch nicht infiltriert hatte, weder Milz noch Pankreas, jedoch war er sehr groß und schwer. Mehrfache Lungenaufnahmen, haben meine Ma zwar sehr verunsichert, jedoch gezeigt, das sie keine Metastasen hat. Nächste Wo. wenn es ihr etwas besser geht wird noch ein Skelettzintigramm gemacht ( was mich viel durchsetzungsvermögen gekostet hat, da die Ärzte erst nicht wollten meine Ma ist Kassenpat.)Unser Gesundheitssystem hinkt mehr als ich dachte und ich war sehr erschrocken darüber. Geholfen hat, das ich 2 Ärzte dort im KH kenne und mehrere Schwestern und Pfleger und ich mich wirklich an die Ärzte gehangen habe. Aber was ist mit anderen Pat. die weniger Ahnung und Durchblick haben?Werden die dann einfach so wieder entlassen, ohne weitere Untersuchungen? Mehr als erschreckend das Ganze. Wir hoffen nun, das die Histologie ebenfalls gut ausfällt. Am Dienstag bekommen wir Bescheid!
Ich möchte mich hier nochmal für die vielen, lieben und aufmunternden Worte bedanken, es hat mir sehr geholfen mit meiner Angst umzugehen und auch wieder Hoffnung zu schöpfen. Ich werde hier immer mal wieder neues berichten und hoffe das ich irgendwann soweit bin auch anderen Hoffnung machen zu können und die Angst zu lindern...Vielen Dank nochmal und ein Frohes , beschauliches Fest mit viel Liebe
Karola

Rudolf
20.12.2003, 17:35
Liebe Karola,
ich freue mich sehr, daß die Operation so gut verlaufen ist. Dann könnt Ihr ja Weihnachten feiern mit einem ganz großen Geschenk! Das Geschenk einer gesundenden Mutter.
Um das Skelettszintigramm mußte ich nicht kämpfen, ich wußte ja damals noch gar nichts über mögliche Knochenmetastasen. Es wurde mir automatisch am Tag der Entlassung ein Termin gemacht, ebenso für ein Schädel-MRT, dieses wohl auch im Hinblick auf die empfohlene Immun-Chemo wegen der Lungenmetastasen.
Vielleicht muß man ja an einem Uni-Klinikum nicht so sparsam sein. Und ich bin auch Kassen-Patient.
Daß transthorakal operiert wurde, kann ich mir nicht gut vorstellen. Die Niere sitzt doch weiter unten im Abdomen. Und durch die Bauchdecke scheint mir bequemer als durch die Rippen.
Ich wünsche Euch ein friedvolles, angstfreies Weihnatsfest und Neues Jahr 2004. Behaltet Euren Optimismus.
Liebe Grüße
Rudolf

20.12.2003, 18:32
Hallo Rudolf,
danke für Deine Zeilen!
Doch, transthorakal ist schon richtig, der Tumor war bis tief unter die Rippen gewachsen, sonst hätten sie ihn nicht so gut erreichen können, hatte extra nachgefragt ( muß wohl auch nicht so oft vorkommen, der Chef hat selbst operiert)
Und stimmt Uni Kliniken haben ein deutlich höheres Buget ( habe 4 Jahre an der Uni Essen gearbeitet Herz-Thorax Intensiv)Aber auch denen geht es Geldtechnisch schwer an den Kragen.Frag mich nur, wo das hinführen soll?
Alles liebe Karola

21.12.2003, 19:37
Liebe Karola,

habe erst heute Deine Berichte gelesen und kann Dir von daher leider auch erst heute antworten.

Schön, daß die OP so gut verlaufen ist und daß Pankreas und Niere noch nicht infiltriert waren! Für die Histologie drücke ich Euch die Daumen. Hier ist es natürlich wichtig zu wissen, ob die umliegenden Lymphknoten "frei" waren. Nun braucht Deine Mutter sicher etwas Zeit, sich von der OP zu erholen.
Anschließend sollte in jedem Fall neben einem Knochenszintigramm noch ein CT- Thorax durchgeführt werden. Wie ich Deinen Berichten entnehmen konnte, sind bisher nur Röntgen-Aufnahmen der Lunge gemacht worden. Die sind definitiv zu ungenau und haben bei kleineren Metastasen KEINE Aussagekraft!
Bzgl. Deiner Erfahrungen mit der Durchsetzung einer diagnostischen oder therapeutischen Massnahme kann ich Dir nur sagen, daß es uns nicht anders erging. Gott sei Dank wußte ich als Krankenschwester, welche Massnahmen wichtig bzw. sogar zwingend erforderlich sind und benötigte aufgrund meines "Outings" nur wenige Anstösse bei der Ärzteschaft, um die "Dinge" in die richtige Bahn zu lenken. Aber die Frage, was passiert bei Patienten, die nicht so gut informiert sind, ist mir hier im Krebskompass schon oft beantwortet worden. Die Patienten werden zum Teil nach der OP als "geheilt" entlassen, man gibt ihnen mit auf den Weg, doch mal so jährlich ein Sonogramm durchführen zu lassen ( was absolut zu ungenau ist )und nach einiger Zeit kommt dann das böse Erwachen. Da kannst du dann lesen: aber mein Vater / Mutter ist doch vor.... operiert worden und danach war alles in Ordnung, haben die Ärzte gesagt. Er wurde als geheilt entlassen. Auch im Sonogramm ( wenn es denn überhaupt gemacht wurde ) war doch nichts festzustellen und jetzt hat er / sie .........! Teilweise sind bei diesen Patienten weder CT nocht Szintigramm jemals gemacht worden, oder nach positiven Lymphknoten ist keine weitere Therapie mehr vorgeschlagen oder eingeleitet worden, oder man hat sie nicht über die richtige Nachsorge aufgeklärt, oder, oder, oder.....
Da sind mir schon manchmal graue Haare gewachsen, wenn ich das gelesen habe! Und unsere persönlichen Erfahrungen stammmen übrigens aus Uni-Kliniken - da ist es also auch nicht besser.

Ich glaube aber, man darf nicht nur der Gesundheitsreform die Schuld in die Schuhe schieben. Die Kostenfrage spielt sicher immer mit eine Rolle, aber häufig liegt es auch am Engagement des Einzelnen und seiner persönlichen Einstellung zur Therapie einer Krebserkrankung. Anders kann ich mir Aussagen von Ärzten wie : "für die Immun-Chemo geht es Ihnen noch viel zu gut, damit warten wir erst noch" bei positivem Lymphknotenbefund nicht erklären ( ist uns nicht passiert, aber hier schon berichtet worden ). Denn diese Therapie ist definitv AUSSCHLIESSLICH in ansonstem gutem AZ durchführbar. Oder, daß man erst gar nicht mehr versucht zu operieren oder eine andere Therapie durchzuführen und dem Patienten auf den Weg gibt: Machen Sie sich mal noch eine schöne Zeit! Und daß nicht unbedingt mit einsehbarer Erklärung, daß also die Erkrankung definitiv zu weit fortgeschritten ist oder der Patient in zu schlechtem AZ ist.

Ich denke einfach, daß wir den "mündigen" Patienten brauchen ( oder nahen Angehörigen ), der sich umfassend schlau macht, kontinuierlich hinterfragt bei den Ärzten, und teilweise wirklich auch insistiert bzw. ggf. den Arzt oder die Klinik wechselt ( betrifft übrigens leider auch manchmal das Pflegepersonal ). MEHRERE Arztmeinungen einholen bei Zweifelsfällen ist z. B. auch immer eine Devise, die ich gerne anrate! So ist es leider!

Als ich mit meinem Mann zu Anfang seiner Diagnose darüber gesprochen habe bzw. er erlebt hat, WAS teilweise in Kliniken erforderlich ist, war er fassungslos. Er sprach in solchen Situationen immer vom "SB-Krankenhaus" und fragte mich immer überspitzt, ob er denn demnächst auch nach dem Standard "SB" noch sein eigenes Skalpell mitbringen muss und ggf. bei der OP assistieren müsse. Traurig, aber wahr. Ich kann wirklich nur jedem an die Hand geben, kritisch zu sein, kontinuierlich, wenn etwas unklar ist, zu hinterfragen, unbequem zu sein, und vor allen Dingen best-möglich informiert zu sein, um ein möglichst kompetenter Gesprächspartner für den Arzt zu sein. Auch mein Mann hat das mitllerweile eingesehen.
Aber Gott sei Dank gibt es auch manchmal den engagierten Arzt, der sich ggf. auch mit Krankenkassen auseinander setzt, seinen Beruf noch als Berufung auffasst und sich bemüht, DAS für seinen Patienten zu tun, was er für richtig hält und sich ggf. auch damit über "Systemanordnungen" hinwegsetzt. Sonst hätte ich, glaube ich, in der Medizin schon gänzlich verzweifelt.Es hat mich unabhängig von der Erkrankung meines Mannes im Klinikalltag nach vielen Berufsjahren ( lange Jahre u. a. Intensiv-Medizin )auch so schon oft genug zuviel Nerven gekostet, mich häufig fragen zu müssen, weshalb manch einer Mediziner geworden ist!
Aber so ist nun einmal leider die Realität. Wir werden die Welt nicht ändern können, wir werden nur uns selbst ändern können.

In diesem Sinne viel Kraft und ggf. "Kampfgeist".

Alles Liebe und Gute,

Ulrike

03.01.2004, 21:01
Hallo und allen ein frohes und gesundes Neues Jahr!
Wollte doch berichten, wie es weiter geht.Gestern haben wir nach mehr als 14 Tagen endlich das Ergebnis der Histologie bekommen. Und wir haben uns riesig gefreut! T3a ( falls keine Metastasen vorhanden)Nx M0 G1. Gerade über das G1 war ich erfreut, da der Tumor schon größer als 10 cm war und begann die Gerota facie zu infiltrieren. Bisher wurden keine Metastasen festgestellt ( aber es fehlt noch ein Schädel CT sonst war alles o.b.D.h als Nebenbefund hat meine Ma eine Verschliessene Hüfte die auch irgendwann Behanlung braucht, aber das finde ich im Moment nicht so wild. Meine Ma wird morgen nach 17 Tagen KH entlassen und es geht ihr relativ gut ( da die OP ja echt groß war) Sie fühlt sich noch schlapp, aber ich denke das steht ihr auch noch zu, ich freue mich im Moment sehr, auch wenn ich weiß, das es noch lange nicht gesund heißt, aber ich denke ihr versteht was ich meine?
Wie lange braucht es denn nach einer Tumornephrektomie, bis man wieder so richtig fit ist? Wann hat sich die andere Niere so richtig an die Mehrarbeit gewöhnt? Welche Erfahrungen habt ihr gemacht?
Viele liebe Grüße und nochmal vielen Dank für Euren Beistand!
Karola, der es jetzt echt wieder besser geht!

04.01.2004, 12:17
Hallo Karola,
das sind doch insgesamt recht gute Nachrichten zum neuen Jahr! Ich freue mich mit Dir, dass Deine Mutter die OP gut überstanden hat und die Befunde so günstig sind!
Das nächste wäre jetzt eine Anschluss-Heilbehandlung, ist die schon eingeleitet? Die Initiative sollte da von dem behandelnden Krankenhaus ausgehen, aber bei mir hat das damals nicht so funktioniert, ich musste langwierig Kuranträge ausfüllen um dann am Ende zu erfahren, dass das eigentlich anders hätte laufen sollen. Fragt da am besten einmal in der Sozial-Beratungsstelle in dem Krankenhaus nach. (Die können auch beraten, einen Behinderten-Ausweis zu beantragen).
Zu Deinen Fragen: Ich habe bald (ca 4 Wochen) nach meinen 2 OP’s wieder angefangen zu arbeiten, habe allerdings meinen angesparten Urlaub benutzt, um Mittwochs zuhause bleiben zu können. Ich spürte da doch deutlich die Grenzen meiner Belastbarkeit in den folgenden 4 bis 5 Monaten. Die verbliebene Niere hat sehr rasch die Aufgaben der wegoperierten übernommen, ich habe davon selbst nichts an Einschränkung bemerkt. (Schon im CT-Bericht 6 Monate später wurde die linke Niere als „kompensatorisch vergrößert“ beschrieben.
Wichtig ist, die verbliebene Niere mit ausreichen Flüssigkeit zu versorgen, Frauen brauchen dazu nach meinen Beobachtungen mehr Ermahnungen als wir Männer, also pass’ da auf Deine Mutter auf!
Ich wünsche Euch weiter „negative“ Berichte bei der Nachsorge!
Herzliche Grüße
Heino

Rudolf
04.01.2004, 13:30
Hallo Karola,
laß Dir sagen, daß ich mich mit Euch freue über diese günstige Entwicklung. Und ich lasse mich gerne von Eurer Freude anstecken, da dies ja auch meinem Immunsystem zugute kommt.
Das Fitwerden nach der Operation ging bei mir so unmerklich, daß ich die Zeitdauer nicht benennen kann. Jedenfalls habe ich 3 Monate nach der Operation geheiratet. Unmittelbar davor haben wir ein paar Tage Urlaub auf Lanzarote gemacht. Eine kleine Bergwanderung mit 400 m Höhenunterschied war kein Problem. Und 8 Monate nach der Operation war auch unser 1000m-Standardberg in der Schweiz eine wunderschöne problemlose Wanderung.
Meine berufliche Tätigkeit als Softwareentwickler lief unmerklich schon kurz nach der Operation wieder an, sie ist ja nicht körperlich anstrengend.
Die Niere übernimmt sehr schnell die volle Funktion der verloren gegangenen. Von einer "kompensatorischen Vergrößerung", wie bei Heino, war bei einem meiner CTs auch die Rede, aber mein Hausarzt fand das sonographisch nicht bestätigt. Wichtiger scheint mir die Aussage des Serumkreatinins. Dieses war bei mir unmittelbar postoperativ 2,2, wenig später 1,9. Es sank dann kontinuierlich über 1,7 und 1,6 auf jetzt 1,35.
Viel trinken: s. Heino.
Ich weiß, daß Ärzte nach einer Operation gern Säureblocker wie Zantic verordnen, um einem Streßulkus vorzubeugen. In der Klink hatte ich davon 150 mg bekommen, zuhause sollte ich 300 mg nehmen. Nach 3 Tagen merkte ich, daß es mir total den Appetit verdarb. So habe ich es folgenlos weggelassen.
Denn ein gesunder Appetit ist doch wohl eine Voraussetzung für eine schnellere Überwindung der postoperativen Schwäche. Tägliche kleine Spaziergänge an der frischen Luft tragen sicher auch dazu bei.
Ich wünsche Euch ein gesundes Jahr 2004 mit viel viel Lebensfreude.
Liebe Grüße
Rudolf

15.08.2004, 20:15
Bei mir wurde vor kurzem (CT) eine "solide Raum-
forderng" von 1,5*2,5cm im Zentrum meiner rech-
ten Niere festgestellt.Desweiteren ist die re.
Nierenkelchgruppe erweitert,doch die Niere ar-
beitet normal.Die umgebenden Lymphknoten sind unauffällig.Solide Vergrösserung des rechten
Ovar von 2,5*3,5cm,mit solitärerZyste.Diskreter Flüssigkeits-
ansammlung im Douglasraum.An der rechten Lungen-
spitze war auch noch was,hat sich aber über ver-
gleich mit vorhandenen Röntgenbildern als alte
"Verklebung",nach einer schlecht auskurierten
Lungenentzündung herrausgestellt.Der Radiologe
sagte mir,das er einen derartigen Befund der re.
Niere so noch nicht gesehen hätte,der Urologe
wollte mich sofort zur Nierenentfernung ins
Krankenhaus schicken.`Habe ich erstmal abgelehnt,weil ich Zeit brauche um mich weiter
zu informieren,weitere Meinungen einzuholen.
Meine Gedanken kreisen zur Zeit nur um einen
Punkt:Wird nicht durch die Entfernung der
Niere und durch eine Gewebsprobenentnahme am Eierstock evtl.
erst ein sich rasant ausbreitendes Problem für
mich daraus? Sorgt nicht evtl.diese ganze Herum-
schneiderei erst für eine weitere Ausbreitung
vielleicht vorhandener Tumorzellen im ganzen
Körper?Ich wäre froh,wenn sich jemand melden
würde,der oder die sich die Niere nicht hat ent-
fernen lassen und mir etwas zu alternativen Be-
handlungsmöglichkeiten sagen kann.Vielleicht hat
auch jemand Erfahrungen mit der perkutanen Bio-
Elektrotherapie (ECT)?`Hoffe auf viele Antworten.Im Moment weiß ich einfach nicht genau,wo ich am ehesten weitermachen soll.

Vielen Dank im Vorraus,Heike

16.08.2004, 08:49
Hallo!
Ich muss meinen Bericht von Gestern ersteinmal
verbessern;hatte den CT-Befund nicht bei mir.
Richtig heisst es:re.Ovar mit einer Grösse von
5x3x2,5cm,mit solitärer,2cm grosser Zyste.

Vielleicht kann mir auch noch jemand genaueres zum Befund sagen,damit ich das besser verstehe.

liebe Grüsse,Heike

Rudolf
16.08.2004, 11:24
Hallo Heike,
eine "solide Raumforderung" kann ein gutartiger oder bösartiger Tumor sein, bedeutet also ein Wachstum von Gewebe. (Der Begriff Tumor ist ja zunächst völlig neutral und heißt lediglich Schwellung, auch wenn er meistens in Verbindung mit Krebs benutzt wird.)
Die Zyste steht im Gegensatz dazu. Dies ist ein Hohlraum, eine Blase, die Flüssigkeit enthält.

Zwischen der soliden Raumforderung in der Niere und der Zyste am Ovar kann ich keinen Zusammenhang erkennen. Ob er vielleicht trotzdem besteht, weil ja beides auf der rechten Seite ist, sollte Dir ein Arzt sagen können. Hast Du mit einem Gynäkologen darüber gesprochen?
Da die Größe des Ovars angegeben ist, vermute ich, daß es größer als normal ist. Vielleicht ist diese Vergrößerung aber ausschließlich auf die darin enthaltene Zyste (solitär = einzeln) zurückzuführen. Ich meine, Du solltest auch Deinem Gynäkologen das CT zeigen. Auch die Frage nach der Gewebeprobe aus dem Ovar solltest Du ihm stellen.

Eine Biopsie (Gewebeentnahme) aus einem Tumor wäre mir auch sehr unsympathisch. Man kann nicht ausschließen, daß dabei einzelne Zellen in die Blut- oder Lymphbahn geraten.
Etwas anderes ist es, wenn der Tumor bzw. die Niere als Ganzes entnommen wird. Dabei wird der Tumor ja nicht beschädigt und kann keine Zellen in die Blut- oder Lymphbahn abgeben.
Ohne Biopsie oder Operation kann man aber keine Gewebeuntersuchung machen, um festzustellen, was diese Raumforderung denn nun eigentlich ist.

Ich verstehe, daß es Dir schwerfällt, ein Organ, das völlig normal arbeitet, zu opfern. Wenn aber eine Gefahr von diesem Organ ausgeht, stellt sich die Frage etwas anders. Klar ist auf jeden Fall, daß man mit nur einer Niere problemlos leben kann.
Die angegebene Größe von 1,5 x 2,5 cm ist ja noch erfreulich klein. Vielleicht ist ja auch eine nichtoperative Therapie möglich.
Unklar ist ja auch noch, welche Art von Tumor es ist. Falls es ein klarzelliges Karzinom ist, wäre eine Immun-Chemo vorstellbar. Bei einem Urothelkarzinom geht das nicht. Um dies zu klären, ist wiederum eine Biopsie oder Operation nötig. . . Irgendwie ein Teufelskreis.
Ich selbst habe mit der Mistel bei Lungenmetastasen sehr gute Erfahrungen gemacht. Auch wenn ein Urologe sagte, bei urologischen Tumoren sei diese völlig wirkungslos.
Ich hoffe, daß ich mit diesem sicher unvollständigen Beitrag Deine Fragen ein wenig klären konnte.
Zur ECT (Elektro-Cancer-Therapie)kann ich leider nichts sagen.
Alles Gute
Rudolf

19.08.2004, 17:58
Hallo Rudolf,
danke für Deine Antwort und die hilfreichen Informationen.
Der Befund an sich hatte mich anfangs auch
nicht so sehr erschreckt.Erst durch die
Reaktion meines Urologen bin ich völlig
weggefallen.Nachdem ich der Einweisung ins
Krankenhaus nicht zustimmen wollte,hat er
mir derart die "Hölle heiß gemacht",als
würde ich mit meiner Entscheidung mein eigenes Todesurteil unterschreiben.Er hielt es für ein metastadisierendes Nie-
renzellkarzinom....woher wollte er das
wissen?Und warum sollte ich nicht die Zeit
haben,mich weiter zu informieren und min-
destens eine zweite Meinung einzuholen?
Ich habe also eine weitere urologische Ge-
meinschaftspraxis aufgesucht,wo man mit der Beurteilung des Befundes viel vorsichtiger war.Dort wurde mir zwar erklärt,daß nur etwa 5% aller Nierentumore gutartig wären und - wie Du auch sagst - ,daß nur durch die Entfernung der Niere letztlich Klarheit geschaffen werden - und ein weiteres Risiko ausgeschlossen werden könnte.Ein Zusammenhang des Geschehens in
der re.Niere mit der Zyste am Ovar wurde auch nicht vermutet,sondern mit der Vergrösserung des re.Ovars.Ob es sich hierbei jedoch um eine Metastadisierung handelt,wurde in Frage gestellt.Vor allem nachdem ich mit dem Lungenfachartzt den Befund am re.Lungenflügel abklären konnte.Mein Gynäkologe sagt,daß es nicht zwingend einen Zusammenhang geben muß,daß
dieser sich lediglich daraus vermuten lässt,daß sich das gesamte Geschehen in der rechten Körperhälfte abspielt.Von einer Biopsie rät sie in meinem Falle ab,eine Entzündung schließt sie auf Grund der Blutwerte aus.Sie rät mir zur Entfernung des Eierstocks.
Oh Mann! Das ist mehr als unbefriedigend!
Mit einer Niere kann man prima leben....
und mit einem Eierstock auch...!
Jetzt mache ich erstmal eine "Artztpause"!
Ich muss das erstmal alles sacken lassen.
Am 9.9.04 habe ich einen weiteren CT-Ter-
min.Den warte ich ab und werde sehen,ob es
Veränderungen gibt.In der Zwischenzeit werde ich weiter nach Alternativen suchen.
Ich bin ganz sicher keine Querulantin,doch
ich kann mich nicht damit abfinden,eine Niere und evtl.auch noch einen Eierstock zu "opfern".Ich begreife das,was sich da in meinem Körper abspielt als Symptom eines Problems.Warum erkennt mein Immunsystem den eventuellen "Feind" im Inneren nicht? Wie wird sich das Problem evtl.als nächstes äussern,wenn ich nur die Symptome wegschneiden lasse?
Ich bin dabei,meine Ernährung umzustellen,werde mit bitteren Aprikosenkernen (Blausäure),Avocados und Vitamin C anfangen.
Kannst Du mir sagen in welcher Form und in welcher Dosierung Du Mistelpräparate zu Dir nimmst?Oder wo ich über Mistelpräparate und deren Dosierung genauere Informationen finden kann?Hast Du zur Zeit denn noch Lungenmetastasen?Was hat sich mit der Ein-
nahme von Mistelpräparaten bei Dir verändert?
'Würde mich über eine Antwort von Dir freuen und danke Dir für Dein Interesse.

Liebe Grüsse,Heike

Rudolf
19.08.2004, 19:49
Hallo Heike,
da hast Du eine ganz wichtige Frage gestellt: was passiert, wenn ich das Symptom wegschneiden lasse? Das ist so ähnlich, wie wenn Du bei Zahnschmerzen eine Schmerztablette nimmst statt vom Zahnarzt die Ursache ergründen und behandeln zu lassen.
Allerdings wird Dir kaum ein Arzt sagen, wofür Krebs ein Symptom ist. Wenn man nach Dr. Rüdiger Dahlke geht, ist jede (körperliche) Krankheit ein Symptom für eine seelische Problematik. Art und Ort des "Symptoms" geben wichtige Hinweise zur Thematik.
Allerdings habe auch ich mir im Nov. 2000 mein ca. 6 x 9 cm großes Symptom wegschneiden lassen. Dabei stellte ich mir aber sofort die Frage: Wozu brauche ich das? Was habe ich falsch gemacht? Was sollte ich besser machen? Ich habe den Krebs gleich als Warnung verstanden.
Ich glaube die Ursache erkannt zu haben, aber das Bild meiner Ursache ist in den fast vier Jahren seither etwas komplexer und klarer geworden. Ich weiß also, was mir konkret "an die Nieren" gegangen ist, aber auch, worin auch schon eine gewisse familiäre Konditionierung bestand.
Ich meine auch, daß man erst in ein Loch fällt, wo der Krebs dann nur die Bestätigung liefert.
Man weiß ja inzwischen auch, daß seelischer Streß das Immunsystem erheblich beeinträchtigen kann. Aber ich würde nicht von einem Feind sprechen. Auch neige ich dazu, den Krebs als Freund zu sehen, als Korrektiv, da er mir wichtige Dinge offenbart hat. Soll ich den Krebs als Teil meines Körpers hassen? Ich kämpfe nicht gegen den Krebs, sondern für das Leben. "Der Körper drückt aus, was die Seele meint."

Deine Arztpause verstehe ich sehr gut. Deinem ersten Urologen ist wohl ein Geschäft entgangen. Ich halte es für verantwortungslos, die Angst des Patienten nicht durch sachliche Information zu relativieren, sondern noch zu verstärken oder überhaupt erst zu erzeugen.
Wenn es sich denn um ein Nierenzellkarzinom handelt, mußt Du wissen, daß dieses in aller Regel recht langsam wächst. Du hast wahrscheinlich viel Zeit für eine Entscheidung und zunächst Beobachtung.

Mistel wird subkutan gespritzt, in der Regel 3 mal wöchentlich 1 Amp. Das kann je nach Situation auch jeden 2. Tag oder täglich sein oder noch anders sein.
Ein anthroposophischer Arzt wird Dir sehr wahrscheinlich Iscador M c. Cu verordnen, anfangs Serie 0, dann Serie 1 und schließlich Serie 2 fortlaufend. Wenn ich Dir die Anschrift meines Arztes nennen soll, schick mir eine Mail (Adresse hinter meinem Porträt links).
Im dem 1. Lungen-CT-Befund wurden 12 Metastasen mit Lage und Größe beschrieben, in den beiden folgenden hieß es dann lapidar, sie seien größer und auch mehr gworden. So vermute ich einen Anfangsbestand von 15 - 20 Metastasen bei Beginn der Misteltherapie. Nach 7 Monaten war nur die größte noch da, aber von 15 auf 7 mm geschrumpft. Diese ist längst auch weg, aber im vergangenen Jahr ist eine neue gewachsen, diese war beim letzten CT unverändert.

Meine Ernährung habe ich nicht umgestellt, da ich sowieso lieber Vollkornbrot esse als das gräulich-graue. Ich kann einfach beim Nierenkrebs keine Ursache in der Ernährung sehen. Das mag beim Magen- oder Darmkrebs etwas anders sein.
Mit Blausäure wäre ich sehr vorsichtig. Mir ist sie völlig unsympathisch. Vit. C nehme ich auch, aber mehr als 1 g pro Tag schaffe ich nicht.
Ich halte übrigens auch sehr viel vom Visualisieren, nach Simonton oder Siegel o.a.

Sicher bist Du keine Querulantin, wenn Du Dich einfach vollständig informieren willst und einen Arzt nicht als Gott ansiehst. Erfahrene Krebsärzte wissen, daß unbequeme Patienten eine reale Chance auf Heilung haben. "Angenehme oder gehorsame" Patienten haben schon verloren.
Ich freue mich, daß Du unbequem bist!
Bleib so!
Rudolf

20.08.2004, 08:00
Lieber Rudolf,

>>Ich kann einfach beim Nierenkrebs keine Ursache in der Ernährung sehen. Das mag beim Magen- oder Darmkrebs etwas anders sein<<

ist es nicht eher so, dass ALLES, was wir uns zuführen (luft, essen, trinken - und auch unsere sinneswahrnehmungen) sich auf den gesamten organismus auswirkt? ist der organismus nicht als GANZES zu betrachten?

es gibt heute so viele stoffe, die wir konsumieren, die nachgewiesenermaßen schädlich sind ... oder auch "nur" nicht nützlich. was nicht nützlich ist.. muß - aus meiner sicht - vom körper erkannt und ausgeschieden werden.
sind wir, aus welchen gründen auch immer, sowieso schon angeschlagen, schwächt das den körper noch zusätzlich.


Liebe Heike,

deinen weg finde ich sehr mutig.
sicher kommt es jetzt auf die größe deines Symptoms an.
manchmal kann es auch gut sein, den hinweis dankend anzunehmen, es entfernen zu lassen und danach zu sehen, was man ändern sollte.

in diesem forum habe ich geschrieben, weil mein mann ein großes nierenzellkarzinom hatte.

generell habe ich jedoch auch eigene erfahrungen zum umgang mit krankheit und gesundheit.

wenn du mehr wissen möchtest, maile mir doch einfach.
MRosemeyer@t-online.de

Liebe Grüße

Maria

Rudolf
20.08.2004, 11:38
Liebe Maria,
nachdem ich die Bücher von Dr. R. Dahlke (Arzt, Psychotherapeut, Heilpraktiker) kenne, bin ich der Meinung, daß es rein psychische Krankheiten gibt und somatische Krankheiten, die alle einen psychischen Hintergrund haben. Gerade weil ich den Menschen als Ganzes sehe.
Ausnahmen sind sicher direkte Giftwirkungen durch chemische Gifte oder radioaktive Strahlung. Da ist das Immunsystem dann einfach überfordert.
Und nachdem ich 2 Bücher von Dr. Lawrence LeShan (Krebs-Psychotherapeut) gelesen habe, wird diese Meinung bestätigt. Der Grund für eine Krebserkrankung wird meistens schon in der Jugendzeit in der Familie gelegt, wenn die Persönlichkeit des Menschen sich entwickelt und an der freien Entfaltung gehindert wird. So gibt es Persönlichkeitsstrukturen, die den Krebs begünstigen, nicht zwangsläufig bewirken, obwohl eine Art Zwangskäufigkeit dem Krebsgeschehen vorausgeht.
Vielleicht verstehst Du, daß ich vor diesem Hintergrund die Ernährung für zweitrangig halte.
Zum "gesamten Organismus" zähle ich auch die so oft in ihrer Bedeutung unterschätzten Psyche. Lebenswille und Lebensfreude sind seelische Qualitäten.

Heike schreibt, daß ihr Symptom 1,2 x 2,5 cm groß ist. Meine ganz persönliche Meinung ist da: nach meiner eigenen Erfahrung mit Krebs und Mistel würde ich den Versuch wagen, zunächst mit Mistel allein auszukommen. Und mit Bewußtseinsarbeit. Denn die Tumormasse meiner Lungenmetastasen war sicher größer als die Masse dieses noch recht kleinen Tumors. Jede Entscheidung liegt natürlich allein bei Heike.

Liebe Grüße
Rudolf

21.08.2004, 00:05
Lieber Rudolf,
ganz lieben Dank für Deine Beiträge - und einen lieben Dank auch an Maria,an die ich mich noch extra wenden möchte.Durch Eure Beiträge geht es mir heute,daß erste Mal seit langem,so richtig gut!Ich freue mich über die Form,die das Ganze langsam annimmt.
Erstmal dazu: Wenn ich mit Zahnschmerzen zum Zahnarzt gehe,würde er sich nicht nur darum bemühen die Ursache meines Symptoms herauszufin-
den,er würde auch alles versuchen,den erkrankten
Zahn zu retten und zu erhalten.Oder andersherum:
Er würde nicht sagen:Ziehen wir erstmal den Zahn
schauen dann,was evtl.die Schmerzen ausgelöst hat und überlegen hinterher,wie wir dann die Probleme,die so ein Zahnverlust mit sich brin-gen kann,wieder in den Griff kriegen.
Eins möchte ich klarstellen:Ich bin ganz sicher,daß es lebensbedrohliche Umstände gibt,
unter denen man sich einen Tumor unbedingt ent-fernen lassen sollte.Auch wenn ein Tumor,gleich
welcher Grösse,nicht lebensbedrohlich ist,sol-
lte man ihn entfernen lassen,sofern man davon überzeugt ist,daß das für einen selbst genau die richtige Behandlung ist.Es muß "viele Wege nach Rom" geben!Was wäre sonst mit all den Men-
schen,die intellektuell nicht dazu in der Lage
sind,sich mit dem seelischen Konflikt,der sich hinter ihrer Erkrankung evtl. verbirgt,ausein-
anderzusetzen?Müssen diese Menschen deshalb zwangsläufig an ihrer Krebserkrankung sterben? Ich glaube das nicht.Oder andersherum:Schützen mich meine intellektuellen Fähigkeiten vor einem
möglichen Krebstod?Was ist,wenn ich noch so intelligent bin,doch nicht in der Lage,den Konflikt in seinem ganzen Aussmaß rechtzeitig
zu erfassen?Die Krebserkrankung kann ganz sicher
ein Korrektiv sein,wie Du sagst.Die Kehrseite der Medaillie ist:Sie kann mich auch mein Leben kosten!Das hat nichts korrektives mehr!In diesem
Sinne habe ich das Wort "Feind" gemeint.Ganz be-
wußt habe ich es in Anführungszeichen gesetzt.
Was Du über das "Loch" vor dem Befund sagst,kann
ich nur bestätigen:Bei mir war auch erst das Loch da.Ich hatte einen "Feind" im Äusseren,der mir ganz übel mitgespielt hat,was ich erst sehr
spät bemerkt habe.Aus der Reihe:Wo ich Zuneigung
und Vertrauen erhofft hatte,war nur Berechnung,
Intriege und Verrat...das lief über mehrere Monate und die tiefe Kränkung hat mir letztlich
körperliche Schmerzen verursacht....Flanken-
schmerzen rechts,die mich zum Arzt gebracht haben...Dann kam der Befund.Das Muster dahinter
kann ich weit zurückverfolgen - und daran werde ich arbeiten.Und dennoch glaube ich,daß ich mehr tun sollte,um meine Abwehrkräfte - Innen wie Aussen - zu stärken.Dazu gehört für mich auch eine Umstellung in der Ernährungsweise:Viel
mehr Gemüse,Obst,Rohkost sowieso.Wenig Gekochtes,auf gebratene Sachen kann ich genausogut verzichten wie auf Fleisch,dafür mehr
gequollenes Getreide,Keimsprossen und!-Aprikosen
kerne,Bittermandeln,Pfirsichkerne,Cachyewkerne
und so weiter...Also jene Dinge,Die ordentlich
Amygdalin enthalten! B17 finde ich sehr überzeu-
gend,da es ausschliesslich an den Tumorzellen
Blausäure abspaltet und zu deren Absterben
führt.Gesunde Zellen bilden ein bestimmtes Enzym
-Rhodanese- daß eine Abspaltung verhindert.
Meine Ex-Schwägerin nimmt es in hohen Dosen über
Bittermandeln zu sich - ohne irgendwelche Pro-
bleme!Ansonsten empfehle ich die Internetseite:
www.brillenrand.de,oder das Buch,daß ich gerade
lese:Chemotherapie heilt Krebs - und die Erde ist eine Scheibe,von Lothar ********,Sensei Ver-
lag,ISBN 3-932576-67-5...Es ist jetzt schon so spät...und ich bin so müde,obwohl ich noch so viel zu sagen hätte!Maile Dir morgen,Rudolf,
wegen der Adresse Deines Arztes.

Gute Nacht und bis bald,Heike

Liebe Maria,
`Werde Dir morgen eine Mail schicken.
liebe Grüsse,Heike

Rudolf
25.08.2004, 19:10
Liebe Heike,
der Vergleich zwischen Zahnschmerzen und Nierenkrebs hinkt natürlich insofern, als das Symptom Zahnschmerzen seine Ursache im Zahn hat, während das Symptom Nierenkrebs seine Ursache nicht in der Niere hat, sondern irgendwo anders im System Mensch. Für mich hat da die Psyche einen ganz erheblichen Anteil. An die Ernährung denke ich dabei nicht.
Der Zahnarzt wird Dir die Ursache der Zahnschmerzen sagen, aber ich habe noch keinen Arzt erlebt, der die Ursache des Krebses benennen kann. Deshalb sollten Behandlung und Ursachenforschung parallel laufen.
Ein Tumor ist häufig nicht direkt lebensbedrohlich, jedenfalls nicht bis zu einer gewissen Größe. Die Gefahr liegt vielmehr in der Fähigkeit, einzelne Zellen abzusiedeln, die anderswo im Körper Fuß fassen und zu Tochtergeschwulsten heranwachsen. Deshalb sollte ein bösartiger Tumor frühestmöglich entfernt werden. Ob in Deinem Fall die ganze Niere entfernt werden muß, ist eine andere Frage. Und ob statt der Operation eine andere Möglichkeit existiert, ist zu prüfen.
Was hältst Du übrigens vom Grönemeyer-Institut in Bochum?

Ich glaube nicht, daß es einer besonderen intellektuellen Leistung bedarf, zu er kennen, wer oder was mir das Leben schwer und nicht lebenswert macht; woher meine Verbitterung, Verzweiflung, Ausweglosigkeit kommen; wo ich mir selbst nicht erlaube, so zu sein, wie ich bin oder sein möchte; wo ich mich viel mehr nach den Wünschen anderer richte als nach meinen eigenen. Außerdem gibt es ja Psychologen, die einem auf die Sprünge helfen können.
Ich halte es für sehr wichtig, daß man das Lebenswerte, Liebenswerte, Wunderbare im Leben, auch sich selbst wiederentdeckt.
„Diese Krankheit, die mich an den Tod erinnert, will daß ich das Leben wähle und die Krankheit vergesse.“ So kämpfe ich nicht gegen den Krebs, sondern für das Leben.
Ich meine auch, daß der Inhalt des Lebens wichtiger ist als seine Länge. Ich habe irgendwo einen Satz gelesen, der etwa so lautet: „Fülle nicht das Leben mit Jahren, sondern die Jahre mit Leben.“
Ich empfinde den Krebs als Korrektiv, gewissermaßen als Freund, der mir wichtige Dinge gesagt hat und noch sagt, als Lehrmeister.
Wenn Du Dein langjähriges „Muster“ erkannt hast, ist das schon ein großer Schritt. Ob Du daran arbeiten mußt, weiß ich nicht. Wenn man sich etwas bewußt gemacht hat, arbeitet „es“ manchmal ganz von selbst.
Sicher ist es richtig, das Immunsystem zu stärken. Aber auch da sollte man den Wert der Psyche nicht unterschätzen (wie außen so innen). Freude, Begeisterung, den eigenen Wert erkennen, sind wichtige Faktoren.
Wenn Du die Ernährung änderst, dann aber so, daß es Dir Freude macht. Mach Dich nicht zum Sklaven eines Diätplanes! Dann würdest Du nämlich dem Krebs das Regiment überlassen.
Daß B 17 ein Vitamin sein soll, wird mir immer unverständlich bleiben. Ich selbst verzichte darauf, weil ich Blausäure für ein Gift halte. Ich begnüge mich mit den Vitaminen C und E.
Vielleicht hilft Dir dies ein wenig:
http://www.pharmazeutische-zeitung.de/pza/2003-24/pharm4.htm
Wohl Deiner Schwägerin, daß sie genügend Rhodanid-Synthetase (=Rhodanase?) hat, welche die Blausäure in Thiozyanat umwandelt.
Jetzt sollte ich Dir versprechen, nie mehr so viel auf einmal zu schreiben.
Liebe Grüße
Rudolf