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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Erst war ich "nur" Angehörige, nun Betroffene...


monika100
29.05.2011, 15:50
Hallo,

nachdem ich seit 2009 wegen meinem Mann im Speiseröhrenkrebs-Forum und im Angehörigen-Forum unterwegs bin, muss ich mich nun leider auch anmelden. Erst hatte ich etwas Angst davor, weil man halt auch immer das Schlechte in den foren mitkriegt, aber allein schaff ich das nicht.

Nachdem ich seit Jahren sowieso schon mit mehreren Krankheiten behaftet bin und auch psychisch nach der Geschichte mit meinem Mann nicht mehr gut drauf bin, hatte ich in den letzten paar Monaten nur mit Nierensteinen und heftigen, kräftezehrenden Nierenkoliken zu tun. Ich war mehrmals im Krankenhaus, habe da Probleme gehabt, weil "das alles bei Ihnen nie so läuft wie bei anderen Patienten" und besonders auch wegen meiner Panikattacken

Nun wurde ich letzte Woche Dienstag nach einer Steinentfernung wieder entlassen und bekam am Mittwoch einen Anruf der Ärztin: Bei mir wurden 2 Proben entnommen bei der Steinentfernung und es wurden nun 2 Harnleitertumore festgestellt, die bösartig sind, die Niere, der Harnleiter und ein Stück der Blase müssen entfernt werden :cry:.

Mir geht es seelisch sehr schlecht und ich habe - mal ganz abgesehen von der Diagnose "Krebs" - auch wegen meiner Panikatacken keine Ahnung, wie ich das schaffen soll.

Könnt ihr mir helfen?

LG Monika

Ausserdem spukt bei mir im Kopf noch ständig herum, ob das alles richtig so ist mit der OP usw. Mein Termin ist am 06.06. KH und 7.6. OP

riedlenseppl
29.05.2011, 21:25
Liebe Monika!

Ein fröhliches Wochenendende-Hallo! Ich hoffe, du hast deines auch einigermaßen oder vielleicht sogar sehr gut verbracht?!

Ich wollte dir nur mal ein schnelles Grüßle da lassen und dir auf jeden Fall alles Gute für deine OP wünschen, auch dass du die Wartezeit bis dahin gut abgelenkt überstehst!

Liebe Grüße,

Christiane

edith57
29.05.2011, 22:18
Liebe Monika,

Bin auch schon da ;)
Ich wünsche dir eine möglichst beschwerde- und angstfreie Woche. Ich und alle anderen drücken dir die Daumen, dass alles gut gehen wird. Verliere nicht den Mut, auch wenn dir ein schwerer Weg bevor stehen wird. Du wirst es schaffen!

Liebe Grüße :pftroest:
Edith

Auntie Little
30.05.2011, 13:27
Hallo Monika,

ach jeh. Bei Dir kommt's aber dicke.

Wenn Du so unsicher bzgl. der OP bist, warum holst Du Dir dann nicht noch eine Zweitmeinung ein?

Schick Dir ein dickes Mutmach- und Kraftpaket.

Liebe Grüße
Birgit

monika100
30.05.2011, 14:28
Hallo,

schön, dass ihr da seid und danke für eure Nachrichten.

Habe heute noch einmal mit meinem Doc gesprochen, ob es für mich eine Alternative gibt zur OP. Er sagt aber, nein die gäbe es nicht, Niere und Harneliter müssen raus, wie auch immer ich das mit meinen Panikattacken schaffen soll...

Hat hier jemand Erfahrung mit Harnleiter-Tumoren? Scheint selten vorzukommen.

LG Monika

tine28
03.06.2011, 13:20
Zu dem Krebs selbst kann ich dir nichts sagen aber zu den Panikattaken kann ich dir ein Buch schreiben.
Seit dem tod meiner Mutter vor1,3 Jahren leide ich an einer Angst und Panikstörrung was sich immer in Todesängste umwandelt.Oft war ich schon am Limit meiner Kräfter den in so einem Moment meine ich wirklich Sterben zu müssen und ich bin nicht mehr Herr meiner Gedanken.

Mit so einer Diagnosse könnte ich Angstmässig gar nicht umgehen da ich viel zu viel mit meiner Mutter mitbekam ich würde ohne Medi komplett durchdrehen.
Ich Empfehle dir zu einem Arzt zu gehen und mit ihm darüber zu reden und spreche ihn an wegen Tavor oder Lorazepam.
Das sind Benzos die dich Relaxen lassen und Angstfrei für gewisse Stunden machen. Eine Gewisse Zeit kannst du sie nehmen aber mache es bedacht da diese Abhängig machen.Wenn du sie aber nur im Akkutfall nimst hast du nichts zu befürchten.

Leider kann ich dir keinen besseren Tipp geben aber eines weis ich,

Ich wünsche dir alles glück der Welt das du diese Hürde einigermassen gut Überstehst. :remybussi

monika100
03.06.2011, 19:02
Liebe Tine,

danke für deine Nachricht.

Im Krankenhaus wissen die meisten von meinen Ängsten, wenn ich Montag hingehe, werde ich dort in Richtung "Beruhigungsmittel" nochmal alles "aufmischen", werde auch noch ein Gespräch mit der Intensivstation führen, da die mich ja noch nicht kennen. Mehr kann ich dummerweise nicht tun:confused:

Weiss auch noch nicht, wie ich das schaffen soll, zumal ich jetzt auch noch Herpes habe, dollen Heuschnupfen, zusätzlich erkältet bin und schlecht Luft bekomme, meine Autoimmunerkrankung meldet sich mit einem Schub, ich bin total erschöpft - kurz gesagt: Mein ganzer Körper spielt verrückt. :(

LG Monika

silver dollar
05.06.2011, 01:35
Hallo Monika,
um Dir moeglicherweise zu raten ware es prima, wenn Du etwas mehr an Daten hinsichtlich Blasentumor / Urothelkarzinom von Dir geben wuerdest, T N M G?
damit ware schon was anzufangen, Du solltest an sich diese Daten haben wenn
ein Karzinom diagnostiziert ist

blossom0971
08.06.2011, 21:30
Liebe Monika,


bin heute auf deinen tread gestoßen. Wenn du den Termin wahrgenommen hast bist du jetzt vermutlich im Krankenhaus. Ich hoffe es ist alles gut verlaufen. Blasenkrebs kenne ich "nur" von meinem Vater. Aber bei Panik bin ich Expertin. Konnte eine zeit lang das Haus nicht verlassen. Stell dich der Angst und der Panik. Gibt ihr ihren Raum und akzeptiere sie als Teil von dir der immer da ist, dich aber nicht beherrscht. Ich bin auch jetzt nach Jahren nicht völlig Angst- und Panikfrei, aber ich bin der Boss! Mir hilft es sehr darüber zu reden. Manches relativiert sich dann. Ich schicke dir ganz viel Kraft für deinen Weg und wünsche dir alles Glück der Welt

monika100
21.06.2011, 19:59
Hallo zusammen,

bin zurück aus dem Krankenhaus. Es wurden nun die linke Niere entfernt, der Harnleiter und sie wollten an der Blase noch das Stück entfernen, wo der Harnleiter in die Blase eintritt. Das hat aber aufgrund von Blutungen nicht geklappt und das soll nun in 3 Monaten noch "von unten" gemacht werden. Das liegt mir sehr im Magen, bin die letzte Zeit psychisch öfter an meine Grenzen gekommen, hätte gerne einen Abschluss gehabt

Im Wesentlichen hat die OP und das Danach - begleitet von meinen Angst- und Panikattacken :mad:- eingermaßen geklappt, habe allerdings durch den Katheter reichlich Keime in der Blase, abends immer noch erhöhte Temperatur und natürlich Schmerzen, das ist ja klar. Ich laufe wie ein Gorilla, morgen habe ich meinen Kontrolltermin in der Urologie.
Das einzige ist, das ich täglich zunehme und unser Nachbar - pensionierter Internist - hat mir gesagt, dass es sein kann, das die eine Niere noch nicht komplett die Funktion von beiden übernommen hat und ich evtl. Wasser einlagere und dass das gefährlich sei. Werde ich morgen nach fragen.

Von der Tumorklassifikation her sieht es wohl ganz gut - heißt keine Chemo - aus:
pTa, LO, VO, low grade (G1), RO

Freue mich über Feedback, würde mich über Erfahrungen mit nur 1 Niere freuen.

LG Monika

Angelika42
21.06.2011, 23:48
Hallo Monika
schön das Du die OP so gut überstanden hast das war keine leichte Op mein Mann hatte die Op auch Niere und Harnleiter sind weg außerdem ein Stück von der Blase. pT3 G2 N1 R0. Da ein Lymphknoten befallen war wurde eine Chemo gemacht. Heute 3 Jahre danach geht es ihm gut.
LG Angelika

monika100
22.06.2011, 08:50
Liebe Angelika,

danke für dein Feedback - und weiterhin alles Gute für deinen Mann.

Gab es bei ihm am Anfang "mit einer niere" vieles zu beachten oder hat er ganz normal weiterelebt? Was wird bei ihm an Kontrollen durchgeführt?

Danke für deine Antwort.

LG Monika

Angelika42
22.06.2011, 14:41
Hallo Monika
nein seine Niere hat sofort voll gearbeitet.Durch die Chemo wurde jedes mal
sein Blut kontroliert das aber auchL weil das Cisplatin auf die Nieren schlägt.
Es musste auch keine Chemopause gemacht werden die Niere hat überhaupt keine Probleme gemacht
Die ersten 2 Jahre wird alle 3 monate eine Spiegelung gemacht 1mal im Jahr CT Abdomen und Lunge.Bis jetzt ist alles immer ohne Befund und ich hoffe auch das es so bleibt Wenn Du fragen hast immer zu wenn ich Dir helfen kann tue ich das gerne.
LG Angelika

monika100
22.06.2011, 14:57
Danke Angelika,

hatte heute Termin zum Fäden ziehen, ich habe gedacht, dass evtl. auch die gesunde Niere mal mit Ultraschall kontrolliert wird oder so, war aber nicht.?
Ich muss noch lernen, mich beim Laufen gerade aufzurichten, laufe noch ein bißchen wir ein Gorillla:)

Der Chefarzt war etwas stur heute, habe später noch mit dem Assistenzarzt geredet. Blasenkeime sind noch da, Antibiotikum muss verlängert werden, wichtig sei immer auf evtl. Blasenentzündungen zu achten, alle paar Wochen Kreatinin beim Hausarzt kontrollieren lassen.
Von CT oder so hat noch kein Mensch je gesprochen.?

Soll evtl. noch eine AHB machen, da gibts Terminproblem, das muss man ja so flott antreten, schauen wir mal.

LG Monika

Angelika42
24.06.2011, 00:32
Hallo Monika
die Nachsorge macht Dein Haus-Urologe der kontroliert auch die Niere. Bei meinem Mann wird alle 3monate vor der Blasenspielelung immer die Niere und die Stelle wo keine Niere mehr ist geschallt. Nach so einer schweren Op brauchst Du auch noch ein bisschen mehr Zeit dann kannst Du Dich auch wieder gerade hinstellen gib Dir einfach ein bisschen mehr Zeit.
Dann nehme das Antibiotikum auch schön weiter und das der Cefarzt stur ist muss Du Dir nicht zu Herzen nehmen die legen sich gerne so aus dem Fenster und meinen sie sind die Götter in weiß.Dein Urologe wird den Keratininwert auch regelmäßig messen da mach Dir mal keine Sorgen.Auch das CT macht Dein Urologe. Eine AHB würde ich an Deiner Stelle machen. Du hast die Change Dich gut zu erholen und lernst auch Leute kennen die das gleiche haben in den Forum nur für Blasenkrebs berichten viele das ihnen die AHB sehr gut getan hat.Also ich wünsche Dir noch eine gute Nacht hast Du Fragen immer ran an die Tasten
LG und gute Besserung wünscht Dir Angelika

monika100
12.07.2011, 16:26
Hallo Angelika,

wollte mich nochmal bei dir melden.

Ich bin z. Z. in der Reha, nächsten Donnerstag, am 21.7. werde ich entlassen.
Habe schon einige Fortschritte gemacht, kann mich besser bewegen usw., damit ich fit werde für die nächste OP im September:(
Naja, muss ich durch, ich kanns nicht ändern, wäre natürlich besser gewesen, wenn man die Sache hier abschließen könnte, sagen auch die Therapeuten.

Bei dir alles in Ordnung??

LG Monika

monika100
17.10.2011, 14:52
Hallo zusammen,

wie schon bereits geschrieben wurde bei mir aufgrund von Harnleiter-Tumoren die linke Niere und der Harnleiter entfernt. Danach war ich in Reha und es ging mir danach eigentlich den Umständen entsprechend recht gut.

Allerdings musste im September (zusammen mit der 1. Kontrolle) noch das Stück an der Blase, wo der Harnleiter in die Blase eintritt (Ostium?) entfernt werden.
Die OP lief ganz gut, ich war schnell auf den Beinen. Allerdings hatte ich dann direkt nach der Entfernung des Katheters ziemliche Schmerzen, die bis heute anhalten.
Mittlerweile wurde festgestellt, dass ich mir wohl in der Klinik einen ESBL-Keim in der Blase eingefangen habe, der recht resistent ist und trotz mehrerer Antibiotika-Therapien immer wieder aufflackert.
Ich bin körperlich durch die ganzen Therapien mittlerweile ziemlich platt, die Beschwerden sind immer noch da, mal ziemlich stark und mal weniger schlimm.
Ich weiss auch nicht, ob diese Beschwerden nun durch diese Keime - die immer noch bekämpft werden - ausgelöst werden oder ob das einfach noch ein Wundschmerz von der Blasen-OP ist.

Hat irgendeiner von euch ähnliche Erfahrungen gemacht? Kann mir jamand sagen, wie lange eine Blase nach so einer OP "heilen muss"?
Bin gerade ziemlich ratlos und "trete auf der Stelle" und wäre für Antworten dankbar.

LG Monika

monika100
23.11.2011, 12:15
Hallo zusammen,

wegen einem Urothel-Karzinom wurden mir die linke Niere und der Harnleiter entfernt. Im September wurde dann noch das Stück der Blase entfernt, wo der Harnleiter eintritt (Ostium).

Bei dieser OP habe ich mir im Krankenhaus einen sehr resistenten Keim in der Blase "eingefangen" und werde ihn trotz mehrfacher starker Antibiotika-Therapie nicht wieder los.

Gibt es hier ähnliche Fälle und hat jemand einen Tip für mich??

LG Monika

Rose_SLO
17.12.2011, 09:15
Hallo Monika,

mein Mann hatte vor 13 Jahren einen Blasen-OP, wo ihm ein Krebstumor entfernt wurde. Glücklicherweise komplikationslos und auch keine Keime, daher habe ich keinerlei Erfahrung mit diesen Komplikationen. Wie sieht es jetzt bei Dir aus??? (Dein Thread ist ja schon 2 Monate her)

Zum Leben mit einer Niere: meine Mutter war schwer Nierenkrank, eine Niere ist über die Jahre total ausgetrocknet, jedoch hat die andere Niere die volle Funktion für beide Nieren übernommen. Das ging 30 Jahre gut, leider hat die zweite Niere auf Grund einer Infektion Probleme gemacht und meine Mutter musste dann mit 74 mit der Dialyse beginnen. Laut Arzt sei diese Infektion aber sehr sehr selten... Somit Kopf hoch und auf in den Kampf!!! :)

Ich schicke Dir viel Kraft!

Liebe Grüsse

Rosemarie

monika100
17.12.2011, 11:00
Hallo Rosemarie,

danke der Nachfrage. Ich hatte gerade meine Kontrolluntersuchung. An der rechten verbliebenen Niere wurde Ultraschall durchgeführt und die Harnröhre und die Blase wurden gespiegelt - alles in Ordnung:).
Was mir noch etwas Probleme macht ist dieser ziemlich resistente Krankenhauskeim, den ich mir bei der letzten OP in der Blase eingefangen habe. Es wird immer wieder mit Antibiotika behandelt, mittlerweile habe ich dadurch diverse Nebenwirkungen. Im Januar wird jetzt wieder eine Kultur angelegt, mal sehen, wie es dann aussieht.

Mein Mann hat Anfang des Jahres auch wieder seine Magen-Spiegelung aufgrund des Speiseröhrenkrebses, wir hoffen, dass das in Ordnung ist.
Er hat seit ca. 3 Monaten ständig Probleme mit Magen und Galle, dann gehen bei mir schon wieder leicht die Alarmglocken an...

Wir "sehen" uns in deinem Thread,

LG Monika

P.S.: Habe gerade erfahren, dass mein Mann gleich geröntgt wird, weil seine Beschwerden unverändert stark sind trotz Medikamente. Der Arzt tippt auf innere Verwachsungen aufgrund seiner großen OP in 2009...

Micha 17
11.02.2012, 19:24
Hallo
Ich habe nach Bestrahlung Schädigungen im Bereich der Harnleiter. Retroperitonealfibrose. Beide Harnleider sind mit Doppel-J-Kathetern geschient, damit der Harn abfließen kann.
Ich habe mir zu Beginn letzten Jahres, auch einen E-Coli Keim eingefangen. Viele Ärzte haben mir Antibiotika verordnet, die nichts brachten ohne zuvor eine Urinkultur anzulegen.
Viele Ärzte sind sehr schnell mit Ciprofloxacin usw.
Nun ist mein Keim auch ein ESBL-Keim und nicht mehr viele Antibiotika helfen mir noch. Ich bekomme den einfach nicht mehr los. Aber mein Urologe sagt ich solle nur mit Antibiotika behandelt werden, wenn ich Fieber oder Flankenschmerzen bekomme. Sonst solle ich viel trinken, mindestens 3-4 Liter am Tag, dass die Bakterien ausgespült würden und die Bakterien würden sich in saurem Milieu nicht wohl fühlen (muss man ausprobieren, manche mögen auch kein alkalisches Milieu). Mein Urologe hat mir schwarzen Johannisbeersaft empfohlen. Den zu trinken mache den Urin sauer und man brauche kein Antibiotikum einzusezten. Manchmal würden die Bakterien sich auch gegeneinander die Grundlage nehmen. Sozusagen mit der Zeit auch anderen Platz machen.
Ich allerdings habe im Moment Ruhe. Mein Urologe macht mir immer einen Katheterurin. Nur so sei gewährleistet, dass da keine Verunreinigungen drin seien. Dann habe ich immer diesen Befund bei mir, falls ich notfallmäßig ins Krankenhaus müsste.
Ich hoffe ich konnte dir weiterhelfen und hoffe, dass es dir gelingt, diesen Mistkeim in den Griff zu kriegen...
LG
Micha17

monika100
11.02.2012, 19:44
Hallo Micha,

das ist ja nett, dass du dich gemeldet hast. Habe hier leider kaum Resonanz bekommen, dabei sollte man doch meinen, dass mittlerweile viele Menschen betroffen sind.

Bei mir werden durch den Keim immer wieder starke Blasenentzündungen ausgelöst, so dass ständig der Katheterurin im Labor mit den verschiedenen Antibiotika getestet wird. Das was noch ein "S" für sensibel hat nehme ich dann über längere Zeit ein. Einige Tage nach Absetzen des Antibiotikums wird der Urin kontrolliert und er ist o. k. und ca. 2 - 3 Wochen später geht alles wieder von vorne los. So geht es mir nun seit September - und ich fühle mich mittlerweile durch den ESBL mehr bedroht als durch die eigentliche Krebserkrankung.

Ich habe nun noch eine Heilpraktikerin eingeschaltet, muss Cranberry-Saft trinken und soll was zum Aufbau des Immunsystems nehmen. Mal sehen, ob es was bringt.

Micha, wie oft wird dein Urin kontrolliert?

LG Monika

Dr@gon
12.02.2012, 13:24
Ich hatte ESBL 2006 und bin den Keim durch Vancomycin wieder losgeworden!

monika100
12.02.2012, 13:38
Hallo Dragon,

danke für deine Mitteilung. Werde mit dem Arzt reden.

Danke, Monika

Dr@gon
12.02.2012, 19:22
Wünsche Dir gute Besserung, Kopf hoch! :)

monika100
12.02.2012, 20:14
Hallo Dragon,

ich habe mal in meinem letzten Antibiogramm nachgesehen, das Medikament das dir geholfen hat, ist auch bei mir noch mit dem "S" für sensibel gekennzeichnet. Ich nehme aber im Moment ein anderes, Levofloxacin. Das soll ich wohl als eine Art Kur über mehrere Wochen einnehmen.

Wir lange hat es bei dir gedauert, bis der Keim verschwunden war und wo sass er bei dir?

Danke für deine Antwort, hab ziemlich Schiss deswegen...

LG Monika

Jule66
12.02.2012, 21:23
Hallo Monika,
ich arbeite in der Mikrobiologie und habe täglich mit Keimen wie ESBL zu tun.
Im Grunde sind das ganz normale Enterobakterien(wie z.B. E.coli),die die Fähigkeit erworben haben,Antibiotika wie Penicilline und Cephalosporine zu inaktivieren,das heißt,sie sind resistent dagegen geworden.
Nichtsdestotrotz gibt es noch gute Antiobiotika dagegen,wie z.B., das von Dir erwähnte Levofloxacin.
Wenn das nicht wirkt,liegt es evtl.weniger am Antibiotikum als an der hohen Übertragungsgefahr oder vielleicht auch an Vernarbungen im Op Bereich.
Wenn der Urin nicht zügig durchfliessen kann,sich also an einer Stelle etwas länger staut,kann auch das dazu führen,dass sich die Bakterien dort festsetzen und vermehren.
Was kann man zusätzlich tun: viel trinken,für guten Durchfluss sorgen.Evtl.auch zitrushaltige Sachen trinken,dass angesäuerte Milieu mögen die Bakterien nicht.
Das erwähnte Vancomycin wird bei uns bei Enterobakterien gar nicht getestet,da es ausschließlich für eine andere Bakteriengruppe eingesetzt wird,nämlich den Kokken (Staphylokokken,Streptokokken).
Ich würde auch darauf bestehen,dass öfters ein Antibiogramm erstellt wird;die Bakterien können im Verlauf einer Antibiotikumgabe resistent werden.
Dir gute Besserung!
LG,Jule

Micha 17
13.02.2012, 16:15
Hallo Monika100,

mein Urologe macht mir alle 6-8 Wochen einen Katheterurin und einen Uricult.
Er sagt, ich solle auf keinen Fall so viel Antibiotika nehmen. Nur dann wenn wirklich Symptome wie Schmerzen, Fieber oder Schüttelfrost auftreten. Ich trinke wie schon erwähnt ca. 3 Liter am Tag, damit die Nieren gut durchgespült werden. Schwarzer Johannisbeersaft sorgt für ein saures Milieu und die Bakterien mögen das generell nicht.

monika100
13.02.2012, 17:57
Hallo Micha,

also dann ist es bei dir so, dass du den Keim zwar hast, aber mit Antibiotika behandelt wird er nur, wenn du starke Beschwerden hast?

Ansonsten nur trinken und verdünnen?

Danke für deine Mühe.

Monika

Micha 17
14.02.2012, 09:16
Hallöchen,
ja, so ist es. Denn irgendwann hast du nichts mehr das dir hilft. Und du hast deine Krankheit bislang so gut gemeistert und dann an einer Nierensepsis zu sterben weil kein Antibiotikum mehr greift, das wäre echt heftig. :boese:
Aber wenn du Symptome wie beschrieben bekommen solltest und dein Urin ist rot oder so: dann direkt mit deinem Antibiogramm zum Arzt und lange genug das noch wirksame Mittel nehmen bis alles abgetötet ist:twak:
Wünsche dir alles Gute und viel Ausdauer:cool:
Micha17:prost: (Hoch die Tassen!)

monika100
05.09.2012, 15:02
Hallo zusammen,

ein gutes Jahr sind meine OPs jetzt her. Alle 3 Monate wurde eine Blasenspiegelung gemacht und ein Ultraschall der verbliebenen Niere.

Dass ich ständig Blasenentzündungen habe wegen der ESBL-Geschichte hatte ich ja schon geschrieben. Diese Blasenentzündungen haben leider auch angehalten, sind nie abgerissen.
Ich doktore nun schon seit einem halben Jahr zusätzlich mit einer Heilpraktikerin rum, die mir von einer Schwester der Urologie empfohlen wurde, bei der letzten Blasenentzündung war das Ergebnis "E.coli, ESBL negativ!". Das hab ich dann schon mal als einen kleinen Erfolg angesehen.

Leider hat sich im Laufe der letzten Monate auf der kompletten operierten Seite ein großes Lymphödem gebildet, das mich sehr beeinträchtigt. Es gibt Lymphdrainagen, aber da "op-bedingt" können die Ärzte ansonsten nichts machen. Ich hatte gehofft, dass das Ödem unter der Therapie verschwinden wird, aber das ist nicht so und das wird es auch nicht. Ziel ist wohl, dass es sich nicht noch mehr verschlimmert.

Heute nun waren die 3 Monate wieder rum und meine Kontrolle stand an, der Ultraschall der Niere war o.k., aber "die Blase sieht nicht gut aus".

Die Struktur in der Blase ist etwas verändert, "unruhig" wie die Ärztin sagte, und sie ist innen sehr gerötet, beides konnte ich selbst im Gegensatz zu den vorherigen Spiegelungen erkennen.

Im Moment will die Ärztin noch keine Therapie einleiten, es wird noch abgewartet und in 3 Monaten erneut untersucht, es wurden Bilder gemacht, um das dann miteinander vergleichen zu können. Ich könne nichts "verpassen" in der Zeit.

Da ist sie wieder, die Angst!
Ich kann diese Aussagen noch gar nicht so richtig einordnen.
Da ich in dem ganzen Jahr von den Entzündungen her und wegen dem Keim überhaupt keine "Ruhepause" hatte, zudem ja auch noch einige andere gesundheitliche Baustellen habe und mein Mann ja ebenfalls an Krebs erkrankt war und auch sein CT ansteht:eek: bin ich grad einfach nur down und sehr erschöpft.

LG Monika