Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Endlosschleife in der Gefuehlsachterbahn
Hallo zusammen,
vielleicht kennt ihr die Erfahrungen mit der Gefuehlsachterbahn ... ich mach mir einfach mal Luft.
2009/2010 war fuer mich die Zeit der Behandlungen, Therapien und Unter-
suchungen, Angst, Docs, Krankenhauser, ... Die Zeit war nicht einfach.
Seit dem ziehe ich mich zurueck - ich war schon immer ein Typ, der auf andere Ruecksicht nimmt und keinem Zur Last fallen moechte. An mich denke ich dann meistens in der Situation gar nicht. Ich moechte meine Familie nicht auch noch mit meinen Aengsten belasten, es gibt schon so vieles zu tragen. Es war ein Gefuehl da wie immer - das schaffst Du, bist ja ein Kaempfer. Nachgedacht wird wenig, ich muss ja da durch - funktionieren wie immer.
Ich habe eine Fernbeziehung, mein Freund lebt 700 km entfernt, meine Familie 250 km. Die Behandlungen und Untersuchungen habe ich weitmoeglist allein durchgestanden. Am WoEn war mein Freund da, sonst lief der Kontakt per Telefon. Ich habe das meiste bei ihm abgeladen, ich glaube der musste ganz schoen leiden, was mir unendlich leid tut.
Es gibt Freunde, die sich gemeldet haben, die nachgefragt haben und da waren, sehr ruehrend - aber doch irgendwie weit weg. Erreicht haben sie micht nicht wirklich, was denke ich an mir liegt und an der Ohnmacht im Umgang mit Krankheiten ausserhalb von Grippen oder Beinbruechen.
Dann gibt es vermeindliche Freunde, die mit Abwesenheit geglaenzt haben. Ein Freund hat mich angerufen, weil er eine tolle Nachricht los werden wollte,
BABY Glueck - worueber ich mich ehrlich gefreut hatte - fuer ihn. Im Telefonat fragt er dann auch wie es mir gehen wuerde. Zu der Zeit hatte ich einen Rueckfall, wrtete auf meine Ergebnisse und evtl. auf eine neue Einweisung ins KH und war kurz davor aufgrund der Krankheit meinen Job zu
verlieren. Das erzaehlte ich relativiert - die Antwort kommt rasch, ich hab jetzt keine Zeit, ich melde mich morgen noch einmal bei dir und dann
rief er monatelang nicht mehr an. Viele melden sich gar nicht.
Ich wuerde die am liebsten aus meinem leben komplett streichen. Die sind aber in meinem Freundeskreis und auch mit sehr guten Freunden von mir befreundet. Nur Lust dazu, normalen Kontakt auf zu nehmen habe ich nicht wirklich. Die Reaktion kann ich nicht vergessen und auch nicht verstehen.
Wie enttaeuscht man von denen ist, kennt ihr das Gefuehl?
Denke darueber immer wieder nach, alles ueberwiegend allein durchgestanden zu haben und das zerrt im nachhinein sehr. Manchmal werde ich richtig sauer, dafuer kann aber doch kein anderer was, weiss ich. Ich fuelhe mich so kraftlos. Die Verarbeitung ist bei mir nicht wirklich passiert. Ich dachte, wenn alles unter Kontrolle ist, wird es gut sein. Ist es aber nicht - jedenfalls gedanklich nicht und meine Kraft ist auch nicht wieder da.
Dann denke ich - das was ich mache - beruflich hat eigentlich keinen Sinn. Ich habe vor der Krankheit gern gearbeitet, bin sehr darin aufgegangen. Jetzt - sehe ich keinen Sinn mehr darin. Es kommt mir so gleichgueltig vor. Ich fuehle mich so lehr, ausgebrannt, nicht mehr belastbar, kaputt. Dabei sollten doch neue Lebensgefuehle da sein, oder? Mit voller Kraft voraus, ....
Heute ist einfach mal wieder ein Tag da zum Nachdenken, um Gedanken freien lauf zu lassen. Vielleicht kennt ihr ein aehnliches Gefuehlskaos und sorry an alle - die derzeit auf einer anderen Ebene kaempfen muessen.
Lieben Gruss
MaTini
Hi MaTini
Mit Deiner Gefühlsachterbahn hast Du vermutlich vielen aus der Seele gesprochen.
Einige werden sich sicher darin wiedererkennen. Mir ging es auf jeden Fall so.
Mit der Meinung, andere nicht belasten zu dürfen und alles alleine durchstehen zu müssen, überfordert man sich selbst masslos.
Blöderweise merkt man das erst im Nachhinein und dann fehlt meistens die Kraft, alleine wieder aus diesem Kreis herauszukommen.
Ich kann Dir nur empfehlen, dass Du psychologische Begleitung in Anspruch nehmen solltest.
Eine erfahrene Person in Verhaltenstherapie kann Dir sicher Wege zeigen, aus diesem Gefühlswirrwarr wieder herauszufinden.
Alles Gute und liebe Grüsse
Levira
Hallo Levira,
Therapien helfen, das stimmt. Ich war auch bereits in einer Therapie, habe diese aber mit meinem Umzug nach Hamburg beendet. Das ist schon hilfreich, vielleicht fange ich wieder an.
Wie gehts es Dir denn? Wie gehts Du mit dem Krebs um? Bist Du in einer Therapie?
Ich dachte nur das ganze Gefuehlskaos nimmt ein ENDE wenn es einem besser geht und man sieht die Welt wieder leichter. Kommt das Leichtigkeitsgefuehl irgendwann wieder und bleibt dann auch? Ich wuensche mir das im Moment sehr, das Leichtigkeitsgefuehl. Einfach abschalten koennen, den Sommer geniessen, die Sonne auf den Bauch scheinen lassen, an nichts zu denken und Spass zu haben.
Es sind egoistische Wuensche, waehrend andere noch so hart kaempfen muessen, aber das wuensche ich allen!
Lieben Gruss
MaTini
Hi MaTini!
Ich hatte Glück im Unglück: Mein Riesenzelltumor im Knie war noch knapp gutartig, aber extrem aggressiv.
Bis jetzt hatte ich kein Rezidiv, aber an den Spuren, welche dieser Mistkerl hinterlassen hat, nage ich heute noch.
Ja, ich habe mir psychologische Begleitung gegönnt. Leider etwas spät, da ich am Anfang auch meinte, alles alleine bewältigen zu können.
Die Leichtigkeit des Seins, welche Du Dir so sehr wünschst, ist sicher wieder möglich. Das braucht halt etwas Übung, sich vom negativen Gefühlskarussell nicht immer mitreissen zu lassen.
Liebe Grüsse
Levira
Dirk1973
01.06.2011, 17:10
Liebe MaTini,
sich wieder zu rappeln nachdem man aus bester Gesundheit heraus mit einer Tod bringenden Krankheit konfrontiert wurde, ist wahrlich nicht einfach. Auch sind die Ängste und Sorgen für Nichtbetroffene oftmals nur sehr schwer nachzuvollziehen. Es macht halt doch noch einen gravierenden Unterschied, ob es einem selbst ans Leder geht, oder nicht.
Ich selber arbeite im Rettungsdienst und hatte eine Vielzahl an sehr unschönen und auch belastenden Einsätzen. Einige davon nahm ich mit nach Haus und sie beschäftigten mich auch mal etwas länger. Mit dem konsequenten Zugewinn an Routine und Verarbeitungsstrategien lenkte sich das aber mit zunehmendem Alter in "geordnete" Bahnen, so dass mich heute nicht mehr viel aus dem Ruder laufen lässt. Das war auch zu meiner Erkrankung schon so.
Aber dann die Seiten zu wechseln und eben selber in eine Therapie-Maschinerie zu geraten und wie ein Hamster im Laufrad zu funktionieren, war auch für mich eine ...... vorsichtig umschrieben... sehr interessante Erfahrung. Während der Therapie war alles halbwegs schick, denn ich war ja ständig wegen diesem Mist unterwegs und beschäftigt. Nach Ende der Therapie kam dann ein Loch. Der inzwischen zur Gewohnheit gewordene Therapie-Alltag hatte ein recht plötzliches Ende. Erst jeden Tag in die Klinik und dann gar nicht mehr. Damit hatte ich auch erst Probleme.
Ich flüchtete mich dann aber auch in meine geliebte Arbeit zurück, was mir ganz gut tat. Rückwirkend betrachtet wäre ein Psychoonkologe sicher nicht schlecht gewesen. :o
An Freunden habe ich sehr aussortiert. Es blieb eine Hand voll. Alles andere soll seinen Weg im Leben gehen, mich aber dabei bitte in Ruhe lassen.
Auch habe ich eine ziemlich offene und direkte Art entwickelt, mit Menschen umzugehen. Wer mir blöde kommt, hat nicht zu erwarten, dass ich ihm gegenüber freundlich bleibe.
Zudem verschwende ich meine Zeit nicht mehr. So höre ich mir eben nicht das dämliche Gesabbel über das was der Freund eines Freundes erlebt hat, die ich beide nicht kenne an. Derartige Gespräche breche ich mehr oder minder freundlich, aber bestimmt ab.
Alles in allem kann man getrost sagen, dass ich mich zu einem ziemlichen Egoisten entwickelt habe.
ICH entscheide, was ICH mit MEINER Zeit anstelle.
Okay... all dies führte dazu, dass ich als narzistischer Arroganzbolzen gehandelt und von mir nicht nahestehenden Personen (glücklicherweise) von vornherein in Ruhe gelassen werde. Diejenigen die mich näher kennen wissen und akzeptieren, dass ich an sich ein sehr harmonischer und ganz lieber Typ bin, der sehr gerne lacht, aber halt auch sein Leben weitestgehend selbstbestimmt leben möchte.
Puuuuhhh.... was für ein Aufsatz....
Was soll das nun für Dich bedeuten? Lebe Dein Leben so, wie Du es möchtest. Verbiege Dich nicht, wenn es Dir wehtut und halte Dir oberflächliche Menschen von vornherein von der Pelle. Die paar "echten" Freunde pflege und gehe offen mit Ihnen um. Dann akzeptieren sie Dich und wie Du bist.
Was das leichte Leben angeht. Ich habe mir damals (weiß gar nicht woher ich das plötzlich hatte...) auferlegt, mindestens einmal am Tag ganz genau auf meine Umwelt zu achten. Sitzt ein kleiner Vogel auf dem Terrassengeländer und piepst fröhlich herum, zaubert es mir ein Schmunzeln ins Gesicht. Scheint die Sonne und wärmte mich: fühle ich mich toll, streicht mir der Wind durch die Haare, empfinde ich das als angenehm. Und wenn es regnet... geniesse ich auch die Tropfen auf mir (solange es nicht zu viele werden... :D). All diese so alltäglichen Kleinigkeiten sind mir die ganzen Jahre zuvor verloren gegangen und bestätigen mit doch jede Sekunde auf´s neue: ich lebe.
Angst vor Rezidiv? Oh Mann.... mir geht pünktlich vor jeder Nachsorge die Muffe und das Kopfkino bringt Vollzeitvorstellung. Inklusive Schmerzen an der Stelle, wo einst diese blöde Metastase ein beschauliches Heim gefunden hatte. Eigentlich soll es ja immer besser werden.... naja.... dazu enthalte ich mich besser. Ich habe gelernt damit zu leben.
Hallo MaTini,
Meine Frau hat Ihren BK hoffentlich überstanden und wir versuchen wieder ins <normale> Leben zurückzufinden.
Auch wir mussten erleben, wie sich "Freunde" zurückgezogen haben.
Zitat vom meinem (so dachte ich damals) besten Freund
"ach so ihr hättet aktive hilfe gebraucht"
Meine Schwester, Patentante beider Kinder, wir helfen wo wir nur können, aber du weist ja wir müssen viel arbeiten und am Wochenende brauchen wir Ruhe.
Dies ließe sich fast endlos fortsetzen.
Heute haben wir, so wie auch Dirk das so schön beschrieben hat, keine Lust mehr auf Dummschwätzer und laber, laber.
Wir umgeben uns mit Menschen die für uns gut sind und lassen uns nicht mehr in Belanglosigkeiten ziehen.
Lebe Du Dein Leben Du bist wichtig und wertvoll.
Du kennst doch den Spruch " Wenn sich eine Tür schließt, so öffnet sich eine neue", und das passiert tatsächlich.
lg Thomas
Hi MaTini,
Du bist reif für ne REHA-Maßnahme in einer guten Klinik!
Ich empfehle Dir Sonneneck in Wyk auf Föhr. Da wird Gesundsheitstraining nach
dem Bochumer Modell praktiziert um die Lebensfreude zurückzufinden. Und Dir
werden auch Strategien beigebracht, wie frau lernt, auch mal - ohne
schlechtes Gewissen - "NEIN" zu sagen! Es funktioniert - ich habe es selbst
und einigen Mitpatientinnen erlebt.
Gruß
saschue
Hallo zusammen,
danke fuer Eure lieben Worte! Ich bin auch sehr froh zu lesen, dass es euch aehnlich ergangen ist, weil ich nicht mehr das gefuehl habe zu sensibel zu sein - oder nachtragend. Das wurde mir frueher immer gesagt, ehrlich aber wer misst schon, ob man zu sensibel ist? Gibt es das? Eigentlich doch nicht.
Habt ihr Euer Leben geaendert? Wie habt ihr das gemacht? wie geht das?
Das Gefuehl vom Alltag getrieben zu sein. Irgendwie wird mir das zu viel. Hoert sich komisch an, oder? Man ist doch so schnell wieder drin im Wahn, den
man system nennt. Das macht mir aber alles keinen Sinn mehr. Ich habe darauf einfach keine lust mehr und das "alltaegliche" ist mir einfach egal. Das war vorher nicht so.
Vielleicht ist es wirklich besser mal eine laengere auszeit zu nehmen. wieder einen Traum oder ein ziel zu finden, und voll in diesem aufzugehen. Das gefuehl vermisse ich so. ich hab die empfindung - das gefuehl verloren zu haben. ueberhaupt einen neuen weg finden zu muessen in einem anderen leben.
wie geht es euch damit? habt ihr auch das gefeuhl - die gedanken? ich wuensche euch einen schoenen abend, lieben gruss
Guten Morgen MaTini!
Es gibt viele Möglichkeiten, aus so einem negativen "Irrkreis" wieder herauszufinden.
Einige gute Ideen hast Du hier ja schon bekommen: Reha, psychologische Begleitung, einfühlsame, nahestehende Menschen, negative Gedanken neu sortieren, etc., etc.
Daneben gibt es sehr gute Fachliteratur und auch das Verfassen eines Gedankentagebuches kann sehr hilfreich sein.
Ein Allerweltsrezept, welches auf Knopfdruck funktioniert, gibt es leider nicht.
Probiere herauszufinden, was Dir gut tut.
Nur, aktiv werden, das musst Du halt schon selber. Es bringt wirklich nichts, herumzusitzen und den traurigen, überfordernden Gedanken nachzuhängen.
Ich wünsche Dir einen wunderschönen Tag und alles Gute!
Levira
Hallo zusammen,
ich hoffe es geht euch gut!
Levira, da geb ich Dir recht, es gibt viele Möglichkeiten. Danke fuer den kleinen Tritt ;)
ich denke ich habe mich nicht gut ausgedrueckt in meiner letzten mail. ich hab lust zu leben, aufs leben! ich bin nicht wirklich der typ, der nur rumsitzt und nur traurig ist. eher im gegenteil - ich laufe und laufe - immer weiter-
wie in einem hamsterrad. ich funktioniere irgendwie.ich dachte immer zu wissen warum ich in dem hamsterrad laufe, nur jetzt irgendwie nicht mehr. Das meine ich mit System, das ich fuer mich nicht mehr als wichtig empfinde.
Ich merke - das sich meine wertigkeit im leben gaendert hat - und weiss nicht genau was ich daraus machen soll und in welche richtung ich gehen soll und kann. ich suche nach einem neuen anker - wenn man das so bildlich ausgedruecken kann. mh - ich weiss nicht genau, ob ich meine gedanken richtig in worte fassen kann.
Es gibt viele tips hier, das stimmt. vielleicht hilft wirklich nur aufraffen.
erging das euch auch so?
Ich wünsche euch einen schönen Abend!
MaTini
Hi MaTini!
Schön, dass Du mir meinen kleinen Tritt nicht übel nimmst.
Manchmal braucht man das, um wieder in die Puschen zu kommen und das Hamsterrad zu verlassen.:)
Ich kann Dir versichern, dass Deine Gefühle normal sind und sich viele darin wiedererkennen.
Übrigens, ich finde, dass Du Deine Gedanken und Gefühle sehr gut in Worte fassen kannst.
Und da Du Dich bildlich und symbolisch so gut ausdrückst, sind sie für die Meisten wohl verständlich und nachvollziehbar.
Du bist auf einem guten Weg, weil Dir vieles schon mal klar ist. Vor allem, dass es so für Dich nicht weiter gehen soll.
Mach weiter so und gönne Dir bei Bedarf professionelle Hilfe.
Und vor allem: Gib Dir die nötige Zeit dazu. Rom ist auch nicht an einem Tag erbaut worden.
Liebe Grüsse und alles Gute für Deine Ziele!
Levira
Hey zusammen,
danke fuer eure lieben ratschlaege und Tips! Ich hoffe es geht Euch gut, ich bin auf jedenfall wieder etwas besser drauf und hoffe das es anhaelt.
Ich hab einen ersten schritt gemacht, glaub ich. Klingt etwas merkwuerdig, aber es tat gut und das moechte ich kurz erzaehlen. Ich hab alles was mich bedrueckt und was so schwer faellt aufgeschrieben, dann bin an eine wunderschoene Stelle an die Alster gefahren und habe den Zettel verbrannt. Der Rauch stieg auf und der Zettel war verschwunden. Ich weiss, das ist nicht alles gewesen, ersetzt auch keine therapie, die langfristig ist, aendert auch nicht viel, aber es befreit fuers erste. Kann ich nur empfehlen, wenn bei euch eine Kriese naht.
@Levira, wenn Du einen Tritt brauchst, melde Dich gern bei mir ;-)
@ Thomas und Dirk - Dummschwätzer und laber,laber Typen koennen uns fuer immer gern haben! Guter Tip!
Danke fuer die lieben Ratschlaege und fuer Eure Tips. Ich drueck Euch und wuensche allen ein schoenes Wochenende!!!
Matini
Dirk1973
17.06.2011, 17:38
Das klingt doch schon nach einem super Anfang !!! :knuddel::knuddel:
Hello,
heute ist wieder so ein Tag, die Gefuehlsachterbahn nimmt wieder fahrt auf. ... hoffe morgen ist es einfach wieder vorbei und der Tag wird wieder besser! ich arbeite dran. ciau
Schon wieder so ein grauer Tag. In 1,5 Wochen ist meine naechste Kontrolle, hab Angst und ein komisches Gefuehl. ich bin auf der Suche nach dem off Knopf fuers Kopfkino.:confused:
Hi!
Auf und nieder - immer wieder..........
Wer kennt das nicht?!
Ich hoffe für Dich, dass Du in der Zwischenzeit ein paar der hilfreichen Tipps verwirklichen konntest.
Für die Kontrolle drücke ich Dir die Daumen und wünsche Dir weiterhin alles Gute!
Liebe Grüsse!
Levira
Das ist lieb, danke Dir!
Hoffe Dir gehts auch gut!
Ja- die Tips helfen oft, nur manchmal ueberant es einen einfach wieder. aber die krisen halten gott sei dank bei mir nicht mehr so lange an, kommen nur regelmaessig wieder. Allerdings hab ich mich noch nicht zu einer Therapie aufgemacht, schiebe das immer so vor mich hin. dann darf man sich eigentlich auch nicht beschweren, weiss ich ;-) will ich auch eigentlich nicht.
Auf und ab, auf und ab, auf und ab aber immer wieder auf.
pftroest:
Guten Morgen!
Genau so ist es!
Aber immerhin haben wir dank des ständigen auf und ab richtig viel Übung darin, uns immer wieder hoch zu hangeln. :lach2:
Das braucht halt auch Kraft, welche man nicht immer hat. Aber irgendwie lohnt es sich doch, denn wie Du selber inzwischen weisst, werden die Krisen nicht mehr so heftig erlebt und man kommt wieder schneller aus der Achterbahn hinaus.
Viele meinen, wenn es wieder besser geht, erübrige sich eine psychologische Begleitung.
Ich bin jedoch der Meinung, dem ist nicht so. Denn wenn man in besseren Zeiten einen Therapieplatz sucht, hat man in der Krise eine Person des Vertrauens schon gefunden und muss sich nicht noch zusätzlich damit auseinander setzen.
Einen wunderschönen, sonnigen Tag und liebe Grüsse!
Levira
Hallo liebe Levira,
ich war Freitag beim Doc, es sah so gut aus. Meine Haut strahlte, der Doc war super zufrieden. Ein schoenes Gefuehl.
Und zack - heute Morgen fing es im Gesicht wieder an, ein neuer Schub ist da... Jetzt heisst es wieder abwarten, woechentliche Kontrollen im KH, Kortison nehmen und hoffen dass es sich in Grenzen haelt.
:(
Hallo meine Lieben,
Achterbahn der Gefühle. Wie wahr. Ich mach es fast täglich durch. Manchmal sind es bloß Kleinigkeiten und ich fang an zu weinen. Ich ärgere mich dann maßlos darüber das ich keine Beherrschung habe. Meistens gelingt es mir, wenn es mich bei der Arbeit oder in der Öffentlichkeit überkommt, es zu ünterdrücken. Ich war schon immer sehr emotional. Habe meist meinem Wut, Ärger, Freude, Leid, wenn es passte, freien Lauf gelassen. War/bin fröhlich, zuversichtlich und positiv. Daran konnte auch der Krebs nichts ändern. Bin zur Zeit "Krebsfrei" und glücklich darüber. Nach zwei OP´s, zwei Chemos, feinem Deckhaar (aber gut sitzende Haarteilen), bisschen was auf den Rippen, bisschen Solarium sieht man mir gar nichts an. Habe eine mega tolle Patchwork-Familie. Und doch passiert es täglich das ich mich auf den Schlips getreten fühle. Meist nur ein Wort, Geste oder Blick und ich könnte losheulen. Fühle mich unverstanden und allein. Oft kommt es mir vor das ich nicht ernst genommen werde, mich wegen jedem Scheiß rechtfertigen muss. Wenn man mich in Ruhe lässt ist es mir nicht recht, wenn ich gefragt werde: ist alles ok, kann ich dir helfen, is dann auch nicht recht. Boh....wenn ich das so schreibe und es jemand liest der denkt sicher ich bin ne Zicke. Aber ich versuche es zu überspielen und mir nichts anmerken zu lassen. Besonders den Kleinen gegenüber. Unser Familienleben ist harmonisch und liebevoll, manchmal laut, manchmal chaotisch (4 Kid´s zwischen 18 und 8, zwei außer Haus) aber im positiven Sinn....wenn ihr wisst was ich meine. Ich würde es gar nicht anders wollen. Bin ausgefüllt mit Alltag, Beruf, Hobby, Partner.
Und doch fall ich manchmal in ein Loch das so tief ist, das ich Mühe habe da wieder raus zu kommen. Meine nächste Nachsorge Untersuchung ist im Dezember und ich bin sehr zuversichtlich das ich immer noch "Krebsfrei" bin.
Hoffe ihr hab jetzt keine allzu schlechte Meinung von mir. Aber ich bin sicher der ein oder andere macht das oder etwas ähnliches durch, allein die vielen Berichte, hab nicht alle gelesen, sprechen ja Bände.
So, jetzt gehts mir besser. Und das ist ja auch der Sinn von so einem Forum, das man sich mal so richtig "auskotzen" kann ohne schief angeschaut zu werden.
Ich danke euch für diese Art von "Therapie"...... :)
Bis bald
Eure Vicki
Hi Vicky!
Du hast recht, lass es raus!:)
Was die andern darüber denken ist zweitrangig. Hauptsache, es hat Dir gut getan!:D
Manchmal hilft es schon, wenn man ein paar Tage später seine eigenen Zeilen noch einmal liest, um etwas Ordnung ins Gedankenchaos zu bringen.
Weiterhin alles Gute, einen schönen Wochenstart und liebe Grüsse!
Levira
Hi ihr zwei....vielen Dank für das Feedback. Schön das ihr das nicht "abtut" so auf die Art "stell dich nicht so an, du bist doch wieder gesund". Ist mir passiert nachdem ich mal den Mut hatte mich einem Gleichgesinnten anzuvertrauen. Mach ich nie wieder......nein....so kann ich es nicht sagen. Ich will mich nicht verschließen. Das wäre nicht ICH. erst schauen, beobachten dann reden...wenns passt.
Wünsche einen schönen Abend und euch auch allen eine sonnige woche...
Grüßle Vicki:)
Hallo Vicki,
ich hätte meine Gefühle nicht besser beschreiben können.
Du siehst, du bist gar nicht alleine mit deiner Gefühlsachterbahn.
Ich denke jeder eine Krankheit hat, die sein Leben bedroht wird zwangsläufig auch dünnhäutig. Das will auch erst mal alles verarbeitet sein.
Ich wünsche dir u. allen anderen weiterhin alles Gute u.
viel Kraft.
LG Amber
Einen guten Morgen hier im Thread.
Ich habe hier bisher nur mitgelesen.
Die Gefühlsachterbahn ist immer und überall dabei.
Ich wurde vor vier Jahren mit 57 durch die Diagnose Mundbodenkrebs innerhalb von Sekunden von 150 auf null ausgebremst. Ich wollte doch nur den Zahnstein entfernen lassen und dann bei der Nachkontrolle diese Diagnose.
Im Nachhinein kann ich mich nur noch daran erinnern, dass mein Gedanke nicht war, was ist mit mir, sondern was ist mit meiner Frau. Ich konnte nicht klar denken, alles um mich herum war irgendwie unwirklich, wie in Watte. Diese Diagnose war doch nicht für mich. Die Angst kam später und ist bis heute geblieben.
Es ist dieses tiefe schwarze Loch in das man plötzlich fällt und aus dem man sich nur selber befreien kann.
Niemand, der nicht selber betroffen ist kann die Angst vor der nächsten Nachsorge verstehen.
Keiner kann die Angst der vier Tage verstehen, wenn wieder einmal eine Probe entnommen wurde.
Keiner kann die Schlaflosigkeit verstehen.
Wer diese sch..... Krankheit nicht selber hat kann nicht einmal im entferntesten erahnen wie man sich fühlt und wie wenig man preisgibt um seine Lieben und Freunde nicht noch stärker mitzubelasten und wir können nicht im entferntesten erahnen wie es unserem Partner belastet.
Ich werde ungeduldig und auch manchmal ungerecht, dabei verletzte ich gerade die, die mir am meisten beigestanden haben. Das Wort "Entschuldigung" ist für mich kein Problem geworden. Es fällt schwer, aber ich will alles selber machen und zwar sofort, ein „Morgen“ gibt es nicht mehr. Die Einsicht, dass das nicht immer geht, geht nur langsam in den Kopf. Was ich nicht mehr hören kann ist -Sie müssen Geduld haben-. Ich will eine klare Ansage und kein rumgesülze.
Ich sage mir immer: "Ich habe noch beide Arme, ich habe noch beide Beine, und das Gehirn haben sie mir auch nicht rausgenommen. Ich bin immer noch derselbe wie vor der Diagnose, ich sehe nur etwas anders aus und ich habe gelernt, dass es die Aussage „ich hatte Krebs“ nicht gibt. Ich habe Krebs, nur das er sich versteckt.
Dass ich das Wort „Freunde“ sehr genau von den „Bekannten“ getrennt habe, wurde mir im Nachhinein als richtig bewiesen. Meine Freunde sind da und stehen zu mir.
Meine Frau und ich leben intensiver und die Rücksichtnahme auf andere haben wir abgelegt. Was uns nicht passt wird rücksichtslos aus- und angesprochen.
Es gibt eine klare Ansage.
!!Für uns kommen zuerst wir und dann erst ganz weit hinten die anderen!!
Allen eine ruhige Nacht
Boebi
Guten Morgen!
Boebi, danke für Deinen Bericht!
Du hast vermutlich damit vielen aus dem Herzen gesprochen.
Eine schlimme Diagnose verändert einen und das bisherige Leben. Nichts ist mehr wie vorher. Das braucht einfach Zeit, sich wieder im Alltag zurecht zu finden.
Den einen fällt das leichter, den andern schwerer. Aber niemand Aussenstehender hat das Recht, einem zu sagen, wie schnell das gehen soll und wie man sich dabei fühlen muss.
Aber der Gedankenaustausch mit auch Betroffenen kann sehr hilfreich sein, weil man erfährt, dass man doch nicht ganz so daneben ist und es andern ähnlich geht.
Allen einen wunderschönen Tag und liebe Grüsse!
Levira
Guten Morgen!
Zu diesem Thema habe ich noch etwas anderes erlebt: Während meiner schlimmsten Zeit ist mir meine beste Freundin extrem lieb, fürsorglich und verständnisvoll zur Seite gestanden.
Als es mir mit der Zeit besser ging, hat sie sich zusehends verändert, was ich anfänglich gar nicht richtig wahrnahm. Bis sie nach ein paar Jahren innert zwei Stunden zum "ultimativen Schlag" ausholte.
Ich kann es heute noch kaum fassen, was da abging und brauchte Monate, um mich von diesem Schock zu erholen.
Ich hätte nie gedacht, dass ein Mensch aus meiner Umgebung zu so etwas fähig ist, konnte ich mich doch bis dahin auf meine "feinen Antennen" verlassen.
Liebe Grüsse!
Levira
Hallo Levira,
ich weiß nicht, was der "ultimativen Schlag" war.
Ich habe mich immer, und kann mich immer noch auf meine Freunde verlassen. Wie ich schon geschrieben habe, war ich auch genauso wie meine drei Freunde extrem vorsichtig mit der Bezeichnung Freunde. Wir sind immer durch dick und dünn gegangen und wenn einer in der Sch... gesessen hat, waren wir anderen immer da. Alles andere sind gute Bekannte.
Dir einen schönen Tag
Boebi
Hei ihr Lieben,
Lieber Boebi, du hast recht. man sucht sich die "Freunde" viel gezielter aus. Achtet auf kleinste Andeutungen und Aussagen. Auch beim Partner.;)
Meine Söhne und mein Parnter verdrängen den Krebs, als Eigenschutz. Sie stehen mir bei aber Sie würden es nie ansprechen. Was mir manchmal stinkt aber mir auch hilft aufem Boden zu beleiben und mich nicht in Depris oder Selbstmitleid zu baden. Ich denke auf den Mittelweg kommt es an. Bis zu einem gewissen Punkt darf man sich gehen lassen und dann ist wieder gut.
Oft denke ich: Zukunft....wann findet die ohne mich statt, oder: falls mich der Krebs dahin rafft wie sieht mein Ende aus. Will ich das meine Familie mich pflegt? Hospitz? Aber ich glaube das ist ein anderes Thema. :shy:
Levira, denkst du das deine Freundin den "ultimativen Schlag" geplant hat? Hört sich richtig fies und übel an. Tut mir Leid das dir das widerfahren ist.:pftroest:....das man jemand sooo vertraut und eiskalt "gekillt" wird......sie hat deine Freundschaft nicht verdient, sonst wäre sie behutsamer damit umgegangen. Manchmal senden auch die feinsten Antennen falsche Signale aus...:smiley1:
Wünsche euch ein supertollen chilligen Samstag vor dem Ofen.....so wie wir....:D
Eure Vicki
Hallo zusammen!
Lieber Boebi. Mit der Bezeichnung Freund bin auch ich immer sehr vorsichtig umgegangen und dieses Prädikat habe ich noch nie leichtsinnig verteilt. Umso mehr schmerzt es, wenn die beste Freundin nach Jahren, nach welchen man einander durch dick und dünn begleitet und beigestanden ist, einfach aus heiterem Himmel "zum Schlag" ausholt.
Hier kann und darf ich nicht auf die Details eingehen, infolge Persönlichkeitsschutz. Aber das ist auch gar nicht so relevant, was da konkret passiert ist. Es gibt Sachen, die tut man einfach nicht und es gibt auf der ganzen Welt keinen Grund, dass man Vertrauen und Freundschaft missbraucht, nur weil man plötzlich das Gefühl hat, man hätte das Recht dazu.
Liebe Vicki. Danke für Deine einfühlsamen Worte. Die tun richtig gut.
Ob meine Freundin alles geplant hat, hätte ich am Anfang verneint. Da dachte ich noch, es sei alles ein Missverständnis und liesse sich noch klären.
Inzwischen bin ich um einiges schlauer. Nun muss ich annehmen, dass alles von langer Hand geplant war und unsere langjährige Freundschaft schon länger nur noch Lug und Betrug war.
Es gibt Menschen, die werden von andern so lange so heftig verletzt, dass sie sich nicht mehr anders zu helfen wissen, als auch zu verletzen. Blöderweise trifft es dann jene, welche ihnen am nächsten stehen.
Deine Fragen, welche Du Dir stellst, sind zwar ein anderes Thema, aber ich finde, sie gehören trotzdem hierher. Denn schliesslich ist der Überbegriff dieses Threads: Endlosschleife in der Gefühlsachterbahn. Und ich verstehe das so, dass wir hier unseren Gedanken und Gefühlen freien Lauf lassen dürfen.
Allen ein schönes Weekend und liebe Grüsse!
Levira
Du hast recht....es gehört alles hier rein....vielen Dank.. tut immer wieder gut kleine und größere Highlights zu erfahren.
Und deine sogenannte "Freundin" hat dich gar nicht verdient. Auch wenn man
z. B in der Ehe vom Patnter betrogen und belogen wurde so heißt es doch nicht das alle Männer/Frauen gleich sind und alle nur betrügen. Man muß doch Abstriche machen und Vertrauen weitergeben....klar fällt es schwer wieder jemanden zu vertrauen, nach soo einem Hammer. Aber wenn man es nicht tut ist das Leben doch nur noch halb so schön. Da gehen so viel Ereignisse und Gefühle verloren.
Ich wünsche dir und allen hier im Forum eine super geniale Woche
Grüßle :winke:
Hallo zusammen,
heute Nacht ist der Vater meiner Freundin friedlich eingeschlafen. Er hat gekaempft - seine Familie mit ihm. Er hatte Schmerzen und musste leiden - seine Familie hat mitgelitten - jeden Tag. Seine Kraft war am Ende - ihre auch. Ich wuensche ihm, dass es ihm jetzt gut geht. Er war so gesellig, lustig und so unendlich herzlich. Herzlich Willkommen wurde gelebt, je groesser die Runde, desto schoener war es, desto lustiger! Er war ein sehr liebenswerter Mensch, der unser Leben bereichert hat - ich bin dankbar, dass ich ihn kennen lernen durfte!
Meine Freundin ist unendlich traurig und ist so tapfer. Die Last der Krankheit wurde ihr und ihrem lieben Dad heute genommen - jetzt kommt die Trauer, die Lehre und die Gewissheit das er nie wieder kommen wird. Wie kann ich ihr jetzt helfen?
Es geht auf und ab - immer wieder.Die Gefuehlsachterbahn rollt unaufhaltsam. LG
Hallo MaTini
Am meisten kannst Du Deiner Freundin helfen, wenn Du einfach für sie da bist. Wenn sie weinen will, nimm sie in die Arme, wenn sie über ihren geliebten Vater sprechen will, höre ihr zu, wenn sie Ablenkung will, unternehme etwas mit ihr.
Mir hat das jeweils über die erste schlimmste Zeit hinweggeholfen und ich handhabe das bei meinen Freunden und meiner Familie auch immer so.
Ganz wichtig ist: jeder Mensch trauert anders und jede Trauer ist richtig. Es gibt kein falsches trauern. Und jede Trauerzeit dauert so lange, wie sie dauert. Auch da gibt es keine Richtlinien.
Ich wünsche Dir und Deiner Freundin eine gute Zeit und viel Kraft, den grossen Verlust anzunehmen.
Liebe Grüsse
Levira
Liebe Levira,
danke fuer Deine Worte!
Leider wohnt meine Freundin ueber 250 km weit weg. Am Telefon bin ich da, wenn Sie das moechte und braucht. Mit den Umarmungen und Spaziergaengen klappt es nicht so wirklich. Das tut mir leid. Ich wuedre gern mehr tun, klappt aber mit der Entfernung nicht. Ich muss auch arbeiten.
Das stimmt, was Du sagt. jeder Mensch trauert anders und jede Trauer ist richtig. Es gibt kein falsches trauern. Und jede Trauerzeit dauert so lange, wie sie dauert. Auch da gibt es keine Richtlinien. Ich denke das sollte man sich immer wieder sagen.
Lieben Gruss
MaTini
Hallo ihr lieben, schon wieder gehts auf und ab.
meine stellen im gesicht und am koerper sind wieder mehr geworden. ich habe momentan mehr stress - mehr stress heisst immer gleich mehr stellen. den ausweg ohne stress finde ich nicht. ich hab das gefuehl damit sehr allein zu sein, kennt ihr das? ich suche halt - den ich nicht finde. es sind alle so sehr mit sich selber beschaeftigt und ich auch im endeffekt mit mir. seit dem ich krank bin suche ich halt, ich denke - ich versuche so die ungewissheit und mein risiko zu kompensieren. ach was erzaelhe ich euch. ich denke ihr wisst was ich meine. lieben gruss an alle!
Hallo zusammen,
wenn ich das alles so lese, fühle ich mich nicht mehr so allein. Ich habe schon gedacht, ich bin nur allein so egoistisch geworden und manchmal so ungerecht gegenüber anderen und bei `nem schrägen Blick oder Wort meiner Partnerin gleich gekränkt. Ich ziehe mich zurück von einígen Leuten. Freunde habe ich mir zum Glück schon immer genau angesehen und die drei sind mir geblieben. Das ist klasse. Ich bin doch froh, dass ich das hier gefunden habe! Gerade habe ich wieder eine Zeit mit Hautmeta hinter mir (zum Glück im CT alles okay), aber irgendwie ist alles wieder (nach 5 Jahren Ruhe) präsenter geworden.
Kurz vor der Meta im Oktober sagte ein Bekannter zu mir: "Ach, das mit deinem Krebs ist doch schon solange her!" Und ich dachte:"Ja, aber es ist immer da!"
Laßt es Euch gutgehen und Euch nicht unterkriegen:winke:
Uli
Hallo zusammen,
wenn ich das alles so lese, fühle ich mich nicht mehr so allein. Ich habe schon gedacht, ich bin nur allein so egoistisch geworden und manchmal so ungerecht gegenüber anderen und bei `nem schrägen Blick oder Wort meiner Partnerin gleich gekränkt. Ich ziehe mich zurück von einígen Leuten. Freunde habe ich mir zum Glück schon immer genau angesehen und die drei sind mir geblieben. Das ist klasse. Ich bin doch froh, dass ich das hier gefunden habe! Gerade habe ich wieder eine Zeit mit Hautmeta hinter mir (zum Glück im CT alles okay), aber irgendwie ist alles wieder (nach 5 Jahren Ruhe) präsenter geworden.
Kurz vor der Meta im Oktober sagte ein Bekannter zu mir: "Ach, das mit deinem Krebs ist doch schon solange her!" Und ich dachte:"Ja, aber es ist immer da!" Gefühlsachterbahn, das Wort spricht mir voll aus der Seele. Bin gespannt, wie es weiter geht, und absolut neugierig auf`s Leben!!
Laßt es Euch gutgehen und Euch nicht unterkriegen
Uli
Hallo Uli!
Schön, dass Du Dich hier bei uns gemeldet hast!
Ehrlich gesagt, glaube ich nicht, dass Du durch Deine Krankheit egoistisch geworden bist, sondern eher einfach viel empfindsamer.
Ich staune immer wieder, wie Aussenstehende, vor allem Nichtbetroffene, genau wissen, wie man mit einem Schicksalsschlag oder einer Krankheit umzugehen hat! ;)
Inzwischen gelingt es mir immer öfters, mich in solchen Situationen nicht mehr aufzuregen und blöde Bemerkungen einfach so stehen zu lassen. Es lohnt sich gar nicht, mit diesen Menschen zu diskutieren.
Weiterhin alles Gute für Dich und allen einen wunderschönen 3. Advent!:engel:
Levira
Hallo Uli,
hallo Levira,
ich habe vor einiger Zeit mal eine Antwort an jemanden geschrieben, der Ratschläge gegeben hat, wie er sich verhalten würde, wenn er Krebs hätte.
"Gleich welche Krebsart es ist, kein "Außenstehender" kann nur andeutungsweise verstehen wie man sich fühlt.
Dieses tiefe schwarze Loch in das man plötzlich fällt und aus dem man sich nur selber befreien kann.
Niemand, der nicht selber betroffen ist kann die Angst vor der nächsten Nachsorge verstehen.
Keiner kann die Angst der vier Tage verstehen, wenn wieder einmal eine Probe entnommen wurde.
Keiner kann die Schlaflosigkeit verstehen. Keiner kann verstehen, dass dieses Mitleid ein Angriff auf das restliche Selbstwertgefühl ist und Aggressionen auslöst.
Wer diese Sch..... Krankheit nicht selber hat kann nicht einmal erahnen wie man sich fühlt und wie wenig man preisgibt um seine Lieben und Freunde nicht noch stärker mitzubelasten.
Für alle, die meinen sie müssten Ratschläge geben oder sie wüssten, was sie selber machen würden, wenn sie Krebs hätten, kann ich nur sagen: Seid froh, dass ihr ihn nicht habt, aber lasst uns mit euren Ratschlägen zufrieden."
Ich bin deswegen zuerst angegriffen worden, dann aber ist doch verstanden worden, dass das kein Angriff gegen unsere starken Frauen/Männer war.
Ich stehe heute immer noch dazu, mehr noch als damals.
Ich wünsche euch allen einen schönen dritten Restadventssonntag.
Boebi
HalloBoebi, hallo Levira,
ich bin auch froh, dass ich hier gelandet bin:). Der Spruch trifft es ganz genau, es ist einfach schön, dass ich ein Forum gefunden habe oder einen Platz, wo es Menschen gibt, die wissen, wovon man /ich spreche und fühle!
Das mit dem empfindsamer stimmt: ich glaube, dass die eigenen Antennen sensibler werden. Der Hammer! Manchmal kann ich es nicht mehr glauben und ertragen, wenn über Belanglosigkeiten wie z.B. das Wetter oder das neue Handy gejammert wird.:gaehn:
Aber dann denke ich auch wieder´, dass ich mir das ja nicht antun muss und gehe dann oder bin still. Dann erledigt sich viel von allein.
Einen schönen restlichen 3.Advent und bis bald
Uli
Hallo ihr lieben, wie war euer dritter Advent? Meiner war zauberhaft, ich habe die Tage in Wien verbracht, ein Traum! mit der steigenden Sensibilität oder Empfindsamkeit, das kann ich von meiner Seite aus bestätigen. Aber wie kann man das steuern? ich habe meiner Freundin von meinen Begleiterscheinungen der Erkrankung erzählt. Konzentrationsschwäche, Erschöpfung, immer schlechter werdenden kurzzeitgedaechtnis, Erholungsphasen am Wochenende reichen kaum aus um sich zu erholen, Schlafstörungen. Ich hab keine schmerzen, keine grossen sichtbaren wunden aber ich hab Angst und die begleiterscheinungen belasten mich. Sie sagte das meiste hätte sie doch auch, wir werden eben nicht juenger. Solche aussagen kränken mich. Ich weiss, sie meint es nicht böse. Ich fuehle mich in dem moment so, als wuerde ich mir alle einbilden. Als waer alles halb so wild. Stelle ich mich an? Beziehe ich alles auf die Krankheit und erkenne nicht mehr, das das normal ist - mit Anfang 30 weil jeder Stress hat und wir älter werden? Ich weiß, damit kann man leben, schmerzen und Therapien sind wesentlich unerträglicher. Aber es belastet mich. Und dann sind die Gefühlsantennen aktiviert. Kann man die einfach abschalten? Ich denke mit der zeit lernt man das, ich hoffe es jedenfalls sehr, weil es für mich und auch für andere anstrengend ist. Und dann denke ich, warum mache ich mir gedanken darueber, das meine sensibilitaet fuer andere anstrengend ist. Die denken auch micht darueber nach. Ein Mittelmaß waer gut. Ich sollte nicht alles auf die Goldwaage legen, dafür gibt es doch wichtigeres und das meiste ist mal schnell dahingesagt. Mh, wenn ich das Rezept dafür gefunden habe,schicke ich es euch sehr gern ;-) Ich wünsche euch eine schöne Woche! Ganz lieben adventlichen Gruß matini
Hi MaTini!
Schön, dass Du so tolle Tage in Wien verbringen durftest.
Da bin ich doch gleich ein bisschen neidisch.:D
Ich finde, Du hast Vieles sehr gut beschrieben und auf den Punkt gebracht. Und aus Deinen Zeilen lese ich, dass Du verstanden hast, dass niemand unsere Gefühle steuern kann als wir selber.
Wie das geht?! Eigentlich ganz einfach und doch so schwer.
Es gibt sehr gute und hilfreiche Fachliteratur, in welchen das von Dir gewünschte Rezept gut verständlich beschrieben wird. Jetzt kommt das grosse aber, das heisst, das grosse und: Üben muss jeder selber. Und das nicht nur 1 x, sondern immer wieder.
Mit der Zeit macht es richtig Spass, weil sich auch der Erfolg einstellt.
Ich weiss nicht, ob ich hier Buchempfehlungen machen darf, deshalb lasse ich es. Bei Interesse reicht eine PN an mich.
Liebe Grüsse und allen eine tolle Woche!
Levira
vBulletin® v3.8.7, Copyright ©2000-2025, vBulletin Solutions, Inc.