PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Auch meine Mama hat den Kampf gegen den Krebs verloren...


Nu85
05.06.2011, 16:10
Hallo,

ich bin neu hier und hoffe, ich werde von Euch gut aufgenommen…
Ich bin 25 J. und habe vor fast 4 Monaten meine liebe Mama an Darmkrebs verloren. Sie ist an Ihrem 59.ten Geburstag im Krankenhaus gestorben. Wenn ich diese zwei Zeilen so ausspreche, kann ich es immer noch nicht fassen, dass das wirklich passiert ist. Zwei Jahre lang hat sie gegen diese Scheiß-Krankheit gekämpft…Nach außen hin hat sie sich Außenstehenden gegenüber so gut wie nie was anmerken lassen, hat versucht ihr Leben wie gewohnt weiter zu führen. Sie war eine Kämpferin und hat sich um alles und jeden gekümmert, an sich hat sie so gut wie nie gedacht, hauptsache es ging allen um sie herum gut. Sie war ein wunderbarer, liebenswerter Mensch.

Kurze Schilderung zu Ihrem Krankheitsverlauf:

- 23.12.2008: Darmspiegelung aufgrund Blut im Stuhl => großer Tumor im Mastdarm
- Zahlreiche Untersuchungen folgten => Darmkrebs Stadium III, hat aber noch nicht gestreut
- 01-03/2009: Bestrahlung und Chemotherapie
- Ende 03/2009: große Operation, Tumor wurde entfernt und 12 Lymphknoten (die nicht befallen waren)
- Danach folgte als Vorsichtsmaßnahme nochmal 3 Monate lang Chemo und dann durfte sie sich im August 2009 in einer Kur erholen
=> Nachuntersuchung verlief positiv
- Doch schon Anfang Oktober 2009 stiegen die Tumormarker
=> Wieder erfolgten zahlreiche Untersuchungen => 2 Lymphknoten sind im Bauchraum mit Metastasen befallen. Die Ärzte meinten „ Gut dass keine Organe befallen sind“.
=> Von da an bestimmten zahlreiche Chemotherapien, Arztbesuche, Krankenhausbesuche, Untersuchungen etc. ihr / unser Leben und immer wieder hieß es von den Ärzten
„Gut dass keine Organge befallen sind“… mittlerweile glaube ich, es wäre „besser“ gewesen wenn ein Organ befallen gewesen wäre, dann hätte man es vielleicht einfacher entnehmen können.. keiner der Ärzte hat mal gesagt, dass es nicht gut aussieht, wenn sich bereits Metastasen im Körper gebildet haben…
=> Jede zweite Woche wurden Tumormarker abgenommen und uns per Fax zugeschickt ohne Kommentar => auch toll, oder?
=> Immer wieder haben wir gehofft, dass die Tumormarker gesunken sind, erst war das auch der Fall, dann schwankten sie und zuletzt stiegen sie nur noch an
=> Es waren immer mehr Lymphknoten mit Metastasen im Bauchraum befallen, dann im Hals-/Lungenbereich und zuletzt waren auch Metastasen im Kopf
=> Zusätzlich hatte sie dann auch noch eine Lungenentzündung

Allmählich denke ich bei dem Stadium, was meine Mama hatte, war die Krankheit leider nicht mehr aufzuhalten, aber man hätte vieles anders machen können bzw. die Ärzte hätten vieles anders machen können…man hätte ihr die Zeit, die ihr noch blieb erträglicher gestalten können...


Meine Mama war bis zuletzt voll bei Bewusstsein und klar trotz Metastasen im Kopf. Gott sei Dank. 2 Tage vor Ihrem Tod hat sie erfahren dass Sie Metastasen im Kopf hat, ich glaube das war für sie ihr persönliches Todesurteil und ich denke sie wußte das somit ihr langer, harter Kampf gegen den Krebs verloren war. Sie wollte nicht dass wir sie noch länger so leiden sehen müssen und ist dann an Ihrem Geburtstag von uns gegangen. Sie hat an dem Tag nochmal alle Ihre Lieben gesehen und mein Bruder (34 J.) und ich waren dabei als sie gestorben ist. Ich bin froh, dass wir dabei waren und Sie auf ihrem letzten Weg begleiten durften. Aber es ist auch schwer das zu verarbeiten. Die Bilder sind immer in meinen Kopf und trotz das wir dabei waren, kann man nicht begreifen, dass sie wirklich tot ist, dass sie nicht mehr wieder kommt. Ich warte immer noch darauf dass sie gleich die Tür herein kommt und sie mich anlächelt und wir uns einfach in den Arm nehmen…
Es ist alles so schrecklich, ich habe das Gefühl, dass mir jetzt erst (nach 4 Monaten) so langsam bewußt wird, was eigentlich passiert ist.

Meine Mama und ich hatten ein sehr enges und inniges Verhältnis, wir waren Tag täglich zusammen. Wir haben zusammen gewohnt (meine Eltern haben sich vor einigen Jahren getrennt) und dementsprechend habe ich ihren ganzen Leidensweg intensiv miterlebt. Dafür konnte ich ihr auch so gut es ging immer zur Seite stehen und für Sie da sein.

…und jetzt ist Sie nicht mehr da… ich fühle mich so allein. Ich habe zwar tolle Freundinnen, die mir zur Seite stehen und auch nach 4 Monaten noch für mich da sind und mir zuhören, ich habe einen tollen Freund und noch meinen Bruder, aber der geht damit ganz anders um, er hat seine eigene Familie.. trotzdem fühle ich mich so alleine. Eine Mutter ist immer für einen da, merkt wenn etwas nicht stimmt, wenn es einem nicht gut geht, hat für alles eine Lösung und baut einen mit ihrer positiven, zuversichtlichen und lieben Art immer wieder auf… mit ihr war einfach alles so schön und einfach…

Jeder Tag (besonders sonntags) ist momentan eine Qual, morgens und abends ist es besonders schwer für mich. Tausende Gedanken und Fragen quälen mich jeden Tag … Man fragt sich „was hat das Leben ohne meine Mama noch für einen Sinn“? und doch geht es irgendwie weiter, ich weiß zwar nicht wie … aber die dinge nehmen ihren lauf, der alltag geht eigentlich wie gewohnt weiter… irgendwie funktioniert man nur…man fühlt sich wie bewusstlos und fragt sich wo die Zeit seit dem Tod hin ist… wie viele gerne sagen „mit der Zeit wird es besser“ oder „Die Zeit heilt alle Wunden“…ich denke in dieser Situation trifft das eher nicht zu…es wird vielleicht anders, aber besser… ? im Moment habe ich das Gefühl, dass es eher schlimmer wird und unerträglicher… Die Sehnsucht wird immer größer…man weiß oft einfach nicht weiter… ich wäre so gerne bei ihr.

Ich war schon oft in diesem Forum und wollte etwas schreiben, aber dann hat der Mut mich wieder verlassen…vielleicht war ich auch noch nicht so weit… ich würde mich hier gerne mit Betroffenen austauschen, die ein ähnliches Schicksal miterlebt haben. Vielleicht kann man sich gegenseitig Kraft geben, Erlebnisse und Erfahrungen austauschen.
Ich hoffe von Euch zu hören. Vielleicht kann ich dem einen oder anderen auch irgendwie ein bißchen helfen...


:remybussi Meine liebe Mama: 1952-2011

Du warst der Sonnenschein in meinem Leben. Ich werde Dich immer lieben und Du wirst in meinen Gedanken immer bei mir sein! Du fehlst mir so schrecklich!

„Für die Welt bist Du nur ein Mensch,
für einen Menschen kannst Du die Welt sein“

Monika Rasch
05.06.2011, 16:25
Ich weiss wie Du Dich fühlst, ganz genau.

Bei mir war es meine Schwester, die ich begleitet habe bis zu ihrem Tod am 17.Januar .
Mein ganzes Leben habe ich mit ihr verbracht, und sie fehlt mir so furchtbar.

Ich weiss nicht, wie ich Dich trösten kann- allerdings weiss ich, dass "die Zeit" tatsächlich heilt.....
ich weiss es, weil ich schon 2 Männer verloren habe, und dennoch geht das Leben weiter,
wer liegen bleibt und sich nicht aufrappelt, der hat schon verloren.

Einfach Tag für Tag nehmen und leben, weinen wenn einem danach ist, sich auch mal selber eine Freude machen.
Der Verlust bleibt, und ich habe das Gefühl, das mein ganzes Lebensgedächtnis abhanden gekommen ist- ich finde es so schwer weiterzuleben und zu funktionieren...aber ich muss...und ich will !

Ich drück Dich mal !

Charly-elli
05.06.2011, 18:26
Meine Mutter ist am 09.05.2011 in meinen Armen eingeschlafen.
Ich bin so traurig, vermisse sie so sehr.
Gestern wäre sie 68 Jahre alt geworden; zu Weihnachten hatten wir ihr Karten zu den Gerry Weber open -Steffi Graf am 4.6.2011- geschenkt, sie hatte es sich so gewünscht! Nun mussten wir ohne Mama dorthin, es war einfach nur traurig.
Ich bin so traurig, realisiere jetzt erst, dass sie wirklich nicht mehr da ist.
Zur Information:
Bei meiner Mutter wurde in einer Notoperation im Januar 2008 ein Tischtennisball großer Tumor Stad. III entfernt. Von da an hat meine Mutter die Krankheit immer ignoriert und weit weg geschoben. Ich durfte sie nicht auf Nachsorge etc ansprechen, dann wieß sie mich ernegisch zurück, sie wisse selbst was gut für sie sei. So habe ich ihren Weg repektiert, das weiß ich aber erst heute. Im Sommer 2010 bemerkte ich bereits eine deutliche Atemnot bei meiner Mutter; sie sagte nie etwas dazu. Ich wurde nachts von Alpträumen gequält und fragte mich, wieso setzt du deine Mutter nicht einfach ins Auto nötigst sie zum Arzt zu gehen. Heute kann ich es beantworten, sie wollte nicht, sie nahm ihr Schicksal einfach an. Dadurch hatte sie noch viele schöne Erlebniss, fernab von irgendwelchen Krankenhausaufenthalte und heftiger Medizin. Sie hätte eine beschwerlichere Zeit gehabt. Mir war gar nicht klar, was sie mir mit 44 Jahren noch beigebracht hat. Heute weiß ich es, ich würde so gerne mit ihr über alles sprechen; wir haben immer über alles gesprochen, nur ihren WEg verstehe ich erst heute. Sie ist quasi ganz ohne Medizin und irgendwelchen niederschmetternden Prognosen und immer wieder neuer Hoffnung ihren Weg so würdevoll wie irgendmöglich gegangen. Ich bin froh über diese letzte intensive zeit mit meiner Mutter.
Liebe Grüße
charly-elli

Nu85
05.06.2011, 20:15
Hallo Charly-Elli,

auch Dir vielen Dank für Deinen Beitrag und mein aufrichtiges Beileid.

Die Art wie Deine Mutter mit der Krankheit umgegangen ist, ist wirklich bemerkenswert. Dazu gehört auch viel Mut und Stärke sein Schicksal versuchen so hinzunehmen und trotzdem sein Leben so weiter zu führen wie bisher oder zumindest es zu versuchen. Das war sicherlich auch nicht einfach für sie. Dadurch hat sie sich aber zumindest die ganzen schlimmen Nebenwirkungen und die ewigen Arztbesuche etc, die einen auch psychisch so fertig gemacht haben, erspart. Aber der Gedanke dass sie sterben muss, war sicherlich auch furchtbar für sie...Für meine Mama wäre es allerdings undenkbar gewesen, nichts zu machen...sie hat bis zuletzt gehofft und hätte auch die letzte Chemo, die von vielen dann nur noch übrig war über sich ergehen lassen und doch wusste sie dass sie sterben wird. Sie war so tapfer und voller Hoffnung...

Charly-elli
05.06.2011, 21:50
Ja, ja so geht jeder damit anders um. Irgendwie muss man ganz individuell seinen Weg finden.
Meine mutter hatte auch immer Hoffnung, selbst am letzten Tag. Sie hat sich die Diagnose ja nicht sagen lassen; es ist ihr also nie ausdrücklich gesagt worden, dass sie sterben müsse. Sie war 8 Wochen vor ihrem Tod noch ein paar Tage im Krankenhaus, veranlasst vom Hausarzt, der sie nicht kannte und nichts von ihrer Krebserkrankung wusste. Dieser hat zunächst auf eine Bronchialerkrankung getippt und sie danach behandelt. Da es immer schlechter ging, hat er meine Mutter empfohlen, doch ein Krankenhaus aufzusuchen, nur aufgrund der besseren Diagnostik. Ich brachte sie dann morgens ins Krankenhaus und dann sagte sie ganz plötzlich, sie wolle keine schlechten Nachrichten hören, Arztgespräche solle doch bitte ich führen. Dies hat sie auch schriftlich bei der Aufnahme veranlasst. Am nächsten Tag hatte ich dann das Gespräch mit dem Palliativmediziner, dieser teilte mir dann mit, man könne für meine Mutter nichts mehr tun, sie kämme heute abend noch nach Hause. Ich habe ihn dann angefleht, sie doch noch ein paar Tage dort zubehalten, so kann ich mich auf die Situation einstellen und meine Mutter fühlte sich ja wohl dort und hoffte jetzt würde ihr geholfen. Daraufhin konnte sie 3 Tage noch im Krankenhaus verweilen. Es war sehr schmerzlich zuzusehen, wie sie dann inhalierte und auf Besserung wartete, die natürlich nicht eintreten konnte. Aber sie war mental sehr gut drauf, nachmittags kamen ihre Freundinnen, wir hatten einen richtigen Kaffeeklatsch im Krankenhaus, die Stimmung war unbefangen. Ihr wurde gesagt, sie habe eine chronische Lungenerkrankung, dies sagte sie dann ihren Freundinnen, so hatte sie Normalität. Der Arzt sagte mir, meine Mutter wisse wie es um sie steht. Sie kann es nur nicht hören, das wäre eine Katastrophe und wir sollen es so akzeptieren, das wäre ihr Weg keine palliative Medizin mehr zu bekommen und sich doch noch immer ein wenig Hoffnung erhalten zu können, das geht, weil es ihr ja niemand gesagt hatte. Dafür hat sie im Vorfeld mit einem hohen Energieaufwand gesorgt, siehe nur Hausarztwechsel als die Atemprobleme größer wurden, dort existierte keine Krebsakte, also hatte sie es ja "nicht". Sie wollte einfach kein Krebs haben, fertig. So hat sie es gemacht. Und ich fange erst jetzt an alles zu begreifen. Wenn wir früher mal über Krebs Vorsorge und Nachsorge diskutiert haben, hat sie immer lautstark vertreten, das hat doch sowieso alles keinen Zweck, durch Chemo würde man doch sowieso nur noch kränker therapiert, darüber haben wir teilweise uns die Köpfe heiß geredet, ja sogar gestritten. Das war alles vor ihrer Krankheit, heute verstehe ich sie, früher nicht.
Liebe Grüße
cha

MavoLiMa
05.06.2011, 22:10
ich gehöre (noch) nicht hier her und bin trotzdem auf deinen beitrag gestoßen. ich möchte dir mein beileid ausdrücken und dir ganz viel kraft wünschen :knuddel:

ich muss aber auch sagen, dass dein posting mir irgendwie mut macht. ich habe angst davor, dass ich bald in deiner situation bin! ich habe ein so inniges verhältnis zu meiner mama. sie war bei beiden geburten meiner kinder (1 + 3 jahre) dabei. ich sehe sie täglich, habe 4 monate bei ihr gewohnt nach trennung. morgens ist sie der erste anrufer :) und das soll irgendwann nicht mehr so sein? :(
aber anscheinend geht es weiter! es muss. und dein schmerz wird genauso groß sein wie meiner sein wird. und es wird zu schaffen sein!

drück dich

Nu85
07.06.2011, 19:35
MavoLiMa,

es tut mir auch schrecklich leid mit Deiner Mama... ich weiß wie Du Dich fühlst...

Darf ich fragen, was genau Deine Mama für einen Krebs hat?

MavoLiMa
07.06.2011, 21:16
mit "echter" unterstützung kann ich noch nicht dienen. denn ich glaube es wäre nicht richtig zu sagen, dass es besser wird. das kann ich nämlich noch nicht beurteilen :o ich drücke dich einfach ganz doll und wünsche dir ganz viel kraft!

meine mama hat rippenfellkrebs. ist eine dünne schicht, die die lunge umgibt. eigentlich durch asbest ausgelöst, aber sie hat nie damit zu tun gehabt :confused: leider lässt es sich nie operieren und heilbar ist es auch nicht. leider bestätigen sich auch immer wieder die zahlen aus dem internet was die lebenszeit nach diagnosestellung angeht :shocked:

ich hoffe, dass du hier genügend unterstüzung bekommst für all deinen schmerz!

Nu85
07.06.2011, 21:31
Danke, ich wünsche Dir auch ganz viel Kraft für die nächste Zeit. Genieße so gut es geht die Zeit mit Deiner Mama...(eigentlich sollte das jeder tun) Das ist nämlich gar nicht so einfach, weil man immer denkt, dass könnte das letzte Mal sein... so erging es mir zumindest am Anfang der Krankheit. Mit der Zeit habe ich gelernt, die Zeit die mir mit ihr noch geblieben ist, etwas genießen zu können und nicht immer an die Krankheit und was kommt, zudenken... Für die Zeit, die ich noch mit ihr erleben durfte als sie krank war (auch wenn das eine sehr schwere Zeit war) bin ich sehr dankbar. Viele können das nicht mehr und das weiß ich zu schätzen...
Allerdings sehne ich mich nach dieser Zeit so sehr, es war auch eine schöne Zeit, auch wenn das Wort "schön" eigentlich nicht so passt... die Zeit haben wir so intensiv miteinander erlebt... ach es ist alles so ungerecht..:( mir fehlt ihre Geborgenheit, ihre Stimme, ihre Wärme, ihre aufbauenden positiven Worte....einfach alles...

Eben noch da gewesen.
Eben noch gelacht.
Eben noch voller Zuversicht.
Eben noch geplant.
Eben noch gekämpft.

Und plötzlich fort....

MavoLiMa
07.06.2011, 22:06
leider lässt sich die zeit auch nicht mehr wirklich genießen :( sie liegt nur noch. ich würd sie sogar im rollstuhl durch die gegend schieben, aber sie mag nicht... bin mir leider nicht sicher, ob es ne phase ist oder ob es jetzt soweit ist... wir sind natürlich immer für sie da :)

alles liebe und ganz viel aufmunternde worte wünsche ich dir hier! oder halt einfach mal die sorgen von der seele schreiben!

kicia
10.06.2011, 01:43
... meine mama ist vor 5 jahren gestorben, auch im alter von 59 jahren. nie geraucht, aber lungenkrebs. Nach der diagnose hatte sie auch nur ne kurze zeit von einem jahr. sie hat nicht nur gekämpft, sie hat einfach nur noch existiert, für uns. sie lag da im bett, mit ihrem lichten haar, und ich wusste, ich muss mir dieses bild einprägen, weil ich könnte sie bald verlieren. sie hat immer so getan, als würde alles wieder gut werden, dabei wusste sie, dass sie sterben wird, hat es aber keinem von uns gesagt. sie wollte zu hause sterben, aber da wir es nicht wussten, haben wir sie vom krankenwagen abholen lassen, obwohl sie sich gewehrt hat. dadurch hat sie zwar zwei tage gewonnen, ist aber allein im krankenhaus gestorben, anders, als sie es wollte. das verzeihe ich mir nie. ich wünsche mir kaum mehr, als die zeit zurückdrehen zu können, und bei ihr zu sein, wenn sie von uns geht.ich kann es nicht ändern, meine schwester und mein vater wollten nur das beste für meine mutter, aber sie ist von uns, und auf sehr unschöne weise. ich stelle mir auch die frage, warum sie? sie, die so viele menschen unterstützt hat, so vielen, undankbaren (arschlöchern) geholfen hat, gehen musste. ich hätte allen grund dazu. gott zu verteufeln, aber ich denke, meine mami ist jetzt an einem besseren ort. sie is da, weil gott sie für irgetwas gebraucht hat.bisher hat sie sich noch nicht gemeldet, aber ich denke, es ist ok so.

Nu85
10.06.2011, 15:36
ich denke die richtigen Entscheidungen in solchen Situationen zu treffen ist sehr schwer... und ich denke und bin mir sogar sicher, dass deine Mama auch wußte dass ihr nur das Beste für sie wolltet und ihr sie über alles geliebt habt. Als Außenstehender (Angehöriger) ist es auch nicht einfach einen geliebten Menschen so leiden zu sehen und einfach gehen zu lassen, auch wenn man im Unterbewusstsein vielleicht weiß, dass es kein zurück bzw. keine Chance mehr gibt.... man reagiert einfach ohne darüber nachzudenken...man ist wie bewusstlos und doch funktioniert man irgendwie... und auch wenn ihr nicht dabei wart, als sie gegangen ist, wart ihr in Gedanken denke ich alle zusammen....

Nu85
12.06.2011, 10:03
Heute Nacht habe ich wieder von ihr geträumt...
sie war im Krankenhaus und es ging ihr gar nicht gut... wir dachten sie würde sterben... ich bin mit meinem Bruder ins Krankenhaus gefahren und habe nur geweint. wir waren dann auf einmal in der cafeteria und da saß sie, meine liebe Mama... ihr ging es besser und sie saß mit zwei bekannten da, hat was gegessen und sich unterhalten. ich habe sie unter tränen sofort in den arm genommen und war froh dass sie noch da war, dass es ihr besser ging und ich sie endlich wieder drücken konnte. doch eine innere stimme sagte mir "sie wird trotzdem sterben"... als ich heute morgen aufgewacht bin, konnte ich erstmal gar nicht begreifen, dass sie wirklich tot ist und nicht mehr da ist..

so ähnliche träume hatte ich jetzt schon öfters... meist spielt sich der traum im krankenhaus ab, sie war immer noch krank, aber ihr ging es besser und ich war einfach nur glücklich dass sie wieder da war...

Heute ist es genau 4 Monate her....Ich würde alles dafür geben, wenn sie wieder bei mir sein könnte... alles andere wäre nebensächlich. Sie fehlt mir so sehr.

Nu85
10.07.2011, 09:35
Nun ist bald schon wieder ein weiterer Monat ohne meine liebe Mama rum... Die Zeit geht einfach so an mir vorbei... und es wird alles immer schlimmer... ich habe zu nichts mehr Lust, bin völlig erschöpft und kraftlos... die Gedanken kreisen ständig um meine liebe Mama... Bilder über die wunderschöne Zeit mit ihr sind ständig präsent. sie lassen mich einfach nicht los. Auf der einen Seite ist es schön auf der anderen Seite tut es so schrecklich weh... es ist einfach wie ein riesen großer Alptraum aus dem ich nie wach werden werde...weil es kein Alptraum ist, sondern Realität...:weinen:

Ach Mama, Du hättest es so verdient gehabt wieder gesund zu werden und hättest Dein Leben nun endlich sorgenlos leben können....warum war Dir das nicht gegönnt?

Ohne Dich wird mein Leben nie wieder so glücklich und schön sein wie mit Dir... wie soll ich das nur ohne Dich aushalten...? Ich fühle mich so allein.

Ich vermisse Dich so sehr! Ich wünschte das wäre alles nicht passiert.

__________________________________________________ _______________
:1luvu:Meine liebe Mama: 1952-2011:remybussi

Für die Welt bist Du nur ein Mensch,
für einen Menschen kannst Du die Welt sein.

Nu85
19.09.2011, 13:04
7 Monate ist es nun her als meine liebe Mama starb…:engel: und ich kann es immer noch nicht begreifen… ich habe das Gefühl es wird einfach nicht besser. Es ist so eine tiefe Traurigkeit und riesen Sehnsucht in mir. Ich kann mich einfach über nichts mehr freuen, geschweigedenn ablenken. Ständig habe ich Bilder und Gedanken im Kopf, die sich um meine liebe Mama drehen, und es kommen ständig neue dazu und alte immer wieder zum Vorschein.

Das alles ist so belastend für meine Seele, ich halte es kaum noch aus. Innere Unruhe, Schlafstörungen, Angst- und Panikattakten quälen mich immer noch. Ich komme einfach nicht zu Ruhe, egal was ich mache. Bisher habe ich mir auch noch keine Auszeit gegönnt außer eine Woche Urlaub. Weit weg von allem dachte ich, endlich mal ein bißchen Ruhe finden und Sonne tanken… Das mit der Sonne tanken hat vielleicht geklappt aber der Rest nicht.. im Gegenteil die Erinnerungen und Gedanken waren noch intensiver als sonst, ich konnte an nichts anderes denken und den Urlaub nicht wirklich genießen. Alles was früher schön war und Spaß gemacht hat, ist nicht mehr so wie es war. Mein Leben hat sich total verändert… ich gehe seit dem Tod meiner Mama schon zu einer Psychoonkologin und setze mich auch mit dem Tod und der schrecklichen Krankheit und den Erinnerungen auseinander, aber irgendwie sehe ich keine Besserung. Vielleicht für einen kurzen Moment ein kleiner Lichtblick, aber dann mache ich schon wieder einen Schritt zurück… Was soll ich nur machen ohne sie… ständig suche ich nach ihr, suche einen Ort an dem ich ihr nahe sein kann, aber ich weiß nicht wohin…mein Leben ist irgendwie stehen geblieben und doch geht es einfach weiter… es geht an mir vorbei… ich finde einfach keinen Weg damit umgehen zu können.
aber irgendwann muss es doch besser werden, ich muss doch irgendwie weiter leben…aber so… das ist kein schönes Leben….

Geht es euch ähnlich? oder wie und wann habt ihr einen Weg gefunden damit umzugehen? Wird es irgendwann etwas besser oder ist es bei mir unnormal, dass ich immernoch nicht damit zurecht komme…Über Eure Antworten wäre ich sehr dankbar.

Liebe Grüße,

Nu

__________________________________________________
Meine wunderbare Mama:1luvu:: 02/1952–02/2011 :remybussi

„Für die Welt bist Du nur ein Mensch,
für einen Menschen kannst Du die Welt sein.“

Tiina
19.09.2011, 14:10
Liebe Nu,
unnormal ist das auf jeden Fall nicht, dass Du immer noch so unter dem Tod Deiner Mutter leidest. Bei jedem ist der Trauerprozess anders - ich kann das aber auch gut nachvollziehen, dass das immer noch so weh tut...
7 Monate ist ja keine lange Zeit...

Meine Mami ist vor 9 Monaten gestorben und ich habe immer noch ganz viele Bilder aus ihrer Krankheitszeit vor Augen, weine immer noch sehr oft.
Ich habe viel Ablenkung - teilweise denke ich auch zu viel, ich weiche der Trauer teilweise auch aus (sehe mir keine Bilder an, vermeide bestimmte Orte)... Weiß nicht genau, ob das gut ist, aber es hilft mir, dass ich auch positive Dinge erleben kann (vor allem mit meinem lieben Mann).

Ich wünsche Dir alles Gute und dass sich die Lichtblicke vermehren! :pftroest:
Anja

Steffi P.
19.09.2011, 19:41
Liebste Nu....

habe gerade deine Zeilen gelesen und konnte deinen ganzen Schmerz fühlen....eigentlich bin ich seit dem Tod meiner Mutter nicht mehr so häufig hier, zu groß ist der Schmerz und zu unerträglich die Erinnerung...

Doch viele deiner Worte hätten auch von mir sein können...auch ich habe meine Mom im Januar diesen Jahres an diese schreckliche Krankheit verloren...sie hatte eine Tumor im Rückenmark, inoperabel, Metastasen in Leber, Lunge, Lymphknoten und zum Schluß auch im ganzen Kopf....dabei hatten wir doch so an ein Wunder geglaubt, gekämpft, nie geklagt, so sehr verdient....aber sie hatte trotz der vielen Bestrahlungen, Chemo und Eingriffen nie wirklich eine Chance.....

Auch meine Eltern haben sich schon vor Jahren getrennt, ich bin bei meiner Mom geblieben....bis jetzt...sie war meine beste Freundin, mein Fels, mein Leben, immer für mich da....das machte sie für mich auch so Besonders...ich habe sie abgöttisch geliebt...jetzt ist sie weg...einfach nicht mehr da...

Sie so leiden zu sehen, so hilflos, verzweifelt uns alleine lassen zu müssen...das war unbeschreiblich grausam, kaum auszuhalten und doch blieb uns keine andere Wahl....ich hatte ihr immer versprochen zu hause "gehen" zu können und das hab ich auch eingehalten und darüber bin ich auch froh und dankbar, denn es war das letzte was ich für sie tun konnte....auch wenn ich heute nicht weiß, wie ich jemals mit den Bildern leben soll?????

Als sie starb, stand die Welt für einen Augenblich still und als sie sich weiter drehte mochte ich mein Leben nicht mehr....es hat mich förmlich aus meinem alten Leben heraus katapultiert und auch nach den ganzen Monaten, die so verstrichen sind, hab ich immer noch keinen Weg in mein nun neues Leben gefunden....wie auch "OHNE" sie.....

Deine Gedanken, deine Gefühle...ich kann deine ganze Verweiflung spüren....deshalb laß dich einfach mal in den Arm nehmen:knuddel::knuddel:..und vielleicht hilft es dir ja auch dich hier ein wenig auszutauschen....ich denke unsere Muttis hätten nicht gewollt, das es uns so geht...sooft denke ich deshalb auch, ob wir sie wiedersehen, ob es da wirklich etwas gibt, ob sie uns sehen können...wie gerne würde ich daran festhalten...es würde so vieles einfacher machen...

Traurige Grüsse Steffi:(:(


Meine über alles geliebte Mama....
22.08.1954 - 12.01.2011:engel::engel:

Meine kleine Milla, mein Engel....
19.02.2010 - 02.03.2010:engel::engel:

Nu85
04.10.2011, 21:12
Liebe Anja,
liebe Steffi,

ich habe erst jetzt wieder die Kraft gefunden zu schreiben. Vielen Dank für Eure Beiträge. Es tut gut sich hier ein wenig austauschen zu können...es ist so eine schwere Zeit...es tut einfach so unbeschreiblich weh. Fühle mich so leer...

Heute war wieder so eine Situation, in der ich einer fremden Person sagen musste, dass meine Mama gestorben ist. Es ist so furchtbar, dass überhaupt aussprechen zu müssen u. dabei sich noch irgendwie zu beherrschen. Mir sind sofort die Tränen in die Augen geschossen... Deshalb meide ich eigentlich solche Sitationen wie es nur geht...und meide auch die Orte an denen ich Bekannte von Mama treffen könnte und Erinnerungen wieder hoch kommen könnten. Ich habe einfach Angst davor. Wie werden die Leute reagieren, wie werde ich reagieren...was soll ich sagen, wenn sie fragen wie es mir geht? soll ich einfach sagen "gut" oder soll ich denen ein halbe Stunde versuchen zu erklären, wie schrecklich die letzten Monate waren...sind es diese Menschen überhaupt wert? Interessiert es die überhaupt wie es mir geht?
Auf der anderen Seite wüßte ich auch gern, wie Mama's Bekannten über Ihren Tod denken...ob sie sie wohl auch so sehr vermissen? OHne Mama bin ich in vieler Hinsicht so unsicher, sie wüßte jetzt einen Rat oder würde mir Mut zu sprechen und mich wieder aufbauen... Das fehlt mir sooo sehr... alles fehlt mir einfach, was sie ausgemacht hat...
aber nun muss ich ohne Dich klar kommen, Du wurdest mir einfach weg genommen und nun steh ich da und muss mein Leben neu ordnen und alleine in die Hand nehmen. Irgendwie fühlt man sich wieder wie ein kleines Kind, dass auf seine Mama wartet... ohne meine Freundinnen und Familie würde ich das alles gar nicht durch stehen, es ist so schon alles schwer genug...

Mama, Du fehlst mir so schrecklich. Ich will Dich wieder haben. Könntest Du doch wieder bei mir sein, alles andere wäre so nebensächlich, mein Leben wäre wieder vollkommen mit Dir. Ich kann es einfach immer noch nicht begreifen, dass das wirklich passiert ist..warum nur musste das so kommen...

__________________________________________________
:remybussi Meine liebe Mama: 02/1952-02/2011:1luvu:

Du warst der Sonnenschein in meinem Leben!
Ich liebe Dich so sehr und werde nie aufhören Dich zu lieben.

DaniKathi
25.10.2011, 21:35
Hallo Zusammen,

meine Mama ist dieses Jahr im Mai an Darmkrebs gestorben. Nach der Diagnose blieben ihr noch auf den Tag genau 6 Wochen.
Es wurde erst entdeckt, als sie Blut gebrochen hat. Der Tumor hatte den Darm bereits durchbrochen und sie hatte Metastasen im gesamten Bauchraum und Leber. Ihr wurde ein künstlicher Ausgang gelegt, es war aber alles viel zu spät. Sie wurde 61 Jahren alt.

Alle Beschwerden die Sie hatte, hat sie für sich behalten. Fand immer wieder eine Ausrede warum sie nichts essen kann, sie Bauchschmerzen hatte usw. Jetzt im Nachhinein klären sich für mich viele Situationen. Sie wollte nie jemanden von uns zur Last fallen und alles mit sich selbst ausmachen. Zur Vorsorge ist sie nicht gegangen.

Wir (mein Papa und mein Bruder) waren alle bis zu letzten Sekunde für sie da. Ich bin froh das ich bei Ihr sein konnte als sie gestorben ist. Sie lag die letzten zwei Tag auf einer Paliativen Station. Als sie gestorben war, hatte sie ein total entspanntes, faltenfreies Gesicht. Sie sah richtig befreit aus. Hätte mir das jemand erzählt, ich hätte es nciht geglaubt.

Ihren Tod hab ich glaub ich bis jetzt nciht richtig realisiert. Es ging alles viel zu schnell. Ich träume ständig von ihr. In jedem Traum ist sie krank, und ich genieße es bei ihr sein zu können, da sie zu Hause ist und nicht im Krankenhaus. Aber in meinen Träumen stibt sie nie.

Ich frage mich, ob dieser innerliche Schmerz je aufhören wird. Ich muss ständig an meine Mama denken, wo sie jetzt wohl ist, ob sie mich sieht,... lauter solche Fragen stelle ich mir. Manchmal kommt mir auch der Gedanke, dass sie irgendwo bei mir sitzt und gerne bei mir wäre. Das ihr der Ort an dem Sie jetzt ist gar nicht gefällt.... Aber dann denke ich wieder an ihr zufriedens Gesicht als sie eingeschlafen ist....

Sie fehlt jeden TAg! Ich habe ein bisschen Angst vor Weihnachten dieses Jahr. Sie war einfach der Mittelpunkt der Familie. Eine richtige Mama halt!

Ich hatte ein sehr enges Verhältnis zu meiner Mutter und sie fehlt mir unglaublich arg!!! Es wird jeden Tag schlimmer, da mir immer mehr bewusst wird, dass sie nicht mehr zurück kommt.

Liebe Grüße! Dani

Nu85
29.11.2011, 21:08
Meine liebe Mama, Du fehlst mir so schrecklich... ich halte es kaum noch aus. warum nur? warum Du? Mein Leben ist nicht mehr das was es einmal war, mit Dir war alles so schön und einfach... und jetzt ohne Dich ist nichts mehr wie es war... ohne Dich ist alles beschissen... mein ganzes Leben hat sich verändert. ich kann mich über nichts mehr freuen, bin ein anderer mensch geworden... vor anderen funktioniere ich nur, die wollen doch alle nur dass man sich verstellt und so tut als wäre wieder alles in Ordnung.. aber nichts ist in Ordnung...egal wieviel Zeit vergeht...ich hasse mein Leben ohne Dich...
warum lebt man nur weiter? warum geht der alltag einfach so weiter? warum bleibt widerum die zeit stehen...
diese scheiß vorweihnachtszeit macht mich kaputt... du fehlst mir so... die zeit war immer so schön mit dir... und jetzt.. ich hasse die scheiß weihnachtsdeko, die scheiß lichter überall draußen...
Warum wurdest Du mir genommen? Ich bin doch noch so jung... wenn ich mal heirate, mein erstes Kind bekomme, unser neues Haus.. all das darfst Du nicht mehr mit erleben... ich glaube ich will gar nicht ohne Dich heiraten und Kinder bekommen... wozu??? Ich brauche Dich doch so sehr...
Es tut so schrecklich weh... diese Unruhe, das Herzklopfen, diese Panik wenn ich daran denke dass Du nicht mehr da sein sollst macht mich fertig... und trotzdem funktioniere ich einfach... gehe meinem Alltag nach, aber so richtig wissen tue ich nicht, wie ich das alles so schaffe... keine Pause bisher... Entspannung, Urlaub...Fehlanzeige.. wie auch, denn Du bist nicht mehr da... Du warst der Ruhepunkt in meinem Leben, Du hast mir die Ausgeglichenheit geben, Du hast mir immer Mut gemacht und mir das Leben versüßt mit Deiner wunderbaren liebevollen Art...
es vergeht kein Tag, keine Stunde, keine Minute die ich nicht an Dich denke... Nachts träume ich von Dir... Morgens bist Du mein erster Gedanke...Mama ich will Dich wieder haben! Ich liebe Dich so sehr!
__________________________________________________ _____________
Du warst der Sonnenschein in meinen Leben!:1luvu:

:remybussi Meine geliebte Mama: 1952-2011

Eben noch da gewesen.
Eben noch geträumt.
Eben noch gehofft.
Eben noch geplant.
Eben noch gekämpft.
...und plötzlich fort...

jensan
30.11.2011, 19:58
Hallo Nu,

auch ich habe meine Mama verloren.....am 24.05.2011 diesen Jahres ist sie erlöst worden. Das klingt komisch, aber ich muss es so sehen. Ich habe einige Zeit gebraucht bis ich das sagen konnte aber es hilft....ich hoffe auch dir!

Ich bin 26, meine Ma war gerade mal 46!!!! Sie hatte Lungenkrebs und sie ist innerhalb von einem Jahr gestorben.

Jeder Krebspatient geht durch die Hölle (wir können es gar nicht richtig nachvollziehen, aber Hölle ist da sicher das richtige Wort.)

Meine Ma war vor ihrer Krankheit so hübsch, war gerade drei Monate neu verheiratet, einfach das blühende Leben! Der Krebs hat sie zerstört! Sie hat alle Nebenwirkungen gehabt die man nur haben konnte.
Und zuletzt hat sie noch einen Schlaganfall bekommen, musste einen Urinkatether ertragen, Pampers tragen usw. zuletzt ist sie (das klingt jetzt sehr schlimm...) elendig gestorben.
Anfangs war es sehr schwierig für mich.....da ich bereits selber Mama bin musste ich funktionieren....plötzlich habe ich gemerkt, dass ich mein Leben wieder zurück hatte, ich habe die letzten Monate der Krankheit nur noch in Krankenhäusern, bei Ärzten u. im Internet verbracht ich habe das Thema Lungenkrebs aufgesogen.
Mein Sohn sagte: Mama ist nur noch bei Oma. Klar war ich gerne für sie da, das war für mich auch selbstverständlich, aber für mich gab es nur noch sie, und damit leider auch nur Kummer.
Als sie gestorben ist, ist irgendwie eine große Last abgefallen (verstehe mich bitte nicht falsch....ok?) Ich habe es ihr gewünscht weil ich wusste das sie SO nicht enden/leiden will. Und es war so eine Riesen Erlösung für sie, obwohl sie definitiv viel zu jung zum sterben war, genau wie deine Ma :-(

Ich versuche es zu akzeptieren, das sie diese scheiß Krankheit überhaupt bekommen hat, akzeptiere ich natürlich nicht, das schwirrt täglich in meinem Kopf, aber das ich sie gehen lassen musste, das akzeptiere ich.

Ich hoffe du findest es nicht schrecklich was ich schreibe....

Ich vermisse meine Ma sehr und es vergeht kein Tag an dem ich nicht an sie denke, aber ich denke auch daran das sie auf uns herab schauht und sicher nicht damit einverstanden wäre wenn ich jeden Tag weine und ich mein Leben nicht fröhlich weiterführe. Ich möchte das sie im Himmel erzählt, dass sie eine glückliche Tochter auf Erden hat.....verstehst du? unser Leben geht weiter...auf Erden auch ohne unsere Mütter!

Liebe Grüße

Nu85
04.12.2011, 20:09
Liebe Jensan,

ich lese gerade noch einmal Deinen Beitrag und sehe bzw. verstehe jetzt erst was Du mir eigentlich sagen möchtest... Du hast Recht unser Leben geht weiter auch ohne unsere Mütter. Es ist nur so schwer dass zu akzeptieren und diese Zeit diese Vorweihnachtszeit macht es nicht gerade leichter. Letztes Jahr um diese Zeit habe ich meine Prüfung geschrieben, als ich diese hinter mir hatte, ging es rapide mit meiner Mama Berg ab...ich denke bis dahin hat sie noch versucht für mich stark zu sein. ihr war es so wichtig dass ich meine prüfung schaffe... ich bin nur noch von einem zu anderem Krankenhaus gefahren um für meine Mama da zu sein und ihr beizustehen. Ich hätte alles für Sie gemacht, sogar meinen Job hätte ich aufgegeben, nur um Rund um die Uhr für sie dazusein...einfach alles hätte ich getan... die Zeit letztes Jahr war daher sehr intensiv zwischen uns und wurde bis zu ihrem Tod noch intensiver. Ich habe auch um mich herum nichts mehr gesehen, für mich gab es nur noch meine Mama! ... und nun ist sie nicht mehr da... es ist so schwer das zu verstehen und damit zu leben. Aber so wie sie immer für das Leben ihrer Kinder gekämpft hat, alles erdenkliche für uns getan hat und so für uns und sich gekämpft hat um wieder gesund zu werden und noch für uns dasein zu können, wäre es nicht fair jetzt einfach aufzugeben, das weiss ich auch, aber oftmals verlässt mich der Mut und die Stärke weiter zu machen... ich brauche einfach noch zeit um mich wieder um mein eigenes leben zu kümmern, um wieder Freude am leben zu haben... die zwei Jahre habe mich sehr geprägt, diese schreckliche Angst um sie, diese Warterei auf die scheiß Ergebnisse, diese ständige Hoffnung, dass alles wieder gut wird.. es ist nicht einfach auf einmal wieder ein "normales" Leben zu führen, was ich nun ohne meine Mama führen muss.... es ist noch ein langer harter Weg, aber irgendwie werde ich es schaffen. Mama war immer eine Kämpferin, nichts hat sie unterkriegen lassen, daran muss ich mir ein Beispiel nehmen...
Oh Gott, Mama Du fehlst mir so schrecklich!

__________________________________________________ ____________
Du warst der Sonnenschein in meinem Leben!
In mir wirst Du weiter leben!
Ich werde Dich immer lieben und Dich niemals vergessen, meine liebe Mama!

:remybussi Meine geliebte Mama: 02/1952-02/2011 :1luvu:

***akinna***
04.12.2011, 23:11
schei*** nu.. ich kann dich so gut verstehn...
ich hab am 29.märz diesen jahres meinen dad verloren.. lungenkrebs.
6 monate kampf gegen dieses drecks monster... ohne nur die geringste chance.
ich trauere irgendwie nicht.. jedenfalls nicht wirklich... und das tue ich bewusst.. ich versuche den schmerz immer "wegzudenken" .. sicher ist das der falsche weg.. aber ich habe einfach das gefühl, wenn ich den schmerz komplett zulassen würde - würde ich amok laufen... allein der gedanke.. das ist einfach noch so absurd für mich.. ja ABSURD.. das triffts ..
und einfach auch so traurig.. es tut mir so leid.. für mich ... aber in erster linie für ihn... das hat er nicht verdient .... & das bricht mir das herz.....
.. und ja-- es graut mir vor weihnachten ... und silvester... und meinem geburtstag .... und und und ....
ach... ich vermisse meinen pa so sehr.. ich kann dich so gut verstehen ...

Nu85
24.07.2012, 14:18
Ach Mama, Du fehlst mir immer noch so schrecklich und verstehen kann ich es immer noch nicht, dass Du einfach nicht mehr da sein sollst...

Im Moment fällt es mir wieder sehr schwer, ständig denke ich an Dich, an die viele schönen Momente die wir zusammen erlebt haben, an Deine große innige Liebe, Deine Geborgenheit, Deine Wärme, Dein Lachen, Deine Stimme, einfach alles...

Gerade jetzt wenn es draußen schön ist, die Sonne scheint, muss ich immer an unsere schönen Sommerurlaube an der See denken... Ich habe solche Sehnsucht nach dieser schönen Zeit mit Dir! Mit Dir habe ich mich immer wohl gefühlt. Ohne Dich ist nichts mehr wie es war! Du fehlst mir so schrecklich! Ich möchte Dich wieder drücken können, Deine Stimme hören, ich möchte einfach nur bei Dir sein!:cry:

__________________________________________________ ______________
Meine wunderbare Mama: 02/1952-02/2011

"Du warst der Sonnenschein in meinem Leben" :remybussi

AnnaSue
24.07.2012, 16:44
Ach, liebe Nu!

Ich kann Dich so gut verstehen...als ich Deinen ersten Beitrag in diesem Thread gelesen habe, sind mir wieder die Tränchen gekullert...genau so war das Verhältnis zwischen mir und meiner Mama auch. Genau SO...

Leider kann ich Dich nicht trösten...ich fühle aber mit Dir! Unsere Mamas werden uns IMMER und ein Leben lang begleiten, nur eben anders, als wir es uns erhofft oder gewünscht hätten. Aber sie sind da. Immer und immer...

Alles, alles Liebe für Dich!

Stiller Gruß,
AnnaSue

Wollo
26.07.2012, 01:34
Hallo NU, :pftroest:

was soll ich sagen?
Deine Leben ist im Augenblick so schwer dass dich keine Worte der Welt trösten können. Wir alle hier kennen diese Situation und versuchen damit umzugehen mal Recht mal Schlecht. Es gibt eben kein Patentrezept für die Trauerbewältigung jeder Mensch ist Einzigartig und genauso verhält er sich. Weine und Lache wenn es dir danach zu Mute ist, unsere Liebsten verstehen unsere Gefühle. Sie sind Frei von Schmerz und Pein und freuen sich auf den Tag an dem sie uns wieder in die Arme schliesen. Auch wenn das Verlust uns das Herz bricht uns in die Knieh zwingt, wir müssen Stark sein und weiter machen, unseren Weg finden bei Tag und auch bei Nacht, denn wir gehören noch nicht in den Himmel. Aber eines ist sicher im Himmel gibt es keine Tränen mehr.
Ich glaube daran und freue mich auf den Tag, an dem ich meine Anderea wieder sehe.

Stille Grüße

Wolfgang


--------------------------------------------------------------------------

Der Mensch, der dir, ohne dich zu berühren,
ohne mit dir zu sprechen, ein Lächeln ins Gesicht zaubern kann........
sollte der Mensch sein, dem du dein Herz schenkst!!!

Andrea 13.06.1967 - 09.05.2012

Nu85
01.08.2012, 13:52
Danke für Eure tröstenden Worte. Euch beiden mein aufrichtiges Beleid. Es tut mir sehr leid! Aber es ist gut, dass ihr auch drüber redet und Euch austauscht. Ich kann nur immer wieder sagen, dass es echt gut tut sich mit Betroffenen auszutauschen. Denn nur die können einen wirklich verstehen u. ernst nehmen. Ich glaube wenn ich mir nicht helfen lassen würde und drüber reden würde, wäre ich längst zu Grunde gegangen. Dieser Schmerz, diese Trauer…es ist einfach schrecklich, es frisst einen auf…

Ich muss im Moment bei diesem herrlichen Wetter ständig an unseren schönen Urlaubsort zurück denken, zu dem meine Mama und ich jedes Jahr im Sommer seit 12 Jahren hingefahren sind. Es war für uns wie eine zweite Heimat… immer wenn ich an die Zeit zurück denke, sehe ich mich mit meiner Mama dort und ich denke im ersten Moment es wäre alles so wie immer, wie früher… ich begreife einfach nicht, dass sie nicht mehr dasein soll, dass ich nie mehr mit ihr dort sein werde…
Ich habe solche Sehnsucht nach ihr und nach dem Ort… aber jetzt alleine dahin…ohne sie…? ich weiß nicht, ich glaube das kann ich noch nicht, im Moment glaube ich, ich würde daran zerbrechen, überall dort würde ich sie sehen, die ganzen schönen Erinnerungen… aber vielleicht würde es auch ganz anders werden und ich würde mich ihr wieder näher fühlen? ich weiß es nicht, ich habe angst…was meint ihr? habt ihr oder hat jemand ähnliche Erfahrungen oder Gedanken?

Meine wunderbare Mama :remybussi : 02/1952-02/2011
__________________________________________________ ______
…Mir kommt es vor als hätten wir uns gestern noch gesehen…
Die Zeit ist einfach stehen geblieben...Du fehlst mir so schrecklich!

HelmutL
03.08.2012, 04:46
Hallo Nu,

ich möchte dir diesen Link geben http://www.krebs-kompass.de/showthread.php?p=735117&highlight=Herrenalb#post735117 . Da kannst meine ersten Erfahrungen lesen, die mir ein solcher Kurzurlaub brachte. Für mich war es ein Test, ob ich es aushalten kann. Es geht und noch etliche andere Urlaube an Orten mit Erinnerungen an meine Frau folgten.

Du musst nur den Mut dazu aufbringen. Das kannst du.


Herzliche Grüße,

Helmut

Nu85
23.07.2013, 09:01
Über 2 Jahre ist meine liebe Mama schon nicht mehr da… für mich immer noch unfassbar. Sie fehlt mir immernoch so sehr und das wird auch nie aufhören. Ich denke jeden Tag an Sie! Nächstes Wochenende fahre ich endlich wieder zu unserem gemeinsamen Urlaubsort, zu dem wir jedes Jahr im Sommer gefahren sind. Ich kann es kaum noch erwarten dahin zu fahren und freue mich schon sehr. Aber je näher es rückt, umso trauriger werde ich auf der anderen Seite, es kommen wieder so viele Erinnerungen hoch, die ich mit ihr dort erlebt habe. Die Sehnsucht nach unserem Urlaubsort ist groß, aber auch die Sehnsucht nach ihr, nach meiner lieben Mama. Irgendwie 2 gegensätzliche Gefühle..?! Schon komisch. Kennt ihr das auch bzw. ergeht es Euch auch so?

__________________________________________________ _______________
:1luvu: Meine wunderbare Mama :remybussi 1952-2011

„Für die Welt bist Du ein Mensch,
für einen Menschen kannst Du die ganze Welt sein“

„ Die Zeit heilt nicht alle Wunden,
sie lehrt uns nur mit dem Unbegreiflichen zu leben“

Nu85
30.07.2013, 09:15
Heute Nacht habe ich wieder von Dir geträumt. Du warst endlich wieder da. Aber Dir ging es nicht gut. Du lagst im Bett und Dir ging es schlecht. Ich hoffte es ist nur eine Grippe, aber Du sagtest „Nein“. Da wußte ich dass der Krebs immer noch da ist und Du sterben musst.

So ein Traum zieht einen richtig runter, könnte nur weinen :weinen:. Meine Sehnsucht nach Dir ist so groß. Könntest Du doch einfach wieder dasein, meine liebe Mama:1luvu:!