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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bronchialkarzinom


LSN
10.06.2011, 10:55
Guten Morgen an alle Forennutzer,

da mir die Ärzte zu wenig Erfahrungen schildern, bin ich hier gelandet und hoffe auf Beiträge von Leuten, die so etwas selbst miterlebt haben bzw. selbst betroffen sind.
Vor drei Wochen erhielt mein Papa (52) die Diagnose Lungenkrebs. Er war alle halbe Jahre zur Krebsvorsorge, da er vor Ewigkeiten einen kleinen bösartigen Tumor am Bein hatte, welcher herausgeschnitten wurde. Dieser hat den Lungenkrebs jedoch nicht verursacht, wie uns die Ärzte bestätigt haben. Trotz aller vorsorge, wurden nie Tumormarker oder ähnliches entdeckt.
Auch geraucht hat er nie.
Im linken Lungenflügel befinden sich nun drei Tumore, der größte ist 27 mm und liegt am Hauptbronchus, wodurch eine OP nicht mehr möglich ist.
Zudem hat er eine Knochenmetastase an der Wirbelsäule. Diese wird alle zwei Tage bestrahlt, da sie bereits ein Loch im Brustwirbelknochen verursacht hat.
Zudem ist das Lymphsystem befallen.
Gehirn, Leber etc. sind vollkommen frei von Metastasen. Der rechte Lungenflügel ebenfalls.

Da er bereits diese Fernmetastase am Knochen besitzt, handelt es sich um das Endstadium, wenn ich richtig liege. Die Gewebeproben haben ergeben es liegt der nicht-kleinzellig Lungenkrebs vor.

Ab morgen bekommt er Chemo und darf anschließend nach Hause.
Er ist topfit. Hat absolut keine Einschränkungen. Weder Atemnot, noch merkt er genrell was bei körperlicher Betätigung. Er hat nun nur Schmerzen am Rucken von der Bestrahlung. Das sei zu Anfang normal meinten die Ärzte und ginge ab der 4. Sitzung wieder weg.

Nun meine Fragen: Wie lange hat Papa noch? Ich lese immer nur was von 7-9 Monate. Kann es auch über Jahre gehen?

Sind starke Nebenwirkungen und Wesensveränderungen bei der Chemo immer zu erwarten? Oder können sie auch ausbleiben?

Ist die Chemo jetzt nur noch dazu da, um die Symptome weiterhin zu unterdrücken oder stoppt sie auch das Tumorwachstum und die Bildung neuer Metastasen?

Ich muss dazu sagen, mein Papa ist ein wahrer Kämpfer. Er würde sich nie mit diesem Krebs abfinden oder sich mit irgendetwas zufriedengeben, wenn es ihm nicht gut geht. Wir werden alle kämpfen - aber wie viel Hoffnung darf ich mir machen, dass wir ihn noch einige Zeit bei uns haben bzw. mit wie viel Zeit kann man rechnen?

Danke schon im Voraus.
Liebe Grüße

Monika Rasch
10.06.2011, 11:41
Hallo, nur schnell.

Die Statistik ist nur Statistik, sagt nie etwas über den Einzelfall.

Es kommt jetzt darauf an, wie er die Chemos verträgt, ob sie gut auf den Tumor wirken.
Ist es denn sicher, dass es ein Bronchialcarcinom ist ?

Oder kann es doch noch vom ersten Krebs eine Metastasierung sein?

Es kann sein, dass Dein Papa es nicht schafft.
Es kann auch sein, dass er es schafft.

Es kommt eine harte Zeit auf EUCH ALLE zu.

Und sicher auch noch ganz schöne zufriedene Zeiten.
Ihr müsst es jetzt nehmen wie es kommt.

Ein Tipp:
Legt eine eigene Krankenakte an, sammelt Euch Kopien von allen Befunden und heftet sie selber ab.
Informiert Euch auch noch über alles was möglich ist, behaltet die Blutwerte im Auge und überredet den Papa zu nichts.
Er steckt in seinem Körper, und wenn er sagt, NEIN !- dann respektiert das.

Alles Gute und "gestorben wird zuletzt".
Ich wünsche Euch eine gute Zeit.

Erika E
10.06.2011, 20:10
Hallo Du LSN , guten Tag,

Du hast viele Fragen , z Teil sind sie aber nicht so einfach zu beantworten.
Dein Vater ist noch jung , es tut mir leid für ihn , sich mit der Diagnose auseinander setzten zu müssen.

Wie lange , das kann man nicht beantworten. Moni sagt richtig: Statistiken soll man außen vor lassen.
Wesensveränderung durch Chemo : schwer zu sagen, eher eine , die Psyche stark belastende Zeit
Nebenwirkungen der Chemo sind sehr unterschiedlich und jeder Patient reagiert anders. Du kannst es nachlesen , bzw. auch gezielte Fragen stellen
irgend jemand wird etwas dazu wissen.
Chemo soll das Tumorwachstum hemmen oder besser noch , den Tumor und die Metastasen verkleinern , natürlich auch die Symtome verkleinern.

Ich habe ebenfalls einen Nichtkleinzeller , ED 4/2008 mit metastasiertem Stammskelett , Lymphknoten u Lebermetastasen . Chemos , Bestrahlungen,
pathologisch gebrochenes Hüftgelenk ( wieder sehr gut ) , Erhaltungstherapie mit Tarceva, aktuell wieder Chemo wegen Bauchfellmetastasen.
Trotzdem geht es mir immer noch gut, ich leben schon über drei Jahre damit.

Wenn Dein Vater ein Kämpfer ist, so ist das eine hervorragende Vorausetzung.
Nutze jeden Tag , wieviele es werden kann man nicht sagen, wie hart sie werden ebenfalls nicht. Daher : jede Minute genießen !

Es wäre nett wenn Du Dich mit Deinem / einem Namen meldest, es spricht sich freundlicher , ja ?

Ein gutes Pfingst-Wochenende und liebe Grüße Erika E :winke:

LSN
10.06.2011, 21:58
Ich freue mich sehr über eure Antworten.
Man muss wirklich ein großes Lob aussprechen an alle, dass ihr den Mut habt so offen über eure Krankheit und Erfahrungen zu berichten. Es hilft einem sehr zu wissen, dass man nicht allein mit seinen Ängsten ist.

Ich freue mich sehr Erika, dass du diesen Krebs so gut "bändigst" und wünsche dir weiterhin viel Kraft, sodass du auch diesen Metastasen trotzt.

Laut den Ärzten ist dieser Tumor unabhängig von dem Gewächs am Bein entstanden.

Wenn man solch eine unverhoffte Diagnose bekommt, bricht erst einmal eine riesen Welt zusammen. Zumal ich erst 19 bin und zu der Zeit frisch im Abi steckte. Da man sich vorher nicht mit dem Thema befasst hat, liest man viel. Und wenn man nur etwas von Monatsüberlebenschancen sieht, weiß man kaum, ob man überhaupt hoffen darf.

Ich will den Tatsachen ins Auge blicken und dennoch nicht den Mut verlieren.

Heute war Besprechung mit den Chemoärzten. Es sind 6 Zyklen angesetzt, ambulant. Es soll immer 6 Stunden dauern. Es sei eine sehr schlechte Diagnose und stünde trotz gutem Allgemeinzustand schlecht.

Meine größte Sorge ist es, dass er sich durch die Chemo quält, mit allen Leiden und Nebenwirkungen und er es umsonst tut bzw. bald gehen muss.

Es klingt vllt makaber, aber ich habe den Wunsch, dass falls die Chemos nicht anschlagen und er nur dahinvegetiert, er gleich gehen darf. Er ist ein Mensch, der immer etwas tun muss und der es hasst rumzulümmeln. Es würde ihn kaputt machen, wenn er irgendwann nicht mehr aufstehen kann.

Was ist wenn die Chemo nicht anschlägt, gibt es dann andere Möglichkeiten?
Stimmt es, dass Lungenkrebs bei Männern aggressiver ist, als bei Frauen?
Und ist es wahr, dass man während der Chemo viel spazieren und sich beschäftigen soll, da so die Nebenwirkungen gedämmt werden?
Und wenn man es nicht schafft - wird man dann nur mit Morphium zugepumpt und man erstickt? Oder kann man auch friedlich einschlafen?

Liebste Grüße, Luisa

Habi04
11.06.2011, 16:22
Hallo Luisa!
Zuerst mal herzlich wllkommen im club der unheilbar kranken,ist nun leider mal so. Möchte Dir ein paar Antworten auf deine Fragen geben. bin genau so alt wie Dein Vater. seit 2 Jahren und 3monaten schlage ich mich mit Mistkerl Plattenepithel herum. Mal mit Erfolg,mal mit Niederlagen,hatsich im laufe der zeit so eingespielt. Körperlich geht es momentan wieder, trotz chemo durch erneuten Progress.Kämpfer ist der erste schritt für ein längeres leben,sowie informationen durch austausch mit Ärzten, 2. Meinung würde ich unbedingt einholen. Dann Medikamente und chemo müßen zussammen passen. du siehst es gibt hier einige die schon min. 1 Jahr und mehr haben. Nichsts dauert ewig, aber wenn Dein Vater ein Kämpfer ist, ist es auch möglich noch ein paar Jahre mit dem Kerl zu leben. wünsche euch alles Gute Gruß Peter

Immortallity
14.06.2011, 01:01
Liebe Luisa,

so wie Du, war ich auch letztes Jahr um diese Zeit ca. aktiv hier im Forum. Damals ging es um meine Mutter. Meine Mutter war mit 56 Jahren an einem Adenokarzinom der Lunge erkrankt.

Ich kann Dir aus eigener Erfahrung nur sagen, lese keine Statistiken. Es gibt bei der Krankheit schon längst Todgesagte, die nach Jahren immer noch leben....

Sicherlich verändert das Vorhandensein von Tochtergeschwüren die Prognose auf vollständige Heilung. Dennoch können auch Betroffene mit Metastasen noch eine lange Zeit leben.

Wie lange ein Betroffener zu leben hat, wie er die nächste Zeit verbringen wird, das kann Dir (zum Glück!!!!) niemand im Vorwege sagen.

Krebs ist so eine Krankheit: Alles kann - nichts muss! Ich habe es oftmals mit einem Lotteriespiel verglichen....

Man sollte sich als Betroffener und Angehöriger natürlich keine Illusionen erschaffen. Das könnte in einem tiefen Loch am anderen Ende enden. Dennoch, man sollte immer den Wunsch und Gedanken hegen, gesund werden zu dürfen. Anders könnte die Seele gar nicht überleben.

Was haben die Ärzte denn gesagt? Wird die Chemo nur noch palliativ oder mit Zielung auf Heilung gegeben?

Bei meiner Mutter wurde sie nur noch palliativ gegeben. Sie hatte multiple Metastasen in Nebennieren, Leber, Speiseröhre, im Anschluss noch Richtung Ohrspeicheldrüse..... Mehr brauchte man nicht mehr zu wissen.

Ich habe in der Zeit Menschen getroffen, bei denen ging es gut und Menschen getroffen, bei denen ging es leider nicht gut.

Wenn der Betroffene nie geraucht hat, hat er eine bessere Ausgangssituation für das Anschlagen der Chemotherapie. Auch für die Bestrahlung, wenn aktuell gar nicht geraucht wird.

ICH persönlich, habe meine Mutter damals alles entscheiden lassen. Sie wollte Chemo, also bekam sie Chemo. Ich wäre aber auch den Weg mit ihr gegangen, wenn sie die Therapie an einer Stelle hätte abbrechen wollen.

ICH finde es sehr wichtig, dass man den Betroffenen die Entscheidungen selbst treffen lässt. Denn niemand, wirklich niemand, kein Angehöriger und kein Arzt sitzt im Körper des Betroffenen und kann auch nur ansatzweise nachempfinden, was da im Betroffenen so vor sich geht.

Ich bringe dieses Thema bewusst auf den Tisch, weil es doch nicht so selten vorkommt, dass Ärzte oder Familie über den Kopf hinweg entscheiden, was nun das Beste für den Betroffenen sein soll. Z. B. auch von einer Chemo abraten.

ICH bin der Meinung und das ist meine ganz persönliche Erfahrung, dass man unter GAR KEINEN Umständen den Betroffenen das Recht zu nehmen hat, kämpfen zu wollen. Auch wenn es für einen Außenstehenden noch so sinnlos erscheinen sollte.

Meine Mutter entschied sich kurz vor ihrem Ableben noch für eine Not-OP. Selbst DAS habe ich sie allein entscheiden lassen! Auch wenn die Ärzte schon die Augen verdrehten.

NIEMAND hat das Recht einen Betroffenen gegen seinen Willen die Lebensgrundlage zu entziehen. Und die Lebensgrundlage begleitet von so einer Krankheit ist nun mal das komplette Ausschöpfen der medizinischen Möglichkeiten. Auch wenn 40 Metastasen vorhanden sind. Sofern der Betroffene kämpfen möchte!

Für mich war es wichtig, mir im Nachhinein nie die Frage stellen zu müssen, ob ich alles richtig gemacht habe, ob man noch hätte etwas tun können..... Ob ich an einer Stelle falsch entschieden habe.....

Ich wünsche Dir viel Kraft für die kommende Zeit!

LG Janette

LSN
15.06.2011, 10:59
Hallo ihr Lieben,

ich kann nicht sagen, ob es nur noch palliativ ist, oder nicht.
Meine Ma und ich wollten heute eh nochmal mit den Ärzten reden. Aber man hat immer solche Angst, diese Fragen zu stellen, da man denkt, die Antworten nehmen einem immer mehr die Hoffnung. Aber man muss ja Gewissjeit erlangen.

Papa hatte Samstag seine erste Chemo. Ganze acht Stunden.
Sonntag ging es ihm gut, wir durften ihn sogar zum ersten Mal nach der Diagnose mit nach Hause nehmen. Doch Montag setzten die Nebenwirkungen ein. Er kann nur noch liegen, nur noch kurze Strecken gehen, er nimmt nichts zu sich, da ihm sehr übel ist und auch trinken fällt ihm schwer.

Es ist so schrecklich ihn so zu sehen. Wir haben ihn als fitten Menschen dort ins Krankenhaus gebracht und nun hat er innerhalb von drei Tagen so dermaßen abgebaut.
Er hat schon Tropfen gegen die Übelkeit bekommen, doch wirklich geholfen haben sie nicht.

Da er Bestrahlung an der Wirbelsäule bekommt und Papa solche Magenschmerzen hat, haben die Ärzte heute eine Magenspiegelung geplant, da sie die Sorge haben, dass sie das Krankenhaus in Potsdam falsch bestrahlt hat und den Magen "verbrannt" hat. Ist denn sowas möglich? Es ist doch aber sehr wahrscheinlich, dass all das von der Chemo und der Bestrahlung allgemein kommt, da das doch die Schleimhäute stark reizt, oder nicht?

Ging es euch/euren Angehörigen auch so miserabel nach der ersten Chemo?
Was kann man gegen diese Appetitlosigkeit unternehmen?

Als Chemo bekommt er Vinorelbin und Cisplatin. Kann man da herleiten, ob es nur palliativ ist oder nicht?

Liebe Grüße und viel Kraft sende ich euch!

Luisa

Aponi
15.06.2011, 11:37
Hallo Luisa ,

ich bekomme zur Zeit eine kombinierte Strahlen/Chemotherapie . Als Chemotherapie erhalte ich Carboplatin/Vinorelbin . Ich sollte auch erst Cisplatin anstatt Carboplatin bekommen , aber man hat mir erklärt , das Carboplatin fast die gleiche Wirkung hat wie Cisplatin , allerdings nicht so viele und heftige Nebenwirkungen .
Bestrahlt wird bei mir der Haupttumor (Adeno ca. 4cm) und befallen Lymphknoten in der Lunge . Ich habe dadurch auch Probleme mit dem Magen und der Speiseröhre . Es wurde auch bei mir eine Magenspiegelung durchgeführt (da der Magen und die Speiseröhre im Bestrahlungsfeld liegen) und es wurde festgestellt das ich eine Magenschleimhaut/Speiseröhrenentzündung habe . Vielleicht ist es bei deinem Papa ja so ähnlich .
Ich denke man kann von der Chemo die dein Papa bekommt , nicht ableiten , das er palliativ behandelt wird , da ich ja eine ähnliche Chemo erhalte (allerdings mit der Bestrahlung zusätzlich) und ich werde nicht palliativ behandelt . Frage doch bitte den behandelden Arzt danach .

Üps , vergessen ... gegen die Entzündung von Magen und Speiseröhre bekomme ich Pantoprazol für den Magen und Tepilta für die Speiseröhre .

LG Jutta

Monika Rasch
15.06.2011, 13:12
Hallo Luisa,
dazu

haben die Ärzte heute eine Magenspiegelung geplant, da sie die Sorge haben, dass sie das Krankenhaus in Potsdam falsch bestrahlt hat und den Magen "verbrannt" hat. Ist denn sowas möglich?

denke ich eigentlich, dass DIE ÄRZTE Euch DAS so nicht gesagt haben.

Das würde ja heissen, dass die Ärzte das bestrahlende Krankenhaus für vollkommen inkompetent halten.
Geh mal eher davon aus, dass die Bestrahlung genau an den Stellen liegt, wo die Strahlen ausgerechnet sind.
Die Magengeschichte ist eine andere Baustelle, die Medikamente sind nicht von Pappe und können einem ganz schön zu schaffen machen.

Gabitirol
15.06.2011, 16:52
Hallo Luisa!
Mein Mann bekam auch Cisplatin und Vinorelbin.
Nach der ersten und 2.Chemoverabreichung ging es ihm ganz gut.
Aber nach der 3. Ging es ihm auch sehr schlecht.Er konnte nicht essen,Pilz im Mund und auch Genitialbereich.
Ich glaube nicht , dass es sich um eine palliativ Chemo handelt.


Ich wünsch euch alles Gute
Gabi

LSN
15.06.2011, 19:59
Besuch abgestattet!
Magenspiegelung hat ergeben, dass er eine normale Magenschleimhautentzündung hat - unabhängig von der Chemo und ausgelöst von Bakterien.
Ihm geht es jedoch schon viel besser. Essen fällt leichter und auch das Bett wird ihm langweilig. Sind gute zwei Stunden spazieren gewesen.

Die Ärzte meinten, sie können keine Lebenszeit voraussagen. Ob er nun 6 Monate hat oder Jahre weiß er nicht. Und dass der Krebs so unterschiedlich ist wie die Menschen und dass er hier auch schon 70 Jährige gesehen hat, die seit 2005 mit Krebs im Endstadium leben und denen es noch immer gut geht.

Aber ... Wieso ist die Chemotherapie irgendwann "aufgebraucht"? Also der Arzt meinte, wenn sie mit der Chemo den Krebs soweit in den Griff bekommen und die erste Therapie abgeschlossen ist und die Nachuntersuchungen ergeben, dass man die nächste einleiten muss und dann nach nem Jahr evtl. die dritte, dass das irgendwann nicht mehr geht.
Könnt ihr mir sagen warum? Gibt es nur so wenige Chemomedikamente? Oder hält der Körper es dann einfach nicht mehr aus?

Und meine große Sorge: der Arzt hat gesagt es ist eine palliative Chemo.
Er hat uns aber erklärt, dass sie mit Hilfe dieser die Tumore und die Fernmetastase in Verbindung mit der Bestrahlung der Wirbelsäule verkleinern wollen, sodass bestmöglich kaum noch etwas beim CT zu sehen ist.
Darum versteh ich es nicht.
Ich weiß, dass man inoperablen Krebs nicht heilen kann, aber diese Erklärung klingt doch nicht nach palliativ?! Palliativmedizin will doch nur die Symptome mindern und die Lebensqualität erhalten, oder? Wieso sagen sie dann, dass sie die Tumore ganz klein machen wollen?

Und noch was - der Arzt meinte es ist unwahrscheinlich, dass der Krebs noch in andere Organe streut, da die Chemo das Wachstum des Tumors blockt bzw ihn verkleinert und dass die Metas somit ebenfalls nicht mehr wachsen. Und aufgrund der Nachuntersuchungen alle 3 Monate kann eine Metastasierung in andere Organe nicht mehr erfolgen hat man uns gesagt.
Wieso sind dann in diesem Forum so viele, bei den der Krebs später ins Gehirn etc gestreut hat?! Ich denke das ist unwahrscheinlich nach Aussagen unseres Arztes.

Tut mir leid, dass ich euch immer so mit den Fragen löcher.

Liebsten Dank und liebste Grüße,

Luisa

Gabrieleli
16.06.2011, 11:04
Liebe Luisa,

Mein Arzt hat es mir mal so erklärt: es gibt eine adjuvante und eine palliative Chemo. Die Adjuvante ist die auf Heilung abziehlende. Sie wird gegeben nach Operationen um auch die letzten Zellen nach Möglichkeit noch zu erwischen. Die Neoadjuvante ist die die man vor der Operation gibt um den Tumor zu verkleinern und dann herauszuholen.

Dann gibt es die Palliative. Bleibt der Tumor drin nennt man die Vorgehensweise so. Sie ziehlt darauf ab den Tumor nach Möglichkeit zum Verschwinden zu bekommen, ihn zu verkleinern oder ihn einfach in Schach zu halten , ihn am Wachstum zu hindern. Das kann über viele Jahre so gehen. Palliativ heißt nicht das ist das Ende.

Irgendwann einmal ist es möglich das man alle verschiedenen Chemomedikamente durch hat, der Tumor auf keins mehr reagiert. Das meinte dein Arzt mit aufgebraucht.

Mit der Metastasierung weiß ich nicht ob du beim Arzt etwas mißverstanden hast. Solange ein Tumor da ist kann der auch streuen. Mit der Chemo will man ja genau das verhindern und solange die Chemo wirkt streut auch nichts aber wenn sie versagt dann gibt es leider auch wieder Metastasen.

Ich hoffe ich konnte dir ein wenig helfen.

Lieben Gruß Gabriele

silverlady
16.06.2011, 22:15
liebe Luisa

ich gebe dir einen Tip

Schreibe alle Fragen auf, die dir nach dem Arztbesuch einfallen auf. Dann nimm den Fragebogen einfach das nächste mal zum Arztbesuch mit und lass dir die Fragen so erklären, das du es auch verstehst.

Keiner kann vorraussagen was passieren wird aber wichtig ist, wenn starke Nebenwirkungen auftreten dem Arzt das zu sagen und es nicht einfach nur hinnehmen.

Es ist oft ein Wechsel der Medikation nötig um die Nebenwirkungen zu vermindern, wenn die Standartmedikamente nicht mehr wirken.

alles Gute für euch
silverlady

LSN
14.04.2012, 20:17
Hallo ihr Lieben,

habe immer nur bei euch mitgelesen und lange selbst nichts mehr verfasst. Jetzt hab ich aber mal wieder eine Frage und brauche euren Rat.
Meinem Papa geht's unverändert blendend. *toitoitoi :D
Tumor in der Lunge ist so gut wie ausgehungert vom Avastin. Er soll es aber so lange weiterbekommen, bis das Mistvieh wieder wächst und dann will man auf Tarceva umstellen bzw. hat er noch eine riesen Palette mit schrecklichen Medikamenten, die er in sich hineinpumpen kann - oder leider muss.

Das einzige Problem, das aufgetreten ist, sind schreckliche Muskel- und Gelenkschmerzen. Er ist verdammt tapfer und man merkt ihm nichts an, aber er sagt es uns immer. Neben dem Avastin erhält er immer noch Bisphosphonate, da er ja eine Metastase hat, und zwar an der Wirbelsäule.

Könnt ihr mir sagen, ob die Schmerzen eher vom Avastin oder eher vom Bispho kommen? Ich finde es bei beiden Medikamenten als Nebenwirkung, aber ich habe oft gehört, dass es eher durch die Bispho kommen wird. Könnt ihr das so bestätigen?

Und kann man die Bispho-Therapie einfach so einstellen? Denn der Wirbelknochen ist wieder vollkommen aufgebaut - er bekommt es jetzt wohl nur vorbeugend gegen evtl sich neu bildende Knochenmetastasen - obwohl der Arzt sagt, es ist nicht bewiesen ob Bispho auch vorbeugend wirkt.

Also nochmal zusammengefasst:
-Sind Muskel. und Gelenkschmerzen eher vom Avastin oder eher von den Bisphosphonaten?
-Kann man die Bispho einfach einstellen?
-Wirken die Knochenaufbaumittel wirklich "vorbeugend" gegen Knochenmetas?

Bin um jeden Rat dankbar - auch wenn ihr Tipps gegen die Schmerzen habt.

Liebste Grüße,

Luisa

Irmgard60
15.04.2012, 09:02
Bevor mein LK entdeckt wurde, hatte ich auch Muskel und gelenkschmerzen, damit fing eigentlich alles an. Ich hatte das Glück, operiert werden zu können und damit waren diese Schmerzen auch weg.

Seit ca. 1 Woche sind sie wieder da und ich nehme ausser Schlaftabletten keine Medikamente. Es ist als ob 1000 Ameisen durch meine Beine gehen und wenn ich liege spüre ich sie unangenehm. Wenn ich dann aufstehe, muss ich mich erstmal einlaufen, bevor ich wieder so normal laufen kann :mad:

Will nächsten Woche mal zum Hausarzt, habe echt Angst, dass da wieder etwas in mir ist:confused:

Kennt das noch jemand von euch??

LSN
15.04.2012, 09:27
Liebe Christa,

lieben Dank für die schnelle Antwort. Schade, dass nicht bei allen die Nebenwirkungen so kleinzuhalten sind. Dann werd ich meinem Papa mal sagen, dass er das ansprechen soll bzw. findet sich ja evtl. auch eine andere Möglichkeit, die Schmerzen einzudämmen. Aber ich finde es seltsam - da er durch seine Knochenmetas ein Fentanyl-Pflaster hat (50 Mikrogramm) - das müsste doch dann diese Schmerzen auch unterdrücken - oder nicht?

Liebe Irmgard,

ich freue mich, dass du operiert werden konntest und ich kann deine Angst nachvollziehen. Sobald mein Papa irgendwo ein Stechen oder Wehwehchen hat, schrillen sofort sämtliche Alarmglocken. Aber bis jetzt, hat er immer auf sein Bauchgefühl gehört - man hat ja schließlich eine Intuition, ob mit seinem eigenen Körper was nicht stimmt, oder es eher harmlos ist. dennoch sollte man es natürlich abklären. Warst du denn diesbezüglich schon beim Arzt?
Dein beschriebenes "Kribbeln" hört sich aber nicht unbedingt nach Muskel- und Gelenkschmerzen an. Geh doch mal zu einem Neurologen. Es hört sich ja eher nach einer Nervensensibilitätsstörung an.

Liebste Grüße und viel Mut,

Luisa

Mirilena
15.04.2012, 10:08
Liebe Luisa,

ich kann nur von den Erfahrungen, die mein Vater machte, berichten. Die Knochenaufbaumittel wirken meines Erachtens nicht vorbeugend gegen Knochenmetastasen, sondern unterstützen nur den Aufbau und die Dichte der Knochen. Mein Papa hat das auch gleich ab Beginn der Diagnose erhalten, aber leider hat es ihn nicht davor bewahrt, weitere Fernmetastasen zu bekommen. Ich hoffe sehr, dass dein Papa mehr Glück hat.

Was die Nebenwirkungen der Chemo angeht, sind diese wohl sehr unterschiedlich. Jeder Mensch wird anders reagieren, da jeder einzigartig ist und auch jeder Krankheitsverlauf unterschiedlich ist. Ich würde an eurer Stelle auf jeden Fall den Arzt fragen und vielleicht gibt es ja Möglichkeiten, deinem Vater diese Gelenk- und Muskelschmerzen zu nehmen. Mir war nie so bewusst, was die Chemotherapie im Körper des Erkrankten anrichtet. Natürlich bekämpft sie vordergründig die Tumore, doch leider greift sie ja auch die gesunden Zellen an. Mein Vater hatte kaum Nebenwirkungen abgesehen von der extremen Müdigkeit. Was jedoch in seinem Körper passiert ist, vermag ich nicht zu sagen.

Liebe Luisa, ich wünsche deinem Papa, dass seine Behandlung gut anschlägt und er nicht allzu beeinträchtigt davon ist. Es ist sehr schön, dass du ihn begleitest und an seiner Seite bist. Das trägt auf jedem Fall zu einem besseren Lebensgefühl bei! Dir wünsche ich weiterhin die Kraft und Zuversicht auf eurem Weg!

Alles, alles Liebe
Miriam

Gabrieleli
15.04.2012, 10:54
Liebe Luisa,

da ich selber auch Morphin nehme, möchte ich dir etwas dazu schreiben. Ich hatte bei meinen durch die Chemotherapie neu aufgetretenen Schmerzen auch gedacht, da erhöh ich mal die Dosis ( in Absprache natürlich) und gut ist. War aber gar nicht.
Denn es sprechen nicht alle Schmerzen auf z. B. Fentanyl an. Da müssen dann Schmerzmedikamente aus einer völlig anderen Gruppe her. Sprich: Jeder Schmerz fordert sein spezielles Mittel. Da müßtet ihr dann mit eurem Arzt sprechen das etwas anderes z u s ä t z l i c h verordnet wird.


Liebe Ingrid,

versuch dich nicht verrückt zu machen. Wir wissen ja alle das wir auf alles sofort anspringen und oft sofort ans schlimmste denken. Sieh zu das du schnellstmöglichst zum Arzt kommst . Dann bist du diese Ungewissheit los und er weiß vielleicht auch was man gegen das Kribbeln machen kann. Kopf hoch!!!

Einen schönen Sonntag noch
Gabriele

oxy
16.04.2012, 09:16
Hallo LSN,ich befinde mich augenblicklich im Krankenhaus und trotz schlechter Internetverbindung
bin ich zufällig auf diese Plattform gestoßen und möchte mich hier kurz vorstellen.
Ich bin seit Juni 011 an einem nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinom im rechten unteren Lungenlappen erkrankt mit einer Metastasierung der Nebenniere, rechts.Nach erfolgreicher Radio\Chemotherapie mit
anschließenden OP´S ( Nebenniere,Entfernung des unteren und mittleren Lungenlappen,rechts)
habe ich im Februar 012 eine vierwöchige AHB an der Ostsee gemacht,welche mir sehr gut getan
hat.Um es kurz zu machen:Vor circa 14 Tagen habe ich abends einen Ohnmachtsanfall bekommen.Noch in der selben Nacht wurde eine CT durchgeführt mit folgendem Ergebnis:Zwei Hirnmetastasen fronto-parietal? Und ein nach wie vor vergrößerter Lymphknoten in der Lunge.
Meine Frage lautet:Wer hat ein ähnliches Krankheitsbild und welche nachfolgenden Behandlungen
sind durchgeführt worden.Wie bereits erwähnt,befinde ich mich zur Zeit im Krankenhaus zu einer vierwöchigen Strahlentherapie und der Doc hat nicht ausgeschlossen,dass je nach Gesundheitszustand, eine weitere Chemo folgen könnte bzw.kombiniert durchgeführt werden könnte......

So,wie du siehst "kämpfe"ich seit 8 Monaten.Mal läuft`s gut und mal eben nicht...Und wenn ich dir einen Rat geben soll,dann vielleicht denn:Versuch soviel an "Normalität"wie irgend möglich zu erhalten.Das tut deinem Vater gut
und dir und deiner Familie auch.LiebeGrüße Guido

Rachel
13.07.2012, 10:07
Luisa, schön das es deinem papa so gut geht und ich wünsche euch von herzen das es noch lange so bleibt
lg gitti

LSN
18.04.2013, 20:09
Hallo ihr Lieben,

mich plagt mal wieder eine Frage.

Meinem Papa gehts unverändert gut - Tarceva greift nach wie vor.

Seit 4 Tagen klagt er jedoch über Kopfschmerzen - er beschreibt ihn als brummenden Druck. Da kommen gleich die Angstmonster der Hirnmetastasen angekrochen... Das erste und letzte Kopf-MRT war bei der Erstdiagnose. Jetzt also gut vor 2 Jahren. Es könnte natürlich auch der Wetterumschwung sein, aber...

Ich weiß, dass die Symptome - vor allem bei den Hirnmetastasen - sehr individuell sind, ich würde mich jedoch trotzdem freuen, wenn jemand seine Erfahrungen mit mir teilt.

Alles Liebe,

Luisa

Askim
18.04.2013, 21:17
Hallo Luisa,

mein Vater (50) hat auch ein Bronchialkarzinom. Es ist doch erstmal schön, dass es deinem Vater gut geht und das Medikament gut bei ihm anschlägt.

Ich denke nicht, dass man da eine Einschätzung abgeben kann. Kopfschmerzen können ja nun wirklich von vielem ausgelöst werden. Erkältung, Wetter, Psyche aber natürlich auch Veränderungen im Gehirn. Ich würde euch raten, das so schnell wie möglich abklären zu lassen. Zum Einen um schlimmeres auszuschließen aber vorallem auch um die seelische Belastung zu beenden. Gewissheit ist immer besser! Ein MRT wäre da wohl die beste Möglichkeit.

Aber erstmal würde ich mir da weniger Sorgen machen. Fast jeder hat mal Kopfschmerzen. Ausfallerscheinungen wären da schon ein eindeutigeres Zeichen.

LG

sumchen
03.03.2014, 11:22
Hallo Ihr lieben,
da ich neu hier bin will ich mich vorstellen mein Name ist sumchen und mein Vater hat ein Bronchialkarzinom und Knochenmetastasen. Die Chemo beginnt morgen.Ich habe sooooo viele Fragen.
Ihn (mein Vater) ist oft Übel und muss sich auch über geben. Vor 5 Wochen wussten wir noch gar nichts und heute sieht er so schlecht aus. Wo her kommt dies. Er ist wirklich noch sehr fit gewesen für sein alter(71 J.).Man kann das alles nicht richtig verstehen. Er hat auch sehr wenig Appetit.Ist oft Ko und sehr vergesslich. Die Ärzte geben keine Prognose hoffen nur das die Chemo greift.Was kann man gegen der Übelkeit machen und das es Ihn besser geht?
Danke im Voraus für die schnelle Antwort.

Lg
sumchen