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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Mein Mama ist bald 1 Jahr tot


Traurig1981
26.07.2010, 21:45
Vielen Dank für Eure bisherige Unterstützung.
Heute hat meine Mama den Kampf gegen den Krebs verloren. Keine Therapie hat geholfen. Nun ist sie gegangen. Allein. Mehr Worte habe ich heute nicht.
Ich bedanke mich bei Euch.
Dieses Forum ist für uns eine große Hilfe gewesen. Auch wenn in diesem Fall der Weg das Ziel war.

Miri21051982
26.07.2010, 22:10
Ich bin durch Zufall auf deinen Eintrag gestossen:

Es tut mir sehr leid. Ich wünsche dir und deiner Familie viel Kraft, diese schwere Zeit irgendwie zu überstehen.

Fühl dich gedrückt.

LG
Miri

HeikesFreundin
26.07.2010, 23:01
... von Herzen ganz ganz viel Kraft für euch.

Traurig1981
17.06.2011, 20:48
Hallo liebe Mitleidenden,


meine liebe Mutti ist nun bald 1 Jahr tot, am 26.7 ist es ein Jahr her als diese teuflische Krankheit unsere Familie zerstört hat.

Nichts ist mehr so wie es war, zwar ist der Alltag zurückgekehrt aber der Schmerz ist aktueller den je.

Mein Vater ist nicht mehr derselbe, mein Großeltern sind gebrochene Leute, ich ja, ich bin 30 Jahre alt und meine Mutti fehlt mir jeden Tag soooo sehr.

Was kann ich tun, ich weiß das sie nie mehr zurückkommt, ich will nur wissen ob es ihr jetzt besser geht, sie musste so leiden so sehr so sehr.

Darmkrebs ja dieser Teufel.

Ich träume von ihr, bin unendlich traurig wenn ich allein bin.

Ich hatte noch sooo viele Fragen. sooooo viele.

Jetzt stellt sich mir nur die Frage nach dem warum.

Warum muss ein Mensch der jedem mit Rat und Tat zur Seite stand, immer ein offenes Ohr hatte gern feierte und alles was dazu gehört gerne tat, mit 52 Jahren sterben???


Weiterhin traurig

http://www.youtube.com/watch?v=LuSAett-H2I


Euer Traurig 1981

PantaRei
18.06.2011, 10:40
Liebe Traurig 81,

vor einem Jahr habe ich Deine Beiträge hier gelesen und habe daher mitbekommen, wie es Deiner Mutter immer schlechter ging.

Ich kann mir ein bisschen vorstellen, wie es Euch ergangen ist, nur ein bisschen. Es tut mir undendlich leid ... und für Euch ist es sicherlich schwer Kraft zu finden.

Manchmal kann man wirklich daran verzweifeln, was zwischen Himmel und Erde alles passiert und was der liebe Gott so alles bereithält ...

Aufmunterndes will und kann ich da gar nicht sagen. Manchmal gibt Religion ein wenig Halt. Vielleicht auch Dir, wobei ich hier nicht missonieren möchte.

Ein Gedicht, das ich mal in einem längeren Text (http://chrismon.evangelisch.de/blog/was-ich-notiert-habe/es-gibt-eine-not-der-man-das-beten-verlernt-da-hilft-nur-noch-schimpfen-un) gefunden habe ist:

Was ich wollte, liegt zerschlagen,
Herr, ich lasse ja das Klagen,
Und das Herz ist still.
Nun aber gib auch Kraft, zu tragen,
Was ich nicht will!
(Joseph von Eichendorff)

So wünsche ich Dir auch Kraft zu tragen, was Du nicht willst.

Liebe Grüße

PantaRei

stine1
25.06.2011, 22:30
Hallo Traurige1981
Ich habe deine Beiträge leider nicht gelesen da ich vor einem Jahr hier noch nicht in diesem Forum war,Krebs spielte erst seit dem15.1.2011 in meinem Leben eine Rolle da mein Vater daran erkrankte.
Ich habe das alles auch hier in diesem Forum nieder geschrieben es tat mir gut!
Mein Vater hat den Kampf leider auch verloren und es ist alles noch sehr frisch und der schmerz sehr groß.Ich glaube dir das der schmerz sehr lange an hält auch wenn der Alltag einen schnell wieder im griff hat so bleibt immer eine riesen Lücke die kein Mensch schließen oder ersetzen kann!
Ich weiß nicht was ich dir für einen Rat geben kann außer das du immer wenn du mit deiner Mama reden willst in den Himmel schaust und ihr alles erzählst,sie wird dir nicht in Worten Antworten können aber sie wird immer bei dir sein und das spürst du sicher auch! Ich drücke dich und wünsche dir viel Kraft für den ersten Todestag. LG stine1

Timmi
26.06.2011, 00:41
Hallo ! Bin 26 und meine Mutter ist auch schon 2 Jahre tot ,kann es immer noch nicht richtig glauben aber leider ist das so :mad:

Ditty
01.07.2011, 15:24
Lieber Traurig 81!
Hier im Forum geht es vielen so wie dir, mein Bruder ist vor 4 Jahren im Alter von 36 Jahren an Darmkrebs gestorben.
Seine Kinder waren damals 8 und 3 Jahre alt.
Auch nach 4 Jahren vermissen wir sein Lachen bei jeder Familienfeier
und seine Familie vermisst ihn jeden Tag.
Wir müssen aber damit leben!
Das Leben geht weiter und deine Mutter hätte sicher nicht gewollt dass du so traurig bist.
Genieße dein Leben so wie es deine Mutter auch getan hat.
Ich glaube ihr, und auch meinem Bruder geht es gut da wo sie jetzt sind! Glaub einfach dran!
Liebe Grüße Ditty

Traurig1981
08.08.2011, 22:06
Hallo ihr Lieben,

ich schaffe es nicht , ich schaffe es nicht nicht zu heulen wenn ich über meine Mama sprechen,

mich quält die Frage wo sie ist, da ich nicht gläubig bin und sehr rational veranlagt suche ich nun ein MEDIUM, könnt ihr mir dabei helfen????????

Ich weiß nicht mal wie ich anfangen müsste um nicht an einen Scharlatan zu geraten.
:embarasse

tzorkr
09.08.2011, 02:57
ich habe bisher niemanden verloren, bin jedoch selbst von der krankheit betroffen, trotzdem möchte ich dir auch etwas dazu sagen.

ich denke der beste weg um damit leben zu können, ist nach vorne zu schauen, such dir punkte in deinem leben, die die halt und kraft geben und orientiere dich an diesen. (freunde, kinder, etc?)

das leben muss weiter gehn und ich persönlich denke, das schlimmste was du machen kannst, ist so einem abzocker geld für solchen humbug in den rachen zu werfen.

du solltest die vergangenheit los lassen !
damit meine ich nicht, du sollst deine mama vergessen, ganz im gegenteil, gedenke ihr in deinem eigenem masse spiritualität, aber akzeptiere das sie nicht mehr da ist, denn das wird sich leider auch nicht ändern.

ich glaube nicht das man jemals ganz über den schmerzlichen verlust eines nahestehenden menschen hinweg kommt, aber man kann lernen damit zu leben und zu akzeptieren.

gruss & trost

thomas

Traurig1981
25.04.2014, 17:36
Hallo,

Nun ist es bald 4 Jahre her dass meine Mama uns verlassen hat, ich habe lange nichts geschrieben....
Trotz der langen Zeit ist der Schmerz immer mal wieder präsent... Besonders in Schwierigen Situationen...
Ich dachte lange das sich das familiäre Umfeld wieder normalisiert.. Leider ist dies bis heute nicht der Fall.. Mein Vater läuft bis zum heutigen Tag fast täglich zum Grab, hat nach erfolglosen 2 Versuchen mit neuen Partnerinnen sein Beziehungsleben aufgegeben und in meiner Schwester glaube ich nen Ersatz gefunden...alles sehr schwierig.. Nichts ist mehr so wie früher.. Ich darf nichts sagen, alles was in Richtung Zukunft und Zuversicht geht wird kleingeredet oder abgetan..Therapievorschläge lehnt mein Vater ab... Obwohl es offensichtlich ist das es notwendig wäre..
Ich habe das Gefühl auch meinen Vater verloren zu haben.. Er ist nur noch ein Schatten seiner selbst...
Dieser Krebs hat alles zerstört..
😞😞😞😞😞😞😞😞😞😞😞😞

hermannJohann
25.04.2014, 21:02
Hallo Traurig,
ich habe im letzten Jahr meine Frau verloren. Sie hatte eine Peritonalkarzinose. Als älterer Mann glaube ich, Ihren Vater verstehen zu können. Wenn man lange Zeit mit einer Frau verheiratet war, kann man sie nicht einfach gegen eine andere austauschen. Meisten sterben ja die Männer früher als ihre Frauen. Deshalb können sich nur wenige Menschen in Witwer gefühlsmäßig hineinversetzen. „Unser Leben währet 70 Jahre ...“ heißt es in einem Psalm. Was bleibt? Vielleicht kann ich noch drei Jahre beruflich nützlich sein. Vielleicht kann ich die Enkelinnen meiner Frau ein bisschen unterstützen. Man muss als älterer Witwer eine neue Perspektive finden. Das ist nicht einfach und viel bleibt nicht übrig.
Mit besten Grüßen
Hermann

Geske
26.04.2014, 13:40
Ich dachte lange das sich das familiäre Umfeld wieder normalisiert.. Leider ist dies bis heute nicht der Fall.. Mein Vater läuft bis zum heutigen Tag fast täglich zum Grab, hat nach erfolglosen 2 Versuchen mit neuen Partnerinnen sein Beziehungsleben aufgegeben [...]
Ich habe das Gefühl auch meinen Vater verloren zu haben.. Er ist nur noch ein Schatten seiner selbst...
Dieser Krebs hat alles zerstört..
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Hallo Traurig,
es ist schwer, den anderen richtig einzuschätzen, auch wenn es sich um ein Familienmitglied handelt.
Ich bin seit gut 5 Jahren Witwe, der Tot meines Mannes hat eine liebevolle Beziehung beendet. Ich gehe auch fast jeden Tag auf den Friedhof, einmal weil mein Mann es so gern gehabt hätte, zum anderen weil ich mich dort sehr gut für den Alltag sortieren kann. Unser Friedhof ist ein geeigneter Ort dafür, zudem noch ein "Freilichtmuseum".

Die Zeit ändert ja nicht allzu viel an der Situation, "man vergisst nicht", das heißt aber noch lange nicht, dass der Hinterbliebene keinen Lebensmut mehr hat, oder die Lust am Leben verloren hat. Ich kann sehr gut zwischen meiner Vergangenheit und der Gegenwart trennen, dazu muss ich meine Vergangenheit nicht ablegen, im Gegenteil, sie gehört zu mir, nur zu mir, für einen neuen Partner fängt die Zeit mit mir erst mit dem Kennenlernen an. Ich vermeide auch Vergleiche, das läuft so wie bei jedem anderen Kennenlernen auch, allerdings gehe ich mit dem guten Gefühl in die Zukunft nichts vom vorherigen bereuen zu müssen und dass ich im Rückblick mit Dankbarkeit auf meine Ehe schauen kann.
Einen neuen Partnerschaftsversuch gab es auch, aber da hat es halt nicht so geklappt, dass daraus eine neue Beziehung wurde, dass geht Ledigen oder Geschiedenen doch genauso. Man probiert und hofft, allerdings sieht man in älteren Jahren vielleicht schärfer und direkter hin: man muss sich ja nicht erneut binden, wenn man die Situation in einer Partnerschaft zu leben bereits kennt, es gibt auch andere Lebensformen.

Vielleicht geht es deinem Vater ähnlich wie mir: ich hätte gern eine neue Beziehung, aber die Welt dreht sich auch ohne Partnerschaft weiter, deshalb bin ich nicht unglücklich. Vielleicht erscheint es dir nur von außen so, dass dein Vater "das Gefühl hat verloren zu haben". Vielleicht sprichst du ihn mal darauf an, oder empfiehlst ihm gar dieses Forum, wo es durchaus Gleichgesinnte gibt.
Liebe Grüße
Geske
( 62 Jahre alt, 37 Jahre in der Partnerschaft gelebt, seit 5 Jahren verwitwet.)