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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Noch ein neuer Fall von Bauchspeicheldrüsenkrebs


janina51
10.07.2011, 16:03
Hallo,meine Mutter (79) hat vor 4 Tagen die Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreasschwanz) bekommen, mit Metastasen in der Leber....Immer gesund, bis auf die Kleinigkeiten wie Zucker, Cholesterin, Bluthochdruck, die man ja meistens im Alter bekommt.

Es war ein Schock für uns alle , aber sie hat es wohl schon länger geahnt....der Appetit wurde weniger, Druckschmerzen im Oberbauch, und nun diese Diagnose......Im Moment hat sie nachts leichte Bauchschmerzen, tagsüber geht es, also nimmt sie nur nachts 1 Schmerztablette. Sie fühlt sich etwas schwach, aber sonst gut....Sie hat jetzt schon abgeschlossen mit dem Leben, meint nun, sie hat ein schönes Leben gehabt, und "irgendwas" bekommt ja jeder, der so alt werden darf. OP ist zu spät, Chemo wollte sie nicht, hat der Arzt dann auch gleich akzeptiert, da es nur eine Leidensverlängerung wäre. Die Krankenhausärztin, die Hausärztin, sowie auch mein Hausarzt versichern mir immer wieder, das heutzutage kein Mensch mehr Schmerzen haben muss, auch gegen die ja sicherlich kommende Übelkeit und gegen das Erbrechen gebe es Medikamente.....ABer so ganz kann ich es nicht glauben, wenn ich die ganzen Geschichten hier im Internet lese.....Ich habe glaub ich mehr Angst vor den nächsten Wochen, Monaten ( 4 Monate ev. noch, sagte der Arzt)..als sie.....Nächste Woche wollen meine ´Geschwister und ich uns ein Hospiz ankucken, die auch ambulante Palliativbegleitung anbieten....damit wir dann schnell genug einen Platz bekommen. Wie war das denn bei euch, kommen die Schmerzen eher langsam , schleichend, oder können die von jetzt auf gleich sehr stark werden ? Sie lebt auch alleine, mein Vater ist letztes Jahr gestorben, aber im Moment ist jemand bei ihr. Ich mag auch nicht mehr die ganzen Foren durchlesen, da bekomme ich immer mehr Angst vor der nächsten Zeit. Ich hoffe ihr bleibt ein langer Leidensweg erspart.

Gruß

Janina

Taddl
11.07.2011, 12:35
Hallo Janina,

bei meinem Vater haben die Schmerzmedikamente sehr gut angeschlagen, wenn er sie den regelmäßig genommen hat. Leider hat er -unter Schmerzmedikamenten- immer gedacht, der Schmerz lässt nach und hat den Pegel nicht aufrechterhalten. Er hat fast bis ans Ende immer mal wieder unterbrochen und hatte deshalb öfters mal Schmerzen. Doch an dem Tag, an dem er ging, war er schmerzfrei.
Aufgrund der Schmerzen wurde die Diagnose erstellt, er war auch immer Pumperlgsund.

Jedoch waren die ganzen Begleiterscheinungen der Krankheit sehr belastend. Erst Diagnose, Versuche von Bestrahlungen, dann "Magenumleitungs-OP" (Sorry, mit den medizinischen Fachbegriffen habe ich mich nie auseinandergesetzt), ein wenig Erholung, dann Gallen-Stend usw. usw.

Ich hatte mich damals auch mit der Hospitzbetreuung in Verbindung gesetzt, damit ein wenig absehbar ist, was alles auf uns zukommt. Sprich mit denen darüber, ich glaube sie können dich und deine Familie am besten drauf vorbereiten.

Ich wünsche Dir viel Kraft für die kommende Zeit.

LG Taddl

ronin1970
22.07.2011, 19:58
Hallo,

vielleicht klingt es ein wenig naiv oder auch blöd , was ich jetzt schreiben!

Ich bin folgender Meinung:
Wenn man sich selbst ständig einredet, dass das Leben nun zu Ende geht , dann wird das auch so geschehen. Die eigene Psyche hat eine unglaublich starke Wirkung auf den Körper. Das bedeutet nicht, dass wenn ich mir jetzt einrede: ich werde jetzt gesund, dass dieses dann auch so eintrifft.

Aber wenn man etwas positiver an die Krankheit ran gehen würde, dann könnte man vielleicht auch das Leben verlängern bzw. die Lebensqualität verbessern ?!
Auch bin ich der Meinung, dass ältere Menschen eine Chemo- u. Strahlentherapie nicht sehr gut verkraften und mit Sicherheit dadurch schneller versterben !

Es gibt gut wirksame Schmerzmittel und wenn man noch eine gute Lebensqualität besitzt, dann solllte man diese doch auch versuchen so lange wie möglich zu behalten ? Aber wenn ich mir stets einrede: in spätestens einen viertel Jahr bin ich nicht mehr hier, dann wird dieses mit größter Wahrscheinlichkeit auch so passieren , da sich der Körper / Psycho darauf einstellt.

Bitte nicht falsch verstehen, soll nur ein Denkansatz sein !

Danke und viele Grüße

Dylan
22.07.2011, 22:00
Hallo Ronin,

da muss ich dir recht geben.
Das denke ich auch oft, wenn ich hier lese.
Sogar bei positiven Geschichten kommt dann "aber wir wissen, dass alles schnell zu Ende sein kann ...".
So kann man etwas auch herbeireden.
Self-fulfilling prophecy.

Ich mochte es bisher nur noch nicht schreiben, aber du sprichst mir aus der Seele.
(Wahrscheinlich werde ich jetzt angegriffen, wie ich den "Laden" hier kenne.)

Alpenveilchen
22.07.2011, 22:26
Hallo Ronin und Dylan,

ich glaube, dass viele mit Euch einer Meinung sind und dieser Satz "aber wir wissen, dass alles schnell zu Ende sein kann ..." von vielen Forumteilnehmern lediglich geschrieben wird, damit sie bei aller Freude über gute Zeiten, allem Optimismus und allem Hoffen nicht von anderen als naiv angesehen werden. Das erspart ihnen auch "korrigierende" Antworten, mit denen andere sie eventuell auf den "Boden der Tatsachen" zurückholen wollen.

Viele haben gelernt, die Tage hier und jetzt zu geniessen, anstatt sich so wie viele gesunde immer nur mit der Zukunft zu beschäftigen.

Liebe Grüsse
vom Alpenveilchen

janina51
24.07.2011, 12:10
Hallo,jetzt ist es schon 2,5 Wochen her seit der Diagnose "BSDK" bei meiner Mutter. Immer noch sind wir geschockt von der Nachricht, aber müssen es ja akzeptieren. Sie ist mittlerweile auf 2 Schmerztabl. (Novalgin) und 1 Schlaf-Beruhigungstabl. (Adumbran) und ist sehr gefasst. Jedenfalls tut sie so, ich denke aber, das ihr doch so allerhand Gedanken durch den Kopf gehen, die sie uns 5 Geschwistern nicht sagen möchte. Meine Tante (81) ist die ganze Zeit bei ihr und bekocht und kümmert sich rührend um sie. Wir haben uns gleich am Anfang in einem Hospizhus umgesehen, und sind sehr damit zufrieden. Meine Mutter möchte auch am ´"Schluss" dorthin, aber dafür ist es ja noch zu früh. Ich hoffe ihr bleibt ein langer Leidensweg erspart. Sie möchte einfach nur ihre Ruhe haben, möchte auch keine Gespräche mit einer Frau vom Hospizhus, die auch ambulante Palliativbegleitung anbieten, auch kein Gespräch mit dem Pastor, keine Hausbesuche vom Hausarzt, der sich gleich angeboten hat.......Ich möchte sie ja zu nichts zwingen, aber da sie mit uns fast nicht übers Sterben spricht, denke ich doch, das es vielleicht doch besser wäre, wenn man ihr diese "palliativbegleitung" immer wieder anbietet. Mit meiner Tante spricht sie wohl übers STerben, aber möchte uns Geschwister "schonen".....Sie ist ein Mensch der nicht kämpft, alles so hinnimmt und am liebsten keinem zur Last fallen will. Ich wünsche ihr so, das sie eines Tages einfach friedlich einschläft und diese ganzen Schmerzen und Leiden nicht ertragen muss. Dann lieber eher Abschied nehmen und sie nicht so lange leiden sehen. Mein Vater ist letzes Jahr im Mai verstorben,und der lag fast 1 Jahr lang im Heim mit Alzheimer, Prostatakrebs, fast bewegungslos im Bett und ist dann letztendlich ohne Schmerzen friedlich eingeschlafen. Aber diese lange Zeit war sehr belastend für uns alle, und wir haben alle aufgeatmet, als er dann endlich erlöst wurde.......
Ich fürchte mich vor der nächsten Zeit.....

gruß
janina

Valeria90
26.07.2011, 11:08
hallo meine lieben,

@ Ronin und Dylan, ich bin auch völlig eurer Meinung, ich glaube das mit mit der Psyche eine Menge bewirken kann, auch wenn viele nocht daran glauben, so ist es nun mal das Körper und Geist miteinander Verbunden sidn, geht es dem geist nicht gut, geht es dem Körber schlecht und ich denken das es auch genau so andersrum gehen kann dass wenn es deim Geist/ psyche gut geht, es auch positiv auf den Körber wirkt...

@ Janina51, es tut mir schrecklich Leid für eure Familie udn deine Mutter, dass ihr diese Diagnose bekommen habt, meine Mutter (52) hat auch ende Januar die Diagnose BSBK und es hat unsere ganze familie hart getroffen.

ich denke das du deiner Mutter Zeit lassen solltest bis sie bereit ist auch mit euch über das sterben zu reden. Es ist kein leichtes Thema und sie hat sicherlich auch eine gewissen Angst die, sie hoffentlich mit eurer Tante besprechen kann. Es ist wichtig offen und geduldig zu sein, ihr seid der Part der ihr Kraft und Mut geben muss, und wenn Sie bereit ist über den Tod mit euch zu sprechen, dann wird Sie dies auch tun und ihr müsst offen mit Ihr reden können, so schwer es ist :(...niemand will darüber reden das ein gelibeter Mensch sterben wird. Aber in Solch einer Situation ist es nun mal unvermeindlich...

Ich wünsche deiner Familie und deiner Mutter alle Liebe der Welt und natürlich viel Kraft und Gedult.

ps. wegen den Schmerzen, es gibt natürlich viele sehr gute Schmerzmittel die speziell auf Krebs ausgerichtet sind. man muss allerdings auch unterscheiden das manche schmerztabletten wirklich ziemlich stark sind die auch den betroffenen ziemlich "benebeln" können, nebenwirkungen sind auch nciht ausgeschlossen...aber im Großen udn Ganzen sind sie eine enorme Hilfe und erleichtern dem Betroffenen seinen Leidensweg..