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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Meine Mutter ist nun metastasiert im Hirn


Jamila05
13.07.2011, 19:26
Vor 5 Jahren entdeckte meine Mutter ihren Krebs in ihrer Brust.
Sie bekam Chemo wurde operiert wurde bestrahlt und warnach knappen 5 Jahren raus aus dem ewigen Angst haben das nun doch wieder was kommen könnte.

Nun sollte dem auch so sein und sie bekam Metastasen in Knochen Leber und Lunge diese hat sie weitesgehend im griff klar ist uns allen aber von Anfang an gewesen das sie wohl leider nie wieder gesund werden wird.

Nun wird sie im September 52 und ist am Sonntag komplett zusammen gebrochen.

Ihre Beine machten einfach nicht mehr das was sie wollte und sie brach in einer Tour zusammen.

Röntgenbild gemacht und siehe da Metastasen im Hirn.

Nun wird sie bestrahlt ab Montag 14 Tage lang und die Ärzte sagten mir sie könne danach nach Hause mein Bauchgefühl sagt mir aber das sie dasim Leben nicht mehr allein schaffen kann.

Ich möchte einfach wissen wie es gehen kann wenn sie zu Hause ist?!?
Wielang kann sie wohl noch unter uns weilen?
hat jemanderfahrungen gemacht mit dieser Höllen Krankheit mit diesen Ausmassen?

Dasschlimme ist das ich hier auch in einem anderen Unterforum unterwegs bin da meine Tochter erkrankt ist an einem Osteosarkom.
Langsam aber sicher bin ich immer Kraftloser weil es irgendwie jeden Tag nur neue Hiopsbotschaften gibt und es einfach nicht aufhören will....

Kann und will jemand in den Austausch mit mir gehen???

Einen wunderbaren Abend für euch
jamila

Jule66
13.07.2011, 21:07
Hallo Jamila,
dann will ich Dir mal antworten,auch wenn ich persönlich zum Glück keine eigenen Erfahrungen mit Gehirnmetastasen gemacht habe.
Es tut mir leid,dass es Deine Mutter wieder erwischt hat.
Nicht nur beim Brustkrebskongress in Augsburg habe ich gehört,dass man Gehirnmetastasen mittlerweile dank Bestrahlung gut in den Griff bekommen kann.
Ich habe hier von einigen Frauen gehört und gelesen-einige kenne ich persönlich- die Bestrahlung der Gehirnmetastasen ist zwar unangenehm,aber auszuhalten.In den meisten Fällen wurde das ambulant gemacht,d.h.die Frauen gingen danach direkt wieder nach Hause.Und die Chance,dass die Metas danach inaktiv sind und verschrumpeln,ist groß.
Eine gute Bekannte von mir(:() ist leider nun auch an Hirnmetas (2)erkrankt.Sie wurde am Donnerstag operiert und kam Montag bereits nach Hause.Sie war am gleichen Tag fit und guter Dinge.
Heute Abend-noch nicht mal eine Woche nach der OP-geht sie schon wieder aus zum Essen:)
Du siehst,Gehirnmetastasen bedeuten kein Siechtum und noch lange nicht das Ende.
Deine Mutter ist noch jung,sie wird das hoffentlich gut wegstecken.
Alles alles Gute für Deiner Mutter und Deine Tochter:knuddel:
Liebe Grüße,Jule

Ilse Racek
14.07.2011, 08:19
Liebe Jamila :winke:


auch ich bin - wie Jule - nach menschlichem Ermessen dahingehend nicht wieder erkrankt, aber in meinem betroffenen Bekanntenkreis gibt es einige mutmachende Beispiele.

Ich wünsche Dir und Deinen Lieben alles erdenklich Gute :pftroest:

mit herzlichen Grüßen :winke:

Jamila05
16.07.2011, 14:06
Ohhhh ganz lieben Dank für eure Mutmachenden Worte...

Siewirddie nächsten 2 Wochen noch in der Klinik bleiben müßen weil der Arzt es so will und ich auch denke es ist besser denn sowohl das Sprachzentrum als auch das Zentrum zum laufen ist angegriffen.

Sie kann sich mit mir unterhalten keine Frage aber sie sucht schon oft die Wörter und schafft Sätze nur schwer zum Ende zu bringen.

Ihre Beine gehorchen ihr noch garnicht.
Heißt das sie weiterhin nicht laufen kann nun aber nen Rollstuhl bekommen hat der sie vorwärts kommen lässt.

Sie selber hat sich vorgenommen 60-70 Jahre zu werden ;O):lach2:
Das Arzt nannte es Zweckoptimismus...Blablablablabla sie hat sich das vorgenommen und wir schauen wie weit sie kommen wird....

Nun also ab Montag 2 Wochen Bestrahlung und die Pflegestufe die ihr vor zwei Wochen abgelehnt wurde wird wohl nun hoffendlich durchgehen denn sie schaffte es nicht mehr ihre Wohnung in Schuss zu halten oder sich mal essen zu machen oder Wäsche zu waschen.....

und da sie in Spandau und ich in Treptow lebe plus meine kleine pflegen muss....

Grüße an euch und weiter Kraft ganz viel..........
Jamila

Jamila05
21.07.2011, 20:36
....tja was soll ich sagen????
Meine Mutter soll nun in ein Hospiz kommen...
Die Oberschwester holte mich aus dem Zimmer damit wir reden können und teilte mir mit, dass sie im Team besprochen haben, das sie die Bestrahlung noch fortsetzen, sie aber ganz klar eine verschlechterung ihres Zustandes sehen.
Am Wochenende was sie Fit und Klar konnte im Bett sitzend lesen und nun schafft sie es wieder nur zu liegen.

Ihre Beine gehorchen ihr noch immer nicht und sie bekommt kein Schritt vor den nächsten ohne Hilfe...

Ihr Arm ist voller Wasser und die Lhymphdrenage bringt nichts...
Der Arm ist weiter dick und geschwollen.

Ich habe ihr heute mitgeteilt das sie nun ins Hospitz kommen soll, da sie in ihre Wohnung nicht laufen könnend, nicht wieder zurück kann...
Sie ist augenscheinlich gefasst doch ich habe sie im Rollstuhl zusammen sacken sehen....

Es tut so weh und ich weiß nicht so recht wie wir alle das so hinbekommen werden...Weiß nicht was ich noch tun kann um ihr irgendwie noch mehr zu helfen.
Homoepathie???
Keine Ahnung hat hier jemandeine Idee???

Traurige dennoch liebe Grüße an euch
Jamila

Jamila05
28.07.2011, 20:44
Gibt es denn wirklich niemanden der mir irgendetwas schlaues sagen kann?

Die Metastasen meiner Mutter im Hirn geben nicht auf und morgen ist die letzte Bestrahlung!!!
Die Beine sind nicht wieder gekommen und sie kann nicht allein laufen...
Das Sprachzentrum hat es wieder nen bissel frei gelegt und doch suchst sie ohne Ende nach Worten und gibt unzusammenhängende Antworten...

Die Ärzte und ich haben nun entschieden das ein Hospiz das beste wäre und doch hält sie noch so sehr am Leben fest dass sie sagt sie wird schon wieder:

Gibt es wirklich nichts mehr was man machen kann???

Ich halte das alles nicht mehr aus...

Liebe Grüße in den Abend und dem Wunsch nach Antwort(en)

Jamila

Jule66
28.07.2011, 21:18
Hallo liebe Jamila,
ich kann Dir leider nichts Schlaues sagen,aber Deine Verzweiflung,die kann ich spüren.
Bei Hirnmetastasen gibts die Optionen OP und Bestrahlung.Die OP scheint ausgeschlossen und die Bestrahlung scheint nicht so richtig anzuschlagen...:(
Es wird Euch ein Hospiz nahe gelegt.
Ich wüßte nichts,was man da noch zusätzlich machen könnte.:(
ich denke,es ist richtig,Deiner Mutter nicht die Hoffnung zu nehmen.
Ich hoffe,dass sie schmerzfrei sein kann.
Und Dir wünsche ich ganz viel Kraft,dass allles zu ertragen.
Vielleicht kommen noch bessere Antworten...ich wünsche es Dir.:knuddel:
LG,Jule

dolga
28.07.2011, 23:51
Liebe Jamila,

meine Bekannte wurde mit Lapatinib therapiert, sie hatte auch Hirnmetastasen.


Schau dir bitte das Video an
//http://www.brustkrebsdeutschland.de/spots/asco2011/asco2011_panel.html (http://www.brustkrebsdeutschland.de/spots/asco2011/asco2011_panel.html)


Alles Gute und viel Kraft
Dolga

laluna555
29.07.2011, 19:30
Liebe Jamila,
denk bitte mal zusammen mit Deiner Mutter über einen Aufenthalt auf einer Palliativ-Station nach. Dort kann man auch bis zu 2 Wochen bleiben, bevor man entweder in ein Hospiz geht, oder nach Hause (das aber nur, wenn die Versorgung vollständig organisiert ist) oder man kann dort auch, wie meine Mutter Anfang Juli, versterben. Der "normale" Krankenhausalltag ist nichts für schwerstkranke Menschen, die Schwestern haben einfach nicht die Zeit, regelmäßig nach der Schmerzmedikation zu schauen usw. Ich kann die Palliativ-Station nur empfehlen und es gibt sie in fast allen Städten. Wenn Du mehr Info möchtest, schreib' mir eine pn.
Meine Mutter war sehr dankbar, dass sie dorthin konnte, in ein Hospiz wollte sie nämlich unter keinen Umständen. Ich konnte auf der Palliativstation Tag und Nacht bei ihr sein und sie ist liebevoll versorgt worden und schliesslich friedlich eingeschlafen.

Nicht zu vergessen, dort kümmert man sich auch sehr um die Angehörigen, sei es, dass man mit dem Personal sprechen kann, sei es mit den vielen geschulten ehrenamtlichen Helfern.

Ich habe meine Mutter und mich dort sehr gut aufgehoben gefühlt.

Dir und Deiner Mutter alles Gute,
Gruss,
Angela

Jamila05
06.08.2011, 07:39
Tja nachdem sie nun von der Inneren auf die Palliativstation verlegt wurde,wird sie heute in das Wunschhospiz, von mir verlegt.

Ich habe das Gefühl dass sie nicht verstehen kann oder will, was das Hospiz bedeutet.

Bin ratlos und finde nicht mehr die richtigen Worte und weiß garnicht ob es überhaupt sinnvoll ist es weiter zu versuchen ihr verständlich zu machen...

Habe eh das Gefühl das sie nicht mehr wirklich versteht...
Sprachzentrum ist sehr betroffen und naja körperlich lässtsie von Tag zu Tag nach.

Mit all dem was unserer Geschichte begleitet und das ist leider nicht viel gutes ,so tut sie mir so unendlich Leid und soviel Krankheit und Wahnsinn hätt ich nie für sie gewollt.

Nun begleite ich sie weiter,bleibe bei ihr und habe das Gefühl das sie damit nur schlecht umgehen kann...

sie ist so Hilflos geworden von heute auf morgen....
Sch....
Liebe Grüße
Jamila
P.S.Danke für eure Worte den Link und die Ratschläge

ängel
06.08.2011, 10:04
Es tut mir unendlich leid. Ich kann mir ungefähr vorstellen wie es dir geht. Nur ungefähr. Mein Papa ist ins Heim gekommen und manchmal kann man ganz normal mit ihm reden und manchmal redet er Unsinn.
Ich sitze hier in Schweden und kann nicht helfen.
Aber das ist kein Vergleich zu dem was du nun durchmachst.

Ortrud
06.08.2011, 10:49
Hallo Ängel,

ich lese fast immer Deine Beiträge. Es fasziniert mich, dass Du immer mehr an andere als Dich selbst denkst. Du machst selber so viel mit und durch.

Du bist eine sehr tapfere Frau. Hut ab.

Ilse Racek
06.08.2011, 11:27
:winke: Hallo Ängel :winke:


ich hoffe sehr, es geht Dir den Umständen entsprechend gut :knuddel:

Lieben Gruß :winke:




@Jamila


Vielleicht ist Deine Mutter auch u.a. durch Schmerzmittel verwirrt und Du hast deshalb den Eindruck, dass sie "damit schlecht umgehen kann".

Lieben Gruß

zefix
06.08.2011, 12:11
hallo jamila, es tut weh das zu lesen.

meine freundin starb mit 44 nach 8 jahren brustkrebs, metastasen in leber, knochen und hirn.

irgendwann , genauer 8 monate vor ihrem tod , kam der punkt wo jeder wußte, dass der kampf verloren war und man versuchte so gut wie möglich zu helfen.

ich wünsche dir viel kraft für die kommende zeit .

liebe grüße zefix

laluna555
06.08.2011, 18:19
Hallo Jamila,
ich habe meiner Mutter Ende Juni 4 Wochen lang beim Immer-Weniger-Werden und immer weniger Bei-Bewußtsein-sein zuschauen müssen.
Während dieser Zeit hatte ich einen sehr guten Termin mit einer Psycho-Onkologin, die mir sagte, es sei nicht mein Job, meiner Mutter zu sagen, dass sie stirbt. Ich sollte ihr den Traum, wieder nach Hause zu können, nicht nehmen. Entweder ahnt sie es selber oder der Körper entscheidet irgendwann über das Ende. Die letzten 3 Tage war sie gar nicht mehr bei Bewusstsein, aber ich hatte das Gefühl, sie merkte, wenn ich da war. Und am Ende war ich sogar zufällig im Zimmer an ihrem Bett, als sie einfach aufhörte zu atmen, obwohl ich solche Angst hatte, in diesem Moment bei ihr zu sein.
Es war total friedlich und es ist egal, ob Palliativ-Station oder Hospiz, dort tut man alles, um es Deiner Mutter so gut we möglich gehen zu lassen. Erwarte keine grossen Abschiedsgespräche, bei uns blieb auch vieles ungesagt und Dinge, die ich unwichtig fand, wollte sie unbedingt noch klären.
Ich kann mit Dir fühlen,
sei einfach bei ihr und wenn Du nicht mehr kannst, geh nach Hause, sonst gehst Du selber kaputt dabei. Sie ist gut aufgehoben im Hospiz. Dort tut man alles für sie,
ich wünsche Dir alle Kraft der Welt und dass es friedlich zu Ende geht,
liebe Grüße
Laluna555

Jamila05
06.09.2011, 20:56
Hallo nach etwas längere Zeit mal wieder ein paar worte von mir....

Meine Mama ist am 04.09.2011 um 20.15 für immer eingeschlafen...

Sie hatte nochmal eine wunderschöne Zeit im Hospiz und dann ging alles so schnell....

29 Tage sind es gewesen...
29 Tage in denen wir uns noch mal ganz nah gekommen sind und nun hat sie morgen Geburtstag und ich werde ein Eis auf sie essen gehen...

52 wäre sie geworden...Ohne Worte
Ruh in Frieden meine liebe Mama ich werde dich nie vergessen und dich im rauschen der Blätter immer bei mir haben

Andy Argon
06.09.2011, 21:24
Hallo Jamila,

es tut mir sehr leid für Dich.
Wir haben heute meine Schwester ebenfalls in ein Hospiz gebracht.
Ich bin auch unendlich traurig darüber.
Aber trotzdem muss man sagen, dass die Patienten dort ganz liebevoll und herzlich behandelt werden. Man nimmt sich Zeit für sie!! Das ist würdevoll und unsere Lieben haben das verdient.
Vielleicht kann Dich das ein klitzekleines bischen trösten.

Liebe Grüße
Andy Argon:cry:

sunshinesoni
06.09.2011, 21:32
hallo liebe jamila,

es tut mir sehr leid, ich wünsche dir für die kommende zeit viel kraft!

traurige grüße :cry:
sonja

Kirschi
06.09.2011, 21:56
Mein Beleid.
es ist unendlich traurig einen lieben Menschen gehen zu lassen. Noch schlimmer finde ich ihn leiden zu sehen.
Es tut mir leid und ich hoffe du hast viel Kraft für die kommende Zeit.

Ilse Racek
07.09.2011, 08:07
Liebe Jamila,

auch mein Beileid und alle guten Wünsche für Deinen weiteren Lebensweg

mit herzlichen Grüßen