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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Diagnose Lungenkrebs: Wie wird es weitergehen?


Patty_
30.07.2011, 18:05
Hallo,

mein Name ist Patricia und bin 39. Jahre alt und habe einen 8. Wochen alten Sohn. Ich bin auf dieses Forum gestoßen, weil ich Informationen zu dem Thema Lungenkrebs suche.

Bei mir wurde ein Tumor im rechten oberen Lungenlappen festgestellt. Der pathologische Bericht und eine Knochenszintigraphie stehen noch aus. Die bisherige Diagnose lautet cT2, Nx, Mx.

Im April diesen Jahres hatte ich eine Woche, in der ich meistens Abends , einmal Husten musste und dabei blutigen Auswurf hatte. Weil ich zu diesem Zeitpunkt im 9. Monat schwanger war, wollte mich kein Arzt röntgen. Das einzige was durchgeführt werden sollte, war eine Bronchioskopie, die ich zu diesem Zeitpunkt keinesfalls durchführen lassen wollte, weil ich auf Beruhigungs- und Betäubungsmittel hätte verzichten müssen. Da ich in meinem Leben schon ein paar Bauchspiegelungen hatte, wußte ich, dass ich das im schwangeren Zustand nicht schaffen würde.

Ich habe mich aber auch nicht weiter um eine Behandlung bemüht, weil ich 4 Wochen später entbunden habe und danach mich ausschließlich auf den Kleinen konzentriert habe.

Auf einmal, vor 3 Wochen wieder blutigen Auswurf, der mich wieder zurück in eine andere Realität holte. Ich versuchte einen Termin beim Lungenarzt zu bekommen, was in der Urlaubszeit als schwierig herausstellte. Also habe ich das Thema wieder verdrängt und mich an meinem kleinen Jungen erfreut.

In der letzten Woche am Mittwoch erneuter blutiger Auswurf, diesmal sah es aus als wäre es Gewebe. Was mir eine unbeschreibliche Angst einjagte. Worauf ich mich um einen Termin bei einem anderen Lungenarzt bemühte. Ich bekam einen Termin am Freitag.

Seit letzte Woche Freitag, liegt von mir ein Röntgenbild vor, auf dem im oberen Lungenflügel eine Tennisball große weiße Fläche zu sehen ist. Der Lungenarzt wollte mich sofort ins Krankenhaus einweisen, was für mich als Mutter eines Säuglings überhaupt nicht in Frage kam.

Der Freitag war ein furchtbarer Tag es folgten Tränen, Verzweiflung, Angst und viele offene Fragen.

Ich kann gar nicht alles hier aufschreiben, was in uns vorging und was ab jetzt alles zu organisieren war.

Nun eine Woche später, sind fasst alle Untersuchungen gemacht und der dringende Verdacht auf ein Bronchialkarzinom stehen fest.

Jetzt hoffen wir, dass keine Metastasen in den Knochen gefunden werden und der pathologische Befund einer Operation nicht im Wege stehen.

Das Thema Lungenkrebs und dessen Behandlungsmethoden werden mich für die nächste Zeit sehr stark beschäftigen. Und ich erhoffe mir, mich in diesem Forum mit Gleichgesinnte austauschen zu können.

Amy-Marie
30.07.2011, 19:35
Liebe Patricia,

hier in diesem Forum wirst Du gut aufgehoben sein!

Meine OP ist 8 Jahre her und mir geht es sehr gut...
ich kann nordic-walken und meinen Haushalt alleine bestreiten...
das einzige was immer etwas anstrengend sein wird, ist etwas
Luftnot bei Anhöhen erklimmen, aber damit kann man sich arrangieren.

Versuche erst einmal ruhig zu bleiben, ja, ich weiß das ist einfach gesagt,
aber in der Ruhe liegt Deine Kraft!

Dann kannst Du alles Schritt für Schritt angehen, was Dir Deine Ärzte vorschlagen
und bitte, vertraue ihnen und mache alles, was man Dir nahelegt!

Außerdem wird nie etwas so heiß gegessen, wie es gekocht wurde.

Viel viel Glück für Dich! :pftroest:

undine
30.07.2011, 23:45
Liebe Patty,

seit ich vor ein paar Stunden von dir gelesen haben, "verfolgst" du mich. Es hat mich sehr bewegt zu lesen, in welcher Situation du bist. Ich musste immer an dich denken.

Erst einmal ganz herzlichen Glückwunsch zu deinem Jungen. Und ich wünsche dir doppelt und dreifach viel Kraft für dich!!

Du wirst hier bestimmt viele, viele liebe Menschen treffen, die dir helfen werden, deine Fragen zu beantworten und auch deinen Frust und deine Angst raus zu lassen.

Ganz liebe Grüße, Undine

Lilandra
31.07.2011, 01:48
liebe patty,
die diagnose krebs ist immer hart. aber als mutter eines minderjährigen kindes stellt sich nicht nur die frage "was wird aus mir?" sondern eben auch "was wird aus meinem kind?".

ich weiss nicht inwieweit du dich schon mit der diagnose auseinandergesetzt hast und was dir die ärzte gesagt haben...aber so mies das nu auch klingen mag...du hattest glück wenn es bei der bezeichnung bleibt. es bedeutet nämlich das noch keine metastasen da sind (das bleibt hoffentlich auch so) und T2 ist in dem fall nicht schlecht sondern relastiv gut (insoweit der mist überhaupt gut sein kann). es geht bis T4 also ist es bei dir noch am anfang und das ist auf jeden fall gut. ich weiss das klingt nu echt doof aber ich weiss nicht wie ich dir anders mut machen soll. krebs ist nicht das ende. es gibt leute die sehr sehr lange damit leben und die medizien wird immer besser.

ich hoffe du hast die nötige unterstützung im rücken grade was dein baby angeht. denn in der nächsten zeit wird das KH dein zweites zuhause und ziehe das bitte auch für ihn voll durch. sicher wird es auch ein KH geben in die du mit baby kannst. hast du jemanden an deiner seite? falls nicht gibt es staatliche hilfen.

mehr als das und dir alles gute und liebe und vorallem kraft zu wünschen bleibt mir nun nicht. wenn du fragen hast frag. ich bin sicher alle hier werden dich nach kräften unterstützen :knuddel:

lieben gruss
anja

Mirilena
31.07.2011, 08:54
Liebe Patty,
ich drücke dir bzw. euch ganz, ganz fest die Daumen, dass keine Metastasen vorhanden sind und du operiert werden kannst. Zwar bin ich nur als Angehörige betroffen, aber mein Papa hat ebenfalls Lungenkrebs und eine Metastase im Schulterblatt (Knochenkrebs). Leider konnte er aufgrund des fortgeschrittenen Stadiums nur mit Chemo behandelt werden.
Bei dir finde ich es um so schlimmer, da du so jung bist und einen kleinen Sohn hast. Wie furchtbar ungerecht!!! Aber vielleicht gibt dein kleiner Sohn dir die Kraft, die Krankheit zu besiegen und du wirst wieder gesund!!! Ich wünsche es dir von ganzem Herzen!
Alles Liebe für euch und lass dich nicht von dem Krebs unterkriegen! Als ich erfuhr, dass mein Vater Lungenkrebs hat, ist für mich zunächst die Welt zusammengebrochen. Ich habe mit allem gehadert, geweint, getobt und geschrien. Doch mittlerweile habe ich gelernt, mit der Situation umzugehen. Icvh habe mir akut eine Psychoonkologin gesucht und kann dir nur empfehlen, dir professionelle Hilfe zu holen. Das tut gut und stärkt die Psyche und gerade du als junge Mutter brauchst das besonders... Alles, alles Liebe für dich und gib nicht auf!!!
:winke: Miriam

sunshinesoni
31.07.2011, 09:15
liebe patty,

meine freundin hatte auch vor 6 jahren einen tumor im mittleren lungenlappen. bei ihr war es zum glück so, dass sie ihn operativ entfernten und danach nur zur kontrolle musste - keine chemo - keine bestrahlung.

auch mein vater hat lungekrebs - seit ca. 3 jahren, er bekommt aber nur etwas für sein copd. es geht ihm nach wie vor gut.

zum glück sind die menschen verschieden und bei jedem ist der genesungsverlauf anders.

ich wünsche dir aus tiefstem herzen, dass alles gut ausgeht.

drücke dir ganz fest die daumen

herzliche grüße
sonja

Patty_
31.07.2011, 20:14
Vielen, vielen Dank für eure Antworten. Ich habe mich sehr über eure aufbauenden Worte gefreut. Und danke für euere Glückwünsche und die gesendete Kraft. Ich kann sie gut gebrauchen. Eure Beiträge haben mich sehr gerührt und geben mir ein wenig Hoffnung.

Ich bin froh, dass es dieses Forum gibt. Alleine mit einer solchen Diagnose und den zu beschreitenden Weg fertig zu werden, ist nicht einfach.

Vielleicht bekomme ich morgen den pathologischen Befund, damit das Warten endlich ein Ende hat. Dann am Dienstag noch die Knochenszintigraphie und dann müsste das Endergebnis feststehen.

Hallo Amy-Marie!
Schön, von dir zu lesen, dass es Hoffnung gibt mehr als nur ein paar Jahre überleben zu können und dann noch Beschwerte frei. Ich werde mir deinen Rat zu Herzen nehmen. Welcher Teil der Lunge wurde Dir entfernt und wie lautete Deine Diagnose? Hattest Du während der Krebs in dir war auch Schmerzen im Brustkorb und im Rücken?

Wisst ihr.. der Gedanke nicht bei meinem Jungen sein zu können und ihn in seiner Entwicklung begleiten zu können, tut mir sehr weh und macht mich sehr traurig… aber ich werde kämpfen.

Moononyx
31.07.2011, 21:11
Guten Abend Patty!

Vorab: Glückwunsch zum Nachwuchs! Aber sicherlich stürzte jetzt alles auf Dich ein. Ich kann nachvollziehen, wie es Dir und Deinen Angehörigen geht. Ich (35) habe damals auch viel geweint :weinen:, heimlich. Hatten doch erst im Okt. 2010 geheiratet. Aber hier bist Du richtig. Gemeinsam sind wir stark.:twak:

Mein Mann ist 33 und wir wissen seit Feb. 2011, daß er Lungenkrebs (Adeno-Ca) hat und 14 Hirnmetastasen, also Stadium IV. Jetzt ist die 6. Chemo gewesen und nächste Woche wird wieder per CT und MRT der Tumor und die Metastasen kontrolliert, ob sie auf die Chemo und die Bestrahlungen im Feb. angeschlagen haben. Ihm geht´s soweit ganz gut. Ganz normale Nebenwirkungen wie Müdigkeit ect.

Weißt Du schon, welche Art von Bronchial-Ca Du hast? Ist bei Dir auch ein MRT des Schädels gemacht worden? Wenn, dann sollen sie Dich richtig auf den Kopf stellen, damit wirklich nichts übersehen wird.

Ich habe mir vor ner Weile das Buch: "Krebszellen mögen keine Himbeeren" (Zitat meines Mannes darauf: ich auch nicht!) gekauft, welches ich sehr gut finde, weil es schön geschrieben ist. Werde mir das Kochbuch auch noch kaufen.

Ansonsten noch der Tip: sammel ALLE Deine Befunde (für spätere Anträger aller Art, wie z. B. für die Reha/Kur), alle Belege von der Apotheke für Medikamente (Befreiung der Zuzahlung bei der Krankenkasse dann beantragen). Man kann auch nen Schwerbehinderten-Ausweis beantragen, gibt glaub ich mind. 50%!
Zudem gibt es Psycho-Onkologen, die darauf geschult sind, uns in solchen Situationen zu helfen, es ist kein Makel, so nen Spezialisten aufzusuchen.

Du hast, denke ich mal, gute Chancen, alles gut zu bestehen ... nee, das klingt blöd, kann gerade nicht das zum Ausdruck bringen, was ich eigentlich sagen will ... mach Deinem Untermieter die Räumungsklage klar ... tritt ihm in den Hintern ... mobilisiere die gesunden Zellen über die Psyche die bösen Zellen zu verdrängen und ihnen keinen weiteren Raum zum Wachsen zu überlassen :D
Wir haben das Motto: kein Rückzug, kein Aufgeben ...

Hast Du Rückhalt von Familie und Freunden? Wo kommst Du denn her?

Wir wünschen Dir die ganze Kraft der Welt ... kämpfe für Deinen Sohn, kämpfe für Dich ... kämpfe um es allen zu zeigen! Wir drücken Dir die Daumen und freuen uns, bald wieder von Dir zu lesen!

In diesem Sinne, allen noch nen angenehmen Abend,
liebe Greetz aus dem Westerwald
Andy und Maike

Patty_
01.08.2011, 12:51
Hallo Maike,

das ist sehr traurig, aber ich denke deine Einstellung ist für deinem Mann sehr hilfreich, um mit dem Krebs besser fertig zu werden. Ich drücke euch ganz fest die Daumen.

Heute soll ich meinen pathologischen Befund bekommen. Ich soll heute Mittag noch einmal anrufen. Gut das ich genug zu tun habe, sonst würde mich das Warten verrückt machen.

Bei mir wurde bisher eine Bronchioskopie, ein CT und Röntgenbilder vom Thorax und ein MRT vom Kopf gemacht. Wir sind froh, dass keine Metastasen im Kopf gefunden wurden. Morgen wird in den Knochen nachgesehen.

Für meine Angehörigen und Freunde war es ein Schock, als sie von meinem Befund erfuhren. Was ich schlimm finde ist, wenn sie um mich herum weinen, dann fühle ich mich als würde der Tot schon vor der Türe warten. Ich versuche sie und mich dann aufzumuntern, damit es einfacher zu ertragen ist.

Wir leben in Hannover.. weit weg von unseren Familien, was sich jetzt als ziemlich schlecht herausstellt. Aber sie versuchen uns so gut wie möglich zu unterstützen. Jetzt gerade ist die Mutter von Jean da um den Kleinen zu betreuen. Und zum OP Termin wird meine Mutter nach H kommen und sich um den Kleinen kümmern. Aber sie können halt nicht länger bleiben. Auch unsere Freunde versuchen uns zu unterstützen, soweit wie es als Arbeitnehmer geht.

Deine Wünsche möchte ich an euch beide zurückgeben. Du hast recht.. wir sollten kämpfen und den bösen Zellen in den Hintern treten. :twak:

Wie wurde der Lungenkrebs bei Andy entdeckt? Hat er Blut gehustet oder schmerzen im Brustkorb gehabt?

Viele Grüße
Patricia

Erika E
01.08.2011, 17:21
Liebe Patricia,

Ich habe Deinen Bericht gelesen und es tut mir sehr leid für Dich, ich kann mir vorstellen wie Du Dich fühlst.
Für das Szintigramm morgen drücke ich fest die Daumen und hoffe dass der Befund negativ ist.

Alles Liebe Erika E :winke:





ED 4/08 pT2 N1 M1 Nichkleinzellig

sternchen00
01.08.2011, 17:58
Hallo,
durch Zufall habe ich dieses Forum gefunden und eben Pattys Geschichte gelesen.
Zuerste einmal möchte ich dir zu deinem "Frischling" gratulieren.
Aber die Diagnose zieht einen erst einmal in den Keller.
Bis zur entgültigen Diagnose sauge deinen Kleinen ein - er gibt dir später bestimmt auch viel Kraft.

Es ist immer schlimm, wenn minderjährige Kinder mit so einer Diagnose aufwachsen müssen.

Wir haben letzte die Diagnose bei meinem Mann gestellt bekommen: kleinzelliges Bronchialkarzinom gestreut in Lunge, Knochen und Lymphknoten, schnellwachsend.

Uns hat es den Boden unter den Füßen weggezogen. Mein Mann ist 46 Jahre und wir haben einen 9-jährigen Sohn.
Diese Woche soll die Chemo beginnen, aber die Ärzte haben uns keine Chance auf Heilung gegeben.
Ich weiß garnicht wie es weiter gehen soll.
Für Euch jedenfalls alles Gute

sternchen00

Elisabethh.1900
01.08.2011, 21:05
Liebe Patty!

Wir leben in Hannover.. weit weg von unseren Familien, was sich jetzt als ziemlich schlecht herausstellt. Aber sie versuchen uns so gut wie möglich zu unterstützen. Jetzt gerade ist die Mutter von Jean da um den Kleinen zu betreuen. Und zum OP Termin wird meine Mutter nach H kommen und sich um den Kleinen kümmern. Aber sie können halt nicht länger bleiben. Auch unsere Freunde versuchen uns zu unterstützen, soweit wie es als Arbeitnehmer geht.

Die gesetzliche Krankenkasse kann Dir, da Du ein Kind unter 12 Jahren hast, eine Haushaltshilfe finanzieren. Wie für alles, gibt es Bedingungen, die erfüllt werden müssen.

Du musst hierfür einen Antrag stellen, der Arzt die Erkrankung bescheinigen.



Weiterhin ist es möglich, Unterstützung vom Jugendamt zu bekommen. Bitte frage dort nach, dies ist in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich geregelt! Es gibt sog. Familienpflegerinnen, welche bei z.B. bei Wohlfahrtsverbänden angestellt sind und in die Familie kommen, wenn die Mutter durch Krankheit ausfällt.

Liebe Grüße und viel Kraft für die kommenden Behandlungen!

Elisabethh.1900

Mirilena
02.08.2011, 00:04
Genau, die Hoffnung stirbt zuletzt und ich finde es unverantwortlich, solche Prognosen abzugeben. Letztlich stecken die Ärzte ja nicht im Körper ihrer Patienten, so dass sie genauestens wüssten, wie welcher Tumor auf die jeweilige Behandlung reagiert... also bitte kämpft weiter, auch wenn es bisweilen schwer fällt, immer stark zu sein!
Danke Patty für den Hinweis, dass es unangenehm ist, wenn Freunde und Angehörige mit Tränen reagieren. Uns ging das anfangs auch so als wir vom Lungenkrebs meines Vaters erfuhren. Mittlerweile ist die Krankheit Alltag geworden und so idiotisch es klingt, wir reden darüber so, als wenn man das nächste Mittag plant. Mein Vater hat auch keine Lust ständig über den Krebs zu plaudern. Ich denke, er will abgelenkt werden und er will ein Stück weit Normalität zurück. Wenn er reden will, dann tun wir das und wenn nicht, dann klammern wir die Krankheit auch mal aus. Am besten gelingt das meiner Tochter.

Dir drücke ich ganz, ganz fest die Daumen, dass du frei bist von jeglichen Metastasen und gute Heilungschancen durch eine OP bestehen. Und allen anderen drücke ich natürlich auch ganz fest die Daumen!!!

Liebe Grüße
Miriam

Lilandra
02.08.2011, 07:11
liebe patty.
ich schau hier mehrmals täglich rein und hoffe so sehr auf ne gute nachricht. danken möchte ich aber auch den anderen die hier mittippern. eure worte geben nicht nur ihr mut. ich habe ebenfalls einen kleinen sohn (10 jahre) und auch wir gehen mittlerweile gechillt (wie mein ältester sagen würde :D ) mit der krankheit um. sie ist allgegenwärtig ohne hauptthema zu sein.
nur hin und wieder kommts im kleinen mal hoch. so wie neulich. wir haben alle harry potter geguckt und er fragte in einer szene all die die schon gestorben war ob sterben denn wehtut. da nahm mein kleiner meine hand und drückte sie ganz doll. als ich rübersah liefen tränchen bei ihm.

liebe patty, egal wie das nu ausgeht. das leben geht weiter. wie miriam schon so schön schrieb, man lernt mit der krankheit zu leben und das lachen wird zurückkommen. und das lachen gibt so wahnsinnig viel kraft.

ich drücke weiter ganz fest die däumchen und hoffe bald von dir zu lesen

lg
anja

Patty_
05.08.2011, 22:06
Es rührt mich, wenn ich euere Kommentare zu meinem Block lese. Ich weiß nicht wie ich euch mein Mitgefühl aussprechen soll, weil es mich teilweise einfach so überwältigt. Ich wünsche Dir Anja alles, alles Gute und ich hoffe Du bekommst noch soviel Zeit wie nur möglich mit Deinem Sohn.

Es war soviel zu tun diese Woche, sodass ich keine Zeit gefunden habe zu schreiben.

Am Montag sollte ich eigentlich meinen pathologischen Befund von der - bei der Bronchioskopie entnommenen Gewebeprobe - bekommen. Um 12 Uhr wurde ich auf 16 Uhr vertröstet und dann wurde mir mitgeteilt, dass nichts gefunden werden konnte, da das Material A-Typisch ist und ich mich am Mittwoch einer Biopsie mit CT unterziehen müsste. Es müssen Proben aus dem Tumorherd entnommen werden.

Am Dienstag hatte ich den Knochenszintigraphie Termin. Ich bin froh, dass keine Metastasen in den Knochen gefunden wurden. Ich war so glücklich über diesen Befund, dass ich erst einmal herum telefoniert habe.

Am Mittwochmorgen dann der stationäre Termin für die Biopsie… ganz ehrlich, das möchte ich nicht noch einmal erleben. Nun hoffe ich, dass die entnommenen Gewebeproben für die Bestimmung ausreichen und ich nicht noch weitere Untersuchungen solcher Art an mir durchführen lassen muss.

Dann hieß es wieder bis nächsten Montag warten. Das Warten ist für uns das schlimmste. Unsere Nerven lagen blank. Unser Leben wurde mit dem ersten Röntgenbild komplett auf den Kopf gestellt und möchte sich einfach nicht mehr beruhigen.

Den Ärzten habe ich am Donnerstag gesagt, dass sie den OP-Termin am nächsten Dienstag verschieben müssen, da uns der Abstand vom Erhalt des Befundes und dem geplanten OP-Termin zu kurz ist um uns noch eine Zweitmeinung einholen zu können.

Da mir die Ärzte letzte Woche schon nahegelegt haben, alles zu regeln, haben wir in dieser Woche versucht, alles was bisher noch nicht geregelt war zu regeln, wie eine Patientenverfügung, Testament und weitere Verfügungen. Ich weiß, dass diese Dinge gemacht werden müssen, aber sofort? Ist das Risiko bei einer OP so groß, dass ich auf jeden Fall auf das Äusserste vorbereitet sein muss?

Es zerrt an unseren Nerven und wir wünschen uns nichts sehnlicheres als ein kleinwenig Normalität und Ruhe zurück.

Nun kam heute Mittag ein Anruf vom Oberarzt. Erst wollte er mir keine Auskunft am Telefon geben, aber ich habe einfach nicht locker gelassen. Er gab dann doch nach. Es ist ein nicht kleinzelliges Bronchialkarzinom. Die weitere Vorgehensweise werden wir am Montag besprechen.

Jetzt mit der Gewissheit in die Mühlen der Krebsbekämpfung aufgenommen zu sein, hoffe ich das alles gut wird und meine Rückenschmerzen und Brustschmerzen mit der OP mit dem Karzinom herausgeschnitten werden.

Ich frage mich wie lange ich nach der OP im Krankenhaus bleiben muss? Werde ich lange Schmerzen haben? Wie wird es mit 2/3 der Lunge auskommen zu müssen?

sternchen00
06.08.2011, 10:13
Hallo MChrista,

vielen Dank für die aufbauenden Worte. Am Dienstag fing nun die erste Chemo an mit Cisplatin und Etoposid.
Nun steigt auch meine persönliche Hoffnung etwas.
Unser größtes Problem ist allerdings die angegriffene Rippe ( Sternum) die so stark schmerzt, das mein Mann nichts machen kann bei dem die Brust-und Bauchmuskulatur angespannt wird. Er hat dann so höllische Schmerzen,die mit keinem Medikament unterdrückt werden können. Ein bisschen Erleichterung bringt eine Schmerzpumpe aber wenn er über´s Wochenende heim kann muss er auf Tabletten umgestellt. Somit kann er sich nicht aufsetzen, nicht waschen, nicht anziehen, kein Brot schmieren, nichts schneiden....
Nun weiß ich erst wofür man die Brustmuskeln im täglichen ständig braucht.

Ich wünsche euch allen beste Gesundheit, Zuversicht und Hoffnung

sternchen Claudia

Kawa
06.08.2011, 10:23
Moin Patty

Das Risiko ist nicht so groß ( 3%) :rolleyes:

Aufenthalt im KH 14-20 Tage bei normalem Verlauf.

Die Schmerzen haben die im KH gut im Griff. (Opium oder Morphium) :D

Danach zwickt es mal hier und da, ist nicht dramatisch.

10 Monate nach der OP habe ich 89% der Lungenkapazität.

Das langt fürs normale Leben.

Also mach dich nicht Verrückt.

Gruß Alex

Lilandra
06.08.2011, 13:02
liebe patty,
man bin ich erleichtert. das du bereits metas in den knochen hast, war da meine größte angst. :pftroest:
vor der OP selbst musst du keine angst haben. man nutzt eh nur einen kleinen teil der lungenkapazität, so das problemlos ein teil entfernt werden kann. astronautin oder tiefseetaucherin wirst du nu allerdings nimmer werden können :D

ich hoffe das nu alles ganz schnell geht und du das schlimmste bald hinter dir hast. komm schnell wieder auf die beine und lass dich im KH verwöhnen ;)

lg
anja

Steff1977
06.08.2011, 17:03
Liebe Patty

Auch ich will dich etwas ermutigen:)
mein Vater bekam vor fast 1,5 Jahren den kompletten Lungenfluegel entfernt!
Die Schmerzen waren ganz ehrlich nicht schlimm, er war 6 Tage im Krankenhaus davon 2 auf Intensiv. Er kann keine Berge mehr erklimmen, aber fuer den Rest geht es im wunderbar, und das Fehlen eines Lungenfluegels macht sich fast gar nicht mehr bemerkbar;).

Ich wuensche dir alles alles Gute

Steff

Reiner5
08.08.2011, 23:28
Hallo Patty,

wollte Dir auch nur mitteilen, " mach Dich nicht verrückt wegen der Op "

ich weiss wovon ich Spreche, habe selber rechten Lungenflügel im September

2010 entfernt bekommen.Arbeite wieder 5 Stunden am Tag, kann zwar nur 300

bis 500 Meter am stück laufen, doch nach 2 Mitütiger Pause dann zum nächsten abschnitt.
Wenn du das nun Prozentual auf einen Lungenlappen herunter rechnest, kannst

du dich noch für London Olympia anmelden.

Alles gute für dich und deine kleine Familie

Reiner

Patty_
09.08.2011, 16:19
Hallo Kawa, hallo Anja, hallo Steff, hallo Rainer, danke für die Info´s und fürs Mut machen. Ein wenig konntet ihr mir auch die Angst nehmen. Jedoch, …wenn ich mir vorstelle wie die Chirurgen den Brustkorb öffnen, den rechten Lungenlappen und alles entfernen was nach Krebs aussieht, steigt in mir Unbehagen und auch ein bisschen Angst hoch. Ich wundere mich wie unterschiedlich bei euch der KH Aufenthalt war. Uns haben sie gesagt, dass ich mit 14 Tagen rechnen muss.

Gestern hatte wir die Vorbesprechung zur OP. Sie wird am Freitag den 12.08.2011 durchgeführt… Er erklärte uns was er wahrscheinlich alles entfernen und austauschen muss. Dazu gehören: Ein Teil der Hauptschlagader muss wahrscheinlich ausgetauscht und vielleicht eine Rippe entfernt werden, da der Krebs diese schon eingenommen hat.

Wie ich in diesem Gespräch erfahren konnte, werden zwei Möglichkeiten bei der Schmerzlinderung eingesetzt. PDA und Morphium. Hat jemand Erfahrung mit der PDA? Wäre ich dann klar und bei vollem Bewusstsein oder genauso benommen wie bei Morphium?

Danach erwartet mich, je nachdem was der pathologische Bericht über das in der OP entnommene Gewebe sagt, eine Chemo mit oder ohne Bestrahlung. Kann mir einer von euch sagen, ob man sehr stark bei einer Chemo und auch bei einer Bestrahlung eingeschränkt ist? Möchte unseren Sohn in dieser Zeit nicht weggeben. Und da Jean mit Kindern arbeitet und alles an Krankheiten nachhause bringt was gerade kursiert und ich bei der Chemo mit einem geschwächten Immunsystem rechnen muss, müssen wir eine andere Lösung der Unterstützung finden. Wenn ich den Kleinen die meiste Zeit gut selbst versorgen kann, wäre das natürlich das Beste. Oder brauche ich rund um die Uhr Unterstützung?

harti269
09.08.2011, 18:12
Hallo Patty,
habe Deine Berichte gelesen und drücke meine Daumen für Deine Operation am 12.8. Du schaffst das bestimmt.
Ich wurde im Jan. 2008 operiert, der linke Lungenflügel wurde komplett entfernt, ich hatte mich auch für die PDA entschieden. Damit ging es mir gut, ich war immer klar und orientiert, hatte somit kaum Schmerzen und bin mit meinem "Wägelchen" über die Station gegangen. Nach 5 Tagen wurde ich schon entlassen, war noch 4 Tage zu Hause. Dann fuhr ich zur AHB nach Ratzeburg. Das war sehr, sehr wichtig, vor allem das Erlernen der Atemübungen und die Physiotherapie. Anschließend hatte ich eine adjuvante Chemotherapie, insgesamt 5 Zyklen.
Ich kann Dir auch unbedingt eine AHB empfehlen, Du kannst Dein Kind mitnehmen, dort waren auch einige Mütter mit ihren Kindern.
Sicher hast Du auch Anspruch auf eine Haushaltshilfe. Nimm mal Kontakt mit der Niedersächsischen Krebsgesellschaft in Hannover auf, mir wurde dort auch schon geholfen. (Tel.-Nr. 0511/388 52 62)
Alles, alles Gute
Heidrun

Lilandra
09.08.2011, 21:27
liebe patty,
werde am 12. ganz dolle daumen drücken und gespannt auf nachricht warten.

falls PDA die selbe wie beim kaiserschnitt ist so kann ich dir da zumindest (hoffentlich) etwas angst nehmen. das setzen der PDA ist nicht schlimmer als blutabnehmen. sobald sie wirkt wird eben alles taub. du spürst zwar noch das alles da ist aber eben keinen schmerz.
aber... sei dir im klaren darüber das du dann geistig voll da bist. du hörst alles und bekommst auch alles mit. kein schmerz...aber kommst du mit den OP geräuschen klar? sehen wirst du nichts...sobald du was spürst werden sie dich eh schlafen legen. aber eben die geräusche. damit kommt nicht jeder klar. du wirst nette sachen wie ne knochensäge hören...falls du dich dafür entscheidest...nimm nen mp3 player mit ;)
hat aber eben den vorteil das dir das unangenehme "aus der narkose aufwachen" erspart bleibt. die erste zeit wirst du, so wars zumindest bei den fällen die ich kenne, eh auf der intensiv liegen. auch da sind ohrenstöpsel/mp3 player hilfreich.

chemo wirkt bei jedem anders. das kann dir vorher ***niemand*** genau sagen. kenne leute die hatten garkeine nebenwirkungen, andere hingen tagelang durch und alles was sie zu sich nahmen kam oben und unten wieder raus. such dir zur sicherheit beim ersten mal ne hilfe. lass dir auf jeden fall emep und kortison mitgeben. die wirken sehr gut gegen die nebenwirkungen. hol dir einige gläschen babynahrung auf vorat. was du nicht isst kannste ja an deinen zwerg später verfüttern ;)

nun bleibt mir nur noch dir für die OP alles gute zu wünschen. bis bald :knuddel:
anja

Gabrieleli
09.08.2011, 22:02
Liebe Anja,

nun wollen wir mal nichts schlimmer machen als es ist. Eine PDA beim Kaiserschnitt und eine bei einer Lungenop lassen sich wohl nicht vergleichen.

Während der OP wird der zu operierende Lungenflügel nicht beatmet, damit man in Ruhe operieren kann. Dieses wird über die Intubationsnarkose geregelt. Die PDA kann zusätzlich gesetzt werden um den Patienten nach der OP mit Schmerzmitteln zu versorgen, wahlweise gibt es einen zentralen Venenkatether über den eine Schmerzpumpe läuft. Das wird aber alles mit dem Patienten selbst geklärt.

Die PDA dient hier ausschließlich der Schmerzbekämfung und sicher nicht als Ersatz für eine schöne tiefe Narkose. So genau will das ja alles keiner mirbekommen. Im Klartext heißt das: Vollnarkose!!!! Und nix mit Knochensäge und so.

Lieben gruß

Gabriele

Anhe
10.08.2011, 08:20
Hallo Patty,

eine Lungenoperation wird immer in Vollnarkose durchgeführt! Lediglich zur Schmerzbekämpfung kann eine PDA eingesetzt werden - und zwar wie Gabrieleli schon schrieb - nach der OP. Ich selbst hatte mich seinerzeit für eine Schmerzpumpe entschieden, war also nach der Operation bei klarem Verstand, und kam damit sehr gut zurecht.

Normalerweise kommen bei einer Lungenoperation auch keine "Knochensägen" zum Einsatz, sondern sogenannte mechanische Sperrer, die die Rippen aufspreizen. Ob die von Dir erwähnte Rippe tatsächlich entfernt werden muß, wird sich m.E. erst während der Operation herausstellen.

Trotz der schrecklichen Diagnose ist es ein Glücksfall, operiert werden zu können und so wünsche ich Dir für den kommenden Freitag alles erdenklich Gute und einen schnellen Heilungsverlauf.

Mit besten Grüßen
Anhe

Lilandra
10.08.2011, 09:15
ups...dann entschuldigt :(

hatte das so gelesen das die OP per PDA durchgeführt wird und das kam mir schon komisch vor. danke an euch beide für richtig stellen *schäm*
wenn ich euch richtig verstehe ist für nach der OP zur schmerzbekämpfung. das ist natürlich etwas ganz ganz anderes.
dann bleib ich nu einfach mal bei der aussage: PDA ist kein bissel schlimm!

lg
anja

Michaela1962
10.08.2011, 16:18
Guten Tag ihr Lieben,
Wünsche Dir Patty viel Glück für die OP am Freitag. Meine OP war letztes Jahr 25.11.2010 und es hat alles Prima in der Klinik geklappt. Hatte auch die PDA und war sehr zufrieden damit. Also keine Angst, Du schaffst das.
Ansonsten war ich traurig, daß mir noch keiner geschrieben hat. Habe mich gestern kurz vorgestellt. War aber Nierenkrebsforum gelandet. Aber man hat mir geholfen. Vielen Dank an Birdy, Marion01 und Silverlady.
Möchte euch danken, daß es euch gibt und hoffe, daß das Ergebnis meines PET-CT doch noch gut ausgeht. Angst ist etwas furchtbares...

silverlady
10.08.2011, 20:01
hallo Michaela

du hast leider das problem in der Urlaubszeit hier anzukommen. So sind natürlich auch hier viele in Urlaub. Aber es werden mit Sicherheit gerade die Betroffenen sich melden und dir mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Ich kann dir nur ganz viel Glück und ganz viél Kraft wünschen, denn ich bin nur ein Randkuck und melde mich nur zu Wort wenn ich auch helfen kann.

liebe grüße und keine Bange, die Helfer melden sich sich sehr bald

silverlady

Elisabethh.1900
12.08.2011, 16:50
Liebe Patty!

Ich hoffe, Du hast die Operation gut überstanden und bist inzwischen wieder auf Station. Meine Daumen sind gedrückt, dass der Untermieter wie geplant, entfernt werden konnte und Du gut durch die postoperative Zeit kommst. Sicherlich wird es manchmal schwierig werden, aber hier gibt es viele Menschen, die in Gedanken bei Dir sind!

Ich möchte Dir ein großes Kraftpaket auf die Reise schicken!

Elisabethh.

Patty_
23.08.2011, 13:08
Hallo Heidrun, hallo Anja, hallo Anhe, hallo Michaela 1962, hallo Elisabeth, vielen Dank fürs Daumen drücken und eure Glückwünsche. Es hat geholfen! :remybussi

Bin nun seit Freitag letzte Woche wieder zuhause. 8 Tage war ich im KH. Noch früher nachhause gehen ging nicht, da die letzte Dränage erst am Mittwoch gezogen wurde und ich den PDK erst am Donnerstag los wurde.

Ich bin froh, dass sie mir bei der OP keine Rippen entnehmen mussten und auch die Hauptschlagader nicht anfassen mussten. Laut dem Chirurgen ging der Tumor einfacher zu entfernen als erwartet. Sie konnten alles vom Tumor befallene Gewebe entfernen. Der pathologische Befund ergab jedoch ein N1. Die ambulante Chemotherapie wird mit Cisplatin durchgeführt und beginnt Mitte September und umfasst 4 Kurse.

Momentan habe ich noch stärkere Schmerzen im Rücken, den Rippen und im rechten Arm. Die OP-Narbe schmerzt auch manchmal, gerade beim Heben, Zieh und Drücken. Gut, dass ich starkes Schmerzmittel verschrieben bekommen habe.

Nun bin ich auf der Suche nach einem Hilfsdienst, der mich während der Chemo mit dem Kleinen unterstützen kann. Den ersten Hilfsdienst habe ich heute schon angerufen. Die Anfrage von mir lautete, ob sie mir jemanden vermitteln können der Einkauft, Essen zubereiten und mit einem Säugling spazieren gehen und sich mit ihm beschäftigen kann, wenn es mir nicht gut gehen sollte, also kurzfristig. Ich bin gespannt, ob ich einen Hilfsdienst finde, der mich unterstützen kann.

Eine Alternative für ein regelmäßiges Essen, habe ich bereits auch bei "Essen auf Rädern" nachgefragt. Für die spontane Kinderbetreuung habe ich auch schon über die Hilfe vom Großelterndienst nachgedacht. Hat schon jemand Erfahrung damit gemacht? Wie habt ihr das in eurer Chemo organisiert?

Heute Morgen lag ich so neben meinem Kleinen und dann überkam es mich. Könnte er in der Schwangerschaft den Krebs übertragen bekommen haben? Oder wurde dies durch die Plazenta gefiltert? Ich weiß gar nicht warum ich mir diese Frage noch nicht viel früher gestellt habe, aber es lag wahrscheinlich daran, dass ich von der Diagnose Lungenkrebs so überfahren wurde.

Anhe
23.08.2011, 16:56
Hallo Patty,

schön, daß Du nun die Operation hinter Dich gebracht hast, schön auch, daß sie wider Erwarten nicht so problematisch war, wie gedacht. Oftmals ist es ja so, daß sich während einer Operation ein schlechteres Bild zeigt, als vorher auf dem MRT oder CT.

Daß die Rippen schmerzen ist völlig normal. Sie wurden während der Operation gespreizt, das ist im nachinein oft schmerzhafter als ein Bruch. Dieser Schmerz strahlt dann auch bis in den Rücken aus.

Was das Organisatorische angeht: Da Du ein Kind hast, steht Dir eine Haushaltshilfe zu, die auf entsprechenden Antrag von der Krankenkasse gezahlt wird. Du solltest so schnell als möglich mit Deinem Hausarzt darüber sprechen (oder der Klinik). So wäre zumindest die Versorgung bei Dir zu Hause über die nächsten Wochen abgedeckt.

Nun wünsche ich Dir einen schnellen Heilerfolg - alles Gute!

Beste Grüße,
Anhe

Steff1977
23.08.2011, 19:47
Liebe Patty

Ich freue mich sehr dass alles gut gelaufen ist, und hoffe dass du dich sehr schnell erholen wirsd.
Natuerlich ist alles nicht so einfach zu organisieren aber ich druecke alle Daumen dass alles so geht wie du es dir wuenschst.......
GLG
Steff

jutta50
23.08.2011, 20:16
Nun bin ich auf der Suche nach einem Hilfsdienst, der mich während der Chemo mit dem Kleinen unterstützen kann. Den ersten Hilfsdienst habe ich heute schon angerufen. Die Anfrage von mir lautete, ob sie mir jemanden vermitteln können der Einkauft, Essen zubereiten und mit einem Säugling spazieren gehen und sich mit ihm beschäftigen kann, wenn es mir nicht gut gehen sollte, also kurzfristig. Ich bin gespannt, ob ich einen Hilfsdienst finde, der mich unterstützen kann.

Eine Alternative für ein regelmäßiges Essen, habe ich bereits auch bei "Essen auf Rädern" nachgefragt. Für die spontane Kinderbetreuung habe ich auch schon über die Hilfe vom Großelterndienst nachgedacht. Hat schon jemand Erfahrung damit gemacht? Wie habt ihr das in eurer Chemo organisiert?



Hallo Patty, soweit ich weiß wird sowas über die Krankenkasse organisiert und bezahlt wenn die betreuende Person, also du, zeitweise nicht in der Lage ist. Euch steht ein Haushalthilfe zu, die soweit ich weiß von morgens bis abends zu euch kommt.

Ich wünsch dir alles Liebe und Gute
Jutta

P.S. hab jetzt erst den Beitrag von anhe gelesen....da war ja schon alles gesagt

harti269
23.08.2011, 20:34
Hallo Patty,
ich freue mich sehr, daß die Operation gut verlaufen ist und Du schon wieder zu Hause bist. Es geht jeden Tag weiter bergauf! Die Chemotherapie schaffst Du auch. Weiterhin alles Gute!
Herzliche Grüße
Heidrun

Sonnenschein78
23.08.2011, 21:01
Liebe Patty, schön, dass du den ersten Schritt hinter Dir hast.
Was den Krebs angeht: nein, da kann ncihts übertragen werden. Dennoch verstehe ich Deine Angst vollkommen, die wird Dir auch nciht so leicht zu nehmen sein. Hattest Du eine Hebamme? Wenn ja, und Du eine gute Bindung hast, kannst Du sie sicher auch nochmal ansprechen. Ein "nein, das kann nicht übertragen werden" wirst Du hören, das es ankommt und gefühlt wird, ist ne ganz andere Geschichte.

Mir fallen noch ein paar Möglichkeiten ein: wie schon gesagt Haushaltshilfe, Essen auf Rädern (finde ich ne super Idee!), aber auch das Projekt "PAten für ein Kind", das es so ziemlich in jedem Bundesland gibt. Hier bei uns ist der Träger die AWO: Sie suchen Ehrenamtliche, die geschult und supervidiert werden und geprüft sind mit Führungszeugnis etc. Der Gedanke ist, die Eltern bei Krankheit zu entlasten (ähnlich wie Großelterndienst). Darüberhinaus ist es möglich, dass, wenn Du erneut oder länger in die Klinik musst, und Dein Mann es nicht schafft, Euren Sohn wg Arbeit und Deiner Betreuung zu betreuen, Euer Sohn zumindest tagsüber in der Familie der Paten aufgenommen wird. Oder aber ihr könnt Euch Gedanken machen, ob er zu einer Tagesmutter geht oder ihr nen Krippenplatz bekommt. Ich weiss nicht, ob du es schon emotional schaffst, ihn in eine Betreuung zu geben, das musst Du selber für Dich gucken. Aber eine gute Möglichkeit (und auch bezahlbar über Zuschüsse) wäre es vielleicht. Wichtig ist, dass Du alle dir zur Verfügung stehenden Therapien machst, für Dich, für Deine Familie. Dann ist es sicher mit Trauer über Eure Zeit verbunden, da man sich den Anfang mit Baby ja gewiss nciht so vorstellt, gleichzeitig profitiert Dein Sohn, wenn Du wieder richtig zu Kräften kommst. Ich drücke Dir alle Daumen, LG, Sunny

Jiska
12.09.2011, 08:29
Hallo Patty,

ich hoffe, es geht Dir und Deinem Kleinen gut.

Konntest Du Dir Hilfe organisieren (Haushalt, Essen usw.)?

Mitte September soll doch Deine Chemo beginnen, bleibt es dabei?

Wäre schön, wenn Du einen kleinen Piep geben könntest.

Ganz liebe Grüße und alles Gute für Dich

:winke:

Patty_
18.10.2011, 15:04
Hallo…

habe schon länger nichts mehr von mir hören lassen.. was ich jetzt nachholen möchte. Leider fällt mir das flüssige Schreiben am PC schwer, sodass ich mich hier auf das wesentliche beschränken möchte.

Eigentlich sollte es mir gut gehen. Die Wundheilung ist gut vorangeschritten und ich bin Dank meines Physiotherapeuten endlich schmerzfrei. Die Chemotherapie habe ich nicht angetreten und versuche es mit alternativen Methoden. Lokale Hypethermie, grüner Tee und und und.. (darüber könnte ich einen eigenen Block füllen.) Hat jemand damit positive Erfahrungen damit gemacht?

Aber, ..bei der Lagerung im OP muss etwas schief gegangen sein und ich kämpfe mit Muskelschwund im rechten Arm sowie Taubheit im Daumen und Zeigefinger. Nicht schön, da ich Rechtshänder bin und unser Sohn jetzt gerade mal 4 Monate alt ist und mich braucht. :-(

Der Arzt, den ich gewählt habe um mit mir die alternativ Behandlung durchzuführen, hatte meine Symptome wie Schmerzen und Taubheit im Arm leider entweder nicht richtig eingeordnet oder nicht ernst genommen.. Morgen habe ich einen Termin bei einem Neurologen. Bin sehr gespannt was da herauskommt.

Ich habe einen Antrag auf Haushaltshilfe bei der Krankenkasse gestellt, weil ich unseren Haushalt und den Kleinen schwer noch versorgen kann. Am Donnerstag kommt jemand vorbei um mich zu unterstützen. Mir fällt es manchmal sehr schwer positiv in die Zukunft zu schauen.. seit einer Weile reiht sich eins an das andere und es scheint kein Ende zu geben.

Melde mich wieder…

Gabrieleli
18.10.2011, 17:24
Hallo Patty,

eine genaue Tumorklassifizierung hast du hier nie reingeschrieben, da ist ja immer was schief gelaufen sodaß du sie nicht in Erfahrung bringen konntest.

Was mich erstaunt ist das du die Chemo ablehnst und es alternativ versuchen willst. Gerade wenn der Tumor noch klein gewesen ist hast du mit der kompletten Therapie doch bessere Chancen. Auch im Hinblick auf dein Kind müßtest du doch eigentlich die gebotene Hilfe annehmen.

Ich finde nicht das man, gerade beim Lungenkrebs, die Zeit hat mal alles was es alternativ so gibt mal auszuprobieren. Wenn man dann merkt das das doch nicht geholfen hat kann es für eine Heilung zu spät sein.

Ich hoffe du weißt was du tust,
alles Gute weiterhin für dich

Gabriele

Jiska
18.10.2011, 17:37
Liebe Patty,

schön, dass Du Dich wieder gemeldet hast. Was macht denn Dein Kleiner?

Ich hoffe, dass er Dir viel Freunde http://www.smileygarden.de/smilie/Schleifchen-Girls/smilie_girl_154.gif (http://www.smileygarden.de)macht.

@ Gabrieleli

Deinen Ausführungen habe ich nichts entgegen zu setzen, ich sehe dies ganz genauso, wie Du.

Nur muß Patty das alleine entscheiden und auch ich hoffe, dass dann das konventiunelle Regime noch greift.

Patty, was sagt denn Dein Onkologe zu Deiner Entscheidung?

Ich wünsche Dir alles Gute

Patty_
21.10.2011, 11:40
Hallo Gabriele,

meine Tumorklassifizierung laut pathologischen Befund lautet
pT2b, pN1, pMX, L0, V0, PN0
Klassifizierung R0 und
Malignitätsgrad G3.

Stadium IIb, NSCLC

Frag mich bitte nicht was das ab L0 bedeutet. Vielleicht kann mir das jemand von euch beantworten.

Ich habe mich gegen die Chemo entschieden, weil ich meinen Körper nicht noch mehr schwächen möchte. Zudem hätte ich die Cis-Platin Chemo mental auch nicht überstanden. Mein Akku ist jetzt schon auf null.

Meine Entscheidung keine Chemo zu machen, wurde durch ein Buch *** edit by Mod*** gestärkt.

Natürlich nehme ich das nicht auf die leichte Schulter, sondern habe auch bei der alternativen Methode einen straffen Plan zu absolvieren. Er erfordert sehr viel Disziplin. Das beinhaltet die Umstellung meiner Essgewohnheiten sowie noch einige andere Dinge, die für den Wachstum eines Tumors verantwortlich sind.

Hallo Jiska,

dem Kleinen geht es gut. Er wächst und wächst. Jeden Tag freue ich mich über ihn.

Mein Onkologe sagt, dass wenn meine Methode nicht funktionieren sollte wir immer noch den Plan ändern können. Die Vorsorgeuntersuchungen werden durch Schulmediziner weiter alle 3 Monate durchgeführt.

Auf jeden Fall kann ich jetzt erst einmal Kraft tanken und die Nervenentzündung, die für den Muskelschwund im Arm verantwortlich ist, auskurieren.

Halte euch auf dem Laufenden.

harti269
21.10.2011, 19:18
Hallo Patty,
ich freue mich, daß es Deinem kleinen Sohn gut geht, daß hilft Dir bestimmt über vieles hinweg. Deine Nervenschmerzen wird der Neurologe hoffentlich auch in den "Griff" bekommen.
Die Bedeutung der Tumorklassifikation kannst Du unter www.krebsinformationsdienst. de nachlesen.
Für die alternative Heilbehandlung wünsche ich Dir alles Gute.
Ich hatte seinerzeit eine adjuvante Chemotherapie durchführen lassen und habe die ersten 4 Jahre nach Op bestens überstanden.
Herzliche Grüße
Heidrun

rosa.sputnik
24.10.2011, 08:23
Liebe Patty,

ich wünsche Dir alles, alles Gute und ich wünschte meine Mom hätte auch nicht alle 4 Cisplatin Chemos bekommen da es ihr nach jeder einzelnen immer schlechter ging.
Gerade im Moment gibt es ja viele Diskussionen darüber dass die wenigsten Ärzte sich selbst so behandeln würden wie sie ihren Patienten raten etc.
Mein Hausarzt erzählte mir von 2 LK Patienten die die Behandlungen abgebrochen haben... beide haben die Prognosen überschritten und tun es immer noch.
Die Medizin ist nicht unfehlbar, und was heute richtig scheint muss lange nicht richtig sein. Ich hatte vor 23 Jahren (mit 21 Jahren) einen schweren Herzinfarkt... was ich mir alles anhören musste: 3 Monate, 6 Monate, diese Tabletten... jene Tabletten... um Gottes Willen kein Sport, keine Belastung, Sie sitzen auf einer Zeitbombe"... blablabla...
Heute "muss" man Sport treiben um das Herz zu kräftigen... und hätte ich alle die Medikamente genommen, wäre ich jetzt vermutlich mausetot... Dank der nicht unerheblichen Nebenwirkungen.
Mein Dad war Chefarzt einer Klinik und pflegte immer zu sagen: Keine Wirkung ohne Nebenwirkung...
Alles, alles Gute und ich finde es gut und mutig andere Wege zu gehen.

Liebe Grüße
Jasmin

Gabrieleli
24.10.2011, 10:56
Guten Morgen Jasmin,

weißt du was ich nicht verstehe?

Deine Mutter hatte einen Kleinzeller im Stadium 4.
Patty hatte einen ganz kleinen winzigen den man ihr entfernt hat. Sie ist im Stadium 2b. Sie hat allerbeste Chancen geheilt zu werden.
Ob sie sich eine Chemo geben läßt ist ganz klar ihre Entscheidung, aber wohl gegen den Rat ihres Onkologen.
Und da kommst du jetzt und vergleichst deine Mama mit Patty. Zwei völlig verschiedene Ausgangspunkte. Schreibst das es nicht richtig war bei deiner Mama Chemo zu geben ( was möglicherweise richtig ist ) und das du es gut findest das Patty es auch sein läßt. Das verstehe ich nicht.
Mutig ist es sicher andere Wege zu gehen ob es auch gut ist, wie du schreibst, wird sich zeigen.
Mit solchen Aussagen verunsicherst du auch Neu Betroffene die vielleicht gerade vor Beginn einer Chemo stehen. Lange nicht bei jedem verläuft eine Chemo so wie leider bei deiner Mutter.

Gabriele

rosa.sputnik
24.10.2011, 13:51
Nein Gabriele,

ich meinte nicht dass es richtig ist keine Chemo zu machen, ich finde es richtig dass sie einen Weg geht den sie für richtig befindet.

Sicherlich werde ich mir nicht anmaßen ein Statement über richtig oder falsch abzugeben, aber ich finde dass diese Entscheidung wirklich jedem selbst überlassen ist.

Vielleicht entscheidet sie sich in einer Woche um? Wissen wir es?

Und ja... man kann den Kleinzeller nicht mit einem NSCLC vergleichen, die Auswirkungen der Chemo aber schon, und wenn ihr Akku jetzt schon leer ist...

Was ich nicht verstehe ist dass der Mensch so selten gesehen wird... was er möchte, womit er klarkommt... was er sich zutraut... was er erträgt.

Es ist ihre Entscheidung und es steht niemandem zu ihr zu sagen dass sie falsch handelt solange sie diese Entscheidung trifft. Es steht auch niemandem zu ihr "ins Gewissen zu reden"

Zumindest hat ihr Onkologe auch gesagt dass man den Kurs auch später noch ändern kann. Na also...

Ich hoffe Du hast auch den Rest gelesen den ich schrieb.

Ich möchte sicherlich niemanden verunsichern, aber das Chemotherapien in der Regel kein Spaziergang sind, und gerade die Platin-Chemos nicht, ist hoffentlich jedem klar.

Streiten möchte ich mich übrigens auch nicht, aber meine Meinung doch schon gerne vertreten,... wie Du ja auch.

Liebe Grüße
Jasmin

rosa.sputnik
24.10.2011, 20:31
Liebe Christa,

dem ist nichts hinzuzufügen. :-) Genauso ist es... Krebs ist kein Schnupfen.

Wie gesagt, ich wollte mit meinem Kommentar weder etwas verteufeln, noch etwas gutheissen.

Meine Mom war in jeder Hinsicht ein "besonderer Fall", gleich mit Stadium IV diagnostiziert worden und während der verbleibenden Zeit sehr sehr schwach und angeschlagen. Und ja... eben ein Kleinzeller.

Ich möchte Euch allen hier nochmals sagen wie sehr ich euch bewundere und dass ich wirklich niemandem vor den Kopf stoßen, oder gar verängstigen wollte...

Jasmin

Patty_
25.10.2011, 21:57
Hallo,

wie es scheint, habe ich eine Diskussion durch meine Entscheidung keine Chemo zu machen, ausgelöst. Was ich sehr begrüße.

Schade, dass aus meinem voriger Beitrag der Autor gelöscht wurde. Ich finde, jeder sollte sich selbst eine Meinung bilden können, ohne Informationen vorenthalten zu bekommen. Aber wenn das in diesem Forum nicht gewollt ist…

Hallo Heidrun, hallo Jasmin, hallo Christa

vielen Dank für eure Glückwünsche und eure Beiträge. Habe mich sehr darüber gefreut.

Jasmin, vielen Dank für deinen Beitrag und für deine offene und ehrliche Antwort. Das, dass die wenigsten Ärzte sich selbst so behandeln lassen würden wie sie ihren Patienten raten etc, haben auch schon andere Ärzte gesagt. Unter anderem schreibt auch der hier nicht genannt-werdende Autor, darüber.

Bei einem kleinzelligen Bronchialkarzinom stehen leider die Heilungschancen nicht so gut wie bei einem NSCLC.

Liebe Gabriele,

vielen Dank das du dich an dieser Diskussion beteiligst.

Mein Tumor war Tennisball groß, mit einem Durchmesser von 6cm. Natürlich kein Vergleich mit einem Tumor der Klassifizierung T4.

Ich denke meine Vorgehensweise ist nicht jedem anzuraten. Gerade auch, weil ich nur das Stadium II b habe. Aber vielleicht hätte Jasmins Mutter die restlich verbleibende Zeit einfach unbeschwerter erleben können, wenn sie die Chemo nicht gemacht hätte.

Was ich wirklich sehr schade finde ist, dass wir hier unsere Meinung zentrieren sollen, um neue Krebspartienten nicht zu verunsichern. Ich denke wir sind alles Erwachsene und intelligente Wesen, die sehr wohl selbst entscheiden können was wir glauben wollen und vertreten wollen oder nicht.

Und wir alle hoffen auf Heilung und tun alles nur Menschen mögliche dafür. Warum dann nicht alle Informationen, die man selbst schon gefunden hat, teilen und zur Diskussion stellen?

Auch ich hoffe auf Heilung, auch ich möchte unseren Sohn aufwachsen sehen...

rosa.sputnik
25.10.2011, 22:52
Liebe Patty,

puuh, ich bin froh Dich nicht verunsichert zu haben... das möchte ich wirklich nicht.

Ob meine Mom ihre verbleibende Zeit unbeschwerter verbracht hätte wage ich zu bezweifeln (sie war nie ein wirklich unbeschwerter Mensch), aber vielleicht wäre die Zeit etwas weniger quälend gewesen was Nebenwirkungen anging.

Was ich einfach denke ist, dass man bei der Diagnosestellung völlig überrollt wird und dann irgendwie denkt all das tun zu MÜSSEN was die Ärzte sagen um auch allen Erwartungen gerecht zu werden... und natürlich auch in der Hoffnung geheilt zu werden oder zumindest die Tumorprogression zu stoppen... aufzuhalten solange es nur geht... und schwupps ist man in der Maschinerie drin.

Bei Dir besteht glücklicherweise tatsächlich Hoffnung auf Heilung, aber ich bin sicher dass Du diese Entscheidung gegen Chemo auch nicht in 5 min. getroffen hast sondern sorgfältig darüber nachgedacht hast was Du tun wirst und ich finde es gut dass Dein Onkologe Dir jederzeit die Türe offen hält doch eine Chemotherapie zu machen falls Dein Weg sich dann für Dich doch als der falsche Weg herausstellen sollte.

Ich denke eben dass die Medizin nicht unfehlbar ist und man vielleicht manchmal die gewohnten Pfade verlassen muss... und Selbstbestimmung ist das Zauberwort....

Ich glaube übrigens das Buch bei Amazon gefunden zu haben... klingt sehr interessant.

Alles, alles Gute und knuff den Kleinen ganz lieb

Jasmin

Patty_
26.10.2011, 12:11
Hallo Jasmin,

ich kann dir in deiner Ausführung nur recht geben… sobald die Diagnose "Krebs" ausgesprochen war, wurde ich durch die Maschinerie "Krebsbekämpfung" getrieben, die mir keinen Raum für eigene Entscheidungen ließ. Wenn ich nach der OP keine 4. wöchige Pause gehabt hätte, hätte ich wahrscheinlich die Chemo auch angefangen.

Für mich ist es wichtig, über das Nachlesen Informationen zusammen zu sammeln und mit mir selbst abzugleichen. Mich zu hinterfragen und meine eigenen Rückschlüsse zu ziehen. Denn wer kennt mich besser als ich mich selbst!

Ich denke, dass ich durch meine Lebensweise in den letzten Jahren so eine "Krankheit" fosiert habe. Viel Stress, ungesunde Ernährung (Fastfoot & Co), viel Arbeit und wenig Ausgleich, kein Sport, 20 Jahre geraucht, mich immer brav gegen Grippe impfen gelassen usw. Der klassische Kandidat halt!

Dieses Buch hat mir einfach einen anderen Einblick in die Diagnose Krebs gegeben. Einen anderen Denkanstoß, als das was die Ärzte sagen und das was ich so im Internet darüber lesen konnte. Auch wenn in diesem Buch die darin aufgestellte These nicht durch Studien nachgewiesen wurde, hat sie für mich einen Funken Wahrheit. Die "Erkrankung" muss ganzheitlich behandelt werden und nicht nur die Symptome.

Ich finde es interessant, dass du, obwohl du nicht selbst betroffen warst, das alles so empfunden hast.

rosa.sputnik
26.10.2011, 21:58
Liebe Patty,

ich hatte 1987 mit damals 21 Jahren einen schweren Herzinfarkt. Seitdem bin ich komplett paranoid was Ärzte angeht. Der damalige Professor der Kardiologie an der Uni-Klinik Düsseldorf redete mir tagelang ein bei mir bestünde Verdacht auf Knochenkrebs, man wolle eine Beckenkammbiopsie vornehmen. Ich "Held" habe mir die Instrumente zeigen lassen und beschlossen dass dieses Metallteil NICHT in meinen Beckenkamm kommt...
Einige Tage später habe ich mich selbst entlassen und viele Jahre später erfahren dass damals durch den Prof. angefangen wurde die Stammzelltherapie zu erforschen.

Die ganzen nächsten Jahre wurde ich dauernd unter Druck gesetzt diese oder jene Medikamente zu nehmen, vollkommen gleichgültig ob es mir damit tatsächlich besser ging oder eben auch nicht.
Irgendwann habe ich dann auf eigene Faust alles abgesetzt,... und es ging mir besser.

Sobald mich aber ein Arzt in die Finger bekam konnte ich im Arztbrief auch schon wieder lesen dass ich keine Compliance zeigen würde.
Ständig wurde mir prophezeit nicht mehr lange zu leben... dass meine Lebenserwartung nicht so hoch ist wie von einem gesunden Menschen ist mir klar, aber immerhin habe ich alle Prognosen um mind. 23 Jahre geschlagen....

Jetzt allerdings habe ich seit über einem Jahr Asthma (ich habe selbst über 25 Jahre geraucht, jetzt allerdings seit April nicht mehr) und/oder COPD... jedenfalls heftigste Kurzatmigkeit schon bei normaler Tätigkeit. Medikamente schlagen mal an, dann wieder nicht... und der reizende amerikanische Arzt fragte mich dann ob ich (bei der familiären Vorgeschichte) mal an Lungenmetastasen gedacht hätte?!?!?!

Das war dann der letzte Arztbesuch... es reicht mir einfach.

Natürlich muss ich gestehen dass ich Mom's Krankheit und ihren Verlauf bestimmt noch nicht vollständig verarbeitet habe... ich habe sie ja mehr oder weniger alleine zuhause bei sich gepflegt.
Auch bei ihr gab es reichlich dumme und brutale Kommentare seitens diverser Ärzte und Pflegepersonal.

Daher stehe ich Ärzten und der Schulmedizin vermutlich kritischer gegenüber als ich es sollte...

:-)

Alles Liebe
Jasmin

sunshinesoni
10.11.2011, 22:33
hallo liebe patty,

wie geht es dir und was gibt es neues?

liebe grüße
sonja:winke:

denkerin
05.06.2012, 02:59
Bereits viele Monate keine Nachricht mehr von Patty