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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : . . . und was ich sonst noch sagen wollte . . .


Rudolf
11.09.2011, 23:09
Hallo zusammen,
in diesem KK-Forum gab es einmal einen Bereich „Gedanken und Gedichte“.
Dieser Abschnitt wurde vor einiger Zeit ausgeblendet, weil wohl immer wieder
Texte irgendwo abgeschrieben und hier eingestellt wurden, ohne dass sich die
Schreiber über Lizenzrechte Gedanken machten.
Ausgeblendet wurde damit auch mein Kapitel „Rudolfs Gedanken und Gedichte“,
in das ich gemäß Überschrift nur Eigenes eingetragen hatte.

Nun möchte ich diesen Brauch hier in diesem Bereich in etwas anderer Form
wieder aufgreifen, und gelegentlich meine Gedanken zu einem externen Thema
mitteilen oder auch mal Informationen zum Hauptthema geben.


Eigentlich wollte ich mit einem Krebsthema beginnen, aber das Datum drängt mir ein anderes Thema auf.

11.9.11
Heute zelebriert die amerikanische Arroganz demonstrativ ihre Trauer über das Attentat vor 10 Jahren.

Und alle schauen zu.

Alle?

Nein, ein einsamer Alter in einem einsamen Dorf im „alten Europa“ hängt
seinen eigenen Gedanken nach.

„Wer auf Rache sinnt, hält seine eigenen Wunden offen,“ sagte Francis Bacon.
„Wer auf Rache sinnt, muß zwei Gräber graben, mindestens.“ Ich weiß nicht, wer das so formulierte.

An jenem 11.9. vor 10 Jahren starben 3000 Menschen.
Bei den anschließenden Rachefeldzügen starben bisher mindestens 300.000 Menschen. *)
Man trauert um 3000 Amerikaner (vorwiegend), aber nicht um die 300.000 Menschen in anderen Ländern.

Das ist weit mehr als das alttestamentliche „Auge um Auge, Zahn um Zahn.“
Ist das die Gerechtigkeit, von der gesprochen wird?
Mag sein, daß es der Gerächtigkeit eines Mister Dabbelju entspricht.

Auf das Attentat von New York reagierte man mit Aggression und Kriegsgeschrei.
Das ist ein Weg, der keinen Friedenswillen und keine Verständigungsbereitschaft erkennen läßt.
Auf das Attentat in Norwegen in diesem Jahr reagierte man mit Bedacht,
mit der Suche nach Erklärung und Verstehen, mit Gesprächsbereitschaft, mit Friedenswillen.

„Wer Frieden will, muß Frieden leben.“ Wer Krieg macht, zeigt, daß er keinen Frieden will.
So einfach ist das . . . und so schwer.
Und es gilt auch für den Umgang mit Krebs.
Rudolf


*) Und die Hunderte von Milliarden Dollar, die diese Kriege kosten, hätte man sinnvoller für das Leben als für das Töten verwendet.
Und jetzt sieht es so aus, als haben sich die USA an den Rand des Ruins gebombt.

mischmisch
11.09.2011, 23:14
DANKE, Rudolf.

Rosita

Volkertrainer
12.09.2011, 19:18
Danke Rudolf.
Du triffst immer den Nagel auf den Kopf mit deinen Zeilen.
Kurz,Knapp und sehr gut. Bitte mehr davon.

Viele Grüße
Der Volker

Elke001
13.09.2011, 09:55
Ja Rudolf,

wie immer ist dein Bericht nachdenklich. Er müsste eigentlich auf die erste Seite der Bild gedruckt werden, damit mehr Leute zum nachdenken kommen.
Bei mir hängt er auf jeden Fall schon auf unserer PIN-Wand.
Vielen Dank.

LG Elke

heidi2509
13.09.2011, 15:25
Lieber Rudolf,

du sprichst aus, was viele denken! Danke dafür!!!

LG Heidi

Rudolf
14.09.2011, 14:13
Eine wahre Geschichte
Dies ist eine Geschichte über Arroganz und Dummheit bei Ärzten der Schulmedizin.
Mir wäre es lieber, ich hätte keinen Grund, dieses zu schreiben.

Die TKIs hätte es schon 20 Jahre früher geben können!

Bereits in den 1960er Jahren fiel einem Marinearzt, dem Chirurgen Prof. J. Folkman, auf,
daß Tumore von einem Netz bizarrer, verdrehter Blutgefäße durchzogen sind.
Er folgerte richtig, daß diese Gefäße der Nährstoffversorgung und der Abfallentsorgung des Tumors dienen.
Er beobachtete in seinem Labor auch, daß Tumore ohne diese Gefäße nur stecknadelkopfgroß wurden.
Und er folgerte daraus, daß man die Blutgefäße angreifen müsse, um das Tumorwachstum zu stoppen.
Das könnte ein ganz neuer Therapieansatz werden. 1971 schließlich veröffentlichte er seine Beobachtungen.
Und wie reagierten seine Kollegen, die medizinische Fachwelt?
Sie lachten ihn aus, glaubten ihm nicht, verspotteten ihn. Was kann von einem Chirurgen Bedeutsames kommen?
Bei dieser „Stimmung“ mieden sogar Studenten sein Institut, um keine Nachteile für ihren Werdegang erleiden zu müssen.

Aber dem Forscher ließ das Beobachtete keine Ruhe, er forschte weiter.
Irgendwann fiel ihm unter seinen Labormäusen eine einzelne Maus auf,
die offenbar resistent gegen alle Krebszellen war, egal, wieviel er ihr injizierte.
Es war ihm ein Rätsel. Was hatte diese Maus besonderes?
Schließlich vermutete er, die Maus müsse über einen Stoff verfügen,
der das Wachstum von Tumorblutgefäßen verhindert.
Er gab diesem unbekannten Stoff den Namen Angiostatin, „Gefäßstopper“ und suchte lange nach ihm.
Und er fand ihn. Endlich im Jahre 1996 konnte er seine Forschungsergebnisse veröffentlichen.
Und jetzt horchte die Fachwelt auf, alle interessierten sich für das Angiostatin und den neuen Therapieweg.
10 Jahre später kamen endlich die ersten TKIs auf den Markt.
Nur dieser eine Arzt und seine Mitarbeiter hatten den ganzen Tumor angesehen,
die anderen sahen auf ihren Objektträgern nur die Krebszelle.

Ja ja ja ja ja! Die TKIs hätte es 20 Jahre früher geben können!

Und mit Sicherheit wären sie damals auch viel billiger gewesen als heute.
Aber die Arroganz der hochgelobten „allwissenden, weisen“ Wissenschaft hat das verhindert.

In der Geschichte der Medizin gibt es leider noch mehr solcher Geschichten.
Ich erinnere hier nur an den Arzt Ignaz Semmelweis, der vor 150 Jahren,
noch vor der Entdeckung der Mikroben, durch allererste Hygienemaßnahmen
in seiner Klinik die Müttersterblichkeit (durch das „Kindbettfieber“) drastisch senkte.
Sein Lohn: Entlassung aus der Klinik.

Immer, wenn ein Arzt einen anderen Therapieweg lächerlich zu machen versucht,
wie kürzlich auch bei einer Informationsveranstaltung geschehen,
horche ich auf und sage mir: da muß was dran sein,
da wird etwas als ernsthafte Konkurrenz empfunden.
Geistheilung, Homöopathie, Mistel . . . sehr interessant.
Rufmord macht den Mörder verdächtig, nicht den Angegriffenen.
Rudolf

(Quellenangabe auf Wunsch möglich)

Rudolf
13.12.2011, 10:57
.

Hoffnung ist wie der Zucker im Tee,
man braucht nur wenig, um das Leben zu versüßen.


aus China, leicht abgewandelt von R.
.

Rudolf
04.01.2012, 23:53
Glück

Das Geheimnis des Glücks ist die Freiheit,
das Geheimnis der Freiheit aber ist der Mut.
(Perikles)


Dem schließe ich mich mutig und hemmungslos an,
Rudolf

Rudolf
20.05.2012, 14:01
Ungehorsam


Ungehorsam
ist die Tugend
der Freiheit,
der Unabhängigkeit und
der Selbstachtung.



Rudolf

Rudolf
31.05.2012, 18:11
Ein Wort zum Internationalen Tag des Nichtrauchers
am 31.5.2012

Wer Waffen herstellt, leistet Beihilfe zum Mord,
wer Zigaretten herstellt, leistet Beihilfe zum Selbstmord.

Rudolf

Rudolf
12.08.2012, 14:34
.
Was ist Angst?

Immer wieder lese ich hier im Forum, daß Menschen Angst haben vor Krebs oder durch Krebs, oder Todesangst.
Was ist das? Und warum?

Immer wieder merke ich, daß ich hier gar nicht mitreden kann, denn ich kenne diese Angst nicht, weder die Krebsangst noch die Todesangst.
Jemand fragte mich vor 10 Jahren: was machst du mit deiner Wut? Ich war sehr erstaunt und mußte zurückfragen: welche Wut?

Krebs ist eine normale Kankheit, deren physische Ursache man kennt:
die Mutation (genetische Veränderung) einer vorher normalen Körperzelle, die aber vom geschwächten Immunsystem nicht erkannt und ausgeschaltet wurde und dann +- hemmungslos sich vermehrt.
Die wesentliche Frage ist demnach: warum ist oder war das Immunsystem geschwächt?
- durch zuviele Giftstoffe?
- durch psychische Belastung?
- durch einen Gendefekt? Dieser kann einen Krebs auslösen, muß aber nicht. Also bleibt die Frage nach einem 2. Warum bestehen.
- oder . . .?

Und die zweite wichtige Frage: wie kann ich mein Immunsystem wieder stark machen?

Dies ist aber hier nicht meine Frage, sondern:
Wer kann mir helfen und mir genau beschreiben, was diese Angst eigentlich ist? Oder wovor genau er Angst hat?

Im voraus danke für Antworten,
Rudolf

Livia
12.08.2012, 15:12
Hallo Rudolf,
was mir sehr viel Angst macht ist, dass ich meine Familie und Freunde früher verlassen muss. Der Tod an sich macht mir keine Angst aber das Sterben.
Angst, dass die vielen Nebenwirkungen der Medis doch umsonst ausgehalten wurden und es mir nur ein wenig Zeit mehr gegeben hat.
Angst, die Furcht in den Augen meiner Töchter zu sehen wenn sich mein Befund verschlechtert hat.
Angst vor Abschied und nie erfahren, ob ich Enkel haben würde, ob meine Kinder ihr Studium zu Ende gebracht haben und somit unabhängig sind.
Ich selbst würde das Wort Angst mit Traurigkeit austauschen.
Ich geb mir viel Mühe mit meinem Krebs aus zu kommen aber manchmal packt mich die Erkenntnis, dass ich nicht alt werde wie eine eiserne Kralle und ich muss dann viel Energie aufbringen, um die Panik Attacke zu unterdrücken.
Das alles passiert natürlich nicht mehr oft, nur ab und dann, z. B. kurz vor meinen Vorsorgen oder wenn die ein oder andere Nebenwirkung gar zu heftig wird.
Ich möchte nicht mehr krank sein und ich möchte kein Mitleid wenn Menschen von meinem Krebs erfahren. Ich möchte Pläne machen und zwar nicht nur die nächsten Monate, sondern was ich in zehn oder zwanzig Jahren machen will. Auch wenn alle sagen, dass ich das durchaus tun kann, denn durch die neuen Medis kann man ja noch viele Jahre leben, weiss ich doch, dass es im besten Fall noch ein paar Jahre sind. Mit meinem Befund wird man nicht alt.
LG
Sandra

joggerin
12.08.2012, 22:50
Lieber Rudolf,

Sandra hat es sehr gut beschrieben, was Angst ist, was Angst bedeuten kann. Ich kann das nur unterschreiben. Danke, liebe Sandra.

Ich denke, Angst ist auch alters- und geschlechtsabhaengig.

LG

Kinga

*Alex*
13.08.2012, 00:08
Hallo Rudolf!
Hilflosigkeit löst Angst aus, nicht wissen, was auf einen zukommt, wie es weitergeht, diese völlig neue Lebenssituation bei der Diagnosestellung, die die meisten kalt erwischt - auch wenn man doch weiß, dass es einen statistisch gesehen treffen kann mit dem Krebs, insgeheim denkt man doch, selbst kommt man irgendwie ohne davon.
Das war bei mir - glaube ich mich zu erinnern - damals das Angstgefühl... Hilflosigkeit, Ungewissheit. Und das mir, wo ich doch sonst immer weiß, wo's lang geht.

Davor, dass sie mich aufschneiden, hatte ich noch nicht mal Schiss. In solchen Sachen bin ich total pragmatisch. Kann man rausschneiden? Ist doch gut, dann macht mal! Aber ob sie im Schädel-MRT was finden oder im Szinti, davor habe ich mir fast in die Bux gemacht.

Die Angst äußerte sich bei mir in Atem-Beklemmungsgefühlen und exzessiven Heulattacken (die ich mir aber für zu Hause aufgespart habe). Keine Ahnung, was mir dabei durch den Kopf ging - das ist ein Film, den man nicht beschreiben kann. Solange ich - ganz pragmatisch - dabei war, mich um Termine und Organisatorisches zu kümmern, ging es einigermaßen, auch wenn "Es" quasi hinter der Stirn saß - ich war geradezu erschreckend sachlich! Damit konnte auch nicht jeder umgehen von meinen Leuten! Aber sobald ich zur Ruhe kam, war Sense damit. Dann konnte ich von jetzt auf gleich losheulen.

Bei einem Erstgespräch mit einer Psychoonkologin konnte ich für mich und für sie definieren, dass es vor allem die Angst vor der Angst ist, die mich fertig macht. Sie hat absolut verstanden, wie ich das meinte und sagte, dass sie das so häufiger für Patienten beschreiben würde, die es selbst nicht so direkt für sich erkennen.
Naja, ich sollte mir meine Angst dann als Bären in der Ecke vorstellen, und damit war's für mich vorbei. Meine Angst war viel abstrakter. Das war zwar nicht der Grund, warum ich nicht mehr dort war, aber sowas ist mir dann schon zu nervig ;O)

Ich bin jetzt schon lange krisenfrei, was bei meinem recht übersichtlichen Befund (pT1a) vielleicht auch relativ einfach ist. Aber ich kann mich noch sehr sehr gut an diese Zeit erinnern und hineinversetzen. Das brauche ich so schnell nicht wieder. Wenn man sich schon länger und unter anderen Voraussetzungen damit auseinandersetzen muss, werden die Ängste so wie von Livia oben beschrieben sicher auch konkreter. Mich würde das ganz schön runterziehen.

LG

Ed1
13.08.2012, 07:28
Hallo Rudolf, das ist gut wenn Du keine Angst spürst, denn sie frisst einem auf. Du willst wissen wie sich Angst fühlt?
Ich habe Angst, dass durch den Krebs meine Selbstständigkeit - das höchste Gut - zu verlieren, ich angewiesen bin auf die Hilfe der anderen. Die Angst, bei der nächsten Kontrolluntersuchung wieder zu hören, dass der Krebs wieder da ist und der ganze Alptraum weitergeht, Weitere Schmerzen zu ertragen, die ich nicht ertragen will oder kann. Gefangen zu sein in der Maschinerie "Medizin und Krankenhaus". Langes Siechtum ohne Entrinnen. Die Verzweiflung in den Augen der Angehörigen zu sehen. Das Schweigen um einen herum.
Vom Tod habe ich keine Angst mehr.

mietze
13.08.2012, 14:07
Jedes Lebewesen verfügt über natürliche Schutzmechanismen. Das gilt auch für Menschen. Eines dieser SChutzmechanismen gehört auch die Angst dazu.
Renate

Käthchen
13.08.2012, 17:23
Lieber Rudolf,

ich mag dir mal meine Angst beschreiben aus der Perspektive einer Angehörigen: Ich weiß, dass mein Mann unheilbar krank ist und dass er irgendwann an seinem Nierenkrebs stirbt. Kann sein in ein paar Monaten, vielleicht in einem Jahr, vielleicht länger? Bei jeder Verschlechterung denkt man daran und schon allein der Gedanke ist so schmerzhaft, dass ich das nur schwer aushalten kann und versuche, diese Gedanken wegzuschieben.

LG Käthchen

Kika
14.08.2012, 08:30
Lieber Rudolf!
Ich muß Joggerin Recht geben: Angst ist vorallem alters u. geschlechtsabhängig.
Als ich vor über 7 Jahren die Diagnose bekommen habe, wollte ich vorallem weiterleben. Meine Tochter hatte mir gerade die freudige Nachricht gebracht, daß das 1. Enkelkind unterwegs ist u. ich hatte vor der Op. nur einen Gedanken: ich will diese Enklknd erleben!!!
Mein Mann hatte nur Angst um mich, er hat sehr langsam gelernt, damit umzugehen u. darüber zu sprechen.
Ich habe mir danach immer neue Ziele gesetzt u. keine Ängste gehabt.
Ich glaube, daß das Alter ( Rudolf, wir sind beide hier die Senioren!) eine große Rolle gespielt hat: Man weiß genau, daß ab 70 irgendwie die Einschläge immer dichter kommen u. die Endlichkeit des Lebens droht!

Ich kann aber sehr gut die Ängste von Sandra verstehen, als sie die Diagnose erhielt, waren ihre Töchter noch schulpflichtig u. als Mutter macht man sich zuerst Gedanken um die " Küken".
Bei mir ist die Situation ganz anders, meine beiden Kinder stehen mitten im Leben, sie haben eine Superausbildung, gute Berufe, tolle Partner u. keine finanziellen Sorgen. Auch die 2 Enkelkinder machen uns nur Freude, sie entwickeln sich prächtig und werden sicher ihren Weg ins Leben finden.
Jetzt macht mir nur mein Mann Sorgen, aber er ist auf dem Weg zur Besserung u. ich wundere mich selber, wie gut ich die ganze Belastung mit Haus, Garten u. Krankenbesuche verkrafte! Ich habe aber von allen Seiten Hilfe von Kindern, verwandten u. Freunden!
Ich wünsche Euch allen eine gute Woche. Gruß Kika.

bibikommt
14.08.2012, 18:07
Hallo lieber Rudolf,

also zuerst einmal: ich habe das Buch von Alice Hopper Epstein bei ebay ersteigert, als du es das erste Mal erwähnt hast. Es ist ein tolles Buch, sehr bewundernswert und mutmachend. Allerdings hat sie ja auch einen Psychologieprofessor als Mann ... leider konnte ich beim googeln nicht herausfinden, ob sie heute noch lebt????

Das du keine Angst hast und hattest finde ich schon bewundernswert, das bedeutet ja wohl auch, dass du DEIN Leben gefunden hast und restlos zufrieden bist.

Ich kann dagegen Sandra so was von verstehen, ich hatte sooo eine Angst!!! Da ich ja wie Alex mit einem wirklich gnädigen Befund entlassen wurde, ist das heute nicht mehr so, aber es flackert vor jedem Kontrolltermin auf und wenn ich mir das CT wieder erkämpfen muss, denke ich sooo oft, lass es doch einfach laufen, es kütt wie es kütt, aber nix da, ich will diese Angst nicht noch mal haben und schon gar nicht, weil ich den einfachen Weg gegangen bin und nicht um meine Kontrollen gekämpft habe!! Und wie bei Alex war es nicht die Angst vor der OP, die habe ich geradezu herbeigesehnt, sondern einfach diese Diagnose hat ausgereicht um mich am Boden zu zerstören. Ich hatte das Gefühl vieles noch nicht erledigt zu haben, wollte unbedingt meine Kinder aufwachsen sehen und wusste plötzlich 1000 Sachen, die ich noch machen wollte .....

Verstandsmäßig ist mir schon klar, dass es eigentlich ein chronische Krankheit ist, die nicht den Tod bedeuten muss und dass viele Leute mit chronischen Krankheiten und Beschwerden leben, aber das hat mir nix geholfen.

Danke, dass du uns mit deinen Gedanken immer wieder aufrüttelst!!!!

LG Gabi

Rudolf
15.08.2012, 01:53
Danke an alle für die bisherigen Antworten.

Hallo Gabi,
hier nur eine "Zwischenbemerkung" zu dem Buch von Alice Hopper Epstein.
Ich fand diese Information in einem amerikan. Krebskompass:

http://www.cancercompass.com/message-board/message/all,14390,0.htm

2007 lebte sie also noch und arbeitete als Computer-Beraterin. Sie ist offenbar auch sportlich sehr aktiv.

Die Therapie hat sie aber nicht bei ihrem Mann, einem Psycho-Prof. gemacht, sondern bei einer anderen Psychologin.

Interessant finde ich den Satz: "The mind that heals also has the power to destroy."
Ich möchte ihn aber hier gern anders herum übersetzen: "Der Geist, der zerstören kann, hat gleichfalls die Kraft zu heilen."
Denn: mit deinen Gedanken erschaffst du deine Welt!
Wir sollten die aufbauende, heilende Kraft unseres Geistes und Bewußtseins nutzen!
LG
Rudolf

Rudolf
23.08.2012, 16:46
. . . und noch einmal zu Alice Hopper Epstein:

hallo Gabi und alle,

ich fand folgende Stelle im WWW:

http://themindbodyspot.wordpress.com/2009/05/30/cancer-link-to-emotions/ (http://themindbodyspot.wordpress.com/2009/05/30/cancer-link-to-emotions/)

Aus diesem Artikel von 2009 mit Abbildung geht hervor, daß die Autorin und ehemalige Patientin jetzt 74 Jahre alt sein müßte.

.

[gelöscht] . . . tja, warum nur? Weil mir die Kraft der Psyche und Gedanken zu wichtig und gewaltig ist?
Weil der Mensch durch negative Einflüsse über Gefühle, Seele, Psyche wirklich krank gemacht werden kann? Weil auch Mobbing krank ist und krank macht?

LG
Rudolf

Rudolf
15.10.2013, 23:12
Aus einem Lied von Caesarea Evora
bekannteste kapverdische Sängerin

. . .
Wir haben keine Reichtümer,
wir haben kein Gold
und keine Diamanten.
Aber wir haben den Frieden Gottes,
den es sonst auf der Welt nicht gibt.
. . .


An einen Taliban . . .

Gott will Frieden,
aber du machst Krieg.
Warum willst du ein Feind Gottes sein?


. . . und du?

Deine Seele will Frieden,
aber du führst Krieg gegen deinen Krebs.
Warum machst du nicht Frieden mit dir?



Rudolf (auf der Insel)

Rudolf
15.01.2014, 21:40
.
In einer Patientenbroschüre las ich folgendes:

. . . so erfuhr ich auch aus ärztlichem Mund von
Spontanheilungen bei Krebs, für die niemand eine Erklärung hatte.
Als der Krebs dann auch zu mir kam, wußte ich bald,
was er mir zu sagen hatte:
Nimm dich selbst ernst, finde zu dir selbst, finde zum Leben zurück.
Mir wurde bewußt, wie wichtig die Wärme zwischenmenschlicher Beziehungen ist.
Vielleicht ist dies der Grund dafür, daß ich nach der Operation
mit viel Vertrauen zu mir und dem Schicksal sowie einer sanften
Misteltherapie die Lungenmetastasen verabschieden konnte.

Mit diesem meinem Text und Gruß möchte ich mich für einige Wochen verabschieden.
Es geht mal wieder auf meine Insel.

Herzlich
Rudolf
.

Jan64
15.01.2014, 23:46
Ich wünsche eine gute Reise, erhol dich gut, einen angenehmen Aufenthalt und komm gesund wieder zurück.

Jan

joggerin
16.01.2014, 11:19
Wuensche Dir viel Freude auf deiner Insel!

LG

Bücherwurm61
16.01.2014, 13:25
Lieber Rudolf,

Wünsche Dir eine wunderbare Zeit auf deiner Insel.

Lieben Gruß Tina

Diaboli
16.01.2014, 19:15
:winke: schönen Urlaub, erhol dich gut und komme ausgeruht und voller Kraft zurück

Diaboli

Rudolf
19.11.2014, 15:12
Mut und Angst
Mut oder Angst

Wer Mut hat, hat auch Angst,
denn mit Mut überwindet er das Hindernis, das ihm Angst macht.
Wer keine Angst hat, braucht keinen Mut,
denn er kennt kein Hindernis.


Rudolf

Hyttynen
19.11.2014, 17:47
Angst und Mut sollten sich vielleicht die Waage halten. Es ist weder gut, überängstlich (Angst > Mut), noch, übermütig (Mut > Angst) zu sein.

Viele Grüße aus dem Rheinland und einen schönen Abend dir und allen anderen.

Ute

Rudolf
14.12.2014, 20:45
Hat sich schon einmal jemand diese Frage gestellt?

Was haben eigentlich die
Natur der naturwissenschaftlichen Medizin und die
Natur der Naturheilkunde gemeinsam?

Und hat jemand darauf eine Antwort gefunden?

Das interessiert mich sehr.
Rudolf

H.A.
15.12.2014, 07:46
Hallo Rudolf,

ich denke mal beides hat die Grundlage nicht vom Menschen geschaffen zu sein!


Gruß Hugo

TarasDad
16.12.2014, 22:52
die frage ist:
meinst du es orthografisch, spirituell oder historisch?
Orthographisch sollte klar sein, spirituell ist mir zu "hoch", da halte ich mich raus
und historisch stammt die naturwissenschaftliche medizin halt von der naturheilkunde ab ...
ich wundere mich nur, was dir so am sonntag abend durch den kopf geht ;)
...
Thomas

Veilchenviolett
17.12.2014, 13:59
Hallo Rudolf,

Deine Gedanken über Angst und Mut sind soo richtig. Hast Du wundervoll geschrieben. Danke!

Veilchenviolett

Rudolf
01.11.2020, 18:24
Liebe Leser und Mitkrebsler,
Ihr, die ihr jetzt hier lest, seid wohl mehrheitlich nicht mehr dieselben,
die vor 6 Jahren hier gelesen und geschrieben haben.
Etwa 10 Jahre lang habe ich hier gelesen und geschrieben,
habe so manchen auch persönlich kennen gelernt, bei "Nierentreffen" in Würzburg,
bin Marita begegnet, als sie zur Kur in meinen Wohnort kam,
Marita, unsere unerschrockene, lebensfreudige Mutmacherin.
Ich habe Heino in ....... besucht, als ich 300 km zu einem Geburtstag meiner Schwester fuhr.
Aus seiner Mailadresse waren Name und Wohnort erkennbar.
Inzwischen schweigt leider sein Telefon.
Ich habe nie um Rat gefragt, denn zu meiner Therapie mit der Mistel hätte mir niemand etwas raten können.

6 Jahre sind vergangen seit meinem letzten Beitrag.
Zu meiner Geschichte: Nov. 2000: Nierenzellkarzinom links, 8 cm.
6 Tage später Operation: Niere + Milz im ganzen operativ entfernt.
Bei Klinikentlassung erfahre ich: ca. 10 Lungenmetastasen gleichmäßig
über beide Flügel verteilt, Operation nicht möglich.
Also ärztlicher Vorschlag: Immun-Chemo-Therapie.
Zu erwartende Nebenwirkungen: "katastrophal".
Ich entscheide: "Lieber gesund sterben als krank leben."
Meine Lebensgefährtin sagt:
"Egal, wie du dich entscheidest, ich begleite dich." Dann heiraten wir.
Aber das Schicksal entscheidet anders:
Mir begegnet ein Arzt, der die Mistel als Heilmittel kennt.
Ohne Skepsis, ohne Euphorie wende ich sie an, lerne, sie mir selbst sc. zu spritzen.
Nach 7 Monaten CT: der Radiologe wundert sich: So etwas habe ich noch nie gesehen."
Die Metastasen sind deutlich kleiner geworden.
Aber: eine einzelne will nicht weichen. Sie sitzt ganz unten in der Lunge auf dem Zwerchfell.
Dieses wird offenbar schlechter durchblutet, so dass nicht genug Wirkstoff dort ankommt.
Im Laufe der Jahre wird sie mal kleiner, mal größer ...
Ich will zum Cyberknife, aber inzwischen ist diese Metastase zu groß.
So frage ich einen Thoraxchirurgen um Rat.
Er operiert mich und 18 Jahre nach der Diagnose bin ich das Dings nun los.
Das war 2018.
Inzwischen war ich auch wieder auf meiner Insel, aber zur Zeit geht es ja leider nicht.

Ich wünsche euch allen die Gesundheit, die ihr euch selber wünscht.
Egal, in welcher Lage du bist: erfülle dein Leben mit dem Sinn, den du ihm geben willst.
Lebensfreude ist die beste Therapie gegen jeden Krebs!
Rudolf

bibikommt
04.02.2021, 23:27
Lieber Rudolf,

wie schön von dir zu lesen!

Ich freue mich, dass es dir gut geht. Immer noch!

Leider gibt es nicht mehr so viele, die Marita noch kennen gelernt haben.

Lass es dir weiter gut ergehen.

LG Gabi

gast 57
08.02.2021, 15:04
Hallo Rudolf
Schön, wieder mal von dir zu lesen. Hast mir viele meiner Fragen dazumal beantwortet und deine positive Denkweise war für mich immer vorbildlich.
Meine Geschichte, die 2014 begann, ging bis jetzt und geht hoffentl. weiterhin sehr gut aus.
Und es gibt genug Beispiele, die sehr lange oder auch für immer einen guten Verlauf haben.
Mittlerweile ist es in diesem Forum sehr ruhig geworden. Aber trotzdem bin ich noch immer stiller Mitleser.
Ich wünsche euch allen viel Gesundheit und Glück.
Maximilian

Rudolf
16.04.2021, 11:28
Hi Gabi und Maximilian,
ich freue mich, wenigstens 2 Mitstreiter hier wiederzufinden.
Lasst es euch gut gehen.
Ich bin ja längst alt genug für die Corona-Impfung und habe das genutzt.
Euch alles Gute!
Rudolf

Monika M.
17.04.2021, 17:20
Hallo lieber Rudolf,
schön wieder mal was von dir zu hören, bzw deine "blaue Schrift" zu sehen :).
Ich war auch lange nicht mehr da und bin sehr traurig, dass es so ruhig in diesem Forum geworden ist.
An Marita denke ich oft. Sie und du wart mir damals eine große Stütze.
Liebe Grüße und alles Gute
Monika

Rudolf
31.08.2021, 16:33
Danke, liebe Monika,
auch Dir alles Gute und totale Gesundheit!
In blauer Schrift!
Rudolf