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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Mein Mann hat Hodenkrebs


Paulamaus
29.09.2011, 14:33
Hallo,
letzte Woche Montag haben wir erfahren, daß mein Mann zu 99% Hodenkrebs hat.
Er hatte eine Veränderung am Hoden festgestellt, allerdings schon vor einigen Wochen. Dann kam ein Ziehen in der Leiste hinzu und dann ist er zum Urologen.
Dieser hatte ihn dann sofort ins Krankenhaus überwiesen.
Dort wurde ein Ultraschall vom Bauchraum gemacht. Es wurden keine weiteren Tumore in der Niere oder vergrösserte lymphknoten gefunden. Beim Röntgen des Thorax war die Lunge unauffällig.
Ihm ist am nächsten Tag der rechte Hoden entfernt worden und zwei Tage später durfte er nach Hause.
Im Blut waren keine Tumormarker zu finden. Die Ärztin sagte aber, daß das nichts heissen muss.
Das historische Ergebnis haben wir leider noch nicht, warten aber jeden Tag darauf.

Der Hoden ist per Leistenschnitt entfernt worden. Nun haben wir natürlich Angst vor dem Ergebnis. Was meint ihr wie hoch die Chance für ihn ist, da er keine Tumormarker und keine Auffälligkeiten auf Niere, Lunge und Lymphknoten hat?
Ich denke nächste Woche kommt er erst mal in die "Röhre" um einen genaueren Befund zu bekommen.

Noch ein Problem ist die Wundheilung.
Natürlich war der Penis und der Hoden dunkelblau und geschwollen, was aber nun langsam verschwindet.
Aber unterhalb der Narbe bis hin zum Penisansatz ist nun eine harte Verdickung/Schwellung (wie eine Wulst), die irgendwie nicht abklingen will. Er sagt es zwar nicht, aber ich glaube es tut ihm auch weh.
Habt ihr eine Idee was das sein kann? Baut sich das mit der Zeit ab?

Danke für Eure Antworten!

Liebe Grüsse
Kerstin

Ilmarinen
29.09.2011, 18:50
Hallo Kerstin,

erstmal viel Kraft und alles Gute für die nächsten Tage!
Der Wulst, von dem Du sprichst, ist wahrscheinlich die normale Wundheilung, schließlich wird nicht nur der Hoden entnommen, sondern auch Samenleiter etc getrennt. Das kann leicht eine Woche oder paar Tage länger dauern.
Wenn nichts gefunden wurde bei Röntgen und Ultraschall, dann ist das erstmal gut. Auch die fehlenden Tumormarker sind ein Zeichen dafür, dass es in keinem fortgeschrittenen Stadium ist.

So oder so, selbst in den fortgeschritteneren Stadien ist hodenkrebs hervorragend heilbar - in den anderen Beiträgen kannst Du viele Verläufe nachlesen. Die Chancen sind also sehr gut.

Das warten auf die Ergebnisse ist natürlich psychisch belastend, am besten liest Du Dir mal den Blauen Ratgeber Hodenkrebs der Krebshilfe durch (googlen), der gibt einen guten Überblick.

Alles Gute,

Ilmarinen

Snoopy0815
29.09.2011, 20:17
Hallo Paulamaus,
erst mal möchte ich euch beiden Kraft und Ausdauer für die nächste Zeit wünschen.
Ich bin Anfang des Jahres auch an Hodenkrebs erkrankt. (36Jahre)
Nun bin ich schon ein halbes Jahr weiter wie dein Mann. Bei mir war es ein reines Seminom ohne Streuung. Ich denke so wird es bei euch auch sein.

Also Kopf hoch und durch !!

Bitte denk auch nun langsam auch an eine Krebsnachbehandlung.

Euer Urologe(in) wird euch wahrscheinlich drei Varianten vorschlagen.

1. Wait & See. ( Nur beobachten)
2. Strahlenbehandlung
3. Chemo

Ich habe mich damals für die Variante 3 entschieden. (siehe Beitrag Cts oder MRT )

Informiert euch, holt eine Zweit- oder eine Drittmeinung ein. Mir hat damals die Urologische Ambulanz der Uni in Ulm sehr gut geholfen. :)

Also viel Glück, alles gute
Snoopy0815

Bilskirnir
30.09.2011, 10:16
Aber unterhalb der Narbe bis hin zum Penisansatz ist nun eine harte Verdickung/Schwellung (wie eine Wulst), die irgendwie nicht abklingen will. Er sagt es zwar nicht, aber ich glaube es tut ihm auch weh.
Habt ihr eine Idee was das sein kann? Baut sich das mit der Zeit ab?


Hallo ich habe das dieses Jahr auch alles durchgemacht mit meinen 22 Jahren, das ganze ist erst mal ein ziemlicher Schock :(

Ich kann dir vielleicht bei dieser einen Frage helfen, was diese "Wulst" ist, die hatte ich auch und hatte gleich Angst gehabt, dass es vielleicht was schlimmes ist, dieses "Wulst" bei mir war allerdings von harmloser Natur, es war blos eine Art Blutansammlung oder Bluterguss, oder ein Stück vom Samenleiter, also jetzt nix bedrohliches.

Ja Schmerzen hatte ich auch, wo man es angefasst hat, und es braucht einige Zeit bis es weg ist, also keine Sorgen machen, aber vielleicht beim nächsten Arztbesuch mal ansprechen.

Für die kommenden Tagen, Wochen und Jahre wünsche ich euch alles Gute

Paulamaus
30.09.2011, 15:07
Hallo und danke schon mal für die Antworten.
Heute ist die OP 8 Tage her und wir haben immernoch kein Ergebnis.
Ist das normal?

Gestern haben wir im Krankenhaus angerufen, und man sagte uns, daß sie noch nicht alle Befunde haben.
Das macht uns - vor allem mich - ganz verrückt.

Peter wird sich, falls er die Wahl hat auf jeden Fall für die Chemo entscheiden sagt er.

Was haltet ihr von Bestrahlung? Da hab ich noch nicht so durchgeblickt, da viele von bleibenden Folgeschäden sprechen und dann doch lieber die Chemo wählen.

LG kerstin

Bilskirnir
30.09.2011, 19:36
Bei mir hat es auch andert halb Wochen gedauert, ich hatte auch gedacht das es schnell geht bis das Ergebnis da ist :(.

Andree
01.10.2011, 05:33
Peter wird sich, falls er die Wahl hat auf jeden Fall für die Chemo entscheiden sagt er.


Wartet erstmal den Befund ab. Da steht auch drin wie groß der Tumor genau war. Es muß nicht immer gleich die Chemo-Keule sein. Ich war schon ganz kurz vor einer freiweilligen ambulanten Chemo und hab mich am Ende doch noch für Wait&See entschieden. Meine OP ist nun 10 Monate her und bis heute bereue ich es nicht, keine Chemo gemacht zu haben.

Mir wurde von einem Prof. geraten, ich sollte mir die Kräfte für eine Chemo lieber für einen tatsächlichen Rückfall aufheben und keine Chemo auf blauen Dunst machen. Durch die engmaschigen Kontrollen würde man ohnehin nahezu zu 100% geheilt.

Sam68
01.10.2011, 09:57
Hallo und danke schon mal für die Antworten.
Heute ist die OP 8 Tage her und wir haben immernoch kein Ergebnis.
Ist das normal?

Gestern haben wir im Krankenhaus angerufen, und man sagte uns, daß sie noch nicht alle Befunde haben.
Das macht uns - vor allem mich - ganz verrückt.

Peter wird sich, falls er die Wahl hat auf jeden Fall für die Chemo entscheiden sagt er.


LG kerstin

Morning Kerstin,

also zunächst einmal wünsche ich euch alles Gute und viel Kraft. Ich muß sagen, aus meiner Sicht ist das ganz und gar nicht normal, dass ihr so lange warten müßt. Irgendwie lese ich das aber immer wieder hier im Forum, dass viele Leute lange auf ihre histologischen Befunde oder ihre CT-Ergebnisse warten müssen. Habe dann manchmal den Eindruck, dass manche Leute wohl in Wald- und Wiesenkliniken behandelt wurden oder bei einem Medizinmann waren, ich weiß nicht, aber bei mir war das wie folgt:

Montag Urologe, Befund nach Ultraschall... Hodentumor

Mittwoch OP, Entfernung des Hodens... nachmittags vorläufiger Befund durch meine operierende Urologin... Hodenkrebs, der zweite Hoden unauffällig

Freitag Befund des Pathologen... Seminom

Der Befund wurde dann allerdings nochmals zur Uni-Klinik geschickt um eine Zweitmeinung einzuholen... dieser dauerte in etwa 8 Tage, bestätigte aber nur den ersten Befund.

Also meine Wunde bzw. Hoden und Penis hatten sich weder vor noch nach der OP in Form oder Farbe verändert, das mit dem blauen Penis finde ich schon sehr seltsam, am besten den Urologen fragen. Das mit der Wulst über bzw. unter der OP Narbe hatte ich auch, war zwar ein wenig schmerzhaft, aber im Rahmen des erträglichen. Meine Urologin erläuterte mir das wie folgt:
Durch den Schnitt in der Leiste wird ja nicht nur die Haut und einige darin liegende Nervenbahnen verletzt, sondern auch darunter liegendes Gewebe. An dem Punkt an dem der Hoden abgetrennt wird und unter der Haut muß die Wunde natürlich auch "innerlich" genäht werden, dies passiert mit "selbstauflösendem Faden" und dann wird erst die Haut genäht. Durch die Wundverletzung und die "innerliche" Wundnähung, kann sich dieser Wulst bilden, welcher aber nach 8 bis 10 Tagen deutlich zurückgeht... so war es zumindest bei mir. Nach zehn Tagen wurden die Fäden gezogen und ein paar Tage später war alles wie vorher, ausser der Narbe. Im bereich der Leiste habe ich jetzt ein "Taubheitsgefühl" welches aber auch normal ist, wegen der durchtrennten Nervenbahnen, dieses kann bis zu einem Jahr anhalten, ist aber keinesfalls störend.

Was eine mögliche Chemotherapie angeht, da gebe ich Andree zu 100% Recht, ihr solltet erst einmal den Befund abwarten, bevor ihr euch über mögliche Therapien Gedanken macht. Ich hatte einen ähnlichen Krankheitsverlauf, wie dein Mann, und mich auch für Wait & See entschieden... leider wurde bei mir nach drei Monaten, bei der Nachsorgeuntersuchung, festgestellt, dass der Krebs doch gestreut hatte und ich mußte mich dann halt etwas später der Chemotherapie unterziehen. Würde es aber immer wieder so machen. Du/ihr könnt ja dazu auch mal in meinen Tread schauen, da seht ihr wie es einem ergehen kann--->>>
http://www.krebs-kompass.org/showthread.php?t=51742

Macht euch nicht verrückt, natürlich ist so eine mögliche Diagnose zunächst einmal niederschmetternd, aber ganz wichtig für euch beide ist jetzt, weiterzumachen als wäre nichts gewesen. Diese Art des Krebses ist, selbst in fortgeschrittenen Stadien, hervorragend heilbar. Verrücktmachen hilft euch auch nicht weiter und bringt nicht wirklich etwas. Und ganz wichtig, wie meine Frau immer so schön sagt, sich nicht von dem Thema beherrschen lassen.

Es ist Wochenende, die Sonne scheint, geht raus und stellt was tolles an, geht essen oder macht euch eine leckere Flasche Wein auf... es kommt eh, wie es kommen soll...

Drücken euch die Daumen

Sam

Paulamaus
01.10.2011, 20:59
Ich danke euch!!!

Am Fretag Nachmittag hatten wir den Anruf aus dem Krankenhaus.
Wir sollen am Dienstag um 13.30 Uhr zur Besprechung erscheinen...

Andree
03.10.2011, 17:53
P.S.: Warum der Hoden nun blau war ist mir zwar auch ein Rätsel, aber meine Lanze war nach der OP auch total blau, rot und grün und richtig geschwollen. Dadurch sah mein Bommel total krumm, verbeult und unnatürlich aus. :eek: :rolleyes: Auf Nachfrage wurde mir gesagt, das kommt davon weil der Penis mit Klebeband fest am gegenüberliegenden Oberschenkel fixiert wird. Damit er dem operierenden Arzt nicht im Weg hängt. :cool:

Das legt sich von selbst. ;)

Melde Dich doch mal wieder nach Eurem Termin.

Bleibt nur alles Gute zu wünschen!

Paulamaus
05.10.2011, 07:35
So, also - es war ein Seminom, welches sich noch nicht ausgebreitet hat.
Der Tumor war 3 cm groß.
Nun hat man Peter vor die Wahl gestellt Wait and See oder eine Gabe Chemo zu machen.
Wir haben wirklich lange überlegt und abends dröhnte uns der Kopf, aber er möchte sicher gehen, zumal er im Januar auch einen neue Arbeit anfängt, wirklich alles getan zu haben. Der Evtl. Spätschäden sind wir uns bewusst und dass es kein zuckerschlecken wird ebenso. Aber ich denke, da es nur eine einzige Gabe ist, schafft er das mit seiner positiven Einstellung ganz gut.
Letztendlich ist es seine Entscheidung und die hat er getroffen.

Andree
05.10.2011, 07:56
Dann mal herzlichen Glückwunsch, so kurios es auch in dieser Situation klingt.
Mit einem Seminom unter 4 cm Größe, hat Dein Mann vom Schlechten nur das Beste erwischt. :rolleyes:
Die Entscheidung pro Chemo, contra Wait&See liegt ganz bei ihm und die ist auch völlig ok, wenn er sich damit sicher fühlt.

Liest sich vielleicht krass, aber nach dem was ich hier schon so bei anderen HK-Patienten gelesen habe, wie z.B. 3 Zyklen Chemo, Nicht-Seminom, Lymphknoten-Entfernung usw.,
empfinde ich mein eigenes Seminom, nur mit OP und Wait&See, schon fast beschämend als "Anfänger-Krebs". :o

Darum, freut Euch über den Befund. :)

Sam68
05.10.2011, 10:18
Morning ihr beiden,

auch wenn sich das etwas komisch anhört, so sind das doch gute Neuigkeiten. War bei mir ja ähnlich, wobei ich mich gegen die Chemo entschieden habe, aber so wie dein Mann das sieht, ist das ganz bestimmt die beste Möglichkeit "auf Nummer Sicher zu gehen" und keine Angst...

... mein Prof meinte, das geht alles ambulant und ist in drei Tagen vergessen, am ersten Tag vorspülen, dann ein Tag die Medikation und am dritten Tag nachspülen und wenn man einigermaßen körperlich fit ist, würde man das sehr gut und fast ohne Nebenwirkungen vertragen.

Wünsche euch mal alles erdenklich Gute und drücke die Daumen

Sam

der heute mächtig was zu feiern hat ;)

Paulamaus
05.10.2011, 10:39
Hi, ja wir sind auch froh - wenn uns diese Entscheidung gestern auch sehr schwer gefallen ist.

Sam, was ist denn "vor- und nachspülen"?
Man sagte uns, daß er nur einen Tag ambulant dort bleiben muss und dann nach Hause kann.
Und daß der Tiefpunkt der Chemo ungefähr 1,5 Wochen nach der Gabe erfolgt. Also dass die weissen Blutkörperchen völlig im Keller sind, Müdigkeit und Abgeschlagenheit. Erbrechen und Übelkeit allerdings in den ersten Tagen.
Ist das so?

Paulamaus
05.10.2011, 10:45
Ach so und noch was vielleicht - er wird die Carboplatin-Chemo bekommen

Andree
05.10.2011, 11:07
Carboplatin ist praktisch die gängige ambulante Variante.

Kurz bevor ich mich zur Chemo "anmelden" wollte, hat mir die Arzthelferin das noch erklärt. Die Carboplatin-Therapie besteht aus einem einzigen Termin, mit insgesamt 3 Infusionen. Bei mir sollten alle 3 an einem Tag verabreicht werden, damit hätte ich also einige Stunden in der Praxis verbracht. Was die erste und dritte Infusion nun genau bezwecken, weiß ich allerdings nicht 100%ig. Man soll reichlich Wasser mitnehmen und ein bißchen Obst zum essen zwischendurch! Das mit dem "Tiefpunkt" kann natürlich variieren. Jeder verträgt Carboplatin anders. Hab hier im Forum von einem gelesen, bei dem tat sich am ersten Tag noch gar nichts. Abends normal schlafen gegangen und am nächsten Tag ging es u.a. erstmal mit der extremen Müdigkeit und Übelkeit los. Da ging der Tiefpunkt sofort los und es hat sich dann täglich wieder gebessert.

Ich habe im Netz eine PDF-Carbo-Broschüre gefunden: http://iframe.shop.mepha.ch/prodspecs/mepha/serviceprods/21209.pdf

Also wie gesagt, es ist immer verschieden.

J.M.
05.10.2011, 15:53
Die chemo-medikamente schlagen auf den Magen, aber es werden gegen die Übelkeit Medis gegeben und nach 2-3 Tagen geht es wieder.
Mit Nachspuelen ist gemeint, das Kochsalzlösung und Medis gegeben werden die die Nieren-Aktivität anregen um die Chemo-Medis wieder aus dem Körper zu bekommen. Also nichts schlimmes. Immer gut Mut, es hoert sich am Anfang immer schlimmer an als es ist.
Von allen Krebsarten hat sich Dein Mann die "Beste" ausgesucht ;-) , Hodenkrebs ist nahe zu 100% heilbar.
Gruß
Jörg

Sam68
06.10.2011, 11:09
Hi, ja wir sind auch froh - wenn uns diese Entscheidung gestern auch sehr schwer gefallen ist.

Sam, was ist denn "vor- und nachspülen"?
Man sagte uns, daß er nur einen Tag ambulant dort bleiben muss und dann nach Hause kann.
Und daß der Tiefpunkt der Chemo ungefähr 1,5 Wochen nach der Gabe erfolgt. Also dass die weissen Blutkörperchen völlig im Keller sind, Müdigkeit und Abgeschlagenheit. Erbrechen und Übelkeit allerdings in den ersten Tagen.
Ist das so?

Morning ihr beiden...

also mit dem vor- und nachspülen ist eine Infusion gemeint, die bei Chemotherapien zumeist vorweg als Kochsalzlösung verabreicht wird um den Körper und vor allem die Nieren noch einmal durchzuspülen, sie kann bereits Medikamente gegen Übelkeit und Kortison enthalten (war bei mir so, immer 1000ml), dann wird erst das Zytostatika (Krebsmedikament) verabreicht. Dies wird genau nach Größe und Gewicht des Patienten berechnet und verabreicht. Und danach wird noch einmal nachgespült, auch wieder mit Kochsalzlösung. Zu Übelkeit und Erbrechen kann ich wenig sagen, da jeder da anders reagiert und ich mit Erbrechen keine Erfahrung machen mußte. Mein Prof sagte mir auf jedenfall damals, dass diese Medikation sehr gut verträglich wäre und bei einer einmaligen Gabe es kaum zu Nebenwirkungen kommen würde, also man würde sich etwas "raulich" fühlen, so etwa wie ein Kater nach einer durchzechten Nacht und auch nur in den wenigsten Fällen käme es zu Haarausfall. Aber wie erwähnt, ich hatte mich dagegen entschieden und durfte jetzt den langen Weg von drei Zyklen Chemotherapie durchwandern, war aber auch auszuhalten. Und seit gestern weiß ich, ich bin geheilt und, zumindest momentan, krebsfrei.

Eins ist mir aber gerade noch aufgefallen, als kleinen Tip, solltet ihr eure Familienplanung noch nicht abgeschlossen haben, informiert euch mal noch eingehend bei euerm Arzt über die Möglichkeiten, z.B. Sperma einzufrieren vor der Chemotherapie, denn laut meinen Ärzten sollte man zwei Jahre nach der Chemo möglichst nicht versuchen ein Kind zu zeugen und es besteht auch die mögliche Nebenwirkung, dass es später vielleicht gar nicht mehr geht.

Drücke euch die Daumen

Sam

Paulamaus
06.10.2011, 21:02
Familienplanung ist bei uns abgeschlossen, zum Glück.
Danke für die Erklärungen.
Peter muss morgen nun doch noch ins CT, was ich auch für notwenig halte zur Sicherheit und nächste Woche Mittwoch hat er den Termin für die Chemo.

Bilskirnir
06.10.2011, 22:31
Mit der Übelkeit kann ich sagen, das die bei mir immer erst nach 4-5 Stunden kam, also wo die Chemo fast schon durch war, ich bekam da immer auf Anfrage solche Tropfen, die mir relativ schnell geholfen haben, man solle da nicht geizen und einfach danach verlangen.

Paulamaus
07.10.2011, 16:34
So, Peter war heute nochmal beim Urologen. Im Hoden und in der leiste hat er noch von der OP einen Bluterguss. Aber nicht schlimm, der Arzt sagt, das geht mit der Zeit weg.

Danach ist er ins Krankenhaus zum CT gefahren. Die Bider haben wir schon.
Montag wird er damit wieder zum Urologen gehen. Dieser hat ihm geraten, die Chemo doch anstatt im Krankenhaus in der Gemeinschaftspraxis Dr. Kämmerling in Kempen machen zu lassen. Das wäre sehr schön, denn Kempen ist von uns keine drei kilometer entfernt.

Also hat er für Mittwoch den Termin abgesagt und wird am montag, nachdem der Urologe die Bilder ausgelesen hat erfahren, wann die Chemo in der Praxis gemacht wird.

Noch eine Frage - wir haben drei Hunde... wie ist das mit dem Immunsystem wenn er zu Hause ist? Was müssen wir beachten?

Sam68
07.10.2011, 18:59
So, Peter war heute nochmal beim Urologen. Im Hoden und in der leiste hat er noch von der OP einen Bluterguss. Aber nicht schlimm, der Arzt sagt, das geht mit der Zeit weg.

Danach ist er ins Krankenhaus zum CT gefahren. Die Bider haben wir schon.
Montag wird er damit wieder zum Urologen gehen.

Noch eine Frage - wir haben drei Hunde... wie ist das mit dem Immunsystem wenn er zu Hause ist? Was müssen wir beachten?

Hallo ihr beiden,

dann scheint es ja nichts beunruhigendes zu sein, oder habt ihr nur die Bilder ohne Befund bzw. Erklärung bekommen???

Mit eueren Hunden? Das dürfte kein Problem sein, auch für das Immunsystem nicht, eher sogar das Gegenteil, dadurch kommt dein Mann raus an die frische Luft und hat Bewegung. Wir haben auch Tiere, gab da keinerlei Probleme und unser Junior ist zwölf und hat eh die Angewohnheit jegliche Krankheiten aus der Schule mit nach Hause zu bringen... was kommen soll, kommt eh. Viel trinken, vielleicht ein paar mehr Vitamine bzw. Obst und Gemüse als sonst, das hat mir persönlich ganz gut geholfen.

Trotz allem, schönes Wochenende

Sam

Paulamaus
07.10.2011, 21:03
Die Bilder hat er ohne Befund mitbekommen...
Die liegen nun hier und keiner von uns weiß was da zu sehen ist...:-(((

Sam68
08.10.2011, 09:15
Die Bilder hat er ohne Befund mitbekommen...
Die liegen nun hier und keiner von uns weiß was da zu sehen ist...:-(((

Unfassbar sowas, also der Radiologe hätte mich zum letzten Mal gesehen...
Ich war dieses Jahr schon 3mal beim CT und die Radiologin hat die Bilder immer unmittelbar nach der Untersuchung mit mir und meiner Frau besprochen, am gleichen Tag noch hatte meine Urologin den Befund und ich habe die Bilder auf CD mitbekommen.

Die wissen doch hoffentlich auch, dass man auf glühenden Kohlen sitzt???

Euch alles beste

Sam