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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : nach Chemo Gallengänge verklebt!


30.12.2003, 22:20
Guten Abend,
bei meiner Oma ist im Oktober letzten Jahres Bauchspeicheldrüsenkrebs festgestellt worden. Inoperabel. Er sitzt am Kopf und hatte auch schon in die Leber gestreut.
Dank einer Chemo sind die Metastasen vollständig weggegangen, und der Tumor an der Bauchspeicheldrüse ist nicht gewachsen.
Letzte Woche ist meine Oma dann wieder ins Krankenhaus gekommen, da sie \"ganz gelb\" wurde. Diagnose: Gallengänge (als Nebenwirkung der Chemo?) verklebt. Gestern wurde versucht, einen Stand zu setzten, was allerdings nicht geklappt hat. Jetzt versucht man es mit Medikamenten und meine Oma wurde wieder aus dem Krankenhaus entlassen.
Meine Frage: was kann man außer dieser Medikamentierung noch machen? Kann man den die Gallengänge so wieder frei bekommen? Gibt es noch andere Möglichkeiten? Gibt es Betroffene, die mir bei diesem Thema weiterhelfen können?

Ich bedanke mich jetzt schon für ihre Hilfestellung, wünsche viel Kraft für das neue Jahr!M_a_r_e_n@web.de

31.12.2003, 10:17
Hi Maren,
dass mit den Gallengängen kommt sehr sehr oft vor. Normal setzt man einen Stent, das hilft eigentlich immer. Von medikamentöser Behandlung habe ich noch nichts gehört. Warum hat das mit dem Stent nicht geklappt?
Der Gallenabfluss verstopft eigentlich nicht durch die Chemo, sondern dadurch, dass der Tumor darauf drückt. (Das bedeutet nicht,dass bei Deiner Oma eine Verschlechterung eingetreten sein muss.)
Meine Mutter hat inzw. einen Metallstent und lebt hervorragend damit.
Guten Rutsch und alles liebe
Katharina

06.01.2004, 11:17
Hallo, Maren,
ohne Stent wird der Ikterus nicht geheilt, man kann ihn zwar mit Antibiotika eine Weile in Schach halten, aber wenn die Ursache nicht bekämpft wird, kommt es zu Leberschäden.
Was hat denn mit dem Stent bei Deiner Oma nicht geklappt ?
LG Barbara

07.01.2004, 12:38
Hallo, Maren,

'Ikterus' bezeichnet den medizinischen Hintergrund für die Gelbfärbung der Haut (landläufig Gelbsucht), sorry, merke manchmal schon gar nicht mehr, wenn ich solche Wörter verwende... Die Haut wird gelb, weil die Leber nicht richtig arbeiten kann, passiert, wenn die Galle nicht mehr abfließt wg. Verklebung/Verstopfung der Gallengänge oder weil der Abfluss durch den Tumor zugedrückt wird.

Der Ikterus muss mit Antibiotika behandelt werden, geht aber nicht weg, solange die Galle nicht abfließen kann. Da hilft auch die Chemo nicht. Wenn der Abfluss für längere Zeit 'verstopft' bleibt, kann kann das zu dauerhaften Leberschäden führen.
Ein Stent muss nicht zwingend durch den Gallengang gelegt werden, kann auch als eine Art Bypass gelegt werden (das geht ohne großen Aufwand).

Vielleicht wäre es hilfreich, wenn aus der Familie einer mit Deiner Oma zum Arzt geht. Als Angehöriger kann man sich eher distanzieren beim Zuhören und Nachhaken, als Betroffener treffen einen die Infos ganz anders.
Lasst Euch erklären, warum der Stent nicht gelegt werden konnte; 'schlicht und ergreifend verklebt' ist ein Problem, das gelöst werden muss.
Fragt auf jeden Fall, welche Chemo Deine Oma jetzt bekommt (genaue Bezeichnung), damit zumindest der Hausarzt sich über die möglichen Nebenwirkungen informieren kann (das erzählen die Onkologen nicht so gern) und im Bedarfsfall auch helfen kann.

Ich drücke Euch die Daumen,
LG Barbara