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MM90
27.10.2011, 21:27
Hallo,

nach fast zwei Jahren stillem Mitlesen, das mir oft sehr geholfen hat, möchte auch ich mich nun zu Wort melden, besonders mit der Frage nach Gleichgesinnten, mit denen ich mich austauschen kann, da ich langsam nicht mehr klar komme.

Aber ersteinmal zu der Geschichte meiner Mama, die vor einem Monat an BSPK gestorben ist:
Im Februar 2010 wurde bei meiner Mama Bauchspeicheldrüsenkrebs diagnostiziert, mit (wie das ja leider meist der Fall ist) einer schlechten Prognose. Nach verschiedenen Chemos, die im Nachhinein nur mehr kaputt gemacht haben als zu helfen, ist sie nach langem, schlimmen Leiden vor einem Monat gestorben. Sie war 48 Jahre jung und hat bis zuletzt tapfer gekämpft.
Ich selber bin 21 und habe seit der Diagnose, besonders aber in den letzten Monaten, jede freie Minute bei ihr verbracht. Ich bin froh, dass ich sie bis zur letzten Minute begleiten konnte und habe jetzt den wichtigsten Menschen in meinem Leben verloren. Ich realisiere nur langsam, dass sie nicht mehr da ist und von Tag zu Tag habe ich mehr mit den Erinnerungen an die letzten, schlimmsten Wochen ihres Lebens zu kämpfen.
Mein Freund und meine Freunde unterstützen mich, trotzdem fühle ich mich mit meinen Problemen allein, da keiner von ihnen dieses Schicksal (glücklicherweise) teilt.

Nun hoffe ich hier auf Gleichgesinnte zu treffen, die diese Gefühle und Situationen kennen und mit denen ich mich ggf. per Mail austauschen kann. Ich weiß im Moment einfach nicht, wie ich mit der ganzen Situation zurechtkommen soll, es wird immer schlimmer statt besser:(

Liebe Grüße
MM

Phelora
27.10.2011, 21:44
Hallo du,

fühl dich erst einmal ganz lieb umarmt und gedrückt :knuddel:
hier findest du sicher sehr viele menschen die genau deine gefühle teilen.

mein papa ist vor drei wochen nach einem schweren kampf eingeschlafen.
diese unwirklichkeit, dass dieser geliebte mensch nicht mehr wieder kommt, man ihn nie wieder sehen, riechen, hören oder in den arm nehmen kann ist wohl eins der schlimmsten gefühle. dazu kommt, dass es einfach so schwer zu begreifen ist und man sich immer diese frage des warum stellt.
ich kann so gut verstehen wie es dir geht und wie du dich fühlst.
immerhin ist dieser mensch doch ein teil von einem selbst gewesen und hat einen das ganze leben lang begleitet. und jetzt ist er einfach nicht mehr da.
auch wir haben meinen papa bis zum schluss begleitet und waren jeden tag an seiner seite.
dieses gefühl des allein seins und dass man glaubt andere die dieses schicksal nicht teilen können einen vielleicht weniger verstehen kenne ich. ich habe mich von vielen distanziert und nur noch mit den engsten menschen in meinem leben gesprochen darüber. mein freund war mir eine sehr grosse stütze. zwar kennt er solch eine situation auch nicht, aber egal wie ich auch war ob traurig, böse, oder niedergeschlagen...er stand wie ein fels neben mir und hat immer gesagt er kann mich verstehen und tut was er kann um mich zu unterstützen. das tat immer sehr gut.
hier im KK habe ich viele liebe menschen kennen lernen dürfen mit denen man sich einfach verbunden fühlt, weil sie das gleiche oder ein ähnliches schicksal teilen. sicher wirst auch du hier viele liebe menschen finden. zu wissen, dass es menschen gibt die genauso denken und fühlen wie man selber tut gut und ich habe mich immer aufgefangen gefühlt.

ich wünsche dir für die kommende zeit ganz viel kraft und liebe menschen die für dich da sein werden.
deiner mama geht es da wo sie jetzt ist sicher gut und sie wurde von all den lieben menschen empfangen die schon dort sind. :engel:

liebe grüße susann

Bina1982
03.11.2011, 01:38
Hallo ihr beiden, auch ich weiß nur zu gut wie es euch geht. Meine über alles geliebte und bis zum Schluß kämpende Mama ist vor heute 3 Wochen (12.10) für immer eingeschalfen. Ich vermisse sie so unendlich.......wie soll man nur mit diesem Verlust weiterleben? Wir haben es Mama versprochen...haben versprochen uns um Papa zu kümmern......aber es ist so schwer.........