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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : adjuvante oder neoadjuvante Chemo?


Kirsten74
09.11.2011, 20:13
Hallo und guten abend, vielleicht kann mir hier jemand weiterhelfen. Habe heute 2. Meinung zu meinem Befund eingeholt bei triple neg. ductalem Mamma-Ca li. G3 T2. Erstmeinung war neoadjuvante Chemo, dann OP, danach Bestrahlung.
2. Meinung heute: Zuerst BE-OP dann Chemo und danach Bestrahlung. Beide Vorschläge wurden mir erläutert und nun soll/muss ich mich entscheiden. Wer von euch kann mir seine Erfahrungen mit der prä- bzw. postoperativen Chemo mitteilen, oder wer stand vor der gleichen Wahl? Ich weiß ich muss die Entscheidung selbst treffen, würde trotzdem eure Meinung gerne hören.
Liebe Grüße
Kirsten

Jule66
09.11.2011, 20:38
Hallo Kirsten,
ich stand vor der gleichen Wahl und habe zum Glück...die Chemo neoadjuvant gemacht.
Sonst wüßte ich heute nicht,dass ich eine Komplettremission hatte,die wiederum eine gute Prognose ergibt.Damit läßt es sich leichter leben.
Mittlerweile werden die Forderungen nach neoadjuvanter Chemo bei TN immer lauter.
Logisch: wenn die geplante Chemo nicht anschlägt,kann man umstellen...und eine andere Option als Chemo gibt es für uns nicht.
Es ist zwar am Anfang schwer auszuhalten,dass das Biest immer noch da drin sitzt,aber sobald sich etwas positives tut,beflügelt das auch.
Es wird alle 2 Zyklen per Ultraschall kontrolliert und man kann dem Biest beim Schrumpfen zusehen.
Meiner war nach der 2.Chemo weg.
Und:i.d.R. spricht die Chemo bei TN gut an.
Dir alles Gute,Jule

SonneSollScheinen
09.11.2011, 20:59
Hallo Kirsten,

ich kann mich meiner Vorrednerin nur anschliessen. Auch ich habe die Chemo neoadjuvant gemacht. Zu mir hat man neben den Argumenten, die Jule bereits aufgezählt, hat auch gesagt, dass die OP einfacher werden würde, wenn der Tumor bereits geschrumpft ist. Ich hatte einen relativen grossen Tumor bei einer sehr kleinen Brust. Es hat mir auch geholfen die Chemos durchzustehen, denn bereits nach der 2. Chemo wurde der davor "hart" erfühlte Tumor weich und ist von Kontrolle zu Kontrolle geschrumpft. Das hat mir geholfen zu akzeptieren, dass die Chemo sein muss.

Viele Grüsse und alles Gute für Dich,

Sonja

Wurmi
09.11.2011, 21:14
Hi,
ich hatte nicht die Option, (meine Antwort zaehlt also eigentlich gar nicht :D) wurde erst operiert und danach die Chemo, obwohl der Tumor vor OP auf 6 cm gemessen wurde, er galt da noch als gutartig, aber ich "wusste", dass da was im argen war, das ist eine andere Geschichte ;).

Eigentlich bin ich froh, das "Ding" gleich wegoperiert bekommen zu haben, denn der Gedanke, dass der Krebs in mir war, war schrecklich. Und der Gedanke, dass die Chemo vielleicht nicht bei funktioniert und ich møglicherweise keine Komplettremission haben wuerde,... daher habe ich mich im Nachhinein gefreut, dass ich erst operiert wurde. Im Nachhinein ist man immer schlauer, sicherlich wære es bei der Groesse allemal richtig gewesen, neoadjuvant zu behandeln, hatte also Glueck im Unglueck, dass mir diese Wahl genommen wurde.
Wuensche Dir alles Gute,
Wurmi

KarinaW
09.11.2011, 21:54
Ich schliesse mich Jule's Ausführungen 100% an. Meine Onkologie wollte erst operieren, aber mein Radiologe sagte mir im Vorgespräch, dass er neoadjuvant unbedingt bevorzugen würde, aus dem Grund, dass man sieht, ob es wirkt. Für mich machte das absoluten Sinn und ich wusste sofort, dass das meine Methode der Wahl war. Onkologie und Chirurg gaben ihr okay und ich bekam Chemo zuerst, nach der 2. Chemo war der Knoten schon nicht mehr so, wie er war, meine Onkologie meinte, es könne sein, dass es sich nur noch um Narbengewebe handelt. Nach der 4. Chemo MRT und es war nix mehr zu sehen, nach der 6. Chemo OP mit - Komplettremission. Das Wissen, dass die Chemo absolut durchschlagend gewirkt hat, half und hilft mir auch jetzt noch durch manch dunkle Stunden, wenn die Angst wiederkommt.
Nicht missverstehen, ich hätte es auch besser gefunden, den Krebs gleich loszusein, die obligatorischen Gänge zu meiner Onkologie vor Chemogabe waren schwer, weil ich nicht wusste, ob das Teil gewachsen war oder sonstwas. Aber jetzt bin ich froh und glücklich, dem rat meines Radiologen gefolgt zu sein, auch gegen den ursprünglichen rat meiner Onkologie.
Und ich würde es jedesmal wieder so machen! Das Wissen, dass die Chemo so durchgreifen gewirkt hat, ist mehr wert als alle guten Worte und alle Prognosen, die mir sonstwer auftischen will.

Alles Gute bei der Entscheidungsfindung.

LG Karina

AngelHope
12.11.2011, 18:46
Hallo.

Ich kann mich auch nur bei Jule anschließen. Bin froh, daß der Arzt mich damals überredet hat erst die Chemo zu machen, dann die OP. Auch bei mir war der Tumor nach der 2. Chemo fast weg und ich hatte eine Vollremission.

Alles Gute!

LG Angelhope

daisy2010
12.11.2011, 19:42
Ich bin bei der Frage adjuvant und neoadjuvant unschlüssig. Einerseits ja, sieht man, ob die Chemo anschlägt. Andererseits - und das wird von denen, bei denen neoadjuvant gut anschlägt öfters vergessen - hat der Krebs eben auch ca. 4 Monate länger Zeit, um zu streuen. Es gibt eben auch die Fälle, bei denen die neoadjuvante Therapie nicht anschlägt. Ich denke, beides sollte berücksichtigt werden.

KarinaW
13.11.2011, 00:53
Andererseits - und das wird von denen, bei denen neoadjuvant gut anschlägt öfters vergessen - hat der Krebs eben auch ca. 4 Monate länger Zeit, um zu streuen.


Ich für meinen Teil habe das nicht vergessen, sondern erfolgreich ausgeblendet. Mein Wunsch nach Gewissheit (ob die Chemo wirkt) war stärker, aber die Abende vor dem Onko-Termin waren alles andere als entspannt.
Mir kam es vor als hätte ich die Wahl zwischen Pest und Cholera, würde mich aber jederzeit wieder für neoadjuvant entscheiden.

Übrigens hatte ich alle 3 Wochen Untersuchung beim Onkologen, da hätte sie schon früher eingreifen können, wenn die Chemo nicht in die richtige Richtung gewirkt hätte, sprich der Tumor kleiner geworden wäre.

ängel
13.11.2011, 11:22
Ich hatte beides.
Beim Primärtumor (2,5cm, TN, GIII) kam er erst raus , BE-OP, und danach Chemo und Bestrahlung.
Da war ich auch froh, dass er raus war. Ich fühlte mich besser, hatte das Gefühl, da war nichts mehr drin und alles was jetzt kommt, Chemo und Bestrahlung erfolgt nur prophylaktisch (schreibt man das so?).
Dann war 2010 doch wieder was da und nun machte man erst eine Chemo.
Lokalrezidiv war 2,2 cm gross, GIII, TN.
Nach einigen Sitzungen erfolgte Ultraschall und er wurde immer kleiner. Zum Schluss war er nicht mehr zu sehen und zu tasten.
Dann OP.
Und-denkste- er war doch wieder auf 1,4 cm angewachsen oder war gar nicht kleiner geworden und die haben nicht richtig geguckt.
Ich würde ihn immer wieder erst rausnehmen lassen.
Wenn ich dann die Chemo nicht vertrage und man muss die Stärke senken kann das nicht mehr so schlimm sein, als wenn das Biest noch drin sitzt.
Hast du dich schon entschieden?:confused:

ängel
13.11.2011, 11:31
Was isch noch vergessen habe:
Als er immer kleiner wurde und nicht mehr zu sehen, hatte ich immer Angst der Operatör findet ihn nicht und nimmt was falsches raus.
Irgendwie wurde auch eine andere Stelle angegeben wo der Tumor sitzen sollte.
Er sagte mir auch nach der OP."Da war nichts mehr. Kein Tumor und keine LK."
Ich dachte; da haben sie mit der Chemo wirklich alles wegbekommen.
Beim Abschlussgespräch mit der Ärztin hat sie mir nicht gesagt dass noch was gefunden wurde.
Das hab ich erst gelesen, als ich das Journal und die Beschreibungen von der Pathologie bekommen habe.
Wenn vor der Chemo operiert wird kann man sich doch sicher sein dass sie den Tumor rausnehmen, denk ich mal.
Wenn er allerdings zu gross ist, muss man erst Chemo geben um ihn kleiner zu machen.
Aber das nächste Mal würde ich operieren lassen wenn das Ding noch zu sehen ist. Wenn ich mitreden dürfte.

Jule66
13.11.2011, 11:47
Hallo,
also ganz so ist es nun auch wieder nicht.Mir hatte man nach der 2. Chemo,bei der Ultraschallkontrolle,einen Clip an die Stelle gebracht(geschossen:rolleyes:),wo der Tumor war bzw.am Sterben:D war.
Ferner kann man histologisch schon erkennen,ob da der Tumor gesessen hatte,d.h.man sieht zumindest Narbenfelder,da wo er vernichtet wurde.Ich habe das bei meinem selbst gesehen,im Mikroskop.
Ich bleib dabei: kurzfristig ist es natürlich die entspanntere Variante,den Tumor so schnell wie möglich herausnehmen zu lassen.Läßt man ihn drinnen,bleibt zunächst die Angst...aber wenn sich nach der 2.Chemo deutlich was getan hat,ist die Freude und Zuversicht umso größer.Man muß also zunächst lediglich 6 Wochen aushalten...man kann jederzeit abbrechen und doch operieren,aber die Chance,zu sehen,ob und wie die Chemo wirkt,hat man nur bei der neoadjuvanten Methode.Ich würdesonst immer zweifeln,ob die Chemo nun gewirkt hat oder nicht.Und je nach Befund kann das sehr belastend sein.:shy:
LG,Jule

ängel
13.11.2011, 11:57
Ja Jule,
wenn man die Stelle irgendwie markiert wo das Biest gesessen hat, da wäre ich auch beruhigter.
Aber mir war irgendwie mulmig, besonders weil die Tumorstelle noch falsch angegeben wurde.
Nun war ich vorher auch schon 2xoperiert (2 Tumore und Achselausräumung) da waren bestimmt ne Menge Narben vorhanden.
Mit jedem neuen Tumor werden wir ja auch schlauer.
Aber ich denke mal bei mir ist jetzt sowoeso Schluss, da kommt nichts mehr.
Hauptsache ist, dem Krebs wird der Garaus gemacht.:tongue

Jule66
13.11.2011, 12:01
Liebe Angel,
ich denke mal,dass das bei Dir nicht optimal gelaufen ist:pftroest:
Aber,Hauptsache das Biest ist weg:twak: und kommt nie wieder:tongue,genau.
Ich möchte nur nicht,dass die fragende Userin denkt,das würde immer so wischiwaschi gehandhabt.So ist es nämlich nicht.
LG,jule

czilly
13.11.2011, 12:27
Hallo!

Dann melde ich mich hier auch mal kurz zu Wort.
Bei mir hat sich die Frage nicht gestellt, weil vor der OP so gut wie klar war, dass ich überhaupt keine Chemo benötige. Leider hat sich dann in der OP doch wider Erwarten herausgestellt, dass Lymphknoten befallen waren und nun doch eine Chemo in Betracht gezogen werden muss. Aus diesem Grund – und nur aus diesem Grund – ist die Chemo bei mir nach der OP durchgeführt worden. Anderenfalls wäre sie wie bei Jule ebenfalls auf jeden Fall auch neoadjuvant erfolgt (ich war im selben BZ).

Ich weiß nicht, wofür ich mich entschieden hätte, wenn ich die Wahl gehabt hätte. Die Frage ist ja auch müßig. Aber es ist schon so, dass ich nie wissen werde, ob die Chemo bei mir überhaupt sinnvoll war und ob sie etwas gebracht hat. Mit einer hohen Wahrscheinlichkeit war da nach der OP ja schon gar nichts mehr, was die Chemo überhaupt vernichten konnte (die Ärztin sprach von ca. 95%) – und wenn da doch noch etwas war, dann werde ich nie wissen, ob es auf die Chemo angesprochen hat.
So gesehen hat Jule sicher Recht, wenn sie sagt:
...aber wenn sich nach der 2.Chemo deutlich was getan hat, ist die Freude und Zuversicht umso größer.
Allerdings muss man sicher auch sagen: die Betonung liegt auf „wenn“…
Wenn sich nach den Chemogaben natürlich nichts tut – was ja auch passieren kann -, ist einem sicher schon auch sehr mulmig zumute bei dem Gedanken, dass man dem unliebsamen Untermieter ein paar Wochen mehr Zeit gegeben hat, Unheil anzurichten.
Letztlich würde ich es aber wohl auch so sehen wie Karina:
Mir kam es vor als hätte ich die Wahl zwischen Pest und Cholera, würde mich aber jederzeit wieder für neoadjuvant entscheiden.

Auf jeden Fall wünsche ich Dir, dass Du Dich mit Deiner Entscheidung – wie auch immer sie ausfällt – wohlfühlen kannst. Ich denke, dass das auch ein wichtiger Faktor ist.

Liebe Grüße,
Czilly

Kirsten74
13.11.2011, 17:27
Hallo Ihr Lieben,
habe nach vielem nachlesen und telefonieren mit verschiedenen Ärzten für mich die entscheidung für die neoadjuvate chemo. getroffen. morgen habe ich port-vorgespräch und ich hoffe ich kriege den port noch in díeser woche damit es nun endlich losgehen kann!! bei mir soll wenn der tumor kleiner wird auch ein clip gesetzt werden, damit man später weiß wo operiert werden soll, außerdem hat mein arzt gemeint meist sieht der tote tumor wie eine schweizer käse aus total durchlöchert. mir ist die wahl sehr schwer gefallen aber ich musste sie alleine treffen. eigentlich bin ich jemand, der lieber die verantwortung an andere abgibt, aber in diesem fall geht das nicht.
Danke noch mal für eure meinungen und eure mühe mich hier zu beraten und mir mit eurem wissen zu helfen!!! weiß jemand vielleicht wie lange man warten muss wenn der port neu gelegt ist bis man die erste chemo bekommen kann? hab ich vergessen meinen arzt zu fragen.
schönen abend noch
eure kirsten:)

Jule66
13.11.2011, 17:38
Hallo Kirsten,
ich habe Montags den Port bekommen und Mittwochs-also 2 Tage später-,die 1.Chemo.
Tipp: bitte den Operateur,die Nadel drin zu lassen.Dann muß nicht direkt danach gestochen werden (aua:shy:) .Wurde bei mir so gemacht.
Alles Gute und...Du hast ne gute Entscheidung getroffen:)
Du schaffst das und ich wünsche Dir ein super Ansprechen der Chemo.
LG,jule

Dyara
13.11.2011, 17:40
*winkt in die Runde*

Viele liebe Gruesse,

mein Arzt sagte mir einen Tag nach der Portlegung kann man die erste Chemo ansetzen.

Wünsche Dir alles Liebe und Gute.
Dyara

Namaste
13.11.2011, 17:49
Hallo Kirsten,
ich habe meinen Port am Donnerstag bekommen und am Montag dann die erste Chemo.
Meine Ärztin meinte, dass zwar gleich am nächsten Tag die Chemo möglich wäre, aber durch den Bluterguss ist die Stelle sehr empfindlich,( so war es jedenfalls bei mir). Darum ist es besser ein paar Tage zu warten.
Oder den Vorschlag von Jule die Nadel drinn zu lassen als Möglichkeit.
Alles Gute Kisten

Lg Namaste

Kirsten74
18.11.2011, 14:59
hallo ihr lieben,
wollte nur mal mitteilen wie es bei mir aussieht. gestern habe ich den port bekommen in lokale. war eigentl.nicht schlimm, nur mein blutdruck spielte nicht so ganz mit , sodass ich eine infusion bekommen musste. aber schmerzen hatte ich keine!! da beim letzten ultraschall noch ein 5mm suspekter befund gesehen wurde, hatte ich heute noch eine stanzbiopsie und dabei wurde der bereich auch mit einem ring markiert. am dienstag erhalte ich dann die 1. von 6 TAC-chemos. von die.-bis mittw. muss ich im krankenhaus bleiben, um zu sehen wie ich es vertrage. so, das wars erst mal von mir!!
ich wünsche euch allen ein schönes wochenende!! und danke an euch alle!! ihr seid echt super!!!:knuddel::)
eure Kirsten

RebeccaKollo
18.11.2011, 20:50
Hallo. Neuigkeiten auch von mir.
Heute den Port in lokaler bekommen. Und weil die Kleene vor lauter Angst und Zittern fast vom OPTisch gefallen ist mit eifrig viel Dormicum abgeschossen :) Mir ist immer noch schwubbelig, obwohl es knapp 8 Stunden und ein ausgedehntes Mittagsschläfchen her ist ;)
MOrgen Wundkontrolle und dann gehts Montag wohl endlich los ...
:twak: