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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie hilft man richtig?


Dodo29
29.12.2011, 20:45
Eine sehr gute Freundin hat vor einigen Tagen die schlimme Nachricht erhalten - der Knoten in ihrer Brust ist bösartig, Operation nicht möglich. Nächste Woche beginnt die Chemo.

Wir haben bislang nur sms geschrieben, da sie nicht darüber reden kann, aber in ihrer letzten sms stand "...du kannst dir nicht vorstellen, wie schlimm das ist ..."

Ich bin nur mehr am Heulen, da ich nichts für sie tun kann... und das macht mich wütend.

Sie ist 29 Jahre alt!!

Meine Mutter ist vor fast 13 Jahren an Krebs gestorben, damals war ich viel zu jung und auch unfähig irgendetwas zu tun.

Ich weiß nicht, ob ich mich nun richtig ausdrücken kann, ich möchte sie nicht bedrängen, ich hab ihr meine Hilfe angeboten (Besorgungen, reden, begleiten...), aber es scheint mir so wenig.

monika100
29.12.2011, 23:36
Hallo Dodo,

das was du tust/tun willst ist doch schon sehr viel.
Du willst für deine Freundin DA sein, machst dir Gedanken um sie - das ist schon sehr viel.
Vielleicht kannst du sie zu Arzt- oder Therapie-Terminen begleiten - der Betroffene selbst ist manchmal so geschockt, dass er gar nicht alles mitbekommt, was die Ärzte sagen.

Weiter so, du bist eine sehr gute Freundin!

LG Monika

ulphin
30.12.2011, 00:34
Liebe Dodo,

ich greife Deine Frage „Wie hilft man richtig?“, die Du zum Lemma Deines Threads gemacht hast auf und erlaube mir Dir die Gegenfrage „Was ist richtig, was ist falsch?“ zu stellen. Meines Erachtens gibt es auf diese Frage keine allgemeingültige Antwort. Du kennst Deine Freundin, sie kennt Dich, Ihr wisst daher was „Eures“ ist, Du kannst ihre Bedürfnisse einschätzen, sie Deine Schmerzgrenze. Ich spreche einmal aus der leidvollen Erfahrung einer zunächst lebensbedrohlichen Erkrankung meines Lebensgefährten, die durch eine Organtransplantation für in und für uns alle sehr sehr gut gelöst wurde und zum anderen aus der Erfahrung mit der Krebserkrankung meiner Mutter, die leider vor etwas mehr als 15 Monaten an ihrer Erkrankung verstarb.

Vertrau' auf Dein Gefühl, es wird schon passen.

Ich wünsche Euch beiden alles Liebe und Gute.


ulphin

Dodo29
30.12.2011, 09:41
Mir kommt es so wenig vor was ich tun kann ... vorallem, da sie momentan keine Unterstützung (meine zumindest) nicht annehmen kann/möchte.

Ich kenne sie als starke, selbstbewusste, lebenslustige Frau und ihre sms von letztens -so zerbrechlich kenne ich sie nicht und ich hab Angst, dass ich sie mit meiner Fürsorge erdrücke oder nerve.

Ich weiß, dass sie eine große Familie hat und dass diese sich bestimmt um sie kümmert.

Sie meinte, sie meldet sich, wenn sie darüber reden kann. Ich werde auf einfach auf meine Freundin warten, bis sie soweit ist und dann da sein.

Danke für eure Meinungen!