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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Was kommt da auf uns zu....?


Sternenkreuzer
23.01.2012, 17:00
Hallo,

ich hab seit einigen Tagen im Forum still mitgelesen und möchte mich nun doch anmelden, da ich glaube, dass mir der Kontakt zu Betroffenen und Angehörigen doch helfen kann.

Ich bin 32 Jahre alt, vor 4 Monaten Mama eines wundervollen kleinen Jungen geworden und hatte, bis vor 14 Tagen, grad eigentlich die tollste Zeit meines Lebens. Vor 14 Tagen hab ich dann einen Anruf meiner Mama (68 Jahre alt) erhalten, wo sie mir völlig aufgelöst mitteilte, dass bei einem Kontrollröntgen der Lunge etwas gefunden wurde und daraufhin ein CT veranlasst wurde, in welchem nun ziemlich deutlich etwas zu erkennen sei, was da nicht hingehört.
Ich habe daraufhin meine Sachen gepackt, mir mein Kind geschnappt und bin erstmal zu ihr gefahren (wir wohnen 250 km auseinander), um sie am nächsten Tag zum Arzt zu begleiten. Von dort aus wurden wir dann umgehend ans Krankenhaus überwiesen, da der Befund schleunigst abgeklärt werden sollte.
Dort liegt sie nun seit dem und wir haben ein ziemliches auf und ab hinter uns. Bronchoskopie, Kopf CT, Ultraschall Bauchraum und Knochendichtemessung waren alles ohne Befund, wodurch wir kurz wieder Hoffnung hatten, dass es vielleicht doch nur eine Entzündung oder ähnliches ist. Eine Gewebeentnahme aus einem Lymphknoten brachte dann allerdings zwei Tage später Ernüchterung, es ist ein Tumor, vorläufiger Befund aus der Pahologie lautet kleinzelliger Bronchial-Ca, es laufen allerdings noch irgendwelche weiteren Untersuchungen des Gewebes und morgen sollen wir dann den genauen Befund bekommen.

Die Ärzte waren sehr ehrlich und haben deutlich gesagt, dass es für den Kleinzeller keine Heilung gibt, sondern das man ihn nur durch Chemo und eventuelle Bestrahlung kleiner bekommen kann und nur eine Lebensverlängerung von wenigen Monaten, in seltenen Fällen von wenigen Jahren reichen kann. Meine Mama ist aufgrund dieser Aussage sehr unschlüssig, ob sie sich einer Chemo unterziehen möchte, da sie Angst hat, die wenige verbleibende Zeit, dann auch noch in sehr schlechter Verfassung durchleben zu müssen. Ich bin nach mittlerweile einigen durchweinten Nächten so weit, dass mich der Kampfgeist packt und das ich versuche sie zu motivieren und den Kampf anzugehen.

Morgen haben wir ein Gespräch mit den behandelnden Ärzten im Krankenhaus und ich hoffe, dass ich sie überzeugen kann, sich behandeln zu lassen. Ich möchte sie dann für die Zeit der Chemos zu uns holen und dann sehen wir weiter. Ich hoffe so sehr, dass sie sich noch nicht aufgibt, da könnt ich nicht zu sehen und jeder Tag den sie mit uns und vor allem mit unserem Kleinen noch hat, der zählt doch. Ich weiß, im Endeffekt entscheidet sie, aber ich hoffe so, ich hab so verdammt Angst sie zu verlieren.

Ich glaube, ich habe hier etwas wirr hier geschrieben, aber so sieht es im Moment in meinem Kopf aus.

Wie habt ihr eure Angehörigen unterstützt und vielleicht auch motiviert eine Behandlung zu beginnen? Oder soll man lieber gar nicht auf sie einwirklich, sondern nur unterstützen, egal bei welcher Entscheidung? Ich bin so verdammt unsicher.

Liebe Grüße
Sternenkreuzer

fraunachbarin
23.01.2012, 17:44
hallo sternenkreuzer
erstmal herzlich willkommen. ich hoffe, du findest den für dich nötigen raum hier.
ich kann dich gut verstehen.dieses chaos am anfang ist normal. jeder von uns kennt dieses loch, in das man erstmal fällt. doch sind wir angehörige und müssen uns auf den betroffenen einrichten.
bei uns ist es grad andersrum. meine mutter ist auch unheilbar an krebs erkrankt....leberkrebs (HCC) und mittlerweile sind auch metastasen da. meine mutter hat jetzt zweimal eine chemo (TACE) machen lassen und es ging ihr jedesmal sehr sehr schlecht danach. wir mußten sie mehrmals noteinliefern lassen, so schlecht war sie beieinander. und letztendlich hat die chemo auch nicht unbedingt was gebracht. der haupttumor ist zwar nicht gewachsen, aber dafür sind metas dazugekommen. meine geschwister und ich halten also nicht sooo viel von dieser chemo..zumal sie palliativ eingesetzt wird.
aber es ist nun mal so, daß es letztendlich der kranke entscheiden muß und wir es akzeptieren, sollte sie nochmals eine chemo machen lassen.
auch wenn dich der kampfgeist ergriffen hat, so laß deiner mama noch erstmal zeit, sich mit dieser schrecklichen diagnose auseinanderzusetzen. ich versuch mir immer vorzustellen, wie es wohl mir in dieser schlimmen situation gehen würde.ich wär wahrscheinlich auch erstmal wie gelähmt...im schock und könnte nicht gleich loskämpfen.
schön, daß du so für deine mama da sein kannst. das tut ihr gut.
ich wünsch dir und deiner mutter viel kraft für diesen schweren weg.
lg tine

Sternenkreuzer
23.01.2012, 18:21
Hallo Tine und danke für deine Worte. Du hast ja recht, eine Chemo kann auch zu sehr schwächen, aber ich hab halt von einigen gelesen, bei denen der Tumor zurück ging und die auch lange ohne Rezidiv sind. Sie ist ansonsten körperlich fit und ich hoffe halt einfach, dass sie es wenigstens versucht. Letztendlich entscheidet aber sie und kann auch eine Entscheidung gegen Chemo verstehen.

Ich hab unwahrscheinliche Angst vor dem was kommt, egal welchen Weg sie geht. Ich hab keine Geschwister und meine Mama lebt alleine, dass heißt ich muss da mit meinem Mann alleine durch. Vielleicht versu ch ich deshalb durch meine Kampfbereitschaft einfach ein wenig zu verdrängen und mich nicht hängen zu lassen. Sie hat ja nur mich.

Mirilena
23.01.2012, 18:45
Liebe sternenkreuzer,

ich kann sehr gut nachempfinden, was du jetzt gerade durchlebst und es tut mir schrecklich leid, dass deine Mutter auch an Lungenkrebs erkrankt ist. Versuch, dich nicht verrückt machen zu lassen von all dem, was jetzt auf euch einprasselt. Es ist ja so massiv, dass man bisweilen das Gefühl hat, nur noch zu funktionieren und irgendwie hofft man immer, man sei bloß in einem Alptraum gefangen, oder?

Ich persönlich finde es immer schwierig abzuschätzen, wie die sogenannte Prognose aussieht... Mein Vater (70) hat ebenfalls Lungenkrebs, dies wurde am 18.04.11 entdeckt. Er hat ein Plattenepithel-Karzinom oder sogar zwei, denn beide Lungenflügel sind befallen. Außerdem einen Knochenmetastase im Schulterblatt und seit Ende letzter Woche wissen wir, dass nun (zwei unterschiedliche Chemo-Behandlungen hat er hinter sich sowie Bestrahlung der Metastase) auch noch kleine Metastasen an der Wirbelsäule. Während der vergangenen Monate haben wir so ziemlich alle Höhen und Tiefen hinter uns. Mein Vater wollte aber jede Chance bzw. Behandlung nutzen, die man ihm vorgeschlagen hat. Ob das die richtige Entscheidung war, weiß ich nicht und ich habe es mittlerweile auch aufgegeben, alles medizinisch verstehen und nachvollziehen zu wollen. Dafür reichen meine Kenntnisse nicht und vor allem macht es mich auch verrückt. Wichtig ist, meinen Vater in dem, was er tut und entscheidet zu unterstützen. Wenn er seinem Onkologen vertraut, ist das sehr viel mehr wert, als wenn ich alles in Frage stelle. Was deine Mama angeht, so hast du Recht: du musst ihre Entscheidung, welche auch immer sie treffen mag, akzeptieren und das ist schwer genug. Aber das Beste, was du für sie tun kannst, ist wahrscheinlich, dass du sie bestärkst und ihr Mut zusprichst. Und es ist schön, dass du in dieser schlimmen Zeit sofort zu ihr gefahren bist mit deinem Kind. Wenn es dir hilft, dann nutze das Forum! Mir hat es am Anfang sehr geholfen, da ich das Gefühl hatte, dass viele "Gesunde" mit dem Thema Krebs und den möglichen Konsequenzen überfordert sind und ausweichen. Hier darfst du dir alles von der Seele schreiben und hier findest du Menschen, die sich in ähnlichen Situationen befinden und nachempfinden können, welche Ängste du gerade durchlebst, dass dir ständig zum Weinen zumute ist und du am Rand der Verzweiflung stehst. Und manchmal hilft schon das ein wenig zu wissen, dass man nicht allein mit all seinen Gefühlen und Gedanken ist.
Ich wünsche dir, deiner Mutter und einer Familie ganz viel Kraft!!! Und natürlich wünsche ich deiner Mama, dass es für sie der Prognose zum Trotz dennoch eine Chance gibt, mit dem Krebs zu leben und schöne Momente mit euch und ihrem Enkel zu verbringen.
Liebe Grüße :engel:
Miriam

Sternenkreuzer
23.01.2012, 18:59
Liebe Miriam,

danke für deine lieben Worte. Ja, ich hoffe ständig aus einem bösen Traum zu erwachen, aber diesmal wird das wohl nichts.

Auch ich merke, dass Außenstehende schwer mit Krebs umgehen können und oft nicht damit konfrontiert werden möchten, aber das liegt sicher daran, dass jeder Angst davor hat und es so weit wie möglich vor sich weg schiebt. Ich weiß gar nicht, ob ich das vielleicht bisher auch getan hab.

Es tut gut hier zu lesen, wie andere Betroffene damit umgehen und es ist schön hier einen Ort zu haben, wo man alles los werden kann. Mein Mann hört zwar auch geduldig zu und ist für mich da, aber irgendwie mag ich ihn auch nicht immer mit dem Gleichen belasten und brauch mal jemand außenstehendes.

Ich habe ein wenig in deinem Thread gelesen und ich wünsche Deinem Papa wenig Schmerzen und die weiterhin ganz viel Kraft. Dein Papa ist ein Kämpfer, bewundernswert!

Liebe Grüße
Nadine

Mel_1
23.01.2012, 19:21
Hallo Nadine,

ich kann Dir sagen wie es bei uns war...gleich im Doppelpack. Erst erkrankte meine Mutter im August 2007 an einen kleinzelligen Bronchial-TU. Im September mein Mann an HCC Leberkrebs.
Ich flog sofort zu meiner Mutter, als sie in die Klinik mußte. Als der Befund auf dem Tisch war, sprach ich erst mit dem Chefarzt, da ich vom Fach bin.
Er sagte mir damals auch, dass es keine Rettung mehr gibt, was mir auch klar war.
Er meinte auch, dass er meiner Mutter eine Chemo vorschlagen wird.
Meine Mutter hörte sich das auch alles an und fragte mich, was ich davon halte.
Ich sagte aber klar, dass sie die Entscheidung für sich treffen muß. Sie besprach das auch mit den Rest der Familie, so dass sie die Chemoschleife machte.
Es wurde ihr damals nie gesagt, dass sie eigentlich nicht nen Hauch einer Chance hat, da sie das wohl schlecht verkraftet hätte.
Meine Mutter hatte einen wirklich üblen Befund, die Ärzte redeten von Wochen.
Meine Mama (58) war sehr tapfer, zog eine Chemo nach der anderen durch. Ihr ging es dabei übrigens sehr gut, nur die Haare waren halt weg. Sie klagte nie über Übelkeit oder so.
Meine Mama war eigentlich die 8!!!!!!! Monate nach Befund ziemlich fit. Ok...mal war der Port zu oder der Tumor verhinderte das Abfliessen der Lymphe, aber auch das wurde behoben.
Das Ende war aber wirklich superschnell und hat keiner von uns erwartet.
Ein Hauptgefäss wurde vom Tumor abgequetscht, so dass sie ziemlich schnell aus den Leben gerissen wurde.

Mein Mann hat seine Entscheidung bezüglich Chemo zum Lebenverlängern auch selbst getroffen. Wir sprachen drüber....aber jeder muß das für sich ausmachen.
Heute würde ich sagen....meine Mama hats richtig gemacht.
Bei meinem Mann ging es mit der Tabletten-Chemotherpaie tgl bergab. Vielleicht wäre er die letzten 3 Wochen doch klarer und besser durchs Leben gegangen...man weiss es nicht.
Diese Chemo wo mein Mann gemacht hat, würde ich in so einer Phase keinen mehr empfehlen.

Du kannst Deiner Mama Mut machen, egal für was sie sich entscheidet, kannst sagen dass Du immer für sie da bist und jede Entscheidung respektierst.
Wichtig für Euch ist, dass Ihr Euch beim Sozialdienst in der Klinik schlau macht, was man alles beantragen könnte etc.

Ich hab durch meine Ausbildung viele Bücher von Elisabeth Kübler-Ross gekauft und gelesen...ich finde das ist eine gute und auch mutmachende Lektüre für Angehörige.
Ich hab sie mir damals auch nochmal durchgelesen, als meine Mama und mein Mann parallel erkrankten.
Evtl was für Dich?
Viele Grüße
Mel

Mirilena
24.01.2012, 22:27
Liebe sternenkreuzer,

so blöd es klingt, man gewöhnt sich langsam an die Krankheit und dann kann man auch wieder klare Gedanken fassen. Anfangs ist das ja gar nicht möglich. Den Tipp mit den Büchern von Elisabet Kübler-Ross finde ich sehr gut! Ich kann mich erinnern, dass ich auch schon mal eines gelesen habe, ist aber schon lange her. Ich habe mir letztes Jahr die Biographie von Christoph Schliengensief gekauft, der ja auch an Lungenkrebs erkrankte. Ich versprach mir davon einen Einblick in die Gedankenwelt eines ERkrankten zu bekommen, aber ich habe das Buch bis heute nicht beenden können... Überhaupt habe ich anfangs alles Mögliche gelesen, weil ich wissen wollte, womit wir es zu tun hatten. Aber das habe ich nach einiger Zeit aufgegeben, denn die Lektür klein- oder nichtkleinzelliger Karzinome und Tumormarker etc. hat mich eher verwirrt. Und ich habe alles in Frage gestellt, was die Ärzte so von sich gaben... Auch nicht gerade Sinn der Sache! Ich glaube, jeder von uns muss seinen eigenen Weg finden, mit dem Schmerz und den Ängsten umzugehen. Mir hat es auf jeden Fall geholfen, hier im Forum zu lesen, zu schreiben und mich auszutauschen. Mein Partner kann beispielsweise gar nicht mit Krebs umgehen und mag auch nicht darüber reden. Es macht ihm wohl panische Angst. Mir geht es wie dir, ich bin dem "vorher" nicht ausgewichen, aber da ich nicht persönlich betroffen war, habe ich mich auch nicht wirklich damit auseinander gesetzt. Jetzt muss ich es und einige Leute in meinem Freundeskreis können damit schlecht umgehen und wenden sich ab (auch von meinem Vater), während andere sehr gut reagieren.
Wie geht es deiner Mutter denn jetzt und hat sie bereits eine Entscheidung getroffen?
Liebe Grüße
Miriam
P.S.: Die erste Chemo hat mein Vater übrigens sehr gut verkraftet. Ihm war gar nicht übel und er hatte kaum Nebenwirkungen, außer der chronischen Müdigkeit und Erschöpfung. Aber damit konnte er ganz gut umgehen. Und natürlich sind ihm sämtliche Haare ausgefallen. Wir haben sie dann einfach komplett abrasiert am Kopf und uns erstaunlich schnell daran gewöhnt. Es muss also nicht immer sein, dass die Chemo das Leben derart stark beeinträchtigt. Vielleicht hilft es deiner Mutter ja auch, wenn sie sich im Forum austauschen kann und von Betroffenen liest und wie sie mit ihrer Krankheit umgehen und welche Erfahrungen sie gemacht haben. Für meinen Vater wäre das nichts (in der Hinsicht ist er ein "typischer Mann"), aber ich könnte mir vorstellen, dass es den Betroffenen genauso geht wie uns und sie so viele Fragen haben, die ihnen doch am besten Menschen beantworten können, die das Gleiche oder Ähnliches durchmachen müssen.
Alles Gute!!!

Sternenkreuzer
25.01.2012, 12:15
Hallo,

gestern hatten wir ja nun das Gespräch im KKH und meine Mama hat sich für die Chemo entschieden. Am Donnerstag soll sie nun die erste von 3 Chemos bekommen. Es sind immer 3 aufeinander folgende Tage und dann sind 3 Wochen Pause. Die erste Chemo wird jetzt dort stationär gemacht und dann kommt sie erstmal zu uns. Wo dann die nächste Chemo gemacht wird, hängt von ihrem Allgemeinzustand ab. Ich hätte sie lieber bei uns, das ist für alle am einfachsten und die Fahrerei würde wegfallen und ich hätte nicht immer Angst, dass es ihr vielleicht nicht gut geht und ich bekomme es nicht mit.

Ach Leute, ich habe so eine verdammte Angst vor dem was kommt.

Meine Mama war gestern einigermaßen gut drauf und verdammt tapfer. Sie kommt einem so gesund vor, verdammt.

Vom Perückenstudio war gestern jemand da und wir haben eine schicke Frisur, ganz ähnlich iher jetzigen ausgesucht. Zwei Tücher habe ich ihr für die ersten Tage auch noch besorgt.

Ich finde es ganz schwer die Mama so zu sehen, ich will nicht das sie so leidet und so krank ist. Aber ich bin sehr froh, dass ich ihr beistehen kann und für sie da sein kann, vielleicht hilft es ihr wenigstens etwas.

Ich danke euch für die Buchtipps. Ich werde mir das nochmal näher anschauen, allerdings muss ich ehrlich sagen, kann ich momentan glaube ich nicht auf ein Buch konzentrieren, meine Gedanken schweifen ständig ab. Aber mal schauen.

So, nun muss ich mal den kleinen Schreihals hier versorgen, sonst gibts hier Ärger.

Bella1984
25.01.2012, 14:00
Oh Sternenkreuzer,

wie Du an meinem Beitrag lesen kannst, ist es bei mir Ähnlich nur das ich die Diagnose noch in der Schwangerschsft bekommen habe und mein Zwerg bereits 1 wird nächsten Monat.

Es ist schrecklich mitanzusehen wie sie immer mehr Mut und Gewicht verliert, ich kann immer noch nicht besser damit umgehen als noch vor einem Jahr, ich könnte immer noch immer weinen und fühle mich hilflos und trotz aller Freunde, Familie und meines Mannes komischer weise oft allein mit alledem...

Mein kleiner Mann gibt mir Kraft und Mut lenkt mich oft ab, aber da ich noch in Elternzeit bin habe ich natürlich viel Zeit um nachzudenken (wie Du vermutlich auch), aber auch viel Zeit um sie mit mama zu verbringen (sie wohnt 5min entfernt).

Ich bete zu Gott, dass sie noch lange die Kraft hat und sie noch hören kann wie mein kleiner OMA sagt, sie ist so ein toller Mensch und da unser Kleiner nur noch 1 Oma hat (die Mama on meinem Mann starb mit 34 an Krebs) hoffe ich einfach,dass es sie noch lange gibt.

Das alles ist wohl ein einziger Drahtseilakt und man pendelt mit den Gedanken zwischen Kind, Alltag und kranker Mama hin und her.
Man hofft, man kann damit irgendwann umgehen und wenn dann der Satz kommt "vielleicht wird auch nach der Chemo nichts mehr gemacht" fällt man aus allen Wolken.

Man versucht objektiv zu sein um nicht zu doll den Boden unter den Füßen weggerissen zu bekommen bei jeder neuen Untersuchung, bei jeder neuen Metastase...

Trotz all dem was man weiß, was man hört über Krebs wird es wohl nie etwas was man versteht, denn es ist immer noch DIE MAMA, der Mensch der in unseren Augen nie altert, der uns immer beschützt, der uns kennt wie kein anderer und der uns immer zum Lachen bringen kann.

Ich hoffe deine Mama hat die Diagnose einigermaßen verkraftet und angenommen.

Ich wünsche Dir ebenfalls viel,viel Kraft, fühle ganz doll mit dir und wünsche deiner Mama von Herzen, dass sie gut durch die Chemo kommt...

Und Dir genug Augenblicke um ohne Schuldgefühle traurig zu sein, um alles mal rauszulassen bis man keine Tränen mehr hat, um zu schreien, wenn es Not tut, um zu tanzen, wenn es gut tut und vor allem ganz viele Menschen die Dich halten und dich auch manchmal ohne Worte verstehen!!!

Ganz ganz liebe Grüße

Sternenkreuzer
25.01.2012, 14:12
Danke für deine lieben Worte Bella. Jetzt kullern grad die Tränen, du hast alles so gut beschrieben, die Gefühle und was meine Mama für mich ist.

Ich hab den Gedanken daran immer verdrängt, dass irgendwann die Situation kommt, dass Mama alt wird und sterben muss und nun ist auf einmal so schnell alles aktuell. Es ist einfach nur Mist.


Ob meine Mama die Diagnose einigermaßen verkraftet hat, kann ich gar nicht sagen. Ich glaube, im Moment funktioniert sie auch nur. So richtig ist ihr das alles noch nicht bewusst. Vielleicht auch ein Schutzmechanismus unseres achso intelligenten Gehirns? Sie hat gestern gesagt, sie fühlt sich gar nicht so richtig krank und nun soll sie den Zustand durch eine Chemo ändern.

Ich glaube, dass ist das tückische an diesem Scheixx Krebs, man fühlt sich nicht als würde man demnächst sterben oder eine ganz schwere Zeit vor sich haben.

Wann bekommt deine Mama ihre erste Chemo?

Helga22
25.01.2012, 14:40
Liebe Sternenkreuzer,
ich kann dich gut verstehen. Möchte dir und anderen etwas Mut machen. Mein Vater ist vor fast 20 Jahren an Lungekrebs erkrankt und es war ein Kleinzeller. Gestreut hatte der Krebs noch nicht. Nach der OP sagte mir der Chirurg, dass er schon sicher sei, dass Lympfknoten befallen sind. Es stellte sich heraus, dass alle Knoten krebsfrei waren. Dann kamen etliche Chemos und zum Schluss Bestrahlung des Kopfes, damit evtl. Metas, die man noch nicht sah, vernichtet werden. Bis jetzt hat mein Vater keine Metas und kann mit eingeschränkter Lungenfunktion gut leben. Seinen Check-up hatte er gerade vor ein paar Monaten - alles OK!
Also es kann auch trotz negativer Voraussagen ganz anders kommen :-)
Möchte euch allen Mut machen!
Ganz liebe Grüße Helga

Sternenkreuzer
25.01.2012, 15:00
Vielen Dank liebe Helga,

es tut gut auch mal so etwas positives zu lesen und es freut mich sehr für euch, dass es deinem Vater so gut geht.

Meine Mama hat leider eine Metastase und somit ist ihre Prognose schlechter, aber ich gebe die Hoffnung trotdem nicht auf. Man muss, auch um nicht so ganz tief in ein Loch zu fallen, mal an die kleinen Wunder glauben und das versuch ich so beizubehalten.

Natürlich holen einen immer mal die schlechten Gedanken ein, aber grundsätzlich denke ich erstmal positiv.

Danke nochmals Helga!

Bella1984
27.01.2012, 20:44
Hallo Sternenkreuzer,

ich wollte dich sicher nicht zum weinen bringen... :´(((

Ich konnte nur bei Dir gut mitfühlen und hab dann mal runtergeschrieben was mir eingefallen ist. Aber weinen soll ja angeblich die Seele reinigen, also meine ist meeehr als sauber;)

Meine Mama bekommt ihre erste am 06.02., am 15.02 wird mein Kleiner 1 Jahr alt und ich hoffe es geht ihr einigermaßen an diesem Tag! Meine Mama ist "eine Mutter Theresa" wie ich immer gesagt hab, immer für alle da, hat sich imer um alles und jeden gekümmert und nun ist sie auf Hilfe angewiesen, das ist das Schlimmste für sie. Und sie denkt immer sie nervt uns. Was fürn Blödsinn!

Ihre Port-OP hat sie ganz gut überstanden, hat deine Ma auch einen?

Wie hat sie die erste Chemo weggesteckt?

Mit meiner Freundin hab ich grad 1/2 Jahr Brustkrebs Chemo mitgemacht bzw begleitet, deshalb bin ich gefasst auf die Nebenwirkungen. Aber es sind ja andere Medikamente und jeder ist da doch anders, ich hoffe sie leidet nicht zu sehr und nimmt nicht weiter ab.
Meine Mama bekommt die erste Chemo 3Std lang dann 3 Wochen pause, hat aber schon 1 Jahr so ne Art Tabletten Chemo gemacht und ist entsprechend geschwächt... Mal sehen was kommt.

Ich hoffe dein Kleiner spendet euch beiden viel Kraft, es tut ihr sicher gut bei euch zu sein und es lenkt sie ab und lässt sie hoffen und in eine schöne Zukunft blicken für die es sich zu kämpfen lohnt!
Ich geh immer viel mit Mama und dem kleinen spazieren...

Hast Du noch Geschwister?
Du hast im Übrigen einen tollen Mann (es gibt doch einen, oder hab ich was überlesen?), es ist nicht selbstverständlich, dass das alles für ihn ok ist, das deine Mama bei euch ist etc. DA hast Du auf jedenfall schon großes Glück! Und ich freue mich für Dich, so ist man mit allem nicht ganz allein...

Ganz liebe Grüße und ein hoffendlich einigermaßen entspanntes Wochenende.
Auch wenn das jetzt komisch klingt bin ich bestimmt öfter in Gedanken bei Euch...

Bella1984
27.01.2012, 20:46
Oh wer lesen kann...

Keine Geschwister, aber Mann;)))

Viel Kraft Euch 4ren..

Sternenkreuzer
30.01.2012, 22:53
Hallo Bella,


ich wollte hier schon längst geantwortet haben, aber hab es die letzten Tage einfach nicht geschafft.

Meine Männer sind im Bett und meine Mama schläft auch und da mir eh der Kopf schwirrt, nutze ich die Zeit jetzt mal hier meine Gedanken los zu werden.

Also, erstmal zu deinen Fragen:

Einen Port hat meine Mama noch nicht bekommen, aber ich denke das kommt noch. Bei der ersten Chemo jetzt, ist die Vene nämlich schon zugegangen und die hatten arge Probleme eine neue zu finden.

Die Chemo hat sie eigentlich ganz gut überstanden - bis jetzt. Im Krankenhaus wurde uns allerdings gesagt, dass das auch erst im Laufe der Woche kommen kann.
Bis jetzt hat sie Übelkeit, ist aber mit MCP Tropfen einigermaßen in den Griff zu bekommen und sie ist halt wirklich schläfrig und ihr schlägt das ganze jetzt mehr auf's Gemüt.

Ach so, die Ärzte im KKH haben uns gesagt, dass meine Ma unseren Zwerg die ersten Tage nach der Chemo nicht so drücken soll, da sie die Medis über die Haut abgibt. Das war mir nicht wirklich bewusst und vielleicht auch für dich ein Hinweis.

Wir waren nun heute hier beim Arzt, damit ihre wöchentlich Blutentnahme und die Medikamentenversorgung gesichert sind und was soll ich sagen, Feingefühl ist nicht jedermanns Sache. Mein Hausarzt war im Urlaub und wir mussten zu seiner Vertretung, wo wir erstmal mit Termin über eine Stunde warten mussten und das wo man ja unter der Chemo Menschenmengen meiden soll.

Dann hat die Ärztin den Bericht gelesen und meinte "Ach, ihr Vater ist auch an Lungenkrebs gestorben", wo ich so dachte, dass auch könne man ruhig mal raus streichen, schließlich lebt sie noch. Aber dann kam der Knüller. Meine Mama hat nach Schlaftabletten gefragt, da sich halt im Moment durch die Grübelei schlecht in den Schlaf findet und die Ärztin antwortet tatsächlich "Naja, die machen schon abhängig...hm, aber eigentlich ist das bei ihnen jetzt auch egal" :eek::eek::eek: Ich wäre der am liebsten an die Gurgel gegangen, aber meiner Mama ist das nicht so aufgefallen, ich glaub sie hat eh nicht zugehört, deshalb bin ich ruhig geblieben. Also, die Ärztin hat ja mit allem nicht unrecht, aber muss man einer Patienten das so vor den Kopf kloppen?!

Nun freu ich mich das mein Arzt nächste Woche wieder da ist, der ist sicher anders.

Dann haben wir den KKH Bericht in Kopie mitbekommen, um uns hier am KKH in der Onkologischen Tagesklinik vorzustellen, damit die nächste Chemo hier gemacht werden kann und ich Idiot hab natürlich den Bericht gelesen und muss sagen, es sieht deutlich schlimmer aus als ich dachte. Aber vielleicht ist es auch gut, dass mir das klarer wird, ich muss mich ja an den Gedanken gewöhnen, auch wenn ich trotzdem die Hoffnung nicht ganz verlieren werden.

Das Staging lautet cT4 N3 M1b und der Tumor ist schon ans Herz rangewachsen und an die Speiseröhre und umschließt die Aorta:(. Klang alles jedenfalls nicht wirklich gut. Obwohl es mich doch immer noch erstaunt, dass die Bronchoskopie kein Ergebnis geliefert hat bei einem zentralen Bronchial Ca dessen Ausmaßes, na ja.....Heute habe ich mich dann gefragt, ob sie mit einem nicht-kleinzeller bei dem Befund überhaubt besser dran gewesen wäre, wenn der wirklich schlechter auf Chemo anspricht. Aber eigentlich auch egal, irgendwie versuch ich mir das Positive rauszusuchen, was es grad nicht gibt.

Was mich auch immer wieder erstaunt ist, dass man nix hört bei meiner Mama. Weder hustet sie, noch hat sie Atemgeräusche. Die Ärztin hat sie heute abgehorcht und hat nichts gehört, war selbst ganz erstaunt.

Na ja, ich bin mal gespannt wie die nächsten Wochen so laufen. Es wird alles sehr anstrengend werden aber ich will ihr einfach alles so leicht wie möglich machen und ihr eine schöne Zeit bereiten. Um mich kümmere ich mich dann hinterher. Mein Mann unterstützt mich sehr und ich bin unendlich dankbar ihn zu haben, für den es ganz selbstverständlich ist, dass meine Mama die nächste Wochen oder auch Monate bei uns lebt. Ich habe dank meiner Mama eine verdammt schöne Kindheit gehabt und nun kann ich ihr ein bischen was zurück geben, auch wenn der Anlass kein schöner ist.


Bella, wie macht deine Mama die Chemo, ambulant oder stationär?

So, nun überkommt mich doch grad die Müdigkeit und ich hüpfe mal hinterher ins Bett.

Ich grüße alle lieb, die sich hier durchgearbeitet haben ;) und wünsch euch nur Gutes!!!

Mirilena
31.01.2012, 09:41
Liebe Sternenkreuzer,

das ist ja alles nicht so schön... Ja, man wundert sich bisweilen, wie wenig Feingefühl andere Menschen doch haben und du hast verdammt recht, wenn dich das wütend macht. Und ich bin der ansicht, du darfst auch ruhig dazwischen gehen, denn solche blöden unbedachten Bemerkungen kann sich die Ärztin sparen!!!
Wenn es für deine Mama erträglich ist, würde ich zu einer ambulanten Chemo raten, denn dann ist sie wenigstens bei euch daheim in ihrer gewohnten Umgebung und da wird sie sich garantiert wohler fühlen als im Krankenhaus. Außerdem könnt ihr sie ein wenig zwischen den Chemos aufpäppeln, ihre Lieblingsgerichte kochen und alles machen, worauf sie eventuell Appetit hat. Und sie hat mehr Ruhe als im Krankenhaus und wird sich bestimmt auch verstandener fühlen.
Ich drücke ganz, ganz fest die Daumen, dass die Chemo anschlägt!!!!
Alles Liebe für euch
Miriam

carla44
31.01.2012, 10:36
Liebe Sternenkreuzer,

wenn ich Deine Zeilen lese, erinnert mich das sehr an unsere Geschichte. Bei meinem Vati war auch durch die normalen Untersuchungen nichts zu finden. Und da haben sie ihn wirklich auf den Kopf gestellt (Biopsie, Bronchoskopie, CTs ...). Erst ein halbes Jahr später, alle Untersuchungen noch einmal, und dazu noch eine Knochenprobe radiologisch untersucht und das Ergebnis war Krebs.

Und eine unsensible HÄin hatten wir auch. Die hat doch glatt zu meinem Vati gesagt: Sie hatten doch ein schönes Leben, reden Sie noch mal mit ihren Kindern.

Einfach so vor den Kopf geknallt, ohne dass wir da schon wußten, wie schlecht es eigentlich um ihn steht.

Heute, mehr als ein halbes Jahr nach seinem Tod, habe ich endlich den Arztbrief in der Hand, der das alles sehr genau beschreibt. Der Brief lag noch bei den Unterlagen, die meine Mutter aufgehoben hatte. Mit dem Wissen, was in diesem Brief steht, wäre uns viel falsche Hoffnung erspart geblieben. Diese Hoffnung ist ja dann auch wie ein Kartenhaus zusammen gestürzt und das war für mich mit der schlimmste Moment in der ganzen Zeit. Weil wir eben bis dahin dachten, ja er kann sich wieder ein bißchen erholen und wir haben noch eine gewisse Zeit vor uns, wenn auch mit Einschränkungen aber doch mit Lebensqualität.

Ich hätte es besser gefunden, wenn wir von Anfang an die Wahrheit gewußt hätten. Und Ärzte gibt es zum Glück auch andere. Für die letzten Tage haben wir dann so einen Arzt an der Seite gehabt.

Ich wünsche Dir und vor allem Deiner Mama, dass Ihr gut begleitet werdet und viel viel Kraft auf Eurem Weg.
Liebe Grüße
Carla

HelmutL
31.01.2012, 10:52
"Naja, die machen schon abhängig...hm, aber eigentlich ist das bei ihnen jetzt auch egal"


Guten Morgen Sternenkreuzer,

zufällig bin ich heute Morgen auf diesen Thread gestoßen. Tut mir leid, was mich euch passiert und ich wünsche euch viel Kraft.

Ich kann auch deine Reaktion auf obige Bemerkung verstehen. Doch Vorsicht. Als Angehöriger ist man ziemlich dünnhäutig. Diese Bemerkung kann durchaus auch anders interpretiert werden. Es ist nicht "egal", weil deine Mutter vielleicht nicht mehr lange zu leben hat, sondern es ist "egal", weil sie genau diese Tabletten braucht und sie ihr ein Mehr an Lebensqualität geben bei ihrer Krankheit. Verstehst du, was ich meine? Ich gehe davon aus, dass deine Mutter wahrscheinlich sehr wohl verstanden hat, was diese Ärztin meinte.

Nicht immer alles auf die Goldwaage legen. Auch Ärzte sind nur Menschen und drücken sich, genau wie Freunde und Bekannte, schon mal ein bisschen unbeholfen aus. Hinzu kommt, dass diese Ärztin keine Onkologin ist, die das gewohnt ist. Zwischen Schnupfen und kleinen Wehwehchen ist auch für sie in dem Moment so eine Krankheit schon ein Hammer.


Alles Gute,

Helmut

Sternenkreuzer
31.01.2012, 11:53
Liebe Miriam,

ja, genau das ist unser Plan und im Moment klappt das auch schon. Sie hat die letzten beiden Tage gut gegessen mit uns, sehr gut sogar. Heute Morgen 2 Brötchen und ne scheibe Schwarzbrot.:eek: Das schaff ich nicht mal.:D

Ich muss zu meiner Schande gestehen, bei dir jetzt ganz aktuell nicht gelesen zu haben, das tue ich aber noch, aber ich hoffe deinem Papa geht es einigermaßen gut. Ist er schon auf der Palliativstation?

Ich wünsche euch auch alles Liebe und viel Kraft!

Liebe Grüße
Nadine

Sternenkreuzer
31.01.2012, 11:56
Liebe Carla,

vielen Dank für deinen Beitrag. Es tut mir Leid, dass du da auch durch musstest.

Es stimmt schon, so von heute auf morgen mit dem Tod überrascht zu werden ist auch nicht wirklich gut, aber im Moment schöpfe ich einfach meine Kraft aus der Hoffnung, auch wenn ich schon etwas klarer sehe!

Liebe Grüße an Dich,
Nadine

Sternenkreuzer
31.01.2012, 12:00
Lieber Helmut,

vielen Dank für deine Zeilen. Natürlich hast du Recht. Man ist sehr dünnhäutig als Angehöriger, aber ich erwarte von Ärzten auch gewisse Eigenschaften, die man einfach mitbringen sollte, wenn man so einen Beruf für sich auswählt. Das das leider häufig nicht der Fall ist weiß ich, aber mich ärgert es trotzdem.

Aber ich verstehe was du meinst und wie die Ärztin das eventuell auch gemeint hat.

Sei lieb gegrüßt,
Nadine

HelmutL
31.01.2012, 14:36
Hallo Nadine,

ich wollte diesen Ausspruch keineswegs entschuldigen. Vielleicht relativieren. Entschuldigen sollte sich die Ärztin, denn so was darf ihr eigentlich nicht passieren. Es geht mir auch um was anderes.

Seit nun fast 4 Jahren bin ich Hinterbliebener, davor war ich knapp 2 Jahre Angehöriger. Vor 14 Jahren war ich Betroffener. Ich kenne also das Dreieck "betroffen/angehörig/hinterblieben" von allen Seiten und ein Sache trifft auf alle 3 gleichermaßen zu: die Isolation nach außen und auch untereinander.

Schmerz, Angst, Wut, Trauer, Hass, Neid. All diesen Gefühlen ist man hilflos ausgeliefert. Das eigene Leben liegt in Trümmern und die Welt da draussen dreht sich trotzdem weiter. So, als ob nichts passiert wäre. Man stellt fest, dass man in seinem Innersten absolut alleine ist. Man kann nicht verstehen, dass Andere das Geschehen oft ganz anders sehen. Man glaubt, eigentlich im Mittelpunkt stehen zu müssen und stellt fest: die Welt schaut zum größten Teil gar nicht mal hin.

Egal in welcher der drei Ecken o.a. Dreiecks man sich befindet: wenn man das mal verstanden hat, dann kann man nüchtern und überlegt agieren. Will heißen, man wird nicht mehr nur von Emotionen gesteuert. Das, was Andere da draußen denken und tun, wird plötzlich nicht mehr sooo wichtig.

Das ist gut so. Außenstehende nicht so wichtig zu nehmen. Deinen Verstand, dein Bauchgefühl und dein Herz, das brauchst du jetzt für deine Mutter, deine Familie und nicht zuletzt auch für dich.


Alles Liebe,

Helmut


PS: Ein mit lächelndem Gesicht gedachtes "Rutsch mir doch den Buckel runter!" oder auch mal "die Ohren auf Durchzug" stellen, das hilft ungemein ;). Ist ja auch nicht immer böse gemeint, was von draußen kommt.

Mirilena
01.02.2012, 07:30
Liebe Nadine,

das freut mich ungemein, dass deine Mama mit so viel Appetit isst und das ist auch gut so! Der Sch...tumor verschlingt nämlich seinerseits sehr viel Energie und deshalb ist es um so wichtiger, dass deine Mama auch mehr zu sich nimmt, damit ihr etwas "übrig" bleibt. Sobald sie Appetit hat, sollte sie all das essen, wonach ihr ist! So zumindest hat mir das mein Cousin, der Arzt an der Uniklinik in Hannover ist, erzählt.

Frag mal den Hausarzt oder im Krankenhaus nach einem Atemübungsgerät. Das ist so ein Plastikteil, in dem sich drei Kugeln befinden. Deine Ma muss dann über ein Mundstück in einen kleinen Schlauch pusten und mit ihrer Atemluft diese Kugeln bewegen. Das hat mein VAter auch und er übt immer damit. Auch das hat mein Cousin empfohlen, damit das Lungenvolumen trainiert wird.

Ansonsten kann ich nur sagen: genießt es, wenn es deiner Mama gut geht! Und wie gesagt, es würde mich sehr, sehr freuen, wenn die Chemo ihren Tumor verkleinern kann oder zumindest das Wachstum hemmt!!! Mein Vater ist seit Montag auf der Palliativstation und fühlt sich dort sehr wohl. Man sieht ihm geradezu an, dass es ihm dort psychisch sehr viel besser geht. Die Menschen dort sind feinfühliger und herzlicher. Sie haben ja auch weniger Patienten, um die sie sich kümmern müssen und werden von ehrenamtlichen Hospiz-Helferinnen unterstützt. Auch ich fühle mich somit insgesamt wohler, weil mein Papa dort besser betreut wird. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie persönlich es dort zugeht und auch, wenn das Pflegepersonal ebenfalls viel Stress hat und Überstunden schiebt, merkt man ihnen nichts davon an. Sie sind immer herzlich und haben ein offenes Ohr für die kleinen und großen Sorgen und Nöte. Ich bin mehr als dankbar!!!

Kopf hoch und weiterhin viel Kraft! Und nutze das Forum, es hilft;-))))
Liebe Grüße
Miriam

Bella1984
01.02.2012, 21:59
Oh man, der Arztbesuch war ja echt der Hammer... Ich hätte da glaub ich nicht so ruhig bleiben können, echt unglaublich und sowas wird Arzt!
Frech, hoffe der nächste Besuch verläuft anders!
Man man man als würden sich die Gedanken nicht eh schon immer um Leben und Überleben drehen.
Deine arme Mama, gut, dass sie vielleicht nicht ganz so aufmerksam war oder es höflicher Weise überhört hat.

Dass Du den Bericht gelesen hast, war zwar hart aber vielleicht auch ganz gut, so weißt du was Sache ist, auch wenn es schwer ist (glaub ich) den ganzen Medi-Kram zu verstehen und immer die Gefahr besteht, dass man da auch was Falsches rauslesen kann...

Was für eine riiiesen Schei... alles!!!
Meine Mama bekommt ne ambulante Chemo, ich fahr Montag mit Ihr hin...
Ich bin aber ziemlich am Ende mit den Kräften (ich weiß, das jetzt wieder viele denken: ja, du bist aber nicht die kranke etc, aber es ist wie es ist).
Sie wird immer dünner, isst nicht und hat starke Schmerzen!
Das "Ganze" geht jetzt schon über 1 Jahr und was soll ich sagen es ist unerträglich schwer.
Meine Mama hat mir auch eine wundervolle Kindheit beschert und immer alles für mich getan, nun versuche ich mein Bestes.

Bei mir dreht sich momentan alles und ich habe das Gefühl jedes Mal wenn ich sie sehe geht es ihr schlechter. Wir überlegen noch mal mit ihr wegzufahren, aber ich weiß garnicht ob sie das noch kann. Und alleine die Vorstellung zerreist mir das Herz.

Morgen soll sie stärkere Schmerzmittel bekommen, ich hoffe die helfen und die Chemo zieht ihr nicht total den Boden weg.

Da können wir uns ja gemeinschaftlich glücklich schätzen in dieser (und jeder anderen) Zeit mit tollen Männern und tollen kleinen Zwergen gesegnet zu sein.

In einer Zeit, wo man sich über Beerdigungen, Friedwälder und dann doch wieder die nächsten Jahre/Geburtstage/Weihnachten Gedanken macht ist alleine wohl noch schwerer zu tragen...

Denke bloß auch jetzt mal an Dich, auch wenn Du sagst das kommt danach, du brauchst deine Pausen zwischen alle dem, ich kánn dir nur ans Herz legen ach mal ein paar Stunden (völlig ohne schlechtes Gewissen) abzuschalten! Kino, tanzen, Essen, Massage...
Du leistest grade jetzt so viel, vor allem mit dem Zwerg, das reicht manchen schon aus um am Stock zu gehen und dann noch die seelische Belastung...
Naja ich hoffe bzw denke ganz fest, dass dein Mann da ein Auge drauf hat.

Ich freu mich, dass die Chemo bisher ganz gut verlaufen ist, jetzt drücke ich natürlich ganz fest die Daumen, dass sie auch anschlägt!!!

Ach ich könnte noch ewig weiterschreiben;)))
Wo kommst Du eigentlich her? Ich komm aus der Nähe von Hamburg...

Ich schicke Dir wie immer ganz viele liebe Grüße!!!
Freu mich wieder von Dir zu hören.

Und vielen Dank für den Hinweis mit dem Umgang nach der Chemo mit dem Kleinen...

Sternenkreuzer
02.02.2012, 11:09
Hallo Helmut,

nein nein, ich habe deinen Beitrag auch nicht so verstanden, dass du das von der Ärztin gesagte runterspielen wolltest. Ich glaube ich habe es so verstanden wie du meintest und du hast recht, man darf die Worte nicht auf die Goldwaage legen, das tue ich bei den Meisten auch nicht, aber bei Ärzten tue ich mich da manchmal schwer. Ich glaub ich hab ne Arzt-Allergie ;-)

Es tut mir leid, dass du diese Krankheit aus jeder möglichen Perspektive miterleben musstest und immer noch musst, dass ist wirlich alles nicht fair.

Ich wünsche dir alles Gute und schick dir liebe Grüße,
Nadine

Sternenkreuzer
02.02.2012, 11:14
Liebe Miriam,

ja, ich freu mich sehr das meine Mama so gut isst. Das ist auch immer noch so. Manchmal kann ich das gar nicht glauben was die so wegmuffelt ;-)

Es freut mich sehr, dass es deinem Papa so gut gefällt auf der Palliativstation. Das ist doch das mindeste, dass unsere Eltern sich wenigsten wohl fühlen und die Zeit so gut wie es halt möglich ist genießen können und sich nicht noch mit unfreundlichem Personal rumschlagen müssen.

Dir auch weiterhin viel Kraft,
liebe Grüßé
Nadine

Sternenkreuzer
02.02.2012, 16:25
Hallo Bella,

ich hab einen medizinischen Beruf gelernt ;), deshalb konnte ich relativ viel aus dem Brief erstehen, auch wenn ich seit der Ausbildung nichts medizinisches gemacht hab. Aber ich hab mir jetzt auch gesagt, das sind halt die Fakten und davor darf man sich nicht verstecken. Wenn Mama es wiedererwartend dann schafft sich gegen das Monster durchzusetzen um so besser, falls nicht, dann bin ich jetzt etwas besser vorbereitet.

Wobei es mir immer noch schwer fällt das alles zu glauben, sie wirkt so gar nicht krank...*seufz*

Das du das ganze jetzt schon ein Jahr machst, ist für mich unvorstellbar. Ach ich wünsch dir so dass ihr nochmal wegfahren könnt. Hat deine Mama einen besonderen Wunsch?

Ich denke auch an mich. Gleich gehe ich zum Sport, mal richtig dampf ablassen :D. Und nächste Woche gehts zum Frisör, massage klingt aber auch gut ;). Mein Mann achtet sehr auf mich und schafft mir Freiräume, alleine schon weil er oft Abends den Kleinen übernimmt nach der Arbeit.

Das ist ja witzig, ich habe bis vor 7 Monaten auch noch kurz vor HH gewohnt, wir sind im August erst umgezogen und nun wohne ich in der Nähe von Braunschweig!

Ich kann mich grad nicht erinnern, ob das schon irgendwo stand, aber lebt deine Mama alleine? Ist sie zu Hause?

So, nun gehts zum Sporteln..ich grüß dich und wünsch dir eine schöne Restwoche ohne Zwischenfälle.

Lieber Gruß,
Nadine

Bella1984
07.02.2012, 20:32
Hallo Bella,

ich hab einen medizinischen Beruf gelernt ;), deshalb konnte ich relativ viel aus dem Brief erstehen, auch wenn ich seit der Ausbildung nichts medizinisches gemacht hab. Aber ich hab mir jetzt auch gesagt, das sind halt die Fakten und davor darf man sich nicht verstecken. Wenn Mama es wiedererwartend dann schafft sich gegen das Monster durchzusetzen um so besser, falls nicht, dann bin ich jetzt etwas besser vorbereitet.

Wobei es mir immer noch schwer fällt das alles zu glauben, sie wirkt so gar nicht krank...*seufz*

Das du das ganze jetzt schon ein Jahr machst, ist für mich unvorstellbar. Ach ich wünsch dir so dass ihr nochmal wegfahren könnt. Hat deine Mama einen besonderen Wunsch?

Ich denke auch an mich. Gleich gehe ich zum Sport, mal richtig dampf ablassen :D. Und nächste Woche gehts zum Frisör, massage klingt aber auch gut ;). Mein Mann achtet sehr auf mich und schafft mir Freiräume, alleine schon weil er oft Abends den Kleinen übernimmt nach der Arbeit.

Das ist ja witzig, ich habe bis vor 7 Monaten auch noch kurz vor HH gewohnt, wir sind im August erst umgezogen und nun wohne ich in der Nähe von Braunschweig!

Ich kann mich grad nicht erinnern, ob das schon irgendwo stand, aber lebt deine Mama alleine? Ist sie zu Hause?

So, nun gehts zum Sporteln..ich grüß dich und wünsch dir eine schöne Restwoche ohne Zwischenfälle.

Lieber Gruß,
Nadine

Hallo,

Mama hatte gestern die erste Chemo, es geht ihr schlecht (aber das war zu erwarten).

Ich habe ja vor kurzem die Chemo von einer Freundin mit Brustkrebs begleitet, daher kennen mich die Schwestern von der Onkologie schon mit Namen...

Gestern aber war glaub ich mit der schrecklichste Tag überhaupt, ich war mit und hab ihre kleine dünne Hand gehalten, habe sie unter meinen Arm geklemmt beim rein und rausgehen, ihre Stirn geküsst, ihr Mut zugesprochen und sie versucht abzulenken...
Und doch wollte ich die ganze Zeit am liebstem weg und wollt schreien, bitte kämpfe, bitte stirb noch nicht, bitte lass mich nicht alleine!!

Es ist einfach nicht men Tag gewesen und heute auch nicht..

Plötzlich kommen mir die "sogenannten" Probleme von Freunden so lächerlich vor und ich bin genervt von allem und jedem und mein Kopf sagt immer: oh gott, das sind doch alles keine Probleme und warum, wenn du weißt was bei mir los ist, warum muss ich mir auch noch deinen mist anhören...

Und dann hab ich wieder ein schlechtes Gewissen und ich denk, dass sie ja auch nix dafür können, aber es tut noch mehr weh, dass es so ignorante Menschen gibt...

Bis ganz bald...:cry:

Bella1984
07.02.2012, 20:43
Und ich hatte noch mal mit der Schwester dort gesprochen und hab dann natürlich auch an meine Freundin gedacht und die sagen, dass es Quatsch ist, dass das über die Haut abgegeben wird...
Die Muttis von ganz kleinen können das ja auch nicht vermeiden...

Aber gut, Vorsicht ist besser als Nachsicht;)))

Liebe Grüße

Jasofe
08.02.2012, 08:14
Hallo, ich bin neu und durch Zufall oder auch Verzweiflung auf das Forum gestoßen und lese deine Worte. Ich möchte dir nur sagen, dass ich es unsagbar toll finde, wie du dich kümmerst. Du bist, wenn ich das richtig verstanden habe, gerade erst Mama geworden. Um so schwerer jetzt mit der Krankheit konfrontiert zu werden. Ist ja, so ist es jedenfalls bei mir, auch nicht so einfach fürs "normale" Familienleben.

Bei meinem Vater wurde vor 5 Wochen auch Bronchial-Ca festgestellt. Ich weiß wie du dich fühlst. Es ist so verdammt schwer.

Sternenkreuzer
10.02.2012, 11:32
Hallo Bella,

das ist ja schonmal gut zu wissen! Danke!

Sternenkreuzer
20.02.2012, 22:21
Hallo,

meine Mama hat ihren zweiten Chemozyklus hinter sich. Eigentlich geht es ihr noch ganz gut, allerdings hat sie mehr Nebenwirkungen als beim ersten Zyklus, was sicher normal ist.

Letzte Woche habe ich ihr die Haare geschoren, dass war unwahrscheinlich schwer für mich. Ich glaube es war schwerer für mich als für sie. Ich hab sie in dem Moment das erste Mal als so richtig krank empfunden. Sie sah einfach so anders aus plötzlich und vor allem so hilflos, ich wollt sie nur in den Arm nehmen.

Alles in allem hat sie es aber ganz gut aufgenommen und hat wirklich eine tolle Perücke, man sieht kaum das das keine echten Haare sind.

Wir haben in der Zwischenzeit hier eine ganz tolle Onkologische Praxis gefunden und hab das Gefühl Mama ist richtig gut aufgehoben dort. Die Chemo wird jetzt ambulant gemacht und das macht schon ganz viel aus, sie ist dann hinterher abgelenkt und liegt nicht im Krankenhaus.

Morgen bekommt Mama einen Port gelegt, da die Onkologin das einfach sicherer findet. Die Venen von Mama sind nicht sooo toll und da ist die Gefahr wohl recht groß, dass von der Chem was in das Gewebe geht und das ist dann woll richtig gefährlich. Ich hoffe sie übersteht die Portsetzung gut, man man immer was neues, die arme.

Nächste Woche ist dann endlich Kontroll CT, so dass wir endlich erfahren, ob die Chemo anschlägt.

Ihr lieben, ich komme grad leider nicht wirklich dazu überall reinzuschauen, wünsche aber euch allen alles Gute und hoffe dass es euch und euren Lieben, den Umständen entsprechend gut geht.

Viele Grüße
Nadine

Jasofe
20.02.2012, 22:33
Ich wünsche euch von ganzen Herzen, dass das CT nächste Woche einen Rückgang des Krebses zeigt. Ich drück die Daumen.

Mirilena
23.02.2012, 21:17
Liebe Nadine,

ich drücke auch ganz fest die Daumen für deine Mama!!! Und ihr seid ein tolles Team!!!!!!!!!!!!!!! Sag ihr und dir selbst auch, dass die Haare wieder nachwachsen. Es dauert seine Zeit, aber dann sind sie wieder da. War bei meinem Vater auch so!

Liebe Grüße
Miriam

Sternenkreuzer
25.02.2012, 13:04
Vielen Dank Miriam und Jasofe!

Die Port Op ist gut verlaufen und es geht Mama den Umständen entsprechend gut.

Nun kommt Montag unser großer Tag mit dem CT, ich bin echt nervös.

Wünsche allen ein schönes Wochenende!

LG Nadine

OpaTochter
25.02.2012, 15:01
Hallo Nadine,

will dir mal einen lieben Gruß hierlassen.

Sehe gerade Ihr seid ziemlich genau einen Monat weiter als wir :rolleyes:.

Auch mein Pa wohnt weit von mir weg. Allerdings lebt er mit einer Ma zusammen. Tolle starke Frau. Komisch das ich das jetzt erst merke.

Ich wohne jetzt übrigens in der Nähe von HH.

Ich drück euch Montag ganz doll die Daumen!!!

Gianda
25.02.2012, 19:31
Hallo OpaTochter,

bei mir ist auch so, dass mein vater weit weg lebt von mir. zum glück mein bruder und meine muter leben bei ihm. mein vater fängt nun endlich am montag mit dem chemo. ich mache mir so sorge was auf ihm, uns zu kommt.


Sternenkreuzer
deine mama hat schon 2 chemo hinter sich. war bestimmt nicht einfach. für ct druck ihr die daumen!!!

eine frage nimmt eure eltern was für den imunsistem ?
lg
daniela

OpaTochter
25.02.2012, 20:42
Hallo Gianda,

mein Pa kriegt nix fürs Immunsystem. Die Ärztin hat die Leukozyten (schreibt man die Dinger so?) geprüft. Immunsystem in Ordnung Patient braucht nix. Ist eh alles Geld macherei (Aussage der Ärztin).

Meine Schwester besorgt Ihm aber allen Möglichen Schnick Schnack der gut sein soll. Vitamine, Ballaststoffe, Nüsse, Obstsalat und was weiß ich nicht was noch alles. Hauptsache sieht gesund aus und schmeckt möglichst scheußlich :lol: . Ist nicht so ernst gemeint, aber so geht jeder mit dem Sch... so um wie er kann.

P.S. Schöner Name, kommt mir bekannt vor :D

Sternenkreuzer
25.02.2012, 20:45
Ach, vielen Dank ihr Lieben. Es tut gut euch zu lesen.

@OpaTochter: Dann grüß bitte meine alte Heimat von mir! Hamburg ist und bleibt doch die schönste Stadt :D

@Gianda: Meine Mama nimmt nichts, da nun mehrere Ärzte abgeraten haben, da es wohl grade auch beim Kleinzeller negativ für den Verlauf sein kann, zumindest während der Chemo. Danach gucken wir neu. Das einzige was sie macht ist sich gesund ernähren. Muss sie zwangsläufig, ich koche ja :D

Gianda
25.02.2012, 21:06
oh danke, hatte hier gelesen, dass (na-selenit oder so )soll gut sein wenn man die chemo macht! die nebenwirkungen sollen nicht so schlim sein:rolleyes:

opatochter , mein name (kommt dir bekannt vor??) woher ;)

lg

daniela

isopropilprophemil
25.02.2012, 21:14
Hallo!

Ich denke eine genaue konkrete Antwort auf deine Frage kann dir keiner geben, da jeder Fall und jeder Mensch individuell ist, wie eben auch der Krankheitsverlauf. Ich wünsche euch für euren Weg alles erdenklich Gute!

Liebe Grüße:

Dennis

Mirilena
25.02.2012, 21:17
Liebe Nadine,

am Montag bin ich in Gedanken ganz bei euch und wünsche mir, dass deine Mama gute Ergebnisse bekommt!!! :knuddel:

Ich denke, dass wünschen wir alle und wenn so viele Menschen sich dasselbe wünschen und ihre Gedanken und gute Energien bündeln, dann muss das doch mal eine positive Wirkung haben!!!

Alles Liebe
Miriam

Sternenkreuzer
25.02.2012, 21:23
@Gianda: ja, es mag sein das die Nebenwirkungen geringer sind, aber die Wirkung unter Umständen eben auch.

Liebe Grüße
Nadine

Sternenkreuzer
25.02.2012, 21:25
Danke Miriam!!! Das hilft schon sehr, zu wissen, dass ihr quasi mit einem seid. :knuddel:

OpaTochter
26.02.2012, 16:33
opatochter , mein name (kommt dir bekannt vor??) woher ;)

lg

daniela

Normalerweise unterschreibe ich auch so ;)

Alles Gute noch mal für Morgen Nadine. Von schädlich hatte die Onkologin bei uns zwar nix gesagt, aber sie hielt nix davon.

Bin sowieso im Moment total angefressen auf alle Ärzte. Obwohl die ja nix dazu können. Aber IRGENDJEMAND muss ja Schuld sein.

Außerdem hat sich mein Magen jetzt auch verabschiedet und ich pendle zwischen Klo und Sofa. Überleg mir mal wo ich jetzt hingehe. (Jammern aus SEHR HOHEM NIVEAU)

Trotzdem euch allen einen ruhigen sonnigen Sonntag mit möglichst wenig Sorgen.

Tschüß

Gianda
26.02.2012, 18:54
hallo,

ich wünsche euch auch ein schöne sonntag abend.

bin mal gespannt wie mein papa die chemo aushält. aber ich denke die nw kommen später oder?

lg
daniela

Sternenkreuzer
27.02.2012, 19:05
Hallo ihr Lieben,

es gibt leider noch nix Neues vom CT.
Berich geht erst Mittwoch an die Onkologin. Hab ich gar nicht dran gedacht, dass es das Ergebnis nicht sofort gibt.

Insofern wünsch ich euch allen einfach nur einen schönen Abend und grüß euch lieb.

Gianda
27.02.2012, 19:45
hallo,

oh ihr muss jetzt bis mittwoch warten...

mein vater hat heute auch seine erste chemo. mal schauen. momentan *****t er noch nichts. aber abwarten morgen, übermorgen...

ich wünsche euch auch ein schöne abend
daniela

OpaTochter
02.03.2012, 13:24
Hallo Nadine,

... mal nachfrag ??? ...

sonniges sorgenfreies Wochenende.

Sternenkreuzer
02.03.2012, 17:49
Hallo OpaTochter,

lieb das due nachfragst. Leider weiß ich immer noch nix. Am Mittwoch als meine Mama ihren Termin beim Onkodoc hatte, war noch kein Bericht vom CT da. Die Ärztin hat dann noch in der Praxis angerufen, aber die sind wohl völlig überlastet da im Moment. Es gibt hier nur eine Radiologische Praxis und die ist im Krankenhaus und betreut sowohl alle ambulanten sowie stationären Patienten aus dem Umkreis. Na ja, nun hat Mama sich auf Dienstag vertrösten lassen, weil sie da eh wieder einen Termin zur Blutentnahme vor Chemo hat. Mama meinte beeinflussen kann sie das Ergebnis eh nicht und da kommts auf ein zwei Tage nicht drauf an. Ich glaub sie hat auch etwas bammel und ist irgendwie auch froh um jeden Tag ohne schlechte Nachricht. Kann ich auch irgendwie verstehen.

Nun hat sie sich auch leider noch erkältet und wir müssen eh erstmal sehen, ob der 3. Chmeozyklus nächste Woche starten kann. Irgendwie läuft die Zeit im Moment nur so dahin, ich hab das Gefühl die Zeiträume zwischen den Chemos werden immer kürzer, was ja quatsch ist.

So, nun kümmer ich mich mal um mein Krankenlager hier zu Hause, unser kleiner Zwerg ist nämlich aus solidarität zu seiner Oma gleich mal mit krank geworden und so können die zwei Schniefnasen nun trotzdem Zeit miteinander verbringen, da ja eh schon beide krank sind. ;)

Liebe Grüße und ein schönes Wochenende,
Nadine

OpaTochter
14.03.2012, 12:40
Hallo Nadine,

Du hast Dich hier schon lange nicht mehr "sehen" lassen. Geht es Dir / Euch gut?

Wäre schön weiter von Dir zu hören Leidensgenossin.

zauselmaus
14.03.2012, 17:35
[QUOTE=Sternenkreuzer;1091087]Hallo,

Lieber Sternenkreuzer,

dein Beitrag hat mich sehr bewegt, mein Lebensgefährte ist in ähnlicher Lage. Ein ganzer Lungenflügel soll operativ entfernt werden, Metastasen hatten die Ärzte bis jetzt noch nicht festgestellt, aber was heißt das schon.

Mein Schatz hat wahrscheinlich die Tragweite dieses Befundes noch nicht realisiert, er ist optimistisch wie ein kleiner Bub. Und ich brech halb zusammen, muß aber im Krankenhaus ebenfalls die Starke spielen, oh ist das anstrengend. Ich wünsche Dir und Deiner Mam alles gute ---- und gehe bitte sorgfältig mit Deinen Kräften um, Du brauchst Reserven!!!!!!!Kopf hoch -- Zauselmaus

Sternenkreuzer
19.03.2012, 15:57
Hallo ihr Lieben,

ich habe lange nicht mehr geschrieben, bei uns ist eine Menge passiert und ich musste erstmal alles sortieren.

Wir haben ewig lange auf das Ergebnis des Kontroll CT's meiner Mama gewartet. Als wir zum ersten Termin bei der Onkologin waren, eröffnete diese uns, dass sie keinen Bericht aus der Radiologie hätte, da meine Mama die CD der letzten Untersuchung nicht abgegeben hätte und die somit keine Vergleichsmöglichkeit hätten. Das war völliger Blödsinn, ich war selber dabei als sie die abgegeben hat. Wir daraufhin erstmal zum Krankenhaus und :megaphon: bei der Radiologie gemotzt. Siehe da, im Computer konnte man die eingelesene CD sehen...ach.... Also hieß es wieder warten bis der zuständige Radiologe die Ehre hatte sich alles nochmal anzusehen.

Dann wurde der nächste Termin bei der Onkologin abgesagt weil dieses nicht in der Praxis war und dann hatte meine Mama auch schon ihren nächsten Chemozyklus. Dieser wurde also angefangen ohne das wir wussten, ob die Chemo überhaupt angeschlagen hat. Am dritten Chemotag kam dann endlich die Ärztin und sprach mit meiner Mama "Tumorrückgang um 60% nach dem 2. Zyklus", also erstmal alles gut.

Dann klingelte Freitag Morgen das Telefon und die Ärztin aus der Onkologie war erneut dran. Mir ist zu dem Zeitpunkt erstmal das Herz in die Hose gerutscht, weil mein erster Gedanke war "Mist, die haben sicherlich irgendwas vertauscht". Aber was soll ich sagen, es folgten noch bessere Nachrichten.

Der Krebs wurde ja ursprünglich im Krankenhaus in Hamburg diagnostiziert und daraufhin haben wir dann ja meine Mama für die Chemo zu uns geholt (wir wohnen ca. 200 km weg). Das erste CT wurde also auch in Hamburg gemacht. Die Ärzte hier sind nun wohl darüber gefallen, dass das was usprünglich in HH als Nebennierenmetaste diagnostiziert wurde, sich im CT wohl nicht als Metastase darstellt und haben nun nochmal einen US gemacht und und und ...und so wie es aussieht ist das keine Metastase sondern ein Adenom sei, was gutartig und wohl gar nciht so selten ist. Nun haben wir nächsten Dienstag einen Termin beim Prof. der Strahlenonkologie und wenn der das genauso sieht, dann wird meine Mama von palliativ auf kurativ umgestellt und wird zusätzlich bestrahlt :D:D:D:D

Im Momen steh ich total neben mir, dieses auf und ab macht echt fertig. Ich möchte mich so gern richtig freuen, aber kurativ beim Kleinzeller???

Ich bin nun so gespannt auf Dienstag und total aufgeregt. Bitte drückt die Daumen, dass eine Bestrahlung starten kann.

Seid alle lieb gegrüßt,
Nadine

OpaTochter
19.03.2012, 16:19
:D:D:D ENDLICH MAL GUTE NACHRICHTEN :D:D:D

und Dankeschön

Jasofe
19.03.2012, 18:25
Genau, endlich hört man hier mal gute Nachrichten.

Ich freu mich mit euch

Laura88
19.03.2012, 18:37
:prost::prost::prost::prost::prost::prost:

Gianda
19.03.2012, 19:46
juhu ist das schön!!!!!!!!!!! freut mich sooo sehr für euch!!!!

lg
daniela

JessyHH
19.03.2012, 20:01
Hallo Nadine,
ich lese bei dir schon eine weile mit und wollte mich nun auch mal zu Wort melden.
Dass dieses Auf und ab einen völlig fertig macht kenne ich auch nur zu gut.... Aber DAS sind doch wirklich mal tolle Nachrichten. :prost:

Drücke euch ganz fest die Daumen dass die Bestrahlung starten kann!!!!

Mirilena
19.03.2012, 20:23
Liebe Nadine,

ich schließe mich an und freue mich riesig für euch! Drücke ganz fest die Daumen, dass es weiterhin so positiv für deine Mama läuft!!!:remybussi

Alles Liebe und toi, toi, toi
Miriam

monika100
19.03.2012, 20:28
Liebe Nadine,

lese schon eine Weile bei dir mit und wollte dir sagen, dass ich mich riesig mit euch freue über solche tollen Nachrichten.
Das ist ja wie ein 2. Leben für deine Mutter und Euch!
Weiter so!!!

LG Monika

OpaTochter
04.07.2012, 20:29
Hallo Nadine,

wie geht es Deiner Mama denn inzwischen? Melde dich doch mal wie es euch bisher so ergangen ist.

Ganz liebe Grüße
Daniela

Sternenkreuzer
04.02.2013, 23:04
Hallo,


ich war lange nicht mehr hier, fast ein Jahr....

was hat mich ferngehalten...ich weiß nicht wie ich es beschreiben kann, aber irgendwie wurde mir damals alles zu viel und ich hab so viel schlimmes und trauriges hier gelesen, dass es mir fast die Kraft geraubt hat, um mit und für meine Mama zu kämpfen und für sie da zu sein. Ich hab mich dann vorerst für die Vogel-Srauß-Taktik entschieden und hab den Kopf in den Sand gesteckt, um möglichst wenig über alles was mit jeglichen Arten von Krebs zu tun hat zu vergessen und zu verdrängen. Das klingt bestimmt für den einen oder anderen sehr blauäugig, da einen die Realität eh irgendwann einholt, aber mir hat es in dem Momen einfach geholfen.

Seit ca. 5 Monaten lese ich allerdings schon wieder still hier und da mit und komme mittlerweile schon besser mit dem ganzen Thema zurecht.

Bei uns ist viel passiert im letzten Jahr, ich fasse mal kurz zusammen.

Meine letzte Meldung hier war im März, das evtl. eine Bestrahlung gemacht werden kann und dem war dann auch so. Meine Mama war wirklich Metastasenfrei und die Ärzte fingen mit Abschluss des 4. Zyklus Cisplatin/Etopsid mit der Bestrahlung an. Wie oft bestrahlt wurde weiß ich schon gar nicht mehr, aber es waren eine ganze Menge. Nach Abschluss der Lungenbestrahlung folgte eine prophylaktische Ganzhirnbestrahlung, da ja die Chemo die Blut-Hirn-Schranke nicht passiert, um Metastasenbildung im Gehirn vorzubeugen.

Meine Mama hat das alles ganz großartig weggesteckt und war eigentlich die meiste Zeit super weggesteckt und hat auch körperlich überhaupt nicht abgebaut. Einziges Merkmal des ganzen sind und waren die fehlenden Haare und das sie ab und an mit Übelkeit zu kämpfen hatte, was aber gut mit MCP und ab und an Cortison in den Griff zu bekommen war.

Erste Kontrolle nach Behandlungsabschluss im September diesen Jahres brachte dann die freudige Mitteilung, dass eine Vollremission erreicht war und das somit jetzt erst einmal abgewartet werden sollte. Die 2 fehlenden Chemozyklen nach der Bestrahlung noch anzuhängen, empfand die Ärztin erstmal als nicht notwendig.

Leider Gottes bekam meine Mama noch in der selben Woche eine Thrombose der Portvene und ihr Arm schwoll auf das doppelte an. Wieder verbrachte sie Tage im Krankenhaus und musste seit dem Clexane spritzen und 2 Monate Marcumar einnehmen.

Jetzt vor 2 Wochen stand nun die nächste Kontrolluntersuchung an und ich hatte schon ein sehr schlechtes Gefühl, weil mir starke Kurzatmigkeit bei meiner Mama auffiehl und sie auch auch ein wenig röchelte beim Atmen. Leider bestätigte sich meine Vermutung und es wurde ein Rezidiv des Haupttumors mit einer Größe von 3 cm festgestellt, ansonsten keine Metastasen oder Lymphknotenbefall. Seit letzten Mittwoch befindet sich meine Mama nun in der secondline mit Topocetan und es hat vor allem ihr ganz schön den Boden unter den Füßen weggezogen. Sie hatte nämlich bis dato anscheinend noch mehr wie ich verdrängt und gedacht die Atemnot würde von ihrer COPD kommen...sie tut mir so leid.

Nun ist sie wieder bei uns und macht ihr Chemo hier (sie wohnt knapp 200 km weg und wäre alleine) und ihr kleiner Enkel tut ihr zum Glück so gut, dass sie schon wieder recht gut drauf ist.

Ich weiß natürlich das zurückblicken nichts bringt und das man nie wissen wird was gewesen wäre, aber ich frag mich ein wenig, ob das Ergebnis vielleicht besser gewesen wäre, wenn die 2 fehlenden Chemozyklen noch nachgeholt worden wären. Es sind ja auch diesmal keine Metas vorhanden, sonder nur der Primärtumor ist wieder gewachsen, war also wahrscheinlich gar nicht ganz verschwunden. Vielleicht hätten die 2 Chemos ihn gekillt?...Man weiß es nicht.

Der Kleinzeller ist heimtückisch, das weiß ich, aber irgendwie hatte ich bei ihrem guten Verlauf doch immer noch ein wenig Hoffnung auf Heilung, die Chancen dafür stehen ja nun beim Rezidiv wohl auf 0.

Jetzt heißt es noch möglichst viel Zeit lebenswert gestalten und hoffen das es nicht so schlimm kommt.


Liebe Grüße
Nadine

Mirilena
05.02.2013, 07:26
Liebe Nadine,

oje, das ist ein harter Schlag. Als ich eben deine Zeilen las, da wurde ich erst ganz euphorisch und freute mich riesig für euch und als ich dann weiter las, fiel die Freude auf ein Minimum zurück. Es wäre so schön gewesen, wenn deine Mama es tatsächlich geschafft hätte! Was muss das für ein herber Rückschlag für euch sein?! Ich mag mir das gar nicht vorstellen...

Was ist das nur für eine heimtückische Krankheit? Ich hoffe sehr, dass deine Mama die Kraft findet, dennoch weiter zu kämpfen und den Mut nicht aufzugeben. Sicherlich hilft es ihr, dass sie in eurer Nähe ist, wenn sie nun erneut zur Chemo antritt. Ich wünsche euch von Herzen, dass sie es schafft! Wie ihre Chancen tatsächlich stehen, vermag ich natürlich nicht zu sagen. Ich kann dich allerdings nur ermutigen, jeden Tag mit deiner Mama zu genießen, vor allem, wenn es für sie ein guter Tag ist. Wir wissen ja alle nicht, wie lange wir hier sein dürfen...

Alles, alles Liebe und viel Kraft & Zuversicht
Miriam

Sternenkreuzer
05.02.2013, 17:35
Hallo Mirilena,

du gute Seele stehst hier immer noch zur Seite und schenkst Kraft, ich finde das so toll von dir, wirklich.

Ja, ich hab mir den Verlauf auch wirklich anders gewünscht, aber es kommt wie es kommen soll, leider.

Ich sag mir jetzt aber irgendwie auch, dass wir durch den bisher sehr positiven Verlauf, irgendwie ja auch nutzbare wertvolle Zeit geschenkt bekommen haben. Die haben viele hier ja nichtmal, bei denen alles sehr schnell voran schreitet. Ich mein bei Diagnosestellung hab ich nicht mal mehr an Weihnachten letztes Jahr geglaubt und jetzt habe ich noch Hoffnung, dass wir dieses Jahr vielleicht auch noch zusammen haben. Schauen wir mal.....

Danke für deine lieben Worte.

Liebe Grüße
Nadine

OpaTochter
06.02.2013, 14:16
Hallo Nadine,
schön was von Dir zu hören, da ja der (Zeitliche) Verlauf bei deiner Ma und meinem Pa sich ziemlich gleicht. ...auch nun wieder...
und schade, dass du so schlechte Nachrichten hast. Komisch das bei euch eine "echte" Zweitlinienchemo gefahren wird und mein Pa das Gleiche Zeug wie beim ersten Mal bekommt.

Ich wünsche Euch auf jeden Fall alles alles Gute und uns allen auch ein nächstes Weihnachten. Kann deine Kleine schon laufen?

Sternenkreuzer
06.02.2013, 15:46
Huhu,

ich muss mich bei dir erstmal wieder einlesen gleich...Zu uns wurde gesagt Cisplatin so früh noch mal würde nicht gehen, da müsse Zeit zwischen sein, ich glaub 2 Jahre, weiß ich aber nicht mehr so ganz genau. Das ist ja mal wirklich merkwürdig.

aber jetzt wo ich das hier grad so nieder schreibe, denke ich, dass Mama ja sicher auch nochmal die Erstchemo hätte bekommen können, da sie ja gar nicht die vollen Zyklen erhalten hat...hm.

Vielleicht möchte die Ärztin sich das noch aufsparen, wenn nach Topocetan der Tumor wieder wächst, und dann noch mal Cisplatin?

Irgendwie ist alles immer so unklar und vage...nervig.

Schön, das du dich hier bei mir gemeldet hast, ich lese mich die Tage mal wieder hier richtig ein und dann bin ich auf dem aktuellen Stand.

Das Wochenende fahren wir alle nach Hamburg und Mama bleibt dann eine Woche bei sich. Ist ja dann Chemopause und sie ist der Meinung zu Hause ja auch mal was tun zu müssen :boese:. Wahrscheinlich braucht sie etwas Alltag. Am 19.02. steht noch eine Knochenszintigrafie an. Möchte die Onkologin vorsichtshalber, Beschwerden hat Mama allerdings nicht. Da sonst keine Metas sind, denke ich auch da mal positiv.

So, nun gehen wir mit Sohnemann raus. Hier ist es so schön sonnig heute. Bis denn :winke:

Sternenkreuzer
08.02.2013, 20:51
Puh, ich muss hier grad mal was los werden. Meine Mama lebt ja zur Zeit bei uns, und die letzten Tage ist sie echt unausstehlich. Mosert an allem rum, nix ist irgendwie gut genug. Egal ob Essen oder was weiß ich für alltägliche Dinge im Leben. Sagen darf man eigentlich auch grad nix, sie fühlt sich ganz schnell angegriffen....

Ich weiß, dass sie in einer schweren Situation ist und ich gestehe ihr das auch alles zu, aber ich muss jetzt auch mal ein Ventil zum ablassen haben.

Sohnemann ist auch grad in der aller schönsten Trotzphase und ich hab manchmal das Gefühl hier 2 Kinder zu haben. Ich darf versorgen und als dank werd ich angemeckert.


Ach man, das ist so doof. Ich will mich nicht über Mama ärgern, ich will die Zeit genießen hier.

Wird sicher bald besser, nieder schreiben hilft....

OpaTochter
11.02.2013, 09:31
Hallo Nadine,

lass Dich mal virtuell knuddeln. Das ist das schöne hier, dass man sich aus:smiley11: darf und kann ;)

Und bei dem kleinen zumindest gehen die Trotzphasen vorbei. Bzw. ähm, ... also eigentlich,... :lol: gehen sie ineinander über. Und irgendwann sind Sie erwachsen und dann verlassen wir unser Haus :grin: und lassen unsere Nervensäge allein :lol:

Mirilena
11.02.2013, 10:48
Liebe Nadine,

du darfst auch mal genervt sein und hier schimpfen ohne ein schlechtes Gewissen haben zu müssen. Das geht und ging uns allen so! Ich fand meinen Vater auch manchmal schlimm. Zum Glück konnte ich immer nach Haus fahren und durchatmen. Meine Mama konnte das nicht und die hat dann oft den Dampf bei mir abgelassen. Das tat ihr gut und ich fand es vollkommen in Ordnung! Das ändert ja nichts an ihrer Liebe zu ihm:tongue

Also Nadine, einfach tief durchatmen, mal ordentlich schreien (im Auto oder so) und dann sieht die Welt schon wieder ein wenig freundlicher aus!

Umarmung
Miriam

Sternenkreuzer
12.02.2013, 21:42
Hallo OpaTochter,

ja ja, die lieben Kleinen. Er hat auch grad ne schwere Phase, bekommt richtig viel Zähne und das macht ihm schon zu schaffen. Na ja, und das etwas anders ist bei uns merkt er ja auch und das überträgt sich ja auch auf ihn. Ich versuch seinen Alltag so gut wie es geht so zu belassen wie es war, aber immer klappt das leider nicht.

Hallo Mirilena,

mir geht es schon besser. Ich glaub die eine Woche, die sie jetzt bei sich ist wird uns allen gut tun. Wir und auch sie selber, haben dann mal etwas normalen Alltag und irgendwie ist das auch mal gut. Wenn sie wieder hier ist, werde ich dann was schönes mit ihr unternehmen, vielleicht Theater, das bringt uns dann mal auf andere Gedanken und wir machen was schönes zusammen. Das nächste mal werde ich auf jeden Fall früher das Gespräch mit Mama suchen, das sich nicht alles so aufstaut.

Lieben Dank für euren Zuspruch, das hilft schon sehr!!

Liebe Grüße,
Nadine

Mirilena
13.02.2013, 08:19
Liebe Nadine,

ja, man braucht immer mal ein wenig Abstand voneinander, damit man sich wieder auf den anderen freuen kann. Ich glaube auch, dass die Woche euch beiden gut tun wird. Deine Mama ist dann ihrer gewohnten Umgebung, in ihrem Zuhause und bei dir läuft der Alltag weiter.

Auf jeden Fall sind deine Gefühle nichts Ungewöhnliches... Ich denke, wir kennen das alle! Es ist eine Extremsituation, in der die Nerven bis zum Bersten gespannt sind und man kann auch nicht immer nur liebe- und rücksichtsvoll sein. Das ist vollkommen okay!

Theater klingt gut! Da wird deine Mama sich freuen!

Ganz liebe Grüße
Miriam

Sternenkreuzer
14.03.2013, 00:19
Bei uns sieht es sehr schlecht aus.

Vor 2 Wochen haben wir Mama wieder mit zu uns genommen, weil der 2. Zyklus Topocetan anstand. Am 2. Chemotag ist Mama morgens mit einer dicken Erkältung aufgestanden, die Chemo erfolgte trotzdem. Das ging die ganze Woche so, sie bekam aber den vollen Chemozyklus. Am Donnerstag wurde der Husten so schlimm, das es mich jedes Mal zerriss wenn Mama husten musste, es klang furchtbar. Nachts konnte sie gar nicht mehr schlafen, weshalb sie dann am Samstag erstmals zu ihren Schlaftabletten griff, um mal wieder ein paar Stunden zu schlafen.

In der Onkologiepraxis hatte man gesagt, sie dürfe alles gegen Erkältungsbeschwerden einnehmen, was frei verkäuflich sei, mehr nicht. Am Montag Morgen erkannte ich meine Mama nicht wieder. Irgendwie hatte sich plötzlich was verändert, irgendwie sah man ihr plötzlich ganz arg ihre Krankheit an, das war in der Woche davor noch nicht so. Den Montag hat sie eigentlich nur vor sich hindösend auf der Couch verbracht, kaum gegessen oder sonst irgendetwas. Gegen Abend kam sie dann mal nach unten geschlichen und stellte nach kurzer Zeit fest, dass sie sich eingenässt hatte. Als ich sie ansprach sagte Mama, sie hätte Selter verschüttet und würde ihre Hose gleich trocknen. Ich roch allerdings ganz genau den Urin. Ein Stündchen später bin ich dann noch mal zu ihr und hab mit ihr gesprochen und sie sagte das sie wohl tagsüber noch eine Schlaftablette genommen hatte und wir schoben die Vorkommnisse darauf, so ganz überzeugt war ich allerdings nicht.

Der ganze Tag hatte mich ganz schön umgehauen, einen Menschen den man liebt, dass erste Mal so zu sehen tut doch verdammt weh und macht unendlich traurig.

Am Dienstag ging es Mama allerdings wieder ganz gut und ich schob nun doch alles auf die Schlaftabletten und war einigermaßen beruhigt. Und dann kam heute der große Knall.

Gegen 9 Uhr heute Morgen rief Mama mich und stand wie ein Häufchen Elend vor mir. Ihr würde es wieder so schlecht wie am Montag gehen und sie würde sich noch mal hinlegen. Ich sah das sie ihr Bett abgezogen hatte und wusste somit, dass wieder eingenässt hatte. Auch nach mehrmaligen Nachfragen verneinte Mama wieder zu viel von den Tabletten genommen zu haben und ich rief über die Notrufnummer in der onkologischen Praxis an, in der Mama behandelt wird. Da sich die Praxis zur Zeit im Urlaub befindet und nur Bereitschaftstelefon hat, wurden wir gebeten im Krankenhaus vorstellig zu werden und man vermutet eine Unverträglichkeit der Schlaftabletten, eine hatte Mama ja trotz allem genommen.

Ich sie also gepackt und ab ins Krankenhaus, wo sie durchgecheckt wurde. Nach Gespräch und Untersuchungen kam die Ärztin zu dem Entschluss, dass es sich wirklich um eine Unverträglichkeit des Schlafmittels handeln muss und sagte, dass sie Mama ungerne im Krankenhaus behalten würde, da die Infektionsgefahr für Mama dort größer als zu Hause sei. Auch hier haben wir nochmal den immer starken und anhaltenden Husten erwähnt und die Ärztin meinte, man solle keinen Hustenstiller oder ähnliches nehmen, sondern abhusten auch wenn es anstrengend ist.

Mama hat dann von heute Nachmittag um 15:00 bis 22:00 geschlafen und kam dann zu uns hinunter um sich was zu trinken zu holen und war schon wieder eingenässt. Ich bin dann mit ihr hoch, hab sie ausgezogen und hab gefragt wie es ihr sonst geht. Sie sagte genau wie heute Morgen noch. Ich hab dann circa 30 min auf sie eingeredet, dass ich nochmal mit ihr ins Krankenhaus möchte, da ich mir nicht mehr vorstellen kann, dass nach mehr als 24 Stunden immer noch die Schlaftabletten schuld sein sollen, ich war leider nicht erfolgreich.

Eben war ich nun noch mal oben und Mama sagte ihr sei so warm, ob es draußen wärmer geworden sei. Ich schnell ein Fieberthermometer geholt und Mama hat 38,7 Fieber. Ich habe nun die ganze Zeit mit ihr gesprochen, dass sie dringend ärztlich behandelt werden muss, dass ich Angst habe, es könnte eine Lungenenzündung sein und das die, wenn sie schnell behandelt wird gut in den Griff zu bekommen ist...aber sie will nicht. Sie will nicht ins Krankenhaus.

Ich sitze jetzt hier und weiß nicht was ich tun soll. Ich mag nichts gegen ihren Willen entscheiden, aber ich will mir auch morgen nicht Vorwürfe machen, dass ich nicht alles gemacht habe, was möglich ist. Ich sitze hier und weine, ich möchte ihr doch so gerne helfen, ich will sie nicht verlieren.

Letzte Woche war sie noch so gut beieinander und heute hab ich das Gefühl wir nähern uns dem Ende, das kommt so plötzlich.

Ich kann nicht gegen ihren Willen handeln, hoffentlich bereu ich das nicht später....

Mirilena
14.03.2013, 07:52
Liebe Nadine,

das ist immer eine blöde Situation... Wenn man unsicher ist und der andere nicht ins Krankenhaus will. Wir hatten auch mal so einen vertrackten Moment, da mein Vater sich weigerte, den Arzt aufzusuchen, obwohl er es besser getan hätte. In der Nacht begann dann seine Lungenentzündung und die war echt so schlimm, dass er vor Schmerzen fast geweint hätte. Am nächsten Morgen nach einer durchwachten Nacht ging es ab ins Krankenhaus...

Hat deine Mama Beschwerden beim Atmen, stechende Schmerzen in der Brust? Das könnte ein Indiz für eine Lungenentzündung sein. Auf Fieber ist bei der Erkrankung nicht so ohne. Dass sie keine Kontrolle über ihre Blase hat, kann auf jeden Fall mit dem Husten zusammen hängen. Ich habe auch gerade Bronchitis und wenn ich fiese Hustenattacken bekommen, dann kommt auch immer etwas unten raus...Peinlich, doch ich habe keinen Einfluss darauf in dem Moment! Aber daraus schließe ich, dass es bei deiner Mama ähnlich sein könnte! Das muss nichts Schlimmes sein!

Dass sie so abgeschlagen und erschöpft ist, ist sicherlich darauf zurückzuführen, dass sie nun trotz des Infekts die Chemo macht. Beobachte sie weiterhin! Du kannst sie tatsächlich nicht gegen ihren Willen zwingen, sich in das Krankenhaus zu begeben, doch wenn sich ihr Zustand verschlechtern sollte (steigende Temperatur oder Schmerzen beim Atmen), dann solltest du ihr ganz dringend anraten, den Weg ins Krankenhaus nicht zu scheuen. So eine Lungenentzündung ist bedrohlich! Vor allem dann, wenn der Körper ohnehin schon so geschwächt ist.

Dass dir das alles so nahe geht und du verzweifelst, das kann ich sehr gut nachempfinden. Es ist so traurig mitanzusehen! Und doch, gib die Hoffnung nicht auf!!!

Ganz liebe Grüße
Miriam :knuddel:

OpaTochter
14.03.2013, 13:25
Hallo Nadine,
Schxx Situation. Mein Pa hatte auch gerade einen Infekt. Der wurde dann aber ambulant mit Antibiotika behandelt. Blutwerte regelmäßig kontrolliert und nach ein paar Tagen war er wieder auf dem Damm.

Ist der Onkodoc wieder da? Bei uns ist Krankenhaus ja bisher auch noch keine Option gewesen und noch wollte Ihn da auch niemand hinschicken.

Ich glaube ganz fest daran, das es auch bei deiner Ma einfach nur eine Unpässlichkeit ist und sie sich schnell wieder erholt.

Alles Gute Daniela

Wieweiter
14.03.2013, 15:20
Hallo Sternenkreuzer
Anstatt meinen Haushalt zu erledigen habe ich nun die ganze Geschichte deiner Mama gelesen.
Wie geht es ihr heute? Konntest du sie noch für einen Krankenhausbesuch überreden?

Grüsse
Wie weiter

Sternenkreuzer
23.11.2013, 21:32
Als ich mich eben hier eingeloggt habe und meinen Thread hochgeholt habe, war mein erster Gedanke "Oh mein Gott, so viel Zeit ist vergangen??" Es kommt mir beiweitem nicht so vor.

Es ist so viel passiert, leider wenig gutes und ich bin an die Grenzen meiner Kräfte gekommen. Meine Mama hat leider die Chemo mit Topotecan sehr schlecht vertragen, so dass diese nach 3 Zyklen abgebrochen wurde. Ein Kontroll CT hat dann auch gezeigt, dass das Rezidiv nicht kleiner geworden war, sondern sogar etwas gewachsen war. Daraufhin sollte noch ein Chemo 3er Kombination versucht werden unter welcher sie aber auch immer schwächer wurde. Allerdings schlug diese diesmal an, der Tumor verkleinerte sich, aber nicht an der richtigen Stelle. Sie hatte sehr Schwierigkeiten mit der Luft und röchelte auch stark beim Atmen.

Die Onkologin schickte meine Mama daraufhin in eine Lungenfachklinik, wo ihr der Bronchius freigeräumt wurde, damit sie besser Luft bekam. Das war jetzt grade im Oktober. Die Woche davor fiel mir schon auf, das meine Mama zunehmend verwirrter war. Wir haben das allerdings auf alles geschoben, was sie bis dahin durchgemacht hatte, da darf man auch mal ein bissl wirr im Kopf sein. Der Zustand wurde dann allerdings rapide schlechter, so dass auch dem Oberarzt in der Lungenklinik auffiel, dass sie manche Dinge sehr gut beantwortet und anderes gar nicht so recht versteht. Sie konnte z.B. plötzlich auch nicht mehr ihr Telefon bedienen, was sonst prima klappte.

Der Oberarzt ordnete ein MRT des Kopfes an und leider bestätigte sich, was wir befürchteten. Multiple Hirnmetastasen. Obwohl ich es geahnt habe, brach für mich in dem Moment die Welt zusammen. Ich bin aufgewacht. Bis zu dem Tag, habe ich wirklich noch immer geglaubt wir könnten es schaffen. Deshalb habe ich das Forum gemieden, ich wollte keine negativen Dinge lesen, ich habe gekonnt verdrängt...scheixxxe.

Vier Tage später habe ich meine bis dahin schon recht schwache Mama in die nächste Klinik zur Kopfbestrahlung gefahren. Die Bestrahlungen mussten nach der Hälfte abgebrochen werden, weil meine Mama dort kollabiert ist und sich bei einem Sturz einen Oberschenkelhalsbruch zugezogen hat. Not-Op und seit dem ist sie nun ganz schlecht beieinander. Sie kann gar nicht mehr aufstehen, vom Kopf her wird es auch immer schlechter, mal hat sie gute Tage, aber meißt ist es, als ob sie hinter einem Schleier sitzt.

Sie ist jetzt seit Donnerstag hier bei uns in der Nähe in einem Hospiz. Ich habe die Versorgung einfach nicht mehr geschafft. Sie war jetzt 2 Jahre bei uns und es bricht mir das Herz sie "weggeben" zu müssen, aber ich kann einfach nicht mehr. Ich kann sie einfach nicht rund um die Uhr versorgen, aber genau das braucht sie jetzt. Mein kleiner Sohn ist auch noch da und hat schon sehr zurückgesteckt. Aber ein fades Gefühl bleibt.

Ich bin so traurig, dachte immer ich wäre so stark und auch vorbereitet. Pffff, verdrängt habe ich und jetzt kracht es auf mich runter. Ich sehe meine liebe Mama im Bett liegen, schwach, traurig und von der Krankheit gezeichnet und möchte einfach nur schreien. Ich wünsch mir das sie erlöst wird, aber will nicht das sie geht...für immer weg....neeeeeein. Der Weg geht dort hin und ich muss damit leben, das Leben endet und bei Mama ist es jetzt bald so weit.

traurige Grüße,
Nadine

HelmutL
24.11.2013, 06:25
Hallo Nadine,

es tut mir leid, das zu lesen. Deine Traurigkeit und Verzweiflung kann ich gut verstehen. Verstehen kann ich auch, wenn deine Kraft zu Ende zu gehen scheint. Dass du deine Mutter in ein Hospiz gegeben hast ... mach dir deshalb keine Vorwürfe. Du hast dein Bestes für sie getan (auch damit), denn du bist für sie bis an deine Grenzen und vielleicht auch schon darüber hinaus gegangen. Ich denke, im Hospiz wird sowohl deine Mutter wie auch du die beste Begleitung erhalten, die man für diesen Weg finden kann. Das ist kein Abschieben oder Weggeben, sondern bestmögliche Hilfe für deine Mutter und ebenso auch Hilfe für dich, um nicht an diesem Weg zu zerbrechen.

Hab Vertrauen in dich. Du bist ganz sicher nicht am Ende deiner Kraft.


Liebe Grüße,

Helmut

Sternenkreuzer
24.11.2013, 19:54
Danke für deine lieben Worte Helmut.


Heute ging es Mama nicht gut. Sie sah sehr schlecht aus und hat mich gar nicht richtig angesehen, sondern meist an mir vorbei an die wand gesehen.
Ich hab dann mit ihr gegessen und sie hat so wenigstens ein bischen was gegessen. Danach war sie sehr schnell müde und wollte schlafen. Ich bin dann noch 10 Minuten bei ihr geblieben bis sie eingeschlafen war.

Heute hat mir der Besuch sehr zugesetzt. Eine ehrenamtliche aus dem Hospiz hat das gleich gesehen und mich in die Küche geholt und mir einen Tee gekocht und zugehört. Einfach toll was manche Menschen leisten, mir hat das sehr geholfen und ich bin so froh, dass Mama so gut aufgehoben ist.

HelmutL
24.11.2013, 23:19
Hallo Nadine,

siehst du, genau das habe ich mit meinen Worten ausdrücken wollen. Ich freue mich für dich und deine Mutter, dass meine Gedanken bestätigt wurden. Euer Weg wird auch so noch schwer genug sein. Doch mit dieser einfühlsamen Begleitung kann er um ein Vielfaches leichter werden. Es geht dabei auch schon um ein Stück vorweggenommener Trauer bzw. die Vorbereitung auf das Danach. Wie ich aus etlichen Postings weiß, wird man auch dann nicht alleine gelassen.

Ich bewundere Menschen, die diese Hilfe leisten können. Seien es die Ärzte, die PflegerInnen oder ehrenamtliche HelferInnen. Klar, sie haben eine speziell darauf ausgerichtete Ausbildung erhalten. Ohne die ginge das gar nicht. Doch ich denke, ein gutes Stück Berufung gehört auch dazu.


Liebe Grüße,

Helmut

OpaTochter
25.11.2013, 11:56
Hallo Nadine,

Eure Geschichte ähnelt unserer sooo sehr.

Ich weiß nicht was ich Dir schreiben soll. Du wirst noch sehr viel Kraft benötigen. Ich denke an Dich.

Ich wünsche Dir, dass der Weg, den mein Vater deiner Mutter vorausgegangen ist keine Umwege mehr nimmt.

Wenn Du möchtest kannst Du mir eine PN senden.

Traurige Grüße
Daniela

hermannJohann
27.11.2013, 18:20
Hallo Nadine,
meine Frau ist im August in einem Hospiz gestorben. Die Tochter und ich waren bei ihr. Ich muss sagen, dass sich die Schwestern und ehrenamtlichen Helfer sehr gut um meine Frau und um uns gekümmert haben. Ich denke, es ist eine gute Wahl, in einem Hospiz zu sterben. Vielleicht tröstet Dich das.
Alles Gute
Hermann

Sternenkreuzer
28.12.2013, 20:56
Hallo ihr Lieben, vielen Dank für eure Antworten. Dani, ich drück dich mal. Ja, die Geschichten sind wirklich sehr ähnlich. Ich melde mich auch auf jeden Fall nochmal per PN. Weihnachten war sicher auch für euch sehr schwer und nichts ist mehr wie es war. Aber wenn man Kinder hat, muss es irgendwie alles funktionieren.

Ich sitze grad bei meiner Mama im Hospiz. Seit gestern ist sie nicht mehr richtig ansprechbar. Antwortet nicht mehr und die Pupillen bewegen sich nicht mehr. Wenn die Augen mal offen sind starren sie an einen Punkt. Auch auf Händedruck reagiert sie nicht mehr. Allerdings hat sie,eben als eine Schwester reinkam und sie am Arm streichelte und sagte "Ihre Tochter ist bei ihnen, ist das nicht schön", gelächelt. Ganz kurz aber ganz deutlich.

Ich bin so traurig, aber wünsche Mama das sie jetzt über die Brücke gehen darf, aber ich denke sie ist schon langsam auf dem Weg. Hab ihr gesagt, das sie gehen darf wenn sie mag und nicht für uns bleiben muss und das sie eh immer bei uns ist.

Ich lese ihr jetzt was vor, vielleicht macht es ihr etwas leichter.

Lottaline
29.12.2013, 00:06
Hallo,

ich denk an Dich fühl Dich gedrückt!

LG

Sternenkreuzer
02.01.2014, 21:38
Seit heute Morgen hat Mama hohes Fieber. Sie ist so schwach, dass sie es nicht mehr schafft den Schleim abzuhusten, ein paar mal dachte ich sie erstickt heute. Sie hat mittlerweile recht regelmäßig auch Atemaussetzer. Ich verbringe heute die Nacht im Hospiz bei ihr.

Es ist so schrecklich man möchte helfen aber man kann nichts machen, nur zur Seite stehen, zusehen viel mir schon immer schwer.

Lottaline
03.01.2014, 16:10
Hallo

ich kann dich gut verstehen. Es ist soo schlimm diese zeit wird für uns
meine Mama und mich auch bald kommen und ich hab solche Angst davor.



:pftroest: sie wird merken das Du bei Ihr bist.

Lg

Gina79
03.01.2014, 17:19
Liebe Nadine, ich denke an euch!
Viel Kraft!

Sternenkreuzer
03.01.2014, 22:55
Seit mehr als 30 Stunden ist meine Mama nicht mehr ansprechbar. Aber sie hält an ihrem Leben fest. Bis eben hab ich an ihrem Bett gesessen, jetzt hat mein Mann mich geholt, ich kann nicht mehr, noch eine Nacht im Hospiz hätte ich nicht durchgestanden. Die ganze Nacht hat sie schlimm geatmet, wie als wenn man mit einem Strohalm in Wasser pustet hört es sich an, das Geräusch werde ich nicht los. Heute war der Arzt da, er sagt sie ist auf dem Weg aber wo sie steht weiß man nicht. Er meinte aber, dass er nicht davon ausgeht, dass sie viel davon mitbekommt. Alle 3 Std. gibt's Morphin und Dormicum zur Beruhigung. Keiner hat damit gerechnet und heute noch da zu sehen, Mama trotzt allen Voraussagen, sie hat ein starkes Herz.

Das es schlimm wird damit hab ich ja gerechnet, aber das sich der Prozess so lange zieht damit nicht.

Ich muss jetzt erstmal versuchen zu schlafen, letzte Nacht bin ich immer nur so weggedöst, aber ich hab ja auch noch meinen kleinen Zwerg der mich braucht.

Wenn das Leben schon manchmal so hart ist, warum kann das sterben dann nicht wenigstens leichter sein?

Ich bin so traurig, könnte alles und jeden vor Wut zerreißen...

Sternenkreuzer
04.01.2014, 05:18
Kurz nachdem ich hier geschrieben habe, hat meine Mama ihren letzten Atemzug gemacht. Ich glaube sie wollte einfach nicht das ich das sehe, das passt zu ihr, sie wollte mich immer schützen.

Ich bin unendlich traurig.

Klecks
04.01.2014, 17:44
Liebe Nadine,

es tut mir schrecklich Leid...

Ich wünsche Dir die nötige Kraft, das alles zu verarbeiten!

Fühl Dich gedrückt!

LG, Tanja

Lottaline
04.01.2014, 18:10
Hallo,

es tu tmir leid ! :knuddel:

sie hat es geschafft jetzt geht es Ihr gut (so glaube ich).

Ich wünsche Dir Kraft für die kommende Zeit !!!

LG

Gina79
04.01.2014, 18:35
Liebe Nadine, es tut mir so leid dass du deine Mama loslassen musstest! Ja, ich glaube auch dass Eltern ihre Kinder schützen wollen, deine Mama hat alles richtig gemacht!
Ich wünsche dir ganz viel Kraft und liebe und einfühlsame Menschen um dich!
Traurige Grüße

OpaTochter
04.01.2014, 22:00
Hallo Nadine,

Ich weiß was du erlebt hast. Ich werde die Bilder nicht los.

Ich wünsche Dir sehr viel Kraft.

Ein stiller Gruß an all unsere Lieben die wir gehen lassen mussten.

Daniela

Almnixe
04.01.2014, 22:10
Liebe Nadine,

es tut mir sehr leid, dass Du Deine Mama loslassen musstest. Ich finde mich in der Beschreibung der letzten Stunden Deiner Mama wieder und weiss genau, was Du durchlebt hast. Es ist schwer. Die Bilder bleiben. Es ist so traurig. Sie haben für uns gekämpft!

Traurige Grüße, Tina

Sternenkreuzer
04.01.2014, 22:55
Oh ja ihr habt so recht, die Bilder sind ganz klar da und die Geräusche auch. Allerdings muss ich sagen, als wir eine Dreiviertelstunde nach dem Anruf im Hospiz waren hatten sie Mama schön hergerichtet, das Bett war Blättern geschmückt, es brannten Kerzen, es roch nach Weihrauch und Mamas Gesichtszüge hatten sich endlich entspannt. Mit viel wohlwollen konnte man ein Lächeln erkennen. Auf dem Beistelltisch lag eine Schachtel mit einem Engel für mich, der mich begleiten soll. Ich habe noch fast 2 Stunden bei Mama gesessen und mir alles von der Seele geredet. Danach saßen wir noch mit den Schwestern zusammen und sie haben Annekdoten von Mama in ihrer Zeit dort erzählt, alle mochten sie sehr wegen ihrer Hamburger. "Schnauze". Für mich, die keine Geschwister mehr hat und völlig alleine damit gewesen wäre, war das Hospiz sowas von Gold wert.

Heute beim Sachen raussuchen für den Bestatter, bin ich durch ihre Krankenakte geblättert. Wahnsinn was unsere Liebsten durchmachen mussten. 2 Jahre ständiges auf und ab, Chemo, Bestrahlung, Chemo, Krankenhaus usw. Und das alles um dann doch gehen zu müssen. Das ist nicht fair. Ich hätte ihr so gewünscht ihren Enkel aufwachsen zu sehen, aber wenigstens hatte sie ihn 2 Jahre.

Ich hab solche Angst vor der Beisetzung keine Ahnung wie ich das schaffen soll. Ihr habt das auch alle geschafft, aber die Angst davor ist so riesig. Ich weiß nichtmal wie ich Montag wieder unter die Leute gehen soll, sobald jemand etwas sagt was ich auch nur im entferntesten mit Mama verbinde, rollen die Tränen. Meinem kleinen muss ich es auch noch beibringen, den haben wir gestern noch vorsorglich zur anderen Oma gebracht, der kommt morgen wieder.

Puhh, es tut gut alles runterzuschreiben, auch wenn schon wieder die Tränen laufen, die müssen raus.

Danke euch für eure lieben Worte, es tut gut von euch zu lesen.