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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Von Verzweifelung Angst und Hoffnung getrieben


OpaTochter
24.02.2012, 13:33
Wie schon in der Vorstellung geschreiben hat mein Pa einen kleinzelligen Lungenkrebs. Es sind 3 Tumore gefunden. Limited desease. Aber der eine Lungenflügel ist wohl ganz schön betroffen um es mal salopp zu sagen.

Mir fehlt im Moment total die Möglichkeit zu reden. Wenn ich nur daran denke fange ich an zu flennen. Mein Sohn ist totales Opakind, und ich nun ja ich bin eben Papas großes Mädchen.

Muss Schluss machen, bin schon wieder am heulen.

Tiina
24.02.2012, 14:41
Liebe OpaTochter,
es tut mir sehr leid, dass Dein Pa an dieser schrecklichen Krankheit erkrankt ist!
Ich kann sehr gut verstehen, dass Du voller Angst und Verzweifelung bist (ich habe meiner Mami vor gut einem Jahr durch Lungenkrebs verloren).
Weinen ist gut und angemessen, das ist doch auch alles furchtbar traurig.
Auch wenn es kaum glaubhaft erscheint, mit der Zeit gewöhnt man sich ein bißchen an den Horror...

Versuche, die Hoffnung nicht zu verlieren, auch gegen diese fiese Krankheit kann inzwischen ja schon einiges getan werden. Lass Dich nicht zu sehr von Statistiken entmutigen - es gibt da ja diesen schönen Sprung, dass ein Millionär und ein Bettler statistisch beide eine halbe Million haben. Und versuche, soviel positives mit Deinem Pa zu erleben, wie es irgend geht.

Hole Dir Unterstützung, wo Du sie nur findest.

Ich wünsche Dir viel Kraft und Liebe,
Anja

OpaTochter
24.02.2012, 15:39
Dankeschön.

Es ist alles so doof. Ich hasse es wenn man so gar nix machen kann. Wir waren grade meine Eltern besuchen. Interessanterweise sind die -zumindest nach außen- viel stärker als ich. Klar, die haben auch zu tun. Ärzte, 2. Meinung, Blutuntersuchungen, alles regeln. Bei denen ist die Krankheit noch gar nicht so angekommen. Das ist auch gut so.

Was mir jetzt zu Hause zu schaffen macht ist der Umgang mit Sohnemann. Ich bin einfach nicht so belastbar wie "normal" und entsprechend häufig auch ungerecht. Wenn ich Fremde anblaffe ist das ja in Ordnung, aber bei Sohnemann ist es nicht komisch, wenn ich wegen irgendwelchem Sch... total ausflippe und in Heulkrämpfe ausbreche.

Außerdem bin ich noch nicht wirklich sicher wie viel ich Ihm zumuten kann / will. Er liebt seinen Opa mehr als alles auf der Welt und es bricht mir das Herz, dass er Ihn verliert. Und zwar auf jeden Fall, denn so wie er Ihn kannte wird er nie mehr werden. Auch wenn es meinem Pa im Moment noch gut geht.

Wir werden auf jeden Fall sehen, dass wir so viel Zeit wie möglich so schön wie möglich nutzen. Nur dazu MUSS ICH AUFHÖREN ZU FLENNEN.

Es ist total frustrierend. Ich kenne mich so überhaupt nicht. Andererseits ist es auch das erste Mal in meinem Leben, dass ich nicht sagen kann "Es wird schon wieder."

Schön sich hier ausheulen zu können.

OpaTochter
25.02.2012, 10:23
Hallo erst einmal,

mein Pa ist an kleinzelligem Lungenkrebs erkrankt (T4N3M0).

Ich habe das Gefühl, dass die Ärzte nur das erzählen, was man fragt. Wir haben jetzt schon Listen gemacht, aber je weiter man sich "Klug" ??? sucht, umso mehr Fragen tauchen auf.

Ich wundere mich z.B. warum nur eine Chemotherapie gemacht wird und nicht gleich mit Bestrahlungen begonnen wird, solange es Ihm noch gut geht?

Bekommt man keinen Arzt genannt. Wo geht man hin wenn was ist?

Ich habe gelesen, dass nach JEDEM Chemo Zyklus ein Röntgenbild gemacht wird?

Mein Gefühl ist dass die Ärzte bei denen er jetzt ist nix taugen? Irgendwelche Infos, totale Fehlanzeige. Perspektiven ? Keine.

Wie ist es bei Euch?

Was bringen die Ärzte was muss man einfordern?

Wenn man keine Ahnung hat und soo wenig Zeit :(

Man will auch keine Fehler machen.

Wäre toll, wenn ich viele Anworten bekomme und vielleicht ähnliche *positive* Krankengeschichten???

Sternenkreuzer
25.02.2012, 13:01
Hallo,

ich will mal versuchen Dir ein bischen was zu beantworten.

Meine Mama hat im Januar die Diagnose Kleinzeller bekommen, insofern alles sehr ähnlich. Gelernt habe ich bis jetzt, dass man seine Erwartungen an Ärzte stark runterschrauben muss. Wenn du etwas wissen möchtest, dann musst du fragen, das ist leider Fakt.

Wir haben jetzt Glück, meine Mama hat den aRzt gewechselt, weil sie nun bei uns ist und hat hier eine tolle Onkologin, die auch von alleine ganz viel erzählt, aber das ist die Ausnahme. Die Ärzte in Hamburg haben gar nichts von alleine erzählt.

Beim Kleinzeller ist die Chemo erstmal das wichtigste weil du damit den größten Teil der Zellen erreichst. Bei meiner Mama gibt es jetzt 6 Zyklen Chemo und bei Erfolg dann evtl. Ganzhirnbestrahlung zur Bestrahlung evtl. Metastasen. Die Gefahr dass es dem Patienten unter Bestrahlung und Chemo so schlecht geht, dass die Chemo abgebrochen werden müsste ist zu groß, dann wäre gar keine Behandlung möglich und die Zellen könnten sich schnell verteilen.

Was meinst du mit "Bekommt man keinen Arzt genannt"? Meinst Du für die ambulante Chemo und Weiterbehandlung? Falls ja, den musst du dir selber suchen, Krankenhäuser dürfen keine Empfehlungen aussprechen.

Nach jedem Chemozyklus wird bei meiner Ma auchc kein Röntgenbild gemacht. Die Ärzte meinten es macht frühestens nach dem 2. Zyklus Sinn, da die Chemo auch erstmal wirklich muss. Wie oft dann Bilder gemacht werden weiß ich nicht, aber nach jedem Mal macht glauche ich keinen Sinn.
Bei uns gibt es jetzt nächste Woche ein CT, dann ist meine Ma eine woche vor dem 3. Zyklus.

Fühlt sich dein Papa denn wohl bei den Ärzten, bei denen er ist? Falls nicht holt doch eine Zweitmeinung ein, das steht euch doch zu und dann fühlst du dich vielleicht sicherer.

Liebe Grüße
Nadine

OpaTochter
25.02.2012, 14:48
Hallo Nadine,

dankeschön erst mal.

Mit Arzt genannt meine ich, dass mir so ne Art "Notfallnummer" fehlt. Also irgendwie vom Onkologen, zu dem wir übrigens vom Krankenhaus geschickt wurden :), so ein Spruch wie: Hier ist meine Telefonnummer, wenn irgendwas komisch ist, melden Sie sich bei mir, oder wie auch immer.

Wohl fühlen tut sich mein Pa nicht wo er hingeschickt wurde. Ne zweite Meinung werden wir auch noch einholen.

Ich meine ja immer noch, dass er in ein Krebskompetenzzentrum gehen sollte, in der Hoffnung, dass die da einfach mehr Ahnung haben.

Mir fehlt einfach so alles zum Umgang mit der Krankheit. So war mein Papa ursprünglich davon ausgegangen, dass er nach der ersten Chemo erst nach 3 Wochen zur nächsten wieder zum Doc muss. Das er alle paar Tage zum Blutabnehmen kommen soll, wird Ihm jetzt so allmählich bewusst.

Habt Ihr einen Psycho-Onkologen genannt bekommt oder wurde euch dazu geraten?

Rachel
25.02.2012, 18:25
hallöchen, da es meinem mann ziemlich schlecht ergangen ist wurde ihm gleich von der schwester ein psychoonkologin angeraten, nach 3 x gespräch ist es ihm wieder besser gegangen. ich kann das nur empfehlen. ich hole mir heute noch hilfe wenn ich wieder mal in ein loch falle aufgrund meiner erkrankung und die meines mannes.

alles gute für euch
lg gitti

Sternenkreuzer
25.02.2012, 19:20
Ok, mit der Notfallnummer das ist doof. Wir haben eine bekommen, zusammen mit einem Zettel in welchem Fall Mama sich melden soll.

Einen Psychoonkologen haben wir nicht empfohlen bekommen, bis jetzt wollte Mama das nicht und ist auch gut drauf. Ich hab aber mit ihr besprochen und sie sagt Bescheid, wenn es ihr zu sehr zusetzt.

Ich drück dir die Daumen, dass ihr eine gute Anlaufstelle für euch findet und euch gut aufgehoben fühlt. Und ansonsten immer hier fragen, irgendwer weiß immer Rat.

Mirilena
26.02.2012, 18:30
Liebe Opatochter,

ich kenne das nur zu gut... man entwickelt einen Hass auf alles und jeden... Und es genügt ein Papierschnipsel und man rastet schier aus. Es ist einfach nur ungerecht! Warum ausgerechnet dein Papa? Und warum wird es nicht wieder gut?!

Deine Gefühle hatte ich auch und ich denke, das ist gut so! Wie anders sollst du das alles verkraften? Der Schock der Diagnose ist grauenhaft. Du hast das Gefühl, eine Bombe wird in dein bzw. euer Leben geworfen, die alles zerstört. Dir wird der Boden unter den Füßen weggezogen, du stürzt in die Tiefe und versuchst, dich an irgendetwas festzuhalten, doch alles reißt mit in die Tiefe. Geht es dir so?

Was deinen Sohn angeht... Ich weiß nicht, wie alt er ist und ob du ihm kindgerecht erklären kannst, dass sein geliebter Opa sehr krank ist und wohl auch nicht wieder gesund wird. Auch, wenn er noch so aussieht. Und ob du ihm erklären kannst, dass dich das sehr, sehr traurig macht. Weil das so ist, bist du vielleicht manchmal ungerecht. Solltest du feststellen, dass du unangemessen deinem Sohn gegenüber reagierst, dann entschuldige dich anschließend bei ihm und nehme ihn in den Arm. Kinder sind intuitiv und sehr klug und sie bekommen ohnehin so viel mehr mit, als wir meinen. Deshalb finde ich persönlich es wichtig, sie einzubeziehen zumal dein Sohn so eine enge Bindung zu deinem Papa hat. Dein Sohn wird selbst wissen, was er sich zumuten kann. Er spürt seine Grenzen.

Und ja, es ist alles doof! Und diese Hilflosigkeit macht uns wahnsinnig. Wir können so wenig tun und wollen doch alles unternehmen, um zu helfen, zu unterstützen, Trost und Zuversicht zu geben. Glaube mir, eine Hand zu halten ist sehr viel! Weiterhin da zu sein auch! Viele Menschen verleugnen die Krankheit, können das nicht ertragen und machen einen Bogen, weil sie Angst haben vor ihrer eigenen Endlichkeit, vor ihrer Sterblichkeit. Wenn du für deinen Papa und für deine Eltern jetzt da sein kannst, dann kannst du sehr viel mehr als viele Menschen. Und manchmal tut es auch gut, zusammen zu weinen. Du musst nicht immer stark sein. Auch dich wird die Krankheit deines Vaters verändern. Und wenn du etwas loswerden willst, dann kannst du hier bei uns schimpfen, fluchen, wüten, schreibend schreien und brüllen! Wir verstehen das alle, auf uns musst du keine Rücksicht nehmen und hier musst du dich auch nicht entschuldigen.

Ich wünsche dir, dass du einen Weg findest und weiterhin viel Kraft für dich, deinen Sohn und vor allem für deinen Papa!
:knuddel:
Miriam

Jaecky
26.02.2012, 19:53
Liebe OpaTochter,

es tut mir sehr leid, dass dein Papa auch so krank ist. Ich kann deine Gefühle nur zu gut verstehen. Mir geht es genauso. Ich habe 2 Jungs im Alter von 4 Jahren und bin auch des öfteren auf der Palme, wenn sie mal wieder trödeln oder so. Da denke ich oft, was können die beiden dafür? Sie wissen, dass ihr geliebter Opa krank ist aber das er bald sterben wird, das haben wir ihnen noch nicht gesagt. Sie verstehen das nicht wirklich und setzen sich meines Erachtens schon zu viel mit dem Tod auseinander. Sie fragen so oft, wer wann warum in den Himmel geht und wann wir und sie gehen und solche Sachen. Ich möchte sie einfach nur schützen. Wie alt ist dein Sohn? Versteht er es, dass sein Opa so krank ist?

Wir verbringen auch sehr viel Zeit mit Papa. Das gleiche kann ich dir nur raten und diese gemeinsame Zeit zu geniessen. Ich verkrafte es im Moment auch sehr schlecht und heule viel. Ihn einfach beim Sterben zuzusehen, dass tut unheimlich weh und wenn man dem ganzen so machtlos gegenüber steht, das ist doch so zum :smiley11:.

Schreibe hier immer wann dir danach ist. Es von der Seele zu schreiben hilft mir ein bisschen. Wenn nicht, such dir Hilfe von außen. Ich gehe auch seit einiger Zeit zur Therapie und es ist gut.

Ich wünsch dir viel Kraft für euren Weg.

Liebe Grüße
Jäcky

OpaTochter
27.02.2012, 12:21
Dankeschön.

Ich würde ja gerne sagen, schön das hier Leute sind die das Gefühl so genau kennen. Aber das ist nicht schön, niemand sollte so leiden.

Mein Sohn ist übrigens 5. Er weiß das Opa krank ist und Medizin bekommt, wovon er so müde wurde . Die Kampftruppen, die aber leider so blöde sind wie in Star Wars auch und alles angreifen was Ihnen in den Weg kommt. Ich denke er hat schon mitbekommen, das es sehr schlimm ist, aber solange er nicht fragt, bekommt er auch keine Antwort. Er wird fragen, wenn er so weit ist. Die Frage ist, ob ich dann soweit bin.

@Miriam: Tut mir leid, dass dein Papa es nicht geschafft hat.

OpaTochter
06.03.2012, 06:53
Jetzt hatte ich ein paar Tage das Gefühl hatte im neuen Leben "angekommen" zu sein. Ich habe halbwegs funktioniert und hab nicht mehr alle Stunde angefangen zu heulen. Prima, endlich die Mitte gefunden. Dass ist die Optimistin die ich kenne. Bis heute morgen,...

Überdosis Wirklichkeit nennt man das dann wohl.

Obwohl es meinem Pa im Moment wohl richtig gut geht. Nach dem ersten Einbruch (Haare fallen büschelweise, Leukozyten abgängig) geht es meinem Pa jetzt nämlich wohl wieder ganz gut. Wir fahren am WoEnde endlich wieder hin und nächste Woche geht es in die nächste Chemo.

Und heute Morgen plötzlich aus dem nichts auf dem Weg zur Arbeit: Pa stirbt nicht an Herzinfakt oder sanft im Schlaf. RESTLAUFZEIT (mein Wort für die Situation). Ich hasse es. Meine persönliche Wahrheit: Mit einer Wahrscheinlichkeit von 98% wird mein Papa an Lungenkrebs sterben! Die Frage ist wann und ob man auf die restlichen 2% hoffen soll. Die bedeuten für mich nämlich, dass er theoretisch auch auf dem Weg zum Bahnhof vom Auto totgefahren werden könnte oder von der Leiter fällt.

Bin grade total wütent.

Ich will mein altes Leben wieder!!! das war gut wie es war und ich wusste das auch.

Gianda
06.03.2012, 11:45
ach liebe OPAtochter, geht mir genau so :pftroest:

lg
daniela

Mirilena
06.03.2012, 11:57
Ich kann dich so, so gut verstehen! Nun kommt die Wut zur Verzweiflung hinzu, oder? Es ist ganz einfach furchtbar ungerecht, dass diese Krankheit nicht nur das Leben deines Vaters sondern auch all derjenigen, die ihn lieben, beeinträchtigt, auseinanderschmettert und für immer verändern wird. Da ist das Leben grausam und fragt nicht!

Dein Leben wird jetzt anders sein. Nicht besser, aber auch nicht unbedingt schlechter... Es kommt auf deine Sichtweise an... Und natürlich braucht es Zeit, sich mit all dem und auch dem Lungenkrebs auseinanderzusetzen. Du darfst dich nicht so sehr unter Druck setzen. Und es auch völlig normal und in ordnung, wenn dich deine Gefühel überrennen und durcheinanderwirbeln. Das ist zwar sehr gewöhnungsbedürftig, aber ich denke, wir alle kennen das auch. Mal ist man der Optimismus in Person und mal ein einziges Häufchen Elend, das nur noch zerfließt. Und bisweilen ist man einfach nur wütend, unsagbar wütend!!! Wichtig finde ich, dass du dich mit all diesen positiven und auch negativen Gefühlen annimmst. dann fällt es dir leichter.

Was mir außerdem geholfen hat: anfangs kurz nach der Diagnose Bronchialkarzinom mit Knochenmetastase bin ich halbwegs Amok gelaufen. Ich habe alles gelesen, was mir zu dem Thema in die Hände kam und es geradezu verschlungen. Natürlich fand ich viele widersprüchliche Informationen. Und auch die Studien zur Prognose (wie lange hat mein Papa noch? Wie sieht es prozentual aus?)... Ich habe die Fachbegriffe auswendig gelernt wie Englisch-Vokabeln, weil ich alles verstehen wollte und ich wollte alles "richtig" machen. Aber mein Vater hat mir ziemlich unmissverständlich klar gemacht, dass ER krank ist und er seinen Weg finden muss, damit umzugehen. Und ich musste einen Weg finden, damit umzugehen. Also habe ich entschieden, dass all die medizinischen Fachtermini wie Adenokarzinom, Plattenepitelkarzinom, Tumormarker, etc. mir auch nicht weiterhelfen und habe meine ganze Aufmerksamkeit meinem Vater gewidmet. Im nachhinein bin ich froh, dass ich für mich diese Kurve bekommen habe;-) Das war mein Weg...

Und ich weiß, du wirst deinen Weg finden und wenn du morgens aufwachst und dir die Welt nur grau erscheint, dann ist das so. Eine Nacht später siehst du auch wieder die Sonnenstrahlen. Und wenn du wütend bist, dann schrei so laut, wie du nur kannst (das geht besonders gut im Auto, wenn du allein unterwegs bist... mache ich auch immer)! schließlich müssen nicht nur die Tränen raus sondern auch alle anderen Gefühle...

:engel:
Miriam

OpaTochter
07.03.2012, 12:33
Ich bin heute durch Zufall, na ja, eigentlich durch Suchen nach Komplementärbehandlungen, auf Selen gestossen. Also nach meiner "Recherche" sollen 300 Mikrogramm Selenit (habe bis zu 1000 Mikrogramm gefunden?) dazu beitragen, dass die Chemotherapie besser vertragen wird und angeblich sogar die Krebszellen aktiv angreifen (na ja, wäre ja schon schön, wenn die Chemo besser vertragen wird ;) ).

Da die Onkologin meines Papas nun so gar nix von überhaupt irgendwelchen Vorbeugenden Medikamenten oder Vitaminen, Nahrungsergänzungsmitteln, etc. hält UND da Selenit ja verschreibungspflichtig ist und auch recht teuer wie ich gelesen habe, wäre es schön, wenn hier im Forum sich jemand dazu räuspern könnte, ob er / sie Selenit nimmt, vom Onkologen dazu geraten wurde, und alles alles mögliche, an was ich im Moment nicht mal denke.

VIELEN VIELEN DANK.

OpaTochter
07.03.2012, 13:32
Hallo Miriam,

dankeschön für deine Ausführungen. Ich hab das Gefühl in einen Spiegel zu gucken. Oder bin ich vielleicht doch schon schizophren???

Das im Auto brüllen ist übrigens auch immer meine Methode. Spannend ist es sich zu kontrollieren, wenn Sohnemann an Bord ist. Der hat schon einige Male quer geguckt :lol:

Ganze Aufmerksamkeit meinem Papa zu schenken wäre toll, nur leider liegen 4 Stunden Fahrt zwischen uns, so dass ich mich hier im Norden so zur Untätigkeit verdammt fühle. Du weißt, ich sitze hier und kann nix tun, außer mich mit allen Möglichen Begriffen, Vokabeln, Therapien und Statistiken zu beschäftigen. :cool:

Sag mal wohnst Du weit nördlich, Nord oder Ostseeseite? (ich im Südwesten) ;)

Rachel
07.03.2012, 14:23
hallöchen, ich kann dir nur sagen was die onkologin zu meinem mann gesagt hat > er sollte während der chemo und bestrahlung nichts nehmen was das immunsystem nur in irgendeiner weise unterstützen könnte, also keine vitaminpräparate, keine misteltherapie, rein gar nichts ........ sollte erst nach der behandlung bzw. nach einer wartezeit von 6 wochen nach der therapie gemacht werden.

lg gitti

Mirilena
07.03.2012, 15:22
Oh, das war mir nicht klar, dass euch 4 Autostunden trennen! Aber wenn dein Papa mag, könnt ihr telefonieren (mein Vater war ein absoluter Telefonmuffel...) Oder du kannst deinem Vater Briefe schreiben! Ich habe mich nach der Arie mit der Lungenkrebsliteratur dann in meine Schreibwut geflüchtet und meinem Papa eine Art Buch geschrieben. Ich habe ihm zum Beispiel eine Wunschliste geschrieben und alles aufgelistet, was ich gern mit ihm machen würde und ihn gefragt, was er gern unternehmen würde. Und ich habe mich für viele Dinge bedankt, die mir einst so nebensächlich und selbstverständlich erschienen. Und meine schönsten erinnerungen habe ich ihm auch noch geschildert. Er hat sich sehr gefreut, leider hat er mir das aber nie gesagt... Na ja, das war nicht seine Stärke, das Reden. Aber man kann sich ja auf so viele unterschiedliche Arten nahe sein! In einem anderen Thread habe ich gelesen, dass eine Tochter für ihren Papa eine Fotocollage gebastelt hat mit allen Orten, die ihm wichtig waren und allen Dingen, die sie gemeinsam unternommen haben. Das finde ich auch sehr, sehr schön!!! Und der Papa hat sich dieses Bild immer und immer wieder angeschaut und sich sehr gefreut. Du hast bestimmt auch noch Ideen für deinen Papa, denn du kennst ihn ja!;-)))

Ich bin einer "Kieler Sprotte", wohne allerdings jetzt ca. 35 km südlich von Kiel. Zur Ostsee brauche ich ca. 40 Minuten! Je nachdem, welche Bucht wir ansteuern. Mal ist es Hohwacht / Lübecker Bucht und mal eher Strande / Laboe in der Kieler Bucht.

Fühle dich geknuddelt,
Miriam

neufund
07.03.2012, 16:06
mein Mann hat Selen genommen, hochdosiert----und Vitamin B12 und B6 und Lachsölkapseln (4 Stück am Tag>1000er) und noch was was mir gerade nicht einfällt......; das alles hat er zusätzlich zu den ersten 4 Chemotherapien genommen, (also von Herbst 2009 bis Sommer 2011), dann hat er es gelassen, weil wir es uns echt nicht mehr leisten konnten--beide Freiberufler, er sehr eingeschränkt an Aufträgen , ich hab mir den Popo aufgerissen....die Erbschaft meines Vaters angekratzt, zumal mein Mann auch noch Hörgeräte brauchte (Cisplatin hat das Gehör kaputtgemacht! Er MUSSTE aber gut hören können wg. seiner beruflichen Tätigkeit).

Er hat die ersten 4 Chemos trotz oder wegen (wer weiss DAS schon wirklich!) sehr gut vertragen...die letzte Chemo ohne die Zusätze hat ihm sehr zu schaffen gemacht (wobei man natürlich wieder nicht weiss woran das lag: an dem Fortschreiten des Krebses? oder an der allgemeinen Schwäche????)

Der Tipp Selen und co zu nehmen stammte übrigens von einem Prof an der Uniklinik Köln, der AUCH alternative Krebstherapien vorantreibt.....also ein Weisskittel mit Weitblick :cool2:

ich kann Dir also nicht wirklich weiterhelfen, nur Erfahrung weitergeben.....

...mein lieber Mann ist am 23.11.2011 gestorben......

Jasofe
07.03.2012, 19:42
Kommt mir alles so bekannt vor. Und ich dachte, ich bin die Einzige, die mal in der Gegend rumbrüllt. Ich habe kein Auto, aber ich fahre mit dem Rad immer durch den Wald. Wenn mir irgendwann mal jemand begegnet, wird das sicher sehr peinlich. Aber es war für mich die einzige Möglichkeit die Anspannung der Klinik rauszukriegen, bevor ich nach Hause zur Familie fahre.

OpaTochter
08.03.2012, 12:13
Brüllen hilft, ... manchmal.

So, hier scheint die Sonne und heute Abend geht es wieder Tu Huus. :freu:

Wir sind zwar alle etwas verschnoddert, aber ich hoffe mal das wir meinen Pa nicht anstecken. Montag geht die nächste Chemo los.

Sohnemann macht mir auch grade wieder etwas Sorgen, aber das wird schon wieder,...

Nur nicht krank werden,....

Gianda
08.03.2012, 12:27
hallo OpaTochter,

dann alles gute für dein papa für montag. Mein papa hat die nächste chemo übernächste woche, montag. mal schauen wie es weiter dann geht. hoffe immer so sehr , dass er nicht so viele nw bekommt.

lg
daniela

OpaTochter
12.03.2012, 13:10
Hallo an alle und einen schönen Wochenanfang.

Ich habe das Gefühl es wird langsam wärmer und die ersten grünen Stippen an den Bäumen finden sich auch.

Wir haben am WoEnde meinen Pa besucht :1luvu:, bin jetzt wieder etwas neben der Spur. Vor allen Dingen Kommentare wie "Braucht euch ja nicht mehr so lange um mich kümmern!" Machen mich dann doch etwas fertig, weil sie einfach wiederspiegeln wie es innen aussieht, auch wenn es Sprüche sind die wir von dem Kindskopp so kennen.

Unserem Keks ist das Abschied-Nehmen wie immer schwer gefallen, :cry: , obwohl er ja weiß, dass wir uns spätestens in zwei Wochen wieder sehen. Früher (bevor Opa krank war) wollte er zwar immer da bleiben, war aber nicht so traurig. Er merkt eben einfach auch mehr als er sollte,...

so, Tränen wegdrück, weiter arbeit,...

2. Chemo Zyklus läuft heute an ***Daumen drück ***

Gianda
12.03.2012, 19:46
hallo Opatochter

daumen sind gedrückt!!!

lg
daniela

mein papa hat die nächste chemo nächste woche montag...mal schauen

Jasofe
12.03.2012, 22:02
ich drück auch beide Daumen

Mirilena
12.03.2012, 22:12
Ich bin auch in Gedanken bei euch und wünsche deinem Papa, dass er die zweite Chemo gut verträgt!!!

Schlaf gut, du liebe Optimistin und bleib's auch;-)
:engel: Miriam

OpaTochter
14.03.2012, 11:16
Hallo an alle und DANKE fürs Daumendrücken!!!

Also am Montag ist planmäßig mit der zweiten Chemo begonnen worden und die lief wohl auch prima. Gestern hab ich keine Rückmeldung erhalten. Mir geht es im Moment auch wieder nicht so gut.:cry:

Was die Krankheit meines Papas angeht habe ich ja im Moment nach außen einen dicken Panzer angelegt.:megaphon: JA ES IST SCHLIMM, JA MEIN PAPA STIRBT AN LUNGENKREBS, JA DASS IST SICHER (ausser er wird vom Bus überfahren), NEIN DAS DATUM HABE ICH NOCH NICHT. ABER SONST GEHT ES IHM HERVORAGEND, WEIL ES WIRD NOCH VIIIEEEL SCHLIMMER!!!

So,... :cry:

Gruselig ist nur, dass es jetzt wohl auch in der Psyche meines Sohnes angekommen ist. :cry::cry::cry: SPÄTER vielleicht mehr,...

Gianda
14.03.2012, 12:10
Hallo OpaTochter

habe mal, das hier rein kopiert!

Daniela: Das werden wir auch in ...6 Wochen???... sagen können. Und dann genehmige ich mir auch ein oder zwei ... Glas Wein.


JA DAS WERDE WIR!!!!!!!!! und wir trinken lieber eine ganze Flache Wein!! :)

also hier scheint die Sonne (in Aachen) meine ich :)

Mit dein Sohn tut mir echt leid!!!! :pftroest:

lg
Daniela

OpaTochter
18.03.2012, 20:35
So, will doch mal meinen Faden weiter spinnen,...

mein Pa ist mit dem 2. Zyclus Chemo durch. Geht Ihm wohl wie gehabt. Also ganz gut (ist jedenfalls meine Meinung). Er leidet jedoch ziemlich. Trotzdem wollen sie nächste Woche zu uns kommen HURRA. Ich freue mich schon. Gibt uns allen doch etwas Normalität.

Zu meinem Lütten. Da ging letzte Woche irgendwie gar nix. Plötzlich fing er an wieder ins Bett zu pinkeln. Das kenne ich seit zwei Jahren nicht mehr. Lief aber auch tagsüber im Minutentakt aufs Klo. Und von da aus zum Wasserhahn trinken. Ich hätte Ihn würgen oder schütteln können. Man ist so hilflos.

Jetzt wird es , vorsichtig ganz leise gespochen, vielleicht wieder etwas besser.

Hier regnet es übrigens wieder,... :(

Freitag war ich zum Konzert. War toll. und plötzlich stand ich heulend mitten in der Menge.

KANN MICH BITTE MAL JEMAND AUS DIESEM ALPTRAUM AUFWECKEN???

Andererseits habe ich grade von einer Mama gehört, deren 8-jährige Tocher am Hirntumor gestorben ist.

Ich frage mich ob es wohl eine Scala für Herzschmerz gibt? Ich fühle mich als könnte ich nicht mehr ertragen. Wenn ich von dieser, mir völlig fremden Frau höre, frage ich mich wie viel mehr Schmerz kann man fühlen?

Kann man an Herzschmerz sterben?

Gestern war dieser Bericht auf VOX irgendwie ging es darum das man glücklich sein lernen kann oder so. Wollte ich eigentlich gucken. Aber ich will im Moment nicht glücklich sein. ICH WILL TRAURIG UND WÜTEND SEIN. Auch ungerecht und verzweifelt. Vielleicht fühle ich mich so meinem Papa näher ???

Tränende Grüße an alle hier.

mai-regen
18.03.2012, 22:32
Hallo OpaTochter,
hab gerade mal ein bischen bei dir gelesen und es tut mir im Herzen weh,dass es dir so mies geht .Und ich verstehe so gut,dieses "Ich will mein Leben zurück"
die Wut auf alles,vor allem auf sicher gutgemeinte Fragen der anderen.
Im Moment traue ich mir selber nicht,mal kann ich ziemlich gefasst darüber reden,und manchmal genügt ein Wort,und die Tränen fliessen .
Diese sch*** Krankheit zerstört die ganze Familie.
Noch mal zum Thema "JA ES IST SCHLIMM, JA MEIN PAPA STIRBT AN LUNGENKREBS, JA DASS IST SICHER (ausser er wird vom Bus überfahren), NEIN DAS DATUM HABE ICH NOCH NICHT. ABER SONST GEHT ES IHM HERVORAGEND, WEIL ES WIRD NOCH VIIIEEEL SCHLIMMER!!!"
Ich hatte da ein" nettes "Gespräch mit meiner Personalchefin.Ich werde ab April diese Familienpflegezeit nehmen und verkürzt arbeiten.Und da fragt sie,ob das denn wirklich jetzt schon nötig sei und für wielange...HALLO...ES IST JETZT NÖTIG UND ES IST NÖTIG;BIS MEINE MUM DANN MAL TOT IST...WAS IN DIESEM JAHR NOCH PASSIEREN WIRD;VERSPROCHEN!!!
Ich hab es nicht ganz so krass gesagt und musste dann auch schnell auflegen,aber das war so ein Moment...:weinen:
LG an dich und eine Umarmung(wenn du magst)
Sylvia

OpaTochter
19.03.2012, 14:12
Die Sonne scheint, morgen ist Frühlingsanfang und ich sitze hier und kämpfe den ganzen Tag mit den Tränen.

Ich glaub ich geh(ör) in die Klapse. :lach2:

Sternenkreuzer
19.03.2012, 16:00
Liebe OpaTochter,

ich lass dir einfach nur liebe Grüße da und drück dich :pftroest:

Liebe Grüße,
Nadine

Laura88
19.03.2012, 17:51
Liebe OpaTochter,

ich kann dich so gut verstehen!!! Mir geht es momentan ganz genauso wie dir, da es meinem Papa grad auc ziemlich besch**** geht...

Ich denk an dich und schick dir eine rießengroße Umarmung :pftroest:

Jasofe
19.03.2012, 18:21
Bei uns ist es ebenfalls sehr ähnlich, daher weiß ich nur zu gut wie es in dir aussieht.

Ich kann im Moment auch nicht fröhlich sein.

Bin gedanklich bei dir
Jasofe

Mirilena
19.03.2012, 20:52
Liebe OpaTochter,

auch ich kann deine Gefühle nur zu gut nachempfinden. Mir ging es genauso! Und weißt du, es ist vollkommen in Ordnung, dass du jetzt traurig und wütend bist und es auch sein willst. Du hast schließlich, wie alle hier, verdammt noch mal jeden Grund dazu! Es ist einfach ungerecht und besch..., dass dein VAter so krank ist und so leiden muss. Und es ist verständlich, dass du dein altes Leben zurück willst! Du darfst auch gern mal ungerecht sein (aber such' dir die Menschen gut aus;-))))
Oftmals ist es wirklich erschreckend, was da an Emotionen alles an die Oberfläche kommt und man bekommt selbst einen Schreck. Ich beispielsweise war eine ganze Zeit richtig aggressiv. Allerdings nur gegenüber den Menschen, an denen mir nicht viel liegt (Job). Manchmal war ich aber auch ungerecht gegenüber meiner Tochter, meinem Freund und wenn ich das gemerkt habe, habe ich mich dafür entschuldigt. Ich gehe davon aus, dass wir "Angehörigen" genauso wie die Kranken verschiedene Phasen durchleben und dazu gehören auch negative Gefühle. Es ist gut, wenn man die einordnen und auch annehmen kann. Sie gehören einfach zu uns. Manchmal wächst aus der Wut ja auch sogar eine positive Kraft. Wir können ja nicht immer nur traurig sein... Aber diese Krankheit macht uns wohl noch empathischer und mitfühlender gegenüber dem Leid und Schicksal um uns herum und bisweilen muss man sich anstrengen, Grenzen zu setzen, damit das alles uns nicht verschlingt und wir in Depressionen verfallen.
Ganz schlimm ist es bisweilen in solchen Menschenmengen wie bei dir auf dem Konzert, wo man sich tragen lässt von der Stimmung und dann von einer Sekunde auf die andere von der Traurigkeit überrollt wird.
Das ist schon eine Kraftanstrengung! Ich nehme dich mal einfach in die Arme... und schicke dir einen :remybussi
Liebe Grüße und schlaf gut,
Miriam

JessyHH
19.03.2012, 22:38
Hallo OpaTochter,
nun will ich dir auch mal ein paar liebe Zeilen dalassen....

"JA ES IST SCHLIMM, JA MEIN PAPA STIRBT AN LUNGENKREBS, JA DASS IST SICHER (ausser er wird vom Bus überfahren), NEIN DAS DATUM HABE ICH NOCH NICHT. ABER SONST GEHT ES IHM HERVORAGEND, WEIL ES WIRD NOCH VIIIEEEL SCHLIMMER!!!" -----> Das kenne ich leider auch nur zu gut... und da überollen einen dann die Gefühle... das WANN wird es schlimmer? WIE wird es werden? Und vor allem die alles entscheidende Frage - WIE werde ich das bloß schaffen?
Auch ich sitze im Moment wieder in einem Loch und kann garnicht genau sagen warum gerade jetzt.... ich glaube ab und zu verlassen einen einfach die Kräfte und lassen ein in dieses fiese, böse Loch fallen das einen dann wieder sooo viel Kraft kostet.... *grrrr*
Ich hoffe trotzdem dass es dir bald ein wenig besser geht und du die Sonnenstrahlen ein wenig genießen kannst. Versuche ein wenig Kraft zu schöpfen - wir brauchen noch so viel davon.

Fühl dich ganz fest umarmt :knuddel:

OpaTochter
22.03.2012, 12:40
Auch ich sitze im Moment wieder in einem Loch und kann garnicht genau sagen warum gerade jetzt.... ich glaube ab und zu verlassen einen einfach die Kräfte und lassen ein in dieses fiese, böse Loch fallen das einen dann wieder sooo viel Kraft kostet.... *grrrr*


schon komisch oder???

Ich sag mal vorsichtig ich glaube mir geht es wieder etwas besser. Meine Eltern haben für morgen Ihre Anreise geplant. Freue ich mich schon und Sohnemann ist echt aus dem Häuschen.

Ich merke schon wie ich im Moment mit den Kräften ziemlich am Stock gehe. Die in der Woche verlängerten Arbeitszeiten tun natürlich ein übriges.

Meinem Junior scheint es auch wieder etwas besser zu gehen, was sich natürlich direkt auf mein Wohlbefinden auswirkt. Nun will ich mal hoffen, dass es so bleibt.

Wie gehen eure (kleinen) Kinder eigentlich mit der Situation um bzw. wie geht Ihr damit um?

Ich sehe es ja so dass man es sowieso nicht verheimlichen kann. Mama ist traurig, weil Opa so krank ist. Du darfst Opa jetzt nicht stören, weil er schläft, weil er ist krank. usw. ist natürlich total blöde, gerade weil er es überhaupt nicht kennt, dass der Opa mit dem er sonst nur totalen Blödsinn macht auf einmal nicht mehr so ist wie früher.
Und das er sich viel mehr Gedanken macht, als er mir sagt, wurde mir klar, wie er mich konfrontierte, dass er seine Oma (kurz nach seiner Geburt verstorben) vermisst, weil er nicht mal weiß wie sich Ihre Stimme angehört hat. :cry:

so, jetzt laufen wieder die Tränen, ich gehe besser raus und guck mir die Sonne an. ;)

Mirilena
22.03.2012, 18:08
Hallo du Liebe,

ich schicke dir ein paar extra wärmende Sonnenstrahlen, die dich ein wenig kitzeln sollen, damit du wieder lächeln kannst.

Es ist schwierig mit den Kindern, denn sie bekommen so viel mit. Ich denke, da sie intuitiv viel erfahren und manchmal die falschen Rückschlüsse daraus ziehen, finde ich es wichtig, mit ihnen kindgerecht "offen" zu sprechen. Irgend jemand hier schrieb, dass sie die Krankheit Krebs als Monster erklärt hat, die mit dem Opa kämpfen und es sei eben nicht gewiss, dass der Opa gewinne. Hast du das womöglich selbst geschrieben? Das finde ich sehr kindgerecht, denn das können sie sich bildlich vorstellen und begreifen. Ansonsten würde ich nur darüber sprechen, wenn sie fragen. Sie wissen irgendwie instinktiv, wie viel sie sich zumuten können.

Liebe Grüße
Miriam

mai-regen
22.03.2012, 21:53
Liebe Opa Tochter,auch bei euch eine Verbesserung der Sittuation,muss wohl am Frühling liegen...
Ich wünsche dir eine schöne Zeit mit deinen Eltern.
Zu der Frage,wie man dass den Kindern erklärt,ja,ist auch bei uns ein schwieriges Thema.Unsere Kleine ist 4 und weiss,dass Oma krank ist,schlecht Luft kriegt und deshalb frische Luft durch einen Schlauch in die Nase bekommt.Dass sie nicht mehr weit laufen kann und nicht mehr toben.Sie ist sehr fürsorglich mit ihrer Omi. Holt Saft und Taschentücher,streichelt sie usw.
Meine Mum bemüht sich sehr,alles so normal wie möglich zu halten und wenn es ihr mal echt mies geht,hab ich die Kleine zuhause gelassen.
Wie ich dass dann in der Endphase gestalte,kein Plan.Zur Zeit ist Omas Pflegebett der Hit,da fährt sie immer hoch und runter;)
Ich denke auch wie Miriam,dass Kinder mehr merken,als man denkt,und versuche,alle Fragen kindgerecht aber ehrlich zu beantworten.
Liebe Grüsse
Sylvia

OpaTochter
23.03.2012, 08:33
Hallo,

ja ich denke auch Kinder merken mehr als uns lieb ist. Und wie Miriam treffend sagt, sie fragen auch erst dann, wenn sie für die Antwort bereit sind.
Ich merke jedenfalls, dass mein Sohn sich zur Zeit wieder intensiv mit dem Thema Tod auseinandersetzt, aber mich eben NICHT fragt. Das Wort Krebs hat er auch noch nicht gehört.
Schön und super kindgerecht (ausnahmsweise mal :) )finde ich die Formulierung meines Papas, dass er immer die Kampftruppen kriegt, die dann die Zellen bekämpfen soll. Aber die sind nun mal so blöd wie in seinem Lego Star Wars Spiel auch und wissen immer nicht genau gegen wen die kämpfen müssen, so dass er dann auch müde, kaputt ist, Bauchweh hat und die Haare ausfallen. Aber solange wie die auch da kämpfen wo sie sollen ist ja alles in Ordnung.
So, ich genieße jetzt meinen "Frei-" Tag und putze weiter :lach2:

mai-regen
23.03.2012, 09:23
Hey,meine Liebe,nutze den "Frei" tag aber nicht nur zum Putzen.:D
Wenn du magst,lies mal bei mir,was Miriam dazu schreibt.
Ich hoffe, bei dir scheint auch die Sonne.Wenn nicht,schicke ich dir ein paar Strahlen und die lässt du dir ins Gesicht scheinen:1luvu:

Mirilena
23.03.2012, 20:59
Liebe OpaTochter,

wow, toller Opa, toller Papa! Da hat er ja genau den richtigen Ton getroffen.

Und hör' auf Sylvia: ich habe übrigens heute auch meinen letzten "Frei"tag. Und soll ich dir was sagen?! Ich tu's einfach, du kannst dich ja eh nicht wehren;-))) Ich habe gar nix geputzt!!! Und ich habe gar kein schlechtes Gewissen;-) Meine Ma war zum Frühstück hier, anschließend der Bank-Termin (wegen des Kontos, Online Banking etc... muss ja jetzt alles nur auf ihren Namen geändert werden, d.h. zig neue Verträge) und dann habe ich "gechilled" wie Helli sagen würde. Und ich bin schon wieder müde! Immer!!!

Also, dir einen schönen "Frei"tagabend, :knuddel:
Miriam

mai-regen
23.03.2012, 21:28
Na,hast du auf Miriam und mich gehört?
Ich hatte übrigens viel Spass,als ich dein Posting in meinem Thread gelesen hab.
Ich schreib dir da ne Antwort.Das Thema Männer und Haushalt inspiriert mich geradezu...;)
Ich hoffe,Deine Eltern sind gut angekommen und deinem Papa geht es einigermassen.
Meine Mum hatte heute keinen so guten Tag,zusätzlich zu dem ganzen Krebs-Sch*** hat sie jetzt auch noch so nen fiesen Magen-Darm-Keim,und dass verschlechtert natürlich alles.Aber mit viiiel Liebe und Tee und Diätkost kriegen wir dass auch wieder hin.
Liebe Grüße und ein supertolles WE!!!!
Sylvia

OpaTochter
24.03.2012, 16:28
Halli Hallo,

schönen sonnigen Samstag!!!

Ja, meine sind heite angekommen. Hatten trotz Freitag eine prima Anreise. Macht meine Ma ja einfach klasse. Ich staune immer wieder wie ich über 40 werden konnte, bis ich das gemerkt habe :confused:

Wobei mir die Begrüßung meines Lütten bei meinem Pa echt das Herz zerreisst. Er ist sooo glücklich wenn Opa kommt. Und schon rotiert das Gedankenkarussel. STOP!!!

Wir hatten heute einen tollen Tag. Wir waren am Elbstand und mein Pa hat mit dem Kurzen Fußball gespielt.

Später vielleicht noch mehr.

mai-regen
24.03.2012, 21:55
Meine Liebe,genau so ist es richtig! Geniesst die gute Zeit,bei uns ist es im Moment auch entspannt und so können wir noch mal durchatmen.Ich wünsche euch eine wunderschöne Zeit!
:pftroest: Sylvia

OpaTochter
27.03.2012, 21:14
Hallo liebe Mitleser, Mitleider und Seitengucker ;)

mir geht es im Moment recht gut (auf Holz klopf).

Schon interessant, wenn ich meinen Papa in der Nähe habe wie im Moment fühle ich mich nicht so ausgeliefert und traurig. Es geht Ihm einfach viel zu gut, als das er sterben könnte. Wenn wir zusammen sind, kann ich es anscheinend hervoragend verdrängen. Das gibt Kraft für die Zeit, wo wir wieder getrennt sind.

Sohnemann hat leider etwas geschwächelt. Da war sie dann wieder die Panik: Steck Opa nicht an. War aber nach einem Tag wieder gut. Vielleicht was falsches gegessen, oder was auch immer.

Die Sonne hat sich heute mal wieder blicken lassen, dass hebt die Laune.

Ich genieße jetzt die Restwoche, oder ich versuche es jedenfalls :D

JessyHH
27.03.2012, 21:59
Hey opaTochter,
schön dass es dir im Moment so gut geht. Ich finde auch dass das gute Wetter auf jeden Fall die Stimmung hebt.
Die Situation die du beschreibst kenne ich auch nur zu gut.. wenn ich bei meinen Eltern bin fällt es mir auch immer viel leichter stark zu sein, sowie ich dann im Auto auf dem weg nach Hause sitze, könnt ich des öfteren sofort losheulen.
Liebe opaTochter.... du schlägst dich so gut und bist so stark. Mach weiter so.

OpaTochter
01.04.2012, 11:11
Hallo,

ein aktueller "Statusbericht". Hier ist alles weiter gut und ruhig. Meine Eltern sind wieder unterwegs nach Hause. Ich hoffe mal das die Blutwerte, in Ordnung sind und Morgen die nächste Chemo beginnen kann.

Es ging meinem Papa zwar letzte Woche hier super, aber erst waren die Leukozyten zu niedrig, dann der HB-Wert, dann wieder Leukozyten, schaun wir mal,...

Die Baustelle bei meinem Sohnemann müssen wir mal weiter im Auge behalten. Schaun wir mal wie sich das entwickelt. Er muss alle Nase lang auf die Toilette und macht auch ab und an ins Bett. Körperlich kann nix festgestellt werden. Heißt für mich er ist auch einfach total durch den Wind. Schaun wir mal. Also wenn jemand gute Ideen hat, her damit :smiley1:

Nachdem heute morgen hier auch super Wetter war (blauer Himmel bis zum Horizont) hat es jetzt wieder angefangen zu regen. Trotzdem schönes Wochenende.

Mirilena
01.04.2012, 11:16
Liebe OpaTochter,

das tut mir echt leid, dass die Krankheit deines Papas auch deinen Lütten so mitnimmt... Er spürt einfach, dass es dir nicht so gut geht und seinem Opa schlecht... Als meine Oma starb, war ich knapp drei Jahre alt und habe wieder angefangen, nachts einzunässen. Meine Mama (es war ihre Mutter, die so früh verstarb) war ganz betrübt und es ging ihr damals richtig, richtig schlecht. Das muss ich gespürt haben und es hat sich halt so geäußert. Sie hat kein Drama daraus gemacht, aus meinem Einnässen und mir Zeit gelassen. Es ging von allein wieder weg. Ich glaube, wenn du mit deinem Zwerg sprichtst und ihm sagst, dass es kein großes Problem ist und du weißt, dass er das schafft, dann gibt ihm das sein Vertrauen an sich selbst und dann schafft er es auch. Kann sein, dass es eine Weile dauert, aber es gibt Schlimmeres... Hauptsache, der kleine Kerl ist gesund!!!

Knuddel
Miriam

OpaTochter
01.04.2012, 11:41
dass es kein großes Problem ist und du weißt, dass er das schafft, dann gibt ihm das sein Vertrauen an sich selbst und dann schafft er es auch. Kann sein, dass es eine Weile dauert, aber es gibt Schlimmeres... Hauptsache, der kleine Kerl ist gesund!!!



Dankeschön, so handhabe ich es auch. Ist aber auch so, dass sich der Kleine natürlich auch seinen Kopf macht. Habe es jetzt mit ner Heilpraktikerin und Globolies versucht (bzw. versuche es noch). Und ich habe das Gefühl ER glaubt daran.

Ansonsten ist es halt schwer. Heute morgen ist er aufgewacht.
Er "Was für ein Tag ist heute?"
Ich "Sonntag"
Er heult "dann fahren Oma und Opa heute wieder nach Hause"

Aber wir sind in zwei Wochen wieder da. Das beruhigt Ihn ein wenig.

ALLES SCH...

mai-regen
01.04.2012, 16:31
Liebe OpaTochter,
es ist schön,zu lesen,dass ihr zusammen mit deinen Eltern eine gute Zeit hattet.Das dein Sohn über die Abreise so traurig ist,kann ich mir gut vorstellen.Deine Eltern und er haben bestimmt jede Minute zusammen genossen.
Das eure gesamte Situation bei ihm auf die Seele schlägt,ist ebenfalls verständlich.Kinder haben so feine Antennen und er spürt sicher ,dass alles etwas anders ist,wie sonst.Und dein Kleiner ist fünf,knapp älter ,wie meine kleine Tochter.In diesem Alter haben die Kids schon eine grosse soziale Kompetenz.Gerade die Familie als sicheres Nest,aus dem sie sich jetzt ins Leben hinauswagen,wird misstrauisch abgescannt,ob alles in Ordnung ist.
Wenn bei deinem Sohn körperlich alles okay ist (Urin werdet ihr sicher kontrolliert haben,wegen eventueller Blasenentzündung),dann hilft sicher,wie Miriam mal wieder so treffend schrieb,Ruhe und Gelassenheit.
Alles Liebe,
Sylvia
PS Ich find es soo süß,dass du immer das Wetter kommentierst:D
Deshalb hier für dich: Wetterlage in Ostbrandenburg sonnig mit vereinzelten Wölkchen,leicht windig,10 Grad,http://www.world-of-smilies.com/wos_sonstige/d0100.gif (http://www.World-of-Smilies.com)

OpaTochter
02.04.2012, 09:26
Schönen Guten Morgen Ihr alle,

hallo Sylvia, Wetter kommentieren finde ich klasse, weil zum einen grade hier bekommst du Infos von allen Ecken Deutschlands und irgendwo scheint für irgendwen immer die Sonne.

Mein Papa ist ein totaler Sonnenfan und kann schlechtes Wetter nur schwer ertragen. Deshalb überwintern meine Eltern seit Jahren im Süden. Wahrscheinlich habe ich daher die Wetterkommentierungen drauf.

Bei uns war gestern wieder gruselig. Nachmittags hat Junior die Augen verdreht, er hätte Kopfweh und Ihm wäre kodderig :confused: Nach einer Stunde schlafen war der Spuk dann GsD vorbei. Ich hoffe mal das er nix ausbrütet. Wobei wenn es von Stress kommt, wäre es ja auch nicht besser ???

Egal. Man muss die gute Zeit so nutzen wie sie ist und nicht hinterfragen.

Jetzt warte ich grade gespannt darauf, ob bei meinem Pa heute die nächste Chemo los geht. DAUMEN DRÜCKEN, dass die Blutwerte gut genug sind.

Gestern war ich etwas angenervt von meiner Schwester. Die war am "rumjammern" das Ihr Tag auch nur 24 Stunden hätte. Gut, die wohnt bei meinen Eltern um die Ecke, ABER ich wüsste nicht was sie eigentlich tut, außer sich von meiner Ma den Arsch hinterher tragen zu lassen und dumme Kommentare abgeben.

mai-regen
03.04.2012, 10:23
Liebe OpaTochter,
Danke für die guten Wünsche.Das meine Mum ihren Geburtstag in solch guter Verfassung feiern kann,ist unser persönliches Wunder!
Ich werde euch berichten!
Übrigens fand ich deinen Satz so wunderschön :"... und irgendwo scheint für irgendwen immer die Sonne." Genau! Und das vor allem im übertragenen Sinn!!!
Und deshalb jetzt nur für dich:

Wetter in Ostbrandenburg:Naja,wolkig,aber man erahnt die Sonne über den Wolken,8 Grad,windstill.Und gerade eben blitzt ein Sonnenstrahl durch
http://www.smilies.4-user.de/include/Wetter/smilie_wet_052.gif

JessyHH
03.04.2012, 20:52
Hallo OpaTochter,
wollt nur mal einen Gruß da lassen. :winke:
Hoffe dein Pa konnte seine Chemo gestern bekommen!?

Wetter hier in Hamburg: absolutes Schxxxxwetter :( Graupelschauer, wind und kalt *brrr* ;)

Mirilena
03.04.2012, 22:48
Sorry, der Beitrag gehört eigentlich in mai-regens Thread...
Liebe Nachteule,

ich bin auch noch da...;-))) Ja, das ist wirklich schön, dass deine Mama ihren Geburtstag feiern konnte!!! Wieder einer dieser Augenblicke, die man festhalten möchte. Könnte man doch nur die Zeit anhalten, oder?
Deine Mama muss eine sehr starke Frau sein. Wir haben uns gestern Abend unterhalten über das Thema Chemotherapie und die Freunde meines Papas (Moni hatte Brustkrebs, jedoch überstanden) haben mir erzählt, dass sie in einem solchen Stadium die Chemo ablehnen würden. Wenn es doch nur palliativ sei, dann würden sie lieber den Rest ihrer Lebenszeit genießen ohne Nebenwirkungen. Ich muss auch sagen, dass ich so denke. Jetzt! Und das ist sicherlich eine sehr schwierige Entscheidung. Deine Mama hat das für sich auch so entschieden und ich habe den Eindruck, dass sie es richtig gemacht hat. Auch wenn sie bisweilen sehr schlechte Tage zu fassen hat, sie kämpft und hat auch viele sehr, sehr schöne Momente mit euch. Es ist für euch alle nicht leicht und du, die du ja die Pflege übernommen hast, trägst den größten Teil. Aber ich bin immer ganz gerührt, wenn ich deine Beschreibungen lese. Du bringst deine Mama selbst in den unangenehmsten Situationen zum Lachen und auch sie hat offensichtlich ihren Humor behalten. Das ist überaus bemerkenswert! Du hast so viel innere Stärke in dir und du tust deiner Mama einfach nur gut! Und nun ab ins Bett, liebe Nachteule;-)

Ich wünsche dir eine angenehme Nacht,
Miriam :engel:

mai-regen
04.04.2012, 09:49
Liebe OpaTochter,
ich drück mal die Daumen,dass dein Papa fit genug für seine nächste Chemo ist.
Er hat sich doch bei euch so gut erholt!
Ich hoffe,dein Kleiner ist wieder fit!
Zum Thema Schwesternfrust könnte ich dir hier einen ganzen Roman schreiben.Bei uns bin ich die in der Nähe,sie wohnt 35 km weiter weg.
Wenn sie bei meiner schwerkranken Mum ist (passiert eher selten) jammert sie die ganze Zeit nur über ihr "schweres" Leben,ihr Lieblingsthema ist GELD...Ich merk schon,wie ich innerlich hochfahre,also lassen wir das besser....
Nur soviel:ICH VERSTEH DICH!!!
Noch ein kleines Wetterupdate aus Ostbrandenburg :http://www.smilies.4-user.de/include/Wetter/herbst-smilies-01.gif

Liebe Grüße und bis bald!!!

OpaTochter
04.04.2012, 10:22
Hallo,

kurzer "Statusbericht". Chemo wie geplant begonnen und heute dann zuende :D

Nun wollen wir mal sehen, wann CT ist und wir dann die Ergebnisse haben. WARTEN. Gruselig, oder eigentlich will man die Zeit festhalten und auf der anderen Seite besteht das Leben auf einmal nur noch aus WARTEN. Warum kann man das JETZT, wo alles gut ist, nicht einfach nur genießen.
Miriam, Du hattest das glaube ich irgendwann geschafft, gab es einen Trick???

Sylvia, Schwestern sind toll oder? Immer wieder begeistert bin ich von Ihren "Erziehungsvorschlägen", oder Ernährungskonzepte, oder noch besser wie viel die "Anderen" alle verdienen.

@Wetter: Ist hier ausreichend kommentiert :smiley11:

Jasofe
04.04.2012, 12:17
Die meiste Zeit verbringt man mit Warten

Eine Zeit, die es schwer macht, mit allem umzugehen

Da mein Vater nicht sehr mobil war, haben wir diese oft so verbracht, wie er sich wohlfühlte.
Er liebte Zuckerkuchen und Kaffee und Sendungen Fernsehen über ferne Länder.

Mir tat es gut, wenn ich sehen konnte, das es ihm gut ging.

Vielleicht könnte ihr ja auch dieses Warten mit etwas schönen überbrücken.

Etwas, was euch allen Freude macht. Das lenkt wenigstens zwischendurch mal ab.

Ich drücke die Daumen - ganz fest

Alles Gute
Jasofe

OpaTochter
05.04.2012, 12:35
Hallo erst mal.

Ich habe mal eine Frage. Mein Papa (kleinzelliges Lungenkarzinom) hat grade seinen 3. Zyklus Chemo beendet (Cisplatin und Epot...wie auch immer). Nun soll er in 3 Wochen statt zum nächsten Chemozyklus zum CT gehen und eine Woche später wird dann die weitere Vorgehensweise besprochen.

Da ursprünglich immer von 4-6 Zyklen gesprochen wurde und es hieß "wenn irgend möglich alle 3 Wochen". Bin ich jetzt etwas irritiert, dass quasie mindestens 5 Wochen mit dem nächsten Zyklus gewartet werden soll.

Bei meinem Papa bin ich mir auch nicht ganz sicher, ob er nicht vielleicht gesagt hat: "Prima, dann warten wir mit der Chemo erst mal ab, bis wir die Ergebnisse haben." :lach2: - oder er was falsch verstanden hat.

Da ich von den Onkologen da nicht so ganz viel halte (ist aber mein Problem), würde mich mal interessieren, wie das üblicherweise gehandhabt wird.

Schönen Dank schon mal.

heaven
05.04.2012, 14:22
Hallo,
kann nur berichten, wie es bei mir gehandhabt wird: Seit 10. Januar Chemo (ebenfalls 4-6 Zyklen geplant). Das erste Thorax/Abdomen-Ct wurde nach 10 Wochen gemacht. Nichtsdestotrotz wurde vor`m CT die nächste Chemo im normalen 3-Wochen-Rythmus terminiert. Mir wurde gesagt, wenn auf dem CT zu sehen wäre, das die Chemo nicht angeschlagen hat, könnte man den Chemotermin immer noch canceln.CT war bei mir ja äusserst erfreulich (Tumorschrumpfung von 4,5cm auf 1,2 cm). Also blieb alles im normalen Timing! Nächstes CT (und MRT Schädel) ist dann Mitte Mai.

Hoffe, ich konnte ein wenig helfen! Lieber nochmal nachfragen, wenn dein Dad mit Nachfragen "geizig" ist.:rotier2::rotier2:

Liebe Grüsse von
Heaven (dem Himmel so fern)

OpaTochter
05.04.2012, 19:57
Dankeschön Heaven!!!

Ich glaub ich muss meinen Eltern da noch mal auf die Füße treten. Mein Papa neigt im Moment zum verdrängen (denke ich jedenfalls) und der Onkologe ist da, na ja. "Wenn sie diese Woche keine Lust haben, kommen Sie eben nächste Woche" (finde ich ja schon merkwürdig).

P.S. ich bin übrigens total beeindruckt von Euch (Dir und Paya). Du bist ziemlich genau so alt wie ich und was Du hier an Stärke verbreitest, wo ich als Angehörige in (Auch Selbst-) Mitleid zerfließe, da fehlen mir die Worte (und ich bin ne Quasselstrippe).

Also Hut ab, und Riesig große Dankeschön, dass du dich auch noch um meine Problemchen kümmerst.

Alles alles Gute!!!

heaven
06.04.2012, 13:44
Hallo OpaTochter,

ich kümmer mich gern um die Probleme anderer Betroffener. Ich habe extra NICHT Problemchen geschrieben, weil für jeden von uns das Problem schwerwiegt. Ich bekomme hier auch so viel Trost,Hilfe und Unterstützung,das ich davon gerne weitergebe! Das kann ich sicher auch so in paya`s Namen sagen!
Ich denke, als Angehöriger ist es vielleicht noch schwieriger, als Erkrankter. Um das Leben eines Lieben zu bangen, oder "nur" um das eigene, macht sicher noch einen Unterschied! Mag mir gar nicht vorstellen, wie es wäre, wenn es bei mir umgedreht wäre. Also, wenn z.B. mein Partner oder Kind erkrankt wäre,könnte ich das mit meiner Stärke nicht aushalten..

Liebe Grüsse von
Heaven ( dem Himmel so fern)

Irmgard60
09.04.2012, 08:35
Guten Morgen Heaven,
Guten Morgen Opa Tochter,

Als erstmals Angehörige und danach Betroffene, kann ich euch aus meiner Sicht erzählen, das es schwerer war meine Mutter und Freundin mit LK gehen zu sehen, als selber die Krankheit zu haben. Gut...ich weiss nicht was noch so alles auf mich zukommt, aber als Angehörige war am schlimmsten, das man selber nichts tun konnte.

Aber, so blöd wie es klingt, was ich nicht missen möchte, war die Zeit, in der noch soviel gesagt werden konnte. Ich nutzte damals die Zeit mit beiden, intensiv über alles zu sprechen, zu lachen, zu weinen und vorallem ihnen dauernd wieder zu sagen, wie wichtig sie mir doch sind und wie sehr ich sie liebe.
Diese Zeiten haben viele Menschen nicht in dieser Art und ich bin heute sehr
dankbar dafür.

Als Betroffene stelle ich fest, dass ich mehr Angst habe, wie mein Umfeld denn dann ohne mich zurechtkommen muss. Es tut mir so leid, dass sie mich dann auch noch verlieren. Als ich die Diagnose erhalten habe trauerte ich erstmal
ganz viel über mich selbst, es gibt doch noch soviel zu tun...... aber wie gesagt, mittlerweile hat sich das nun gedreht.

Eins jedoch tröstet mich sehr oft und das möchte ich mal an dieser Stelle sagen. Keiner meiner beiden Lieben mussten leiden, man (Die Doktoren) hatten sicher gestellt, dass sie ganz leise und ohne Schmerzen einschlafen durften. Das ist so mein Trost in der ganzen Geschichte.........so soll es für uns Betroffenen dann auch sein, wenn wir es doch nicht schaffen sollten, wie haben es verdient, nach all dem Leid.

So...jetzt kullern mir doch die Tränen, sehe die Tastatur fast gar nicht
mehr :cry:

Zurück ins Leben, zurück in den Kampf:megaphon:

Wünsche euch beiden und allen anderen hier im LK Forum noch einen schönen Feiertag, :1luvu: lasst uns stark sein,

heaven
09.04.2012, 09:51
Guten Morgen, Irmgard,

treffender hätte ich es nicht ausdrücken können.. Gerade heute habe ich den "blues". Bin heute morgen mit dem Gedanken aufgewacht:War das mein letztes Ostern? Wer färbt im nächsten Jahr die Ostereier? Machen Mann und Sohn sich ein schönes Osterfrühstück, oder gibt`s nur Cornflakes?
Ein kluger Mensch hat einmal gesagt:" Den eigenen Tod zu sterben, ist nicht schlimm. Für die, die zurückbleiben müssen, ist es nicht auszuhalten."

So, nun aber Kopf hoch! Vielleicht liegts auch am trüben Wetter..

Liebe Grüsse von
Heaven (dem Himmel so fern)

OpaTochter
09.04.2012, 16:21
Hallo Irmgard, hallo Heaven,

schon interessant, Ihr beschreibt genau dass was ich mir auch denke.

In meinem Fall kann ich das ganze ja mehr oder weniger von weit weg anschauen. Meine Hauptsorgen, abgesehen davon, dass mein Papa leidet ist aber, wie sehr mein Kind leidet und leiden wird.
Wenn es mich treffen würde wäre das grausamste, das ich meinen Sohn nicht beschützen könnte (ich glaube Ihr wisst was ich meine).

Schon seltsam dieses Gedankenkarussel,...

auch bei mir im Moment Regen draussen und im Kopf :(

OpaTochter
09.04.2012, 16:28
So, Ostern ist fast geschafft.

Eigentlich wollte ich die Monster ja ins Feuer werfen. Leider habe ich sie nur hervorgekramt und angesehen und Angst bekommen.

Wieder mal so eine Phase, wo ich hier sitze und vor mir hin heule - grundlos -

Es nervt mich total an. Außerdem regnet es. Ich glaube ich lass Regen Regen sein und schnapp mir trotzdem meine Laufschuhe.

Kaum denkt man, so dieses Monster kriegt mich jetzt nicht mehr zu fassen, steht man wieder hilflos da vor der Angst und Verzweifelung.

Sch-- auf Regen, ich gehe jetzt laufen.

Monster ich komme!!!

mai-regen
09.04.2012, 21:15
Liebe OpaTochter,
gerade diese Familienfeste reissen unsere Ängste,die wir oft unter Verschluss halten können,wieder auf.Wird es das letzte Osterfest sein? Was kommt als Nächstes?
Und du heulst nicht grundlos,leider nicht! Ich kann im Moment gar nicht weinen,aber ich habe das Gefühl,mein Hals ist zugeschnürt.Und die Nerven liegen so blank.Jetzt die vier Tage mit" Kind und Kegel" empfand ich als so anstrengend.Irgendwie kann man nicht entspannen,ich schlafe schlecht und wenn ich früh wachliege,habe ich kaum Mut,den neuen Tag in Angriff zu nehmen.Eigentlich würde ich gerne die Decke über den Kopf ziehen und nichts sehn und hören...
Von meinem besten Freund ist die Mama in der Nacht zu Ostersonntag gestorben.Und ich habe sie dabei begleitet.Ich sehe diese Familie...und ich sehe mich in einiger Zeit.Wann auch immer.Man kann nicht vorbereitet sein.Es macht mir Angst.
Leider bin ich sportlich gesehen eine Niete,aber die Idee mit den Laufschuhen ist verlockend...ich hoffe,es hat dir gut getan und konnte dich entspannen!
Alles Liebe,
Sylvia

paya
09.04.2012, 23:14
Das kann ich sicher auch so in paya`s Namen sagen!
Ja kann sie:D:D und ich kann generell alles unterschreiben was meine liebe Ferne hier so geschrieben hat!!Es ist ne schwere Situation für alle Beteiligten, auch ich hatte heute und gestern Gedanken wie sie..

Troll mich jetzt wieder, sonst werd ich wieder traurig..

Micha66
09.04.2012, 23:35
Hallo OpaTochter,

wenn ich mal zu Deinem Thema und dem Problem allgemein zurückkommen darf: Es gibt bei Chemotherapien kein "Üblicherweises Vorgehen" in dem Sinne, wie wir es vorher gekannt haben. Es gibt Leitlinien www.krebsgesellschaft.de/download/s3-ll_lungenca_2010.pdf , nach denen die Schulmedizin Chemopatienten mit Lungenkrebs in der Regel behandelt. Darin sind dann z. B. 4-6 Chemozyklen für die Erstlinienbehandlung mit der für den jeweiligen Patienten erforderlichen Platinchemo - wenn denn überhaupt verträglich, angezeigt etc. beschrieben und vorgesehen. Im Anschluss soll in der Regel der Erfolg geprüft werden. OB diese Zyklen alle wirklich gegeben werden können, hängt dann natürlich von vielen, vielen Faktoren ab. Wie verträgt der Patient die Therapie physisch, wie sind die Blutwerte, wie verträgt er sie psychisch und, und, und... So kommt es bei jedem Patienten logischerweise zu unterschiedlichen Beurteilungen, wie und wann die nächste Chemo gegeben wird oder doch ein CT dazwischengeschoben wird.

Soweit vielleicht als Hilfe
Micha

OpaTochter
10.04.2012, 07:27
Hallo Micha,

schönen Dank. Genau so was habe ich gesucht. Die Internetseite hatte ich zwar gefunden, aber bis zu dem Download war ich dann nicht mehr gekommen.

Bestärkt mich aber in meiner Meinung, dass meine Eltern noch mal los müssen um sich den Termin für die nächste Chemo zu holen. --- Oder besser noch, einen anderen Onkologen. :cool:

OpaTochter
11.04.2012, 07:39
Hallo Ihr alle,

heute hat mich das Angstmonster nicht so fest im Griff.

Ja Jasophe, das Warten macht einen völlig fertig. Das meine Eltern 4h Fahrt entfernt wohnen macht es da nicht einfacher. Ich glaube ich hatte letztens schon mal geschrieben, dass es für mich einfacher ist die Krankheit zu verdrängen / leugnen, wenn mein Papa da ist, weil es Ihm einfach so gut geht. Dann kann man leicht verdrängen, dass er möglicherweise bald nicht mehr da ist. Wenn er dann weg ist, fällt einen das Angstmonster wieder ganz hinterhältig an.

Sylvia, Familienfeste sehen wir nicht wirklich so emotional, wobei, wir waren ja diesmal bei Schwiegervater, da nistet sich schon der Gedanke ein, hätten wir nicht besser zu meinem Papa fahren sollen, ... :(
ABER dafür fahren wir (nur mein Sohn und ich :D:D:D) für ein ganz langes WoEnde zu meinen. Ich freu mich schon.

Du hattest ja auch kein wirklich entspanntes Wochenende. Finde ich toll, dass du Deinen Freund begleitet hast. Ich glaube nicht, dass ich das jetzt ertragen könnte. Mein Mann war gestern zur Beerdigung seines Onkels. Ich war zugegeben recht froh, dass er von sich aus alleine gefahren ist.

Was Du schreibst, "man kann nicht vorbereitet sein". Ich bekomme das Gefühl, bei dieser Schxxx Krankheit hat man den zweifelhaften Genuss um den geliebten Menschen gleich (mindestens zwei Mal) trauern zu dürfen. Wir bilden uns ein, jetzt schon Abschied zu nehmen. Aber in Wirklichkeit tun wir das gar nicht.

Zum Laufen: Ich bin auch eine totale sportliche Niete. Joggen ging ja wohl überhaupt nicht. Wie Junior dann so drei war, konnte er mir locker davon laufen. Da hat mich dann der Stolz gepackt. War aber hart, ich kam keine 200 m weit. Heute bin ich echt froh, dass ich mir - zumindest meistens - den Frust rauslaufen kann. Es ist nämlich tatsächlich so, dass der Körper irgendwann diese Glückshormone ausstösst. Und wenn nicht, ist man zumindest so kaputt, dass man an nix anderes mehr denken kann als - ich brauche Luft, ich brauche Luft,... :D

Mirilena
15.04.2012, 09:45
Guten Morgen liebe OpaTochter,

ich sehe dich gerade davonspurten! Ich beneide alle Menschen, die laufen müssen und die damit den Kopf frei bekommen... Ich bin zu unsportlich dafür oder zu undiszipliniert. Aber schnelles Gehen ist auch okay!

Das mit dem Warten ist so eine Sache! Das erinnere ich auch noch sehr, sehr gut. Ich habe es gehasst, weil es mir immer und immer wieder vor Augen geführt hat, wie hilflos ich bin und dass ich gar nichts Aktives tun kann. Nein, damit bin ich auch nie so wirklich zurecht gekommen! Was ich für mich irgendwann geschafft hatte, war dieses "den Augenblick leben und in der Gegenwart sein". Aber wenn du das kannst, dann kommst du allgemein besser zurecht. Ich drücke dir ganz fest die Daumen, dass die Ergebnisse gut sein werden!!!

Heute ist hier so ein grauer Tag... Ich sage dazu immer "Kuschelmuscheltag" und meine damit: gar nichts tun, auf dem Sofa liegen, lesen, ausruhen und träumen. Mache ich jetzt auch gleich!

Ganz liebe Grüße und Umarmung
Miriam

OpaTochter
17.04.2012, 12:53
Hallo,

wollte noch mal einen Statusbericht hier lassen, da ich hier ja auch gefragt habe.

Nach heftigen Drängen von mir und meiner Schwester kam mein Papa zum Entschluss "Ich hole mir den nächsten Chemo-Termin!".

Hingegangen, Bescheid gesagt, Termin bekommen. Kein Kommentar von wegen "Oh, dass haben wir doch echt verschlampt oder UUpps haben wir vergessen, nix."

unkoordinierter SCH... Laden!!!

kann ich mich ja echt drüber aufregen. Als ob man nicht schon genug Sorgen hätte, da muss man die Arbeit von den Profis auch noch IMMER hinterfragen.

Blöd....

So, genug gemeckert. :tongue

mai-regen
17.04.2012, 22:24
Hallo,Süße,
Du bist ja schon auf Seite zwei,dass geht ja gaaar nicht! Ich hole dich mal vor!
Wie geht es euch denn so?
Bei mir schreibst,du,du findest uns alle hier so "erwachsen" .Da gehörst du aber auch dazu! Und ich glaube,dass uns das Schicksal,welches uns hier alle verbindet,wachsen lässt,erwachsener werden lässt.
Weisst du,nach meinem Studium fühlte ich mich sooo erwachsen.Und als mein erstes Kind kam,dachte ich,wow,aber jetzt bist du WIRKLICH erwachsen.
Dann berufliche Erfolge,man,bin ich guuut!:rolleyes:
Doch erst jetzt spüre ich diese Demut vor dem Leben.Manchmal fühle ich mich ganz klein.Jetzt,wo sich das Netzwerk des Netzes unter dem Drahtseilakt des Lebens,dass eine Eltern all die Jahre unsichtbar unter mir aufgespannt hatten,langsam auflöst,spüre ich,ich möchte gar nicht erwachsen sein:embarasse
Mein liebster Liedermacher Reinhard Mey singt Zitat: "

Das Fell wird dünner und leerer der Becher,
Der Zaubertrank wirkt nur noch schwer.
Der Kummer ist tiefer, der Trost scheint schwächer,
Und es heilt nicht alles mehr.
Wo ist meine Sorglosigkeit geblieben,
Was machte Erkenntnis daraus?
Manchmal wünscht‘ ich, es wär‘ noch mal viertel vor sieben
Und ich wünschte, ich käme nach Haus!
Nur einen Augenblick noch mal das Bündel ablegen
Und mit argslosem Übermut,
Durch dunkle Wege, der Zuflucht entgegen
Und glauben können: Alles wird gut!
Manchmal wünscht‘ ich, die Dinge wär‘n so einfach geblieben
Und die Wege gingen nur gradeaus,
Manchmal wünscht‘ ich, es wär‘ noch mal viertel vor sieben
Und ich wünschte, ich käme nach Haus!

Jedesmal,wenn ich das Lied höre,muss ich weinen...

Nun aber noch was Lustiges:D Der Kindermund deines Kleinen ist köstlich!
Ich hoffe doch,du erziehst ihn so,dass es später nicht so angewiesen auf seine Frau sein wird!!!:D

Liebe Grüße und bis bald!
Sylvia

PS: http://www.smilies.4-user.de/include/Wetter/smilie_wet_015.gif (http://www.smilies.4-user.de) Wetter heute in Ostbrandenburg: Sonne- und Wolkenmix ,windig,zehn Grad.Aber unser Kirschbaum blüht!!!

OpaTochter
18.04.2012, 09:28
@Sylvia, toller Text. Frage ich mich gerade, warum ich eigentlich nix von Ihm habe. Kannste mir den Titel noch mal durchgeben? Müsste ich eigentlich mal bei ITunes einkaufen gehen. Sind noch so ein paar Lieder die ich klasse finde.



Nun aber noch was Lustiges:D Der Kindermund deines Kleinen ist köstlich!
Ich hoffe doch,du erziehst ihn so,dass es später nicht so angewiesen auf seine Frau sein wird!!!:D



OK dann erst mal noch eine Annekdote dazu. Wir (nur Kind und ich) waren ja bei meinen Eltern. Irgendwann kam dann das übliche: Ich will aber hier bleiben. Nun ja, dass ist im Moment ja nicht sooo einfach wie sonst. Auf jeden Fall kam dann irgendwann. "Dann bleibe ich mit Opa alleine hier!"
Meine Mama und ich "Ihr würdet ja gemeinsam verhungern wenn Opa kochen soll" :smiley1::smiley1: Zwerg:"Ich kriege doch ein Kinderkochbuch. Das kann Opa mir vorlesen und ICH KOCHE FÜR UNS".
Da hätte ich mich dann wegschmeissen können.

Es ist so schön, wenn ich "zu Hause" bin und da ist alles so herrlich NORMAL.

Zum Thema erwachsen: Seit Junior da ist bin ich sicherlich etwas erwachsener geworden. Vorbild werde ich bestimmt niemals :D. Und zu Hause bei meinen Eltern ist es immer noch so, dass sie die starken sind - bzw. eigentlich meine Mama, weil mein Papa nämlich auch noch nicht erwachsen geworden ist. Da muss ich dann schon regulierend :megaphon: eingreifen, wenn Sohnemann Piraten der Karibik guckt oder ähnliches, oder Abends um 10:00 Uhr noch der ganz große Eisbecher rausgeholt wird.

Ich hoffe nur, dass meine Mama das weiter so hinbekommt. Weil die kümmert sich ja nicht nur um meinen "schwer pflegebedürftigen Papa" (schon immer, hat nix mit dem schXXX Schalentier zu tun :lach2:), sondern "nebenbei" auch noch um alles was meine "arme" Schwester so nicht hinkriegt, weil die muss ja den ganzen Tag arbeiten (Post und Pakete wegbringen, Handwerker bestellen, ins Haus rein und rauslassen, Rasen- und Heckenschnitt wegbringen, und ich weis nicht was nicht sonst noch alles ***würg nerv***).

Aber zum eigentlichen Thema zurück. Uns geht es seeehr gut. Wir hatten ein tolles Wochenende. Meinem Papa geht es auch sehr gut. Nächsten Montag ist nächstes CT (DAUMEN DRÜCKEN). Und die 4. Chemo läuft dann auch an.

Mensch haben wir ein Glück, dass es bisher so gut läuft. Ganz vorsichtig auf Holz geklopft.

Ach ja, noch ein Spruch von Junior auf dem Nachhauseweg musste er mit Papa telefonieren *wichtig* "Papa, entschuldige bitte, dass ich gestern nicht mit Dir reden wollte. Hast du mir was schönes gekauft?" :eek::smiley1::smiley1:

Wetter Süd-West Holstein: Keine Sonne zu sehen, kein Regen, 8°

mai-regen
18.04.2012, 09:52
Liebe Opatochter,
bevor ich jetzt gleich zur Arbeit fahre,schnell noch...
Ich liebe Reinhard Mey! Er hat ja auch ein schweres Los zu tragen,sein Sohn liegt seit einem Jahr im Wachkoma.Seine neueste CD " Mairegen" ( dann weiß St du jetzt,woher mein nickname kommt:D) spricht mir aus der Seele.Als meine Mum zur Bronchoskopie war,hab ich sie die ganze Zeit gehört,mit Kopfhörer.Dadurch konnte ich den Kliniktumult so herrlich aussperren...
An liebsten mag ich "Ficus benjamini" "Mairegen" und "Drachenblut"
Der Songtext oben ist aber aus einem älteren Allbum um und heisst "Viertel vor Sieben"

So,jetzt muss ich aber schnell.....den Rest beantworte ich Abend.Dein Kleiner ist sooooo witzig!
LG Sylvia

JessyHH
18.04.2012, 11:56
Hallo opaTochter,
schön dass es euch im Moment so "gut" geht! Das lesen wir hier ja immer gern :)
Die Daumen für das CT werden selbstverständlich gedrückt!!!!

Dein kleiner ist echt der Hammer! :D Könnte mich echt jedes mal kringeln wenn du von ihm schreibst :smiley1:

Fühl dich gedrückt

Laura88
18.04.2012, 15:53
Hallo OpaTochter.

Ich musste wirklich schmunzeln, als ich die Zitate von deinem Junior gelesen hab. Total niedlich :D.
Ich werde am Montag ganz feste meine Daumen drücken und an euch denken!

Liebe Grüße
Laura

Mirilena
18.04.2012, 17:16
Ich auch! Du schreibst immer so schön bildlich, dass ich euch geradezu vor mir sehe! Und besonders Junior, der bestimmt ein sehr verschmitztes und hinreißendes Lächeln hat...

Behalte bloß deinen Humor! Ich glaube, das hilft ungemein im Leben! Und Lachen ist ohnehin die beste Medizin;-)

Alles Liebe
Miriam

OpaTochter
23.04.2012, 10:55
Hallo,

weiß gar nicht womit ich anfangen soll. Meinem Papa geht es wohl gut. Er ist gerade zur Chemo. Heute nachmittag wird dann CT gemacht und am Mittwoch wissen wir endlich etwas mehr.

Ich weiß noch nicht ob ich jetzt mehr Panik schieben soll oder nicht.

Sohnemann geht es gut. Ich dachte eigentlich mir auch. Am WoEnde habe ich aber festgestellt, dass ich ganz schön neben der Spur bin.

Ist mir total peinlich. Da ich aber glaube, dass es hier Leute gibt, die das vielleicht auch kennen, will ich es kurz schildern.

Ich bin am Wochenende total ausgetickt. Wir waren im Freizeitpark unterwegs und ein Mann hatte seinen ungezogenen Hund von der Leine gelassen. Ich war von dem Hund sowieso schon genervt, da er vorher bereits einige Zeit alleine festgebunden war und einen anderen Hund angekläfft hat. Nachdem der "Köter" nun also mehrfach in den Kleinkinderspielbereich gelaufen war habe ich den Mann gebeten den Hund doch bitte wieder anzuleinen.
Er darauf "Nö wieso sollte ich?" Und ich, statt das die Parkleitung klären zu lassen flippe total aus. (Kennt Ihr die Leute aus dem Nachmittagsprogramm? So habe ich mich aufgeführt ***PEINLICH***). Irgendwann steht der Typ vor mir und meint er würde mir gleich eine langen. Plötzlich habe ich mich quasie neben mir sehen sehen und festgestellt, dass ich GENAU DAS WOLLTE. Ich habe nur darauf gewartet, dass die Situation weiter eskaliert. PEINLICH!!!

Ich bin jetzt noch völlig entsetzt wie ich so ausflippen konnte :eek:

PEINLICH PEINLICH PEINLICH PEINLICH

mai-regen
23.04.2012, 13:03
Hallo Opatochter,
zuerst einmal....das Ganze braucht dir überhaupt nicht peinlich sein.Du warst ja absolut im Recht !!! Ein freilaufender Hund im Spiel Bereich von kleinen Kindern geht gar nicht.
Aber du schreibst ja,du bist eher über die Art und Weise überrascht,wie du es hast eskalieren lassen....
Meine Gedanken dazu sind folgende:
Wir hier alle sind ja erst mal in einer schwierigen Lebenssituation.Und dazu gehört ja nicht nur sanfte Trauer und kluge,entspannte Akzeptanz der Dinge,sondern auch eine gehörige Portion Wut.Auf die Krankheit,auf den veränderten Alltag,manchmal auf unsere Partner,Kinder oder Eltern.Dabei läuft auch körperchemisch gesehen ne Menge ab.Ich sag nur ADRENALIN.
Und dieser Typ,dieser gesunde,ignorante,grossmäulige Typ war bei dir der Zünder an der Zündschnur....BÄNG! Vermutlich hättest du dir noch ne prima Klopperei mit dem geliefert.Vermutlich hättest du gewonnen...obwohl,wie gross war der Hund denn???
Also mach dir bitte bloß keine Gedanken darüber!
Das es deinem Papa gut geht,freut mich sehr!
Alles liebe für dich!
Sylvia
PS Wetter in Ostbrandenburg;: Sonne und Wolken,windstill,15 Grad. Also ganz nett;)

Jaecky
23.04.2012, 14:09
Liebe Opa-Tochter,

ich lese ja schon eine Weile bei dir mit und erkenne mich gerade selber in deiner Geschichte vom Spielplatz.

Ich fordere gerade im Moment auch ähnliche Situationen regelrecht heraus, obwohl ich weiss was ich da tue und auch weiss das es falsch ist usw. Heute war es so ähnllich auf Arbeit. Einer meiner Kollegen ist mir heute ein paar mal dumm gekommen (Sprüche wie jeder Gang macht schlank, oder war wohl zu viel zum Lesen - also nach dem Motto du bist nicht nur fett (bei 1,80 75kg, ist denke ich nicht so schlimm) sondern auch zu blöd zum lesen), da hab ich zu meinem Mann gesagt (er ist auch mein Chef) zum Glück habe ich jetzt Feierabend, sonst würde ich dem bei ner neuen Bemerkung eine aufs M... hauen. Ich erkenne mich im Moment auch selbst nicht wieder und erschrecke mich vor mir. Würde man wirklich so weit gehen?? Ich kanns nicht sagen.

Und in deiner Situation hätte ich genauso reagiert. und dann noch zu sagen du würdest eine fangen??? Halllooo??? welch ein Blödmann!!!! Und wenn es dann noch um die eigenen KInder geht, naja da würde jede Mama ausrasten. Es braucht dir absolut nicht peinlich sein. Ich hab da vollstes Verständnis für dich.

Alles Liebe
Jäcky

JessyHH
23.04.2012, 17:30
Huuuhuuuu :winke:
Auch ich bin der Meinung dass dir da überhaupt nichts peinlich sein muss. Denke auch dass das völlig normal ist in unserer momentanen Situation.

Auch ich habe mich schon des öfteren so überreagieren sehen. Sei es dass ich schon fast auf eine Gelegenheit warte um loszupöbeln und endlich mal meinen ganzen Frust los zu werden (das bemerke ich natürlich erst hinterher :rolleyes: ) Oder ich wegen Kleinigkeiten totale Heulattacken bekomme. Also du siehst - du bist damit nicht allein. ;)

Dass es deinem Papa gut geht ist doch schon mal spitze! Drücke euch auch ganz feste die Daumen für das CT.

Fühl dich gedrückt

Mirilena
23.04.2012, 18:10
Hallo Süße,

ganz ehrlich, der Typ hat es nicht besser verdient! Was hat so ein Hund im Kinderspielbereich zu suchen? Schade, dass ich nicht dabei war! Du hättest meine volle Unterstützung gehabt und wahrscheinlich hätte ich mit knallrotem Kopf dagestanden und ganz laut mitgeschrien :smiley1: Auch wenn's nix bringt, manchmal erleichtert es einen. Egal, weshalb und warum! Und auch wenn du überreagiert haben solltest, er hätte ja ganz schlicht und ergreifend die Situation entschärfen können, indem er seine Hund an die Leine genommen hätte. Wie die anderen: dir braucht es nicht peinlich sein!!!

Und ich bin auch froh zu lesen, dass es deinem Papa gut geht im Moment!!!!

Ganz liebe Grüße, du kleiner Wutkopp!
Miriam :1luvu:

AliceStayGold
23.04.2012, 21:20
Hey Mädels...

ich muss mal sagen... bei jedem eurer Postings musste ich mal kurz ab lachen... wenns drauf an kommt..dann halten wir Frauen aber auch zusammen..FrauenPowerrrr ach schööööön.;)

von mir auch nen Schulterklopfer liebe OpaTochter(ich hätte sicher nicht anders reagiert.ich bin nähmlich schon von haus aus nen ziemliches tempramentbündel)..und danach noch nen kopfstreichler..alles halb so wild.

und mal ehrlich.. ein kerl der einer frau ne ohrfeige an droht.. is ja mal mehr als daneben. boahhh dem hätt ichs gegeben.. ;)

Ps: schieb keine panik im vorraus.. momentan gehts ihm gut. das ist doch gut und beruhigt. drücke euch die daumen ..für gute befunde

OpaTochter
24.04.2012, 12:23
Ihr seit soo lieb. Meine WG Genossinnen!!!

Zu den Fragen: Hund son kleiner knapp kniehoch. Diese schwarz-weiß gestrubbelten, wo die Besitzer immer meinen die brauchen nicht hören.

Besitzer: Na, ja, wenn ich mit meinem Speckbauch Ihn zu fassen gekriegt hätte wäre er platt gewesen. :lach2: Hat er wohl auch gemerkt wie er den Köter angeleint hat. :D:D:D

Na ja, so langsam kann ich jedenfalls drüber schmunzeln. Aber mein Auftritt war echt jenseits von allem - aber da kennt mich ja keiner :zunge:

eigentlich schade das Junior das nicht mitbekommen hat. Der meint immer nur die anderen können schimpfen :smiley1:

OpaTochter
29.04.2012, 11:02
Hallo Ihr alle erst einmal.

Ich war jetzt ein paar Tage nicht online. Habe auch noch nicht nachgelesen, wie eure Tage waren. Ich hoffe euch und euren Lieben geht es halbwegs gut.

Wir hatten die letzten Tage Horror pur. Am Mittwoch hatte mein Papa ein Gespräch wegen dem gemachten CT. Das war sehr ernüchternt. Also anscheinend hat sich dieses Mistvieh von der Chemo nicht wirklich beeindrucken lassen. Die Tumore sind wohl nicht gewachsen, aber auch nicht wirklich zurückgegangen. Lympfknoten sind auch weiter befallen. Merkwürdig, wo doch der kleinzellige Krebs angeblich soo gut auf Chemo anspricht. Ich frage mich also, ob der Krebs nicht sooo schnell wächst wie er es angeblich tut und deshalb nicht auf die Chemo anspricht, oder ob er sooo schnell wächst, dass er zwar auf die Chemo anspricht, aber dadurch quasie nur das Wachstum gestoppt wird :confused: Wie auch immer. Er soll sich jetzt Termine für Bestrahlung holen,... :sad:

Und als wären das nicht genügend Sch... Nachrichten, habe ich dann festgestellt, schlimmer geht immer.

Mittwoch Nacht fing unser Kleiner an zu fiebern. Nicht soo schlimm. Donnerstag morgen für den blauen Zettel zum KiA. Der schien irgendwie "aufmerksam" ich weis nicht wie ich es beschreiben soll. Wir sollten auf jeden Fall wiederkommen, wenn es IHm schlechter geht, er anfängt zu spucken oder wenn am nächsten Tag das Fieber nicht weg ist. Ich habe gefragt ob er einen "Verdacht" hat. Er dann "Nö, einfach so, wäre besser.."
Nun ja, wir dann nach Hause er fing natürlich an zu spucken (Tut er IMMER wenn es Ihm schlecht geht). Gegen Mittag fing er dann aber an,... er wurde schläfrig, Kopfweh, gepennt, anschließend ging es Ihm nicht wirklich besser. Ihr kennt das sicher. Es gibt Dinge die sind "normal" und irgendwann wird es "komisch". Kurz vor Feierabend dann den KiA angerufen es geht IHm schlechter. Wir noch hin. Er wieder untersucht: "Keine Panik, aber ich habe einen ganz leichten Verdacht auf Meningitis. Ich glaube es ist nichts, aber besser abklären". :eek::eek::eek:
Kind eingepackt, Mann angerufen, Klamotten zusammengesucht und Krankenhaus. Die dann auch erst mal untersucht, Blut abgenommen, Tropf gesetzt aber erst mal noch keine Rückenmarkpunktion. Es ging IHm zwar schlecht aber nicht sooo schlecht. Fieber im Krankenhaus fast nicht vorhanden so knapp 38°C.
Also erst mal meine Eltern angerufen. (Was man alles nicht braucht). Die hätten sich fast ins Auto gesetzt und wären direkt losgefahren :eek: Einen Krebspatienten im Krankenhaus beim Kind mit Hirnhautentzündung SUPER TOLLE IDEE.
Kurz vor Mitternacht dann erst mal vorsichtige Entwarnung Blutwerte in Ordnung, aber weiter beobachten. Alle zwei Stunden Blutdruck und Fieber messen.
Freitag Morgen war ich dann nur noch ein Häufchen Elend :cry:. Sohnemann ging es immer noch schlecht. Mochte nicht sitzten. Wieder gespuckt. Aber kaum Fieber. Mittags wurde das Kopfweh dann sooo schlimm, dass wir Ihm Iboprofen gegeben haben. Dann ging es Ihm SUPER bis etwa 5 Uhr. Dann wieder schläfrig, mochte nicht sitzten nur liegen,.... Abends dann wieder Temperaturanstieg auf 38,5°C Kind vor Schmerzen gebrüllt. Wieder Iboprofen. Maus geschlafen. Um 1:00 Uhr habe ich dann gemerkt, dass er patschnass geschwitzt war. Da er eh pinkeln musste habe ich die Nachtschwester gerufen, dass die den Zugang abmacht, Bett neu beziehen , Kind trockene Sachen anziehen. Temperatur gemessen 34,2°C :eek::eek:
Am nächsten Morgen ging es Ihm dann aber Gott sei dank deutlich besser. Temperatur 36,3°C . Ich gefühlt: "Er fühlt sich aber warm an!!!". ENDLICH konnte ich auch wieder DENKEN. Die Krankenschwester dann ein normales Thermometer geholt und ich rektal gemessen. 37,8°C :eek:. Heißt wir haben im Krankenhaus die ganze Zeit 1.5°C zu wenig gemessen. Ich war echt bedient. Mein Mann hat dann unser Ohrthermometer mitgebracht. Und,... wir können die "Richtige" Temperatur messen. Es ging Ihm dann merklich besser. Bzw. eigentlich ging es ihm richtig gut. Temperatur ging dann nachmittags zwar auf "richtige" 38°C rauf unser Kind hat sich jedoch selbst entlassen. Es hieß wir sollten eigentlich noch auf den Doc warten. Er ging dann hin klopfte an und brüllte über den ganzen Flur "Ich will hier raus! SOFORT!!!!". :smiley1::smiley1::1luvu: 5 Minuten später hatten wir die Entlassungspapiere.

Lange Story, Tschuldigung.

Na ja, jetzt sitzen wir hierbei leicht bewölktem Wetter und relativ milden Temperaturen in Süd-West Holstein statt bei 24°C in NRW. ;) Hätte schlimmer kommen können.

Haben wir aber echt nicht gebraucht. Ich wusste nicht, dass man NOCH MEHR HEULEN KANN.

In dem Sinne wünsche ich euch einen unaufregenden Sonntag.

AliceStayGold
29.04.2012, 11:32
Hallo OpaTochter!

Mensch Neee, das waren ja aufreibende Tage für Euch. Puhh!!!!
Gerade Fieber bei den Kids ist echt beunruhigend, kann mir vorstellen wie du/ihr gelitten haben müsst. Da blutet einem Das Herz, die kleinen so leiden zusehen.Gott sei Dank hat sich keine Meningitis bestätigt. Was es genau war..wisst ihr auch nicht, Oder?! Ich hoff dem kleinen Mann gehts nun gut..und das es auch so bleibt.
Ich kenn das ja auch, wenn's meiner Kleinen schlecht geht, da gehen bei mir auch immer gleich die Alarmglöcken an.. Letzten Freitag musste ich sie auch früher aus der Kita holen, weil sie im Laufe des Morgens abgebaut hatte.Momentan sind wir irgendwie einwenig angeschlagen.

der Zwischenbefund deines Papas ist zwar ernüchternd, ja stimmt schon..aber immer hin, Oder?! es wächst nicht weiter. Das ist doch zumindest ein kleiner Erfolg. (bei meiner Mom sieht es momentan auch so aus) Klar wünscht man sich.. das die Chemo mehr bringt.. am besten noch..alle Metas verschwunden. Aber vielleicht sollte man die Erwartungen so klein wie möglich halten..
Auf jeden Fall liebe OpaTochter drück ich Euch ganz doll die Daumen, das sich die gwünschten erfolge einstellen werden. :pftroest:

Ich wünsche dir/euch auch einen ruhigen Sonntag.

Haste schon in unsre WG reingeschaut... Man fragt schon nach Dir ;)

liebe Grüsse
Alice

JessyHH
29.04.2012, 11:47
Hallo meine Liebe...
Ja genau.. Ich habe auch schon nach dir gefragt. :) Zieh schnell ein in unsere kuschelige Mädels-WG. :)

Ach mensch bei euch geht ja im Moment echt alles drunter und drüber was!? Das mit deinem kleinen hat ja gerade noch gefehlt. Mir ist gerade ein riiiiesiger Stein vom herzen gefallen als ich gelesen habe dass sich der Verdacht einer Meningitis nicht bestätigt hat. GOTT SEI DANK!

Die Ergebnisse von deinem Papa sind natürlich nicht so schön, aber HEY.... es hätte noch schlimmer kommen können. Ich denke wir müssen uns mitlerweile schon daran erfreuen wenn es einfach nicht "viel schlimmer" geworden ist. Ich weiß es ist schrecklich und ich sage das jetzt einfach mal so daher wärend ich euch in meinem Thrad später mal wieder die Ohren vollheule aber ich glaube uns bleibt kaum etwas anderes übrig. :confused:
Vielleicht/Hoffentlich bringt die Bestrahlung den gewünschten Erfolg!
Ich drücke euch jedenfalls ganz feste die Daumen!

Fühl dich ganz feste gedrückt :knuddel:

Mirilena
29.04.2012, 13:59
Liebe OpaTochter,

ich habe gerade einen richtigen schreck bekommen, als ich deine Nachricht las. Was bin ich froh, dass ihr wieder zu Haus seid und euer Kleiner sich entlassen hat! Ich hatte schon das Schlimmst befürchtet!!! Du arme Motte, das waren ja furchtbare Tage!!! Wir alle haben dich hier bereits vermisst....

Dann mach dir mal einen schönen Tag mit deiner Familie und knuddel den kleinen tapferen Kerl von uns!

Und was deinen Papa angeht... ich kenne das sooooo gut. Die Hoffnung, die man hat und die nach so einem Ergebnis wieder so getrübt wird. Es kann allerdings aber auch sein, dass die Bestrahlung mehr ausrichten kann. Hauptsache, deinem Papa geht es einigermaßen (den umständen entsprechend) gut. Ich drücke euch ganz fest die Daumen!

Knuddel
Miriam

Jaecky
29.04.2012, 14:26
Oh man liebe Opa-Tochter, das ist ja echt der Hammer. Ich kenne diese Gefühle nur zu gut. Was hat denn dein Kleiner gehabt? Die Meningitis hat sich ja nicht bestätigt aber dieses Auf und Ab der Temperatur ist ja auch furchtbar und das andere sowieso.

Es tut mir sehr leid, dass das nun noch oben drauf kommt.

Komm rüber in unsere WG und lass dich knuddeln.

Alles Liebe
Jäcky

mai-regen
29.04.2012, 14:39
Ach Mensch,auch dass noch....Manchmal komt es wirklich knüppeldick. Ich bin nur froh,dass sich die Meningitis nicht bestätigt hat.Trotzdem gut,dass dein Kinderarzt so umsichtig war...
Jetzt erhole dich erst mal ein bischen.Wir haben dich schon vermisst.
Bis bald,lass dich mal knuddeln:winke:

OpaTochter
02.05.2012, 09:31
Dankeschön an euch alle.

... wo seit Ihr noch mal ???? ...

es gibt Neuigkeiten:

Sie sind hier, im sonnigen Süd-West-Holstein, seit gestern und Sie bleiben für über eine Woche.

Ich freu mich!!!!



Für alle zum verstehen. Wir wollten ja eigentlich das lange WoEnde nutzen um zu meinen Eltern zu fahren. Da kam ja der Totalausfall von Junior dazwischen. Und wie es Ihm dann wieder gut ging, hat es sich nicht mehr gelohnt die Gurkerei auf uns zu nehmen. Sohnemann war kreuzunglücklich. "Erst bin ich so doll krank und jetzt darf ich nicht mal zu Opa!!!". Tja und am Montag kam dann der Anruf: "Wir haben alle Termine erledigt und können morgen früh losfahren. Schmeiß den Grill an" HURRA.

Ja, am Montag hatten meine noch einen Termin beim Onkologen. Der hat sich auch ausnahmsweise mal Zeit genommen und das neue CT mit dem alten verglichen. Im Unterschied zu dem anderen Doc letzte Woche konnte dieser meinen Eltern genau aufzeigen wo und wie die Tumore kleiner geworden sind. Er hat auch die weitere Behandlung durchgesprochen, so dass wir langsam wieder so was wie "Perspektiven" haben.

Also die Tumore sind kleiner geworden. Ein Schatten an der Nebenniere ist so geblieben wie er war (heißt es ist ein Schatten und kein Tumor - kein M1 :D). Das Schalentier spricht auf die Chemo an. Jetzt kriegt es noch mal voll einen übergebraten mit der Bestrahlung und alles wird gut!!! bitte keine negativen Kommentare. Ich weiß es aber bin gerade so gut drauf.

@Miriam: Zur Kirschblüte ins Alte Land. Gute Idee.

@Sylvia: Habe mir Mairegen gegönnt ;) .

OpaTochter
26.06.2012, 09:02
Hallo @ all,

ich wollte euch mal auf den neusten Stand bringen.

Papa hat seine Chemos alle tapfer termingerecht durchgezogen.

Oberkörperbestrahlungen laufen seit dem 29.05. , Anfang Juni dann die 6. und letzte Chemo mit Cisplatin und Epotopsit (oder so ähnlich eben).

Seit einer Woche jetzt zusätzlich präventive Ganzhirnbestrahlungen.

Terapieende vorraussichtlich am 13.07.2012

Wie es Ihm geht? Nun ja, er hat immer noch keine Infekte gehabt. Aber die Bestrahlungen hauen Ihn jetzt voll um.

Kennt sich jemand mit den vorsorglichen Kopfbestrahlungen aus? Seitdem geht es Ihm nämlich richtig zum :smiley11: . Also schlimmer Würgereitz.

Also erst mal abwarten wie es weiter geht.

Mirilena
27.06.2012, 09:59
Meine Süße,

ich kenne mich mit den Kopfbestrahlungen nicht aus... Aber vielleicht Jessy und Laura? Gegen den Würgreiz und die Übelkeit kann ich euch nur Ondansetron empfehlen. Das ist für Chemo- und Bestrahlungspatienten. Hat mein Papa im KK auf der Pallistation bekommen und das wirkte umgehend. Eine echte Wunderwaffe im Kampf gegen Übelkeit und Brechreiz!

Ansonsten wünsche ich dir, dass dein Papa weiterhin so tapfer durchhält und von allen Infekten und sonstigen Dingen verschont bleibt!!! Das ist alles so schwer zu ertragen und als Angehörige möchte man so gern helfen, aktiv etwas tun und ist dennoch zur Untätigkeit verurteilt, oder? Man fühlt sich einfach nur ohnmächtig und hilflos! Aber ihr schafft das gemeinsam!

Alles Liebe
Miriam

OpaTochter
06.07.2012, 09:13
Hallo zusammen,

da ich zur Zeit keinen Zugriff auf den Onkodoc meines Pa's habe (350km weit weg ;) ), und meine Eltern eintweder nicht dringend genug fragen oder es vielleicht auch nicht wissen wollen?, frag ich hier einfach mal in die Runde:

Mein Pa hat ja einen kleinzelligen Lungenkrebs. Erstdiagnose T4N3M0. Hat jetzt seine 6 Zyklen Chemo durch, Bestrahlung Rumpf und Kopf (prophilaktisch) ist nächste Woche durch.

Während der Behandlung wurde ein CT und MRT gemacht. Tumore sind kleiner geworden, keine Metastasen festgestellt.

Nun meine Frage(n): Wenn die Behandlung abgeschlossen ist, wann wird dann eigentlich üblicherweise ein CT gemacht? Weil bisher hat er keinen Termin.

Wenn eine Vollremission erreicht ist (DAUMEN DRÜCK!!! :) ) ist klar, dann geht er erst mal in die "Warteschleife" ohne weitere Behandlung.

Aber was passiert eigentlich, wenn das Biest noch auffindbar ist?

Es wird ja immer von "Einkapseln" gesprochen. So wie ich das sehe gibt es das aber beim Kleinzeller nicht, oder???

Was muss der Onkodoc dann eigentlich weiter einleiten? Auch wenn das etwas ketzerisch klingt, ich habe das Gefühl, das der Doc (zumindest was kleinzelligen Lungenkrebs angeht) keine Erfahrungen hat, weil Sprüche von den Schwestern wie "Beim Kleinzeller wird IMMER Chemo gemacht. Also solange wie der Patient noch überlebt!" - Sind ja wohl voll daneben.

Bitte viele viele Antworten.

Allen hier noch ein möglichst schmerzfreies und nicht ganz so stürmisches und regnerisches Wochenende.

Klecks
06.07.2012, 10:29
Da bin ich aber auch gespannt. Wir sind zwar "erst" am Anfang, aber ich sauge auf, was ich kann.

OpaTochter, vielen Dank auch für Deine Antwort bei mir! Sag mal, ist es normal, dass der Kleinzeller so klassifiziert wird? Ich dachte, dort gäbe es diese Einteilung, also TxNxMx, gar nicht? Uns hat noch nie jemand sowas gesagt und es stand auch noch in keinem Bericht.

Ich hoffe, Du oder besser gesagt wir bekommen hier viele Antworten!! Und ich drücke natürlich die Daumen, dass Ihr den Kampf gewinnt!

Liebe Grüße,
T.

OpaTochter
06.07.2012, 10:49
Sag mal, ist es normal, dass der Kleinzeller so klassifiziert wird? Ich dachte, dort gäbe es diese Einteilung, also TxNxMx, gar nicht? Uns hat noch nie jemand sowas gesagt und es stand auch noch in keinem Bericht.


??? Dachte ich auch :) . Dafür steht bei uns nirgends was von limited disease oder extensiv desease (schreibt man das so?). Ich hatte mich auch so schlau gelesen, dass irgendwo stehen sollte ob kurativ oder pallativ behandelt wird. Steht bei meinem Pa allerdings auch nirgends.

Aber das ist das Thema mit den Ärzten. Freiwillig erzählen sie in der Regel nix und bei jeder Antwort türmen sich -beim Nachdenken- viele neue Fragen auf. Dazu kommt, das von dem was der Doc erzählt sowieso maximal die Hälfte ankommt und noch weniger verstanden wird. Beim Betroffenen ganz bestimmt noch weniger. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass wir bei einem Gespräch mit der Onkologin zu VIERT dabei waren. Ich hatte alle Fragen vorher notiert und mir die Antworten stichpunktartig mitgeschrieben. Nun ein Beispiel für die unterschiedliche Auffassung von uns drei Personen.

Frage zum Thema was sollte der Patient essen, bzw. worauf sollte geachtet werden?
Was ich verstanden habe: "Essen was schmeckt. Möglichst ausgewogen, aber nicht anfangen jetzt bewusst irgendwas besonders gut machen zu wollen- also wenn man nie Spinat mochte, muss man jetzt nicht anfangen den in sich reinzuwürgen. Wenn die Blutwerte (Leukozyten) im Keller sind, und nur dann, Kein rohes Gemüse, Obst, Salat, keine Nüsse alles gut durchgaren."

Was meine Schwester verstanden hat: "Gesund ernähren, viel Obst, Gemüse, Säfte, wenig Fleisch, viele Zwischenmahlzeiten. Aufpassen wenn Leukozyten im Keller".

Meine Mama: "Auf gar keinen Fall Salat oder rohes Gemüse. Obst meiden."

Mein Papa: "Mir schmeckt sowieso nichts."

Aber jetzt bin ich vom Thema abgekommen.:rotenase:

Almnixe
06.07.2012, 19:36
Hallo Opatochter:)

Der Kleinzeller wird in limited disease und extended disease eingeteilt. Limited ist man noch, wenn der Krebs noch nicht metastasiert ist. Dann wird man kurativ,d.h. auf Heilung therapiert. Anderenfalls eben palliativ (lebensverlängernd).

Meine Mama hatte eine Vollremission nach der ersten Therapie und ein Ct wurde ca. 7 Wochen später gemacht, da die Ärzte sagten, dass die Chemo und die Bestrahlung noch nachwirken wird. Den Termin hat sie auch erst am Ende der Therapie bekommen.

Bei dem Kleinzeller wird tatsächlich immer Chemo gemacht. Bestrahlung gibt es eigentlich nur bei der ersten Behandlung. Die prophylaktische Hirnbestrahlung kann auch nur einmal gemacht werden. Sollten doch Hirnmetastasen auftreten, kann man die Bestrahlung nicht wiederholen. Aber auch da gibt es wieder Möglichkeiten. Wenn es mal irgendwann bei Deinem Papa so sein sollte, was hoffentlich nicht passieren wird, dann kannst Du mich gerne nochmal fragen oder in meinem Thread "Wirkung von Topotecan bei Hirnmetas" im Betroffenen-Forum nachlesen.

Wenn der Krebs aber bei Deinem Papa nun schon kleiner geworden ist, dann spricht er auf die Therapie an und er hat sehr gute Chancen auf eine Vollremission!:):) Dann stehen auch die Chancen gut, dass der Krebs erstmal für eine Weile verschwinden wird. Oder sogar für sehr lange...Das weiss man nicht und deshalb sagen die Ärzte auch so wenig dazu.

Alles Gute und gaaaanz viel Glück, dass es weiterhin so gut läuft!

Tina

OpaTochter
13.07.2012, 11:45
13.07.2012 Therapieende

Jetzt erst mal

PAUSE
URLAUB
ERHOLEN DURCHSCHNAUFEN
UND VERDRÄNGEN


Mitte August wird Lungenfunktionstest gemacht und Mitte September dann CT.

Klecks
13.07.2012, 13:30
Ich wünsche von Herzen eine gute und auch erholsame Zeit!

Hoffe, Ihr könnt trotz allem mal die Seele baumeln lassen!

Alles Liebe! :pftroest:

OpaTochter
28.08.2012, 15:09
Hallo Ihr alle,

mein Pa ist zur Zeit los zur Reha. Es ging im (nach meiner Auffassung) bisher blendend. Am Wochenende war ich schon etwas "irritiert", da er beim Telefonat mit Sohnemann einen etwas unpassenden Spruch losgelassen hat. Irgendwas in die Richtung "Noch lebe ich grade so eben" oder etwas ähnliches :confused:

Jetzt kam der Anruf von meiner Ma, dass es Ihm schon seit Samstag sch... geht. Mag nichts essen, nix trinken, hat gek*** usw. Wenn er irgendwo auf ner Bank sitzt schläft er sofort ein. Heute morgen hat meine Ma dann wohl Alarm gemacht und es wurde noch mal untersucht, Blut abgenommen,..

Blutwerte sind wohl nicht ganz so gut wie sonst, wobei ich aber auch nicht weiß, was nicht in Ordnung ist. Ansonsten haben sie nix gefunden und heute nachmittag soll er noch mal zu nem anderen Doc und die wollen wohl ein CT vom Kopf machen??? Bzw. besprechen.

Kopfkino läuft auf Hochtouren, vor allen Dingen kann ich mir überhaupt keinen Reim darauf machen, was sie untersuchen (wollen) und was er eigentlich haben könnte.

DÜCKT UNS DIE DAUMEN. Ich hoffe ja immer noch, dass es einfach nur ein blöder Infekt ist....

... lief gerade alles so gut ...

Mirilena
28.08.2012, 15:30
Ich drücke ganz, ganz fest die Daumen!!! Immer und immer wieder!

Liebe Grüße
Miriam

carla44
29.08.2012, 11:22
Liebe Opatochter,

die Sachen, die Du beschreibst, kommen mir leider sehr bekannt vor. Mein Papa hatte nach den Ganzhirnbestrahlungen ganz heftige Auswirkungen, die ihn noch zusätzlich sehr geschwächt haben.

Ihm war immer sehr stark übel, schwindlig und er war sehr müde, schlief zwischendurch auch im Sitzen einfach wieder ein.
Das alles kam plötzlich, praktisch über Nacht nach den Bestrahlungen.

Die Ärzte hatten uns gesagt, dass das 4 Wochen dauert, bis er sich davon erholt, dann 6 - 8 Wochen, zuletzt 3 Monate, die er nicht mal mehr hatte.
Bei uns hat die Bestrahlung den Krebs nicht zurückgedrängt, aber den Körper noch zusätzlich stark geschwächt und leider die Lebensqualität weiter verschlechtert.

Ich kann Euch nur raten, die Ärzte auszufragen und auf schnelle Behandlung zu drängen (Infusionen, wenn er nicht essen kann, Medikamente gegen Übelkeit und Schwindel, hochkalorische Nahrung ...)

Je weiter er abbaut, desto stärker wird der Krebs (wieder).

Natürlich ist jeder Fall anders und ich drücke Dir die Daumen, dass es wirklich nur ein Infekt ist. Aber die beschriebenen Symptome erinnern mich sehr an das, was wir erlebt haben und das kam leider von den Bestrahlungen.

Viele Grüße
Carla

OpaTochter
29.08.2012, 12:32
Hallo erst mal und Dankeschön.

Morgen wird das CT vom Kopf gemacht. Ich laufe schon wieder amok.

Carla, sag mal war das bei Euch auch so lange nach der Bestrahlung aufgetreten??? Sind ja schon 6 Wochen um. Da die ersten Nebenwirkungen deutlich schächer wurden, dachte ich es geht jetzt aufwärts :( .

Ärzte ausfragen ist gut ;) . Meine Eltern sind ja zur Zeit zur Reha. Bzw. mein Pa ist zur Reha und meine Ma hat sich ein Zimmer in der Nähe genommen. Irgendwie habe ich das Gefühl da kommt im Moment alles zusammen. Mein Pa ist es auch überhaupt nicht gewöhnt, sich um sich selbst zu kümmern. Heißt: eigentlich stellt meine Ma im Essen und Trinken hin und achtet darauf, dass er ausreichend zu sich nimmt (war schon immer so, auch vor der Krankheit). Dementsprechend kann sein "Unwohlsein" auch auf alles mögliche zurück zu führen sein. Die Ärzte in der Reha ??? Keine Ahnung. Ich hasse es so weit weg zu sein und nix tun zu können.

WARTEN WARTEN WARTEN

carla44
29.08.2012, 15:29
Hallo OpaTochter,

also 6 Wochen später war das bei uns nicht. Es fing schleichend an mit den Nebenwirkungen und wurde dann aber immer schlimmer.
Ich habe auch nicht im Detail alles mitbekommen zu dem Zeitpunkt, da ich ja nicht gleich um die Ecke bei meinen Eltern wohne.
Und am Telefon haben sie eigentlich ständig gejammert, schon vor der Krebsdiagnose und dann erst recht.
Alle Gespräche fingen immer damit an: ach, es sieht nicht gut aus...
Und das sogar, als es meinem Papa noch wirklich gut ging damit. Manchmal habe ich da auch nicht so genau hingehört, weil ich das ewige Gejammere nicht mehr hören konnte. Ich war zu dem Zeitpunkt so optimistisch, dass der Krebs in dem Alter (79) nicht so schnell wächst, die Metastasen ja sehr klein sind ... hatte eben keine Ahnung, was wirklich los ist und was Knochen- und Gehirnmetastasen bedeuten.

Aber so von meinem Gefühl her würde ich sagen, dass diese heftigen Nebenwirkungen ca. 14 Tage nach der Bestrahlung offensichtlich wurden. Zuerst kam die Appetitlosigkeit, die Übelkeit und müde war er dann auch ständig. Und, es wurde eben nicht besser sondern immer schlimmer.
Wir dachten ja noch, wenn er nur ordentlich ißt und trinkt, dann kommt er zu Kräften und erholt sich. So haben es die Ärzte leider auch immer vorgegaukelt. Die Wahrheit kannten wir da noch nicht und ich habe bestimmt auch einige Symptome übersehen.

Jedenfalls hat mein Papa dann erst zu mir gesagt, dass das auch alles so komisch schmeckt (Spargel, Erdbeeren und viele andere Sachen auch). Ich habe mir dann erst nach und nach das zusammengereimt, dass die Bestrahlungen doch mehr Schaden angerichtet haben, als äußerlich zu sehen war.

Mein Papa hatte aber auch eine vorgeschädigte Lunge und war körperlich nicht mehr so fit, hatte in den letzten 2 Jahren doch abgebaut, wie mir erst dann so bewußt wurde. Vorher habe ich das nicht so gesehen. Ich glaube aber, dass der Krebs bei ihm schon viel Schaden angerichtet hatte und wir nur die Spitze des Eisbergs zu sehen bekamen.

Außerdem war mein Papa ja zweimal in der Klinik zu solchen "Aufbaukuren". Keine Ahnung, was die da alles genau in ihn reingepumpt haben. Es ging ihm da zumindestens schnell mal besser, aber nur, so lange er die Infusionen bekam.

Ich hoffe sehr, dass es bei Euch wirklich anders ist. Mich hat das ja alles ziemlich mitgenommen, weil ich Vieles eben auch nicht wahrhaben wollte und den Ärzten zu dem Zeitpunkt leider noch vertraut habe.

Viele Grüße und Daumen sind gedrückt.
Carla

OpaTochter
03.09.2012, 09:53
Hallo,

dankeschön fürs Daumen drücken.

Entwarnung. Beim CT (Kopf) konnten Sie nix finden. Irgend ein Virus grassierte wohl gerade auch in der Kurklinik.

Also jetzt geht es Ihm wohl wieder etwas besser und Morgen ist die Reha ja vorbei und meine Ma kann sich wieder Vollzeit um Ihn kümmern (man müsste meinen Pa kennen um diesen Kommentar zu verstehen :smiley1:).

Habe ich eigentlich geschrieben, dass Sie in der Klinik mal eine Röntgenaufnahme von der Lunge gemacht hatten und nix sehen konnten? :grin:

Also jetzt heißt es erst mal abwarten, und dann wird ja bald das CT von der Lunge gemacht und wir werden sehen, ob sich dieses XXX-Biest verkrümelt hat.

Also hier erst mal alles wieder gut.

Almnixe
10.09.2012, 21:30
Hey OpaTochter!

Das sind doch wirklich sehr gute Nachrichten!

Super!!!!

LG und alles Gute weiterhin!

Tina

OpaTochter
11.09.2012, 08:56
Tja, leider habe ich vielleicht etwas früh gejubelt. Am WoEnde habe ich meinen Pa gesehen. Er hat in den 3 Wochen 10kg abgenommen. Am WoEnde dann wieder angefangen zu spucken,... gestern waren sie dann gleich beim OnkoDoc der hat irgenwelche Infusionen gegeben, dann ging es Ihm wieder etwas besser, aber der Allgemeinzustand ist wirklich gruselig. Wo es Ihm doch sonst wieder wirklich prima ging????

Morgen ist CT. Dann schaun wir mal weiter. Ich kann mir gar nicht erklären, warum es Ihm so schxxx geht.

Abwarten, wie ich es hasse.

Also erst mal wieder alles doof.

Andrea61
11.09.2012, 10:21
Viel, viel Glück bei der Untersuchung. Immer diese Ängste, das ist doch zum heulen. Aber versuchen positiv zu denken.

Alles Liebe Andrea

Almnixe
11.09.2012, 21:33
Vor den Untersuchungen ist es fast immer am schlimmsten...überall sieht man Gespenster!

Ganz viel Glück! Denk an Euch und schicke viel Kraft und Energie!

LG, Tina

OpaTochter
19.09.2012, 09:22
Jetzt sind meine wohl beim Doc. Ich hoffe mal die melden sich gleich, wenn sie raus sind.

Ich laufe hier gleich Amok.

... habe ein sehr unglückliches Bauchgefühl ...

und kein bischen Optimismus übrig.


...

OpaTochter
19.09.2012, 12:35
Er ist WEG!!!


und soll auch da bleiben.

:1luvu::1luvu: Dankeschön fürs Daumen drücken :1luvu::1luvu:

Almnixe
19.09.2012, 20:39
Ypiiiieeeehhhhh!!!!!:prost::smiley1:

Besten Nachrichten von der ganzen Welt!!!! Freue mich sehr für Euch und drücke ganz, ganz fest die Daumen, dass das Mistvieh da bleibt wo der Pfeffer wächst!

Erholt Euch, genießt die Zeit und ich hoffe ganz doll, dass ich ganz lange oder am Besten nie mehr, von dem Mistvieh deines Papas lesen werde!!!

LG!!!!!

Tina:)

mai-regen
19.09.2012, 21:11
Hey,Süsse,ich freue mich so für euch !!! Das ist euer persönliches Wunder,geniesst es.
Alles Gute und liebe Grüsse!
Sylvia

Mirilena
19.09.2012, 21:16
Großartig, einfach nur großartig!!!

:prost:

monika100
19.09.2012, 21:21
Wie schön!!!!

Diese Angst vor den Kontroll-Terminen kennen wir doch alle. Man freut sich immer mit, wenn es bei Jemandem so gut gelaufen ist.

Alles Liebe für euch,

Monika

OpaTochter
21.09.2012, 09:21
Hallo,

ich habe mal eine Frage und zwar geht es um meine -inzwischen verstorbene- Schwiegermutter.

Bei Ihr wurde damals Lungenkrebs, nicht operabel (angeblich kleinzellig), diagnostiziert. Chemo wurde nicht vertragen und sie wurde dann bestraht.

Da in dieser Familie nicht so über Krankheiten gesprochen wird, kann ich auch keine genaue Diagnose angeben. Die Infos die ich habe passen alle nicht zusammen.

Nach relativ kurzer Zeit wurde dann Brustkrebs diagnostiziert. Meiner Meinung nach müsste es ein zweiter Primärtumor gewesen sein und keine Metastase vom LK. Ich habe jedenfalls noch nie gehört, dass LK in die Brust metastasiert?

Anschließend gab es noch eine Metastase am Darm, die genau so wie der Tumor in der Brust operiert wurden (passt ja nicht zum Kleinzeller?).

Dann eine recht lange Zeit der relativen Beschwerdefreiheit, bis der Krebs dann endgültig zuschlug (Metastasen in Lunge, Leber) und sie 9 Jahre nach Erstdiagnose zu Hause friedlich einschlief.

Mich würde Eure Einschätzung interessieren. Zum einen, da wenn es Brustkrebs war, ja das Problem der Vererbbarkeit besteht. Und zum anderen wäre es sehr wahrscheinlich, dass der LK damals tatsächlich erfolgreich bekämpft worden war.

Besten Dank und Alles Gute euch allen.

heaven
21.09.2012, 10:23
Hallo OpaTochter,
das LK in die Brust streut, habe ich auch noch nicht gehört. Allerdings glaube ich,das Krebszellen sich nicht unbedingt an Richtwerte halten.. Mein Lungentumor (allerdings grosszellig) hat auch in den Darm gestreut. Das an sich ist schon eher selten. Bei mir war der Dünndarm betroffen und das haben die behandelnden Onkologen / Chirugen auch noch nicht gesehen! Dünndarmkarzinome treten bei 0,24 Frauen von 100.000 auf... Dünndarmmetastasen wohl noch seltener..
Wegen Brustkrebsrisiko würde ich mir nicht so grosse Sorgen machen. Vermutlich wirst du die Krankengeschichte auch nicht mehr lückenlos "enträtseln" können..

Liebe Grüsse von
Heaven (dem Himmel so fern)

gilda2007
21.09.2012, 10:50
Wenn alles so unklar ist: Eigentlich hört es sich am wahrscheinlichsten an, dass der Lungenkrebs bereits eine Metastase des BK war, der vielleicht erst später erkannt wurde.

Und bei einem BK-Fall in der Familie würde ich nicht gleich von einer erblichen Belastung ausgehen, dafür sind normalerweise mindestens 3 Fälle von BK bzw. EK nötig, um einen Verdacht zu haben.

gilda2007
21.09.2012, 11:26
Man sollte sich sehr wohl in so einem Fall rechtzeitig testen lassen, da ein erhöhtes Risiko besteht auch an Brustkrebs zu erkranken.


Als BK-Betroffene (auch Schwester und Mutter erkrankt): Man kann sich nicht einfach auf "Verdacht" testen lassen, es muss schon fundierte Anzeichen für eine erbliche Belastung geben, sonst werden die (hohen) Kosten eines Gentests nicht übernommen (U.a. Anzahl und Art der Krebsfälle -- ich musste meinen Stammbaum bis zu meinen Urgroßeltern zurückverfolgen, Alter der Ersterkrankung etc.).

Nähere Auskunft geben die großen Universitätskliniken, die eine Anlaufstelle für familiären Brustkrebs haben.

OpaTochter
21.09.2012, 13:06
Dankeschön Euch allen erst mal.

Mit dem erhöhten BK-Risiko interessiert mich ja zugegeben nur am Rande, da es wie gesagt meine Schwiegermutter ist. Meinen Mann wird es wohl eher nicht treffen und unseren Sohn wohl auch nicht. Und die Familie meiner Schwiegermutter hat die Einstellung ... wen interessiert schon die Krankengeschichte der Familie, die sollen mich ordentlich untersuchen... :confused: - kannste nix gegen tun.

Ich würde eigentlich nur deshalb etwas Klarheit haben, weil ich immer zu hören bekomme: Stell Dich nicht so an wegen deinem Pa (und der soll sich auch nicht so anstellen) weil Schwiemu hat auch mit kleinzelligem Lungenkrebs 9 Jahre gelebt, nie Metastasen im Gehirn gehabt (von wegen vorsorglicher Kopfbestrahlung- wer brauch so was schon) und die Behandlung musste damals ja sogar abgebrochen werden. Also wie kommen wir überhaupt auf die Idee uns Sorgen zu machen?

Tja, und ich kann diese Krankengeschichte so einfach nicht mehr glauben (auch wenn ich es gerne würde). Es passt einfach nicht zusammen :confused:

gilda2007
21.09.2012, 13:28
Sicherlich kann hier niemand etwas sagen, aber mir drängt sich schon die Frage auf, war es überhaupt ein Lungenkrebs oder handelte es sich beim ersten Tumor in der Lunge schon um eine BK-Meta? Wenn keiner so recht was weiß, hört sich das beim geschilderten Krankheitsverlauf viel wahrscheinlicher an. :confused:

OpaTochter
21.09.2012, 15:13
Sicherlich kann hier niemand etwas sagen, aber mir drängt sich schon die Frage auf, war es überhaupt ein Lungenkrebs oder handelte es sich beim ersten Tumor in der Lunge schon um eine BK-Meta? Wenn keiner so recht was weiß, hört sich das beim geschilderten Krankheitsverlauf viel wahrscheinlicher an. :confused:

Der Gedanke kam mir auch schon ;)

bettinaco
21.09.2012, 18:18
Ich würde eigentlich nur deshalb etwas Klarheit haben, weil ich immer zu hören bekomme: Stell Dich nicht so an wegen deinem Pa (und der soll sich auch nicht so anstellen) weil Schwiemu hat auch mit kleinzelligem Lungenkrebs 9 Jahre gelebt, nie Metastasen im Gehirn gehabt (von wegen vorsorglicher Kopfbestrahlung- wer brauch so was schon) und die Behandlung musste damals ja sogar abgebrochen werden. Also wie kommen wir überhaupt auf die Idee uns Sorgen zu machen?

Liebe Opatochter,

mal abgesehen davon, dass ich Lungenmetas vom BK auch für wahrscheinlicher halte (schon weil BK meist langsamer wächst) - gegen solche Argumentationen wirst du wohl sowieso kaum ankommen. Klingt sehr nach Abwehr. Spar dir deine Energien, denn deine Sorgen sind ja leider berechtigt.

Wie gehts denn deinem Papa?

LG
Bettina

OpaTochter
09.11.2012, 13:06
Hallo,

jetzt habe ich gesucht ohne Ende und nix gefunden, vielleicht weiß hier jemand weiter?

Also, mein Pa hat ja einen Kleinzeller. Nach Abschluss von Chemo, Bestrahlung, vorsorglicher Kopfbestrahlung wurde dann ein CT gemacht und es hieß "Sieht gut aus" (O-Ton meine Eltern).
Auf meine Rückfrage: Sind die Tumore noch nachweisbar oder nicht kamen wiedersprüchliche Aussagen. Der Onkodoc wollte meinen Pa eigentlich erst nach 6 Monaten wieder zum CT sehen.

Inzwischen habe ich wohl folgende Info rausgehört. Die Tumore sind kleiner geworden (wäre ja auch schlimm wenn nicht) - ABER NICHT WEG. Behandelt wird im Moment trotz gutem Allgemeinzustand nicht und es soll einfach nur beobachtet werden. Also ggf. in drei Monaten das nächste CT planmäßig erfolgt.

Ich finde diese Vorgehen :confused::confused::confused:

Da meine Eltern sich jetzt erst mal ein wenig in die Sonne absetzen wollen will ich bei denen auch nicht weiter "rühren", aber irgendwo wäre es schön, wenn mir jemand die "normale" Vorgehensweise in diesem Fall mal schildern könnte.

Dankeschön.

Anhe
10.11.2012, 07:34
Hallo OpaTochter,

ich bin ein wenig irritiert über die Vorgehensweise Eurer Onkologie. Da der Kleinzeller extrem schnell streut, verstehe ich das Procedere einer 6monatigen "Beobachtungsphase" nicht.

Zum besseren Verständnis: Mein Kleinzeller konnte operiert werden, danach folgte die Chemotherapie. Der erste Zyklus bestand aus Cisplatin. Da ich Cisplatin extrem schlecht tolerierte, wurde ab dem zweiten Zyklus umgestellt auf Carboplatin/Etoposid. CT-Kontrollen, Sono des Abdomen und Blutkontrollen fanden alle 8 Wochen statt und dies noch 2 Jahre nach Therapie-Ende. Nach diesen 2 Jahren fanden die Kontrollen alle 3 Monate statt, ab dem 3ten Jahr alle 6 Monate. Zwischendurch wurde jeweils zweimal Knochenszintigramm und Kopf-MRT angesetzt. Dies war mein Therapieverlauf.

Lt. Aussage meiner Klinik spricht der Kleinzeller in 70% aller Fälle mehr als gut auf die Chemotherapie mit einer Remission an, allerdings tritt auch oft nach 4-6 Monaten ein Rezidiv auf. Da sich Dein Vater nicht in Remission befindet, ist m.E. die Gefahr noch größer, daß die noch vorhandenen Tumore sich vergrößern oder Metastasen absetzen.

Mein Kenntnisstand ist der, daß nach einer Teilremission die Therapie weiter fortgeführt wird, u.a. mit Adriamycin/Cyclophosphamid/Vincristin oder Carboplatin/Etoposid/Vincristin, kombiniert mit einer Strahlentherapie.

Vielleicht solltest Du ein Gespräch mit dem Onkologen führen (vorausgesetzt, Dein Vater ist einverstanden) und ggfl. eine Zweitmeinung zur aktuellen Situation einholen.

Diese Informationen sind sicher auch hilfreich für Dich:

http://www.krebsgesellschaft.de/download/ll_c_01a.pdf

Ich hoffe, Dir durch meine Therapieerfahrungen ein wenig weitergeholfen zu haben.

Freundliche Grüße
Anhe

Almnixe
10.11.2012, 11:24
Hallo OpaTochter,

zunächst tut es mir leid, dass es doch nicht ausgestanden ist. Ich hatte so gehofft!!!!

Aber über die Therapie bin auch ich mehr als irritiert. Meine Mama hat ja auch den Kleinzeller und hatte nach der ersten Therapie zwar eine Vollremission, aber trotzdem war völlig klar, dass sie nach drei Monaten zur Kontrolle wieder kommmen sollte. Leider hatte sie ja dann ein Rezidiv und seit dem ist sie ständig in Therapie und es finden regelmäßig Blutkontrollen und Cts statt. Der Kleinzeller streut einfach zu schnell, als dass man ihn Monate unbeobachtet lassen kann! Wenn Deine Eltern jetzt erstmal für 14 Tage in den Urlaub fahren, ist das wahrscheinlich schon ok. Vor allem, wenn es ihm gerade gut geht, sollte er Kräfte tanken...Aber danach sollte man eigentlich nicht viel Zeit verstreichen lassen....

An Deiner Stelle würde ich auf jeden Fall nochmal mit dem Arzt sprechen (wenn Dein Papa einverstanden ist) und ich würde vielleicht auch mal über eine zweite Meinung nachdenken. Vor allem, wenn Du/Ihr verunsichert seid, ob das alles so richtig läuft. Haben wir auch gemacht und es war gut, nochmal von jemand anderem über möglich Therapien und Wege aufgeklärt zu werden.

Bei Fragen immer gerne.

Alles Gute und eine große Umarmung!

Tina

OpaTochter
10.11.2012, 14:42
Dankeschön Ihr beiden.

Tja, Problem ist, dass meine Eltern 350km entfernt wohnen. Entsprechend ist das mit dem Gespräch nicht so einfach. Meine Schwester wohnt neben an und selbst bei Ihr hieß es beim letzten Gespräch: "Och, tut nicht not, wir schaffen das auch alleine, sonst muss du Dir wieder Urlaub nehmen,... " :eek:

Echt ohne Worte. Blöderweise kam dann ja genau das dabei raus, was ich jetzt an Informationscaos habe.

2 Wochen Urlaub stimmt übrigens nicht ganz ;) es sind doch eher 2 Monate. Die will ich denen jetzt aber auch gönnen und nicht weiter "nachnerven", da mein Pa echt im Moment gar keinen Bock mehr hat. Eigentlich braucht er einen anderen Onkologen, wobei er gerade einen Gutachter dabei hatte, der zumindest meinte er sollte nach 2 Monaten ein erneutes CT machen. Ich hoffe, dass sie sich jetzt darauf einstellen.

Manch mal denke ich noch ein kleines Kind - oder auch 10 - wären einfacher als ein paar Eltern :augen:

@Anhe: schönen Dank für den Link. Die Schrift kannte ich noch nicht. Insbesondere den Hinweis auf die OP fähigkeit gibt es sonst fast nie.

Blumenampel
10.11.2012, 21:44
Hallo.

Gerne lese ich Euren Thread. Meine Schwiegermutter hat auch einen Kleinzeller. Erste Beschwerden Ende Juni 2012, bis dann die zähe Maschinerie der Diagnostik anläuft, haben wir Ende Juli gedacht sie erstickt im Krankenhaus unter Sauerstoff. Stadium 4b. Aktuell hat sie den 5 Zyklus Chemo hinter sich. Sie verträgt diese fast ohne Probleme (ausser natürlich, dass sie keine Haare mehr hat) und ist teilweise gesundheitlich äusserlich besser drauf als in den letzten Jahren, als sie noch voll geraucht hat (jetzt nur noch wenig und nur draussen, obwohl sie die Kälte hasst). Interessant, dass sie ihren Raucherhusten nicht so grausig wahrgenommen hat wie wir. however, jetzt musste sie die letzte Woche die Chemo absagen wegen leichter Erkältung, die wieder gut ist. Nächsten Freitag Nachuntersuchung. und sonst?
Ja Opatochter schwierig. Eine Schwiegermutter scheint vieles zu ignorieren und nicht nachzufragen, Vogel Strauss Taktik, wird schon jetzt gut werden, obwohl am Anfang mal ein Oberarzt gesagt hat noch ein paar Monate. Irgendwie habe ich fad Gefühl, dass sie viel ihres Wissens (?) aus dem Internet hat.
Wenn wir uns treffen (min woechentlich) oder am Tele sind 3 Fragen zur Krankheit erlaubt, dann aber will sie Normalität, für und kochen, einen Sbend Diskursen, weggehen oder so. Sie ist 68. Wir reagieren wir? Tun wir weiter heile Welt und geniessen die verbleibende Zeit? Oder konfrontieren wir sie mal? Ihr Mann hat es nicht leicht, seid sie erkrankt ist, kann er ihr nichts recht machen, wird dauernd runtergeputzt. sie ist garnicht mit sich im Reinen. Keine Ahnung was sie möchte, aber sie spricht über nichts. Ich bin seit 25 Jahren Krankenschwester, sie übrigens noch länger. aber verdrängen war immer ihr Leben. Wie agiert man da....wir verstehen uns sehr gut und ich habe gut eIdeen zu Ihrer Krankheitsunterstützung, aber wenn sie nicht will?

Schade, dass sie sich verschliesst. Wir haben in der Familie eigentlich mit allen 3 Geschwisterfamilien so tollen Kontakt, wir könnten gemeinsam viel reichen.
Aber sie muss entscheiden. vielleicht kann mir jemand helfen, sie zu verstehen?

Ich wünsche Euch allen das Allerbeste
Blumenampel

Almnixe
11.11.2012, 19:10
Hallo OpaTochter,

ich kenne das Problem mit der Entfernung. Meine Schwester und ich wohnen beide ca. 300 km von meiner Mutter entfernt. Es hat eigentlich immer geholfen zu sagen, dass wir uns gerne einen eigenen Eindruck von dem Arzt und von dem was er sagt, machen würden. Gerade aufgrund der Entfernung haben wir zu ihr gesagt, dass es uns wichtig ist zu wissen, dass sie in guten Händen ist. Sie hatte nämlich auch ein paar Gespräche alleine wahrgenommen und konnte uns den Inhalt hinterher nicht ganz genau erzählen, was bestimmt ihrer Aufregung und der schlimmen Situation geschuldet war. Aber auch der Arzt kam uns durch ihre Erzählungen nicht wirklich gut und organisiert vor. Ferner haben wir zu ihr gesagt, dass wir auch noch Fragen haben, die wir gerne loswerden möchten. Zudem beruhige uns das auch und gebe uns das Gefühl, was für sie tun zu können und nicht ganz tatenlos daneben zustehen.Dieses alles hat sie überzeugt, so dass wir ab da an allen Gesprächen teilnehmen konnten, wann immer wir wollten. Vielleicht kannst Du ja auch über die "Vernunftsschiene" an Deine Eltern herankommen.

Aber so widerstandslos wie ich das gerade geschildert habe, verlief es auch nicht immer. Meine Mama kam sich oft bevormundet und zu sehr bemuttert vor. Aber wir haben ihr klar gemacht, dass wir einfach ganz krank vor Sorge sind und je mehr Informationen sie uns liefert, desto ruhiger würden wir werden. Manchmal kassieren wir immer noch einen genervten Rüffel, aber das ist ok, da sie bestimmt aufgrund der Situation eigentlich noch viel genervter sein dürfte:)

Drücke Dir Die Daumen, dass es gelingt, da ich mir gut vorstellen kann, dass Du genauso unruhig bist, wenn Du keine richtigen Informationen hast. Wie gesagt, mich bringt das manchmal immer noch an den Rand des Wahnsinns, wenn ich warten muss oder meine Mama mal wieder nicht die Fragen gestellt hat, die gestellt hätte. Deshalb ist es so wichtig, ab und zu an den Gesprächen teilzunehmen, einfach um wieder auf dem atuellen Stand zu sein und Antworten bekommen zu haben.

Für eine zweite Meinung waren wir übrigens in Heidelberg. Der Arzt ist ganz toll und verfügt über ganz viel Erfahrung auf dem Gebiet des Kleinzellers!

Der Rat des Gutachters, in zwei Monaten wieder ein Ct zu machen ist undbedingt richtig und Dein Pa sollte dieses absolut befolgen!

LG! Tina

@ Blumenanmpel: Vielleicht braucht Deine Schwiegermutter einfach noch ein bißchen Zeit, um die Situation zu verarbeiten. Als Krankenschwester weiss sie wahrscheinlich schon ganz genau, was auf sie zukommen wird. Ansonsten kann ich nur sagen, dass man der Betroffenen Person klarmachen muss, dass man auch Betroffener ist und ganz hilflos ist, weil man ja gar nicht weiss, wie es der anderen Person wirklich geht. Aber im Endeffekt entscheidet immer der Betroffene, wie er mit der Situation umgehen möchte.

OpaTochter
15.11.2012, 15:10
Hallo,

hat sich erledigt. Die Tumormarker sind wohl höher als von 3 Monaten und jetzt will auch der Onkodoc in 2 Monaten ein neues CT .

Bin mir im Moment noch nicht ganz sicher, ob ich froh oder deprimiert sein soll. Hat jemand Erfahrung mit Kleinzeller und Tumormarker, bei wem waren sich bisher aussagekräftig, oder auch nicht?

Bisher wurde nie was gesagt, wenn die Tumormarker mit gemacht wurden.
Puuuh, ich hasse, ... ich weiß nicht mal was oder wen. Ich kann dieses ganze hin und her einfach nicht ertragen. :smiley11:

Bis demnächst mal. ;)

Almnixe
16.11.2012, 20:16
Hallo:)

Kann Deine miese Laune verstehen. Das Auf und Ab ist auch schlimm zu ertragen und raubt einem viel Kraft und Energie!

Ich weiss nicht, ob man auf die Tumormarker so vertrauen sollte. Bei meiner Mama haben sie bei der ersten Nachsorgeuntersuchung gar nicht angeschlagen und sie hatte eine Meta!

LG!

PS: Bei meinem Onkel haben sie bei der Nachsorge angeschlagen und er hatte nix...er hatte aber Magenkrebs...

OpaTochter
15.12.2012, 10:38
Ich glaube ich sollte hier mal wieder den neusten Stand bringen, auch wenn ich - ehrlich gesagt- gar nicht genau weiß wie der ist???

Also die erste Aussage beim Doc war ja, er wäre weg.

Da hatte er aber wohl komische Wölkchen? gesehen und wollte einen Monat später einen Kontrolltermin. Zwischendurch kamen Aussagen von meiner Mama wie Der Krebs hat sich wohl "eingekapselt" . Ich habe wirklich SEHR EINDRINGLICH gefragt was der Arzt den gesagt hat: "Weg, nicht darstellbar, vernarbt, eingekapselt,... " Na ja, da hätte ich vielleicht auch die Wand fragen können. Wie auch immer also einen Monat später Kontroll CT. Jetzt Gespräch mit einem anderen Doc: Ähh, die Wölkchen sind doch ganz "normal" die sind von der Bestrahlung :twak: -Verstärkt das Vertrauen in die Ärzte.
Die Tumore wären wohl noch da, aber alle viel kleiner und das nächste CT dann in 6 Monaten :confused: -beim Kleinzeller??? :confused:

Nun ja, erst mal ohne Worte...

dann etwa eine Woche später der Anruf, Sie hätten den Tumormarker kontrolliert und wollen meinen Pa doch schon in 6-8 Wochen wieder sehen. Ob und wie oft der Tumormarker kontrolliert wird, und ob der Aussagekräftig ist,... ???

OK, was man nicht ändern kann,... meine Eltern sind jetzt zumindest erst mal in die Sonne geflogen und kommen dann rechtzeitig zum nächsten CT nächstes Jahr wieder. Meinem Pa geht es wohl gut, meiner Mama auch und ich werde irgenwie versuchen den nächsten Arzttermin mit wahrnehmen zu können da meine xxx-Schwester, die nebenan wohnt wohl dann schon einen wichtigen beruflichen Termin hat. Also werde ich Sohnemann wegorganisieren, mir zwei Tage Urlaub nehmen, mich knapp 5 Stunden in den Zug setzten, zum Arzttermin fahren und wieder retour.

DAS SIND DIE MOMENTE IN DENEN ICH WEIS WARUM MEIN KIND EINZELKIND IST.

Aber sonst ist hier alles der ganz normale Wahnsinn.

Spukt Laura88 eigentlich noch hier rum??? Melde Dich doch mal.

wildcat2505
15.12.2012, 14:20
????

Almnixe
08.01.2013, 10:20
Hallo OpaTochter,

verwirrende Aussagen des Arztes, aber ich denke, es ist gut, wenn nicht erst wieder in 6 Monaten kontrolliert wird. Vernarbt oder eingekapselt ist aber auf jeden Fall positiv!

Urlaub ist für den Allgemeinzustand Deines Papas bestimmt auch gut. Da tankt er Kraft!:)

LG und halte uns auf dem Laufenden,

Tina

OpaTochter
09.01.2013, 09:48
Hallo erst einmal,

mir ist im Moment nicht so.

Mein Pa hatte CT und beim flüchtigen drauf gucken meinte wohl der Doc, dass einer der Tumore offensichtlich gewachsen wäre.

Gespräch wären dann Ende Januar :eek: ??? Häää, hab ich was nicht richtig mitbekommen. Erst muss unbedingt CT zur Kontrolle gemacht werden, dann findet man was und hat auf einmal noch drei Wochen Zeit? Na ja, meine Ma hat es wohl auch genau so formuliert (tapfere Frau übrigens, habe ich das schon erwähnt?). Gut das meine Ma schlagfertiger ist als ich. Sie bekommt jetzt zumindest telefonisch Auskunft, was weiter an Behandlung geplant ist.:D

Irgendwie müsste ich zusehen, dass ich beim nächsten Gespräch dabei bin. Die Infos aus zweiter Hand machen mich alle. Außerdem habe ich immer noch das Gefühl, dass die bei dem Onkodoc nicht gut aufgehoben sind.
Mein Pa ist dort jetzt seit einem Jahr in Behandlung und die hatten ich glaube insgesamt 4 Gespräche (Behandlungsbeginn, nach dem 1. Ct während der Chemo, 2. CT nach Abschluss Chemo und Bestrahlung und nach dem 3. Ct das ja wegen der "Wölkchen" gemacht wurde). Ich finde das irgendwie,... ohne Worte ... wenig? Oder doch normal?

Müsste nicht auch noch mal ein MRT gemacht werden? Kennt jemand eine gute Praxis am östlichen Rand vom Ruhrgebiet?

Puuh, ich hoffe Ihr werdet aus meinem Geschreibsel schlau.

mayflower64
09.01.2013, 19:51
hallo opa tochter,

bei meinem mann ist nach der 4.chemo ein ct gemacht worden,
nach der 6.chemo,die war die geplante letzte...

dazu noch ein knochenszintigramm und extra schädel-ct wegen erfolgloser suche nach hirnmetas...

morgen 1x blutbild kontrolle..

und bis anfang februar therapiepause zum erholen und gewicht zulegen..

dann folgt ct,blutbild inkl tumormarker und ultraschall...

und dann hoffentlich gaaaanz lange weiterhin therapiepause...

das alles beim kleinzeller mit metas in leber und nebennieren,die allerdings gehörig einen aufs dach bekommen haben..:twak: und sich daraufhin verkleinert haben :D

Gina79
09.01.2013, 20:50
Hallo OpaTochter!
Mein Papa hat ja auch den Kleinzeller. Er hat jetzt die 2nd line Chemo (4 Zyklen) abgeschlossen, die hat aber nicht gewirkt. Aber er bekommt nach 4 Chemos immer das volle Programm (CT Lunge, MRT Kopf/Hals, CT Knochen, Sono Bauchraum). Und dann halt ein Gespräch wo meine Mama dann meistens dabei ist. Jetzt ist er gerade in Pause wegen der Bestrahlungen. Dann soll er sich melden wie es weitergeht. Auch mir sind die Gespräche und die ärztl. Unterstützung oft zu wenig. Man fühlt sich so alleine gelassen mit dem Ganzen. Und wenn ich mich nicht so informieren würde (im Internet) dann wüssten wir eigentlich nicht wirklich viel (also Ich und meine Mum wissen das meiste, Dad weiß nur seine Diagnose)
Es ist schon komisch, dass beim Kleinzeller 3 Wochen gewartet wird. Auf was wollen sie denn warten? Gut, dass deine Mama jetzt wenigstens Auskunft bekommt. Ist bei euch auch eher deine Mum die "Macherin"?
Ich finde gut, dass du beim nächsten Gespräch dabei sein willst. Mir ist es auch immer lieber ich bin dabei (wenn sich das zeitlich machen lässt, geht ja leider nicht immer), denn ansonsten muss ich meine Mama dann immer wieder im Nachhinein mit Fragen quälen die sie mir dann auch nicht beantworten kann.
Ich wünsche euch alles Gute und dass ihr bald wisst wie es weitergeht! LG Nina

Almnixe
09.01.2013, 21:55
Liebe OpaTochter,

ach diese doofe Krankheit..die raubt einem wirklich viel Kraft!

Ich denke auch, dass ihr Euch nochmal woanders erkundigen solltet, da ich auch finde, dass eher zuwenig kontrolliert wird.

Wäre die Ruhrlandklinik in Essen zu weit weg? Das ist wirklich eine ganz tolle Lungenklinik und nach meiner Kenntnis auch ein zertifiziertes Lungenkrebsfachzentrum.

LG und alles Gute! Tina

PS: Ich kenne diese Phasen, in denen man eine Pause braucht. Auch vom Forum. Gehört vielleicht auch zum Kräfte tanken für sich selber. Mach so wie Du magst, einer ist immer hier:)

OpaTochter
10.01.2013, 12:48
Schön das hier immer wer ist. Man fühlt sich nicht so,... ist allein das richtige Wort?

Gespräch haben Sie jetzt am Montag. Kriege ich natürlich wieder nicht geregelt dabei zu sein. Muss ich mir mal überlegen, ob ich Ihnen vielleicht einen Fragekatalog zuschick? ich will aber auch nicht immer unken oder nerven. Ihr kennt das sicher auch. Muss mal mit meiner herzallerliebsten Schwester reden (Oh Oh :) )

Essen ist für meine Eltern nicht weit weg (50km). Aber irgendwie wollen meine nicht. Oh, da muss man sooo weit fahren, dann könnte es ja schneien und wir waren ja schon mal da,.... (die machen mich alle :cool:)

Macherin: Ganz klar meine Mama. Ich habe letztens irgendwo einen Spruch gehört, Frauen mit Männern aus dem Bergbau sind es gewöhnt, dass sie sich immer um ALLES kümmern müssen. Da habe ich ganz klar meine Ma gesehen. Mein Pa kann sich nicht mal alleine einen Kaffee kochen :D (oder will es nicht? Wer weis das schon :lol:)

Gina: Was nehmen die für die second Line? Berichte doch mal.

Gina79
10.01.2013, 19:20
Hallo OpaTochter! Ich denk mir mal das mit dem Fragenkatalog, ich weiß nicht, es ist wie es ist und die Ärzte werden sicherlich sagen wie es weitergeht. Ich kann nur von uns ausgehen, mir ist es immer lieber die Ärzte sagen nur das nötigste (das Negative kommt meistens dann sowieso auf) und manchmal denke ich alles mag ich gar nicht wissen. Ich kenne eh die Diagnose, ich weiß was kommen kann, auf das stelle ich mich ein aber ich weiß auch, dass es nicht kommen muss. Und wenn mir meine Mum dann vom Arztgespräch erzählt bin ich doch immer erleichtert wenn es nicht gar sooo negativ ausgefallen ist. (Und positiv ist für mich schon wenn es wieder Behandlungsmöglichkeiten gibt)

Die Second-line Chemo war bei uns nach dem EPICO-Schema, das sind drei Wirkstoffe. Mein Papa hat sie im August nach dem Staging bekommen weil Lympfknoten vergrößert waren und er dadurch einen starken Reizhusten bekam. Die Chemo hat aber ganz und gar nicht geholfen, im Gegenteil, der Krebs ist weiter gewachsen und hat auch noch gestreut. das haben wir dann im Dezember beim nächsten Staging erfahren. Jetzt bekommt Papa Bestrahlungen wegen der Hirnmetas und dann soll er sich erst wieder im KH melden da sich die Ärzte wegen der Tumorart nicht mehr so sicher sind. Da ja keine Chemo den gewünschten Erfolg brachte (1st line nur Stable disease, 2nd line progressive disease) glaubt man jetzt nicht mehr an einen reinen Kleinzeller sondern an einen Mischtyp. Deshalb ist jetzt eine große Bronchoskopie geplant und dann wahrscheinlich wieder Chemo.

Liebe Grüße und gib uns bescheid!

Almnixe
12.01.2013, 21:52
Ach das kenne ich auch so gut. Meine Schwester und ich haben im ersten halben Jahr meine Mama immer bekniet, noch eine zweite Meinung einzuholen...aber von meiner Mama kam auch immer nur, dass die Diagnose doch bekannt ist und das sie deshalb auch keine zweite Meinung bräuchte. Als dann die Hirnmetas dazu gekommen sind, war sie so geschockt, dass sie dann doch bereit war, sich nochmal woanders über weitere Behandlungsmöglichkeiten zu informieren... tat auch ganz gut, auch wenn wir "nur" erfahren haben, dass die Therapie in Heidelberg nicht anders verlaufen wäre...UND wir haben durch den Arzt in Heidelberg erfahren, dass er tatsächlich Kleinzellerpatienten hat, die shcon in der fünften oder sechsten Line sind und es ihnen immer noch gut geht...das hat uns eine ganze Menge Auftrieb gegeben...:)

Wir haben meine Mama ja auch oft mit Fragen zubombadiert und vieles in Frage gestellt. Sie war teilweise mehr als genervt von uns...das ist aber eben die Angst die einen treibt und man will auf alles vorbereitet sein, was kommen könnte...mit Deiner Schwester solltest Du echt reden. Wir wären so froh, wenn einer von uns vor Ort wäre...

LG!

Tina

Gina79
13.01.2013, 16:27
Hallo OpaTochter!
Die Erfahrung von Tina habe ich auch gemacht. Habe meinen Papa auch mit Fragen über Fragen ausgequetscht. Ihm war das schon so was von lästig, er hat gesagt er hat sich im KH schon gefürchtet wenn sein Handy geläutet hat. Aber es ist halt wirklich die Angst der Angehörigen, die nichts machen können aber doch so gerne was machen würden.
Deine Schwester mitzuschicken wäre sicherlich eine gute Option!
Liebe Grüße

OpaTochter
14.01.2013, 11:54
Schon blöd, dass man sich nicht zweiteilen kann oder noch besser ein Mäuschen mitschicken könnte ;)

Meine Schwester ist so ein Thema für sich. Könnte ich Bücher drüber schreiben. Aber es ist eben meine Schwester (wird zumindest behauptet :D).

Ich sitze schon wieder auf Kohlen und warte auf den Anruf bzw. überlege ob ich nerven soll. Aber wie mans macht ist es falsch. Ruf ich an, störe ich, ruf ich nicht an liegt es daran, dass es nicht interessiert.

Also ich warte noch eine Stunde ,.... 59 Minuten, ....

OpaTochter
15.01.2013, 08:16
Erst wartet man wie blöde, dann wünschte man man hätte den Kopf in den Sand gesteckt,...

Zwei Lebermetastasen. Knochenzintigramm (blöde Rechtschreibung) wird noch gemacht.

Neue Chemo geht los. Vielleicht wird Cisplatin ersetzt. Mal abwarten.

Kopf hoch.

Almnixe
15.01.2013, 20:03
Ach man! Das tut mir leid! Diese Krankheit ist sooooo besch....!!!!

Aber wir wissen ja, dass die Chance recht hoch ist, dass die Chemo gut anschlagen wird und Dein Papa die dummen Metas damit verjagt!

Wie gehts Dir/Euch mit der Nachricht?

Ich weiss immer nur von mir, dass mich solche Nachrichten erst mal ziemlich fertig machen und ich sofort total ausgelaugt bin. Dann fängt man an, sich mit der Situation zu arrangieren und den Kampf wieder aufzunehmen. Das ist ja auch richtig so!!!!

Fühl Dich gedrückt und viel Glück für die weiteren Untersuchungen!

Ich drücke die Daumen!

LG! Tina

PS: Wenn Du nerven willst, dann mach das auch, denn das ist Deine Art damit umzugehen. Und diese Warterei macht einen auch total fertig! Das kennen wir ja alle! Diese Untersuchungstage will man zunächst unbedingt, damit man einen neuen Sachstand hat, wenn sie dann da sind, denkt man "Mist!" und bekommt kalte Füße und dann das Abwarten auf den einen Anruf ist die Hölle...

Gina79
26.01.2013, 18:48
Liebe OpaTochter! Es tut mir so leid, dass ihr nun auch schlechte Nachrichten bekommen habt und jetzt noch was dazugekommen ist. Das muss jetzt erst mal sacken!
Ich drück euch die Daumen, dass die nächste Chemo bestmöglich wirkt und alles wegputzt bzw. eindämmt !
Nie den Mut und die Hoffnung aufgeben! Viel Kraft:pftroest:
Du bist nicht alleine!

Gina79
02.02.2013, 20:06
Hallo OpaTochter! Wollte mal liebe Grüße dalassen und nachfragen wie es euch geht !
Liebe Grüße Nina

OpaTochter
03.02.2013, 15:45
Hallo,

schönen Dank für die lieben Grüße.

Ich habe vergangene Woche meine Eltern besucht. Chemo war wie geplant gelaufen und welch ein Wunder, meinem Pa ging es trotzdem am Wochenende prima. Überhaupt sieht er sehr erholt aus und macht einen total fitten Eindruck. Schon komisch, sieht er krank aus ist das doof und ungerecht und sieht er gesund aus, ... ist es genau so ;)

Beim Nachdenken fällt mir aber auf, es ist einfacher die Krankheit auszublenden und den Kopf in den Sand zu stecken, wenn es meinem Pa gut geht (na ja, gut ist natürlich relativ, aber ...).

Also wollen wir mal sehen, ob er dem Biest diesmal etwas mehr Respekt einflößen kann.

Ansonsten ist hier alles soweit im grünen Bereich.

Schönes Wochenende euch allen.

Gina79
03.02.2013, 16:36
Liebe OpaTochter! Ich freu mich, dass bei euch soweit alles im grünen Bereich ist und die Chemo gelaufen ist!
Ja, wenn es unseren Liebsten halbwegs gut geht und sie wenig Beschwerden haben, dann können wir das alles eher mal ausblenden und das "normale" Leben wieder schnuppern! ich hoffe es bleibt jetzt lange so bei euch!

Schönes WE und das das Biest mal richtig eine drauf bekommt! LG

Almnixe
04.02.2013, 20:20
Liebe OpaTochter!

Gute Nachrichten! Super, dass die Chemo gut verlaufen ist!

Halte uns auf dem Laufenden!

LG! Tina

OpaTochter
24.04.2013, 09:17
Hallo,

ich dachte ich bringe euch noch mal auf den neusten Stand.

Chemo wird mit Cisplatin und Epotopsid durchgeführt. 5 Zyclen hat er durch und die 6. folgt. Die Blutwerte müssen ständig aufgepäppelt werden (Bluttransfusionen und diese Leukozytenspritzen wechselweise).

Kontroll CT nach der 3. Chemo hat ergeben, dass die Chemo anschlägt. Heißt alle 3 Stellen sind kleiner geworden (2*Leber und das Ding auf der Lunge).
Was anderes wurde nicht gefunden.

Meinem Pa geht es,... nun ja, wie es einem so geht unter Chemo. Zum :smiley11: . Ansonsten ist die 100% Behinderung durch und ein B (Begleitperson) ist auch eingetragen. Heißt er kommt mit meiner Mama zusammen zum Preis von einer halben Person ins Musical, etc. ;) . Ich hoffe nur das sie es auch nutzen und nicht sagen, dass machen wir dann mal wenn es Ihm besser geht :confused:.

Also den Kopf nicht hängen lassen, wenn man bis zum Hals in der Sch... steckt.

Schönen 1. Mai und dass es endlich Sommer wird.

Gina79
24.04.2013, 21:18
Hallo OpaTochter!

Ich finde das sind ja gar nicht so schlechte Nachrichten! Es ist schon mal sehr gut dass die Chemo anschlägt und dass man sieht dass sich die Stellen verkleinern!
Sicherlich wird die Chemo anstrengend für deinen Papa sein und ihm die Kräfte rauben aber ich denke die Bluttransfusionen werden ihm gut tun und ihn aufpäppeln. Er hat ja schon 5 Zyklen durch, das schwächt den Körper enorm! Wichtig ist dass die Chemo greift!!!!!!!!!!;)

Welche Chemostoffe hat denn dein Papa vorher bekommen?

Ich wünsche euch weiterhin alles Gute und wie du richtig geschrieben hast den Kopf nicht in den Sand stecken!

Alles Liebe !

OpaTochter
25.04.2013, 12:34
Welche Chemostoffe hat denn dein Papa vorher bekommen?



Die gleichen :rolleyes:

NicoleZ
25.04.2013, 15:20
:megaphon: JA ES IST SCHLIMM, JA MEIN PAPA STIRBT AN LUNGENKREBS, JA DASS IST SICHER (ausser er wird vom Bus überfahren), NEIN DAS DATUM HABE ICH NOCH NICHT. ABER SONST GEHT ES IHM HERVORAGEND, WEIL ES WIRD NOCH VIIIEEEL SCHLIMMER!!!


Dankeschön, ich musste grad mal kurz lachen :).

OpaTochter
15.08.2013, 12:08
Hallo,

keine guten Nachrichten von hier.

Irgendwie muss es meinem Pa wohl relativ schlecht gegangen sein. Spucken, schlecht hochkommen und wackelig auf den Beinen. Montag sollte er dann eigendlich eine bluttransfusion kriegen, aber die blutwerte waren wohl nicht sooo schlecht :confused:

also zur Abklärung gleich ins Krankenhaus. MRT vorgestern (müssen wir noch auswerten, was da ist). Gestern dann: Meta (s?) im Kleinhirn. Tumorkonferenz heute.

BANG!!! Bin im Moment ziemlich fertig und ratlos. Ich war doch davon ausgegangen, dass wir noch etwas "Restzeit" haben.

Metas im Kopf sind irgendwie für mich der totale GAU.

Und wieder die Frage "Wie viel davon kann ich meinem Keks zumuten?".

Total verzweifelt.

Klecks
15.08.2013, 12:34
Oh man, ich weiß so genau, wie Du Dich fühlst...

Kopfmetas lehren auch mich das fürchten... ich zittere schon vor dem nächsten CT.

Und es geht einfach alles so schnell... und wie fühlen sich die Betroffenen? Die Angehörigen...? Ich frage mich, wie man das alles stemmen soll.

Man kann nicht sagen "Kopf hoch, es wird schon wieder..." - weil es nicht wird...

Man weiß, dass das Menschen, die so etwas nicht durchgemacht haben, nicht nachvollziehen können und ist trotz dieses Wissens dann enttäuscht bei so manch einer Reaktion. Das hatte ich erst gestern... Man fühlt sich allein... unverstanden. Und ist so voller Angst.

Ich bin eigentlich eher pessimistisch (oder realistisch?). Aber auch ich hab in unserer aktuellen Situation gemerkt, dass ich trotz allem Wissen Hoffnung hatte... das wir zu den wenigen Prozent gehören, die es schaffen...
Vielleicht würde es ohne Hoffnung gar nicht mehr klappen. Ich weiß es nicht.

Es macht mich so traurig, dass so viele Menschen das gleiche erleiden müssen. Betroffene und Angehörige. Du. Und ich. Und so viele hier.

Fühl Dich fest gedrückt!! :knuddel: Ich denke an Dich!

Alles, alles Liebe,

Tanja

Tiina
15.08.2013, 14:18
Liebe OpaTochter,
was für ein Mist, das tut mir sehr leid!
Man kann Metastasen im Kopf ja wohl oft sehr gut bestrahlen - aber auf jeden Fall ist es wieder eine Hiobsbotschaft, wieder eine Verschlechterung... Das ist so schwer zu ertragen...

Ich hoffe, dass sie Euch gute Behandlungsoptionen anbieten - die "Restzeit" könnt ihr durchaus noch haben!
Liebe Grüße,
Anja

Gina79
15.08.2013, 21:28
Hallo OpaTochter!
Es tut mir leid dass ihr nun auch wieder eine schlechte Nachricht bekommen habt. Natürlich ist es wieder eine Verschlechterung und macht die Prognose nicht besser aber wie Anja schon schrieb sind Metastasen im Gehirn sehr gut zu bestrahlen und auch in den Griff zu bekommen.
Mein Papa hatte ja auch Metastasen im Kopf die durch die Bestrahlung unter Kontrolle waren. Papa hat es leider nicht geschafft aber der Grund bei ihm waren nicht die Kopfmetastasen sondern eher eine fortschreitende allgemeine Schwäche und das rasante Wachstum des Lungentumors.

Ich hoffe es kann wieder eine Behandlung gefunden werden die deinem Papa hilft! Ich wünsche euch trotz dieser miesen Nachricht noch ganz viel Zeit!
Alles Liebe

Shantaram
15.08.2013, 21:41
Hallo OpaTochter,

gerne mache ich Dir auch etwas Mut.

Die LK-Erkrankung meines Vaters wurde vor 6 Monaten erst durch das Auftreten multipler Hirnmetastasen entdeckt.

Durch Ganzhirn- sowie stereotaktische Bestrahlung sind nun drei der vier Metastasen ganz verschwunden, eine wurde in der Größe um 90 % reduziert. Die Radiologen sagen, dass diese Metastase wahrscheinlich in den nächsten Wochen ebenfalls verschwinden wird, da die Strahlen relativ lange nachwirken.

Viel Glück,

Shantaram

JessyHH
18.08.2013, 22:22
Hallo OpaTochter....
seit ewigkeiten war ich nicht mehr hier im KK unterwegs und dachte nun (wo ich in unserer Gruppe ja nichts mehr von dir lese) ich schaue mal bei dir rein...
Und dann SOWAS :eek: Das ist doch Mist!
Trotz alledem will ich dir sagen dass ja auch bei meinem Papa der LK durch die Hirnmetas festgestellt wurde. Und bei meinem Paps sind die Hirnmetastasen durch die Bestrahlun (von der er ausser Haarverlust und Müdigkeit übrigens auch garkeine Nebenwirkungen hatte) komplett verschwunden sind!
Der Grund dafür dass mein der Zustand von meinem Papa sich so schnell verschlechterte und ihn gehen ließ waren eher die befallenen Lymphknoten.

Ich weiss... das ist echt eine Sch**** Nachricht, aber versucht den Mut nicht zu verlieren!

Almnixe
18.08.2013, 23:04
Hey OpaTochter,

nein, das sind leider keine guten Nachrichten. Aber wie schon u.a. Nina und Anja vor mir geschrieben haben, bedeuten Kopfmetas nicht sofort den Anfang vom Ende. Wisst ihr schon wieviele es sind? Ich würde auf jedenfall erstmal Gamma Knife (stereotatktische Bestrahlung) in Beracht ziehen, wenn das möglich ist. Redet nicht nur mit Onkologen, sondern auch mit Neurochirurgen- die machen auch die stereotatktische Behandlung.

Was ist bei der Tumorkonferenz rausgekommen?

Alles Gute für Euch!

LG! Tina

OpaTochter
19.08.2013, 08:41
Hallo,

dankeschön erst mal für das Mut machen.

Bei der Tumorkonferenz ist rausgekommen, dass es mehrere Metastasen am Kleinhirn sind (wie viele wollte der Doc wohl nicht sagen). Bestrahlen wollen sie deshalb nicht und das Mittel der Wahl ist Topocetan (Tina korrigiere mich, wenn ich es falsch schreibe ;) ).

Wie ist da eigentlich die Standartbehandlung? 5 Tage Chemo 3 Wochen Pause???

Na ja, so langsam hat sich der erste Schreck gelegt (hoffe ich zumindest).

Hallo Jessy, ja, ich muss mal wieder schreiben. Ich lese aber meistens mit :), komme aber mit den Themen und Kommentaren immer in den Tüdel. Ich finde FB dooof.

Ansonsten der Spruch des Tages: Wenn einem das Wasser bis zum Halse steht, soll man den Kopf nicht hängen lassen.

Klecks
19.08.2013, 10:20
Guten Morgen!

Der erste Schreck hat sich gelegt.. das kenne ich so gut! Genauso fühle ich mich momentan auch... und höre irgendwo tief in mir drin schon wieder die Hoffnung rufen.

Ich drücke wirklich fest die Daumen, dass die Therapie bei Deinem Vater anschlägt. Dass es wenige Nebenwirkungen gibt! Und dass Ihr noch viel gute und wertvolle Zeit miteinander verbringen dürft!

Alles Liebe!

Almnixe
19.08.2013, 21:00
Hallo OpaTochter,

es heisst tatsächlich Topotecan...habe es in der Überschrift meines Threads nur nie geändert;)...

Bei meiner Mama sagten die Ärzte, dass sie zunächst zwei Zyklen machen wollen und danach nochmal nach der Hirnmeta gucken wollen. Topotecan ist das einzige Chemomittel, dass die Blut-Hirn-Schranke überwindet. Es besteht dadurch für Euch die Chance, dass einige der Metas (vielleicht auch alle) durch die Chemo schon verschwinden.

Im Gamma-Knife-Zentrum sagten sie uns, dass sie auch mehrere Metas an einem Tag entfernen können. Und sowieso auch multiple Hinrmetas, wenn auch alle richtig liegen. Erkundigt Euch da schon mal unbedingt.

Ich glaube Mama hatte auch zwischen den Zyklen 3 Wochen Pause...

LG! Tina

OpaTochter
28.10.2013, 09:19
Hallo,

ich wollte mich nur mal kurz melden. Meinem Pa geht es nicht gut, es ist erstaunlich wie schnell er jetzt abbaut. 3 Zyclen Topocetan sind durch.

Durch das Cortison sieht er sehr fremd aus, außerdem ist er total wackelig auf den Beinen, steht meist auch gar nicht auf, die meisten von euch kennen es sicher aus eigener Erfahrung, die anderen haben es schon öfters gelesen. Ich mag im Moment auch nicht wirklich hier schreiben, es geht doch sehr tief, wollte euch nur mal ein "Lebenszeichen" geben.

Nix neues, die ganz "normale" Geschichte -leider-.

Jetzt wird mein Sohn von anderer Seite auch noch mit dem Thema konfrontiert. Ich mag von Krebs einfach nix mehr hören und sehen. Manchmal wünschte ich ich wäre einfach etwas dumm.

Traurige Grüße

Klecks
28.10.2013, 11:50
Es tut mir sooo Leid...

:pftroest: :remybussi

Ganz viel Kraft für Dich! Denk an Euch!

Almnixe
28.10.2013, 21:02
Liebe OpaTochter,

keine guten Nachrichten:( Wurde denn nochmal ein MRT gemacht?

Denke ganz fest an Euch und drücke ganz fest die Daumen, dass ihr noch eine lange und auch gute Zeit miteinander haben könnt.

Die Situation ist so schlimm und ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, wie sich Mamas Gesicht durch das Cortison verändert hat. Diese Krankheit ist einfach so fies.

Drück Dich und sende viel Kraft und Energie!

Tina

OpaTochter
29.10.2013, 09:21
Hallo,
es wurde Anfang Oktober noch mal ein MET gemacht. Die Ödeme um die Metas sind wohl zurück gegangen und die Metas nicht gewachsen.

Nun ja, es ist wie es ist.

Gina79
30.10.2013, 18:39
Liebe OpaTochter!

Auch ich fühle mit dir und es erinnert mich wieder sehr stark an die Zeit die wir vor einem Jahr erlebt haben! Diese Krankheit ist wirklich so fies und heimtückisch!
Ich kann dich so gut verstehen, auch ich kann und will nicht mehr mit Krebs konfrontiert werden aber leider wird es auch in meinem Bekanntenkreis immer mehr und wir haben keine Chance! Ich frage mich oft woran es wirklich liegt!?

Ich wünsche dir ganz viel Kraft und alles Gute! Liebe Grüße Nina

Almnixe
30.10.2013, 20:53
Liebe OpaTocher,

das war auch immer unser Spruch "es ist wie es ist".

Denk an Euch!

LG! Tina

OpaTochter
31.10.2013, 09:19
Neuer Zwischenstand: Chemo wird nicht fortgesetzt.

... schon seltsam, man weiß das es irgendwann kommt und wenn es dann soweit ist ist man überrascht? ...

Trotzdem an alle:
Schönes Halloween, lasst Euch von den Geistern nicht erschrecken!!!


http://www.smileyparadies.de/halloween/smileyparadies043043.gif (http://www.smileyparadies.de)

Schäferhund26
31.10.2013, 11:21
Tut mir leid,dass zu lesen.:(

Ja,als es bei meiner Mama hieß-keine Chemo mehr, war ich wie vom Blitz getroffen.Man weiß,es kommt irgendwann auf einen zu,aber man verdrängt es....

Wünsch euch viel Kraft,würde welche Abgeben,aber ich hab selbst kaum genug.Liebe Grüße

Gina79
31.10.2013, 18:43
Liebe OpaTochter!
Lass dich in den Arm nehmen! Du hast es ja schon so richtig geschrieben, man weiß dass dieser Zeitpunkt kommen wird aber es reißt einem trotzdem wieder (und noch viel stärker) den Boden unter den Füßen weg weil es jetzt soweit ist! Ich habe mich seit Diagnosestellung vor diesem Tag gefürchtet dass sie irgendwann einmal sagen sie machen keine Therapie mehr!
Du weißt ja, ich habe das selbe erst vor wenigen Monaten durchlebt!
Es tut mir so leid und ich wünsche euch, vor allem aber deinem Papa ganz viel Kraft!

Ich denke an euch!

Almnixe
31.10.2013, 19:02
Liebe OpaTochter,

tut mir sehr leid. Für mich war der Moment furchtbar und ich konnte und wollte es auch nicht glauben. Auch wenn man weiss, dass der Tag irgendwann kommt...

Ich drück Dich! Alles Gute!

Tina

OpaTochter
05.11.2013, 09:22
Es ist so grausam.

Ich wohne ja über 300 km weit weg. Wir waren am WoEnde zu Besuch und es wird jeden Tag schlimmer. Meine Ma weiß dass es zu Ende geht. Mein Pa hofft das es nach Abbruch der Chemo wieder etwas besser wird....

Das einzige was ich tun kann ist hier alles so zu organisieren, dass ich sofort los kann wenn meine Ma anruft.

Und warten.

Mein Pa hat am Monatsende Geburtstag. Planmäßig sind wir dann wieder da.:confused:

seehr traurige Grüße

Almnixe
05.11.2013, 21:56
Ja das ist es. Es ist furchtbar grausam einen Deiner Lieben so zu verlieren. Da es bei mir ja auch noch nicht so lange her ist, weiss ich noch genau, wie es sich in diesem Zeitpunkt anfühlt. Deine Situation lässt mich so in unsere zurückversetzten, dass ich sofort weinen musste...

Meine Mama hat Ende März die letzte Chemo bekommen. Am 10 Juli musste sie gehen. Ca. 6 Wochen vorher fing es an ganz schnell bergab zu gehen. Meine Mama hatte eine Hirnmetastase und Lebermetastasen. Die letzten 2 Monate war ich krank geschrieben, da auch ich 300 km entfernt lebte. Ich bin aber auch allein. Meine Schwester, die Kind und Mann hat und auch 300 km entfernt lebte, ist einfach so oft gekommen wie es möglich war. In den letzten 3 Wochen war sie 3-4 Tage bei meiner Mama und die restlichen Tage bei ihrer Familie. Aber immer auf Abruf, wenn sich die Situation plötzlich verschlechtern sollte. Es war schlimm für sie, weil sie so hin und her gerissen war, aber natürlich bei meiner Mama sein wollte, weil es klar war, dass die Zeit sehr begrenzt ist.

Verbringe noch so viel Zeit wie möglich mit Deinem Papa. Ich bin traurig mit Dir.

Drück Dich, Tina

OpaTochter
07.11.2013, 09:18
Dankeschön. Es ist irgendwie tröstlich zu wissen, dass es andere gibt, die die Situation verstehen.

Es ist grauenhaft sich so verabschieden zu müssen. Es zerreist mir das Herz zu sehen, wie sehr meine immer starken Eltern leiden und nicht helfen zu können. Ich bin nur froh, das meine Schwester gleich neben an wohnt (ich hätte nie geglaubt, dass ich das mal sage :D). Auch wenn ich sie und Ihren Freund im Moment "voll doof" finde ;) , so ist es doch für meine Mama sehr beruhigend, dass meine Schwester einfach immer da sein kann.

Da mein Sohn erst 7 ist, und seeehr an meinem Papa hängt, ist für mich das Problem, dass ich einerseits am Woende zu meinen Eltern fahren würde, aber andererseits den Kurzen auch nicht mitnehmen will (wegen der stressigen Fahrerei und der seelischen Belastung wenn er seinen Opa so leiden sieht - da sind wir beide keine Hilfe :cry:) ohne Ihn fahren kann ich auch nicht, weil dass würde er schon gar nicht verstehen. BLÖD.

Ansonsten gibt es täglich neue schlechte Nachrichten und jedesmal wenn ich sehe, dass meine Mama anruft kriege ich weiche Knie (und wir telefonieren häufig).

Traurige Grüße
Dani

Schäferhund26
07.11.2013, 12:38
Liebe Dani,

ich wünsch dir ganz viel Kraft.Ich weiß,man schafft das.Ich hätte es nicht geglaubt,aber es geht. :pftroest:
Deinen Sohn würde ich dann wohl auch nicht mitnehmen.Er sollte seinen Opa nicht so leiden sehen.Das machst du richtig.Schön,dass deine Mama dich und deine Schwester hat.Das ist bestimmt gut für sie!

Ganz liebe Grüße,Valli

Gina79
07.11.2013, 19:05
Liebe Dani! Ich denke an euch! Viel Kraft!

Klecks
08.11.2013, 07:21
:pftroest:
Denke ebenfalls an Euch...
Lass uns versuchen, stark zu sein... für sie...

OpaTochter
15.11.2013, 11:29
Muss mal was loswerden.

Hatte gestern einen totalen Sch-Tag (ich dachte nicht, dass man die Sch.Tage die hinter mir lagen noch toppen kann).

Wie ich Sohnemann aus der Schule abgeholt habe sah ich das was nicht stimmt und er fing auch gleich an zu heulen und er erzählte in fast dem Wortlaut den ich hier wiedergebe, also von mir nix reininterpretiertes oder so:

Wir haben heute für die Mama von XY gebastelt (die Mutter seines besten Freundes hat Leukämie). Sie bekommt Glücksteine und Mandelas mit Genesungswünschen von allen Kindern. Mein armer Opa bekommt nix und der braucht die doch viel nötiger. Die wird mit den ganzen Glückssteinen bestimmt 100 und Opa soll doch meinen 8. Geburtstag noch erleben. Mein armer Opa liegt den ganzen Tag im Zimmer und stirbt und das interessiert gar keinen.

Abends ging es dann etwa im gleichen Tenor noch weiter. Wo er dann noch äußerte, dass er Angst hat das Oma anruft und sagt das Opa tot ist.

Ich stehe immer noch völlig neben mir, da er genau das offen formuliert hat, was ich mich zu Hause nicht mal zu DENKEN traue. Also die Angst vor dem Anruf meiner Mutter und die Trauer darüber, dass er noch erleben wollte wie aus dem kleinen Kind ein selbstständiger Junge wird.

Ganz besonders verzweifelte Grüße

OpaTochter
20.11.2013, 23:12
Der Anruf kam am Sonntag.
Ich habe mich in den nächsten Zug gesetzt (Versprechen an Mama: Nein ich fahre nicht mit dem Auto) und war dann Sonntag abend da.
Montag um 17:10 hat mein Papa dann bei sich zuhause im Kreise seiner Liebsten seinen letzten Atemzug getan.
Ich bin noch bei meiner Mama und wir verbringen eine sehr schöne innige Zeit zusammen mit meiner Schwester.
Ich denke wenn ich wieder zu Hause bin, werde ich mehr schreiben.
Die letzten Tage meines Papas waren nicht schön. Aber es hat dann ein recht schnelles Ende gefunden und wir waren alle da. Auch ich habe es geschafft rechtzeitig da zu sein. Meine immer andauernde Angst, dass mein Papa stirbt, ohne dass ich Ihn noch mal sehen kann war unbegründet. Ich bin sicher er hat auf mich gewartet.

Klecks
21.11.2013, 06:54
Liebe Dani,

ich hatte direkt Gänsehaut, als ich sah, dass Du geschrieben hast...

Es tut mir schrecklich Leid und ich fühle wirklich sehr mit Dir.

Ein Trost ist es bestimmt, dass Ihr alle bei ihm ward, dass auch Du es geschafft hast.

Ich denke wirklich sehr an Dich und hoffe, Euer Zusammensein gibt Euch die nötige Kraft, mit all dem Erlebten und dem schlimmen Verlust zurechtzukommen.

Fühl Dich fest gedrückt! :pftroest:

Alles Liebe, Tanja

Gina79
21.11.2013, 17:56
Liebe Dani!

Es tut mir so leid!
Wir haben von Anfang an miteinander gezittert, unsere Väter hatten die selbe Krankheit! Ich dachte und habe gehofft dass es bei euch anders ausgeht als bei uns!
Diese fiese Krankheit!

Ich denke an dich und wünsche dir ganz viel Kraft für diese traurige Zeit!
Stille Grüße Nina

Almnixe
21.11.2013, 19:56
Liebe Dani,

es tut mir sehr leid, dass auch Du nun Deinen Papa loslassen musstest. Er hat ganz bestimmt auf Dich gewartet. Meine Mama hat auch auf meine Schwester gewartet, die ja auch 300 km entfernt wohnte und auch mit dem Zug kam.

Nina hat recht, wir haben alle von Anfang miteinander gekämpft und immer gehofft, dass es bei den anderen einen besseren Verlauf nimmt. Diese sch... Krankheit nimmt einem so viel...

Ganz traurige Grüße und viel Kraft für die kommende Zeit.

Tina

Sternenkreuzer
23.11.2013, 21:36
Liebe Dani,

bin grad seit langem wieder hier und lese nun auch bei dir trauriges. Es tut mir leid, dass auch ihr den Kampf verloren habt. Diese Krankheit ist so verdammt fies... Ich wünsch Dir ganz viel Kraft für die kommende Zeit!!!!

LG Nadine

OpaTochter
24.11.2013, 20:46
Liebe Weggefährten und andere,

ich bin gerade wieder "Zu Hause" angekommen und blicke zurück auf eine Woche, die an Intensität nicht zu übertreffen ist.
Ich möchte an dieser Stelle alle Betroffenen bitten, zu überlegen ob Sie weiter lesen, da ich auch über die letzten Stunden meines Vaters schreiben möchte.

Am Sonntag kam also der gefürchtete Anruf meiner Mutter, dass es meinem Vater sehr schlecht gehe. Er hätte erstmals Morphium bekommen, da er Schmerzen hat und würde nun schlafen.

Ich musste meiner Mutter versprechen nicht mit dem Auto sondern mit dem Zug zu fahren.
Ich habe schon eine Million mal Zugverbindungen und Tickets online gekauft. Am Sonntag ging gar nix. Mein Mann hat mich dann beiseite genommen und alles erledigt. Die Reisetasche war vorgepackt, sonst hätte ich wohl nur meine Joggingsachen mitbekommen. Beim Anruf meiner Mutter kam ich gerade vom laufen und alles war ich anhatte ist in die Tasche gewandert.

Züge in Hamburg fuhren wegen Gleisarbeiten nicht, so dass mein Mann mich nach Harburg gebracht hat.

Morgen mehr.

OpaTochter
25.11.2013, 12:56
Im Zug habe ich dann nur gehofft "rechtzeitig" zu Hause zu sein und alles schien sich gegen mich verschworen zu haben. Der Zug hatte so viel Verspätung, dass er genau zwei Minuten nach meinem Anschlusszug den Bahnhof erreichte. Der Anschlusszug, der nur stündlich und in der Regel mit etwa 5 Minuten Verspätung losfährt, war diesmal natürlich pünktlich und abgefahren.

Meine Schwester hatte mich dann vom Bahnhof abgeholt. Als wir in unsere Straße einfuhren, stand dort bereits ein Krankenwagen, wir konnten aber schnell erkennen, das er ein Haus weiter angehalten hatte.

So war ich dann also endlich angekommen.

Mein Papa lag im Pflegebett, konnte nicht mehr reden und hatte offensichtlich starke Schmerzen und/oder Angst. Ich bin dann hin, habe seine Hand gehalten und habe Ihm gesagt, dass ich jetzt da sei. Er hat meine Hand genommen und gedrückt.

Es folgten die schlimmsten 18 Stunden meines (und wahrscheinlich unser aller) Lebens.

Da mein Vater noch niemals vorher Morphium oder überhaupt Schmerzmittel dosiert bekommen hat, war wahrscheinlich sowohl der Arzt, als auch die Pallaivschwester, die Abends noch mal rumkam, zu vorsichtig mit der Dosierung. Mein Vater war sehr unruhig und fasste sich immer wieder an den Kopf. Irgendwann, als ich mit Ihm alleine war, kam dann ein verständliches "Hilfe". Es zerreist mir noch das Herz. Außerdem musste mein Vater eine Windel tragen. Die hatte er erstmals auch am Sonntag anbekommen. Er spürte es und versuchte sie immer wieder mit der Hand runterzuschieben oder auf zu machen, was auch immer...

Sterben ist nicht schön und auch nicht friedlich.

So kam und ging eine lange Nacht.

Am nächsten Morgen kam die Schwester meines Vaters. Zusammen mit meiner Mutter haben wir drei dann, noch bevor die Pallativschwester kam, dass Bett neu bezogen und meinen Papa trocken gelegt. Die Schwester hat dann noch mal eine halbe Ampulle Morphium gespritzt und wir haben Ihm noch eine Tablette gegen die Angst gegeben, so dass er wieder etwas ruhiger wurde.

Anschließend bin ich kurz zum Doc und habe mich und meine Schwester krank schreiben lassen, so dass wir diese Belastung schon mal nicht mehr hatten.

Gegen 14:00 Uhr war der Pallativdoctor dann da. An dieser Stelle ein aufrichtiges DANKESCHÖN. Dieser Mann war toll.

Später weiter.

OpaTochter
02.12.2013, 12:49
Habe noch etwas Zeit gebraucht. Also weiter...

Der Pallativdoc war wie gesagt super. Zunächst hat er uns noch mal klar gemacht, dass wir zu diesem Zeitpunkt nicht davon reden das Leben zu verlängern, sondern Zielsetzung ist es das Sterben möglichst kurz und schmerzlos geschehen zu lassen.

Er hat uns Morphium und dieses Beruhigungsmittel dagelassen und gezeigt wie man es spritzt. Nachdem meine Ma und Schwester beide unisono sagten das sie es nicht könnten, habe ich die Einweisung übernommen. Ganz ehrlich, ich hätte ALLES getan um dieses Leiden zu beenden.

Der Doc hatte sich dann für Abends noch mal angemeldet um zu gucken ob wir klarkommen.

Nachdem der Arzt dieses Beruhigungsmittel gepritzt hatte und mein Pa immer noch anscheinend Schmerzen hatte, habe ich Ihm dann kurz darauf noch eine Ampulle Morphium gespritzt und nach etwa einer Stunde das restliche Beruhigungsmittel aus der Spritze, wie der Doc geraten hatte.

Jetzt schien mein Papa Schmerz- und Angstfrei zu sein. Allerdings atmete er sehr unregelmäßig. Als ich einen Moment allein mit meinem Pa war habe ich mich schon verabschiedet und Ihm gesagt, dass ich auf SEINEN Jungen (also seinen heißgeliebten Enkel) aufpassen werde und dass er gerne gehen kann wenn es jetzt zu schwierig wird. Er braucht nicht mehr atmen, es ist in Ordnung.

Gegen halb vier kam dann mein Onkel vorbei und wir saßen dann alle im Wohnzimmer bei meinem Papa. Die drei anderen waren bei jedem Atemaussetzer in Sorge (Atme!!!). Ich war ganz ruhig. Irgendwann bin ich dann kurz rausgegangen und nach einigen Minuten (um etwa 17:00 Uhr) kam dann meine Ma "Der Papa atmet nicht mehr.". Ehrlich gesagt war ich in diesem Moment nur erleichtert, dass er es geschafft hat. Er ist ganz ruhig zu Hause umgeben von seiner gesamten Familie gegangen. Ich bin mir sicher das war so für Ihn in Ordnung (nur eben noch viel zu früh). Später habe ich die CD gehört, die er für seine Beerdigung hinterlassen hat und hatte das Gefühl, dass er vorher wusste wie er stirbt oder es zumindest sich so erhofft hatte. Es war sehr bewegend.

Meine Schwester hat dann den Pallativdoc angerufen. Er hat wohl gefragt ob Sie sich sicher sei, dass er tot wäre, weil nur weil man nicht mehr atmet muss man nicht tot sein. Der Doc hat sich dann noch etwa eine Stunde Zeit gelassen, bis er vorbei kam und den Totenschein ausgestellt hat.

Der Bestatter kam noch am gleichen Abend und hat Ihn mitgenommen, so dass er direkt eingeäschert werden konnte und am 22.11. war dann die Urnenbeisetzung.

Die gesamte Woche blieb ich mit meiner Schwester bei meiner Ma und wir waren ein wirklich tolles Team. Sehr vertraut, sehr familiär. Ich bin sicher mein Pa war da und stolz auf seine Mädchen.

Ich hoffe für mich, dass ich dieses vertraute warme Gefühl dieser Woche für immer in meinem Herz einschließen kann. Es war alles irgendwie rund, ich kann es gar nicht beschreiben. :1luvu::1luvu::1luvu:

Alles Gute an alle Angehörigen die noch bangen leiden und hoffen.

Lottaline
02.12.2013, 14:47
Hallo,

:knuddel: fühl Dich gedrückt mir fehlen die Worte ich sitze hier und muss weinen!
Wo habt Ihr die Kraft her es ist so schwer.

Ich habe solche Angst vor dem was noch kommt und dabei bin ich immer die
Starke, ja nach außen, aber innerlich zerfrisst es mich wenn ich an die Zeit denke wo meine Mutter gehen wird.
Ich möchte Sie gerne begleiten aber weiß nicht wie ich das schaffen soll.

LG

Almnixe
02.12.2013, 21:22
Liebe Dani,

auch ich drück Dich ganz fest. Beim Lesen fühlte ich mich sofort zurückversetzt zum letzten Tag meiner Mama. Dass wird man wohl nie vergessen...
Ich denke schon, dass wir diese sehr intensvien Gefühle aus dieser Zeit für immer behalten werden.

Ich wünsch Dir weiterhin alles Gute, bleib weiter so tapfer! Ihr habt das toll gemacht. Euer Papa ist bestimmt sehr stolz auf seine Mädels

LG! Tina