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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Auch bei meinem Papa Diagnose Lungenkrebs


Steffi1410
29.02.2012, 22:19
Hallo ich heiße Steffi und bin 43 Jahre alt. Ich lese schon einige Zeit hier mit und muss sagen dass ich schon viel Aufklärung allein durch das Lesen einiger Beiträge hier bekommen habe. Mein Papa (68) hat am 30.01.2012 die Diagnose Lungenkrebs bekommen. Die uns alle geschockt hat. Ich werde hier mal den gesamten Verlauf bis heute nieder schreiben. Entdeckt wurde der Lungenkrebs nur weil er zu einer Schmerztherapie in ein Krankenhaus überwiesen wurde. Er hatte starke Schmerzen in der rechten Hüfte (er konnte nur noch an Krücken laufen)und sein Orthopäde wusste sich keinen Rat mehr und überwies ihn dann eben zur dieser Schmerztherapie. Sein rechtes Bein war schon so geschwollen das der dortige Oberarzt sofort in Panik verfiel und alles untersuchte was mit dem Herzen zu tun hat. Mein Papa hatte Herzryhtmusstörungen und eine Lungenentzündung und wurde aus diesem Grund für einen Tag auf die Intensivstation verlegt. Die Herzsachen pendelten sich recht schnell wieder ein, so dass man sich endlich der Ursache widmen konnte warum er eigentlich dort vorstellig wurde. Am 27.01.2012 wurde dann eine Lungenbiopsie gemacht. Das erste Gespräch nach dieser Biopsie war dann eben dieser 30.01.2012.Wir kamen meinen Papa an diesem Tag ganz normal besuchen und als wir rein kamen sagte er zu mir ich solle mich bitte bei einer Schwester melden da die Ärztin mit uns spreche wolle. Da ahnte ich schon nichts Gutes zumal die Ärztin auch sehr schnell im Krankenzimmer stand. Sie fragte Papa wer denn bei dem Gespräch dabei sein solle (es waren nur Mama, mein Mann und ich da).Er sagte dann knallhart er wolle nicht dabei sein und sich alles nochmal anhören sie sollte mit uns raus gehen. Das taten wir dann auch, wir sind Mama und ich, mein Mann blieb bei Papa. Die Diagnose traf uns wie ein Schlag. Die Ärztin verkündete uns auch das sie an der schmerzenden Hüfte für Dienstags (31.01)eine weitere Biopsie geplant haben um festzustellen ob der Primärtumor von der Lunge schon gestreut hat. Am Mittwoch lagen alle Ergebnisse vor die für mich als Laie ein Donnerschlag waren. Ich liste den Befund aus dem Arztbericht jetzt einfach mal hier auf:
Diagnose:
Metastasiertes Lungenkarzinom
Tumorstadium:
G 2
Histologie:
PE bei Bronchoskopie: mäßig differenziertes, stark verhornendes Plattenepithelcarcinom, nach klinischen Angaben in der Biopsie vom Oberlappen der Lunge links.
PE des Tumors der Spina iliaca frontalis rechts: Infiltrate eines mäßig verhornenden Plattenepithelkarzinoms im Knochen des Beckenkamms mit ausgedehnten Nekrosen.

MRT und Stanze des Tumors im linken Beckenkamm ergibt Hinweise auf Metastasierung:
9cm große Metastase im Becken, Nebennierenmetastase links, Metastase im Pankreasschwanz, Lymphknotenmetastasen hilär und mediastinal
Histologischer Nachweis eines Plattenepithel-Karzinoms nach bronchoskopischer Punktion sowie schwere eitrige Bronchitis
Interdisziplinäre Tumorkonferenz des St.-Anna-Hospital beschließt palliative Chemotherapie mit Cysplatin und Navelbine sowie lokale Radiatio aufgrund ausgeprägter Schmerzen im Beckenbereich.

Daraufhin wurde er in ein anderes Krankenhaus verlegt wo die Strahlentherapie beginnen konnte. Er bekam seine ersten Chemos und die Radiotherapie begann geplant waren 10 Bestrahlungen.
Am 17.02.2012 wurde er übers Wochenende nachhause entlassen(ihm ging es richtig gut an diesem Wochenende) und wurde dann dienstags wieder von uns ins Krankenhaus gebracht um die 2 fehlenden Bestrahlungen noch machen zu lassen. Am Freitag den 24.02.2012 wurde er wiederum entlassen, weil für Montag den 27.2.2012 die ambulante OP für den Port vorgesehen war.
Es ging ihm aber immer schlechter an diesem Wochenende, er bekam sehr sehr schlecht Luft und am Sonntag schmerzte ihm die Rippe auf der rechten Seite.
Am Montag wurde wie geplant der Port gesetzt und danach kamen dann Untersuchungen wie Röntgen usw. Ergebnis Papa wurde als Notfall stationär wieder aufgenommen, er sollte ja eigentlich wieder nach Hause. Die Ergebnisse hauten uns wieder mal um: beidseitige Lungenentzündung, kl. Lungenembolie und Verdacht auf Thrombose. Der Verdacht wurde dann gestern bestätigt im rechten Bein ist Thrombose. Heute waren wir wieder da und er sieht immer noch sehr schlecht aus, wir haben auch irgendwie das Gefühl das er nicht blass aussieht sondern eher leicht gelblich. Sein Bauch ist auch geschwollen, ich fragte ihn heute spaßeshalber Papa bist du schwanger? Er lachte und sagte das glaub ich bald auch, klopfte sich auf den Bauch und das hörte sich schon sehr hohl an. Wir merken halt auch dass er immer schwächer wird. Mir fällt grad ein dass er bis heute Morgen ein Katheder hatte und im Beutel war Urin mit Blut vermischt. Von den ganzen Schmerzmitteln lässt die Konzentration nach und er ist auch öfter verwirrt und bringt viele Dinge durcheinander. Am Freitagmittag habe ich einen Termin bei seiner neuen Ärztin und solange mache ich mir mehr und mehr Sorgen. Oh man was für ein Roman, aber ich wollte euch nichts vorenthalten was wir bis jetzt wissen. Für mich selber habe ich im Moment einfach das Gefühl nur noch zu funktionieren(vor Papa bin ich stark damit er sich nicht auch noch um mich sorgt). Meine Mama ist sehr labil und wir Kinder haben einfach den Eindruck das sie alles beiseite schiebt was Papas Krankheit angeht.
Über Reaktionen von euch in welcher Form auch immer würde ich mich sehr freuen, denn alleine das Lesen hier hat mir schon hin und wieder ein wenig Kraft gegeben.

Liebe Grüße Steffi

schnuffine09
29.02.2012, 23:36
Hallo Steffi,
erstmal willkommen hier, obwohl es kein guter Anlass ist.
Ich komme aus der Angehörigen- Prostata- Krebs- Ecke und habe im Jahr 2009-2010 meinen Vater begleitet.
Ich kann dir nicht viel sagen zu Lungenkrebs, möchte dir und euch aber viel Ktraft wünschen und gebt nicht auf, es gibt so viele unterschiedliche Verläufe, Menschen, denen gesagt wurde, es ist bald vorbei, leben Jahre später noch, andere sterben zu schnell.
Alles ist möglich!
Alles Gute,
Steffi aus Lübeck :-)

Moonlight2011
01.03.2012, 02:54
Hallo Steffi,

das G2, welches Du als Tumorstadium angegeben hast, bezeichnet das sog.
Grading. Damit wird die Aggressivität des Tumors angegeben.

G2 = mäßig differenziert. G1 bietet die beste Prognose, G4 die schlechteste.

Wurde denn auch ein Staging vorgenommen? Also Bezeichnungen mit TxNxMx?
Bei M (Metastasierung) müsste bei Deinem Vater eigentlich M1, vielleicht noch mit einem b dahinter, stehen. Das steht für das Vorhandensein von Metastasen.
Bei N müsste eine 2 oder eine 3 dahinterstehen. Das T (für Tumor) gibt die Größe des Tumors an.

Ich habe gerade noch in einem anderen thread geschrieben, dass Lungenkrebs grundsätzlich heilbar ist, wenn in einem frühen Stadium erkannt. Er ist es nicht immer, aber Lungenkrebs endet auch nicht immer und in jedem Fall tödlich.

Bei Deinem Vater hat der Tumor leider schon "gestreut", es sind ja schon Metastasen vorhanden, und das gleich an mehreren Stellen. Da sieht es leider nicht mehr so gut aus, denn bei Metastasierung befindet sich der Patient schon im (späten) Tumorstadium IV :(.
Und da wird die Chance auf Heilung wirklich ganz ganz klein, leider.
Auch die Angabe "palliative Chemotherapie" zeigt, dass die Tumorkonferenz sich sicher ist, dass es nicht mehr heilbar ist. Palliativ = lindernd, kurativ = heilend.

Ich habe allerdings auch von jemanden hier im Forum gelesen, der trotz Hirnmetastase bei Lungenkrebs schon 7 Jahre nach der Erstdiagnose geschafft hat.

Du musst also leider die Realität annehmen, dass es bei der Mehrzahl von Metastasen nicht mehr wirklich gut aussieht bei Deinem Papa, aber hoffen und wünschen darf man immer.

Und ich wünsche Euch nur das Allerbeste!

Liebe Grüße,
Mona

Steffi1410
01.03.2012, 07:21
Hallo Moonlight,
die Bezeichnung TxNxMx habe ich schon vergeblich in 2 Arztbriefen gesucht. Ein Staging wurde mittels CT gemacht das ist das einzige was ich gefunden habe. Der Tumor ist inoperabel das haben uns die Ärzte schon mitgeteilt. Er sitzt auch schon sehr nah an den Atemwegen so erklärte uns das der Oberarzt in der ersten Klinik, daher wohl auch die extreme Atemnot. Da wäre dann der letzte Ausweg wohl einen Stent zu setzen damit er besser Luft bekommt. Im jetzigen Krankenhaus ist aber im Moment nicht die Rede davon. Mir macht im Moment wirklich große Sorge dass so viele andere Krankheiten dazu kommen. Wie lange macht ein eh schon kranker Körper das alles mit? Wir empfinden auch die Verschlechterung des Allgemeinzustandes als rasant schnell. Beim Husten spuckt er auch ziemlich oft Blut. Es tut weh Papa so zu sehen, er war immer stark für uns und natürlich für meine Mama. Ich bzw. wir möchten auch nicht das er leiden muss. Man sagte uns das die palliative Behandlung nur dafür vorgesehen ist die Lebensqualität die noch verbleibt verbessert werden soll. Im Moment zweifeln wir halt daran weil die Schmerzen nach wie vor da sind und es verschlimmert sich alles so drastisch. Nächste Woche soll er wohl wieder Chemo bekommen, die typischen Nebenwirkungen bleiben im Moment, Gott sei dank, noch aus. Aber die Chemo steht ja auch noch am Anfang. Was meine Mama betrifft die tut mir natürlich auch sehr leid aber ich sage ihr immer egal was wir ( weh wehchen usw .) haben es zählt nur Papa. Sie neigt dazu das sie in extrem Fällen immer zum besten gibt das es ihr schlecht geht. Papa geht mittlerweile offener mit dieser Diagnose um als am Anfang. Da sagte er uns wir sollten allen erzählen er habe einen Bandscheibenvorfall. Ich war entsetzt hat dieser Mann uns doch zum nicht lügen erzogen. Aber es war der erste Schock und mittlerweile spricht er offener darüber. Im jetzigen Krankenhaus fühle ich mich schon sehr allein, bis auf vergangenen Montag haben wir dort noch mit keinem Arzt sprechen können. Papa ist halt verwirrt und ihm ist das alles zu viel was die Ärzte ihm morgens alles sagen. Morgen habe ich aber endlich den Termin mit einer Ärztin und hoffe das sie mir viele Fragen beantworten kann. Mir macht auch Angst das sie am Montag zweimal nach einer Patientenverfügung gefragt haben. Die Ungewissheit ist das was mich so fertig macht. Die Hoffnung gebe ich nicht auf das Papa doch noch mehr Zeit bleibt, aber es wird immer schwerer daran zu glauben. Mein Papa feiert am Montag den 5.3.2012 seinen 69 Geburtstag. Wir haben so viel geplant für ihn, da dachten wir aber er wird zu Hause sein nun liegt er dann wohl doch im Krankenhaus.
@ schnuffine09
Danke für die Wünsche.
Ich finde es toll das hier so viele Menschen sind die selber ihr Päckchen zu tragen haben aber doch auch für viele andere da sind. Aus diesem Grund gefiel mir dieses Forum auch sofort als ich durch meine Googlesuche auf euch hier gestoßen bin.

ange
01.03.2012, 09:23
Liebe Steffi,

am Anfang ist es gerade für den Betroffenen ganz schwer damit umzugehen. Wie sag ich es meiner Familie, wie äussere ich meine Angst usw...Meine SM hatte es damals einfach verdrängt, darüber spricht man nicht. Und das hat sie leider sehr sehr lange getan. Als sie endlich drüber reden konnte, und diese Krankheit akzeptiert hatte, ging es ihr psychisch sichtlich besser, jeder braucht seine Zeit, der Eine kommt gut damit zurecht und kann offen reden, der andere muss sich erstmal für sich damit auseinandersetzen.
Nervt die Ärzte solange, bis ihr endlich erfahrt was ihr wissen wollt. Versucht morgens bei den Gesprächen dabei zu sein, falls möglich. Sagt den Ärzten, das es deinem Vater zuviel ist, wenn er alleine bei den Gesprächen ist, das er das gar nicht alles behalten kann und gar nicht alles aufnimmt. Man muss manchmal leider sehr hinterhersein um Infos zu bekommen. Wir haben auch viel mit der Hausärztin gesprochen, was uns geholfen hat für den Umgang mit meiner SM. ( Wesensveränderung, sie meckerte nur noch rum, nichts war richtig... wie wir am besten mit ihr sprechen sollen, wegen der Verdrängung usw. ) Wir haben gelernt, das sie das einfach gar nicht mehr ist, die Krankheit und die Medis haben sie so verändert. Auch das hatte sich aber wieder gebessert. Wir haben ihre Aussagen nicht mehr so persönlich genommen.
Das nächste Thema war dann die Pflegestufe, Pflegebett, Pflegedienst usw... Sie wollte niemals einen Gehwagen, geschweige denn einen Rollstuhl. Nachher war sie so glücklich damit!! wir haben einfach alles gemacht, ihr das gesagt und am Ende war sie halt doch froh drüber.
Eine Patientenverfügung ist schon wichtig, es kann immer was dazwischenkommen, wo sich dein Vater nicht mehr äussern kann, dann hat er aber die Person festgelegt, die für ihn Entscheiden darf und in seinem! Sinne handelt.
Ich wünsche dir alles Gute, viel Kraft und gib die Hoffnung nicht auf!!!
Liebe Grüsse
ange

Moonlight2011
01.03.2012, 19:06
Mein Papa feiert am Montag den 5.3.2012 seinen 69 Geburtstag. Wir haben so viel geplant für ihn, da dachten wir aber er wird zu Hause sein nun liegt er dann wohl doch im Krankenhaus.


Tja, wem sagst Du das.

Mein Papa hat ja auch ein Bronchialcarcinom (gehabt), ist jetzt chirurgisch entfernt worden.

Er ist vor kurzem 56 Jahre alt geworden und war da auch im Krankenhaus.

Aber es hilft ja alles nichts.
Wenn er dafür wieder gesund wird, dann ist der eine Geburtstag im Krankenhaus auch egal.

LG,
Mona

MaPa15
01.03.2012, 19:59
Hallo,


es tut mir leid, das auch dein Papa diese mist Krankheit hat.

Meine Papa war an seinem letzten Geburtstag zuhause, aber wirklich genießen konnte er das nicht. Ihm ging es nicht gut und er so voll Angst. Er hatte 3 Wochen zuvor die Diagnose Metastasen im Gehirn bekommen.

Ich glaube, es ist egal wo er ist, hauptsache er ist mit euch zusammen. Das finde ich wichtig.

ich wünsche dir sehr viel Kraft und drück dich mal feste


Liebe Grüßse simone

Steffi1410
01.03.2012, 20:26
Hallo zusammen und Danke für die netten und lieben Worte.Wir kommen gerade aus dem Krankenhaus und es geht Papa verdammt schlecht.Muss das jetzt erst mal verarbeiten.Aber ich wollte wenigstens ein paar Zeilen schreiben.Weil es ein schönes Gefühl ist das man nicht alleine ist ...Werde wenn ich morgen den Termin mit der Ärztin hatte mich wieder melden...

LG Steffi

Moonlight2011
01.03.2012, 21:42
Steffi, Du bist stark, Du packst das morgen, egal was die Ärztin Dir sagen wird.

Ich habe von mir immer gedacht, dass ich nicht stark bin, wenn meinen Eltern eine Krebsdiagnose gestellt wird.
Aber ich bin viel stärker als ich dachte.
Natürlich sind da Momente, in denen ich nur heule und mich frage "wie lange noch?".
Aber da sind auch Momente, und die überwiegen zur Zeit, wo ich denke "alles wird gut".

Ich mag mich nicht wirklich damit auseinandersetzen, dass mein Vater jetzt schon sterben könnte. Dass er überhaupt irgendwann mal sterben könnte.
Die eigenen Eltern sind für das Kind immer unsterblich, finde ich.

Das Wichtigste für Deinen Vater ist jetzt, dass Ihr für ihn da seid, ihm zuhört und ihm auch mal eventuelle Dünnhäutigkeit, Aggressivität und Launenhaftigkeit zugesteht. Das ist normal bei Menschen mit solch schweren Erkrankungen.
Das ist schwer auszuhalten, weil man als Angehöriger ja auch mitleidet und mit seinen eigenen Emotionen zu kämpfen hat.

Liebe Grüße
Mona

Steffi1410
03.03.2012, 10:55
Ich wollte mich ja eigentlich gestern melden um zu berichten was die Ärztin uns gestern mitgeteilt hat, aber ich habe den Weg gestern nicht mehr zum PC gefunden. Es war schön das sie die Fragen die ich eigentlich hatte alle von selbst beantwortet hat weil sie uns erstmal auf den neusten Stand bringen wollte.So viel Neues war es dann nicht für uns,aber es war eben intensiver als wenn Papa uns immer berichtet hat von den Visiten.Das was den Ärzten Sorge macht ist das Herz.Papa hat einen Rhytmus von 190 :shocked:,normal ist wohl 60-90.Da liegt im Moment auch die Priorität.Papa bekommt Blutverdünnungsspritzen,die er wohl auch wenn es soweit sein könnte das er mal nach Hause darf weiterhin gespritzt werden müssen.Ich hatte eigentlich verstanden das er auf Macoma umgestellt wird,er nahm vorher ASS zur Blutverdünnung.Denke aber die Spritzen wirken halt besser.Er ist kaum bis gar nicht belastbar er darf ,weil er das unbedingt wollte, nur aufstehen zur Toilette.Da er an ein Langzeit EKK angeschlossen ist wo der Bildschirm im Schwesternzimmer ist könnt ihr euch vorstellen das die Schwestern sehr oft zu Papa ins Zimmer kommen um zu schauen was er alles so anstellt,denn die Werte sind dann wohl ziemlich heftig.Gestern sah er schon nicht mehr so schlecht aus wie noch am Donnerstag.Das hat mich wieder ein wenig beruhigt,wenn man das so nennen darf.Das Atmen bzw.das schlechte Luft bekommen macht ihm immer schlimmer zu schaffen.Das haben die Ärzte auch im Auge so wie die Ärztin mir das mitteilte.Auch das es ihm von Montag an immer schlechter geht.Die ganzen Infusionen wurden,außer das Anthibiotika,gestern abgesetzt.Papa hat Wassereinlagerung die man nun versucht mit Tabletten in den Griff zu bekommen.Mein Papa hat 5 kg zugenommen obwohl er nicht ißt.Den Verdacht hatte ich schon etwas länger mit der Wassereinlagerung denn der Bauch sah schon etwas länger so aus das dort evtl.Wasser vorhanden ist.Wenn die Tabletten nicht wirken wollte man schauen ob in der Lunge Wasser ist und dort dann das Wasser rausziehen,ebenfalls dann den Bauch punktieren.Zum Thema Bluthusten war meine Befürchtung auch richtig das es vom Tumor kommt.Neue MRTs und Röntgenbildder sind aber erst vorgesehen wenn der 3.Zyklus der Chemo abgeschlossen ist.Es sei denn Papa geht es in den nächsten 3-4 Tagen weiterhin schlechter dann werden diese schon vorher gemacht.Zur Chemo die ja eigentlich für nächste Woche im 1.Zyklus das letzte Mal laufen sollte,die wurde jetzt erstmal abgesagt halt wegem dem Herzen.Papa hat wohl auch die Art Krebs wo die Chemo manchmal nicht gut anschlägt sagte die Ärztin.Nochmal auf die Belastbarkeit kam dann in diesem Gespräch mein Mann und er fragte wie es denn mit Besuch für Papa aussieht,ob es ihn zu sehr anstrengen würde wenn er viel Besuch bekommen würde.Ich ergänzte das dann eben in Hinsicht auf Montag wegen Papas Geburtstag.Sie sagte wir sollen ruhig alle kommen lassen denn ,sie entschuldigte sich dafür ,das es sein letzter Geburtstag sein wird.
Ich sage jetzt mal so wir sind jetzt nicht viel schlauer wie vor (denn vieles wußten wir schon) dem Gespräch aber doch beruhigter.

Meine Schwester und ich haben beschlossen unsere Mama heute Abend mit zu einem Konzert zu nehmen.Haben das gestern Papa gesagt und er hat sich gefreut das sie mit geht.Er sagte ich sage ihr ja immer das sie all das weiter machen soll wie vorher auch.Fällt ihr aber sehr schwer und ich kann es verstehen.Ich hoffe einfach nur das sie alle Recht haben das es auch mir gut tun wird mal was anderes zu sehen,auch wenn ich heute Abend nicht so bin und es genießen werde bevor Papas schwere Krankeit zur Diagnose kam.


@ Mona

Danke für deine aufmunternden Worte,meine Geschister sehen mich auch als stark an.Ich dagegen fühle mich schwach und vor allem hilflos.Was mich aber auch wieder hoch kommen läßt ist der Gedanke das ich für Papa da sein muß und vorallem will.

@ Simone auch dir Danke für deine Worte.

Wünsche euch ein schönes Wochenende

Liebe Grüße Steffi

ange
03.03.2012, 16:49
Liebe Steffi,

da habt ihr es ja geschafft, endlich das Gespräch... auch wenn es nicht viel Neues gab, Erleichterung bringt es trotzdem.
Es tut mir leid, das es deinem Papa so schlecht geht. Das mit dem Herzen ist wirklich ein Jammer... Denn wenn das Herz schwach ist, schafft der Körper es nicht mit der Chemo fertig zu werden...Ich hoffe für euch das die Ärzte das in den Griff bekommen und er seine Chemo fortsetzten kann.
Geniesst den heutigen Abend, versucht eure Sorgen einen Moment auszublenden das will dein Papa bestimmt auch!! Tankt neue Kraft und schenkt ihm einen schönen Geburtstag!!
Ich wünsche euch, das dein Papa bald nocheinmal nach Hause kann und es ihm wieder besser geht.
Viel Spass heute Abend, und mach dir kein schlechtes Gewissen!! Es ist gut, wenn du dich auch mal amüsieren gehst, so hast du neue Kraft für deinen Papa!
Alles liebe Ange

ange
06.03.2012, 09:31
Hallo Steffi,

wie geht es deinem Papa?

Und wie war euer Abend? Ich hoffe ihr konntet ein wenig abschalten und habt neue Kraft getankt.

Liebe Grüsse
ange

Steffi1410
06.03.2012, 09:47
Hallo zusammen,
ich wollte euch kurz berichten wie Papas Geburtstag gestern war. Er hat sich sehr gefreut das wir alle da waren. Alle heißt meine 2 Brüder, meine Schwester, meine Mama und auch die Enkelkinder konnten Papa noch mal besuchen. Es war ganz schön was los, da wir mit 4 Geschwister sind alle verheiratet und alle Kinder haben (13 Enkel an der Zahl), haben wir aber zugesehen das wir in Etappen Papa besuchten. Denn am Sonntag ging es ihm gar nicht gut, er war sehr verwirrt und konnte sich an einiges was an diesem Tag geschehen war nicht erinnern. Er strengte sich sehr an, so sehr das es mir schon weh tat und ich sagte: Ist nicht schlimm Papa, es kommt gleich bestimmt wieder was du sagen wolltest. Da liefen ihm die Tränen runter. Was mir natürlich das Herz brach und ich sagte Mensch wenn ich so viele Medis nehmen müsste wie du, würde ich hier nur noch high durch dein Zimmer fliegen. Das brachte ein Grinsen auf sein Gesicht. Es ist im Moment ein Auf und Ab, mal hat er den Umständen entsprechend gute Tage und dann ohne Vorwarnung geht es ihm wieder sehr schlecht. Es gab gestern auch eine Röntgenuntersuchung, wir vermuten wegen der Wassereinlagerungen. Ich frage mich nur ob man da nicht sehen kann ob der Primärtumor in der Lunge zum Stillstand gebracht wurde oder ob er weiter wächst. Ich als Laie denke wohl das es eben wegen der Wassereinlagerung schwierig sein wird da was genaueres zu sagen. Viel mehr kann ich leider nicht berichten, denn das Herz ist immer noch nicht in Ordnung so das man die Chemo evtl. weiter laufen lassen könnte. Ich habe einfach nur Angst das das Herz immer schwächer wird und es nicht mehr schafft den geschwächten Körper von Papa im Rhythmus zu halten.

Das war es dann heute von mir. Ich melde mich wieder sobald es eine Veränderung geben wird, ich hoffe natürlich weiter das diese positiv sein wird.

Liebe Grüße Steffi
@ all Danke für die vielen Wünsche die mich immer wieder trösten und aufbauen.

@ Ange Da haben wir wohl fast zeitgleich geschrieben ;-).Der Konzertabend war sehr schön.Auch Mama gefiel es am Anfang war es schwer für sie aber sie hat dann doch ein wenig abgeschaltet.Also war es die richtige Entscheidung.

Jasofe
06.03.2012, 18:49
Ach Steffi, ich kenn das auch. Das Auf und Ab der Gefühle von dir, deinem Papa und deiner Familie.

Ich denke, du machst es genau richtig. Ich kann schon gut verstehen, wenn KLeinigkeiten einem die Tränen in die Augen treiben und man sich so sehr über einen "guten" Tag freut.

Alles Liebe für dich, deinen Papa und deine Familie

Steffi1410
10.03.2012, 09:20
Heute mal wieder ein kleiner Bericht von mir.Ich sitze hier und warte das unser Telefon bimmelt, denn heute wird Papa wohl für einige Zeit (ein Paar Tage) aus dem Krankenhaus entlassen.Gestern haben wir das Wohnzimmer für ihn hergerichtet.Er hat ein Sauerstoffgerät vom Doc verschrieben bekommen und ich habe alles fertig installiert und angeschlossen, damit er es sofort nutzen kann wenn er in der 2ten Etage angekommen ist.Ich freue mich darüber das er heim darf, aber gleichzeitig begleitet mich Angst um ihn. Als er das letzte Mal daheim war ging es ihm rapide schlecht.Beruhigend ist im Moment einfach nur das er das Sauerstoffgerät für zu Hause bekommen hat und eins für unterwegs.So quält ihn es wenigstens nicht zu sehr das er kaum Luft bekommt.Ansonsten ist alles beim alten geblieben, es gibt Höhen und Tiefen.Über die Medikamentenumstellung usw.werde ich erst später berichten können, wenn ich die Enlassungspapiere in der Hand halte.
Ich wünsche euch allen ein schönes Wochenende so weit es geht.

Liebe Grüße Steffi

Rachel
10.03.2012, 17:04
liebe steffi, ich wünsche dir ein paar schöne tage mit deinem papa zu hause. ich hoffe das es ihm gut geht und das ihr die tage gemeinsam genießen könnt.

alles liebe für euch
gitti

JessyHH
10.03.2012, 18:48
Hallo Steffi,
ich kann so gut verstehen wie es dir geht... wir haben die Diagnose großzelliges Bronchialkarzinom mit Hirnmetastasen seit ende Juli und uns begleitet seit dem auch ein stetiges auf und ab. Man funktioniert nur noch und kann garnicht mehr genau sagen wie es einem selber überhaupt geht. :confused:

Schön ist ja aber erstmal auf jeden Fall dass dein Papa nun erstmal nach Hause darf. Sicher tut es ihm auch wieder gut ein wenig "Alltag" in vertrauter Umgebung zu haben.

Ich wünsche euch nur das beste und drücke euch alle Daumen.

Fühl dich gedrückt :knuddel:

Steffi1410
11.03.2012, 15:42
Hallo ihr Lieben,

danke erstmal für die lieben Worte.Man schöpft wirklich Kraft hier wenn man meint man liegt am Boden.

Papa geht es den Umständen entsprechend mal gut, mal wieder etwas schlechter.Im Moment macht ihm aber was zu schaffen wo ich euren Rat sehr gut gebrauchen könnte.

Wir haben ihn ja gestern aus dem Krankenhaus abgeholt, das er sich gefreut hat mich und meine Schwester zu sehen ( um ihn abzuholen ) brauche ich nicht beschreiben.Meine Eltern wohnen im gleichen Haus wie mein Mann und ich ,was sehr von Vorteil ist. Allerdings wohnen sie in der 2.Etage und das ist auch mein bzw.Papas Problem.Er schafft es kaum bis gar nicht mehr die Treppen zu steigen.Wir haben gestern sehr sehr lange gebraucht bis er endlich oben angekommen ist.Nach dem er dann endlich sein Sauerstoffgerät in Betrieb nahm und er sich ein wenig erholt hatte sagte er unter Tränen : Wir müssen hier raus!Ich kann das nicht mehr und will doch nicht nur in der Wohnung bleiben.
Das es uns allen das Herz brach könnt ihr euch vorstellen.Meine Eltern sind nächsten Monat 44 Jahre verheiratet davon leben sie 43 Jahre in diesem Haus bzw.Wohnung.Ich google seit gestern rum ob es nicht irgendeine Möglichkeit gibt Papa zu helfen das sie die Wohnung nicht aufgeben müssen.Wir wären bereit ihn mit einem passenden Hilfsmittel rauf und runter zu tragen.Nur muss es ja auch handlich sein.Treppenlift kommt nicht in Frage da er viel zu teuer ist.
Weiß einer von euch ob es so eine Art leichten aber sicheren Stuhl gibt womit wir das bewerkstelligen können?Ich bin am Ende mit meinem Latein und möchte meinem Papa doch so gerne helfen.

Liebe Grüße Steffi

Dirgis2009
11.03.2012, 17:43
Hallo Steffi1410,
ich habe seinerzeit - als ersten Schritt - für meinen Vater ein Rezept
von seinem Hausarzt für einen Rollstuhl besorgt. Dann habe ich
bei Ebay ein Alber Scalamobil (Treppensteiger) ersteigert. Da an
dem Rollstuhl eine entsprechende Halterung für das Scalamobil
angebracht werden muß, habe ich auch hierfür ein Rezept besorgt
Nach Verhandlungen mit der KK wurde dies genehmigt. (Hatte ja schon
das Scalamobil auf eigene Kosten erworben - 180,--€ -). Im schlechtesten
Fall müßte die Montage der Halterung selbst bezahlt werden (ca. 450,--€).
Das Sanitätshaus das den Rollstuhl geliefert und die Halterungen
angebracht hat, hat - kostenfrei - auch das gebrauchte Scalamobil
auf Funktionalität überprüft, so daß ich von daher auch Sicherheit
hatte.
Würde mich freuen, wenn ich helfen konnte.
LG

Steffi1410
14.03.2012, 13:31
Hallo Dirgis2009 und ein Hallo an alle,

dank deines Tipps haben wir jetzt einen Rollstuhl beantragt (Rezept vom Arzt) und auch ein Pflegebett (ebenfalls Rezept vom Arzt).Die Ärztin von meinem Papa hat sogar alles in die Wege geleitet das wir endlich die Pflegestufe beantragen können.Heute war ich dann bei der Krankenkasse um dort alles zu regeln.Gut war auch das ich alle Vollmachten bei mir hatte und ich jetzt bei der Krankenkasse die Ansprechpartnerin bin.Die Sachbearbeiterin hat mit mir für die Pflegestufe alles ausgefüllt was nötig war, das war sehr hilfreich.Auf Nachfrage von mir wie lange es denn nun dauern würde bis der Rollstuhl und das Pflegebett geliefert werden würden sagte sie das geht jetzt alles sehr schnell.Ich bin da frohen Mutes denn alles andere wie z.b. das Sauerstoffgerät ging ja auch recht fix.Es kommt auch noch jemand zu uns bzw.zu Papa nach Hause von der Krankenkasse um ein Gutachten zu erstellen.Das wäre aber ein normaler Ablauf.Im Grunde heute auch für Papa ein schöner Tag,da viele Dinge erledigt wurden die ihn doch recht viel belastet haben.So auch das die Pflege durch mich gewährleistet ist und nicht ein Pflegedienst zu ihm kommt.Denn er möchte von uns/mir gepflegt werden.Diesen Wunsch werde ich solange es irgendwie möglich ist auch erfüllen.

Also noch mal vielen Dank Dirgis für deinen hilfreichen Tipp.:remybussi

Liebe Grüße Steffi

Mirilena
14.03.2012, 14:39
Liebe Steffi,

da hast du ja bereits eine ganze Menge erledigt! Super gemacht!!! Was den Gutachter angeht, kann ich euch nur raten, eine schriftliche Aufstellung zu machen, was genau ihr alles am Tag für deinen Papa tut (auch wenn es euch noch so nebensächlich erscheint). Man vergisst sonst so vieles, wenn der Gutachter vor einem steht. Und könnt ihr offen mit deinem Vater sprechen? Er wird es nicht gern hören, aber am besten wäre es, wenn er nicht mehr so viel selbständig erledigen kann... Verstehst du, was ich meine? Je weniger er kann, desto "besser" für die Pflegestufe. Man darf nicht vergessen, dass der Gutachter ja nur eine Momentaufnahme macht. Ihr solltet euch auf jeden Fall vorher besprechen, absprechen und überlegen, was für Fragen auf deinen Vater zukommen. Beispielsweise, ob er sich selbst waschen kann, anziehen, duschen etc. Außerdem könnt ihr euch überlegen, ob dein Vater weitere Hilfsmittel benötigt. Beim Pflegebett unbedingt daran denken, dass dein Papa eine Weichlagerungsmatratze benötigt (bei Knochemetas wichtig!). Mein Vater war Privatpatient und da war das Ganze ziemlich kompliziert, aber über die Beratungsstelle Kompass hatte ich eine großartige Beraterin!
Wenn du deinen Vater selbst pflegst, dann beantrage unbedingt eine kombinierte Pflegeleistung. Das bedeutet, dass du sowohl einen ambulanten pflegedienst beautragen kannst als auch selbst pflegen oder eine Kombination aus beidem. Wir hatten das auch und ich denke, dass es sehr sinnvoll ist.

Ansonsten wünsche ich, dass deinem Papa die Tage daheim gut tun und ihn seelisch aufmuntern werden! Auf jeden Fall, denn ihr seid eine großartige Familie!

Alles Liebe
:knuddel:
Miriam

Steffi1410
14.03.2012, 18:11
Hallo Mirilena,

wir können mit Papa ganz offen sprechen.Er will auch immer das wir nichts beschönigen.Wegen dem Gutachter hatte ich schon mit ihm gesprochen und kurz erklärt was auf uns zu kommt von wg was er alleine kann usw.Ich erklärte ihm das es besser sei das er sagt das er vieles nicht mehr kann, auch wenn es sein sturer Kopf und Stolz meist nur ist der ihn noch alleine zur Toilette gehen läßt.Mir wird immer ganz anders wenn ich das sehe und möchte ihn manchmal einfach unter den Armen packen und helfen,aber er will das nicht und ich lass ihn so weit es eben geht.Das mit der Matratze wurde Gott sei dank schon auf dem Rezept vermerkt inkl.Diagnose.

Heute fühle ich mich einfach nur ausgelaugt und ko.Ich weiß das ich meine Kräfte sammeln muss,aber es ist nicht einfach abzuschalten.

Liebe Grüße Steffi

JessyHH
14.03.2012, 18:27
Hallo Steffi,
habe heut garnicht viel zu sagen aber möchte dir ganz viel Kraft wünschen und dich fest umarmen.
Du machst das super!

Steffi1410
14.03.2012, 20:57
Danke schön Jessy :remybussi

ange
15.03.2012, 11:16
Hallo Steffi,

da habt ihr ja wirklich viel geschafft in kurzer Zeit!
Ja der Gutachter muss kommen und gucken, und es stimmt, dein Vater sollte nicht aus "falschem" Stolz so tun, als wenn er noch viel könnte. Eher noch mehr sagen, was er nicht kann. Bei der Diagnose allerdings bekommt ihr die Pflegestufe definitiv.
wie wäre es, wenn ihr vielleicht noch ein Rezept für einen Gehwagen holt. So kann er dann ja noch mal eine Runde durch die Wohnung drehen wenn ihm danach ist, bleibt ein wenig in Bewegung und ihr müsst nicht Angst haben, das er umfällt. Das war für meine SM super! So konnte sie wenigstens mal alleine aufstehen und zum klo oder mal die Beine Bewegen. Wenn sie Pause brauchte, hat sie sich einfach auf den Gehwagen gesetzt. Das wäre ja auch noch eine Option für deinen Papa. Er will sich ja bewegen...
Ich denke auch das ihr schauen solltet, ob ihr so eine kombinierte Pflege machen könntet. Denn es wird viel auf dich zukommen, und auch du wirst mal eine Pause brauchen. Wir haben meine SM auch zu Hause gepflegt. Bis zum Schluss, aber nachher ging es nicht mehr allein. Und sie wollte später auch lieber vom Pflegedienst gewaschen werden usw...
Ich wünsche dir viel Kraft, und finde es toll, das du das auf dich nimmst und deinem Papa so gut zur Seite stehst wie es nur geht!!!--- Denn selbstverständlich ist das nicht.
Alles Liebe
Ange

Steffi1410
15.03.2012, 15:45
Hallo Ange...

danke für die lieben Worte erstmal. Einen Gehwagen(Rollator) hat Papa ja schon aber er steht wirklich nur noch auf zur Toilette und will patu seine Krücken nehmen weil er ,so sagt er,damit besser klar kommt.Der Rollator wird auch jetzt wieder abgeholt vom Sanihaus.Ich hoffe nur das der Rollstuhl und das Pflegebett bald geliefert werden.Das Bett ist echt nötig Papa liegt auf der Couch (Ehebett geht gar nicht)und das geht bald auch nicht mehr.Er quält sich rum und mir bricht es das Herz weil ich nichts tun kann.
Heute war ich dann auch das erste Mal wieder arbeiten.Konzentrieren konnte ich mich gar nicht,liegt vielleicht auch daran das ich vor der Arbeit bei Papa war und es ihm nicht gut ging.Er schläft im Moment mehr als das er wach ist.Fernseh schauen war früher ein Hobby von ihm,das interessiert ihn überhaupt nicht mehr.
Mit dem geteilten Pflegedienst hatte ich gestern bei der Krankenkasse nach gefragt ob man das später wieder ändern könnte,,also das ich erstmal alleine und später dann ein profesioneller Dienst das pflegen mit über nimmt.Sie sagte das wäre kein Problem.

Eine Sorge habe ich da noch.Heute morgen als ich bei ihm war um ihn zu spritzen sagte er mir es wäre ihm so komisch ,,er würde mich klar sehen aber alles was neben mir ist sieht er verschwommen.Das macht mir schon Angst....


Liebe Grüße Steffi

Mirilena
15.03.2012, 20:57
Liebe Steffi,

du machst das wirklich toll und hältst dich unglaublich wacker! Was musst du deinem Vater spritzen? Etwas gegen Thrombose?
Dass er so müde ist und keine Lust mehr auf Fernsehen hat kenne ich auch von meinem Vater. Er ist auch immer wieder eingenickt und ein Besuch hat ihn sehr erschöpft, so dass er anschließend schlafen musste. Außerdem war das Ruhebedürfnis sehr groß, deshalb kein Interesse an TV oder Musik. Im Krankenhaus hat er jedoch dankbar meine Hörbücher gehört und ist so mit Hape Kerkeling nach Santiago de Compostela gepilgert.
Ich denke, dieser Krebs schlaucht unheimlich. Bekommt dein Papa starke Schmerzmittel? Wenn ja, könnte es sein, dass sie diese Seh- oder Wahrnehmungsstörung auslösen.

Ich wünsche dir einen entspannenden Abend, soweit das möglich ist!
Liebe Grüße
Miriam

Steffi1410
15.03.2012, 22:25
Hallo Miriam,

ja die Spritzen sind Thrombosespritzen 2x täglich muss ich ihm sie geben.Er muss jede Menge Schmerzmittel nehmen ich liste sie hier mal auf:

Medikation bei Entlassung:
Delix 5 mg 1-0-0
ASS 100 mg 1-0-0
Metoprolol 50 mg 2-0-1
Pantozol 40 mg 0-0-1
Novalgin 500 mg Tbl. 4 x täglich
Fortecortin 4 mg 1-1-0
Oxygesic 20 mg 3 x täglich
Oxygesic akut 10 mg bei Bedarf
Neurontin 300 mg 3 x täglich
Movicol Btl. 1-1-0
Mucositisprophylaxe mit Salviathymol und Nystatin 4 x täglich
ACC long 1-0-0
Inhalation mit Mucosolvan und Atrovent 3 x täglich
Clexane 0,6 ml subc. 1-0-1


hinzu kommt für morgens noch eine zusätzliche Wassertablette ich glaube die heißt Torasemid.Diese bekam er am Dienstag nachträglich von der Hausärztin verschrieben weil seine Füße geschwollen waren.

Ich bemerke auch das wenn ich oben bin er sich bemüht wach zu bleiben,ich sage dann immer ist nicht schlimm Papa wenn du schläfst dein Körper und du brauchen Ruhe.Er grinst dann und sagt ja schlafen ist immer gut und gesund.


Ihr seid alle so lieb und nett hier und helft mir wirklich mit euren Antworten,dabei habt ihr alle selber ein schweres Päckchen zu tragen.Ich würde auch gern dem ein oder anderen helfen ,aber ich glaube ich bin noch nicht soweit das ich mit Ratschlägen zur Seite stehen kann,,das tut mir sehr leid.:embarasse

Wünsche euch allen einen schönen Abend

Liebe Grüße Steffi

ange
16.03.2012, 06:59
Guten Morgen Steffi,

also erstmal... hier muss dir gar nichts leid tun!!! Dafür ist das Forum da, und wenn du soweit bist, wirst auch du sicherlich mal jemandem mit Tipps beistehen können... oder einfach nur mit aufmunternden Worten.

Ich schreibe hier eigentlich nur noch recht selten zu den Themen, aber bei einigen habe ich damals mitgelesen und verfolge das heute noch, bzw.schreibe mal in eigender Sache... ja und dann lese ich manchmal einen thread, der mir so bekannt vorkommt und dann versuche ich zu helfen mit den Erfahrungen, die ich gemacht habe als meine SM erkrankt ist.

Das mit dem Sehen kann von den Medikamenten kommen. Im Kopf haben sie ja keine Metastasen gefunden, oder?, was ja schon mal gut ist.
Trinkt dein Papa genug? Denn auch das ist ganz wichtig!Zu wenig Flüssigkeit kann auch mal Sehstörungen auslösen.

Einen schönen Tag für euch und alles Liebe
Ange

Mirilena
16.03.2012, 10:32
Liebe Steffi,

ange hat Recht! Ist doch wohl klar, dass du in dieser Situation nicht anderen Menschen noch hilfreiche Tipps geben kannst. Mir geht es so wie ange, ich hoffe auch immer, dass ich euch irgendwie weiter helfen kann mit kleinen Dingen. Manchmal funktioniert das, wenn krankheitsverläufe ähnlich sind. Oder man jemandem einfach nur mitteilt, dass man sich genauso gefühlt hat. Dann fühlen wir uns alle nicht so allein und hilflos! Mir geht es zumindest so. wenn ich weiß, dass andere ähnlich empfinden, dann weiß ich auch, dass ich mit meinen Sorgen, Ängsten und Verwirrungen nicht allein bin und verstanden werde. Allein das ist schon eine Bereicherung.
Mensch, dein Papa muss aber auch sehr viele Medikamente nehmen, der arme Kerl! Ist Oxygesic auch ein Morhinhaltiges Medikament? Mein Papa hatte Durogesic. Als er heim kam 125 mg Pflaster alle 72 Stunden, aber zum Schluss dann 175 mg. Außerdem Arcoxia, Dexamethason, PAntozol, Novalgin (die Tropfen sollen eine sehr gute Ergänzung zu Morphin sein), MCP, Haldol, Remestan, Sevredol und Ondansetron (diese Tabletten sind großartig, wenn einem übel ist! Man legt sie einfach unter die Zunge und sie haben innerhalb von Minuten geholfen!) Und die letzten Tage bekam er dann auch Tavor (zur Beruhingung, weil er ja kaum mehr schlafen konnte, immer nur ca. 1 Stunde am Stück). Thrombosespritzen hat auch mein Papa von Anfang an bekommen, d.h. so lange er konnte, hat er die sich selbst gespritzt.
Der Tipp von ange mit dem Trinken ist auch gut! Mein Vater hat eigentlich immer nur Wasser getrunken und davon reichlich. Kohlensäurehaltige Getränke oder Wasser ging gar nicht und Säfte waren ihm aufgrund der veränderten Geschmacksnerven allesamt zu sauer.
Ach mensch, ich wünsche euch, dass dein Papa sich ein wenig berappelt. Aber ich bin mir sicher, dass auch wenn er körperlich sehr geschwächt ist, es ihm seelisch einfach nur gut tut, daheim zu sein. Das ist einfach so viel angenehmer als im Krankenhaus!
Und du versuch mal, am Wochenende auch ein paar Sonnenstrahlen zu tanken! Du brauchst ein wenig Licht und Wärme, um Energie aufzutanken. Und zwischendurch musst du immer mal an dich selbst denken!!! Das ist gaaaaaanz wichtig! Schließlich bist du auch noch da und meist schraubt man seine eigenen Bedürfnisse sehr, sehr weit zurück, bis man sie halbwegs vergisst. Ich fühlte mich sogar schlecht, wenn ich mich zwischendurch mal für ein paar Stunden amüsieren konnte. Dabei ist das so wichtig, das Lachen nicht zu verlernen. Also, raus in die Natur und Sonne tanken!!! Versprochen?!
:pftroest: Miriam

bifi65
16.03.2012, 11:45
Liebe Steffi,

Oxygesic ist ein Schmerzmittel, gehört zu den Opioiden und kann als Nebenwirkung müde machen und auch Sehstörungen sind beschrieben. Vielleicht ist das der Grund der Sehstörungen, aus der Ferne kann man dies natürlich nicht definitiv sagen. Mal beobachten und ggf.mit dem Arzt sprechen.

Ansonsten finde ich es toll, wie ihr euch um euren Vater kümmert!!! Es ist schön, dass er zu Hause sein kann und wenn er viel Schlaf braucht, dann macht das doch nichts... :) Wenn Fernsehen inzwischen zu anstrengend ist, reicht ihm vielleicht schon eure Unterhaltung als "Tagesprogramm".

Ich wünsche euch alles alles Gute und viele liebe Grüße von
Birgit

mai-regen
18.03.2012, 17:30
Hallo Steffi,
wenn ich deine Zeilen hier lese,ist es wie ein Abbild meines eigenen Lebens.Bei mir ist es meine Mum,sie hat auch Lungenkrebs,wir wissen es seit September 2011.
Außer einer symptomatischen Bestrahlung wurde nichts mehr gemacht.Die Onkologin sprach von ein paar verbleibenden Monaten.Die Aktion Pflegestufe haben wir auch gerade geschafft,war problemlos.Jetzt war meine Mum für eine Woche im Krankenhaus,da sie auch noch He Lungenentzündung bekam.In der Zeit haben wir die Wohnung umgeräumt,Pflegebett,Toilettenstuhl,Sauerstoff,na, wie du halt auch.
Da die Luft Not doch zu gravierend war,wurde sie im KH auf orales Morphin eingestellt,also kein Pflaster,wie dein Dad sondern bei Bedarf zum trinken.Und es geht ihr gut!!!
Keine Übelkeit oder Verwirrtheit, sie bekommt besser Luft,hat keine Schmerzen mehr.Davor war es wie bei euch,nur gelegen,geschlafen,traurig und hoffnungslos.
Sie hatte allerdings auch psychologische Betreuung im KH.Und durch das Morphium in kleinster Dosierung ist sie...naja,wie leicht angetrunken...aber voll orientiert,nicht benommen,eher so,als wäre die Krankheit nicht mehr so präsent,sie ist froh,uns um sich zu haben und die Pflege ist für uns auch leichter geworden.Ich will meine Mum auch so lange es geht selbst pflegen.
Sorry,dass ich hier in deinem Tread so viel von mir schreibe.Ich dachte nur,dieses orale Morphium wäre für deinen Dad event.auch was,statt des Pflasters.
Liebe Grüsse von Tochter zu Tochter,
Sylvia

Steffi1410
19.03.2012, 20:30
Hallo Sylvia,

erstmal tut es mir sehr leid das du das gleiche durchleben muss mit deiner Mama wie ich mit meinem Papa.
Du hastt was von Pflaster gschrieben,aber Papa bekommt kein Pflaster er bekommt alles in Tablettenform.

@ All

Heute war mal wieder einer der weniger guten Tage für Papa und auch für mich.
Papa`s Schmerzen werden täglich schlimmer.Heute Abend war es so schlimm das er sogar geweint hat vor Schmerzen.Ich sitze hier und während ich so schreibe merke ich einfach das meine Kraft nach lässt und das darf nicht passieren.Ich muss doch stark sein für ihn und auch für Mama.Heute musste ich mich auch über die Praxis von Papas Hausärtzin aufregen.Das Pflegebett bzw.die Bewilligung bedarf wohl noch ein ausfüllen des Hausarztes.Die nette Frau von der Krankenkasse sagte mir sie hat das per Fax zur Praxis geschickt und im Grunde müßte der Arzt nur 3 Kreuze machen unterschreiben und zurück faxen.Soweit so gut.Mama ist dann extra hin (auf anraten der Krankenkasse) und dachte ok wenn man selber vor Ort ist geht einiges schneller.Aber was ich dann hörte als sie zurück kam raubte mir die Luft.Da sagen die da echt sie hätten auch etwas anderes zutun wie Faxe zu beantworten.Hallo?Das kann es doch wohl nicht sein.
Die Bewilligung des Rollstuhls ist wohl durch und an unser Sanitätshaus weitergeleitet worden.Heute habe ich auch das Rezept für einen Toilettenstuhl eingereicht.Ich hoffe das dieser nicht allzu sehr auf sich warten lässt.
Ich sehne so den Freitag herbei,denn dann haben wir einen Termin im Krankenhaus wo Papa ja auch behandelt wird.Ich habe die Worte der sehr lieben Ärztin noch im Ohr und im Moment schallen sie immer wieder mit voller Wucht hin meinen Kopf:Palliative Behandlung heißt das wir ihrem Vater noch ein würdiges restliches Leben ermöglichen wollen.
Wer ihn sieht weiß genau ohne viele Worte das es nicht würdig ist so wie er sich quälen muss.Den Schock der Diagnose habe ich verdaut und ,wenn man sowas kann, mich damit abgefunden,aber das was ich jetzt sehe das ist das was mich fertig macht.Ein starker Mann verliert immer mehr ich nenne es mal seine Würde und vorallem seinen Stolz.

Liebe Grüße
eine traurige und kraftlose Steffi

JessyHH
19.03.2012, 20:36
Hallo meine liebe...
ich habe gerade leider garkeine aufbauenden Worte im Gepäck aber möchte dir trotz alledem eine Umarmung und ein großes Kraftpaket senden! :knuddel:

Mirilena
19.03.2012, 21:06
Ach liebste Steffi, ich weiß so gut, was du meinst! Es bricht einem das Herz! Man kann sich gedanklich noch so sehr mit allem befasst und abgefunden haben, doch wir haben keine Kontrolle über unsere Gefühle. Und es tut einfach unsagbar weh, einen geliebten Menschen "verfallen" zu sehen. Aber ich denke, dass dein Papa seine Würde nicht verlieren wird, so lange ihr für ihn da seid und für ihn kämpft. Auch wenn er eines Tages womöglich kaum noch etwas selbstständig wird machen können, wenn ihr ihn liebevoll umsorgt, dann gebt ihr ihm damit seine Würde und das ist sehr, sehr viel.
Und ich finde, dass du auch nicht immer stark vor deinem Papa sein musst. Ich für meinen Teil konnte es nicht, ich musste auch mal vor meinem Papa weinen. Dann haben wir eben beide geweint und uns gegenseitig getröstet. Es ist so schwer, immer die Tränen zurückhalten zu müssen. Lass sie gelegentlich einfach fließen. Dein Papa wird das verstehen! Und Stärke manifestiert sich nicht darin, immer seine Gefühle unter Kontrolle zu haben... Du bist eine so starke und tolle Frau! Da darfst du dir gern erlauben, auch mal zu weinen. Keine Angst, es hört auch wieder auf!

Und die Hausarztpraxis deines Vaters: unglaublich, dass man dort so deiner Mutter begegnet ist. Wie gedankenlos!!! Aber es kostet dich nur deine Energie, dich über so dumme Menschen zu ärgern. Du wirst sie nicht ändern und sie sind es nicht wert, dass du noch einen Gedanken an sie verschwendest. Ich kann deine Wut nur zu gut verstehen (ich bin dir da sehr ähnlich), doch ich arbeite jetzt jeden Tag an mir, mich nicht immer von so dummen Menschen aus der Fassung bringen zu lassen bzw. mich über sie aufzuregen. Sie sind es nicht eine Minute unseres Lebens wert!!!

Liebe Steffi, ich wünsche dir weiterhin die Kraft, die du bis jetzt bewiesen hast und wie ich heute schon mal schrieb... (ich sollte einen Roman verfassen;-))) Im nachhinein wirst du spüren, dass du das Richtige getan hast und dass es gut war. Und es gibt dir auch etwas zurück, dass du deinen Papa begleitest. Glaub mir das, ich habe es so erfahren.

Ich schicke dir eine liebe Umarmung
Schlaf gut
Miriam :remybussi

mai-regen
19.03.2012, 21:55
Liebe Steffi,ich war so erschrocken,zu lesen ,dass es deinem Papa so schlecht geht.Das mit dem Pflaster hab ich verwechselt,sorry,das stand irgendwie in der Antwort von Miriam.
Aber wenn dein Papa solche Schmerzen hat,das er weint,dann haut was mit der Dosierung nicht hin! Er nimmt ja wirklich ne Menge Tabletten.Wer kontrolliert das denn? Ich denke,das Hausärzte mit sowas oft überfordert sind.
Und ich empfehle euch dieses Morphium zum Trinken,meine Mum hat es bei Bedarf,also kann sie sich jederzeit selbst helfen,wenn sie Schmerzen hat.
Diesen Stress mit den Pflegeutensilien hatten wir auch,Miriam hat dazu schon alles gesagt,was man sagen muss.
Habt ihr schon einen Palliativmediziner mit im Boot?
Ich wünsche dir und deinem Papa aus tiefsten Herzen,das ihr einen Weg findet,ihm die Schmerzen zu nehmen,es gibt so viele Möglichkeiten,bis hin zu Schmerzpumpen.Die Krankheit und ihr Ausgang ist wirklich furchtbar genug,aber als Tochter mitzuerleben,wie der einst so starke Held ihrer Kindheit,der Fels in der Brandung,vor Schmerzen weint,das kann man nicht aushalten.
Ach Steffi,das hab ich alles auch noch vor mir.Komm,ich drück dich mal.:pftroest:
Sylvia

Jasofe
19.03.2012, 21:59
Bin selber MFA (Arzthelferin) und mir fehlen die Worte bei dem , was du geschrieben hast. Unfassbar. Und das war quasi eine Kollegin von mir, wenn auch in einer anderen Stadt.

Ich hoffe, das es jetzt nicht mehr so viele Schwierigkeiten geben wird.

Alles Gute für euch
Jasofe

Steffi1410
19.03.2012, 22:08
Liebe Sylvia,
das mit den kontollieren der Medikamenten mache ich.Natürlich nach Plan.Dieses Oxygesic akut 10 mg steht auf den Entlassungspapieren bei Bedarf, der bzw.die Hausärztin schrieb noch bei Bedarf 3x täglich dazu.Mit diesem Medikament gehe ich natürlich vorsichtig um.
Ich werde mich schlau machen mit dem Morphium zum Trinken.Hoffe das Papa spätestens Freitag (oh Gott wir haben morgen erst Dienstag) wieder richtig mit den Medis eingestellt wird.

danke euch allen für eure lieben und aufbauenden Worte...

Liebe Grüße Steffi

mai-regen
20.03.2012, 11:03
Liebe Steffi,
ich hoffe,heute ist ein besserer Tag für euch alle.Das du mit dem Oxygesic als Bedarsmedikament vorsichtig umgehst,ist sicher richtig.Aber,und bitte verstehe mich nicht falsch,wenn dein Papa Schmerzen hat,ist der Bedarf da.Mach dich mal schlau über die für ihn maximal mögliche Dosis.Auch wenn er davon schläfrig oder benommen ist.
Ich mach es bei meiner Mum so.Lieber beduselt von Drogen als verzweifelt und voller Schmerzen.Das ist aber meine persönliche Einstellung,und jeder Kranke ist ja auch anders.Höre auf dein Bauchgefühl....
Ich wünsche dir noch viele gute Tage mit deinem Papa .Du bist da für ihn und dass ist mehr,wie viele andere schwer Kranke haben.Viele sind ganz allein.Aber wir sind für unsere Eltern da.Wir lassen sie nicht allein.Daraus holen wir uns Kraft.
Alles Liebe für dich
Sylvia

Laura88
20.03.2012, 16:12
Liebe Steffi,
ich wünsche dir ganz, ganz viel Kraft und hoffe, dass dein Papa nicht mehr so dolle Schmerzen hat. Ich verstehe dich so gut!! :pftroest:

Steffi1410
20.03.2012, 20:38
Hallo und einen Guten Abend zusammen,,,

komme gerade von Papa wieder runter.Wie der Tag heute war für ihn da kann ich nicht viel zu sagen(Schmerzen wie gehabt),da ich heute sehr lange auf der Arbeit war.Er hatte heute wohl viel Besuch und war auch die ganze Zeit wach.Das freut mich schon ein wenig.Aber am meisten hat er sich über den Besuch seines Urenkels(mein Enkel 3 Jahre) gefreut.Unseren kleinen Burschen hat er das letzte Mal Mitte Januar gesehen.Ich wäre gerne dabei gewesen aber ging wegen der Arbeit leider nicht.Ein bisschen schäme ich mich schon das ich es heute eigentlich genossen habe zu arbeiten.Ich kam auf andere Gedanken und dachte mir solange mein Handy nicht bimmelt ist alles ok.Jetzt hier denke ich anders,aber das ist wohl normal,obwohl ich kein schlechtes Gewissen haben brauche.Aber ihr kennt dieses Gefühl mit Sicherheit alle.Post ist heute mal wieder vom Krankenhaus gekommen der wievielte Brief?Ihr Lieben ich habe aufgehört zu zählen.Denn da steht immer wieder das selbe drin.Strahlentherapie abgeschlossen,Patient am Tag der Entlassung minimale Besserung (Schmerzen).Ich habe vorhin Papa den Brief vorgelesen und mich traf es heftig.Weil Papa aufeinmal wieder von Heilung usw.sprach.Wir waren schon viel weiter.Diese Phase hatten wir schon,wir waren alle froh das er diese schei**** Krankheit akzeptiert hat und nicht mehr vom Bandscheibenvorfall und Erkältung gesprochen hat.Ist das Normal das Papa sich wieder in einer Phase des nicht wahr haben wollens befindet?Nach der Diagnosefeststellung war ich auch diejenige die Papa das alles schonend klar machen mußte was die Ärzte nicht geschafft haben.Er hat da schon abgeschaltet genau wie meine Mama.Es hieß immer nur ja der Zimmernachbar wurde doch auch operiert und man hat ihm den einen Lüngenflügel entfernt.Ich denke ihr könnt euch diese Gespräche gut vorstellen..Das alles fängt nun wieder an und ich möchte nicht wieder die jenige sein die ihm die Wahrheit schonend bei bringen muss.Mama ist da mittlerweile anders und sagt auch ich weiß nicht was ich ihm sagen soll...schaut mich dann hilfesuchend an und ich steh da und mir dreht sich der Magen.Psychologische Hilfe hat Papa noch nicht bekommen.Erst hat er sie abgelehnt mit den Worten:Was will der machen mir die Tränen trocken?Ich sagte ihm immer wieder:Ja wenn es sein muss dann tut er auch das.Dann kam der Tag als er der Onkologin sagte Ok ich möchte mit ihm sprechen und er wartet immer noch auf den Psychologen.Bis heute kein Gespräch ,kein Termin,kein Nachfragen mehr und das ganze ist mittlerweile mindestens 4 Wochen her.Ich baue jetzt natürlich auf kommenden Freitag das ich da dann mal intensiver mit den behandelnden Ärzten sprechen kann.

@Sylvia
Ich denke schon das ich dich richtig verstanden habe ;-).Aber ich gebe diese Tabletten halt nach Vorschrift heißt bei Bedarf 3x täglich.Mehr traue ich mich nicht,da er ja auch noch andere Schmerztabletten nimmt bzw.nehmen muss.Angst vor Überdosierung habe ich echt zumal Papas Herz nicht mehr das gesündeste ist.


@ Laura
Ich nehme dich jetzt auch mal ganz fest,wenn auch nur virtuell,in den Arm und drücke dich.Ich hoffe es geht deinem Papa den Umständen entsprechend wieder etwas besser.Was du bei dir im Thread geschrieben hast ließ mich echt die Luft anhalten.Genau vor dieser Situation die du heute Nacht erleben musstes habe ich ganz ganz große Angst.Sehr viel Kraft wünsche ich dir auch.

Mann ey dieser sch****** Krebs :weinen::weinen:

Liebe Grüße Steffi

Mirilena
20.03.2012, 20:59
Liebe Steffi,

zu der Verdrängungstaktik deines Papas: ich würde sagen, dass es normal ist. Im Grunde seines Herzens weiß dein Papa, was mit ihm los ist und dass er Krebs hat und nicht wieder gesund wird. Das weiß sein Verstand. Aber um die eigene Psyche zu schützen und um überhaupt "weitermachen" zu können,lässt er das alles nur häppchenweise an sich heran. Vielleicht würde er sonst komplett aufgeben, weil es zu erdrückend wäre, zu hoffnungslos. Es kann aber auch ganz anders sein. Kann auch sein, dass er so redet, weil er meint, euch schützen zu müssen.
Es ist für dich eine katastrophale Situation, wenn immer du dich verantwortlich fühlst oder fühlen musst und diejenige bist, die ihm die Realität verdeutlichen soll. Kein angenehmer Job! Aber du meisterst es dennoch sehr gut, denn überlege mal, du hast geschafft, was nicht einmal die Profis geschafft haben!!! Und du wirst es auch noch einmal schaffen, dessen bin ich gewiss.
Hab ein wenig Geduld mit deinem Papa! Wie schön, dass er heute seinen Urenkel sehen durfte und sich so gefreut hat! Das ist doch mal etwas Positives und das musst du festhalten, ja?
Ich schicke dir eine Umarmung,
Miriam :winke:

Steffi1410
23.03.2012, 15:46
Heute ist ja endlich der ersehnte Freitag.Aber es ist für mich bis heute eine Menge passiert.Mein Papa hat von Dienstag bis Donnerstag im Sessel geschlafen und auch tagsüber seine Zeit im Sessel verbracht.Man konnte ihm zusehen wie er immer schwächer wurde.Mittwochmittag habe ich zu ihm gesagt Papa ich rufe jetzt einen Krankenwagen.Er schaute mich an und fragte bringen die mich auch in "meine" Klinik?Ich hätte ihn anlügen können aber das kann ich nicht und sagte nein.Also wehrte er sich vehement und sagte lass uns bis morgen warten ,dann kommt ja mein Rollstuhl.(den ich allerdings mit meiner Schwester abholen mußte sonst wäre er erst morgen geliefert worden).Ich hatte morgens schon so ein flaues Gefühl in der Magengegend als ich oben bei Papa war um ihn zu versorgen und auf meine Schwester gewartet habe.Kurzum als wir mit dem Rollstuhl dann bei Papa an kamen stellten wir ihn ganz stolz vor Papa hin und sagte da ist er.Er würdigte dem Rollstuhl nur einen kleinen Blick.Ich verstand die Welt nicht mehr,er hatte sich doch so sehr auf dieses Gefährt gefreut.Ich ging in die Küche damit Papa nicht merkte wie sehr mich das beschäftigte.Meine Schwester stand neben mir und sagte so jetzt packen wir ihn in seinen Rollstuhl und bringen ihn in "sein"Krankenhaus.Ich nahm sofort das Telefon rief meinen Mann und meinen Bruder an das sie bitte sofort kommen sollten.Es lief alles super ,schnell waren die beiden Männer da und ehe Papa sich versah saß er auch schon im Rohlstuhl.
Im Krankenhaus angekommen wurden die üblichen Untersuchungen gemacht,EKG,Blutdruck,Blutabnahme usw.Der Blutdruck war 80/50,genauso habe ich es geahnt,das der Blutdruck so runter geht wenn er nichts ißt und sehr wenig trinkt.Vom Durchfall ganz zu schweigen.Es wurde sofort ein Röntgenbild gemacht um zu sehen ob Wasser in der Lunge ist.Nach ewigem Warten,Papa wurde isoliert wg Durchfall,auf das Iso-Zimmer wurde er aber vorher noch zum CT gebracht.Das ganze dauerte von der Einlieferung bis Ankunft ins Zimmer 4 Std.Es ging mir aber bedeutsam besser trotz dieser Wartezeit,denn Papa war in Händen die helfen können.
Geschockt bzw die Realität fing mich wieder einmal ein als der Doc aus der Aufnahme Papa fragte ob man mit ihm schon gesprochen hätte das wenn er sich wieder eine Lungenentzündung eingefängt ob man er diese eigentlich noch behandeln lassen möchte,oder ob er sagt lasst mich in Ruhe ich will sterben.Papa schaute mich an und sagte icch verstehe nicht.Ich grief sofort ein und sagte mein Vater hat eine Patientenverfügung und reichte sie dem Arzt.Er las sich alles durch und sagte dann damit haben sich meine anderen Fragen erübrigt.Als wir oben im Zimmer waren fragte Papa mich du Steffi mir geht das nicht aus dem Kopf was der Doc unten gefragt hat..Ich fing an mit ja Papa wie soll ich es sagen.......habe ihm dann mit meinen Worten versucht zu erklären was der Doc meinte.In diesem Moment kam ich mir so kalt vor,weil ich es mit so einer festen Stimme erklärt habe.Meine Familie sagte Abends da war sie wieder deine Stärke wo du glaubst du hast sie nicht mehr.Beim erzählen Abends war ich naürlich nicht mehr stark denn da liefen mir die Tränen übers Gesicht.
Die letzt Nacht haben mein Mann und ich sehr unruhig geschlafen,ich war froh als es morgens wurde und ich wieder aufstehen konnte.Ich bin dann nach dem ersten Kaffee rauf zu Mama um ihr zu sagen das mein Mann und ich gleich zum Krankenhaus fahren um zu sehen wie Papa die Nacht verbracht hat und zu sehen wie es ihm geht.Da meine Mama sehr labil ist fragte ich ob sie mit möchte oder lieber erst später wenn ich wieder daheim bin und berichte.Sie kam mit und das freute mich.Als wir dann ins Zimmer kamen(Mundschutz anlegen usw.das ist so schrecklich das Gefühl)schlief Papa tief und fest.Er bemerkte uns erst als Mama ihm über den Arm strich.
Er sieht noch schlechter aus als gestern.Grau im Gesicht,auch finden wir das sein Gesicht sehr eingefallen ist in so kurzer Zeit.Arme werden immer dünner,auch empfinde ich das der Kopf immer kleiner wird.Eine Ärztin die ich noch nie zuvor gesehen habe kam herein und sagte das man die Röntgenbilder nochmal genauer ansehen müßte sich der Verdacht aber auf Wasser in der Lunge bestätigen könnte.Ein Pleuraerguss ist wohl auch zu sehen.Sie fragte noch nach der letzten Chemo und war wieder weg.Beim raugehen sagte sie Hr.... sie müssen essen.Hmmm ich schaute Mama an und ich konnte nichts dazu sagen.Wir bemerkten auch das Papa jetzt anfängt Sachen zu vergessen,das verwirrt sein habe ich ja schon auf die Medikamente geschoben aber irgendwie ist es jetzt anders als vor ein paar Tagen.Hinzu kommt das er sich kaum noch wach halten kann mitten im Satz einschläft und so seltsam röchelt und stöhnt beim schlafen.Nach 2 Stunden sind wir gegangen und Papa sagte bis morgen ihr braucht heute nicht mehr kommen.
Es kann doch nicht sein das jetzt alles so furchtbar schnell geht....

Liuebe Grüße Steffi :weinen:

Mirilena
23.03.2012, 20:22
Liebe Steffi,

es tut mir so, so leid! Das klingt alles nicht so gut, was du schreibst. Es ist unfassbar, wie sehr sich der Gesundheitszustand verschlechtern kann. Manchmal von einer Stunde auf die andere. Auf welcher Station liegt dein Papa? Auf der Onkologie? Sollte es ihm nicht besser gehen, dann würde ich empfehlen, mal zu überlegen, ob er nicht auf die Palliativstation wechseln kann. Vielleicht mögt ihr euch die Station erst einmal ansehen und euch selbst überzeugen, wie es dort zugeht. Für uns war das Seelenbalsam, denn alle dort kümmern sich liebevoll, haben und nehmen sich die Zeit, mit Patienten jedoch auch mit deren Angehörigen. Und sie sind wirklich sehr gut darin, Schmerzen zu lindern.
Ich wünsche euch von Herzen, dass dein Papa sich berappelt!

Fühle dich in den Arm genommen,
Miriam

ange
23.03.2012, 20:37
Liebe Steffi,

ich kann mir gut vorstellen wie du dich grad fühlst... :sad:

Bekommt er Infusionen zum Aufbau? ( Vitamine und co? )
Damit haben sie meiner SM damals nochmal richtig auf die Beine geholfen. Diese sch.... Krankheit, sie ist so unberechenbar. Ich wünsche euch, das es deinem Papa nochmal besser geht und er sich nochmal berappelt.
Geniesst die Zeit die ihr habt, und seid einfach für ihn da.

Ich wünsche dir viel Kraft für die kommende Zeit, und denk an dich.
:knuddel:
liebe Grüsse
ange

mai-regen
23.03.2012, 22:06
Liebe Steffi,
das sind schwere Tage für euch alle.Die offene Frage des Arztes in der Notaufnahme hat mich erst mal völlig entsetzt.Ich arbeite auch in einem Krankenhaus und weiss,wie es da so läuft,aber dass ist doch ziemlich hart.Gut,dass du ihm mit der Patientenverfügung erst mal den Wind aus den Segeln genommen hast!
Und dann noch der Durchfall...ach mann...meine Mum hat dass auch zur Zeit,dass sind für unsere eh schon sehr kranken Eltern noch zusätzliche Strapazen.
Ich wünsche euch,dass dein Papa sich etwas erholen kann und dass er bestmöglich mit allem versorgt wird,was er braucht.Und ihr seid da,dass ist mehr,wie viele andere in einer solchen Sittuation haben.
Liebe Grüße,
Sylvia

Steffi1410
24.03.2012, 08:18
Hallo Miriam,Sylvia und Ange,

also mein Papa liegt auf der Onkologie.Als Infusion bekommt er im Moment eine Ringerlösung das steht auf diesem Tropf drauf ohne Zusatzmedikament.Medikamente haben sie sowie ich das gesehen habe erhöht z.b das Oxygesic 20 mg da bekommt er jetzt 30mg.Oxygesic akut anstatt 10 mg jetzt 20 mg.Vitamine?Hmmm ich habe da nichts von gesehen.Er bekommt noch ein Pinnchen wo eine Flüßigkeit drin ist die aussieht von der Farbe wie Essig,das ist ein Appetitanreger.Am Donnerstag hat er ihn nicht getrunken,aber gestern und er sagte das wäre Wein :shocked: von seinem Geschmack her.Ich denke mal das die Geschmacksnerven nicht mehr die besten sind bei Papa.Dann bekommt er noch Astronautennahrung die ihm sogar nicht zu sagt.Fazit also ißt er weiterhin nichts.Er wird immer magerer.Wenn ich ehrlich bin hoffe ich das die Ärzte nicht jetzt anfangen die nächste Chemo zu planen,denn die würde Papa mit Sicherheit ganz umhauen.Aber vielleicht hat die Ärztin gestern nur nachgefragt wann die letzte Chemo war um Nebenwirkungen auszuschliessen.Mich regt nur auf das sie überhaupt nachfragen mußte das steht doch alles in der Patientenakte.

Ich bin heute leider auf andere angewiesen um ins Krankenhaus zu kommen,da ich selber keinen Führerschein besitze.Meinem Mann gönne ich heute eine Auszeit,er ist ja seit Beginn der Krankheit für Papa,Mama und für mich da.Bin übrigens sehr froh das ich ihn habe.Für ihn ist es nicht leicht damit um zugehen,ein Mann eben.Er macht das alles auf seine Weise und ich lasse ihn auch.Heute kann er dann mal abschalten und fährt halt zum Fußball,ich gönne ihm das von ganzen Herzen.Klar kommen hier auch Frage wie ähm was ist denn heute mit Essen usw.,das ich ihn dann anschaue und am liebsten sagen würde wie kannst du jetzt an essen denken,spreche es aber nicht aus.Andersrum nimmt er mir viel ab wie die Wäsche z.b.also kann ich nur sagen ich habe da doch einen guten Fang mit meinem Mann gemacht.

So ich werde dann jetzt gleich mal in unseren Garten gehen und frische bunte Blumen pflanzen bis wir dann zum Krankenhaus fahren.Mir reicht der Blick aus dem Küchenfenster so langsam alles so trostlos und grau,grau und trostlos ist mein Leben im Moment genug und ich weiß Papa würde sich freuen wenn er oben aus dem Fenster schaut und sieht das ich den Garten gestalte.

Liebe Grüße Steffi

Mirilena
24.03.2012, 09:06
Liebe Steffi,

die Idee mit den bunten Blumen finde ich sehr schön! Das wird deinen Papa sicherlich freuen!!!

Mein Vater hat übrigens auch diese "Astronautennahrung" gehasst, d.h. er hat sich davor geekelt. Die war ihm viel zu süüüüüüüüß... Ich kann das gut verstehen, habe daran genippt und hätte auch kotzen können. Mein Vater hat ja im Krankenhaus kaum etwas essen mögen. Als er dann zu uns nach Haus kam, ging es allerdings so weiter. Er hat eigentlich gar nichts mehr gegessen, nur getrunken. Meine Mutter hat ihm Kraftbrühe gekocht (vom Hühnchen oder Rind) und alles "Feste" herausgesiebt, so dass er die Brühe aus seinem Schnabelbecher trinken konnte. Ansonsten war essen eine Quälerei... Und meine Ma hatte ihm versprochen, ihn nicht mit essen zu quälen, wenn er nun einmal nicht wollte, mochte, konnte.
Ich weiß, dass das ganz schlimm ist, aber es wird noch schlimmer, wenn man die Nahrungsaufnahme ständig thematisiert.

Gibt es in dem Krankenhaus eine Palliativstation? Wenn ja, dann solltest du dir diese mal anschauen! In dem Zustand, in dem dein Papa sich befindet, täte ihm das nur gut!!! Und euch auch! Denn auf der Palliativ gibt es immer Schmerztherapeuten, die speziell ausgebildet sind und genau wissen, wie sie mit den unterschiedlichen Schmerzen umgehen können, um diese zu lindern. Und außerdem geht es dort so friedlich und ruhig zu. Allein das hilft ungemein! Ich kann dir das nur ans Herz legen und wenn du davon überzeugt sein solltest, kannst du es bei deinem Papa ansprechen. Bei uns war die Onkologie einfach nur ätzend! (Sorry, ich muss das mal so deutlich sagen) Nie hatte jemand Zeit für meinen Vater, stets wurde er vertröstet und eigentlich wurde er nur als Patient verwahrt. Auf der Palliativstation war er auf einmal wieder Mensch und selbst, wenn sein körperlicher Zustand zunehmend schlimmer wurde, so war sein seelisches Befinden so viel besser! Er hat sogar gescherzt und gelacht.

Liebe Steffi, ich drücke dich ganz fest! Und was auch immer kommen mag, gemeinsam mit deiner Familie wirst du es bewältigen! Ganz liebe grüße,
Miriam

Steffi1410
25.03.2012, 21:25
Hallo zusammen ihr Lieben,

heute muss ich euch mitteilen das mein geliebter Papa heute Morgen um 11h im Beisein unserer Familie nach fast 24 Std.Kampf letztendlich doch friedlich eingeschlafen ist.Mir fällt es nicht leicht zu schreiben,aber ich wollte euch die mir hier immer mit Rat und Tat zur Seite gestanden haben einfach DANKE sagen für eure fabelhafte Unterstützung oder auch nur für eure offenen Ohren.Ihr habt mir immer wieder Mut gemacht und darum sage ich auch DANKE in Papas Namen,denn ohne euch hätte ich manchesmal die Kraft verloren.
Ich werde mich wieder melden hier in Papas Thread wenn es mir ein wenig besser geht.....bis dahin verbleibe ich unendlich traurig und kraftlos mit vielen Lieben Grüßen

Steffi

:weinen::weinen::weinen::weinen::weinen::weinen:

Laura88
25.03.2012, 21:29
Liebe Steffi,

ich weiß gar nicht was ich sagen soll, da es ohnehin keine Worte des Trosts für dich gibt. Ich möchte dir nur ganz, ganz viel Kraft schicken und dir sagen, dass ich an dich denke!!!

:pftroest:

mai-regen
25.03.2012, 21:39
Liebe Steffi,
es gibt keine Worte des Trostes.
Deine Worte "im Beisein unserer Familie" und "friedlich " sind das einzige Tröstliche daran.
Ich bin mit dir traurig.
Es gibt hier im KK einen Brauch,den ich sehr schön finde.
Ich versuch es mal:

Liebe Steffi,ich nehm ganz fest deine Hand und reiche sie weiter an...

Mirilena
26.03.2012, 11:42
... an mich! Und ich nehme auch deine Hand, liebe Steffi und knuddel dich ganz fest! Es macht mich ganz traurig, deine Zeilen zu lesen. Ich hatte so sehr gehofft, dass dein Papa sich ein wenig erholt und...

Das ist ein so großer Verlust und man mag es gar nicht glauben. Selbst wenn man einen geliebten Menschen begleitet und dabei ist, kann man einfach nicht realisieren, dass er endgültig geht. So ging es mir. Es wird auch einige Zeit dauern, bis ihr das realisiert habt. Ich wünsche dir, dass ihr weiterhin so füreinander da sein und euch gegenseitig Trost geben könnt. Wenn es möglich ist, dann nehmt euch die Zeit, die ihr benötigt, um Abschied von deinem geliebten Papa zu nehmen.

Eine stille, traurige Umarmung
Miriam

Gianda
26.03.2012, 11:53
Liebe Steffi,

ich wünsche Dir und Deine Familie viel Kraft in so ein trauriges Moment. Es tut mir Leid. Aber Dein Papa leidet jetzt nicht mehr!! Dein Papa soll in Frieden ruhen

Lg
Daniela

ange
26.03.2012, 14:26
Liebe Steffi,

es tut mir sooo leid!!! Ich wünsche dir viel Kraft für die kommenden Tage und die Zeit der Trauer!!

Alles Gute für dich und deine Familie

Ein stiller Gruss
Ange

JessyHH
27.03.2012, 18:55
Liebe Steffi,
auch mir fehlen gerade leider die Worte. Es tut mir wirklich unsagbar leid..... wünsche dir und deiner Familie ganz viel Kraft.

Fühle dich ganz fest umarmt. :pftroest:

AliceStayGold
27.03.2012, 20:41
Liebe Steffi!

Auch ich möchte Dir .. mein Beleid aussprechen.

Alles was ich dir sagen möchte ist..
weine..denn weinen befreit..reinigt und macht dich frei..

ich wünsche dir.. Beistand und Unterstützung.
denke immer daran
du bist nicht allein..

alle erdenklich guten gedanken sende ich an dich
Alice

nala1810
27.03.2012, 20:57
Steffi,

auch von mir herzliches Beileid, ich kann dir gut nachempfinden wie es dir nun zu Mute sein muss.
Ich wünsche dir und deinen lieben viel Kraft nicht nur jetzt sondern auch in Zukunft.
Es ist ein schwieriger, steiniger Weg der vor einem liegt, aber irgendwann muss es irgendwie weitergehen. Nehme jede Hilfe an die du kriegen kannst.

:pftroest::pftroest:

Liebe Grüße
Nala

Steffi1410
28.03.2012, 10:32
Hallo ihr Lieben,,,

ihr seid alle so lieb und mich trösten eure Worte wirklich.Ich habe mich ein wenig gefangen so das ich mich hier wieder melden kann.
Ich weiß gerade gar nicht ob ich ins Hinterbliebenen Forum umziehen muss oder ob ich hier bleiben darf :confused:.

Weinen ja weinen hilft.Ich glaube ich habe in meinem ganzen Leben noch nie soviel geweint wie jetzt in dieser Zeit.Meine Sofakissen tun mir auch schon leid,denn sie müssen her halten,wenn es gar nicht mehr geht nehme ich sie,halte sie vors Gesicht, und schreie alles raus..Es bringt zwar nur was für einen Augenblick,aber dieser Augenblick tut gut.

Heute kommt der Trauerredner zu uns.Da Papa nicht sehr gläubig war,haben wir uns für diesen entschieden.Das der Bestatter ein Freund der Familie ist kommt uns zugute.Wir müssen uns um nichts weiter kümmern.Haben unsere Wünsche geäußert wie die Trauerfeier gestaltet werden soll und alles läuft ohne das Mama im Moment schwere Wege gehen muss.Wir haben am Anfang gezögert ob wir in der Trauerhalle Musik spielen sollen,wir haben uns entschlossen dies zutun.
Wenn Mama schon mit der Urnenbestattung zurecht kommen muss,dann soll sie wenigstens das bestimmen dürfen.Die Beisetzung ist am Grünendonnerstag um 11h.Das wird ein ganz ganz schwerer Tag für uns werden,aber wir werden immer daran denken da wo Papa jetzt ist geht es ihm gut,er hat keine Schmerzen mehr und das ist gut so.

Melde mich bald wieder

Eure Steffi

mai-regen
28.03.2012, 12:39
Liebe Steffi,
ich habe oft an dich gedacht und es tut gut,hier wieder von dir zu lesen.Ich habe noch nie einen mir sooo nahestehenden Menschen verloren und muss mich gedanklich darauf vorbereitet (wenn man das überhaupt kann,warscheinlich eher nicht) das ich bald meine Mum verliere.
Ich denke ,es ist gut,dass du weinen kannst und notfalls auch mal in dein Sofakissen schreist.Die Kissen halten einiges aus und ich denke,es nimmt etwas den Druck aus deinem Herzen.
Das ihr in der schweren Teit gute Unterstützung habt,ist tröstlich.Ich stelle mir das Organisieren in den ersten Tagen nach dem Tod eines Angehörigen schrecklich vor.Eigentlich will man nichts hören und sehen,muss aber rational so viel entscheiden und "abarbeiten"
Ich glaube fest daran,dass etwas nach dem Tod gibt und kenne Ereignisse,die mich in diesem Glauben bestärken.Dein Papa ist noch da und es geht ihm gut.Keine Schmerzen,keinen Krebs mehr,und er passt auf euch auf und schickt euch Kraft in der schweren Zeit.
Ach ja,ob du hier bleiben möchtest oder ins Hinterbliebenenforum umziehst,oder dort vieleicht,so wie Miriam einen neuen Thread schreibst,wirst du entscheiden,wenn du soweit bist.Ich werde dir gerne hier oder dort schreiben.
Alles Gute für dich und pass auf dich auf!
Sylvia

OpaTochter
28.03.2012, 13:58
Hallo Steffi,

auch von mir mein herzliches Mitgefühl. Ich versuche im Moment gar nicht mich in deine Situation zu versetzen, ich kann es doch nicht - und will es auch noch gar nicht.

ABER DU wirst es schaffen diesen schweren Weg auch weiter zu gehen.

Den ersten Teil des Weges habt Ihr geschafft. Ihr werdet diesen Weg auch zu Ende gehen können Ihr seid stark. Denk immer daran.

Mir hilft es wenn ich immer nur kurz nach vorne gucke und nicht nach hinten. Das ist meine Möglichkeit im Moment. Vielleicht hilft es dir weiter.

Alternativ sehe ich ganz weit in die Zukunft. Wo ich mit meinem Schatzi im Schaukelstuhl sitze, mich mein erfolgreicher liebevoller Sohn täglich anruft und wir gemeinsam über die schönen alten Zeiten reden und über die tolle Zukunft die noch vor uns liegt.

Jiska
28.03.2012, 17:40
Herzliches Beileid auch von mir.

Ich wünsche Dir viel Kraft in dieser schweren Zeit.

ange
29.03.2012, 10:45
Hallo Steffi,

weine soviel wie du willst... schliesslich ist ja dein Papa gestorben. Und weinen befreit, manchmal geht es im Wechsel, weinen, dann lachen über die Erinnerungen, dann weint man wieder. Ich habe meinen Papa vor vier Jahren durch einen Unfall ganz plötzlich verloren. Ich habe nur geweint, war sooo untröstlich und traurig was er alles nicht mehr miterleben darf. Heute, weine ich auch manchmal noch, doch danach lächle ich, über die gemeinsame Zeit, die wir haben durften. Und ich bin sicher, die verstorbenen sind noch da, irgendwo.
Warum keine Musik? Bei meinem Papa, er ist in einem Ruheforst begraben, haben wir nen Rekorder mit in den Wald genommen und auch Musik gespielt, danach haben wir gegrillt!! :D Genauso hätte er es gewollt!
Bei meiner SM war alles ganz traditionell, aber auch mit Musik. So wie der Mensch eben war.
Es wird ein schwerer Gang, doch er hilft auch. Ich finde die Beerdigung hilft dabei Abschied zu nehmen, nochmal " Tschüss" zu sagen, bis irgendwann.
Ich wünsche dir viel Kraft!!! :pftroest:
Liebe Grüsse
Ange

Steffi1410
04.04.2012, 19:02
Hallo ihr Lieben,,

ich war lange nicht hier.Heute wollte ich mir aber einfach mal die Zeit nehmen um euch zu schreiben.

Morgen ist der schwerste Tag meines Lebens denn morgen um 11 Uhr ist die Urnenbeisetzung und die Trauerfeier von Papa.Die letzten Tage ging es mir relativ gut,was man gut nennen kann.Ich sitze hier und denke immer wieder das ist alles nur ein schlechter Traum,es ist so unwirklich.Überall sehe ich Papa,ob hier unten bei uns oder ganz schlimm oben bei Mama,wenn ich auf der Couch sitze wo Papa bis fast zum Schluß gelegen hat und ich ihn pflegte.Ich habe solche Angst vor Morgen.Papa geht es jetzt gut das weiß ich aber das tröstet nur wenig zu sehr schmerzt der Verlust.
Ich hoffe ich darf noch ein wenig hier bei euch bleiben,auch wenn ich im Moment nicht oft da bin.Ihr habt mir durch eine für mich und Papa sehr schwere Zeit geholfen und dafür möchte ich mich nochmal bei euch allen bedanken.Nach der Beisetzung werde ich dann ins Hinterbliebenenforum wechseln.

Danke :1luvu:

Liebe aber doch traurige Grüße

Steffi

Jasofe
04.04.2012, 19:08
Liebe Steffi,
ich weiß jetzt gar nicht, ob ich dir schon mein Beileid ausgesprochen habe, da ich selber etwas durch den Wind bin.

Wenn nicht tue ich es jetzt in aller Form oder noch einmal.

Es ist sehr schlimm einen geliebten Menschen gehen zu lassen. Ich versuche gerade ebenfalls damit fertig zu werden und weiß, wie du dich fühlst.

Das einem alles so Unwirklich vorkommt, geht auch mir so und der morgige Tag wird bestimmt nicht einfach.

Liebe Steffi, du hast deinen Vater durch die Krankheit begleitet und morgen begleitest du ihn auf seinem letzten WEg. Ich bin morgen in der Kirche um die Zeremonie für meinen Vater zu besprechen. Danach zünde ich für deinen Vater eine Kerze an.

JessyHH
04.04.2012, 19:51
Liebe Steffi,
schön mal wieder etwas von dir zu hören. Ich habe viel an dich gedacht!
Für den morgigen Tag möchte ich dir ganz viel Kraft wünschen.

Fühl dich ganz feste umarmt.

ange
04.04.2012, 22:33
liebe Steffi,
ich wünsche dir für Morgen viel Kraft!!
alles Liebe
ange!!!:pftroest:b

mai-regen
04.04.2012, 23:02
Liebe Steffi,
trotz allem Kummer denkst du an uns hier,vielen Dank dafür.
Noch ist alles unbegreiflich...
Für die Stunden des Abschieds morgen wirst du die Kraft in dir finden.
Meine Gedanken sind bei dir.
Herzlichst,
Sylvia

OpaTochter
05.04.2012, 09:41
Hallo Steffie,

ich schicke Dir eine große Portion Kraft für den Weg heute rüber.

DU schaffst das.

Mirilena
06.04.2012, 08:38
Liebe Steffi,

ich hoffe, du hast die Trauerfeier so halbwegs überstanden! Es war bestimmt sehr anstrengend für dich, deine Mama und eure Familie. Und man bewegt sich tatsächlich wie in einem Traum oder Film, in dem man sich ganz fremd und ferngesteuert vorkommt... Es ist alles so unwirklich und kaum zu begreifen. Vielleicht konntet ihr zusammen weinen, das wäre gut, denn auch das hilft ein wenig in solch einem Moment. Bestimmt bist du aber erleichtert, dass du auch diesen schweren Gang hinter dich gebracht hast. Ich wünsche euch von Herzen, dass nun ein wenig Ruhe einkehren mag und alle "Formalitäten" reibungslos über die Bühne gehen.

Wie kommt deine Mama zurecht? Und wie geht es dir? Blöde Frage, wie soll es dir schon gehen?! Aber hier darfst du gern loswerden, was dir auf dem Herzen liegt. Ich kann dir nur wünschen, dass du noch ein wenig in der Stille verweilen darfst, denn das tut der Seele gut. Ich hoffe, du musst nicht gleich wieder durchstarten in den Alltag... Es mag zwar tagsüber ablenken, aber dafür trifft uns die Traurigkeit und der Verlust dafür um so heftiger am Abend. Ich nehme dich mal ganz fest in den Arm! Aber du hast so viel innere Stärke, dass du auch diese Zeit überstehen wirst. Es wird dauern, aber dann wirst du selbst spüren, dass dein Papa (genau wie du schreibst) bei dir ist. Er wird sich in kleinen Dingen zu erkennen geben. Einen Sonnenstrahl streichelt mit seiner Wärme dein Gesicht, ein Windhauch fährt durch dein Haar, womöglich siehst auch du Vögel oder andere Dinge werden dir begegnen und dir etwas sagen... Ich knuddel dich und bis ganz bald,
Miriam :winke: