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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Knochenmarkkrebs


jule1311
26.04.2012, 17:20
Hallo,
ich schreibe hier um Informationen zu erhalten, wie ich meinem Schwager helfen kann.
Er leidet seit ca. Dezember letzten Jahres unter enormen Rückenschmerzen bei einer starken Verkrümmung des Rückgrades, extremem Gewichtsverlust (ca. 25 Kg), Übelkeit, Schwindel, Erbrechen, u.a.
Er nimmt nach eigenen Aussagen starke Schmerzmittel (vermutlich Morphine).
Leider verweigert er jede konkrete Aussage über den genauen Zustand und weicht Fragen danach aus.
Er hat erwähnt er habe nur noch 15 % Knochenmark ???
Bekommt Spritzen zum Aufbau des Knochenmarks. Soweit diese Behandlung nicht anspreche solle er operiert werden.
Am vergangenen Wochehnde ist er Zusammengebrochen mit vermutlich Entzugserscheinungen aufgrund der Schmerzmittel.

Aufgrund von Rescherschen im Internet vermute ich, dass er Knochenmarkskrebs hat.
Selbst seiner Frau will er nichts genaueres sagen. Sein Arzt hat ihr gesagt sie solle unbedingt mit zur Sprechstunde kommen. Dies will er jedoch auf keinen Fall und hat dem Arzt untersagt ihr Auskunft zu erteilen.

Wir machen uns große Sorgen. Wer kann aufgrund der genannten Angaben sagen um was es sich bei ihm handeln könnte und was man unternehmen kann.

Jule1311

mugeli
29.04.2012, 21:04
Hallo Jule,

wie bist Du auf den Verdacht Knochenmarkkrebs gekommen? Meinst Du Multiples Myelom?
Beim Multiplen Myelom wird Knochen abgebaut. Es bilden sich Osteolysen und die Knochen sind bruchgefährdet. Häufig beginnt das in den Wirbeln, es kommt auch zu Spontanfrakturen in den Rippen. Zur Stabilisierung werden in 4wöchigen Abständen Bisphosphonate per Infusion verabreicht. Das ist allerdings ein Prozess der ganz langsam erst über Jahre Erfolg bringt.
Manchmal werden Wirbel mit Zement aufgespritzt (Kyphoplastie).
Ein Myelom wird erst im fortgeschrittenen Stadium mit Chemotherapien behandelt. Dieses ist u.a. gegeben, sobald die Knochen in diesem Ausmaß betroffen bzw. bruchgefährdet sind. Vielleicht meint er, er habe nur noch "15 % gesundes" Knochenmark?
Zum Multiplen Myelom gibt es ein eigenes Forum: www.myelom.org
Myeloische Leukämien betreffen auch das Knochenmark, allerdings kann man auch eine AML oder CML nicht mit Operation therapieren.

Du schreibst von einer Verkrümmung des Rückens. Kann es sich evtl. um Morbus Bechterew handeln? Das ist eine rheumatische Erkrankung, bei der sich mit der Zeit der Rücken versteift. Ich glaube aber, mit dem Knochenmark hat das wenig zu tun.

Hm, vielleicht muss Dein Schwager die Diagnose selbst erst verarbeiten. Langfristig wird er aber gut daran tun, sich von seiner Familie unterstützen zu lassen.

Alles Gute
Monika

mugeli
29.04.2012, 21:12
Hallo Jule,

wie bist Du auf den Verdacht Knochenmarkkrebs gekommen? Meinst Du Multiples Myelom?
Beim Multiplen Myelom wird Knochen abgebaut. Es bilden sich Osteolysen und die Knochen sind bruchgefährdet. Häufig beginnt das in den Wirbeln, es kommt auch zu Spontanfrakturen in den Rippen. Zur Stabilisierung werden in 4wöchigen Abständen Bisphosphonate per Infusion verabreicht. Das ist allerdings ein Prozess der ganz langsam erst über Jahre Erfolg bringt.
Manchmal werden Wirbel mit Zement aufgespritzt (Kyphoplastie).
Ein Myelom wird erst im fortgeschrittenen Stadium mit Chemotherapien behandelt. Dieses ist u.a. gegeben, sobald die Knochen in diesem Ausmaß betroffen bzw. bruchgefährdet sind. Vielleicht meint er, er habe nur noch "15 % gesundes" Knochenmark?
Zum Multiplen Myelom gibt es ein eigenes Forum: www.myelom.org
Myeloische Leukämien betreffen auch das Knochenmark, allerdings kann man auch eine AML oder CML nicht mit Operation therapieren.

Du schreibst von einer Verkrümmung des Rückens. Kann es sich evtl. um Morbus Bechterew handeln? Das ist eine rheumatische Erkrankung, bei der sich mit der Zeit der Rücken versteift. Ich glaube aber, mit dem Knochenmark hat das wenig zu tun.

Hm, vielleicht muss Dein Schwager die Diagnose selbst erst verarbeiten. Langfristig wird er aber gut daran tun, sich von seiner Familie unterstützen zu lassen.

Alles Gute
Monika

jule1311
11.05.2012, 17:05
Hallo Monika,

herzlichen Dank für Deine umpfangreiche Antwort. Ich war ein paar Tage in Berlin, konnte deshalb nicht eher antworten, sorry.
Ich komme deshalb auf Knochenmarkkrebs, weil ich schon einiges im Internet gelesen habe und mit meiner Hausärztin darüber sprach. Er redet mit uns gar nicht darüber, aber auch nicht mit seiner Frau. Er verbietet ihr sogar beim Arzt anzurufen, oder gar an den Terminen teilzunehmen. Der behandelnde Arzt sagte sie solle unbedingt dran teilnehmen, er dürfe ihr aber nichts sagen, weil Ihr Mann darauf bestehe. Er möchte uns allen klar machen, dass es ihm besser gehe und die Medikamente ansprechen würden, allerdings worauf ansprechen??
Gestern erst erlitt er laut Mitteilung meiner Schwester einen erneuten schweren "Schub", weil er sich weniger Schmerzmittel geben ließ.
Ich mache mir solche Sorgen, meiner Schwester geht es auch immer schlechter, sie ist nur noch Haut und Knochen, ganz geschweige denn mein Schwager. Ich sehe ihn nicht regelmäßig, aber ich war entsetzt, als ich ihn Ende April nach 14 tägigiger Pause sah, er hat noch mehr abgenommen und wirkt wie ein Skelett. Seine Zähne wirken riesig in dem mittlerweile kleinem Gesicht. Es tut mir weh, darüber zu schreiben, denn wir alle leiden sehr, besonders der Sohn im Alter von 11 Jahren, die Tochter ist mit einem Jahr noch zu klein.
Ich danke dir sehr und lese jetzt mal in deinem angegebenen Link, was da steht!!! Hoffe sehr, dass es das nicht ist. Morbus Bechterew ist es nicht, diese Erkrankung kenne ich. Das hat er nicht!!!

Lieben und dankbaren Gruß
Jule

mugeli
13.05.2012, 22:24
Hallo Jule,

das tut mir alles sehr leid. Schade, dass er seine Familie so abgrenzt. Es muss schrecklich für seine Frau sein; die Kinder leiden sowieso immer mit. Als Außenstehender kann man keine Empfehlung abgeben. Aber irgend jemand muss doch an ihn herankommen?

LGe
Monika