PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : keine zusatzversicherung für krebskranke


31.01.2004, 23:21
hallo,
wer regt sich noch darüber auf?
die gesetzliche kv überläßt uns der schulmedizin und die pflichtversicherten, die n i c h t krebskrank sind, können durch zusatzversicherung naturheilkundliche behandlung etc. versichern.
das ist ja übel.
gruß, ingrid44

01.02.2004, 10:06
hallo ingrid,

das ist nichts besonderes gegen krebskranke. eine freiwillige versicherung kann jede(r) nur abschließen für "ereignisse", die noch nicht eingetreten sind. nach eintritt eines "schadensfalles" kann sich niemand mehr zu seiner behandlung oder beseitigung versichern, weder bei einer kranken- noch bei einer unfall- noch bei einer rechtsschutzversicherung. das ist auch verständlich, denn die nicht betroffenen zahlen für die betroffenen mit, weil nur so versicherungsprämien bezahlbar sein können.

wenn man eine versicherung abschließen könnte, wenn man ihre leistungen schon braucht, kämen alle erst zur versicherung, nachdem sie krank geworden sind oder ein schadensfall eingetreten ist. dann müssten kranke für kranke, prozessierende für prozessierende und unglücksopfer für unglücksopfer zahlen – die versicherung wäre dann unbezahlbar.

nicht alles, was uns selbst unglücklich macht, ist ein fehler anderer. man muss eben zusatzversicherungen abschließen, bevor man sie braucht.

christian
(kein versicherungsbeschäftigter)

01.02.2004, 23:19
ja christian h., das war ein lehrgang im versicherungswesen.
bist du bei der dak? diese wirbt mit eigenem briefbogen für eine zusatzversicherung, bei näherem hinsehen entdeckt man die hanse-merkur.
auf die telefonische anfrage wird empfohlen, einen antrag zustellen, ein paar tage sagt eine andere dame, der antrag würde abgelehnt.

unterm strich bin ich vom gesetz benachteiligt, weil ich naturheilmittel etc. vorziehe, die ich auf die zuzahlung nicht anrechnen kann. fein was?
das ist ein denkbar schlechtes ergebnis.
ich zahle seit 35 jahren in die dak ein und war zufrieden. eine chemo bekäme ich sofort bezahlt, egal ob sie angezeigt ist oder nicht, ich habe hierfür beweise. da stimmt doch was nicht.
so sieht es aus.
hoffentlich geht es dir besser.
gruß ingrid44

wolfgang46
02.02.2004, 08:37
Hallo Ingrid44,

nicht Deine DAK ist hier der Buhmann, sondern der Gesetzgeber.

Der Gesetzgeber hat die "gesetzlichen Krankenkassen", zu der auch die DAK gehört, in der Möglichkeit Dir zu helfen stark eingeschränkt.
Die Kassen dürfen nur das zahlen, was im Katalog steht.

Das wird auch peinlichs genau kontrolliert von einem Bundesaufsichtsamt. Wehe wenn eine Krankenkasse etwas zahlt, was gut hilft, aber nicht (noch nicht) im Katalog steht.

Bei Akupunktur zum Beispiel gibt es jetzt erstmal einige Jahre, daß es versuchsweise bezahlt wird (bei ausgewählten Ärzten).

Und damit wir es jetzt doch kriegen können (könnten) hat der Gesetzgeber jetzt den gesetzlichen Krankenkassen die Möglichkeit gegeben privatversicherungen mit anzubieten.
Viele arbeiten jetzt also mit Privatversicherungen zusammen.

Deine DAK arbeitet nicht verdeckt, sondern sehr offen mit der Hanse Merkur zusammen. Das hättest Du, meine ich, sofort sehen müssen. Es stand ganz deutlich in der Mitgliederzeitung.

Alles Gute wünscht
Wolfgang

PS. Ich werde das gleiche Problem bei, mit meiner Krankenkasse haben. Durch meine Bestrahlung fallen mir nach und nach die Zähne aus .............

Rudolf
02.02.2004, 13:44
Hallo Ingrid44,
ja die Situation im Gesundheitswesen ist schizophren.
Mein Urologe würde mir die Immun-Chemo sofort verordnen (hat er schon mal), wenn ich sie machen wollte. Die kostet 8.000 Euro im Quartal, und die Kasse würde sie bezahlen, dazu die Kosten für die Folgen der Nebenwirkungen. (Siehe Wolfgangs Eintrag: Strahlenschäden.)
Aber 200 Euro im Quartal für Mistel, die mir nachweislich hilft und nebenwirkungsfrei ist, ist der Kasse zu teuer. Immerhin hat sie bisher großzügigerweise 50% bezahlt.
Bei Arzneimitteln haben wir ja diese verquere Situation:
1. Wer es verschreibt, der braucht es nicht und bezahlt es nicht.
2. Wer es braucht, der bezahlt es nicht und verschreibt es nicht.
3. Wer es bezahlt, der verschreibt es nicht und braucht es nicht.
Alles Gute
Rudolf

02.02.2004, 19:15
Hallo Zusammen,

die versicherungen kann ich verstehen, wenn sie einen kranken nicht mehr neu aufnimmt. es sind auch unternehmen die rechnen müssen. so läuft es heute leider nunmal. das die gesetzl. krankenversicherung aber keine alternativbehandlung zahlt, wie z.b. misteltherapie um die nebenwirkungen der chemo besser zu vertragen ist mir schleierhaft. sowas ist mir einfach unverständlich. für manche menschen sind diese 200 euro einfach unbezahlbar.
als jemand von der versicherung kommen sollte um meinen vater in die pflegestufe einzustuften, da er in ein hospiz verlegt werden sollte, wäre er in pflegestufe 2 gekommen und nicht in 1. die begründung, er hatte ja einen katheter und mußte somit nicht aufstehen, um auf toilette zu gehen. das nimmt weniger zeit in anspruch und ist dann eben billiger. naja, da fällt einem nichts mehr ein. mein vater ist 3 tage bevor der von der einstufung gekommen ist gestorben. diese demütigung mußte er sich nicht mehr antun.

mich nimmt auch keine private zusatzversicherung auf, weil ich einen chronischen tinnitus habe.

ich wünsche allen hier viel kraft, alles durchzustehen.

lg
anja.w

03.02.2004, 00:04
ja rudolf und anja, ihr wißt von was ihr redet.
ich wundere mich über einige antworten. dieses gnadenlose ausgegrenzt sein, diese abhängigkeit, diese ungerechtigkeiten.
jung und gesund ist die devise.

wie kann man denn von gesetzlicher seite eine gruppe von kranken so ausgrenzen.
wieso dürfen denn gesetzliche kv prämien für neuwerbungen bezahlen? wer hat mich denn ja gefragt?

und an wolfgang 46: Ich kann lesen. es war auch überhaupt kein hinweis auf kranke im letzten dak-heft. wenn hanse-merkur wirbt, soll sie dies bitteschön auf ihrem eigenen briefbogen tun, bzw. die schriftgröße der dak und der hanse-merkur gleich groß sein, das hätte noch sinn gemacht.
wir gehen schlechten zeiten entgegen. reiserische methoden, die kranken und alten - na, was solls denn mit denen geben??? sols die bald nicht mehr geben?

sicher ist der gesetzgeber maßgeblich.
ich wundere mich, wieso die gesetzlichen kv`s werbeprämien zahlen dürfen? und auch viele selbstverschuldete erkrankungen und fehlverhalten. so könnte es immer weitergehen, ich mach einfach schluß,

gruß ingrid44

03.02.2004, 18:18
hallo ingrid 44,
eine private krankenversicherung, auch die sog. zusatzversicherung, kann man nur für bisher nicht eingetretene risiken abschliessen.
nach einem totalschaden verkauft dir auch keine versicherung rückwirkend die vollkaskoversicherung! nach dem einbruchdiebstahl kannst du auch dieses risiko nicht rückwirkend für den schadenfall versichern.

solltest du jetzt dennoch eine private zusatzkrankenversicherung haben wollen, wäre das gesamte krebsrisiko m.w. ausgeschlossen.
solche privaten versicherungen kann man halt nur vor dem "krankheitsfall" versichern und nicht erst, wenn sich das ereignis realisiert hat.

die gesetzlich KV muss dich immer versichern, unabhängig von deiner vorgeschichte!
gruss
bluebird

ps: ich arbeite auch nicht bei einer krankenversicherung!

04.02.2004, 01:29
an alle, die mich über private kv belehren.

ich gebs auf. entweder versteht ihr mich nicht oder wollt mich nicht verstehen.

ingrid44

04.02.2004, 15:00
Liebe Ingrid,

ich verstehe dich sehr gut. Ich bin auch sehr wütend das mich wg. meinem tinnitus keiner aufnehmen möchte. wie muß es dir erst gehen, mit einer lebensbedrohlichen erkrankung.
und so einfach wie bluebird es sagt ist es auch nicht. selbst wenn du der zusatzkasse sagen würdest, daß du alle schäden, die mit dem krebs zusammenhängen ausschließt, würden sie dich trotzdem nicht nehmen. ich habe es auch bei einigen versucht. als antwort kam: ein unkalkulierbares risiko. ich will gar nicht wissen, was sie sagen, wenn du sagst du hast krebs.

verstehen kann ich es, aber ich denke gerade die gesetzl. kv muß in einigen dingen umdenken.
ich wünsche dir alles liebe und gute
anja.w



d

wolfgang46
04.02.2004, 15:15
Hallo Anja,

zu Deinem letzten Satz möchte ich noch ergänzend hinzufügen:

Die gesetzlichen Kassen würden gerne mehr machen, nur es ist ihnen zum Teil sogar verboten - durch den Gesetzgeber - gutes zu tun.
Das wird hier durch das Bundesaufsichtsamt überprüft, also verhindert.

Alles Gute
Wolfgang

04.02.2004, 20:24
Hallo Wolfgang,

da kannst du recht haben. ich weiß das es bestimmte leistungskataloge gibt. a wird bezahlt b nicht. dann muß das bundesaufsichtsamt eben umdenken. es ist einfach erschreckend: immer gehts nur ums geld. zählt der mensch noch?

lieben gruß
anja.w

04.02.2004, 23:25
Ingrid,Du hast eine Frage gestellt,und viele haben Dir geantwortet.
Der "Fall"wurde von den Versicherungen schon seit Jahren so gehandelt.
Er wird auch nie anders sein.Vorsorge ist wichtig. Gut gemeinte Antworten auf Deine Fragen allerdings so kleinmädchenhaft zu kommentieren,finde ich ausgesprochen unhöflich.
Vielleicht schreibst Du Deine "probleme"besser an eine Tageszeitung,etc.??
Nichts für ungut,aber keine Krawallmache,bitte!!

05.02.2004, 11:25
... wer hier aufmischt bist Du Juci !
Also lass´es ! LG Ute

05.02.2004, 11:35
Hallo Zusammen,

es bringt doch nichts, wenn man sich gegenseitig angreift. ich glaube nicht das ingrid das als angriff geschrieben hat. sie ist einfach nur maßlos enttäuscht und sauer auf das system der kv in deutschland. das kann man ihr doch nicht übel nehmen. da reagiert man auch mal etwas schärfer. ich kann sie verstehen. sie weiß das man es wohl nicht ändern wird, aber ihren unmut darüber kann sie doch kundtun. das forum ist ja auch dafür da, sich mal auszuk....!
also, wir sollten hier jetzt keine diskussion anfangen, wer hier wen angegiftet hat und wer welchen ton zuerst angeschlagen hat. das wäre albern. sowas ließt man schon genug in anderen threads.
also ich hoffe auf eine friedliche auseinandersetzung mit dem thema.

liebe grüße
anja.w

05.02.2004, 11:48
Ingrid,

ich weiß, wie besch* das System sein kann.
Familien mit genetischen Anlagen sind von vornerein von allem ausgeschloßen, da brauch der Krebs in 100 Jahren nicht mal ausbrechen, ihre generation sogar übersprungen werden. Meine Kinder, und die meiner Cousins können sich z.T. nicht einmal private Versicherungen zulegen, geschweige eine Zusatzversicherung.

Jutta

05.02.2004, 13:33
das thema habe ich angefangen. ich habe noch mal meine einlassung gelesen.
scheinbar können mich weitestgehend nur menschen verstehen, die krebs oder sonstige erkrankungen haben, die betroffen sind.

ich habe mich über manche antworten tatsächlich aufgeregt. das schadet mir.

ich dachte, diese seite wäre für kranke menschen zum austausch gedacht, weil man in so einem fall dringend auf austausch angewiesen ist. das kriegt man jedoch nicht in den griff, weil jeder zugang hat.

schade schade schade.

es sollte doch nur der mitreden, der betroffen ist, der versteht - verstand kommt von verstehen.

ingrid44

05.02.2004, 14:53
An Ingrid 44,
nur ein Satz: ich bin Krebspatientin seit fast 5 Jahren und seit 6 Monaten schwer Nierenkrank.
Bluebird

05.02.2004, 18:20
Liebe Ingrid44,

Du schreibst: "...ich dachte, diese seite wäre für kranke menschen zum austausch gedacht, weil man in so einem fall dringend auf austausch angewiesen ist. das kriegt man jedoch nicht in den griff, weil jeder zugang hat. schade schade schade. es sollte doch nur der mitreden, der betroffen ist, der versteht - verstand kommt von verstehen."

Es gibt hier aus guten Gründen keinen Zensor, der entscheidet, ob jemand mitreden darf. Und aus einer Antwort, die Dir nicht gefällt, kannst Du auch nicht schließen, dass der oder die Antwortende nicht betroffen ist oder nicht versteht.

Deinen Ärger über die Situation (keine Zusatzversicherung) verstehe ich.

Als ich jung war, dachte ich schon an eine Zusatzversicherung, fand es aber nicht so eilig, sie sofort abzuschließen. Dann wollte ich es tun und kam ein paar Monate zu spät – eine Krankheit war eingetreten, die mir eine solche Zusatzversicherung nicht mehr möglich machte. Später habe ich es noch einmal versucht, aber da hatte ich schon eine (andere) chronische Krankheit. Und die Auskunft war: Versicherung möglich, aber nur bei Ausschluss aller Krankheiten, die auch nur entfernt mit dieser chronischen Krankheit zu tun haben können – und das sind im Zweifel fast alle.

Also muss ich ohne Zusatzversicherungen leben.

Ich teile Deine Ansicht nicht, dass nur Betroffene Verstand haben (weil nur sie verstehen könnten). Wie gut, dass sich ein Krebskranker mit einem MS-Kranken, ein Diabetiker mit einem Asthmatiker (...) und alle gemeinsam mit einem (vielleicht nur noch nicht) Kranken sinnvoll und mit Verstand unterhalten und auch einander helfen können, wenn sie einander gut zuhören und einander hilfreich sein wollen.

Aus meinem persönlichen Versäumnis haben meine Frau und ich den Schluss gezogen, unsere Tochter gleich nach ihrer Geburt mit den wichtigsten Versicherungen zu versehen. Was nicht ausschließt, dass unsere Tochter später als Erwachsene wieder auf andere Bedingungen stößt – oder auch nur andere Versicherungen für besonders wichtig hält als wir.

Auch wenn Du es ganz anders siehst als ich, musst Du nicht mein Verstehen in Frage stellen und meinen Verstand bezweifeln – oder das bei anderen tun, die sich hier geäußert haben.

Christian

05.02.2004, 18:24
P.S.
sollte natürlich heißen: ...mit einem (vielleicht nur noch) nicht Kranken...

Und übrigens: Ich bin nicht in der DAK

Christian

06.02.2004, 00:36
hallo christian h. ich habe geschrieben, menschen die krebs oder sonstigfe erkrankungen haben. ließ noch mal nach. wer krank ist und auf begleitende therapie angewiesen (außer krebs gibt es noch andere krankheiten) der weiß. im gegensatz zu einem gesunden, der phantasiert wie es ist. ich hoffe, daß du mich jetzt verstehst.

seit dem 1. jan. hat sich gravierendes geändert. es wird nur noch verschreibungspflichtiges gezahlt, und das bedeutet in meinem fall viel geld. früher war das anders. jetzt sitze ich auf dem trockenen. ich brauche kein 1.klasse-zimmer oder sonstwas, habe mich deshalb auch nie um eine zusatzversicherung gekümmert.
ich persönlich gehe verantwortungsvoll und sparsam mit den nachsorgeuntersuchungen um. wenn ich manchen ärzten folgen würde, wäre meine erkrankung schon sehr teuer geworden. alle geräte hätten sie mit mir beschäftigt. auch chemo gegeben, egal wie teuer und wirkungsvoll. das macht mich so sauer.

wer weiß wie es weitergeht mit den kostenerstattungen. vielleicht wird es noch
schlimmer.
die vielen doppeluntersuchungen und arzneimittel, die tonnenweise weggeschmissen werden, das verursacht kosten.

christian, ich war sehr verwundert, daß leute in diesem forum nur so rumsurfen und null zum thema beitragen. das hat mich empfindlich gestört.

zu ms-kranken und vielen weiteren erkrankungen!
ich wohne in einem dorf. jeder kennt jeden. mir werden krankheiten anvertraut, ich bin somit im gespräch und kann auch weitergeben, was mir hilft im umgang mit ämtern etc. man hat vertrauen zu mir. ein austausch und gegenseitige hilfe findet statt.
leider hast du mich mißverstanden oder ich habe mich nicht genau ausgedrückt. ich bin froh, dies hiermit richtigstellen zu können.

grüße ingrid44

06.02.2004, 16:31
hallo bluebird,
deine antwort hat mich betroffen gemacht. hoffentlich mußt du nicht unter der "neuen krankenreform" leiden und erhältst das was du brauchst.
bist du im alltag stark eingeschränkt?
grüße ingrid44

06.02.2004, 16:37
ja anja w. und jutta,
das "system" ist uns vorgesetzt und die gewählten vertreter bestimmen über uns. ich habe keinen überzogenen anspruch, im gegenteil, ich ziehe die bremse wenn mir wieder mal ein staging empfohlen wird.
wir leben in einer demokratie und in einem rechtsstaat. den kv versicherten werden jetzt nur noch verschreibungspflichtige medikamente verschrieben. ein schelm, wer böses denkt.
liebe grüße und einen guten start ins wochenende, ingrid44

06.02.2004, 22:48
Hallo Ingrid!
Trag es mit Fassung, man kann sich sowieso nicht für alle möglichen Erkrankungen oder zu erwartende Ereignisse versichern.Ich hab auch bei meinem Start in die Selbstständigkeit nicht gedacht das ich krank werden könnte und hab nicht in mehr in die gesetzliche Renten versicherung eingezahlt(hab zwar privat in eine Versicherung eingezahlt, die krieg ich aber erstin 6 oder 7 Jahren),jetzt muß ich halt warten bis ich meine Altersrente krieg, weil mit erwerbsunfähigkeitsrente ist nichts,hab ein Stoma, bin 100% schwerbeschädigt, kann eigentlich nur 2-3 Stunden arbeiten aber das hilft alles nichts.Aber was solls, bin ja selber schuld, hab an der verkehrten Stelle gespart.Ich klär halt jetzt immer alle jüngeren Frauen auf, das man sich richtig versichern soll. Zum Glück hab ich einen Mann der zu mir hält trotz meiner Defizite und mit seinem Gehalt kommen wir auch über die Runden.
Ich wünsch Dir alles Gute und ärgere Dich nicht über Dinge die Du nicht ändern kannst.
Waltraud
Das ganze Leben ist ein Risiko

Rudolf
06.02.2004, 23:15
...
Es ist doch, seien wir ehrlich,
das Leben immer lebensgefährlich.
Erich Kästner

07.02.2004, 13:58
Hallo Ingrid,

ich finde deine einstellung unmöglich.nur weil wie an krebs erkrankt sind , macht uns doch die krankheit nicht zu anderem menschen. natürlich wird hier jeder zugang haben;ob krank oder gesund. ich bin zumindest in der lage als krebs-kranke mich auch mit gesunden menschen auseinanderzusetzen oder zu diskutieren.
es tut mir leid wenn ich das so schreiben muß aber ich finde diese selbstbemitleiden-tour zum.....

übrigens ich habe krebs mit 32 jahren bekommen.....

liebe grüße

07.02.2004, 15:45
hallo mulan, lies doch noch einmal genau, um was es mir geht.
das du mit 32 jahren schon krebs bekommen hast ist schlimm. hoffentlich hast du zugang zu einer guten therapie.
ich brauche kein mitleid, aber um begreiflich zu machen um was es geht muß ich schon internas "ausplaudern", tue ich nicht gerne.

krebs ist nicht gleich krebs, das merkt man bei den therapieempfehlungen. nähere ausführungen mache ich nicht, da du in dem thema stehtst weißt du was ich meine .

ich wünsche dir ein schönes wochenende, ingrid44

07.02.2004, 17:41
Hallo Ingrid,

ich verstehe dich schon...ich hätte am liebsten auch alles von der kasse bezahlt. aber jedesmal wenn mich der wut oder verzweiflung packt denke ich an die menschen die in südlichen ländern oder afrika leben.
abgesehen von tödlichen krankheiten, die menschen und die kinder verhungern....dann bin ich nämlich froh, daß bei uns zumindest die hauptversorgung gesichert ist.
denke an menschen und kleine krebskranke kinder die nicht einmal die möglichkeit haben medizinisch versorgt zu werden...das wird dich dann wieder aufmuntern.
ich wünsche dir alles gute und auch ein schönes wochenende:-)

07.02.2004, 18:20
Hallo Mulan,
Deine Worte fand ich einfach schön, mehr kann man dazu nicht sagen.
Und an Ingrid, ich bin auch eine "Gesunde", habe einen Mann, der mit 42 Jahren an Darmkrebs erkrankt ist und ich lese für ihn hier im Forum um mir Rat von Kranken und Gesunden zu holen. Niemand sollte sich ausgrenzen, ob betroffen oder nicht, nur so kann man mit seiner Krankheit umgehen. Und übrigens stehen nicht alle Krankenkassen Immuntherapien negativ gegenüber. Mein Mann hat sich bei seiner Kur erkundigt, wie es mit Mistel spritzen aussieht und die Ärztin hat sie ihm verschrieben (Lektinol) unsere Kasse die TKK bezahlt sie anstandslos, das selbe mit Akkupunktur und Schmerztherapie. Die behandelten Ärzte sollten das gegenüber den Krankenkassen besser begründen, warum gerade dieses Mittel für diesen Patienten zum Leben und auch Überleben notwendig ist. Und bei den Kassen sollte man auch nicht locker lassen!
Gruß Petra

07.02.2004, 23:10
danke petra für deinen hinweis. wurden die mistelspritzen in diesem jahr, also nach der neuen regelung, verschrieben und bezahlt?
bis 31.12.2003 galt die alte regelung und die sah naturheilmittel vor.
ingrid44

08.02.2004, 11:39
Hallo Ingrid,
ja die Misteltherapie wird auch in diesem Jahr weiter von der Kasse bezahlt. Die TKK hat hierzu wohl vor ca. 2 Jahren eine Studie in Auftrag gegeben und festgestellt, dass die Mistel hilft das Immunsystem zu stärken und die Nebenwirkungen der Chemo und Bestrahlung lindert, damit kann sie Kosten für noch teurere Medikamente sparen, die sie ausgeben müßte um die Nebenwirkungen zu behandeln. Genauso verhält es sich mit Akkupunktur und Schmerztherapie. Ich muss aber auch dazu sagen, dass mein Mann bereits EU-Rente bekommt und als chronisch anerkannt ist, auch für dieses Jahr schon.
Gruss Petra

09.02.2004, 00:26
hallo petra, danke für deine antwort.
ich bin auch 100 grad schwerbehindert mit zusatz g und bin in eu.
trotzdem - es gibt keine schriftliche gesetzliche regelung. die kv informieren ihre ärzte schriftlich, daß es für naturheilmittel im 1. quartal 04 noch keine gesetzliche regelung gibt und verweisen auf regreß.
ich verfolge die tagespresse und höre stets 2 meinungen. meine krankenkasse habe ich angefragt, aber seit 4 tagen noch keine antwort erhalten.
hier werden wir patienten hin und her gejagt. die gesetzeslage ist undurchsichtig.
gruß ingrid44

09.02.2004, 00:32
an mulan,
wast tust du für arme und kranke in fernen ländern. weißt du, was ich tue?
weißt du auch , daß chemo wesentlich teurer als naturheilmittel sind. es geht mir um naturheilmittel. irgend eine arznei wirst du mir doch zukommen lassen wollen.
wird in den 3.ländern einer satt, wenn ich hier hungere?
hier muß ich, wenn ich helfen will, andere wege gehen, das siehst du doch sicher auch so.
gruß ingrid44

09.02.2004, 10:14
Hallo Ingrid,

es ist mal wieder typisch...
was tust du? was tue ich?
Natürlich ist keiner satt wenn du hier hungerst...wer sagst denn, daß du hungern sollst? Warum denn auch?
Ich sehe du hast den Sinn nicht verstanden. Auch gut. Werde mich nicht mehr äußern
Alles Gute

09.02.2004, 10:23
Hallo Ingrid, hallo Tina,

danke für Eure Hinweise. Habe dazu diese Presseveröffentlichung gefunden:

Welche Medikamente auf Kasse,
welche nur noch für Cash?

ÄQR: Neue Regeln gelten – aber die Ausnahmenregelung fehlt


Seit Januar gilt: Auf Rezept gibt es nur noch verschreibungspflichtige Medikamente. Aber die angekündigten Ausnahmeregeln, zum Beispiel für chronisch Kranke, fehlen. Das kritisiert Dr. Ludwig Becker, Vorsitzender der Ärztlichen Qualitätsgemeinschaft Ried (ÄQR): „Die Ärzte sollen nach dem Motto arbeiten: Vieles ist unklar, aber halte dich daran! Es ist ein Unding, dass wir Ärzte unfertige Regeln aufgezwungen bekommen und dem Ärger der Patienten ausgesetzt werden.“

Es gibt Medikamente, die man nur bekommt, wenn sie ein Arzt verordnet. Auf den Packungen steht, dass sie verschreibungspflichtig sind. Für diese Medikamnetze muss man in der Apotheke ein Rezept vorlegen. Und die werden dann von der Krankenkasse bezahlt. Der Patient zahlt in der Apotheke nur – wenn er nicht ausdrücklich davon befreit ist – die Rezeptgebühr.

Neben den verschreibungspflichtigen Medikamenten gibt es viele rezeptfreie Arzneien. Die kann jeder in der Apotheke ohne Rezept kaufen. Das sind Mittel, die bei harmlosen Störungen der Gesundheit oder des Befindens eingesetzt werden können und deren Gebrauch gewöhnlich mit geringem Risiko erfolgt. Zum Beispiel leichte Mittel gegen Kopfschmerzen oder Durchfall oder zum Abführen. Oder es sind hochwirksame Medikamente, die besonders niedrig dosiert oder in sehr geringen Mengen verpackt sind. Solche frei erhältlichen Medikamente darf der Arzt in den meisten Fällen nicht mehr auf Kassenrezept aufschreiben.

Dr. Becker: „Was man in der Apotheke ohne Rezept kaufen kann, dürfen wir Ärzte nicht mehr auf Kassenrezept verordnen. An diese Bestimmung müssen wir uns halten.“

Es gibt eine wichtige Ausnahme: Kinder bis zum vollendeten 12. Lebensjahr dürfen auch solche Medikamente auf Kassenrezept verordnet erhalten.

Für Patienten mit einer schwerwiegenden chronischen Krankheit soll es noch ein paar Ausnahmen für bestimmte Medikamente geben – aber darüber ist noch nicht entschieden. „Ihren Unmut darüber müssen die Patienten an die Politiker richten, nicht an die Ärzte“, sagt der Sprecher der Ärztlichen Qualitätsgemeinschaft Ried. „Wir Ärzte haben keine Freiheit, die Bestimmungen zu umgehen.“

Liebe Grüße, Christian H.

Rudolf
09.02.2004, 13:52
Hallo Petra,
Du schreibst, daß die TKK vor ca. 2 Jahren eine Studie zur Misteltherapie in Auftrag gegeben hat.
Ich habe eben bei der TKK angerufen, aber dort wußte niemand etwas davon.
Kannst Du näheres dazu schreiben?
Danke, Rudolf

09.02.2004, 15:43
Hallo an alle

laut die Pressemitteilung des Bundesministerium für Gesundheit vom 16.01.04 muß die Misteltherapie bis zum 31.03.04 gezahlt werden. Wenn der Arzt dies entsprechend begründet.(Habe die Kopie, wenn jemand es haben möchte kann ich
per e-mail schicken.)

gruß

09.02.2004, 16:19
Hallo alle miteinander,
liebe Ingrid44,

ich kann Eueren Frust gut verstehen, bei uns sieht es ähnlich aus. Durch die Erkrankung meines Mannes kann er sich nicht Zusatz-versichern. Weder als Krankenvesicherung, noch eine Risikolebensversicherung geschweige denn eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Die Unterlagen für letztere hatte er schon zu Hause auf dem Scheibtisch liegen als er umgefallen ist, komplett ausgefüllt, musste nur noch abgeschickt werden. Nach der Hirntumor-op war es dann unmöglich. Da er nach 1962 geboren ist, gibt es für ihn auch keine staatliche Berufsunfähigkeits-Versicherung mehr. IST DAS NICHT NETT!
Unsere liebe Regierung ist unfair und gemein, wenn es um Krankheit und Behinderung etc. geht, aber wo soll denn das Geld herkommen, wenn Beamte, die MIST gebaut haben entlassen werden und monatlich 8000 € in den Hintern geblasen bekommen. (Ihr wisst bestimmt wen ich meine.)Die da oben sind abgesichert und verstehen unseren FRUST nicht- LEIDER. Ich wünsche niemandem etwas schlechtes, aber sie sollten sich an der Basis etwas genauer umsehen.

Genug gelästert.

Ich wünsche Euch noch einen schönen Tag

Liebe Grüsse :-) Angi

10.02.2004, 00:28
also, heute sagte meine dak, der vertragsarzt könnte mir mistel verschreiben auf privatrezept (ich kann sie dann kaufen, ist ja klar). und wenn der gesetzgeber ab dem 1.4.04. die mistel als verschreibungspflichtig erklärt, dann würde ich im nachhinein ein kassenrezept von meinem arzt erhalten.
die kv`s behalten sich vor, den vertragsarzt in regress zu nehmen.

wenn ich mir meinen arzt (schul- und naturheilkunde) habe ich fast mitleid mit ihm. was soll ich ihn in die zange nehmen, er tut im rahmen seiner möglichkeiten das beste für mich. gott sei dank kann ich die mistel auch zahlen. aber wieviele menschen drückt dieses hin und her, sowohl nervlich als auch finanzielle. ich finde das als sehr sehr schlecht. frau schmidt, dak, kv, presse, jeder sagt was anderes. so etwas war noch nicht da, oder?

was die zusatzversicherung für senioren betrifft, wurde nachgebessert. die dak/hanse-merkur nimmt über 65-jährige auf. ich glaube auch die barmer.
die "alten" haben sich fürcherlich beschwert und dadurch nachgesserung erreicht.
ingrid44

10.02.2004, 00:34
ja angi, ich glaube, wenn man noch so jung ist, sieht es evtl. finanziell weniger gut aus. jedenfalls hast du noch mut zum lästern, das hört sich gut an.

ich glaube, daß viele menschen jetzt in finanzielle not geraten. es soll rentner geben, deren rente unter dem sozialhilfesatz liegt. wie kommen die zurecht?
für viele ist die beantragung von sozialhilfe ein ehrverlust, sie schämen sich. schlimm.

dies gehört nicht unbedingt zu deinem thema, aber es beschäftigt mich die letzten tage.

gruß ingrid44

10.02.2004, 21:40
Hi, liebe ingrid44,

bin zwar Schweizerin (und Krebsbetroffene), aber bei uns geht's auch nicht besser mit den Versicherungen zu. (Bin auch auf dem Sozialamt gewesen, und heute Rentnerin.)

Um "Strukturen" zu ändern, gibt es nur jenen Weg, dass die Betroffenen sich zusammen schliessen müssen. Ich weiss, das klingt nach "Arbeit", aber leider war's bisher schon immer so: Wenn es Veränderungen und Verbesserungen in einem System gab, kamen sie jeweils von "unten", vom Volk, von Betroffenen, die Druck nach oben gemacht haben.
Die "da oben" wissen nicht, was "hier unten" läuft. Nur wir können es ihnen sagen, aufzeigen, erklären.
Gespräche sind nötig, Aufklärungen sind nötig, und es geht nur, wenn sich die Masse von unten nach oben bewegt, um ein Miteinander zu finden, und um Lösungen zu finden.
Es gibt viele Möglichkeiten: Unterschriften sammeln, oder massenweise Beschwerdebriefe einreichen. Oder mithelfen, dass sich Institutionen zusammen schliessen, welche sich zum Ziel setzen, spezielle Versicherungen (oder Taggeld-Versicherungen) anzubieten, welche ausschliesslich Menschen mit schweren Krankheiten betrifft.

Wir können schimpfen und weinen und klagen, ... es wird nicht viel bringen. Uns bleibt nichts anderes übrig, als Aufzustehen und zu Handeln. (Auch wenn wir die Kraft dazu gar nicht haben.)

Ganz liebe Grüsse an Dich, ingrid44, ich kann Dich sehr gut verstehen.
Die "krasse" Brigitte

wolfgang46
10.02.2004, 22:34
Hurra, hurra die "krasse" Brigitte ist wieder da!

Du siehst, wie sehr ich mich freue. Hoffentlich lesen wir uns jetzt häufiger.

Ich möchte Deinen Vorschlag gleich aufgreifen und darauf hinweisen, daß man aus örtlichen Selbsthilfegruppen heraus die ersten Schritte unternehmen kann. Man muß sich diesen nur anschließen.

Überregional und sehr aktiv (Lobbyarbeit) sind:

Der Sozialverband Deutschland (Adresse hab ich leider nicht)
und
Der VdK (hat in jedem Bundesland Büros)
www.vdk.de


Diese beiden Verbände sind sehr rege, was das drängeln bei Politikern angeht.

Alles Gute wünscht
wolfgang

11.02.2004, 01:10
hallo känguruh, ich dachte, in der schweiz wäre es besser?
ich war 8 jahre in der kommunalpolitik und weiß dadurch, wie beschlüsse gemacht werden.
wenn selbsthilfegruppen von souveränen personen geleitet werden ist es gut, es gibt aber auch leute, die sich selbst darstellen.

konkret engagiere ich mich für den schutz der nichtrauchenden menschen (kranke, kinder), weil ich richtige probleme mit meinen atemwegen habe.

ansonsten versuche ich keine kraft mehr zu vergeuden.
wer was verändern will braucht macht. macht kommt von machen (und nicht von beherrschen).

unterschriftlisten sind äußerst mühsam. wer will sich den öffentlich zu etwas bekennen und auch noch unterschreiben? da lernt man die leute kennen.

trotzdem bin ich frohen mutes.
nur für heute, ingrid44

11.02.2004, 06:48
Hi, liebe ingrid44,

will doch noch schnell was hier sagen (muss gleich los zum Zahnarzt):

Lass Dich nicht täuschen, über das "öffentlich bekennen" der Leute, wenn man Unterschriften sammelt. - Im Augenblick ist nämlich grad der richtige Zeitpunkt. Die Leute sind unsicher, sie sind ängstlich. Jeder hat Angst davor, seine Stelle zu verlieren. Jeder macht sich momentan Gedanken über seine Existenz, und wie lange sie noch finanziell haltbar ist. - Die Leute sind also sehr offen im Moment für das Soziale allgemein (der grosse Teil zumindest).

Und Macht? - Wir "da unten" haben keine Macht. Das wissen "die da oben" sehr genau. Sie wissen auch, dass wir nicht auf "Selbstdarstellung" aus sind, dass wir keine Kraft zum Aufstehen haben.

Aber eigentlich ist das ein Paradox.
Denn grad "wir da unten" haben ja eigentlich gar nichts mehr zu verlieren, nicht wahr?
Wir sind eigentlich "immun" auf alle Angriffe von Aussen, denn die Krankheit, die oftmals erzwungene Armuts-Situation "schützt" uns, ... weil wir gar nichts mehr hergeben können, ausser vielleicht grad noch unser Leben.

Wir sind alle "Einzelfälle" für die "da oben". Aber das ist ein Irrtum. Wir sind eine Masse.
Die Masse kann die Macht haben, wenn sie etwas "macht". Da geht's nicht um Selbstdarstellung.
Aber einer - oder eine Gruppierung mal - sollte damit anfangen. Raus an die Öffentlichkeit. In Bewegung bleiben. - Daraus kann eine Kettenreaktion erfolgen für weitere Gruppierungen. Für die ganze Masse.

Es geht schlussendlich um positive Veränderungen für die Zukunft, welche die Masse will. Welche sie dringend braucht. - Und es ist ihr Recht, dies zu tun, dies zu verlangen.


(Hui! Ich glaube, ich sollte in die Politik gehen, lach!)

Bis späterchen, ich muss leider los.
Die "krasse" Brigitte

PS. Hi, lieber Wolfgang46, ich grüssele Dich auch ganz lieb. - Bin wieder da, ja. Freue mich, dass Du Dich freust, grins! - Wir lesen uns, gell?

11.02.2004, 10:32
Liebe ingrid44,

Deine Eingangssätze klingen fast resigniert, und Dein „...konkret engagiere ich mich für den schutz der nichtrauchenden menschen (kranke, kinder)... ansonsten versuche ich keine kraft mehr zu vergeuden“ hab ich im ersten Moment so gelesen, als empfändest Du es als Kraftvergeuden, sich zu engagieren.

Wir haben jedenfalls zweierlei gemeinsam: Auch ich habe Kommunalpolitik mit gemacht (zehn Jahre besonders aktiv), und auch ich engagiere mich zur Zeit besonders fürs Nichtrauchen: Als Elternbeiratsvorsitzender habe ich dazu beigetragen, dass die Schule meiner Tochter vom nächsten Schuljahr an „rauchfreie Schule“ ist.

Ich habe mit 12 angefangen, mich öffentlich zu engagieren. Jetzt bin ich „alt“, und wenn ich zurück schaue, war ich manchmal bei denen, die erfolgreich waren, und manchmal bei den Verlierern. Aber auch das Engagement für etwas, das wir nicht bekommen (oder verhindert) haben, war nie ganz vergebens, denn es hat immer mindestens dreierlei bewirkt: Wer sich beteiligt hat, hat erfahren, dass er kämpfen kann. Die öffentliche Auseinandersetzung hatte positive Folgen, auch wenn das direkte Ziel nicht erreicht wurde. Und die jeweils Regierenden haben erfahren, dass sie nicht einfach „machen“ können, sondern öffentlich begründen müssen und auch abgewählt werden können.

Wir können für unsere Ziele einstehen, etwas machen und bewirken, aber wir können es nicht ohne Pause. Und auch in der ganzen Gesellschaft gibt es so etwas wie eine Wellenbewegung zwischen Aufbegehren und Hinnehmen. Auch gärt es oft an einer Stelle, wenn es an anderer ganz ruhig ist. Aber die „Krasse“ hat Recht: Engagement wirkt ansteckend, und wer etwas macht, zeigt anderen, dass sie auch etwas machen können.

Oft hängt es auch davon ab, wie ich auftrete. Wenn ich sage: Da müsste man aber..., dann tut wohl niemand etwas, denn wer ist schon „man“. Aber wenn ich sage: ICH mache jetzt das, machst DU mit? – dann finde ich oft Mit-Macher.

Ich bin zurückhaltend mit Sprüchen, aber den finde ich zu diesem Thema gut: Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren.


Liebe „Krasse“,
Du glaubst, Du solltest in die Politik gehen? Ach, Du bist doch schon mitten drin!

Liebe Grüße,
Christian H.

11.02.2004, 19:00
an brigitte, hoffentlich tat es beim zahnarzt moderat weh.
ich tue in meinem umfeld das was ich kann, mehr initiative geht momentan nicht. willst du eine initiative starten?

an christian, ich habe keine echte resignation, aber besondere lebensumstände. ich bin im letzten jahr großmutter geworden, das 1. mal, aber in chicago. war in 2003 2 mal zu besuch, zusammen 12 wochen. die flüge waren schlecht für meine lungen. trotzdem möchte ich wieder hin. mal sehen.
in kürze kommt meine tochter mit familie. dafür brauche ich zur vor- und nachbereitung auch 5-6 wochen.
was neu bei mir ist: ich lerne gerade, meine familie in den vordergrund zu stellen, obwohl die "kinder" 36 und 37 jährig weit weg sind. früher kam die berufstätigkeit und die politik und soziales engagement zuerst. schade. versäumtes läßt sich nicht nachholen.
so sieht es aus.
ich bin lebendig und interessiere mich. konkret engagiere ich mich fürs nichtrauchen.
"smokefreeliving" ist eine internetadresse, vielleicht interessiert es euch?

WOLLT IHR EINE LISTE INITIIEREN?

ingrid44

11.02.2004, 21:29
Hi, liebe ingrid44,

Lach! - Nein, ich kann Euch da (als Schweizerin) schlecht mit einer Initiative helfen über die Grenze hinweg. Zudem bin ich selber völlig ausgebucht mit meinem momentanen Einsatz hier gegen die Armut und für den Datenschutz und die Erhaltung der Grundrechte ...!

Aber die Idee (einer Initiative) steht jetzt zumindest mal hier, und vielleicht greift sie jemand anders auf?

Wir können die Fragen (für Deutschland) auch exakter hinstellen:

Gibt es schon "Modelle" einer neuen Versicherung, welche gerade Menschen mit schweren Krankheiten decken könnte?
Wie sähe diese Versicherung aus?
Wer wäre daran beteiligt, wer könnte diese Finanzierung übernehmen?


Ingrid, ich finde es toll, dass Deine Familie für Dich im Vordergrund stehen soll. - Aber vergiss trotzdem nicht, wo Deine Stärken liegen, gell? Lach!

Ganz liebe Grüsseli
von der "krassen" Brigitte

12.02.2004, 10:54
weiß du brigitte, es ist ja irre.
wir menschen haben alle die gleichen grundbedingungen, was unseren körper angeht. wir bräuchten eine krankenversicherung (nicht hunderte mit noch mehr chefs) und zielgerichtetere medizin. zur zeit gibt es meiner meinung nach zu viele lobyisten und zu viele kataloge/vorschriften, wie die ärzte zu behandeln haben. die naturheilkunde soll man selbst bezahlen. schlimm.
ich habe jetzt einen stamm von 3 ärzten aus verschiedenen sparten, die meinen körper nicht nach katalog, sondern nach bedürfnissen behandeln. gott sei dank.
der satz "der doktor hat gesagt" ist in der bevölkerung oft zu hören. wenige hinterfragen.
wie soll ich als laie aufklären? ich kann nur meine vorgehensweise präsentieren. mühsam.

na, wie wars beim zahnarzt? gruß ingrid44

12.02.2004, 13:40
Hallo Rudolf,

habe bei "unserer" Dame von der TKK nochmals nachgefragt. Es war ihr sichtlich peinlich (wollte wohl damals die TKK ein wenig in den Himmel loben) und ich bin jetzt richtig wütend. Eine Studie wurde natürlich nie gemacht, man hat eben nur erkannt, dass es wohl vielen hilft und mein Mann sollte doch froh darüber sein, wenn er noch ein Rezept bekommen hat (wird sich wohl demnächst ändern ;-)).
Gruss Petra

12.02.2004, 20:29
Hallöchen Ingrid,

grad so meine Gedanken:
Wenn man sich anschaut, was eine Versicherung eigentlich bedeutet, so ist dies folgendes:

Angefangen hat die Idee bei den Bauern. Immerwieder mal geschah es, dass dem einen oder anderen Bauer der Kuhstall niederbrannte. So ein Bauer hatte jeweils einen grossen Verlust zu tragen, nicht nur wegen dem Kuhstall alleine, sondern auch wegen seinen Tieren, die dem Brand zum Opfer fielen. Und somit war jeweils die Existenz des Bauern und seiner ganzen Familie zerstört.
So schlossen sich eines Tages die Bauern im Dorf zusammen, und berieten:
Wenn wir alle jedes Jahr einen Geldbetrag in einen Topf werfen, alle zusammen, so wird jeweils DEM, welchem grad der Kuhstall abbrennt, der ganze Schaden mit diesem Geld ersetzt. Diese Garantie hat er. Diese Garantie hat jeder, welcher den Geldbetrag jährlich bezahlt.

Tja, und so ist die "Versicherung" entstanden. Nach dem Prinzip: "Alle für einen, einer für alle." Eigentlich ganz simpel.
(Nur gab es damals noch keine "Klauseln" und "Einschränkungen" für sowas, hm-hm!)
Das Grundprinzip ist also lediglich, man bezahlt für einen möglichen "Schaden", welchem einem irgendwann mal passieren könnte. Wenn nicht, dann hat man halt immer "umsonst" bezahlt. Wenn doch, dann ist man froh, kriegt man den ganzen Schaden zurück bezahlt.

Es gab noch nie eine Versicherung, welche jemanden IM Schadenfall aufgenommen hat und diese Leistung auch bezahlt hat. Eine Versicherung ist immer eine VOR-Deckung für etwas Mögliches, das eintreten KÖNNTE.
Aus diesem Grunde müsste man sich ja eben frühzeitig richtig und vollumfänglich versichern lassen, aber das tut nicht jeder, auch weil es jeweils eine Geldfrage ist, oder man sich nicht vorstellen kann, dass mal ein möglicher "Schaden" eintreten könnte. Egal, ob das jetzt eine Brand-Versicherung ist, oder eine Krankenversicherung.
Wenn dann - wie im Beispiel der Krankenversicherung - dann eine Krankheit eintritt, und man nicht genügend gedeckt ist, steht man dann eben ziemlich schlecht da.

Unzumutbar und unmenschlich wird es aber erst recht noch dann, wenn man z.B. zum Sozialamt gehen muss, und diese dort "verlangen", dass man diese oder jene Versicherung künden MUSS. Das ist dann ein Einschnitt in die persönliche Entscheidungsfreiheit des Einzelnen. (Also bei uns bezahlen die Sozialämter einfach die Zusatzversicherung NICHT, selbst nicht für Kranke, die zu ihnen kommen, ... da können die Kranken dann schauen, wie sie da weiter machen: Entweder die Zusatzversicherung künden, oder aber diesen Prämienbetrag von den minimalen Lebenskosten abzwacken, die eh nirgendwo hinreichen.)
Solche Beispiele sind eben reiner Repressions-Zwang.

Eine Versicherung kann jeweils nur das leisten, was sie auch beinhaltet: Die entsprechende Deckung gemäss den Bedingungen. - Viele Leute wissen gar nicht so genau, WIE sie eigentlich gedeckt sind, ... denn das Angebot ist so gross, die "Schadens"-Möglichkeiten enorm vielfältig.

Eine Versicherung kann aber auch "Ausnahmen" genehmigen, und diese Leistungen übernehmen. (Man muss jeweils dann halt einfach Gesuche einreichen.)

Eine Versicherung hat aber auch noch viele andere Möglichkeiten: Zum Beispiel kann sie etwas tun mit ihrem jährlichen "Überschuss". Sie kann dieses Geld in einen Fonds oder eine Stiftung legen, um sie - grad für Krebskranke, oder auch AIDS-Kranke, oder anderen Menschen mit schweren Krankheiten - einzusetzen. (Ich glaube, die Allianz macht sowas schon.)

Ah, sind nur grad meine Gedanken zum Thema Versicherung. - Vielleicht wäre es eine Möglichkeit, die Versicherungen mit ihren Überschüssen genauer anzupeilen? Um DARAUS eine neue Versicherung zu schaffen? Für Krebs- oder AIDS- oder MS-Kranke?


Ja, liebe Ingrid, der Satz "Der Doktor hat gesagt ..." ist natürlich auch normal. Wem, ausser dem Doktor, soll man denn sonst vertrauen, wenn man krank ist?
Interessanter wird's dann, wenn man sagen muss: "Dieser Doktor hat DAS gesagt, und der andere Doktor hat DIES gesagt." Da fängt man dann meistens an, zu hinterfragen. Aber als Laie, da hast Du recht, hat man dann ziemlich Mühe damit. (Ich kenne das auch.)
Dabei ist das Verhältnis zwischen Patient und Arzt am Ende ja lediglich eine "Dienstleistung". Der Arzt berät und empfiehlt (dafür wird der Arzt auch bezahlt), und der Patient entscheidet. Nichts anderes. (Ausser im Notfall, wo der Patient nichts mehr selber entscheiden kann.) - Das ist eigentlich "Patienten-Recht", aber meistens vergisst man das gerne mal.

Ich sende Dir liebe Grüssli, liebe Ingrid, bis später, gell?
Die "krasse" Brigitte
PS. Der Zahnarzt war okay. Wie Zahnärzte eben sind, grins! - War nur eine Zwischenkontrolle.

12.02.2004, 23:25
Hallo Krässerinchen und Kangurüchen

Wir sind ja schon mitten drin uns zu einer Lobby von unten zusammenzuschliessen, gel! nicht nur im Bereich Armut, sondern auch Krebs. Alle Dampf voran getrieben wir rütteln die Berner auf! Halt die Kantone oder Kantööööönchen auch noch. Leider können wir in den Deutschen Bundesländer oder gar auf Bundesebene nota bene Deutsche, nichts erreichen, die unnahbaren!! Und das obwohl ich Deutscher bin und im kleinen Switzerland lebe!

Also jetzt seid ihr gefordert in Deutschland in der Bundessuppe gründlich umzurühren damit nicht noch mehr anbrennt! Wir könnten vielleicht noch ein paar Geschmacksverstärker senden hmmm..... TIPPS und viel Zuversicht!

Also ab in den Kampf Toreros, apropos kampf, wir haben in der Schweiz gestern, gut notieren, die erste Schweizerische Selbsthilfegruppe/ Patientenorganisation gegründet. Neumitglieder (Mitgliedschaft ist gratis) sind herzlich willkommen.

Der erste Vortrag zum Thema "Lungenkrebs was nun?" wurde gestern von Dr. med. M. Pless abgehalten, sehr informativ.

Also die erste Lungenkrebs Lobby ist am Rühren! Und das ganz kräftig, gel Krässli!

Bis bald liebi Griessli und Knuddels


Liz und Willy

13.02.2004, 08:07
@ Liz und Willy:

Yeah!

Die "krasse" Brigitte

mmarion
04.05.2009, 11:11
Hallo@all,

weiß jemand, ob man als Krebspatient noch eine Krankengeldversicherung abschließen kann, oder wollen sie auch eine Gesundheitsprüfung?


LG
Mrion