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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Neuropathie


Rachel
17.08.2012, 07:57
Hallo - vielleicht könnte ihr mir helfen. mein mann hat starken schmerzen in der re hand und gefühlsstörungen - lt. arzt neuropathie von der chemo. gibt es etwas was man machen kann? es wurden im medikamente verschrieben (das nehmen auch eptileptiker) - aber nach dem beibackzettel hat mein mann beschlossen diese nicht zu nehmen.

habt ihr eine idee wie man die schmerzen erträglicher machen kann?

danke

lg gitti

neufund
17.08.2012, 08:14
heisst das Medikaments Lyrica welches Dein Mann NICHT nimmt????? das wurde meinem Mann nämlich auch verschrieben wg. der Neuropathie, er hats auch NICHT genommen wg. der Nebenwirkungen.....

Tja, uns wurde gesagt, dass man nichts grossartig gegen die Beschwerden der Neuropathie machen kann, mein Mann hatte auch grosse Problem diesbezüglich :-(

ich kann Dir da also leider nicht weiterhelfen......
das sind eben die NWs vom Cisplatin---wobei das nicht die schlimmste NW war.....viel schlimmer war, dass mein Mann vertaubte, Hörgeräte brauchte, die zum einen WAHNSINNIG teuer waren, er sie aber für seinen Beruf brauchte (Freiberufler, Musiker!)

das war schlimm......

ich wünsche Euch alles Gute, neufund

monika100
17.08.2012, 08:24
Hallo Gitti,

mein Mann hatte die gleichen Probleme.
Er hat über einen längeren Zeitraum Lyrica genommen, hat es sehr gut vertragen, keine Nebenwirkungen gehabt. Dieses schmerzhafte Kribbeln in den Fingern ist so gut wie verschwunden, in den Füßen leider nicht.

Aber ich würde sagen, einen Versuch ist es wert. Absetzen kann dein Mann doch immer noch.

LG Monika

claudia b
17.08.2012, 09:14
hallo gitti,

meine chemo wurde ebenfalls mit cisplatin durchgeführt und die polyneuropathien traten erst drei monate nach ende der therapie auf. mir wurde neupro verschrieben, ein medikament für parkinson, ich habe jedoch auf grund der nebenwirkungen die behandlung abgebrochen. ich nehme nach wie vor vitamin b komplexe zu mir. begonnen habe ich mit neurobion, bin aber auf berocca brausetabletten umgestiegen. ausserdem helfen stimulationen jeglicher form sehr gut. igelball, ungekochten reis, bohnen oder linsen in eine schüssel geben und die hände eintauchen. parafinbäder. ergotherapie ist ebenfalls ratsam.
mir wurde gesagt, dass die beschwerden besser werden und jetzt nach einem guten halben jahr kann ich das bestätigen.

lg

claudia

panter61
17.08.2012, 09:25
Hallo Gitti,
habe auch durch Cisplatin diese Neuropatien an Händen und Füssen.Habe aber keine Medikamente erhalten.Nur Vitamin B was ich aber nach einer Woche vom Magen her nicht vertragen habe.In der AHB habe ich auch mit dem Igelball bzw.mit warmen Kies gearbeitet.Für die Füsse Eis und warmes wasser.An den Händen ist das fast weggegangen in der AHB.Zu Hause laufe ich Barfuss viel über meine Terasse, die ist durch den Belag sehr rauh.Ich muss sagen es hilft.Bekomme wieder Chemo und mache dieses weiter,weil erneutes Taubheitsgefühl kam.Bekomme das aber durch den Igelball bzw.Erbsen in der Schüssel in der ich rumknete ganz gut in den Griff.

bifi65
17.08.2012, 15:17
Hallo,

wenn man sich nur nach den Nebenwirkungen eines Medikamentes richten würde, würde bestimmt niemand eine Chemo durchziehen. Genauso ist das mit L.rika. Ich finde, einen Versuch ist es wert und ich habe es auch selber schon über mehrere Wochen genommen, ohne die geringsten Nebenwirkungen und mit Erfolg. Man muss drauf achten, dass man es langsam einschleicht und langsam wieder absetzt - mit Arzt besprechen! Nebenher andere Möglichkeiten auszuprobieren ist natürlich ebenfalls eine Option.

Leider gibt es bei diesen Chemofolgen nicht allzuviel, was man ansonsten verordnen könnte, da normale Schmerzmittel nicht helfen. Also ich würde das Medikament auf jeden Fall ausprobieren.

Herzliche Grüße,
Birgit

Rachel
18.08.2012, 19:36
grosses dankeschöne euch allen für die auskünfte. das mittel bei meinem mann heißt gabapentin 1A 300 mg.

da mein mann am dienstag seine nächste chemo hat wird er das mit seinem onkologen besprechen.

lg gitti.

cuxland84
18.08.2012, 23:45
Ich mische mich nur kurz ein.
Gabapentin habe ich auch bekommen wegen Nervenschmerzen, allerdings nach einem großen Bandscheibenvorfall in der HWS. Ich muss sagen, das Medikament hat mir sehr gut geholfen, obwohl die Packungsbeilage nicht ohne ist, das gebe ich zu.
Es wurde schrittweise die Dosis erhöht,bis der lindernde Effekt einsetzte.

Vielleicht nimmt dein Mann es ja nach Rücksprache mit seinem Onkologen ein.

Übrigens: ich hatte keine der aufgeführten Nebenwirkungen! Allerdings aber ja eine andere Krankheit.

glg

Rachel
19.08.2012, 22:40
cuxland, danke für deine info und es tut mir so leid wegen deiner oma. ich wünsche dir alles liebe und viel kraft für den weg deiner oma zu begleiten
lg gitti

Cassy4
19.08.2012, 22:49
Hallo,

ich bekam auch Gabapentin wegen einer Neuropathie, eine Arbeitskollegin von mir ebenso. Wir hatten beide keine der befürchteten Nebenwirkungen. Bei mir war es auch direkt mit der 1. Tablette fast wieder gut und ich hatte vorher bei jedem Schritt das Gefühl, als würde man mir Messer in die Hacken jagen.

Liebe Grüße,
Karin

Gabitirol
20.08.2012, 21:22
Ich nehme 600 mg Lyrica schon seit Februar diesen jahres.Allerdings wegen der Lendenwirbelsäule.Bei der Versteifung im Nov.2011 wurde ein Schraube falsch gesetzt und der nerv eingeklemmt und seither hab ich fürchterliche Nervenschmerzen im Fuss.Durch das Lyrica wurde es erträglicher.Allerdings hab ich 20 kg zugelegt.

LG gabi

Rachel
21.08.2012, 08:59
Ich danke euch

mein mann hat ja heute wieder stationäre Chemo und hat das schon mit der Onkologin besprochen - er soll auf jeden fall gabapentin einnehmen.

lg gitti

Rachel
08.04.2013, 11:16
Unser leben hat sich sehr verändert. mein mann braucht seinen sauerstoff, jegliche behandlung wurde abgebrochen, morgens hustet er viel, er kommt schnell außer atem und wenn er was macht, auch eine kleine runde spazierengehen - das bringt ihn schnell außer atem.
und ich habe einfach nur angst. die angst frisst mich auf, ich weine ständig, habe ständig zwanghafte gedanken das er bald sterben wird und wie es ohne ihn sein wird. nichts hilft - weder meine gesprächstherapie noch meine tabletten. außer wenn ich psychpax nehme aber dann schlafe ich 12 stunden durch. ich weiß nicht mehr weiter, weiß nicht was ich machen soll. am liebsten würde ich 24 stunden pro tag mit ihm zusammen sein ( gehe aber arbeiten). Ich bin nervlich so fertig und weiß einfach nicht mehr was ich machen soll.

kann mir vielleicht jemand helfen?

Danke

LG Gitti

Kessy86
08.04.2013, 21:59
Liebe Gitti,
Ich weiß nicht ob ich dir helfen kann aber ich möchte dir gerne Mut machen.
Es ist eine verdammte harte Zeit die du hinter dir sowie vor dir hast, aber glaube mir es lohnt sich zu kämpfen und die, wenn auch wenigen, schönen Moment zu genießen. Von diesen Moment wirst du dein ganzes Leben zerren können...

Es ist schwer in dieser Situation dir gut zuzureden weil ich weiß das der Kopf und das Herz nicht das selbe fühlen aber gönn dir auch Auszeiten sowie das Arbeiten oder Spaziergänge wo du einfach etwas abgelenkt wirst damit du neue Energie tanken kannst, mir hat das immer sehr geholfen....

Wünsche dir ganz viel Kraft
Kessy

gela 77
12.06.2013, 13:20
Liebe gitti,
bin eher durch Zufall auf deinen Beitrag gestoßen, weil mein Mann und ich beide an Neuropathien leiden
Vielleicht kann ich dir ein wenig weiterhelfen.
Ich bin selbst an Krebs erkrankt und vor einiger Zeit mein Mann auch.
Das haben wir mehr oder weniger im Griff und haben auf den Krebs eingelassen.
Nun aber ist die Lungenerkrankung( COPD ) bei meinem Mann so schlimm geworden das selbst Sauerstoff nicht die erhoffte Wirkung bring. Wir reden viel über das Thema sterben und wie geht's dann weiter...es ist verdammt schwer zu wissen das der Tot bald eintreten kann bei einem Menschen der ein Teil von einem selber ist. Ich grüble jetzt schon seid Wochen wie ich mit all dem umgehen kann.
Gitti es ist unendlich schwer, aber ich habe bei mir gemerkt das reden miteinander mir gut tut.
Ich versuche auch soviel Zeit wie nur geht mit ihm zu verbringen und merke wir beide profitieren davon.
Vielleicht gehen wir aber auch anders oder bzw. gelassener mit der ganzen Sache um weil wir ja beide jede Menge Scheixxx Krankheiten haben, ich denke das wird so sein.
Ach ja was mir immer sehr gut tut mich mit einem Buch zurück zu ziehen und mich zu entspannen, weil das muss auch mal sein.
Als Empfehlung gebe ich dir das mit auf den Weg denn wenn du dich nicht um dich selber kümmerst haste nicht genug Kraft für Zwei, verstehste...???
Ganz liebe Grüße von gela

PeterBoe
12.06.2013, 14:01
Hallo, alle,

ja, ja, die Liste der Nebenwirkungen kann einem bei fast jedem, auch dem banalsten Medikament Angst machen. Aspirin und Herztod .....
Aber bitte: bange machen gilt nicht!
Ich kann das sagen als einerseits selbst Krebsbetroffener (Darmkrebs, Radiochemo mit 5-FU, OP, Stoma) und andererseits als einer aus der Pharmabranche, der sich mit dem ganzen Fachchinesisch dort auskennt.
Manche NW werden nur zur Sicherheit genannt, obwohl sie bei dem speziellen Medikament nie beobachtet worden sind, sondern nur bei ähnlichen.

Man muss dabei wirklich genau hinschauen besonders auch auf die Angabe der Häufigkeit dass eine NW auftritt.
Bei vielen Medikamenten ist das nicht genauer beschrieben, deshalb hier die offiziellen, von den Zulassungsbehörden festgelegten prozentualen Angaben der Häufigkeit:

Sehr häufig: mehr als 1 von 10 Patienten (>10%)
Häufig: 1 bis 10 von 100 Patienten (<10%)
Gelegentlich: 1 bis 10 von 1.000 Patienten (1-0,1%)
Selten: 1 bis 10 von 10.000 Patienten (0,1-0,01%)
Sehr selten: weniger als 1 von 10.000 Patienten (<0,01%)
Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar

Zugegebenermassen, leider weiss niemand vorher, ob er/sie eine/r von den 1-10en ist, die die NW bekommen.
Als ich meine 5-FU Therapie hatte, habe ich mir natürlich auch die ganze Litanei von der Patienteninformation, aber auch die nur für Fachkreise zugängliche Fachinformation zu Gemüte geführt. War schon ziemlich angsteinflössend!

Ich musste nun für mich die Entscheidung treffen, ob ich bereit war, für die Chance auf Gesundung den Preis der NW zu bezahlen.
Ich habe von meiner vor 9 Jahren an Krebs verstorbenen Frau gelernt, dass die Nebenwirkungen wirklich schrecklich sein können, dass aber die aller-allermeisten auch vorüber gehen.
Am Ende war es für mich sogar eine Stärkung, dass ich gar nicht so viele NW hatte wie der Blick in die Patienteninformation mich hatte befürchten lassen. Es hätte viel schlimmer sein können.

Aber, diese Entscheidung muss jede/r für sich ganz alleine treffen.
Es hilft dabei, wenn meine Angehörige mir die Gewissheit geben, dass sie mich so oder so, egal wie ich mich entscheide, zu 100 % unterstützen werden (einschliesslich -sorry für die Offenheit- meine Kotze aufzuwischen).

In diesem Sinne:
Augen zu und durch!

LG an alle
Peter