Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Adenokarzinom des Kolon descendes mit 28 Jahren
Hallo alle zusammen :)
Ich bin grad mal 28 Jahre jung und bei mir wurde am 10.10.2012 ein Adenokarzinom des Kolon descendes mit Ileus-Symptomatik festgestellt. Sogleich gab es eine OP mit einer Hemikolektomie links mit 33mm Stable-Transversorektostomie. Es wurde ein protektives doppelläufiges Ileostoma angelegt. Am selben Abend gab es eine Not-OP, da es einen Verdacht auf intraabdominale Blutungen gab (Astronautenfutter kam durch die Drainage). Mir wurde eine Bauchtuchtemponade sowie eine Abdominal-VAC-Pumpe gelegt; für 1 Woche wurde ich ins künstliche Koma versetzt. Es erfolgten weitere Operationen sowie ein endständiges Transversostoma. Bei der letzten OP (02.11.2012) wurde mir ein Port implantiert.
Die Tumorklassifikation (TNM 2010) lautet:
Lokalisation ICD-O-C 18.6
Typisierung ICD-O-M 8140/3
Grading G2 (low grade)
Stadieneinteilung pT3a pN1a (1/30) M0 L1 V1 Pn(0)
UICCD-Stadium IIIB
R-Klassifikation R0 wide (Abstand lateral 8 cm)
Es wurde eine adjuvante Chemo empfohlen, die ich jedoch bis heute nicht begonnen habe. Dies kam so, dass die Onkologen mich in der Klinik nicht aufgeklärt haben. 5 Minuten vor Beginn der Chemo kam der Oberarzt und meinte, dass er in die Unterlagen des Tumorboardes geschaut hat und bisher niemand mit mir über die Unfruchtbarkeit nach der Chemo gesprochen hat. Er setzte die Chemo aus und machte mir einen Termin beim Kinderwunschzentrum.
Ich selbst habe mich seither im Alleingang informiert, da die Feiertage ja keinen Arztbesuch zulassen. Es sollte wohl eine FOLFOX Chemo angewendet werden (mir wurde von den Onkologen nie eine Auskunft gegeben welche Medikamente ich bekommen sollte). Es hieß nur "alle 2 Wochen für 1 Tag in die Klinik für die Chemo".
Nun möchte ich dennoch eine Chemo machen lassen und habe Sympathien für das XELOX Schema, obwohl auch hier Oxaliplatin verabreicht wird, wogegen ich jedoch eine persönliche Abneigung habe (die Nebenwirkungen scheinen echt "krass" zu sein). Ich werde jedoch auch in den ersten Januarwochen einen Onkologen aufsuchen, der mir eine Zweitmeinung geben soll. Stimmt es, dass man die Chemo bis maximal 90 Tage nach der OP beginne soll? Könnte man, bzw. hatte hier jemand bereits eine 5FU Monotherapie? (diese würde mir am meisten zusagen).
Nun wage ich diesen Weg und möchte mich ein wenig mit "Leidensgenossen" austauschen.
Einen Entschluss habe ich jedoch, die Onkologie der Klinik sieht mich nicht wieder, nur die Chirurgie im September/Oktober für die Rückverlegung.
In diesem Sinne alles Gute für uns für 2013
carnok
Hallo Carnok,
Du solltest Dich unbedingt zu einem Spezialisten begeben. So wie sich das anhört, bist Du nicht in den besten Händen. Wo wohnst Du? In Deinem Stadium ist eine Chemo aufgrund des Lyphknotenbefalls wohl sinnvoll. Die "vorbeugende" Chemo soll vor allem noch evtl. vorhandene oder bei der OP evtl. freigesetzte Krebszellen vernichten. Allerdings ist hier der mir bekannte Zeitraum 6-8 Wochen nach der Op schon gerade überschritten. Vermutlich macht es kaum noch Sinn eine Chemo zu beginne, sofern Du nicht zeitnah damit anfängst. Daher bitte schnellstens zu einem Onkologen, der sich auch mit HNPCC auskennt (s.u.).
Mach Dich mal über HNPCC schlau. Bist vermutlich ein Kandidat: www.hnpcc.de. Das Gute daran: wenn es so ist, ist die Prognose deutlich besser als bei anderen Patienten. Das schlechte, Du kannst auch in jungen Jahren Darmtumore bekommen....
Pass gut auf Dein Immunsystem auf! Sollte die Chemo Dein Immunsystem zu weit runterziehen, kann es bei HNPCC Patienten eine gegenteilige Wirkung haben. Dein Immunsystem schützt Dich bei HNPCC vor Fernmetastasen.
Am besten gehst Du auch zu einem Humangenetiker und lässt Dich aufklären.
Liebe Grüße und alles Gute,
Kai
Hallo Kai,
ich hab vergessen zu schreiben das ein Gentest gemacht wurde und es kein erblich bedingter Tumor ist/war. Was den Zeitraum angeht, so habe ich mit meiner Hausärzin dieses Vorgehen beschlossen, sie meinte ich solle spätestens Anfang Januar mich für und wider eine Chemo eintscheiden. Was meinen Wohnort angeht, ich wohne im Drei-Länder-Eck, sprich NRW, Hessen, Rheinland-Pfalz...
Grüße
carnok
EDIT: 6-8 Wochen waren, durch die vielen Komplikationen, sowieso (fast) nicht möglich. Die OP mit Entfernung des Tumors war am 10.10.2012, der Bauchdeckenverschluss jedoch erst am 02.11.2012. Der Chemobeginn war für den 27.11.2012 geplant gewesen; direkt im Anschluss konnte ich keinen (neuen) Onkologen finden der mich nicht auf Januar vertröstet hat.
paulllaa
29.12.2012, 00:14
Hallo!
Willkommen hier im Forum, auch wenns keiner schöner Anlass ist. Ich bin auch ein junger Hüpfer hier in diesem Haufen. Daher kann ich dir schon einmal weiter helfen und dir ein paar gute Tipps geben. Hatte auch ein doppelläufiges Stoma, und hatte im Gegensatz zu dir im Enddarm meinen Krebs. Hatte auch nur einen befallenden Lymhknoten. Was ich da so lese, lief da einiges schief :eek:
Bei mir hat niemand gesagt ich solle mal zum Frauenarzt gehen. Ich kann dir jetzt sagen. Geh schnell dahin und besprech dein Problem. Diese Scheiß Chemo wird deine Schleimhäute angreifen und womöglich kannste dir schnell jeden Mist einfangen. Jetzt hast du noch die Möglichkeit Eizellen von dir einfrieren zu lassen. Bei mir wars schon zu spät, weil die Behandlung schnell anfangen musste. Ich hatte die 5-Fu Chemo. Die war eigentlich erträglich. Anfangs wars grausam mit der Bestrahlung. Ohne Bestrahlung läufst es eigentlich ganz easy.Da du auch eine Rückverlegung in Aussicht hast, fang jetzt besser mit Beckenbodentraining an. Sprech aus Erfahrung. Deine Schließmuskeln werden mit der Zeit schlaff. Daher Popo zusammenkneifen etc. Ich habe mich auch auf Vererbbarkeit testen lassen. Bei mir war auch nix zu finden.
Gruß Paula
Hallo!
Willkommen hier im Forum, auch wenns keiner schöner Anlass ist. Ich bin auch ein junger Hüpfer hier in diesem Haufen. Daher kann ich dir schon einmal weiter helfen und dir ein paar gute Tipps geben. Hatte auch ein doppelläufiges Stoma, und hatte im Gegensatz zu dir im Enddarm meinen Krebs. Hatte auch nur einen befallenden Lymhknoten. Was ich da so lese, lief da einiges schief :eek:
Bei mir hat niemand gesagt ich solle mal zum Frauenarzt gehen. Ich kann dir jetzt sagen. Geh schnell dahin und besprech dein Problem. Diese Scheiß Chemo wird deine Schleimhäute angreifen und womöglich kannste dir schnell jeden Mist einfangen. Jetzt hast du noch die Möglichkeit Eizellen von dir einfrieren zu lassen. Bei mir wars schon zu spät, weil die Behandlung schnell anfangen musste. Ich hatte die 5-Fu Chemo. Die war eigentlich erträglich. Anfangs wars grausam mit der Bestrahlung. Ohne Bestrahlung läufst es eigentlich ganz easy. Aber jeder reagiert anders. Deshalb lass dich gut beraten.
Gruß Paula
Danke für deine Worte. Ich füge mal hinzu, dass ich männlich bin :) . Der Urologe der Klinik wurde zwar von den Onkologen kontaktiert, doch der verwies auf das Kinderwunschzentrum zum Einfrieren von Samenzellen. Da ich jedoch Student bin und die Kosten auch nicht ohne sind (gut 500 Euro im Jahr) kann ich mir das nicht leisten (daher auch die Abneigung zu Oxaliplatin)
Grüße
carnok
P.S.: Lindlar ist nur 80 km von mir entfernt :winke:
paulllaa
29.12.2012, 00:34
Hallo!
Wegen der Kosten des Einfrierens hab ich auch reisaus genommen. Später erfuhr ich von einen anderen Arzt das man in diesem speziellen Fall die Kosten wesentlich geringer sind... Einfach mal in einen solchem Zentrum nachfragen....Auch so, kümmer dich schnell um einen Schwerbehindertenausweis! Hast dadurch Steuerliche Vorteile. :)
Hallo!
Wegen der Kosten des Einfrierens hab ich auch reisaus genommen. Später erfuhr ich von einen anderen Arzt das man in diesem speziellen Fall die Kosten wesentlich geringer sind... Einfach mal in einen solchem Zentrum nachfragen....Auch so, kümmer dich schnell um einen Schwerbehindertenausweis! Hast dadurch Steuerliche Vorteile. :)
Ich war ja in dem Zentrum und die nannten mir dir Kosten, worauf ich dann auch die Beratung nicht mehr brauchte.
Ein Schwerbehindertenausweis bringt mir nichts, die Sozialstation im Krankenhaus und auch mein Stomaberater teilten mir mit, dass ich nur 10% bekommen würde...
Grüße
carnok
paulllaa
29.12.2012, 01:01
Hallo!
Was für ein Sauhaufen hast du da???? Natürlich bekommst du mehr Prozente für deinen Ausweis. Ich hab 80%.
Lass dich doch nicht verarschen. Geh zum Amt für soziale Angelegenheiten vom Rathaus und hol dir die Bestätigung. Hast da echte Vollidioten.:twak::twak::twak::twak::twak::twak::t wak:
Ein Schwerbehindertenausweis bringt mir nichts, die Sozialstation im Krankenhaus und auch mein Stomaberater teilten mir mit, dass ich nur 10% bekommen würde...
Grüße
carnok[/QUOTE]
Hallo carnok,
das kann so nicht stimmen, mit 10 %.
Wie paulllaa schrieb, gibts 80 %, informiere dich nochmal.
Hallo Carnok,
Da wurde dir totaler Mist erzählt, stelle umgehend den Antrag. Die Bearbeitung kann allerdings etwas dauern.
LG
Kim
Nicole15
30.12.2012, 15:34
Hallo Carnok!
Also, ich würde die Chemo nicht auf die lange Bank schieben!! Deine OP war sehr kräftezehrend und da ist es schon möglich, dem Körper eine gewisse Erholungsphase zu gönnen. Nach meiner Lungen-OP hatte ich auch eine mehrwöchige Pause. Aber Du bist jung, Dein Tumor war schon groß und auch wenn nur ein Lymphknoten befallen war, die Scheiße ist im Körper!
Und wenn Du ehrlich bist, was nützt Dir der Kinderwunsch, wenn der Krebs streut?
Ich habe 100% auf zwei Jahre bekommen beim Schwerbehindertenausweis. Du bist akut erkrankt, hast einen Stoma und die Therapie vor Dir! Das werden, wie die anderen schon sagten, bestimmt 80%!
Alles Gute,
Nicole
Eine Chemo werd ich ja auch machen; das mit dem empfohlenen Zeitraum ist zwar etwas doof, aber ich hatte ja auch viele Komplikationen nach der OP (Blutvergiftung, Lungenentzündung...) Gleich am Mittwoch rufe ich einen mir empfohlenen Onkologen an und bitte um einen schnellen Termin. Hoffentlich stimmt er einer XELOX Therapie zu, denn ich hab echt keine Lust 2 Tage alle 2 Wochen im Krankenhaus zu liegen.
Was den Schwerbehintertenausweis angeht, den Antrag werd ich auch schnellstmöglich stellen, ich schau mal wann das Rathaus wieder auf hat. Frag mich aber echt, warum die mir was von 10% erzählt haben. Sie meinten, da ein Lymphknoten befallen war sind es nur 10% und die würden jedes Jahr um 1% sinken.
Achso, ich hab quasi zwei Stoma; das erste Stoma links war das Transversostroma (am Angang Dickdarm), welches als erstes gesetzt wurde. Nach dem Darmdurchbruch wurde dann ein endständiges Transversostoma rechts (am Dünndarm) gelegt. Das linke Stoma muss ich täglich verbinden, da es ein weißliches Sekret abgibt...
Danke für die bisherigen Antworten, ihr habt mir echt Mut gemacht
Grüße aus dem SIEGERLAND :winke:
carnok
Mal kurz aktualisieren;
Termin für ein Chemogespräch, ggf. erste Sitzung, ist für nächste Woche Donnerstag terminiert. Der Onkologe kommt extra aus dem Urlaub :)
Beim Versorgungsamt wurde gleich der Antrag ausgefüllt und 90% prognostiziert. Bearbeitungszeit maximal sechs Wochen :eek:
Grüße
carnok
So, war eben beim Onkologen; es wird eine FOLFOX Chemo gemacht, jedoch nicht nach dem Schema 4 oder 6, sondern eine, die er durch eigene Erfahrungen "erarbeitet" hat. Ab nächste Woche muss ich 1x wöchentlich zur Chemo - es wird 5FU und Oxaliplatin verabreicht (jedoch in geringer Dosis). Der Zyklus durchläuft drei Wochen, danach ist eine Woche Ruhe.
Grüße
carnok
Nicole15
11.01.2013, 09:18
Hallo Carnok!
Das Folfox-Schema lässt sich eigentlich gut vertragen. Beim Oxaliplatin sind die Ärzte immer sehr vorsichtig, was auch absolut berechtigt ist. Dieses Zeug ist teuflisch. Es geht extrem auf die Nerven, was Du bestimmt schnell merken wirst. Nach der Infusion bist Du kälteempfindlich schon beim Händewaschen. Lass es auf Dich zu kommen, mach Dich vor nicht zu verrückt! Ich war nach der Infusion nur etwas groggy und müde, aber ich habe nie gebrochen und die Haare bleiben auch in den meisten Fällen!!!
Dein Schwerbehindertenausweis wird ja zurückdatiert. Auch wenn die Wartezeit bis zu 6 Wochen beträgt...
LG
Nicole
Der Onkologe hätte auch XELOX gemacht, wenn ich gewollt hätte; er wendet dieses nur sehr selten an und daher hab ich mich dann doch für FOLFOX entschieden. Kostenübernahme von der Krankenkasse für die Taxifahren ist heute abgearbeitet worden, bekomme pro Woche 2 Fahrten (je hin und zurück) übernommen.
Kann mir evtl. jemand etwas zu der "Handgranate" sagen? Mein Onkologe meinte, dass ich diese nachts unter die Bettwäsche legen soll. Entsorgung könnte ich beim Hausarzt machen, wenn dieser es mitmacht.
Da ich parallel weiterhin zur Uni gehen möchte (der Onokologe ermutigte mich) frage ich mich, wo ich die Handgranate hinstecken soll, wenn ich grad die Chemo mache. Passt die in die Hosentasche oder ist ein Brustbeutel doch besser? - Werde auch nur 3 Seminare die Woche machen, keine Angst, ich weiß, dass die Chemo reinhaut...
Grüße
carnok
PantaRei
14.01.2013, 17:59
Hallo zusammen, hallo carnok,
auch ich möchte Dich begrüßen hier im Forum. Bin selbst nicht mehr besonders aktiv, habe allerdings einige Erfahrung. Gerade auch mit Chemo und FOLFOX.
Zur praktischen Frage mit der "Handgranate" (das ist wahrscheinlich die 46-Std.-Infusion). Ich habe sie Pümpchen oder Büchschen genannt (weil sie ja so groß ist, wie eine Büchse Bier: Ich habe sie in einer Bauchtasche mit mir rumgetragen und den Schlauch unterm Hemd/T-Shirt gehabt. Das fand ich ganz praktisch, einzig nervig ist, dass man dann nie das Hemd/T-Shirt in die Hose stecken kann. Nachts lag sie in der Bauchtasche im Bett, zwischen mir und der Wand. Die Portnadel habe ich mir erst in einer Praxis hier vor Ort herausnehmen lassen - hatte keine Lust, wegen den zwei Handgriffen (Spülen und Rausziehen) zur Onkologiepraxis zu fahren. Später habe ich das selbst gemacht.
Das Oxaliplatin fand ich gar nicht so schlimm - das heisst, dass ich Glück hatte und nicht so starke Nebenwirkungen. Ich hatte insgesamt 2*12 Zyklen FOLFOX und die bleibenden Schäden wie Fingerkribbeln sind recht gering und durchaus zu ertragen. Bei meiner zweiten Chemo habe ich zusätzlich noch Magnesium und Calcium bekommen, das soll der dauerhaften Schädigung der Neven/des Rückenmarks entgegen wirken.
Ich glaube, dass es gut ist, dass Du jetzt einen guten Onkologen gefunden hast. Deine Betreuung im Krankenhaus (Chirurgie) scheint nicht optimal gewesen zu sein (vorsichtig ausgedrückt) - da würde ich überlegen, ob Du für weitere Dinge nicht woanders hingehst.
Etwas sonderbar finde ich, dass Dein Onkologe vom FOLFOX-Schema abweicht. Findest Du die Argumente dafür plausibel? Da wäre ich kritisch, immerhin werden diese Schemata (4 bzw. 6) ja in großen Studien getestet.
Ich wünsche Dir auf jeden Fall alles Gute und sicherlich ist es eine gute Entscheidung, das Studium nicht auszusetzen, sondern am Ball zu bleiben.
Viele Grüße
PantaRei
So, erste Chemo Sitzung läuft.
Begonnen hat es mit Cortison, dann folgten NaCl und danach Oxaliplatin (110mg) in Glucose (5%). Im Anschluss erneut NaCl und dann die 24 Stunden Pumpe (sieht wirklich wie eine Handgranate aus, ist eine Braun Easypumpe) mit 4400mg Fluorouracil und 1100mg Folinsäure. Aktuell noch keine Nebenwirkungen, hatte nur bei der Gabe von Oxaliplatin ein leichtes Kribbeln in den Lippen und bemerkte eine leichte Wärme im Körper. Gegen eine Mögliche Übelkeit nehme ich 1-2 Stunden vor Chemobeginn 8mg Ondansetron, welche nach 12 Stunden erneut eingenommen werden.
Grüße
carnok
PantaRei
19.01.2013, 20:44
Hallo,
das Wichtigste ist, dass man sich gut aufgehoben fühlt und sich "das Zeug" von Leuten verabreichen lässt, denen man vertraut! Insofern tust Du genau das Richtige, wenn Du Deinem Gefühl folgst.
Mit dem beschriebenen Schema kommst Du sicherlich in Summe auf etwa die Dosis des FOLFOX 4/6 Schemas, nur die Portionierung ist etwas anders, was sich ja vielleicht positiv auf die Nebenwirkungen auswirken kann ... wünsche ich Dir!
Im übrigen: Ich hatte darum gebeten, das Oxaliplatin langsamer einlaufen zu lassen. Insgesamt habe ich weniger dauerhafte Nebenwirkungen als die Ärzte erwartet hatten. Das könnte ein Versuch sein, falls Fingerkribbeln besonders stark wird - allerdings ist es auch ätzend, 8 Std. in der Praxis zu sitzen.
Wünsche Dir was, alles Gute und halte Dich wacker,
PantaRei
So, morgen ist die nächste Runde. Am Wochenende hatte ich leider ein paar kleine Nebenwirkungen, die sich in Übelkeit und, ich nenne es mal "trockenes Übergeben", äußerten. Auch der Stomabeutel lief voll und sorgte somit für einen neuen Bettbezug. Zum Glück sind die Nebenwirkungen nicht allzu gravierend, wobei ich das auf zu weniges Trinken zurückführe (habe Freitag und Samstag fast nichts getrunken). Werde dies aber für die nächste Runde einmal ändern und mindestens vier Liter am Tag trinken...
Grüße
carnok
So, morgen ist die letzte Sitzung des 1. Zyklus - für morgen steht auch die Blutabnahme für ein kleines Blutbild an (nächste Woche dann Untersuchungen -Umfang, Gewicht, etc. sowie großes Blutbild mit Tumormarker). Was bei mir seit der letzten Sitzung angefallen ist, sind leichte Neuropathien (Stechen der Fingerkuppen bei Kälte), ständiges Übelkeitsgefühl (dies jedoch leicht) und ein Kloß im Hals beim Schlucken. Werde das morgen dem Onkologen auch weitergeben.
Solange die Beschwerden aber nur leicht sind, mach ich weiter...
Grüße
carnok
Mal eine kleine Aktualisierung.
Hab nun den 2. Zyklus durch, jedoch begann dieser nicht sehr gut; die Übelkeiten nahmen zu und ich habe mich im Stundentakt übergeben. Mir wurden Kortisontabletten verschrieben,die die Übelkeit und das Erbrechen jedoch auf alle 30 Minuten verkürzten. Mein Onkologe hat daraufhin das 5FU mit Folinsäure abgesetzt und wir versuchen es nun mit Capecitabin, sollte auch hier die Übelkeit mit Erbrechen auftreten, wird die Chemo leider eingestellt.
Das erste große Blutbild ergab jedoch keine auffälligen Tumormarker, alles im grünen Bereich....
Grüße
carnok
Nicole15
14.03.2013, 16:09
Hallo!
Je länger die Chemotherapie andauert, desto geschwächter ist der Körper. Ich habe insgesamt 14 Infusionen bekommen und die letzten waren wirklich kein Zuckerlecken. Ich habe 9 Chemos mit Oxaliplatin bekommen, dann hatte ich noch eine OP und dann habe ich noch 5 weitere nur mit 5FU und Folsäure bekommen. Mein Glück war wahrscheinlich die lange Pause, deshalb konnte sich mein Körper erholen. Allerdings kann dann auch der Krebs weiter seine "Arbeit" leisten... Ein für und wider!
Ich drücke Dir mal die Daumen, dass Du die neuen Medikamente gut verträgst, schließlich will man doch diese Sch...-Krankheit besiegen!!!
LG Nicole
Ps. Machst Du neben der Therapie noch etwas? Ich weiß nicht, ob es wirklich der Grund war. Aber meine Heilpraktikerin hat mir immer sehr gut geholfen beim Entgiften und bei der Reduzierung der Nebenwirkungen...
Hallo carnok,
gegen die Übelkeit hat mir ZOFRAN sehr gut geholfen, alle anderen Medis brachten nichts !! Ich konnte zeitweise garnichts mehr essen, nur der Gedanke daran hat mich schon fast zum Erbrechen gebracht. Jetzt geht's mir wieder gut und ich habe 2 kg zugenommen :). Frag Deinen Onko mal danach.
Die FOLFOX hatte ich Anfang 2012 und habe heute noch die neurologischen Probleme, Hände und Füsse wie taub und kälteempfindlich.
Danach hatte ich ein halbes Jahr XELODA-Tabletten (= Captecitabin), die jedoch leider nix gebracht haben, nun muss ich wieder Chemo machen, FOLFIRI mit Antikörper Erbitux.
Für Dein Studium gutes Gelingen und für Dich alles Gute !
ZOFRAN ist Ondansetron, dass bekomme ich auch (8mg) und das hat leider auch nichts geholfen. Mit Ondansetron war das Erbrechen stündlich, mit Kortison und Ondansetron alle 30 Minuten...
Grüße
carnok
PantaRei
15.03.2013, 20:17
Hallo Carnok,
ich hatte mich schon gefragt, wie es Dir wohl geht.
Die Heftigkeit der Nebenwirkungen ist sehr extrem. Hast Du den ersten Zyklus einigermaßen gut überstanden? Oder da auch schon die Nebenwirkungen in der Form gehabt?
Ich habe erst gedacht, ob Du gar keine Antiemetika bekommst - aber Dexamethason und Ondansetron war das, was ich bekommen habe. Und ich hatte Glück, habe mich bei insgesamt 24 Zyklen nicht einmal übergeben müssen. So wie es bei Dir läuft ist es wirklich heftig. Ich wünsche Dir, dass es hilft.
Hast Du nicht von Anfang an die beiden Medikamente gekriegt?
Ich drücke Dir sehr die Daumen, dass es besser geht mit dem neuen Versuch.
Falls nicht, dann lass Dich auf jeden Fall in einer guten Klinik beraten. Ich weiss nicht, wo Du herkommst - aber in dem Fall solltest Du Dich nochmal gut informieren.
Aber jetzt wünsche ich Dir erst mal, dass es nun seinen Gang geht.
Alles Gute
PantaRei
Ondansetron bekomm ich seit Beginn der Chemo, Zyklus 1 verlief ohne große Probleme. Erst in der zweiten Woche des zweiten Zyklus begann ich mich zu übergeben, woraufhin ich dann Kortison zusätzlich bekommen habe, in der Hoffnung, dass es sich bessert; dies führte jedoch zur Verschlimmerung. Mein Onkologe meint, wir versuchen es nun mit XELOX, da dies weniger Erbrechen erzeugen soll, sollte es nicht klappen, weiß er auch nicht mehr weiter. Ich sei in seiner Laufbahn der zweite Patient (in 25 Jahren) der so stark mit Erbrechen reagiert hat. MCP kann ich nicht einnehmen, da ich hieraufhin auch mit Übergeben reagiere...
Grüße
carnok
PantaRei
18.03.2013, 16:15
Blöde Sache, tut mir leid, dass das so ungünstig läuft. ich wünsche Dir, dass es mit den neuen Medikamenten dann besser geht und dass Du die Chemo fortsetzen kannst.
Schöne Grüße
PantaRei
So, seit zwei Tagen nehm ich jetzt XELODA und mir geht es noch gut. War erstmal richtig schwer die Tabletten zu bekommen;
Mein Onkologe hat erstmal die Chemo für 2 Wochen ausgesetzt, sprich Oxaliplatin. Auch die Dosis von XELODA wurde erstmal gering angesetzt (3-0-3), nach Berechnung wären eigentlich 5-0-5 die Dosis, doch diese traut sich der Onkologe nicht zu verordnen. Wir versuchen jetzt erstmal 3-0-3 und steigern dann ggf. auf 4-0-4
Grüße
carnok
PantaRei
30.03.2013, 16:06
Hallo,
das klingt nach einem guten Plan.
Ich drücke Dir sehr die Daumen, dass es gelingt.
Viele Grüße und schöne Ostern
PantaRei
Mal eine kleine Aktualisierung;
Habe jetzt monatlich nur noch 2 Sitzungen, Tablettenchemo läuft noch gut, wobei ich bei 3 Tabletten bleibe, da ich von 4/0/4 Sodbrennen, einen stark schmerzenden Kiefer und erhöhten Augendruck bekomme. Noch sind es 2 Monate, dann bin ich fertig und warte dann auf die rückverelgung im September...
Grüße
carnok
PantaRei
23.05.2013, 15:48
Also verträgst Du die Variante jetzt so einigermaßen? Das ist gut und freut mich. Wünsche Dir noch viel Kraft für die letzten 2 Monate.
Schöne Grüße
PantaRei
Zum Abschluss noch einmal eine Aktualisierung:
Hätte noch 1 Zyklus machen müssen, diesen haben wir jetzt ausgesetzt, da ich nach körperlicher Anstrengung ein starkes Stechen in der Brust habe. Dies ist auf XELODA zurückzuführen. Die Blutwerte haben leider keinen genauen Hinweis gegeben, jetzt geht es erstmal zum Kardiologen...
Grüße
carnok
Melde mich mal kurz zurück. Chemo ist komplett durch und soweit alle Werte OK. Morgen stationäre Aufnahme und dann
Montag Arztgespräch und CT
Dienstag Koloskopie
Mittwoch OP ->Verschluss Transversostoma ggf. schon Rückverlegung
Ggf. 2te OP mit Rückverlegung
Drückt mir die Daumen, ich will nicht schon wieder ins Koma :rolleyes:
Ich melde mich zurück (hoffentlich)
Bybye :winke:
carnok
PantaRei
16.09.2013, 20:36
Hallo,
ich wünsche Dir auch alles Gute.
Drücke Dir die Daumen.
Gut auch, dass es mit der Chemo dann doch geklappt hat.
Viel Kraft ...
PantaRei
Soo, OP wurde auf nächsten Mittwoch verschoben; der Chefarzt möchte mich persönlich operieren. Beim CT wurde festgestellt, dass das erste Krankenhaus ein Bauchtuch im linken Bauchraum "belassen" hat. Auch wurde festgestellt, dass die Bauchdecke verkalkt ist.
Die OP wäre "kompliziert" und kein Standardprogramm. Erst müssten die Blindkappen entfernt und der Colon wieder mit dem Enddarm verbunden werden. Dann das Transversostoma entfernt und schließlich das Illiostoma (Hartmann) zurückverlegt werden. Dafür habe ich nun den zweiten OP Termin bekommen und da sei "Ende offen"- spich wir hätten genügend Zeit, da keine OP im Anschluss stattfinden würde....
Wait and See, Mittwoch ist es dann endlich soweit
Grüße und THX
carnok
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