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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hustenreiz nach Magenhochzug


Baujahr70
27.03.2013, 15:14
Hallo und guten Tag,

mir geht es wie einigen anderen in diesem Forum, stilles lesen, nachdenken und dann - ich schreib einfach mal.
Im Oktober 2012 bin ich zur Magenspiegelung da ich einige Monate Probleme beim Schlucken hatte. Die Diagnose: Ein Tumor in der Speiseröhre. :confused:
Dann ging alles ziemlich schnell - Nochmal Magenspiegelung, Endosonographie, Bauchraumspiegelung, Portimplantation, CT's, Chemo und Strahlentherapie.
Über Weihnachten und Jahreswechsel Erholungsphase Zuhause.
Dann Mitte Januar die OP mit Magenhochzug. Ohne Komplikationen gelaufen und kein Tumor mehr nachweisbar. :)
Im Großen und Ganzen geht es mir schon ziemlich gut - habe aber noch Probleme beim Essen und Trinken. Zudem quält mich ein extremer Hustenreiz - der laut Ärzten durch die Entzündung im Hals- und Rachenbereich ausgelöst wird. Die Entzündung soll durch Verdauungssäfte entstanden sein. Aktuell nehme ich daher 2x am Tag einen Protonenpumpenhemmer und schlafe mit hochgelagertem Oberkörper.
Hatte oder hat jemand von euch ähnliche Hustenproblematik ?

Vielen Dank für Antworten im Voraus.

Emrob
30.03.2013, 18:38
Hallo,

ich bin zwar (noch) nicht operiert, denke aber, daß der Hustenreiz tatsächlich mit der hochsteigenden Magensäure zu tun hat. Das hatte ich früher auch, als ich noch große Probleme mit dem Reflux hatte. Nachdem ich gewisse Regeln in meinem Leben eingeführt habe (nicht mehr so spät essen, nicht mehr so schwer essen, mit hochgelagertem Oberkörper schlafen, Gewicht abnehmen etc.) ist mein nächtlicher Reflux verschwunden und damit auch der Hustenreiz, das Räuspern, die Heiserkeit etc.
Besonders wichtig ist wohl die Liegeposition in der du nachts schläfst. Vor allem für Menschen, die diese Magenhochzug-OP hinter sich haben.
Schau dir bitte hierzu auch diesen Link an:
http://www.krebstagebuchonline.de/schlafen.html

Bei Entzündungen im Hals haben mir immer Tonsiotren Tabletten geholfen von DHU (Deutsche Homöopathie-Union).

Lieben Gruß

Robert

jensg
30.03.2013, 23:47
Hallo Baujahr70,

Einen Hustenreiz kenne ich auch. Allerdings ist das mir nur ein paar Mal passiert. Jedesmal habe ich die Schlafposition mit erhoehtem Oberkoerper verloren. Kissen verrutscht, im Schlaf nach unten gewandert etc.
Das waren jedesmal üble Erfahrungen. Brennen in der Restspeiseroehre und ein Brennen in den Bronchen. Ich habe jedesmal stundenlang Husten müssen und die Nacht war zu Ende.

Alle Beschwerden werden mit der Zeit besser, halt dich an den guten Nachrichten nach der Op fest.

Liebe Gruesse
Jens

Baujahr70
01.04.2013, 10:27
Hallo Jens und Robert,

vielen Dank für eure Antworten. Es beruhigt mich sehr das diese Beschwerden wahrscheinlich irgendwann vorbei sein können. Das Husten ist ziemlich anstrengend und auch für meine Mitmenschen sehr störend. Die Zeit seit meiner OP am 17. Januar 2013 ist gefühlt schon ewig her - da muß ich mich wohl noch ein wenig in Gedult üben...

Viele Grüße Stefan

kopierkatze
01.05.2013, 15:38
Hallo Stefan,

meine OP war im August 2012 und ich hatte das mit dem Husten auch schon, wurde nachts wach und musste husten weil ich ein Gefühl im Hals hatte als wenn ich mich übergeben hätte. Anscheinend ist die Magensäure nach oben gekommen,weil ich im Schlaf nach unten gerutscht bin --- total unangenehmes Gefühl--- muss ich nicht öfters haben.
Wünsche Dir dass es vorbei geht. ;)

dreibein
01.05.2013, 19:52
Hallo Stefan,

meine OP war Mitte September 2012 - die elende Husterei war zwischen drin immer wieder ein Problem, v.a. gegen Morgen. Mittlerweile ist es deutlich besser, auch die Schlaferei mit dem erhöhten Oberkörper ist zur Gewohnheit geworden. Geduld ist hier bestimmt ein probates Mittel

Viele Grüße aus KA

Andreas

Baujahr70
23.05.2013, 13:56
Hallo an Alle,

mal wieder eine, wenn auch nur zum Teil, positive Meldung.
Nach meiner 3 wöchigen Reha, die bis zum 07.05.2013 dauerte, bin ich im Anschluß eine Woche mit meiner Frau auf Sylt gewesen. War eine super Idee - die Seeluft hat zu einer erheblichen Verbesserung des Hustenreizes beigetragen und irgendwie muß der Wind den Kopf freier gemacht haben. Nehme zur Zeit noch je eine 40mg Pantoprazol am Morgen und am Abend. Schlafe mit hochgelagertem Oberkörper auf einem Schaumstoffkeil. Das fühlt sich alles schon ganz gut an.
In der Reha konnte ich zudem meine Fitness erheblich steigern. Aktuell ist aber leider mein Gewichtsverlußt noch nicht zum Stillstand gekommen - bin jetzt von 100Kg vor der OP auf 83Kg runter.
Desweiteren sind mir in der Reha einige Dinge klarer geworden. Ich werde durch die OP wohl nicht mehr in meinem Beruf als Trockenbaumonteur arbeiten können. Die Narben sind nicht unbegrenzt belastbar - denn die zu hebenden Gewichte am Bau sind nicht unerheblich. Acht und mehr Mahlzeiten sowie die Trinkpause von 30 Minuten nach dem Essen in den Alltag zu integrieren ist schon eine gewaltige Aufgabe - z.b. im Hochsommer oder Winter an der Baustelle. Da ich kein Hungergefühl mehr habe und wohl auch nicht wieder bekomme, heißt es: Essen nach der Uhr - alle 1,5 bis 2 Stunden Essen ... ca. 30 Minuten abwarten - dann wieder Trinken. Zum Glück habe ich wieder einen gesegneten Appetit und kann meistens, nach langem Kauen die Nahrung gut herunterschlucken.
Da geht auch mal ein M..Rib von den goldenen Bögen, eine Bratwurst oder zwei Weißwürste. Aber nie zu große Portionen - das schmerzt gewaltig und anhaltend.

Viele Grüße

Stefan

jensg
23.05.2013, 14:44
Mensch Stefan,

das hört sich doch alles gut an.
Das du weniger belastbar bist als vorher ist doch klar.
Du bekommst auch - falls du das noch nicht gemacht hast - ohne Probleme einen Schwerbehindertenausweis mit 100% Behinderung. Damit kannst du zwar nicht auf Behindertenparkplätzen parken (kein G), aber es gibt steuerliche und andere Vorteile.
Die Einschränkungen beim Essen werden mit der Zeit auch besser, auch weil wir alle individuelle Erefahrungen machen, was geht und auch was nicht geht.

Ich wünsche dir, dass es weiterhin bergauf geht.

Liebe Grüße
Jens

dreibein
23.05.2013, 20:39
Hallo,

na das klingt ja schon ganz gut... um den M...Rip beneide ich Dich fast schon, Fleisch geht bei mir z.Zt. nur in homöopathischen Dosen.

Jens hat Recht, Du kannst ohne Probleme einen Schwerbehindertenausweis kriegen. Zum Parken auf Behindertenparkplätzen reicht allerdings auch das "G" nicht aus, da muss es schon das "aG" sein.

Wünsche weiterhin gutes Gelingen

Andreas

Baujahr70
29.05.2013, 20:56
Hallo Jens und Andreas.
Danke für eure aufmunternden Worte, ich wünsche euch auch alles Gute.
Die erneute Feststellung des GdB hatte ich schon im Februar beantragt. Der Bescheid liegt nun vor. Aufgrund einer Belastungsschwäche der Kniegelenke (Arthrose) hatte ich vorher GdB20. Jetzt habe ich GdB90 auf 5 Jahre mit Heilbewährung bekommen. Den Ausweis hab ich gestern beantragt (Passbild zum LS geschickt). Trozdem Danke für die Hinweise.
Zum Thema Ernährung, im Speziellen mit Magenhochzug. In der Reha bekam ich Bauchspeicheldrüsenenzyme (Kr..n) verschrieben. Von denen hatte ich meiner Meinung nach Schmerzen im unteren Bauch und Durchfälle. Aus diesem Grund nehme ich diese seit dem 09.05. nicht mehr. Benötigen wir mit Magenhochzug und ohne Gallenblase den diese Medikamente für die Verdauung von normalen Fettmengen?

Viele Grüße

Stefan

monika100
29.05.2013, 21:06
Hallo Stefan,

mein Mann bekommt gar keine Medikamente, ausser Pantoprazol.

Er hat ziemlich viel Probleme mit Dumping nach dem Essen, so dass ihm das Arbeiten (LKW-Fahrer) oft schwerfällt.

Jede Mahlzeit ist anders, er kann sich absolut nicht darauf verlassen, dass er dies und jenes isst und danach Probleme hat oder auch nicht.
Das ist heute so und morgen bei dem gleichen Essen genau umgekehrt.

Manchmal isst er am WE zum Frühstück ein Brötchen mit Mett und Zwiebeln und er hat keine Beschwerden. Und dann koche ich Schonkost und er fängt an zu schwitzen, sein Kreislauf sackt ab und er bekommt Schmerzen und Durchfall.
Wir müssen das wohl so hinnehmen wie es ist, bisher haben wir dafür noch keine Lösung gefunden.

Alles Gute für dich,

LG Monika

Baujahr70
30.05.2013, 10:54
Hallo Monika,
die Pantoprazol 40mg nehme ich auch noch 2x täglich (1-0-1). Werde aber in zwei Wochen mal mit meinem Arzt eine Reduzierung besprechen. Sonst nehme ich zur Zeit auch keine anderen Medikamente.
Könnte das "Dumping" bei deinem Mann evtl. mit zu großer Portion beim Essen zusammenhängen? Ich habe sobald ich eine zu große Menge bei einer Mahlzeit esse nach ca. 30-40 Minuten genau die von dir beschriebenen Symptome. In der Reha hat mir die Ernährungsberaterin immer einen Schlüsselanhänger aus Holz gezeigt, der die größe des Restmagens verdeutlichen sollte - das ist schon recht wenig. Ich habe für mich herausgefunden, dass eine Volumenmenge von ca. 0,3 Liter die maximal verträgliche Portionsgröße ist.

Dir und deinem Mann alles Gute.
LG Stefan