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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Noch ein Kämpfer mehr


dajena
02.05.2013, 21:10
Hallo, nachdem ich nun über Wochen eure Beiträge mitverfolgt habe, möchte ich gern auch meine Gedanken niederschreiben. Ich bin 35 und mein Vater 58 hat Speiseröhrenkrebs. Kurz der Verauf.
Schluckbeschwerden Anfang März-Aufnahme KH 17 Tage stationär mit allen US.Diagnose: mässig differ.Plattenep.karzinom oberes Drittel ca.4cm , nicht oberabel,keine LKM, Leberherd ungeklärter Herkunft, alle anderen Organe ok
Vorstellung Onkologe 27.03. Erstgespräch, Leber muss abgeklärt werden
Termin MRT nach Ostern ,Auswertung nichts gebracht also Leberbiobsie, wieder warten tja und heute nun wohlgesagt am 02.05. die Bestätigung einer Lebermetastase. Der Arzt meinte nicht mehr heilbar, aber behandelbar, Behandl. ein Tag in der Woche ambulant Chemo.Wäre wohl sehr gut zu vertragen.Jetzt warten wir wieder um den Port zu setzen und endlich auch mit der Chemo beginnen zu können. Meinen Dad geht es soweit gut bis auf den Gewichtsverlust 54 kg nur noch und er trägt es mit Fassung und ist voller Optimismus im Gegensatz zu mir.
Hat jemand vielleicht Erfahrung mit 1xwöchtl. Chemo. Achso der Arzt meinte auch es könnte vielleicht doch auf Heilung hinauslaufen wenn nach ca.2-3 Mo. die Metastase in der Leber die einzigste bleibt und keine anderen vorhanden sind, man könne sie dann verkohlen und den anderen Weg mit Bestrahlung gehen. Das war erst mal das wichtigste,würde mich freuen wenn vielleicht jemand antwortet.

LG Diana

jensg
02.05.2013, 22:26
Hallo Diana,

kein schöner Anlass, trotzdem erstmal willkommen in diesem Forum.

Speiseröhrenkrebs ist ziemlicher Mist, das kann ich aus eigener Erfahrung sagen, soviel vorweg.
Es gibt - wahrscheinlich hast du das schon gelesen, zwei Arten von diesem Krebs. Die eine habe ich - Adenokarzinom im unteren Drittel, oder ein Plattenepithelkarzinom. Im unteren Drittel ist ein Karzinom operabel, wenn die Rahmenbedingungen, Staging etc abgeklärt sind.
Im Fall von deinem Vater wird wahrscheinlich zu einer kombinierten Chemo und Bestrahlung geraten. Da jetzt der Port implantiert ist kann es bald losgehen. Wisst ihr schon, wie die Zytostatika Kombination sein soll?
Es wird sicher kein Spaziergang, aber wenn man weiss wofür man kämpft ist das durchzustehen. Hoffentlich reagiert der Primärtumor richtig auf die Wirkstoffe. Bei mir ist der Primärtumor durch die Chemo kräftig geschrumpft.
Ich habe Cisplatin und 5FU bekommen, eine Woche Cisplatin und 5FU, dann eine Woche nur 5FU, das ganze über 6 Wochen, zwei Wochen Pause und dann nochmal 6 Wochen, dann OP, danach nochmal 6 Wochen.
Zwischenzeitlich war ich ziemlich fertig, aber erstaunlich wie schnell sich der Körper von den Strapazen erholt. Das Beste war, das ich nach zwei Wochen wieder normal schlucken konnte, Dadurch hat sich mein Gewichtsverlust in Grenzen gehalten. Ich habe trotzdem in der Zeit von über 90 auf (Tiefpunkt) 60 kg abgebaut. Ev. hilft künstliche Ernährung oder Energiekost. (schmeckt scheusslich).
Hier im Forum schreibt auch Ulla, sie hatte auch ein Plattenepithelkarzinom im oberen Drittel der Speiseröhre. Nach Chemo und Bestrahlung vor ca. 5 Jahren, lebt sie krebsfrei.

Meinen bisherigen Kampf mit dem ungebetenen Gast kannst du in dem Thread "zwei Tage nach der Diagnose finden".

Ich wünsche dir und deinem Vater ganz viel Kraft und Mut und Glück
Du wirst bestimmt noch mehr Antworten bekommen ...

Liebe Grüße
Jens

dajena
03.05.2013, 22:50
Hallo Jens, nett von dir mir zu antworten. Ich habe deinen Thread in den letzten Wochen gelesen und auch mitverfolgt und finde es Klasse wie du und deine Familie die ganze Sache meistert auch wenn es nicht immer leicht ist.Auf jedenfall wünsche ich dir weiterhin viel Kraft.

Wir wechseln gerade die Onkologie zwecks der Entfernung, bisher mussten wir eine Stunde Anfahrt in Kauf nehmen um ein Gespräch zuführen,nachdem die Behandlung nun feststeht und keine Bestrahlung vorerst gemacht wird, meinte der Arzt, wir könnten bei uns in der Nähe die Chemo machen. Immerhin eine Zeitersparnis von 1,5 h, nun müssen aber die Papiere erst mal von dem einen zum anderen Arzt,demzufolge warten wir noch auf den Termin. Der Port ist auch noch nicht gelegt soll aber alles die nä.Wo passieren. Ich hoffe es.

Welche Medikamente für die Chemo genommen werden, kann ich dir leider noch nicht sagen.
Auf jedenfall bin ich etwas erleichtert, nachdem du geschrieben hast, das die Chemo gut auf den Tumor angesprochen hat.

Meld mich wieder, wenn ich genaueres weiß. Schönen Abend noch.

Viele Grüße
Diana

jensg
05.05.2013, 07:06
Hallo Diana,

melde dich einfach wieder, wenn du mehr weisst und wie es weitergehen soll.

Liebe Grüße
Jens

dajena
12.05.2013, 20:30
Hallo Jens,

es geht endlich los, Termin für die 1. Chemo hat er am 22.05. geplant ampulant ca 4 Stunden. Der 2 Zyklus geht am 22.07. weiter.

Lt. seinen Plan vom Onkologen bekommt er Cisplatin NC Tag 1,15,29 und dazu Calciumfolinat onkovis. Tage 1,8,15,22,29,36 es sind wohl mehrere Zyklen die bis 2014 laufen.
Bin noch nicht ganz schlau geworden, hoffe das ich dann auch mal mit dem Arzt sprechen kann,der mir das Chema einwenig erklärt. Du schreibst immer von 5 FU ist das auch ein Chemopräperat?
Ich hatte dir in deinem Tread etwas geschrieben, weiß gar nicht so richtig wo ich schreiben und antworten soll.

Nun hoffen wir das es mit der Magensonde klappt und er sich ein paar Kilo anfuttern kann.

So dann wünsche ich dir noch einen schönen Sonntag meld mich wieder wenn ich wieder ein wenig schlauer bin.

LG Diana

jensg
13.05.2013, 09:23
Hallo Diana,

egal in welchem Thread du schreibst, ixh kriege das schon mit ...

Wenigstens passiert ab dem 22.05. etwas, das ewige Warten macht einen schon nervig, oder?

5FU (5-Fluoruracil ) ist auch ein Krebsmittel das gerne in Kombination mit Cisplatin gegeben wird. Auch dein Vater wird einen bunten Cocktail bekommen. Zuerst eine Spülung (1-1 1/2 Liter Kochsalzlösung, dann ev etwa Kortison zur Appetitanregung, dann die Zytostatika, ev hinterher nochmal Kochsalz).
Eimfach was zu lesen mitnehmen und sich so gut wie möglich ablenken.
Bei Cisplatin habe ich gegen die Übelkeit immer gleich eine kleine Packung mit drei Tabletten bekommen. Eine musste ich direkt schlucken. Ich glaube Emmend hieß das Zeug. Hilft aber gegen die Übelkeit.
Einmal darauf verzichtet habe ich eine Woche lang mich alle zwei Stunden übergeben.

Hier ist ein Link der mir geholfen hat, die Nebenwirkungen der Krebsmittel einzuschätzen.

http://www.morbus-hodgkin.de/infoserv/chemo09.htm

Vieleicht hilft das euch ja auch.

Viel Mut und viel Kraft

Jens

egon1601
13.05.2013, 23:02
wollte mal etwas über emend schreiben
Mit EMEND 1 Tablette 125mg und 2 Tabletten je 80mg.
EMEND nimmt man damit im Gehirn das Brechzentrum abgeschaltet wird.
Gruss egon1601

dajena
14.05.2013, 22:10
Hallo Egon,
Hallo Jens,
hoffe euch geht es gut,
vielen Dank für Euere Infos. Werde mir dies auf jedenfall aufschreiben. Wollte euch mal fragen, ob ihr die Medikamente für den Brechreiz gleich vorweg bekommen habt und vorallen zu Beginn der 1.Chemo. Ich hatte ja geschrieben, das mein Vater nächste Woche damit beginnt und ich noch keine Gelegenheit hatte, mit dem Arzt zu sprechen. Aber normalerweise müssten die es doch wissen und nicht erst abwarten bis der Brechreiz ausbricht.

Jens
habe den Link gelesen, vorallen den Teil was die Nebenwirkungen von Cispl. anbelangt. Die sind ja, wenn ich das mal so sagen kann, im Gegensatz zu den anderen Zys. relativ gering.
Ging es bei euch mit den Nebenwirkungen?
Aber ich glaube du hattest ja noch die 5 FU dabei.

So nun kurz noch zu meinem Dad. Magensonde ist jetzt auch drin, hat heute etwas FLüssigkeit über PEG bekommen und Mittwoch wird die Sondennahrung ausprobiert hoffe er verträgt sie. Er ist sehr ungeduldig, möchte nach Hause der Garten ruft, wie er immer so schön sagt. Humor hat er noch gott sei dank, deswegen hoffe ich, das es nicht gleich so schlimm wird mit der 1.Chemo.

Mir geht es im Moment soweit gut, habe mich mit dem Thema auseinandergesetzt und sage mir, noch ist nichts verloren und Anhand eurer Beiträge lohnt es sich auf jedenfall nach vorne zu schauen auch wenns mal Rückschläge gibt.

PS :Habe einen 8 jährigen Sohn, der weiß das der Opa krank ist und nicht so schnell gesund wird. Er besucht Ihn auch meistens mit und fragt noch nicht so viel nach.

Dann bis bald
Diana

jensg
14.05.2013, 22:49
Hallo Diana,

das Mittel gegen Brechreiz heisst Emend.
1 Tablette während der Chemo , 1 am ersten Tag danach, 1 am zweiten Tag. (wie im Beitrag von Egon, s.o.)
(relativ teures Medikament, 3 Tabletten für größer 100 Euro, aber sie schalten den Brechreiz definitiv aus)
Die Nebenwirkungen kommen erst später, Haarausfall fing bei mir in der dritten Woche an, für mich kein Problem gewesen, bin zum Frisör und hab mir alle auf 3mm schneiden lassen, ausserdem habe ich mir ein paar schöne Baffs im internet gekauft, google mal nach Buffs, ev ein schönes Geschenk. Ganz leichte Baumwollschläuche, die ich heute noch trage.
Dann im zweiten Zyklus kamen Nervenreizungen dazu, Taubheitsgefühle in den Fingern, Reizbarkeit, Geschmacksnerven, Wasser schmeckte wie Knoblauchbrühe, da muss man ausprobieren, was noch schmeckt und was nicht. Und Fatique, Antriebslosigkeit, ich habe mich immer wenn es halbwegs ging auf den Golfplatz geschleppt, manchmal habe ich nur ein Loch geschafft, mich dann erschöpft auf eine Bank gestzt oder gelegt, aber die Bewegung und die frische Luft haben mir geholfen.

Ich hoffe, dein Vater kann bald nach Hause, alleine im Schatten im Garten zu sitzen steigert die Lebensqualität, Krankenhaus macht auf Dauer nur depressiv.

Das ist alles bei jedem etwas anders, aber ich habe mir immer gesagt, wenn es mir schlechtgeht, wie schlecht muss es erst den Krebszellen gehen.

Liebe Grüsse
Jens

dajena
15.05.2013, 21:59
Hallo Jens,

auf dem Chemoplan steht was von Zofran oder so ähnlich. Du sagst die Kosten bei Emmed betragen 100 EUR muss man die denn selber bezahlen?

Also deine Nebenwirkungen haben es ja ganz schön in sich, aber du scheinst sie fast immer zu schlagen und wenn es nur ein Golfloch ist. Find ich klasse.

Der vorletzte Arzt wollte uns ja einen Arztbericht zukommen lassen, ist nur noch nicht angekommen. Ich weiß bis jetzt nicht in welchen Stating er sich befindet und ob wir uns schon in Pall. Behandlung befinden. Im Endeffekt ist es ja auch egal ich glaube die Chancen sind bei allen gleich ob Früh oder fortgeschrittenen Stadium nicht operiert oder operiert.

Eine Frage hätte ich noch bis jetzt hat noch keiner meinen Vater über den Verlauf der Chemo, die Nebenwirkungen oder was er beachten soll aufgeklärt, wird denn das bei der ersten Behandlung erst gemacht?

Entschuldige das ich soviel frage aber ein Arzt nach 17.00 zu erwischen ist ja fast unmöglich und einen Chefarzt erst recht.

Viel Kraft für die nächsten Tage Jens

Liebe Grüße
Diana

egon1601
15.05.2013, 22:33
für das Emend wierd nur die normale rezeptgebühr berechnet von 8,95 Euro.
Gruss Egon

jensg
15.05.2013, 23:23
Hallo Diana,

nach dem Arztbrief solltet ihr auf jeden Fall fragen. Das ist natürlich Medizinerlatein, bei der Übersetzung kann ich ev. helfen, es gibt aber auch ein paar Medizinstudenten, die das tun, da gibst du den Text ein und die übersetzen ihn in Alltagsdeutsch. Den link habe ich gerade nicht zur Hand.

Zofran kenne ich auch, wirkt aber lange nicht so gut wie Emend, Zofran habe ich an den Tagen >4 bei Bedarf genommen. Wirkung ist aber aus meiner Sicht eingeschränkt.

Für die Vorbereitung der Chemo sollte es einen/eine Onkologen/in geben, die mit euch ein ausführliches Vorgespräch führt. Dazu gehört auch eine Aufklärung über die Nebenwirkungen und die Zeit sollte reichen, dass ihr alle Fragen stellt, die ihr habt. Ich habe vor meiner ersten Chemo, mir alle Fragen aufgeschrieben un die Liste mit in das Gespräch genommen.
Ich habe auch allen Ärzten gesagt, dass ich keine Beschönigungen gebrauchen kann, sondern Klartext, weil ich meine Familie aufrichtig informieren wollte. ALs erstes nach der Diagnose habe ich mit meinem Arbeitgeber einen Termin gemacht um die finanzielle Situation meiner Familie im Fall Erwerbsunfähigkeit und im Todesfall abzuklären.
Ich wollte immer Klarheit, auch jetzt bin ich mir bewusst, dass mit meinen Metastasen die Wahrscheinlichkeit, diesem SCH.. Krebs langfristig zu trotzen, gegen Null geht.

Ich wünsche euch alles Gute, besteht auf einem ausführlichen Gespräch und lasst deinen Vater nicht allein in das Gespräch gehen. Ev. könnt ihr ja Zusammen die Frageliste zzusammenstellen. Betroffene wollen oft gar keine Details wissen, sondern lieber hören "das wird schon wieder". Von alleine wird da aber gar nichts!


Viel Glück, liebe Grüsse
Jens

P:S ich meine mich zu erinnern, dass du einen Sohn hast. Der Umgang mit dem Enkelkind kann deinen Vater bestimmt ablenken.
Jetzt habe ich auch den Link gefunden: http://www.ppm-online.org/verlag/artikel-lesen/artikel/arztbrief-pflege/

dajena
26.05.2013, 20:44
Hallo Ihr Lieben,

wollt mich kurz mal wieder melden, mein Vater hatte am Mittwoch die 1 Chemo Cispl./5U bekommen und bis jetzt keinerlei Nebenwirkung.

Er hat Hunger, ist nicht müde und wurschtelt draußen rum, als wäre er gar nicht krank.

Ist das vielleicht ein gutes Zeichen, das er sie ganz gut verträgt oder kommt demnächst der Hammer.

Wollt einfach mal fragen, ob es bei euch genauso war nach der 1. Chemo.

Dann einen schönen Abend noch
VG Diana

dajena
19.06.2013, 22:13
Hallo Ihr lieben,

wollte mich auch mal wieder melden und kurz Bericht erstatten, wie es meinen Dad so geht.

Seit dem 22.05. bekommt er nun 1x wöchentlich Chemo. Sämtliche Nebenwirkungen sind bisher ausgeblieben. Ist das jetzt gut oder schlecht?

Das einzigste ist das Blutbild, hat vorige Woche schon keine Chemo bekommen und heute auch wieder nicht. Dafür gab es irgendwelche Spritzen mit weißen und roten Blutkörperchen, ein Versuch, sonst hätte er im KH bleiben müssen für eine Bluttransfusion. Dabei ist der erste Zyklus noch nicht einmal vorbei. Ob das irgendwelche Auswirkungen auf die Therapie hat, wenn immer soviel Pausen dazwischen sind?

Wollt euch auch mal fragen, mein Vater meint, er kann nicht mehr so viel essen wie früher, er sagt es passt nichts mehr rein, liegt es vielleicht daran das groß keine Luft entweichen kann, da die Speiseröhre sehr verschlossen ist. Eine Besserung der Schluckbeschwerden ist zwar schon eingetreten aber so richtig klappt es noch nicht. Außerdem hat er herausgefunden das wenn das Essen lauwarm ist, besser klappt als wenn er es heiß isst. Appetit hat er genügend, nur leider setzt nicht wirklich was an. Er bleibt auf seine 49kg

Ansonsten schlägt er sich wacker und ist den ganzen Tag an der Luft und beschäftigt sich.

Bei uns ist auch ein wenig Rutine eingekehrt, liegt vielleicht auch daran, das es ihm im Moment soweit gut geht.

An alle Kämpfer weiter viel Glück
LG Diana

dajena
25.08.2013, 22:04
Hallo Jens,
hallo an alle anderen,

wie ich gelesen habe, war dein Urlaub super, ich freue mich das alles geklappt hat und du mit deiner Famiele ein paar schöne Wochen verbringen konntest und dir es im Moment gut geht und die Chemo zu ertragen ist.

Ich hoffe ja, das es bei uns auch klappt, das wir im Oktober in den Urlaub fliegen können.

Das Essen bei meinem Vater klappt jetzt super, egal ob warm, kalt groß oder klein es wird gegessen was rein passt. Er hat auch schon etwas zugenommen, wir sind jetzt immerhin schon auf 55 kg. Ein wenig lichter um den Kopf ist er zwar schon geworden aber das ist das kleinste übel. Bis jetzt sind die Nebenwirkungen recht gering. Keine Übelkeit kein Durchfall oder Verstopfung ab und zu sind die Mundschleimhäute etwas wund aber mit Kamilie recht schnell wieder im Griff zu bekommen.

Er kämpft mehr mit seinem Blutbild. Bei Ihm geht ein Zyklus immer 35 Tage jede Woche einmal Chemo mit 24h Pumpe nur schafft er meistens 3 wenn wir gut sind 4 und dann heißt es Bluttransfusion da sich sein Blut nicht wieder erholt.

Ich wollte jetzt einfach mal fragen obwohl dein Verlauf mit der Chemo ja etwas anders gelaufen ist.

Wann wurde die erste Kontrolluntersuchung denn gemacht?

Bis jetzt wurde noch nicht nachgeschaut ob bzw. wie die Chemo angeschlagen hat. Er fängt jetzt mit dem 3 Zyklus an. Seit Ende Mai bekommt er sie nun schon, sollte da nicht mal geschaut werden. Das Sie auf den Primärtumor angeschlagen hat, wissen wir ja, sonst könnte er ja nicht wieder essen, aber wie es mit der Lebermetastase ist bleibt abzuwarten.

Dann wünsche ich Dir und den anderen einen schönen Start in die neue Woche und

bis dahin

LG Diana

Tsukasa
12.09.2013, 02:45
Hallo Ihr Lieben,

wollt mich kurz mal wieder melden, mein Vater hatte am Mittwoch die 1 Chemo Cispl./5U bekommen und bis jetzt keinerlei Nebenwirkung.

Er hat Hunger, ist nicht müde und wurschtelt draußen rum, als wäre er gar nicht krank.

Ist das vielleicht ein gutes Zeichen, das er sie ganz gut verträgt oder kommt demnächst der Hammer.

Wollt einfach mal fragen, ob es bei euch genauso war nach der 1. Chemo.

Ob das gute, schlechte oder neutrale Zeichen sind weiß ich auch nicht, das würde mich auch interessieren. Aber meinem Vater geht es genauso. Er bekommt ebenfalls eine 5-Flurouracil/Cispl. Kombi wenn ich nicht irre. Wobei die 5-FU Sache über die fünf Werktage geht (also 5 x 24h). Die erste Woche hat er jetzt allerdings ohne nennenswerte Nebenwirkungen überstanden. Nur seine Stimme war am Ende ein paar Tage lang heiser und er war etwas schwächer auf den Beinen, was aber vom vielen Liegen kam.

Relativ wenig Nebenwirkungen scheinen also häufiger vorzukommen, als man glaubt. Zumindest nach der ersten Chemo.

Dein letzter Post liest sich allerdings relativ positiv, also dass dein Vater mehr essen kann als vorher. Wie geht es euch denn jetzt? Die nächste Chemo müsste bei deinem Vater ja auch schon wieder rum sein.

Wünsch deinem Vater und dir alles Gute,
Grüße von mir.

dajena
13.09.2013, 21:59
Hallo Tsukasa,

mein Dad befindet sich im 3 Zyklus. (ein Zyklus geht 6 Wochen, er bekommt 1x mal die Woche große Chemo 4h ampulant mit 24 h Pumpe und die Woche drauf eine kleine Chemo mit 24 h Pumpe) nach 6 Wo. ist dann 2 Wo.Pause.

Wie du vielleicht gelesen hast, hatten wir uns für eine PEG entschieden, da sein Gewichtverlust grenzwertig war und Essen überhaupt nicht mehr ging und die ganzen Untersuchungen sich so lange hingezogen haben. Die erste Chemo, hat er dann Ende Mai bekommen und es hat etwas gedauert bis sich die Besserung beim Essen eingestellt hat.

Der Witz an der ganzen PEG Anlage ist, das sie fast 4 Monate drin ist und bis heute nicht einmal in Benutzung war, die Ärtzte verschrieben lieber Astronautenkost was mein Dad überhaupt nicht mochte und meinten nur zur Vorsorge ist die Sonde gelegt.

Jedenfalls sind wir nun seit Monaten mit dem Säubern und reinigen jeden Tag beschäftigt und langsam hat er die Nase voll. Es drückt und stört Ihn schon erheblich, da er ja auch ständig in Bewegung ist. Jedenfalls möchte er Sie jetzt entfernen lassen. Ich werd ihm da auch nicht reinreden. Mal sehen was die Ärzte dazu sagen.

So und zu deiner eigentlichen Frage: Ihm geht es immer noch super, natürlich kann er keinen Marathon mehr laufen und die Kondition ist auch nicht mehr die, die sie mal war, aber damit kommt er gut zurecht macht halt immer mal Pause und dann gehts weiter, bisher hat er nicht einmal einen Tag gelegen. Immer in Bewegung und vorallem der Gesunde Appetit ist wirklich ein Segen. Essen geht wieder wie früher ich hoffe das dies auch anhält

Wir haben nun auch die Erlaubnis vom Chefarzt bekommen, gesetz dem Fall das nichts dazwische

dajena
13.09.2013, 22:33
huch war noch gar nicht fertig.

Im Oktober wollen wir 10 Tage in die Türkei fliegen, hatten diesen schon voriges Jahr gebucht und der Doc meinte I.O und plant es mit ein im Therapieverlauf.

Du kannst Dir vorstellen, das er gestrahlt hat über beide Ohren als er nach Hause kam, natürlich freut sich der Rest der Familie auch.

Im Moment sind wir alle einfach glücklich, das es Ihm gut geht und die Krankheit nicht immer an erster Stelle steht, dafür sorgt er auch.Er ist immer noch der, den wir vor der Krebsdiagnose hatten. Ogott ich verfluche diesen Tag.

Wie geht es denn deinem Vater? Kann er operiert werden?

So ich glaub ich hör jetzt erstmal auf, könnte jetzt noch stundenlang schreiben. Bin sonst eher der stille Mitleser, als der Schreiber die Laptop Tastatur liegt mir nicht ganz.

Liebe Grüße
Diana

Tsukasa
16.09.2013, 00:41
Liebe Diana, ich danke dir für deinen ausführlichen Bericht! Gut, dass es deinem Vater tatsächlich schon viel besser geht. Ich glaube wenn die Kranken noch so viel Elan und Appetit haben ist das immer ein Zeichen, dass alles (den Umständen entsprechend) schnell besser werden wird. Bestimmt wird er sich nach dem kurzen Urlaub noch wohler fühlen, weil eben auch die Gedanken durch die Unternehmung ganz anders werden. Ich glaube es ist für die Betroffenen einfach sehr anstrengend, wenn sich den ganzen Tag lang alles nur um die Krankheit dreht. Unabhängig davon wie gut oder schlecht es ihnen geht.

Mein Vater kann leider nicht operiert werden, da der Tumor spät entdeckt wurde und demensprechend groß ist und zudem weiter oben liegt (Plattenepithelkarzinom). Wir wissen auch gar nicht, was eigentlich die Ursache ist, da mein Vater weder raucht noch starken Alkohol trinkt. Allerdings trank er bis vor ein paar Jahren jeden Tag etwas Bier, ich bin mir aber nicht sicher, ob es da einen Zusammenhang gibt.

Wegen der Lage kann man ihn nun aber momentan zumindest nicht operieren. Ich mache mir deswegen immer ziemliche Sorgen. Auf der anderen Seite scheint er jedoch die Behandlung bisher recht gut zu vertragen, auch wenn es erst seit diesem Monat gemacht wird. Das Schlimmste für ihn ist die Langeweile während der Chemowoche im Krankenhaus und dass das Essen manchmal schwerer ist. Gut ist auch, dass trotz der Größe des Tumors keine Metastasen vorgefunden worden sind und dass mein Vater konditionsmäßig jünger ist als für sein Alter üblich (er ist jetzt 78). Neben der erwähnten 1-Wochen Chemo (findet wohl alle 2-3 Wochen statt), wird er jeden Tag bestrahlt, außer am Wochenende. Jetzt, nach drei Wochen, fängt der Hals daher an beim Essen etwas wehzutun, das hatte er durch den Tumor allein nicht. Aber naja, da kann man nichts machen. Er isst auch dennoch noch sehr gut und hat schon in den ersten paar Tagen nach der vorläufigen Entlassung wieder 4 Kilo zugenommen und wiegt jetzt wieder ~69 Kg (1,72cm). Das Krankenhaus ist zudem nur etwa 500 Meter von seinem Garten entfernt, so dass er bei gutem Wetter immer mit Mutter dahin geht, sobald die Bestrahlung vorbei ist. Jetzt bleibt halt nur zu warten, wie, bzw. wie schnell sich das Ganze entwickelt.. Einen künstlichen Mageneingang hat man ihm übrigens auch gegeben. Brauchen tut er es aber nie bzw. nur wenn sie ihm im Krankhaus ab und zu etwas Wasser oder Essen zuführen, da sie sein natürliches Gewicht so genau wie möglich beibehalten wollen und er isst im Krankenhaus nicht so viel. Naja mal sehen. Sollte alles gut gehen wird es wohl dennoch lange dauern, bis man opieren kann. Ich kenne mich da allerdings so detailiert noch nicht aus. Meine Mutter und ich müssen auch immer aufpassen dass wir ihn nicht zu sehr verwöhnen, sonst stört ihn das manchmal selber. Weil er eben nicht möchte, dass sich alles nur um ihn dreht. Auf der anderen Seite ist er dann oft recht zufrieden; er verbringt seine Tage hier an sich ja nur mit gutem Essen (meine Mutter ist Italierin und kocht sehr gut nach mediteranem Stil), Schlafen und sonstiger Freizeit (Garten oder Fußball im TV). Man muss halt aufpassen bei Allem das richtige Maß zu finden.

Jetzt habe ich auch mehr geschrieben als ich dachte :D Danke jedenfalls nochmals für deine Antwort und halt uns auf jeden Fall auf dem Laufenden was deinen Vater angeht! Es sind ja alle hier im Forum irgendwie von der Sache betroffen, daher verstehen wir wie ihr euch fühlt und gerade solche positiven Nachrichten sind immer nötig :rotier:

dajena
27.12.2013, 23:30
Hallo,

möchte mich auch mal wieder melden. Ich hoffe, Ihr habt ein paar ruhige und besinnliche Feiertage mit Eueren Lieben verbracht. Auch wenn ich nicht so aktiv in diesem Forum bin, so verfolge ich dennoch sehr viele Threads und freue und leide mit Euch.

Die Feiertage genau gesehen der 25.12. letzten Jahres,das war der Tag als meine Eltern zum Mittagessen bei uns gewesen sind und mein Dad, das erste mal das Essen im Hals stecken geblieben ist und die Krankheit seinen Lauf nahm.

Jetzt, ein Jahr danach, hat er mit Gesunden Appetitt den Braten zu sich genommen und ich habe festgestellt, das die Zeit schneller verging als einen das manchmal bewusst wird.

Wir haben im Oktober unseren Familienurlaub in der Türkei verbracht. Alles war prima und mein Dad hat alles klasse überstanden.

Ihm geht es nach wievor immer noch gut. Die Nebenwirkungen der Chemos sind bisher weitgehends ausgeblieben. Die Haare sind wieder dichter geworden und seine Stimme ist fast wieder hergestellt zum Erstaunen der Ärtzte. Essen klappt super und sein Bewegungsdrang ist immer noch der gleiche wie vorher. Keine Übelkeit, kein Erbrechen. Er setzt halt nur kein Gramm Fett an und es ist zum Retual geworden, das er alle 4 Wochen zur Bluttransfusion geht.

Was sein ungebetener Gast so treibt, kann ich euch leider nicht sagen, die Ärtzte haben bisher nicht geschaut (seit Mai) und wollen frühstens nach einem Jahr schauen, soweit er keine Beschwerden hat, und die Chemo weiter gut verträgt. Keine Ahnung ob das gut oder schlecht ist, jedenfalls scheint ja jeder eine andere Ansicht zu haben, wenn eine Kontrolle erfolgt und wenn nicht.

Auf Grund von einer Erkältung (Husten) haben sie die Lunge vor kurzen geröngt und einen Ultraschall gemacht. Bisher ist alles in Ordnung und kein Anzeichen von Metastasen in der Lunge, die bekannte Metastase in der Leber wurde nicht eingesehen, so stand es im letzten Entlassungsbericht. Das klingt doch schon mal gut und so bekommen wir wenigstens mal kleine Berichte was der Gast so treibt.

Das soll es erst mal gewesen sein.Ich wünsche Euch allen weiterhin viel Kraft den weiteren Weg zu bewältigen. Möge das neue Jahr gut starten und besser werden wie das alte.

VG
Diana