PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Flexible AU während der Chemo?


DerBaerTM
08.06.2013, 17:51
Hi,

ich bin Zeitarbeiter und habe aktuell einen Auftrag, wo ich schon seit nun 8 Monaten arbeite und eigentlich übernommen werden soll, wo diese Entscheidung nun recht bald ansteht.

Und ausgerechnet jetzt habe ich die Diagnose Lymphdrüsenkrebs, Stadium 1, 6 Zyklen Chemo innerhalb ca. 5 Monaten.

Die Onkologin meinte, ich habe das Recht mich auf 5 Monate AU schreiben zu lassen. Aber ich könnte auch versuchen HomeOffice zu machen in den Zeiten, wo es mir nicht so extrem schlecht geht. Nur die Belastung im Büro zu arbeiten als IT Systemadministrator mit Endbenutzerkontakt, wäre kaum möglich und wäre eine zu große Belastung.

Tja, wie ist das, anstatt 5 Monate auszufallen und den Auftrag zu verlieren, die Chance auf Übernahme und Depression zu bekommen 5 Monate komplett daheim zu sein auf mich allein gestellt (Frau muss Arbeiten gehen), würde ich gerne versuchen eben Home Office zu machen (was technisch einfach ist) und mich nur dann flexible krank zu melden, wenn es mir zu schlecht geht. Kann ich das? gibt das Arbeitsrecht sowas her? Würde die Krankenkasse da mit machen? Und könnte ich sogar, um es dem Arbeitgeber und dem hoffentlich künftigen übernehmenden Arbeitgeber zu erleichtern eine Chance, dass ich für wiederholende AU Wochen in er Gesamtzeit der Chemo auf Krankengeld gesetzt werde? Hierzu finde ich online irgendwie so gar nichts! Aber ich will echt nicht den super guten Aufrag verlieren, wo ich mich sowas von wohl fühle und 5 Monate versauern! Betrachtet auf die nächsten 10 oder 20 Jahre die ich gerne bei diesem Auftraggeber arbeiten möchte, sind 5 Monate mit wiederkehrenden flexiblen AU harmlos, ein Furz in der angedachten Gesamtarbeitszeit dort.

Wie flexible würde das Gesetz und die Krankenkasse da sein? Wäre eine Zusatzvereinbarung für die Dauer der Therapie erlaubt mit dem Arbeitgeber, aktuell noch Auftraggeber? So dass er mir für die AU Zeiten weniger Lohnfortzahlung zahlen müsste als wie nach der Therapie, so dass er mich dennoch übernimmt?

Gruß, Torben

Uwe67
08.06.2013, 23:46
Hallo Torben,

Der Auftrag ist das eine, aber der ist nicht wichtig. Sicher denkst du jetzt noch dass Du das wuppen kannst. Der eigene Ergeiz kann aber zum Problem werden , wenn es dir wirklich dreckig geht. Also übernimm Dich niicht.

Ich arbeite selbst in der IT und arbeite während der Chemo viel von zuHause . Mein Chef lässt in dieser Beziehung einiges zu. Ein Recht auf Home-Office gibt es aber nicht,soweit ich weiss. Wenn der Arbeitgeber nicht mit machen will, kann er verlangen dass Du ins Büro kommst. Entscheident ist was inDeinem Arbeitsvertrag zum Arbeitsort geregelt ist.

Da Du aber sicher schon einen Behindertenausweis hast, und Dein AG dich nicht ganz so einfach los wird, geht er vielleicht auf Deinen
Wunsch ein.

Um mich nicht zu übernehmen habe ich mich bei einer neuen Chemo jeweils in den ersten beiden Zyklen krank schreiben lassen. Manchmal gings beim 2.Zyklus besser manchmal schlechter. Ich denke aber dass man die eigene Leistungsfähigkeit erst beim 2. Zyklus einschätzen kann.

Uwe

Stuggi
10.06.2013, 22:33
Torben, Du hast jetzt genau ein Ziel: Überleben!
Mehr fällt mir dazu nicht ein ...

Also viel Glück mit deinem neuen großen Auftrag, der mehr zählt als alles, was Du je erlebt hast!

Seb

The Witch
10.06.2013, 22:57
(...) ich bin Zeitarbeiter und habe aktuell einen Auftrag, wo ich schon seit nun 8 Monaten arbeite und eigentlich übernommen werden soll, wo diese Entscheidung nun recht bald ansteht.

(...)

Wie flexible würde das Gesetz und die Krankenkasse da sein? Wäre eine Zusatzvereinbarung für die Dauer der Therapie erlaubt mit dem Arbeitgeber, aktuell noch Auftraggeber? So dass er mir für die AU Zeiten weniger Lohnfortzahlung zahlen müsste als wie nach der Therapie, so dass er mich dennoch übernimmt?

Das ist nicht ganz so locker flockig zu beantworten wie es hier den Anschein hat. Wenn du tatsächlich Leiharbeiter nach dem Arbeitnehmerüberlassungsgesetz bist, hat dein aktueller Entleiher überhaupt nichts damit zu tun - dann bist du beim Verleiher rechtlich anhängig. Da ist dann auch nichts verhandelbar.

Wenn du allerdings Auftragnehmer im Sinne eines freien Mitarbeiters bist, dann kannst du aushandeln, was du möchtest.

Und die Krankenkasse kennt eh nur arbeitsunfähig oder nicht; was dazwischen gibt es nicht.

Symphatisch-Lymphatisch
11.06.2013, 12:24
Torben, Du hast jetzt genau ein Ziel: Überleben!
Mehr fällt mir dazu nicht ein ...

Also viel Glück mit deinem neuen großen Auftrag, der mehr zählt als alles, was Du je erlebt hast!

Seb


STIMMT SCHON! SCHON.... Aber Ziele für "danach" zu haben ist auch nicht verkehrt! Da tickt doch jeder anders.
Lymphom Stad 1 = super Heilungschancen! Gut, AUCH an die Zeit danach zu denken...
Ich war während meiner Behandlung nicht arbeiten, da mir mein Arbeitsplatz zu gefährlich geworden wäre...Ich hätte aber durchaus die 2. Woche nach der Chemo wieder arbeiten können. Vorteil für mich wäre gewesen, dass ich mein volles Gehalt behalten hätte. Nachteil für die Kollegen: Nach 6 Wochen Krankheit steht "denen" ein Ersatz zu, der sicherlich fitter ist....
"Alltag" hätte mir gut getan, andererseits tat es mir gut auf mich selbst zu achten.... Ich hatte aber auch einen unbefristeten Arbeitsvertrag!

Also, jeder muss für sich in seiner Situation entscheiden!

Ich drücke Dir, Torben, wie auch immer Du Dich entscheidest & mit Deinem Arbeitgeber die Lage besprichst, viel Erfolg!!! Mach es so, wie es für Dich passt, es dir gut geht & es Dir ermöglicht wird!:)

Barbara_vP
11.06.2013, 16:33
Hallo Torben
hier in D gibt es nur gesund oder AU (leider in anderen Ländern ist das anders. Wenn du überstunden hättest, könntest du die "abfeiern" und dann nur wenig arbeiten und den Rest "Krank" sein (überstunden abarbeiten) ist zwar nicht ganz legal aber machbar, sofern da der Arbeitgeber mitspielt.... dies wäre eine Möglichkeit

Für deine Therapie alle Kraft