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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ablatio


29.02.2004, 16:05
Hallo,

vor zwei Jahren ist mir meine rechte Brust abgenommen worden und ich trage mich manchmal mit dem Gedanken, mir vorsorglich auch die zweite Brust abnehmen zu lassen. Ich habe mit meinem Arzt darüber gesprochen, ob es sinnvoll wäre. Er hatte bisher nur eine Frau, die diesen Weg gegangen ist.
Hat von euch da jemand Erfahrungen?

Susanne

29.02.2004, 16:21
Ich hatte im Juli 2003 eine Ablatio der linken Brust und trug mich ebenfalls mit dem Gedanken die rechte entfernen zu lassen. 3 Ärzte gaben mir unabhängig voneinander den Rat, dieses nicht zu tun. Wenn die andere Seite erkrankt, handelt es sich um eine eigenständige, neue Erkrankung, und es macht keinen Sinn, als Prophylaxe diesen Schritt zu wählen.
Gruss
Regina Beate

29.02.2004, 17:14
was ist der unteschied zwischen Ablatio und Mastektomie?

29.02.2004, 17:35
Ich glaube es sind nur zwei verschiedene Wörter für die gleiche Sache.
Gruß Susanne

29.02.2004, 17:40
Hallo Regina,

danke für deine Antwort. Ich bin mir nicht so sicher. Es gibt Studien, dass bei einem in situ der Krebs auch in die andere Seite gehen kann. Ich denke jeder BK verhält sich auch anders. Ich hatte auch bei meiner Wiedererkrankung schon andere Werte als bei der ersten. Aber deine Antwort beruhigt mich schon.

Liebe Grüße
Susanne

29.02.2004, 18:20
Hallo , mich hatte esim Oktober 03 an der rechten Seite erwischt, nachdem mir im april 01 die linke Seite abgenommen wurde. Meine Ärzte bestanden darauf nachdem ich mit 31 sehr jung bin das sie die Brust auch abnehmen möchten weil ich anscheinend sehr anfällig bin. Sieht man da ich nach 2.5 Jahren einen neuen Tomor entwickelt habe. Ansonsten bin ich beschwerdefrei. Habe zweimal Brustaufbau 01 von Bauch 03 vom Rücken. Beidemale kein Lympfknotenbefall odere andere auffälligkeiten. bekam 01 4x EC und jetzt seit Okt.03 Herceptin statt Tamoxifen Arimidex Zoladex und alle vier Wochen Zometa.
Ich hoffe es bleibt alles gut. aber auf der sicheren Seite kann man wohl nie so richtig sein. Ich versuche aber es positiv zu sehen und mache mir das Leben so schön wie möglich.

Gruß Moni

01.03.2004, 07:36
Liebe Susanne,
um deine Ängste wegen einem neuen Brustkrebs auf der anderen Seite zu beruhigen, könntest du dich mit verschiedenen Ansätzen vertraut machen, wie man Krebs möglicherweise verhindern kann:
- Ausdauersport
- bestimmte Ernährungsumstellungen
- Mentale Umstimmung nach Simonton.
Ich habe hier schon verschiedentlich Literaturtips dazu gegeben.

Wenn frau Brustkrebs hat, besteht gleichzeitig statistisch ein erhöhtes Risiko, Eierstockkrebs zu bekommen. Ausserdem schützt dich dein Brustkrebs nicht davor, andere KRebsarten zu bekommen. Damit will ich sagen, absolute Sicherheit davor Krebs zu bekommen, hast du praktisch nur, wenn du dich jetzt sofort umbringst! Also, versuche das Vertrauen zu deinem Körper wieder aufzubauen und lebe ohne Angst!

Alles Liebe
Klaudia

01.03.2004, 12:43
Hallo Klaudia,hallo Moni,

vielen Dank für eure Antworten.
Ich habe, wie du Klaudia schon richtig erkannt hast, komplett das Vertrauen an meinen Körper verloren. Bei der Ersterkrankung habe ich es als Chance gesehen. Habe die Chemo und Ablatio gemacht, und wieder Vertrauen in meinen Körper gehabt. Ich habe Sport getrieben und meine Ernährung umgestellt. War also frohen Mutes. Dann bekam ich ein Rezidiv. Ein knappes Jahr später. Und jetzt ist mir mein Körper total fremd und ich habe kein Vertrauen mehr in meine eigenen Kräfte. Ich will nun alle Risiken ausschalten. Eine Sicherheit gibt es nicht, das weiß ich.
Ich denke, ich muss mich mental wieder fangen. Kannst du mir ein Buch von Simonton empfehlen? Ich habe noch nie etwas davon gehört.

Alles Liebe
Susanne

01.03.2004, 17:04
Liebe Susanne,
es gibt mehrere Bücher von Simonton. Das, welches ich vor kurzem gekauft habe, heisst: Wieder gesund werden. Eine Anleitung zur Aktivierung der Selbstheilungskräfte für Krebspatienten. und ist als rororo Sachbuch erschienen.
Ich kann gut verstehen, dass du das Vertrauen verloren hast, wenn du trotz deiner Maßnahmen ein Rezidiv bekommen hast.
War es ein echtes Rezidiv, also ein neuer Tumor auf der abladierten Seite? Hat man dir erklärt, wie es dazu kommen konnte?
Bei Krebs-OPs bleiben oft noch unerkannte Herde in der Brust, die dann später als 'Rezidiv' erkannt werden. Bei Ablationen ist das natürlich seltener, aber wie man mir sagte (habe selbst auch eine Amputation links), kann es trotzdem vorkommen, weil manchmal das Brustdrüsengewebe sehr nicht gut von dem umgebenden Gewebe abzutrennen geht.
Mir wurde die Brust im Dezember 03 abgenommen, und ich habe im Vorfeld hier die Frage gestellt, wie man damit klar kommt. Es hat mir unter anderem eine Frau geantwortet, die sich ihre 2. Brust vorsorglich abnehmen lassen wollte. Suche mal mit der Suchfunktion nach Beiträgen von 'Klaudia' oder nach 'Brustamputation', dann solltest du sie finden. Wenn ich mich richtig erinnere, hiess sie Renate, aber ich bin nicht sicher.
Auf jeden Fall: übereile nichts!
Alles Gute
Klaudia

20.04.2004, 10:06
Hallo Susanne,
ich habe Deine Frage erst jetzt gelesen, da ich ab 25.2. für 6 Wochen zur Reha in Bad Soden-Salmünster war. Ich hatte im Febr. 03 eine Ablatio rechts wegen multifokalem DCIS und CLIS. Jetzt hatte ich mir im Nov. 03 die andere Brust prophylaktisch entfernen lassen.
Dazu hatte ich mehrere Gründe, vielleicht nicht für jeden von Euch nachvollziehbar: Ich war total unzufrieden mit der Assymmetrie und Prothesen habe ich nach anfänglichem Ausprobieren abgelehnt, da sie mich einfach gestört haben. Ein Wiederaufbau kam (und kommt) für mich nicht in Frage, wegen der zusätzlichen Wunden und der event. daraus entstehenden Bewegungseinschränkung. Man hat ja im Forum schon einiges darüber gelesen.Eine empfohlene Antihormonbehandlung habe ich nach der 1.Ablatio abgelehnt, da ich mit 47 Jahren nicht schon vorzeitig in die Wechseljahre kommen wollte, mit all den starken Nebenwirkungen. Nachdem ich mir sicher war, dass ich den Eingriff wollte, habe ich mit meinem KH-Arzt gesprochen. Er war zwar nicht unbedingt begeistert eine "gesunde" Brust zu entfernen, hat aber meinen Wunsch und meine Gründe akzeptiert. Ich musste allerdings noch zu einem Gespräch beim Klinikpsychologen, das aber sehr positiv verlief. 2 Tage später hatte ich das ok zur OP und 2 Wochen danach den KH-Termin. Da ich nach der 1.Ablatio kaum Beschwerden hatte, ging ich ziemlich locker dort hin. Nach 5 Tagen war ich wieder zu Hause. Ich habe meinen Entschluss nicht bereut und lebe jetzt wie befreit. Vor allem, da sich bei der pathol. Untersuchung des Gewebes ein kleiner Herd eines high-grade DCIS gezeigt hat. Das hat selbst meinen Arzt überrascht. Ich gehe nun vollkommen "flach und ohne", auch in die gemischte Sauna und ins Schwimmbad. Allerdings bin ich sehr schlank (46kg bei 164cm) und hatte immer schon einen kleinen Busen. Wie gesagt, ich habe es nicht bereut, aber das muss jeder selbst entscheiden.
Liebe Grüße
Renate

20.04.2004, 12:01
Hallo Susanne,

ich habe an der zweiten Brust vorsorglich eine subkutane Mastektomie vornehmen lassen, d.h. es wird nur das Druesengewebe entfernt. Mir ist klar, dass im restlichen Gewebe trotzdem noch Krebs entstehen kann, aber ich denke, das Risiko wurde auf ein Minimales reduziert. Ausserdem kam bei mir der entscheidende Faktor hinzu, dass die zweite Brust angeglichen und die Brustwarze versetzt wurde. D.h. dort musste so oder so operiert werden.
Bisher habe ich diese Entscheidung nicht bereut. Auch vom Optischen her war das fuer mich die beste Loesung. Bei mir war es so, dass gleich bei der Ablatio der Wiederaufbau begonnen wurde, allerdings musste ich auch weder Bestrahlung noch Chemo machen. Die zweite Brust wurde dann ein halbes Jahr spaeter operiert, in der gleichen OP, in der der Expander gegen Silikon ausgetauscht wurde.
Aber ich denke, das muss jeder mit sich selbst ausmachen.Jeder Fall ist wirklich ein Fall fuer sich.
Ich denke, es hilft einfach, zu wissen, dass es Frauen gibt, die Entscheidungen treffen, die fuer andere unvorstellbar sind. Vielleicht sind die Aerzte hier in Portugal einfach etwas "radikaler", mir hatte mein Chirurg sogar zu dieser Entscheidung geraten. In Deutschland raten die Aerzte wohl eher davon ab. Ich sehe das im Moment auch am Falle meiner Tochter. Sie hat seit Geburt ein grosses Muttermal am Zeh. Beim Dermatologen in Deutschland wurde uns gesagt, es solle lediglich in regelmaessigen Abstaenden beobachtet werden. Nun musste ich mit ihr wegen einer Pilzinfektion zum Hautarzt hier in Portugal. Als dieser das Muttermal sah, riet er ernsthaft zur Entfernung, da ein kleiner Prozentsatz dieser Male degenerieren koenne. Die einzige Art das Risiko zu mindern sei die Entfernung.
Das nur als Beispiel.

Viel Glueck bei Deiner Entscheidung und viele Gruesse

Gaby

Elfe
20.04.2004, 14:11
Hallo, liebe Susanne,
ein sehr informatives Buch von O. Carl Simonton ist:"Wieder gesund werden". Es ist im rororo-Verlag als Taschenbuch erschienen, unter der ISBN-Nr.3-499-61152-X und kostet 12,50 €. Dabei ist eine CD mit Übungen zur Entspannung und Visualisierung. Mir hat das Buch während der Chemo (6 Zyklen CEF in 2001)sehr geholfen.
In einigen Städten gibt es auch Trainer, die diese Visualisierungsmethode anwenden.
Liebe Grüße
Elfe

Elfe
20.04.2004, 14:18
Nachtrag zum vorherigen Posting:

http://www.simonton.de/

ist Simontons deutsche Website, die von den Saurs betreut wird. Frau Bauer-Saur organisiert überregional Treffen, um innerhalb einer Gruppe die Technik zu üben und zu erlernen.
Liebe Grüße
Elfe

20.04.2004, 17:32
Hallo Ihr Lieben,

vielen Dank für eure Antworten und den Tipps.

Das hat mir sehr geholfen. Ich werde mir noch Zeit mit meiner Entscheidung lassen und die nächsten Nachsorgeuntersuchungen abwarten. Mein Entschluss muss noch etwas reifen.

Renate, ich empfinde die Assymmetrie auch sehr stark und es gibt Tage, wo die Prothese unangenehm drückt und ich mich abgeschnürt fühle. Auch ist es einfach unangenehm sie zu tragen. Das Ungleichgewicht, wenn ich sie dann weglasse, ist auch unangenehm. Manchmal denke ich, ich habe noch nicht die richtige gefunden.
Ein Aufbau kommt für mich auch nicht in Frage. Einmal bin ich ja nun schon wiedererkrankt. Bei der letzten Mammographie habe ich gedacht, wenn die andere Seite auch weg wäre, könnte ich mir diese Strahlenbelastung sparen. So schwanke ich dann immer hin und her.

Gaby, du hast ja so Recht. Jeder Fall ist leider anders und es gibt kein Patentrezept.

Elfe, werde mal in das Buch reinschauen und es mir bestellen. Habe schon oft davon gehört.

Nochmals ganz lieben Dank an euch Dreien, sowie an Klaudia.
Alles Gute für euch und vor allen Dingen Gesundheit. Was wollen wir mehr!!!!! Die Sonne lacht und der Sommer steht in den Startlöchern.

Liebe Grüße
Susanne
samazonespieker@web.de

02.05.2004, 00:56
Hallo,

meine Mutter (55) hatte 1994 zum 1. Mal Brustkrebs in
der re. Brust. Der Tumor (pT1b N0 MO und hormonabhängig) wurde brusterhaltend entfernt und es war seither Ruhe.

Im Juli 2003 wurde in der li. Brust ein Zweitkarzinom, nicht verwandt mit dem Tumor von 1994, sondern hier
tubullär, aber auch noch T1 NO MO und Hormonrezeptor positiv, ebenfalls brusterhaltend entfernt. In der Folge erneut Strahlentherapie und Tamoxifen. Bereits im Dezember (also keine 6 Monate nach OP) hat meine Mutter an der operierten Stelle einen Knoten entdeckt, der aber vom Gynäkologen zunächst als Vernarbung bagatellisiert wurde. Vor 1 Woche hat er sich dann doch zu einer Stanzbiopsie durchgerungen und siehe da - was für eine Sch... , es war ein Rezidiv eines tubullären Ca´s, gut differenziert und hormonabhängig (jedoch nur mittelmäßig = 6 auf Östrogene und stark auf die anderen, mir mit Namen nicht einfallenden Hormone = 9, beginnend mit Per..., für die es jedoch noch keine Anti-Medikamente geben soll).
Jetzt wurde meiner Mutter gestern in Hannover die linke Brust entfernt bei gleichzeitigem plastischen Wiederaufbau mit Rückengewebe.

War dieser Wiederaufbau sinnvoll im Sinne einer effektiven Krebsbehandlung ? Kann dieser Eingriff eventuell sogar contraproduktiv sein ? Was wenn erneut ein Ca wächst und zwar an der flachen Brustwand (da ja kein Drüsengewebe mehr vorhanden ist) aber nun nicht mehr entdeckt wird, weil rekonstruiert wurde (inkl. kleine Silikoneinlage, da zu wenig Rückengewebe vorhanden war) ? Was, wenn der Sicherheitsabstand aus plastisch-kosmetischen Gründen zu gering gewählt wurde ? Wie groß muß ein Sicherheitsabstand überhaupt sein, 2 mm, 5 mm oder besser 10 mm ? Da aus den ersten beiden OP´s keine Lymphknoten in der 1. Ebene mehr vorhanden waren und ein Tastbefund während der Mastektomie "nur Vernarbungen" (hoffentlich stimmt´s) in der Achselhöhle ergab, frahe ich mich, ob nicht eventuell eine Chemotherapie schon aus prophylaktischen Gründen ratsam wäre ? Der Krebs scheint diesmal doch sehr agrressiv, weil schnell wachsend und strahlungsunemfindlich und auf Tamoxifen ebenfalls nicht anspringend zu sein. Möglicherweise habe ich es aus dem medizin-englischen falsch übersetzt, aber ich meine gelesen zu haben, daß in den USA Chemotherapien bei nahezu jeder Brustkrebserkrankung durchgeführt werden. Warum nicht auch hier ?

Um Antworten wäre ich sehr verbunden, denn nicht nur meine (sehr starke, hoffnungsvolle und gottvertrauende)Mutter benötigt Klarheiten oder zumindest Ratschläge, sondern auch der Rest der Familie, die emotional / psychisch schwer angegriffen ist, durch diesen Rückfall.

Vielen Dank im Voraus,

Dietmar

02.05.2004, 15:14
Hallo Dietmar,

was mir wichtig scheint: Weil keine Lymphknoten vorhanden sind, nur die Rede von Vernarbungen ist (??) würde ich auf Abklärung der "Vernarbungen" bestehen. Ganz sicher: Kein Arzt der Welt kann durch tasten Narben von Karzinom unterscheiden. (Auf diese falsch-negative Aussage bin ich auch reingefallen.)

Ich glaube, dass in diesem Fall die PET-Untersuchung die aussagekräftigste sein würde. Vielleicht irre ich mich, heute habe ich aber zufällig gelesen, dass PET bei Metastasen ohne nachweisbaren Primärtumor auf jeden fall eingesetzt wird und wohl in dem Fall von den Krankenkassen bezahlt wird. Die Situation Deiner Mutter ist eigentlich vergleichbar. Das die Bildgebende Zusatzdiagnostik nich ohne Weiteres angeboten wird mag wohl an den Preisen liegen. (Die Preise sind horrend.)

Sollte derartige Diagnostik aus irgendeinem Grund nicht möglich sein, bleibt noch die Nadelbiopsie der "Narben".

Auf die Aussage, das es sich um Narbengewebe handelt, darf man sich nicht verlassen!

Viele Grüße, TP

02.05.2004, 17:15
Hallo Dietmar,

dass durch den Wiederaufbau ein möglicherweise vorhandener Tumor zu spät entdeckt wird, wurde bei meinen Befragungen der verschiedensten Ärzte verneint. Dann müsste er schon sehr merkwürdig liegen, wurde mir gesagt. Mein Carzinom hatte sich in der gesunden Brust hinter einem, schon seit Jahren vorhandenem, Fibrom versteckt.
Die Narbenbildung wird bei mir immer durch sonographische Untersuchungen kontrolliert. Einen vorhandenen Knoten hatte man bei mir auch erst als Vernarbung angesehen, aber ein gründlicher Gyn hatte dann auf die Entfernung bestanden. Man sagte mir, dass 70% aller Frauen an einem Rezidiv erkranken. Einer Patientin im Nachbarbett wurden schon 15 Rezidive entfernt.
Also auf der ganz sicheren Seite ist man nie. Ob mit oder ohne Aufbau.
Zur Chemo kann ich dir nur sagen, dass bei mir, trotz schlechter Prognose, da das Rezidiv anders war als der Primärtumor, die Ärzte sich nicht einigen konnten. Ein Arzt riet zur Chemo, ohne sich sicher zu sein, ob es sinnvoll wäre. Zwei meinten, man kann es machen, aber über die Art der Chemo gingen die Meinungen bei allen dreien auseinander. Und ein vierter Arzt, der auch an der Herastudie beteiligt ist, riet eindeutig davon ab.
Ich denke, man muss für sich die Entscheidung treffen, mit der man dann leben kann. Wozu ich immer raten würde, wäre eine zweite Meinung einzuholen. Und wenn nötig auch eine dritte.
Ich habe mich bei der Ersterkrankung zu einer Chemo entschlossen. Dann habe ich Tamoxifen eingenommen. Als ich das Rezidiv bekam und in der Strahlentherapie war, habe ich mit dem Tamoxifen aufgehört, da die Hormonrezeptoren negativ waren bei dem Rezidiv. Und mit dem Tamoxifen ging es mir auch nicht so gut. Eine weitere Chemo habe ich dann nicht gemacht, weil keine eindeutige Aussage dazu von den Ärzten kam.
Ob das die richtige Entscheidung war, weiß ich nicht. Vielleicht sage ich später, hätte ich man.
Ich fliege im Oktober in die USA und will mich dort noch mal erkundigen, wie man bei Wiedererkrankungen dort verfährt. Ich kann mich dann gerne bei dir melden.

Ich drücke deiner Mutter und dir und deiner Familie die Daumen, dass ihr diese Zeit gut übersteht. Manchmal sagt der Bauch auch, was gut ist.

Alles Gute für euch
Samazone

02.05.2004, 19:47
Susanne schreibt, das 70 % der Frauen irgendwann an ein Rezidiv erkranken. Mir hat man im KH gesagt, das bei den heutigen Nachsorgen ein viel kleinerer Teil als noch vor 10 Jahren an einem Rezidiv erkrankt. Also 70% halte ich für ziemlich hoch gegriffen obwohl auch 40 oder 50% noch immer viel zu viel sind.
Da kann man ja gleich davon ausgehen, das der Wiederbefall auf jeden Fall kommen wird.


Gruss
Greta

Dietmar Böker
02.05.2004, 22:23
Hallo TP,

vielen Dank für den Tip.

Was ist denn eine PET-Untersuchung, klär mich mal auf.

Danke im Voraus,

Dietmar

Dietmar Böker
02.05.2004, 22:26
Hallo Susanne,

das wäre natürlich echt toll von Dir, wenn Du mich nach Deinem
USA-Aufenthalt über die dortigen Therapien informieren könntest.
name@domain.de

Vielen, vielen Dank und alles Gute !

Dietmar

02.05.2004, 22:43
Hallo Dietmar,

Folgendes habe ich für Dich rauskopiert:

Positronen-Emissions-Tomographie (PET)
Anwendung/Indikationen

Die PET eignet sich sowohl für die primäre Diagnostik des Brusttumors (Mammakarzinoms) bei bestimmten Problemfällen als auch zur Erfassung von Tochtergeschwülsten (Metastasen). Das am häufigsten verwendete Radiopharmakon ist das FDG, ein radioaktiv markierter Traubenzucker, dessen Verteilung im Körper mithilfe einer PET-Kamera aufgezeichnet werden kann. Dadurch liefert die PET – anders als Mammographie, Ultraschall oder MRT – Informationen über den Stoffwechsel in den Zellen. Da der Zuckerumsatz und somit die FDG-Anreicherung in Krebszellen deutlich höher ist als im umliegenden Gewebe, hebt sich ein Tumor im Falle der Bösartigkeit deutlich vom übrigen Brustgewebe ab.

In der Primärdiagnostik (d. h. bei erstem Nachweis der Erkrankung) ist der Einsatz der PET sinnvoll, wenn Mammographie und Ultraschalluntersuchung sowie eine Gewebeentnahme (Biopsie) die Frage nach Gut- oder Bösartigkeit eines Knotens im Brustdrüsengewebe nicht eindeutig beantworten konnten oder beispielsweise mehrere Knoten in beiden Brüsten vorliegen und eine operative Klärung nicht gewünscht wird oder mit Risiken verbunden ist. Gleiches gilt nach brusterhaltender Operation und nach Strahlenbehandlung der Brust, wenn ein Rezidiv (Wiederauftreten) in der Brust vermutet wird.
Auch die Frage, ob der Tumor „gestreut“ hat, also ob bereits Tochtergeschwülste (Metastasen) in den Lymphknoten (Metastasen in der Achselhöhle beziehungsweise hinter dem Brustbein) oder in Organen (Knochen, Leber, Lunge) vorliegen, lässt sich mithilfe der PET beantworten. Da die Krebszellen unabhängig von ihrer Lage im Körper verstärkt FDG aufnehmen, reicht eine Ganzkörper-Untersuchung und somit eine einzige FDG-Injektion, um alle Metastasen im Körper aufzuspüren.

Ein Nachweis von Tochtergeschwülsten durch die PET hat erheblichen Einfluss auf die Wahl der optimalen Behandlungsform. Da die PET den Zuckerumsatz im Gewebe wiedergibt, liefert sie auch quantitative Informationen. Dies ist entscheidend für eine frühzeitige Verlaufskontrolle der Chemotherapie. Gerade die hoch dosierte Chemotherapie hat erhebliche Nebenwirkungen für die Patientin. Mit morphologischen Verfahren, wie etwa der Röntgen-CT , kann der Therapieerfolg ausschließlich anhand der erhofften Größenabnahme des Tumors kontrolliert werden, was im Allgemeinen erst nach Wochen oder sogar Monaten sichtbar wird. Der Zuckerumsatz im Gewebe sinkt dagegen sehr schnell ab, wenn der Tumor auf die Therapie anspricht. Bereits nach wenigen Tagen (nach einem Chemotherapiezyklus) ist in der PET klar zu erkennen, ob der Zuckerstoffwechsel in den Krebszellen abnimmt. Ist dies nicht der Fall, hat der behandelnde Arzt Gelegenheit, die Therapie zu verändern und kann damit der Patientin erhebliche Nebenwirkungen durch therapeutisch wirkungslose Präparate ersparen.

Untersuchung

Die PET-Untersuchung kann ambulant durchgeführt werden und stellt für den Körper keine besondere Belastung dar. Allerdings sollte die letzte Mahlzeit zwölf Stunden zurückliegen. Die Strahlenexposition bei einer PET-Untersuchung entspricht etwa der natürlichen Strahlenexposition von zwei Jahren und ist unbedenklich.

Im PET-Zentrum wird in eine Unterarmvene eine geringe Menge des FDG injiziert. Es folgt eine kurze Wartezeit von rund 45 bis 60 Minuten, bevor die Patientin gebeten wird, sich auf eine Liege in den geräumigen Kameraring des PET-Scanners (Untersuchungsgerät) zu legen. Während der rund 30- bis 60-minütigen Untersuchung sollte sich die Patientin nicht bewegen, was durch eine sorgfältige, bequeme Lagerung erleichtert wird.

Der Untersuchungsbefund liegt innerhalb von etwa einer Stunde vor.

Viele Grüße, TP

03.05.2004, 12:33
Hallo TP,

ich merke immer wieder wie wenig ich als Betroffene weiß, auch wenn ich meine informiert zu sein und das Richtige zu tun. Das macht mich richtig traurig und wütend. Es gibt doch wirklich noch viel zu wenig Standarts an Untersuchungen, die bei dieser Art der Erkrankung einfach zum Pflichtprogramm gehören sollten.

Vielen Dank für ein weiteres Stück Aufklärung.

Liebe Grüße
Susanne

03.05.2004, 13:32
Liebe Susanne, lieber Dieter

ich möchte zu euch beiden Stellung nehmen. Zuerst zu dir Susanne

auch ich hatte 1998 ein Ablatio, ohne Brustaufbau.
Ich bin zwar "schon" 57, aber ich freue mich immer noch, dass ich immerhin noch eine gesunde Brust habe! Wenn die andere so gross ist, vielleicht würde eine Verkleinerung helfen, damit du da wenigstens Erleichterung hättest? Das ist dann auch keine so grosse OP. Wegen der Angst, such dir eine gute Psychotherapeutin/-ten- die/der dir hilft, deine Angst zu bewältigen. Bei mir ist die linke Brust bis heute gesund geblieben - zum Glück - obwohl ich leider immer wieder Rezidive habe, aber es bleibt immer vor Ort und ich bin einfach achtsam.

zu dir Dieter. Besteh darauf, dass man vom letzten Gewebe bei deiner Mutter ein Immunghisto-Untersuch auf HER2(neu macht!! Wenn der Tumor nicht oestro- oder gestageabhängig ist, könnte er
"mutiert" sein, hier gibt es aber zum Glück auch
das neue Medikament Herceptin, das mit Taxol kombiniert, eine sehr gute Wirksamkeit hat. (Bei HER2neu wachsen die Tumore sehr schnell!) Also dranbleiben - nicht zum Angst machen. Mir geht es nach einer 1/2jährigen Immu/chemotherapie s.gut!
ganz herzlich Cristina

03.05.2004, 14:53
Liebe Cristina,

vielen Dank für deine Worte.
Zu deiner Her2neu Aussage muss ich dich mal etwas fragen, da es mich ja durch mein Rezidiv auch betrifft.
Bei meiner Ersterkrankung war Her2neu negativ. Was ja gut war. Bei dem Rezidiv war Her2neu plötzlich positiv. Man sagte mir, dass eine Herceptinbehandlung nur bei der Ersterkrankung Erfolg hätte. Der Arzt ist an der Herastudie beteiligt und lehnte eindeutig ab. Zudem waren meine Hormonrezeptoren jetzt auch negativ. Es war alles sehr merkwürdig.
Nimmst du weiterhin Medikamente? Wie oft hattest du schon ein Rezidiv? Hast du es immer selbst ertastet?
Meine linke Brust ist auch nicht besonders groß, eine Verkleinerung wäre nicht sinnvoll. Vor der Ablatio habe ich nie einen BH getragen und jetzt muss ich einen tragen und den auch noch mit Prothese.
Vielleicht muss man sich an das eingeengte Gefühl auch erst gewöhnen. Ich habe mir eine Psychotherapeutin gesucht und sie meint auch, ich müsste mir Zeit nehmen.

Liebe Grüße
Susanne

03.05.2004, 15:41
Meines Wissens nach werden in die Hera-Studie nur Patienten mit Ersterkrankung aufgenommen. Das ist eine Studienvoraussetzung. Das heißt aber keineswegs, dass Herzeptin nur in diesem Fall hilft. Vielleicht findet sich für dich eine andere Studie. Ich würde mal an einer Uniklinik nachfragen. Rezidive haben oft einen anderen Hormonstatus als der erste Knoten.
Ich habe 10 Jahre vor der Brustkrebserkrankung keinen BH mehr getragen. Der Prothesen-BH (85B) war eine einzige Qual. Eines Morgens wollte ich nicht mehr aufstehen, weil ich das Ding nicht anziehen wollte. Das war vor 3 Jahren. Seitdem gehe ich wieder ohne. Selbst zur Hochzeit. Bislang hat das nur meine Schwiegermutter gestört. Tu einfach genau das, was du tun willst.
Gruß Dorothee

03.05.2004, 16:45
Eine Frage, Cristina:
du schreibst, dass du immer wieder Rezidive hast, aber die andere Brust bis heute gesund geblieben ist. Dann hast du auf der amputierten Seite diese Rezidive? Handelt es sich dann um Brustkrebs? (Du hast doch auf der Seite kein Drüsengewebe mehr), oder sind es Metastasen?
Wie werden die Rezidive behandelt?
Ich frage so genau nach, weil ich seit ein paar Monaten auch einseitig amputiert bin (in einem ähnlichen Alter wie du 1998 warst). Man sagte mir, dass die Amputation praktisch eine 100prozentige Heilung bedeutet - ich hatte aber Duktales Carzinom in Situ (DCIS). Lese aber hier in dem Forum immer wieder von Rezidiven trotz Amputation, was mich manchmal ziemlich verunsichert (obwohl ich anderen immer sage, sie sollen zuversichtlich sein).
Herzliche Grüße
Klaudia

03.05.2004, 17:25
Hallo Klaudia,

ich weiß, dass du deine Frage an Cristina gestellt hast, aber ich möchte dir nur mal kurz meine Erfahrung sagen.
Ich habe auch ein DCIS und auch gute Prognosen. war auch immer frohen Mutes. Trotzdem bekam ich ein Rezidiv. Meine Freundin hat das Gleiche und ist aber trotz Aufbau nie wieder erkrankt.
Ich denke, man sollte immer zuversichtlich sein, wie du schon schreibst. Aber 100% sicher ist man nie.

Liebe Grüße
Susanne

03.05.2004, 17:37
Hallo Dorothee,

danke für deine positiven Worte. Vielleicht geht es mir ja ähnlich mit diesem einengenden Teil. Zu Hause laufe ich jetzt schon oft so rum. Aber in der Öffentlichkeit habe ich einfach nicht den Mut. Auch meinem Mann gegenüber bin ich immer noch sehr unsicher.
Ich wusste auch nicht, dass Rezidive oft einen anderen Hormonstatus haben.
Das ist gut zu wissen.
Ich werde mich mal informieren, wo es andere Studien gibt. Komme vom Dorf und hier ist der Informationsfluss halt etwas hinter dem Mond.
Ich muss allerdings auch zugeben, dass ich mich total nach dem ganz normalen Alltag sehne und jetzt etwas Ruhe vor Kliniken haben wollte.
Ich merke aber auch, durch dieses Forum, dass man immer am Ball bleiben muss und getroffene Entscheidungen auch mal überprüfen sollte.

Liebe Grüße
Susanne

04.05.2004, 10:49
Ich habe öfter mal den Beobachtungstest gemacht. So nebenbei habe ich erwähnt, ich hätte Krebs. Aufgefallen war den meisten gar nicht, dass eine Brust fehlt. Meinen Mann stört die fehlende Brust ganz und gar nicht.
Bei der Herceptin-Behandlung würde ich auch am Ball bleiben.
Gruß Dorothee

06.05.2004, 09:51
Liebe Susanne,
hattest du eine Amputation wg. deinem DCIS?
Wie hast du das Rezidiv erkannt? War es auch DCIS oder war es invasiver Krebs?
Herzliche Grüße
Klaudia

09.05.2004, 20:30
Liebe Claudia,

ich hatte eine Amputation.
Ich habe es beim Duschen gefühlt. Es war ein kleiner Huckel, der mit einem Male da war. Mein Arzt tippte auf eine Verkapselung des Fadens und so gingen noch drei Monate ins Land bis endlich etwas passierte.
Die Struktur war mit der Ersterkrankung vereinbar. Was immer das auch heißen mag.Ich weiß nicht, wie ich das anders ausdrücken soll. Ich hatte beim ersten Mal ja auch durch die gesamte Brust schon wieder diese Vorstufen.
Was ich nie hatte, waren erhöhte Tumormarker. Daran kann man sich also nicht unbedingt orientieren.

Klaudia, ich wünsche dir alles Gute und
liebe Grüße
Susanne

09.05.2004, 20:38
Hallo Dorothee,

mein Mann sagt auch, dass es ihn nicht stört. Ich bin diejenige, die da noch Probleme mit hat. Ich habe mir aber vor einiger Zeit eine Therapeutin gesucht, mit der ich jetzt versuche, einige Dinge wieder ins rechte Licht zu rücken.
Was mir dabei auffällt,ist, dass ich viele Probleme mit meiner Mutter anspreche. Ich habe dort erst gemerkt, wie sehr mich einige familiäre Dinge belasten.
Sich eine neutrale Person zu suchen, kann helfen. Ich war sonst immer total gegen jegliche Psychotherapien.

Liebe Grüße und alles Gute
Susanne

10.05.2004, 11:51
Mich hat die fehlende Brust sehr gestört. Bis zum letzten Sommer. Dann liefen die Frauen mit den superengen T-Shirts rum und ich habe mir die Speckrollen mit wachsender Begeisterung angesehen. Noch heute würde ich mich gern von der überzähligen Brust trennen. Meine Mann findet die Idee schrecklich. Wir haben dann einen erstaunlichen Kompromiss gefunden. Ich lasse mir die Kleider von einer Schneiderin nähen. Ich bin in Deutschland im letzten Jahr sicher die einzig Braut gewesen, die einbusig geheiratet hat.
Gruß Dorothee

12.05.2004, 18:46
Liebe Susanne,
gut dass ich jetzt weiß, dass ich auf kleine Huckel achten muss. Ich bilde mir ein, dauernd welche zu finden :-( Ich bin verunsichert, weil die Narbe stellenweise verhärtet ist, was sich wie kleine Huckel anfühlt. Ich hatte eigentlich gehofft, die Sache mit der Amputation vorerst mal hinter mich gebracht zu haben. Wenn der Arzt bei dir auf eine Verkapselung des Fadens tippte, muss das Rezidiv ja ziemlich bald nach der OP aufgetreten sein (?).
Auch dir alles Gute (und keine Rezidive mehr).
Klaudia

06.09.2004, 14:50
Hallo,

wie sieht die Krankenkasse die prophylaktische Brustentfernung, gabs Probleme in Sachen Kostenübernahme? Hat jemand Erfahrung in Sachen Zeitpunkt? Wie lange müßte nach Strahlentherapie warten für eine Mastektomie der Gegenseite? (Gleich 3 Fragen auf einmal ... ;-) )
Hatte meine li. Ablatio 03/04, Chemo EC und Bestrahlung 09/04
Ich bin seit einigen Monaten davon überzeugt, dass es für mich der absolut richtige Weg ist, die rechte Brust auch entfernen zu lassen. Sicherheitsdenken! wo nichts ist, kann auch nichts kommen; nochmal Lymphknoten entfernen: nein danke, wie soll man da mal shnell Blutdruck messen - und dazu kommt: Mit dem Prothesenkram werde ich mich nicht anfreunden können (hat mir im März schon die Prothesentante (sorry für die saloppe Bezeichnung) aufgrund meiner Wünsche (Sport z.B.) prophezeit, Aufbau ist indiskutabel, also der schwerwiegende optische Grund - eine Seite nix, stört mich überhaupt nicht, fühle mich ehrlich gesagt sogar freier im Gegensatz zu vielen anderen, andere Seite Cup c-d :-( ... ich will mich nicht ewig in dicken Klamotten verstecken müssen.
Also wer eine Antwort auf meine obigen Fragen weiß, kann sich gerne melden ( moby100@web.de )

Ansonsten:
Jeden Tag mindestens 5 min einfach so lachen !!!

Alles Gute wünscht Euch Moby100
name@domain.de

06.09.2004, 16:33
Hallo,
ich versuche meine Frau gerade vom Nutzen einer PET-Untersuchung zu überzeugen, da mit diesem Verfahren auf recht schonende Weise z.B. eine Verlaufskontrolle durchgeführt werden kann.
Dafür benötige ich ein paar Links im www... Wer kann mir helfen?
Im Voraus schönen Dank und liebe Grüße
von
Wolfgang

06.09.2004, 17:19
Hallo,

wie sieht die Krankenkasse die prophylaktische Brustentfernung, gabs Probleme in Sachen Kostenübernahme? Hat jemand Erfahrung in Sachen Zeitpunkt? Wie lange müßte nach Strahlentherapie warten für eine Mastektomie der Gegenseite? (Gleich 3 Fragen auf einmal ... )
Hatte meine li. Ablatio 03/04, Chemo EC und Bestrahlung bis 09/04
Ich bin seit einigen Monaten davon überzeugt, dass es für mich der absolut richtige Weg ist, die rechte Brust auch entfernen zu lassen. Sicherheitsdenken! wo nichts ist, kann auch nichts kommen; nochmal Lymphknoten entfernen: nein danke, wie soll man da mal shnell Blutdruck messen - und dazu kommt: Mit dem Prothesenkram werde ich mich nicht anfreunden können (hat mir im März schon die Prothesentante (sorry für die saloppe Bezeichnung) aufgrund meiner Wünsche (Sport z.B.) prophezeit, Aufbau ist indiskutabel, also der schwerwiegende optische Grund - eine Seite nix, stört mich überhaupt nicht, fühle mich ehrlich gesagt sogar freier im Gegensatz zu vielen anderen, andere Seite Cup c-d ... ich will mich nicht ewig in dicken Klamotten verstecken müssen.
Also wer eine Antwort auf meine obigen Fragen weiß, kann sich gerne melden ( moby100@web.de )

Ansonsten:
Jeden Tag mindestens 5 min einfach so lachen !!!

Alles Gute wünscht Euch Moby100

moby100@web.de

07.09.2004, 09:13
Hallo Susanne,
ich habe Deine Fragen im Krebskompass-Forum gelesen und kann mit Dir fühlen. Ich hatte im Februar 03 nach zwei brusterhaltenden OP-Versuchen
rechts eine Ablatio wegen multifokalem DCIS. So blieb mir dann die Bestrahlung erspart. Ich hätte dann für die andere Seite zur Sicherheit eine
Anti-Hormontherapie mit Tamoxifen machen sollen, die ich aber nach langem Überlegen abgelehnt habe. Ich wollte meinen Körper nicht vergiften, auf Grund
von ein paar Prozenten, die nicht garantieren, doch noch Krebs zu bekommen. Langsam reifte dann in mir der Gedanke an eine prophylaktische Ablatio
der anderen Seite. Mir ging es da ähnlich wie Dir: Die Prothese war nur lästig und störte beim Sport. Ich ging dann meistens "ohne", aber das war auch nicht die Lösung. Ein Wiederaufbau kam von Anfang an nicht in Frage, weder Silikon noch Eigengewebe. Mit der Narbe kam ich prima zurecht, was mich in meinem Entschluss bestärkte. Ich habe mit meinem Frauenarzt gesprochen und der hat sich herausgewunden und mich an meinen Operateur im KH
zu einem Gespräch überwiesen. Der Professor war sehr verständnisvoll und hat meine Argumente (Aussehen und Angst vor neuem Krebs) voll akzeptiert, was ich garnicht erwartet hatte. Auf meine Frage nach der Kostenübernahme durch die Krankenkasse hat er gesagt, das liefe wohl über eine Anpassung, was ja
immer bezahlt wird. Ich denke, die finden immer eine passende Begründung. Allerdings musste ich vorher noch zu einer psychologischen Beratung im KH.
"Damit ich nach der OP nicht aus dem Fenster springe", meinte der Professor scherzhaft. Ich fand das in Ordnung und die Psychologin war auch sehr nett und das Gespräch (ca. eine halbe Stunde) fand ich nicht unangenehm. Zwei Tage später kam dann die Zusage zur OP und im November 03 bin ich dann nochmals für 5 Tage ins KH gegengen. Die OP war , wie vorauszusehen, komplikationslos und nicht schmerzhaft. Man weiss ja schon, was einen erwartet. Einzig die 4 Vollnarkosen in diesem Jahr haben mir zu schaffen gemacht und es hat eine Weile gedauert, bis ich meine volle Leistungsfähigkeit wieder erreicht hatte. Dabei haben mir 6 Wochen Kur geholfen. Es war dann aber doch etwas härter als von mir erwartet mit der neuen Situation zurechtzukommen. Inzwischen bin ich froh, den Schritt gemacht zu haben und komme prima klar. Ich trage auch enge Pullis, gehe in die gemischte Sauna und akzeptiere meinen neuen Körper voll. Ich bin allerdings sehr schlank und hatte CUP B, da fällt der Unterschied nicht so doll auf. Ich bin übrigens 48 Jahre alt. Beschwerden habe ich gleich null, nur manchmal so ein Spannen im Narbenbereich, das aber durch Dehnübungen und Massage verschwindet.
Zur Bestrahlung und Chemo und die Zeitspanne kann ich Dir leider nichts sagen, aber Dein Operateur wird Dich da sicher beraten. Du musst da hartnäckig bleiben. Die Sekretärin im KH wollte mich erst abwimmeln, als ich mit meinem Anliegen ankam. Ich habe aber auf ein Gespräch bestanden und mich nicht beirren lassen in meinem Entschluss.
Ich hoffe, Du findest für Dich die richtige Entscheidung und ich wünsche Dir dafür viel Kraft und Lebensmut. Falls Du noch Fragen hast, kannst Du Dich gerne melden.
Liebe Grüße
Renate

07.09.2004, 15:16
Hallo TP und andere,

ich wundere mich, dass so wenig Ärzte offensichtlich die Ecklund-Verschiebetechnik kennen, die ich in meiner Website www.brustwiederherstellung.de beschreibe.

Dabei wird das Silikonimplantat so weit verschoben, dass man eben mit Ultraschall oder Mammografie dahinter schauen kann. Da das Silikonimplantat auch sowieso öfter bewegt werden soll, um der gefürchteten Kapselfibrose vorzubeugen (wie die Chirurgen es empfehlen), ist eine Verschiebung möglich.

Es ist natürlich auch möglich, dass diese Untersuchungsmethode sich nicht als absolut wirkungsvoll herausgestellt hat.

Ein guter Radiologie - und zu einem solchen sollte man gehen - müsste allerdings darüber Bescheid wissen.

Schöne Grüße
Ilona

08.09.2004, 20:21
Hallo an Alle,

ich hab da mal ne Frage.

Da bei mir auch die Brust entfern wurde und ich jetzt einen geeigneten Arzt suche, bat ich meine Ärztin um 2 Überweisungsscheine für ein Beratungsgespräch. Für mich ist es wichtig 2 von einander unabhängige Meinungen einzuholen, Sie lies mir ausrichten das dies nicht möglich ist.

Habt Ihr da bereits Erfahrung gemacht?

Danke

spanni

09.09.2004, 22:18
Moin Renate,
vielen Dank für die ausführliche Information über deinen Werdegang.
Es sind nun für mich einige Monate ins Land gegangen und ich habe mich nach langen Gesprächen mit meinem Arzt (er hat sich auch noch Hilfe bei anderen Ärzten gesucht) erstmal dazu entschlossen, mit der Abnahme noch etwas zu warten. Ich hatte, wie du ja auch, in den letzten zwei Jahren mehrere Vollnarkosen (Schilddrüsenoperation) und wünsche mir so sehr eine krankenhausfreie Zeit. Auch habe ich mit meiner Narbe große Probleme, Missempfindungen, Taubheit, Spannungsgefühle. Meine Angst, diese Beschwerden nach einer vorsorglichen Abnahme auch an der anderen Seite zu bekommen, ist sehr groß. Auch habe ich seit der letzten Operation des Rezidives öfter eine Anschwellung des Armes und des Gebietes um die Narbe.
Wiederum fühle ich mich aus dem Gleichgewicht gebracht und kann mich mit der Prothese auf Dauer einfach nicht abfinden.Zu Hause laufe ich viel mit einer Galabaya rum, die ich mir aus Ägypten mitgebracht habe und fühle mich unter diesem Gewand total wohl.
Mein Arzt steht hinter jeder meiner Entscheidungen und ich lasse mir einfach noch ein wenig Zeit.

Renate, ich wünsche dir auch alles Gute und vielleicht können wir ja in Verbindung bleiben, wenn du magst.

Liebe Grüße
Susanne

samazonespieker@web.de

09.09.2004, 22:26
Moin Spanni,

ich habe mir auch mehrere Beratungsgespräche geholt und bei mir war es mit den Überweisungsscheinen so, dass ich den ersten von meinem Hausarzt bekommen habe. Ich bin dann zum Krankenhaus um mich beraten zu lassen. Der Arzt dort war mir dann so unsympatisch, dass ich keinerlei Vertrauen zu ihm hatte. Das habe ich meinem Hausarzt erzählt und daraufhin von ihm eine zweite Überweisung zu einem anderen Krankenhaus erhalten.

Soweit ich informiert bin, ist es immer möglsich sich eine zweite oder auch dritte Meinung einzuholen.

Liebe Grüße und alles Gute
Susanne

samazonespieker@web.de

15.10.2004, 21:44
ich bin 34 Jahre alt und habe Anfang des Jahres die Diagnose DCIS der linken Brust bekommen, 1,7 cm gross, ER und PR positiv, G3, Komedonekrosen. Ich hatte in der Mammographie verdaechtigen Mikrokalk. Meine Mutter ist letztes Jahr an BK gestorben. Meine Grossmutter war auch daran erkrankt, lebt aber noch. Vor 2 Jahren habe ich einen wunderbaren kleinen Jungen bekommen. Ich habe ein Jahr lang gestillt, danach waren die Brueste noch groesser und sehr haengend. Nachdem ich mich ausfuehrlich im Internet erkundigt habe, hbe ich mich zur Ablatio beidseit mit Sofortaufbau (Silikonimplantate) entschlossen. Natürlich habe ich immer noch ein Restrisiko von 1-2%, aber sonst hätte ich ein Risiko von 40-80% gehabt und ich wollte enfach nur leben, für mich, für mein Kind. Eigentlich fühle ich mich inzwischen relativ sicher. Ich gehe alle 3 Monate zum US. Die Implantate sind das beste, was mir passieren konnte. Meine Brüste sehen jetzt wieder so aus wie vor der Schwangerschaft und ich empfinde das als kleine Wiedergutmachung für die schreckliche Zeit, die Angst und Verzweiflung. Ich habe das Bedürfniss nach dieser schweren Zeit lieb zu mir und zu meinen neuen Brüsten zu sein, mit Massagen, schönen Dessous und neuen Kleidern. Die Implantate haben mich natürlich nicht vor dem Schmerz über den Verlust meiner Brüste, der Stillfähigkeit geschützt, aber sie sind ein kleines Trostpflaster.

Ich denke allerdings, dass jede Frau das alles ganz unterschiedlich erlebt. Ich kann nur von mir sagen, dass ich die Entscheidung beide Brueste entfernen zu lassen noch keinen Tag bereut habe.

Viel Kraft an alle
Doris