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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Chemo - Test?


PediB
16.12.2013, 11:43
Ich brauche dringend mal einen Rat:

Hier meine Diagnose, nach brusterhaltender OP am 03.12.2013:
Invasiv duktuales Mamakarzinom + DCIS. Nach TNM Klassifikation:

pT1c (10,5 mm), pN1a (2/6 sn, zwei von 6 Wächterlymphknoten befallen mit 2,3 mm Karzinommetastasen), M0, G1; L0; V0; R0 (über 10mm)

Rezeptoren: ER pos (IRS = 12); PR pos. (IRS = 12); HER2 neu neg. (Score +1)
Ki67 unter 20%

Eigentlich habe ich die ganze Zeit gedacht, dass ich mit Bestrahlung und Hormontherapie "davon" komme, aber aufgrund des Lymphknotenbefalls sind die Ärzte sich nun wegen einer zusätzlichen Chemotherapie uneinig. Soll morgen nun zum Beratungsgespräch zum Onkologen und weiß gar nicht, was ich mit dem besprechen oder fragen soll. Bin grade total überfordert, aber Chemo ist wirklich dass letzte, was ich will. Zumal mit die Oberärztin, die mir die Ergebnisse der Tumorkonferenz erklärt hat meinte, dass sie es mit einem solchen Tumor nicht machen würde weil gar nicht klar ist, dass das irgendwas bringt...Kann mir jemand einen Tipp geben? Gibt es vielleicht noch eine Untersuchung, die man machen kann, um zu klären, ob eine Chemo wirklich nötig ist. Ich habe solche Angst davor!!!

PediB
16.12.2013, 13:36
Hallo Hildi,

danke für Deinen Rat. Ich habe heute den ganzen Tag recherchiert und bin auch darüber gestolpert. Und noch über einen Test mit dem Namen "Endopredict". Auch der soll etwas darüber aussagen, ob eine Chemo überhaupt was bringt bzw. ob die reine Hormontherapie nicht doch ausreicht. Werde das morgen mal beim Onkologen anbringen, bin mal gespannt. Vor allem, ob überhaupt noch was von "meinem" Tumorgewebe da ist oder ob das schon im Müll liegt...

Ilse Racek
16.12.2013, 13:47
ob überhaupt noch was von "meinem" Tumorgewebe da ist oder ob das schon im Müll liegt...

Pedi, nach Lesen Deines Postings von 11,43 Uhr hatte ich eigentlich den Eindruck, dass Du gut informiert und auch in kompetenten "Händen" bist ...... so fällt es mir schwer mir vorzustellen, dass das für Dich zuständige Ärzteteam nach Deiner o.a. Befürchtung handelt :rolleyes:

Bei mir gabs keine widersprüchlichen Ansichten zur Therapie-Empfehlung - ich habe OP, Chemo und AHT mit bisher gutem Erfolg durchgeführt.....allerdings hatte ich G2 (und betroffene Lymphknoten).

Alles gute und herzliche Grüße

Rose18
16.12.2013, 14:01
HALLO . Bin etwas in Eile, daher nur ganz kurz. Ein Upa Pai Test geht nur am frischen Tumorgewebe also direkt auf Eis nach Op und wird empfohlen, wenn die Lymphknoten noch nicht befallen sind. Aber du haettest ja noch die Alternative Oncotype etc Alles Gute für dich.

gilda2007
16.12.2013, 15:38
Mikrometastasen in zwei Lymphen sprechen für eine Chemo. Der Tumor neigt offenbar zum Streuen. Ob man da nun eindeutig findet oder nicht ... :rolleyes:

skymonkey
16.12.2013, 20:37
Hallo,

obwohl Du einen relativ kleinen Tumor hast mit niedrigem Grading und niedriger Teilungsrate, aber dennoch bereits 2 LK befallen ist in sich schon sehr widersprüchlich.:confused:

Ich würde Dir auch den Oncotype empfehlen. Ist schon eine Entscheidungshilfe. Oft liegt das Ergebnis aber auch hier in der Mitte, so dass man letztlich doch nach "Gefühl und Glauben" entscheiden muss.

Richtig ist dass Patientinnen mit mehr als 4 LK extrem viel von der Chemo profitieren, mehr als die mit weniger oder gar keinem befallenen LK, dennoch wird auch bei denen mitunter eine Chemo gemacht und empfohlen z.B: bei jungem Alter, hohem Gradient, hohem KI-Wert...

Wieso ist der eigentlich bei Dir "unter 20"? :confused: Ist der bei 1-2 oder doch eher bei 15? :confused: Das ist schon ein unterschied (normal ist bis 13) und ich würde das genauer wissen wollen.

LG, Sky:D

PediB
18.12.2013, 11:06
Hallo Andu,

erst einmal lieben Dank für Deine bzw. Eure Antwort.
Ich war nun gestern bei dem Onkologen und er hat mit mir ein sehr ausführliches Beratungsgespräch geführt. Nachdem ich nun auch mit meinem Gynäkologen gesprochen habe, habe ich nun 3 unabhängige Meinungen von Ärzten und alle 3 sagen nun, dass eine Chemotherapie in meinem Fall mit ihrem Nutzen in keinem Verhältnis zu den Nebenwirkungen stehen würde und sagen "medizinisch nicht empfehlenswert". Allerdings war ich erstaunt, dass alle 3 Ärzte nichts von dem Endopredict Test wussten bzw. der Onkologe meinte, der wäre noch in der "Erprobung". Das hatte ich aber im Internet auch anders gelesen. Er sagte auch, dass im Brustzentrum vor Ort meistens mit dem Onkotype gearbeitet wird, der in 60% der Fälle aber auch nur das Ergebnis "Chemotherapie vielleicht" liefert. Hat ja auch jemand im Chat hier so geschrieben. Ich wäre aber wirklich sicherer in meiner Entscheidung "Chemo ja oder nein" mit dem Endopredict Test, zumal der ja wohl eine gute Entscheidungshilfe gibt, wenn ich Dich richtig verstanden habe (Hopp oder Topp). Mein Arzt meinte noch, dass er einen Onktotype ggf. vorgeschlagen hätte, wenn ich einen G 2 oder G3 hätte...
Meine Fragen, die mich brennend interessieren würden: Hat die Kasse den Test bezahlt und wenn nicht, was hat der gekostet und: wie lange wartet man auf das Ergebnis?
Lieben Dank im Voraus schon einmal für Deine Antwort!

LG

Hallo Gaby: Ich bin 40 Jahre alt.

Märchenfrau
18.12.2013, 12:24
Hallo,
also bei mir ist ein Oncotype gemacht worden. Die Kasse hat ihn nicht bezahlt. Er hat 150 € gekostet. Das Ergebnis war nach 10 Tagen da. Mein Tumor war 11mm, aber freie LK und ein G2. Ehrlich gesagt wundert es mich, das dein Tumor bei der Größe mit so niedrigem KI und G1 schon gestreut hat !?
Bei meinem Testergebnis kam "mittleres" Risiko raus. Deshalb "durfte" ich mich dann selbst für eine Chemo entscheiden. Da ich 36 J. war und L1 hatte, habe ich eine Chemo gemacht. Jetzt im Nachhinein habe ich keine nennenswerten Nachwirkungen von der Chemo. Leider wird es wahrscheinlich deine Entscheidung werden, ob Chemo ja oder nein. Aber DU mußt mit Deiner Entscheidung auch leben können!

Alles Gute

PediB
18.12.2013, 13:15
Lieben Dank für Deine Antwort. Hatte heute morgen auch schon nach dem Oncotype geschaut, weil Andu geschrieben hatte, dass der Endopredict Test von den Kassen nicht bezahlt wird und mein Onkologe wohl auch noch keine Erfahrungen damit gemacht hat. Außerdem wird der Oncotype von den für Onkologen relevanten Fachgesellschaften schon empfohlen, Endopredict eben noch nicht. Eigentlich spricht wirklich alles gegen eine Chemotherapie (inklusive meiner echt schlimmen Angst davor), aber ich habe irgendwie das Gefühl, dass ich noch mehr "Sicherheit" brauche, auch wirklich das Richtige zu tun. Ich denke, ein Test würde mir da helfen. Und wenn eben "mittleres Risiko" raus kommt, dann weiß ich, was ich zu tun habe. Lieben Dank an alle für Eure Hilfe!!!

amyhannover
18.12.2013, 20:52
Hallo Pedi,

so ein Test kann auch keine wirkliche Sicherheit geben. Du selber musst entscheiden ob du eine Chemo möchtest oder nicht. Dein Vorteil ist, dass du eine Antihormontherapie machen kannst.
Ich selber bin eher ein Gegner von Chemo weil sie halt reines Gift ist und den Körper schwächt. Ein geschwächter Körper hat einfach keine Abwehrkräfte mehr. Entscheidend ist vielleicht auch die Frage, wie dein Körper bisher mit Krankeiten umgegangen ist.
Für mich war damals klar, dass ich keine Chemo wollte (AHT und Bestrahlung) habe ich gemacht. Allerdings auch keinen Brustaufbau. Das ist eh so ein Punkt den ich hier oft nicht verstehe. Jede OP und vor allem die langen oder öfteren OP´s wegen Brustaufbaus schwächen das Immunsystem ungemein. Aber für die "Schönheit" machen es viele.
Entscheide selber, lass dir von den Ärzten keine Angst machen (die entscheiden nach Statistiken aber nicht nach dem individuellen Patientinnen).
Besten Gruß
Amy

gilda2007
18.12.2013, 21:28
Amy, seelischer Stress, weil man mit seinem Körper sehr unglücklich ist, schwächen das Immunsystem auch. Und das nachhaltig, weil dauerhaft. Nur so als Gedanke. Und ich kann nicht bestätigen, dass sich die Ärzte nur nach Statistiken richten. Ich wurde sehr differenziert beraten.

skymonkey
19.12.2013, 08:00
Hallo,

nur mal so als Gedanke: Statistiken beruhen auf ganz vielen Einzelschicksalen, die dann nach definierten Parametern in Gruppen eingeteilt und ausgewertet werden. Man kann dann sehen wie es der Gruppe zu der man anhand der Tumordaten am ehesten gehört im Durchschnitt ergangen ist. Also ich finde das als Entscheidungsgrundlage ungemein hilfreich, wie will man denn sonst ein Gefühl für das Rückfallrisiko kriegen? Natürlich kann das den eigenen Verlauf nicht vorhersagen.

Die Alternative ist Wahrsagerei. Da bekommt man Vorhersagen für den ganz individuellen Verlauf. Aber ist das seriös? Wird es so einreffen? Vielleicht... aber ich kann an so was noch viel weniger glauben.

Meine niedergelassenen Gynäkologen haben sich mit Ratschlägen sehr zurückgehalten und auf die Entscheidung der Tumorkonferenz verwiesen, weil die sich tagtäglich mit dieser Fragestellung beschäftigen und alle aktuellen Studien kennen. Bei 2 befallenen LK wird die Entscheidung vielleicht trotz sonst günstiger Parameter doch pro Chemo ausfallen. Aber letztlich entscheidest Du, ob Du´s dann auch machst. AHT Therapie wird sowieso empfohlen werden- das ist sonnenklar.

Alles gute , Sky

Rose60
21.01.2014, 18:47
Gibt es vielleicht noch eine Untersuchung, die man machen kann, um zu klären, ob eine Chemo wirklich nötig ist. Ich habe solche Angst davor!!!
Mein Fall ist ähnlich,

auch ich weiss nicht ob ich mich für oder gegen Chemo entscheiden soll, und die Entscheidung liegt letztendl. bei mir.
Ich wurde am 23.12.13 operiert, T1c,N0von2 Sentinel-LK, M0, Gefäße etc. frei.
Hormonrez. pos (12) , Her2 neg. , Ki67 15%
Lt. Endopredict niedriges Risiko von 4% innerh. von 10 Jahren.
Aber was ist nach den 10 Jahren????????

wie habe ihr euch entschieden bei ähnlichen Befunden????ß

Rose60
23.01.2014, 00:06
Danke Dir!

wie war denn dein Ki 67? meiner 15 und das ist die Grenze....das macht mich so verrückt!!!


Liebe Grüße,

Rose60

Rose60
25.01.2014, 21:52
Hast du dann eine Chemo gemacht oder nicht?

Liebe Grüße,
Rose60

Rose18
26.01.2014, 16:35
Hallo Rose,

sorry, habe heute erst deine Nachricht gelesen und promt beantwortet. Ich hoffe sie kommt an.

L.G.:)

Was ich noch sagen wollte, du schriebst mal, was ist nach 10 Jahren, das hatte ich mich auch immer gefragt, aber soviel ich weiss, geht es nur darum, das man die Patienten nicht länger als 10 Jahre beobachtet hat.....