Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Mit der Situation der Gefühle alleine gelassen....
Hallo,
Ich weiss gar nicht, wo ich anfangen soll. Im Moment herrscht bei mir grosse Verwirrung.
Bei meinem Vater wurde ein Epi-Mesopharynxkarzinom mit Halslymphknotenmetasthase letzten Frühling diagnostiziert. Es folgte Bestrahlung, eine Chemo.. der Tumor war weg, die Meta wurde rausoperiert. Es ging ihm soweit gut (körperlich)... psychisch leider nicht, er redete immer vom Sterben und klönte. Und er ass nur sehr wenig, einerseits wegen des verlorenen Geschmackssinns, anderseits wegen dem fehlenden Speichel (von der Bestrahlung). Dann bekam er diesen Januar Nackenschmerzen und wurde ins CT gesteckt: Befund neuer Tumor, hat sich in den 2. und 3. Halswirbel gefressen (das haben sie im Kanti Basel aber nicht gemerkt, der Hausarzt aber gottlob!). Er wurde Ende Februar operiert, der Tumor selbst ist leider nicht operabel... ein Teil konnten sie rausschneiden aber nicht alles. Die Ärzte können keine Diagnose abgeben. Es kann sein, dass er bald stirbt, vielleicht auch erst in ein paar Monaten, vielleicht noch ein paar Jahre. Man versuche es, mit einer neuartigen Chemotherapie, die noch in der Studie ist. Diese soll das Wachstum des Tumors stoppen (er wächst leider sehr schnell). Ausserdem ist der Tumor um eine Halsarterie gewachsen, wenn er sich da reinfrisst, dann ist's vorbei. Vor gut einer Woche konnte er nach Hause. Da sagten die Ärzte plötzlich, er könne gut noch 30 Jahre leben, meine Mutter und mein Vater schöpften Hoffnung, ich im ersten Moment auch, aber diese Aussagen machten mich stutzig! Zuerst so und dann so? Ja watt denn nu? Ich habe einfach den Eindruck, sie haben ihn nach Hause entlassen und sich selbst überlassen. Ich hab dann mal mit dem Hausarzt von meinem Vater telefoniert. Ein sehr netter Doc, muss ich sagen, er gab bereitwillig Auskunft, hörte mir auch zu und er meint, dass es wohl keine 30 Jahre mehr sein werden. Das möchten wir aber meinen Eltern nicht sagen, weil sie die Hoffnung haben und Hoffnung gibt Kraft.
Ich habe meine liebe Mühe, meine Mutter ist komplett durch den Wind und lässt sich kaum helfen oder unterstüzten. Sie will alles alleine machen. Sie informiert uns alle, aber ich habe den Eindruck, dass sie alle davon fern halten will. Meine jüngere Schwester hat sich komplett verschlossen und redet nicht über das Thema (ausser vielleicht über die Facts der OP oder so). Keine Chance an sie ranzukommen. Ich sitz hier mit meinen Gefühlen und weiss nicht wie ordnen.... mein Partner und meine Freundinnen hören mir zu, trösten mich, aber sie können's halt nicht nachvollziehen.. sie helfen mir schon sehr.
Ich fühle mich einfach etwas alleine gelassen mit meinen Gefühlen, weiss nicht, wie ich mit der Situation umgehen soll (weil gottlob sowas noch nie vorgekommen ist bei uns in der Family, aber es gibt immer ein erstes Mal...? )
*seufz*.. es ist schwer in Worte zu fassen...
Liebe Juhu
Dein Paps war im Kanti Basel in Behandlung, wir wohnen in Basel und Willy wird dort seit 1,5 Jahren behandelt.
Wenn du Lust hast, treffen wir uns doch mal für ein Kaffee, damit du mit jemandem sprechen kannst der auch Krebs hat resp. einer Angehörigen.
Willy hat Lungenkrebs, einen Pancoast Tumor, wurde am 19.2.2003 operiert im Kanti Basel, und ist seither Teilgelähmt. Hat nun wieder einen in der Lunge und einen am Rückenmark.
Chance auch gering , laut Ärzte.
Das hiess es aber auch vor 1,5 Jahren und er ist noch da und es geht rel. gut.
Wenn du Lust und Interesse hast bist du herzlich eingeladen an unserem Selbsthilfegruppen (SHG) Treffen für Betroffene und Angehörige am 24.3.2004 teil zu nehmen (siehe Thread dazu.). Thema ist der Ausnahmezustand Berg- und Talfahrt der Psyche.
Die SHG ist offen für Lungenkrebs und Krebsarten der oberen Atemwege also auch Epi-Mesopharynxkarzinome. Es gibt auch Personen mit Zungengrund-K.
Also bitte liebes Juhu, gib nicht auf? Melde dich Mail Addy – liz.isler@gmx.ch
Freuen uns von dir zu hören und uns evtl. zu treffen
Es grüsst aus Basel Liz und Willy
Liebe Juhu und
Liz und Willy
Auch ich bin in der Situation seit erst knapp zwei Wochen die definitive Diagnose von Lungenkrebs (inoperabel) bei meinem Vater (wird 70 Jahre alt und ist sonst ziemlich fit) verdauen zu müssen. Er hat nun schon zwei Chemotherapien hinter sich und bis jetzt gut überstanden. Ich kenne die Berg- und Talfahrt der Gefühle und bin sehr über Gespräche mit Freunden und Partner dankbar. Und was mir auch gehofen hat ist, per Zufall auf dieses Forum zu stossen und sich dadurch nicht alleine zu fühlen.
Auch wissen wir dass jahrelanges Rauchen höchstwarscheinlich die Ursache des Krebs ist und ich denke weder mein Pa noch meine Ma oder ich fragen uns "warum?" und versuchen das Beste aus der Situation zu machen und das Leben möglichst zu geniessen (haben wir schon vorher mehr oder weniger intensiv gemacht :-)).
Die beste Therpie für uns Angehörige (und evtl. auch für Betroffene?!) sind meiner Meinung nach Gespräche, sei es mit Angehörigen, Betroffenen, Freunden etc. Nur durchs drüber sprechen kann damit umgegangen werden - bei jedem Problem. Klar ist auch, dass jede Person individuell empfindet und sich auch so verhalten muss/kann.
Liebe Juhu, nütze die Gelegenheit und sprich - in welchem Umfeld auch immer - über deine Gefühle und Ängste. Ich wünsche dir und deiner Familie viel Mut und Kraft.
Auch euch, Liz und Willy, ein grosses Merci für euren Einsatz, viel Mut und Kraft!
Ich denke, ich werde mich bei Gelegenheit wieder hier im Forum melden.
GO FOR IT!
Es grüsst aus Biel
Corinne
Liebe Corinne
Sei ganz herzlich aus basel gegrüsst, freuen uns immer wieder mal von dir zu hören.
Auch wenn biel ein Stück entfernt ist, bist herzlich eingeladen am 24.3. um 17.00 nach basel zu kommen und an unserem Selbsthilfegruppen Treffen teilzunehmen, ist für Betroffene und Angehörige Gratis. leider gibt es sonst in der Schweiz noch keine Lungen- /Atemwegskrebsgruppe.
Liebe Grüsse und viele Frühjahrssonnenstrahlen die dein Herz erwärmen Liz und Willy
Liebe Juhu (tönt wie ein Aufsteller)
"Ja watt denn nu?" Dieser Satz aus deinem Mail ist mir hängengeblieben. Grosse Fragen in so einer Situation, alles ist neu, alles ist unsicher. Mal so, mal so. Und jeder sucht sich seine Strategie, um mit dieser Situation fertig zu werden. Vielleicht schottet sich deine Mutter um deinen Vater ab, um nur jegliche Zeit mit ihm noch teilen zu können, will vielleicht für ihn und für euch stark sein (ich schaffe dass), und auch sie wird sicher voll der Angst sein, ihn zu verlieren.
Und im moment sind sie ja voller Hoffnung, warum sollte sie auch zugeben, dass es schwierig ist, damit würde sie ja ein allfälliges "Scheitern" (finde grad kein besseres Wort) zugeben müssen. Komm, lass sie einfach, versuche vielleicht wortlos etwas praktisches für sie zu tun, ohne dass sie das Gefühl hat, sie müsste Hilfe annehmen.
Ich finde es gut, dass du dich hier gemeldet hast, da hast du Platz für all deine Gefühle und deinen Frust. Mit Geschwistern ist es halt manchmal schwierig, ich weiss, als meine Mutter mit Brustkrebs im Sterben lag (ich habe sie damals bis zum Tod gepflegt und begleitet) hatte ich auch meine liebe Mühe mit meinem Bruder, aber auch er konnte nicht aus seiner Haut heraus, und hat auch auf seine Art nur sein Bestes versucht. Was im Leben bereitet dich auch schon auf so eine Situation vor?
Bis am Sonntag bin ich in München, aber wenn du Lust hast, rufe mich doch am Montag an, so nach 09:00 . Hier meine Nummer
Claudia Eggenberger 01 761 191 17.
Fühle dich frei, es so zu machen, wie es für dich stimmt
Ich umarme dich und bussi
Claudia
Die Nummer ist natürlich 01 761 19 17
aber selbst bei 10 Finger passiert so ein Lapsus :-)
Hallo,
Ich glaube, ich habe so langsam meine Gefühle sortiert.
@ceg: Danke. Als ich Deinen Beitrag gelesen habe, ist mir auch einiges klarer geworden. Meine Mutter versucht immer, die Starke zu sein. Es würde Sinn machen.
Naja, am Donnerstag war mein Vater zur Nachuntersuchung in Spital und es ist soweit alles ok. Er muss jetzt noch bis Juni die Halskrause tragen und hat absolutes Autofahrverbot (ev. für immer).. Ausgerechnet er, er ist so ein Autofreak, hat eine 1960-Corvette, auf die er so stolz ist. Ich hab mir überlegt, mit ihm Anfangs April zur Oldierama zu gehen (American-Car-Treff), also ich fahre ihn hin, aber er ist so schwach.. sogar Nägelschneiden ist für ihn eine riesen Anstrengung. Ausserdem hat er noch den Konkurs am Hals von seiner Firma.. auch noch. Das belastet ihn halt auch. Man kann ihm schon Arbeit abnehmen, aber belasten tuts ihn trotzdem. Er isst auch nicht viel, dabei sollte er zu Kräften kommen. Wir haben fast den Eindruck, dass er gar nicht will essen.
Er hat jetzt auch seine Chemotabletten bekommen (AstraCeneca), in zwei Monaten wird geschaut, ob sie angeschlagen haben.
Wir sind uns alle einig, dass mein Vater aufgegeben hat, aber trotzdem sagt er, dass er Hoffnung hat, dass die Tabletten wirken. (ein Widerspruch....?). Ich glaube, man kann ihn nur machen lassen... er nimmt leider keine Hilfe an. Immerhin kommt jetzt eine Ärztin, die Akupunktur macht, sie steckt ihm Nadeln, um den Energiefluss im Körper wieder anzukurbeln. Ich hoffe, es hilft und bringt ihm auch den Appetit zurück.
Er nimmt auch keine Hilfsmittel/Medikamente, die ihm das Essen erleichtern würden (z.b. Speichelspray). Er verweigert alles in diese Richtung.
Warum lindert ein Mensch seine Schmerzen und Beschwerden nicht, wenn es doch die Möglichkeit dazu gibt?
Liebe Juhu
Willy hat auch anfangs gedacht er schafft es ohne Medikamente gegen die Schmerzen. heute hat er sich geschworen nie mehr solche Schmerzen durchzustehen wie damals nach der Operation. Ist der Indianer im Manne? Ich weiss es nicht, denn auch ich verstehe es nicht ganz, Früher hat er schon bei 37,1°C Tempi so gejammertr als ob die Welt amuntergehen war, und heute hat er jede Tapferkeitsmedaile verdient. So widersprüchlich
Versuch ihm diesen Ausflug als Ziel oder einfach als Überraschungsziel schmackhaft machen, es gibt einen Energieschub.
Das er auch keine grosse Perspekiven mehr hängt sicher auch mit dem Konkurs zusammen, denn er kämpft mit seiner krankheit um seine physische und psychische Gesundheit resp. Existenz und gleichzeitig auch noch um seine existentielle.
ein vater erwartet von sich selber, dass er schnell wieder auf den beinen ist, aber das geht nicht, deshalb hat er das gefühl es lohnt sich nicht mehr weiter zu machen, statt dessen wird es nur shclimmer.
Ich musste Willy auch mit Essen regelrecht aufpäppeln, er mochte und wollte nicht, das ging ca. 3-4 Monate s, und habe in dieser Zeit echt gekämpt und ihn auch überlistet, so bin ich bewusst nach de den täglichen Klinikterminen ins Restaurant gegangen und habe was kleines bestellt - so hat er nicht vorher den Kochgeruch in der Nase gehabt und schon vom Geruch ein gesättigtes Gefühl. Ich habe viele neue Rezepte ausprobiert udn sie alle sehr liebevoll hergerichtet, habe Picknicks organisiert für zwischendurch - alle half nur bedingt - und du wirst es aber nicht glauben, wir sind in Mc Donalds gegangen. Sie hatten damals eine Aktion von Mc Wings, gebratene Pouletgeflügel, die hat er einmal probiert und gesagt, die seien gut, mochte aber nicht einmal ein ganzes Essen. Danach bin bewusst immer mit der Ausrede ich habe Hunger dort vorbei gegtangen, anfangs hat eines aus meinem Schächteli Mc Wings genommen, und dann 2 und dann 3 bis er 2 -3 Schächteli zu sich nahm, da hat er endlich zugenommen. Heute hat er sogar mehr als er vor der Erkrankung hatte.
Man wird erinderisch wie beim unterjubeln von gesundem bei Kindern!!!!!
Hast du unsere Mails bekommen, liebes? Tel doch mal.
Liebste Grüsse Liz und Willy
es schöne Öbeli Liz und Willy auch für dich Corinne, Su, esther, Sandra42 und alle stillen Mitleser
Guete Morge
lassen wir den Frühling unsere schweren herzen erhellen, das neue Leben hat heute nun offiziell wieder begonnen.
Viel Glück zum Frühlingsstart.
Eure Liz
Gehe nun endlich schlafen, habe heute senile Bettfluchtsinits.
Hallo,
Sorry, dass ich mich bei niemandem melde, ich spazier momentan mit Krücken rum (hab mir den grossen Zeh gequetscht und gezerrt..) und hab auch massive Probleme mit meinem Chef im Büro (der Mann spinnt!). Ich weiss momentan echt nicht, wo mir der Kopf steht.
Aber immerhin mal good News: meinem Vater gehts etwas besser, das Wasser im Hals hat ihm auf die Speiseröhre gedrückt, es läuft nun ab. Er hat auch seine Stimme wieder und kann besser essen und die Schleimbildung hat sich auch vermindert. Also ein kleiner Schritt vorwärts.
Sorry, Liz, dass ich am Mittwoch nicht gekommen bin. Eigentlich sollte ich meinen Fuss hochlagern und nicht arbeiten, aber mein Chef hat mich ins Büro zitiert und daher versuche ich abends, möglichst den Fuss nicht zu belasten.
Über Ostern planen wir Ferien. Ich hoffe es klappt, ich muss dringend mal einen Tapetenwechsel haben. Und wenns meinem Vater besser geht, dann kann ich auch beruhigt gehen.
Freut Euch aufs Wochenende, da kommt die Sonne zurück und es wird wieder wärmer! ;-) Hoffentlich kommt der Frühling nun wirklich, es gibt nichts schöneres als Sonnenstrahlen, blühende Sträucher und Wiesen und ein sattes Grün im Wald - und sobald mein Zeh wieder besser ist, werd ich das so richtig mit meinem Motorrad geniessen!
Gute Besserung JUHU!
Ist schon gut wegen Mittwoch, maile dir einfach das nächste Treffen durch!
Was ist denn das für ein Chef den du hast???
Viel Spass beim Töfffahren, aber ohen Gips etc. gel!
Liebe Grüsse Liz und Willy
Das wüsste ich auch gern. Der Mann hat keine Sozialkompetenz, leider. Der spinnt total in der Firma rum und schreit Leute wegen Kleinigkeiten an. Netterweise hab ich mir noch einen Hexenschuss eingefangen. Wenn ich Pech hab, lieg ich morgen flach.. im Moment gehts noch. Aber ich hör schon meinen Chef schreien.. ich suche mir eine neue Stelle, soviel ist klar.
Meinem Paps gehts wirklich gut, hab ihn gestern besucht. Er ist halt einfach dünn-dünn, aber immerhin isst er, er hat sogar gestern versucht einen Hamburger zu essen. Ging halt leider nicht, aber immerhin hat er's versucht. ;-)
Geniesst das Frühling und die Sonnenstrahlen!
Hallo miteinander.
Ich melde mich mal wieder, diesmal mit guten Neuigkeiten. Mein Vater war gestern im MRI und heute haben sie ihm die Ergebnisse mitgeteilt: kein Tumor mehr, der ist einfach weg!
Er nimmt an einer Chemotablettenstudio von Astrazeneka teil, anscheinend haben die wunderbar angeschlagen. Er muss diese jetzt noch 2 Monate nehmen, dann muss er nochmals ins MRI. Danach wird entschieden, ob der die Tabletten noch weiter nehmen muss oder nicht.
Ich freue mich, hab aber auch etwas Skepsis (mein Vater auch, er mein, es isch schön, aber geheilt bin ich noch nicht. Wie recht er hat). Hoffen wir das Beste!
Grüsse
Juhu
Liebe Juhu
DAS sind mal GUTE Neuigkeiten! Tut gut, mal auch sowas zu lesen!
Drücke die Daumen, dass es endgültige Entwarnung gibt!
Liebe Grüsse
Su
Morgen allerseits.
Der Sonntag war der Hammer. Musste das zuerst mal verdauen. Ich stelle wieder mal fest, dass meine Eltern immer nur die Hälfte erzählen. Ich habe mit meinem Vater die neusten MRI-Bilder angeschaut und er sagte mir, dass er zwei Tumore hatte (Rezidive)... aha? Der zweite Tumor, hat die Ärztin gesagt, sei nicht auf dem Bild zu sehen.. ich habe auch den Brief gelesen der IMA.. da steht "wir vermuten..." und "wir glauben..." Ja, und was ist mit dem zweiten Tumor? Wird da noch geschaut? Antwort von meinem Vater: Nö. Ich hab ihm gesagt: wollt ihr keine Zweitmeinung einholen? Mein Vater: Nö.
Ich hab echt meine Mühe, wie die zwei und meine Schwester mit dem Thema umgehen. Es ist ein Tabuthema und es wird geschwiegen. Man nimmt es, wie es kommt, man tut, was gesagt wird von den Ärzten und kein bisschen mehr. Gibts Komplikationen wegen OP oder Bestrahlung oder Chemo - es wird hingenommen, es wird kaum was gegen die Schmerzen oder so unternommen. Es macht mich einfach wütend.
Ich habe gestern mal die Hilfe der Krebsliga BS/BL in Anspruch genommen, ich wusste einfach nicht mehr, was machen. Vor allem fühle ich mich schuldig, weil ich nicht verstehe und akzeptiere, wie sie mit dem Thema umgehen. Ich fühle mich wie gelähmt. Der Helfer war sehr, sehr nett, hat mir sicher 20 Minuten zugehört. Naja, viel kann man nicht machen, ich kann mich nur zurückziehen und sie machen lassen. Aber es ist doch mein Vater, verdammt!
Grüsse
Eine leicht deprimierte Juhu
Liebe Juhu
du tust mir leid, komm lass dich knuddeln.
Aber ich glaube, diese Entscheidung musst du, ob du willst oder nicht akzeptieren. Deine Eltern haben sich so entschieden...
Gibts bei Dir keine Selbsthilfegruppe, wo du deine Aengste und Gefühle deponieren kannst?
Wünsche dir alles Liebe und du weisst, ja, diese Seiten hier haben noch viele unbeschriebene Blätter, die du mit deinen Gefühlen füllen kannst!
Liebe Grüsse
Su
Hallo Su,
Danke für den Knuddel *zurückknuddel*.
Tja, ich denke, dass Du da absolut recht hast. Ich muss das wohl akzeptieren. Das wird wohl aber noch seine Zeit dauern...
Nein, leider gibts keine Selbsthilfegruppe, ausser die von Liz&Willy. Sie hat mir auch schön öfters angeboten, dass wir uns mal treffen, da wir aus der gleichen Ecke kommen.
Ich hab den Herrn von der Krebsliga schon gefragt wegen Selbsthilfegruppen. Er hat mir offeriert, dass ich jederzeit bei ihm anrufen oder einen Termin vereinbaren kann und reden kann.
@Liz: sorry, dass ich mich nie melde, aber ich möchte Dich nicht auch noch mit meinen Problemen belasten, denke, Du hast genug um die Ohren und könntest jemanden, der Dir zuhört, besser gebrauchen.
Ich hab den Herrn von der Krebsliga schon gefragt wegen . Aber er hat mir offeriert, dass ich jederzeit bei ihm anrufen oder einen Termin vereinbaren kann und reden kann. Ist ja auch was.
Liebe Juhu
nimm die Hilfe von der Krebsliga an. Es wird dir gut tun...
Su
Das werde ich auch. Danke für das offene Ohr.
Ich habe festgestellt, das Schreiben manchmal besser tut, als reden...
Hallo Juhu,
ich würde trotzdem Deinen Vater/Eltern zu einer Zweitmeinung überreden, oder mit seinem jetzigen Arzt mal reden (Einverständnis geben). Aufgeben sollte nicht erste Wahl sein, ohne wirklich überzeugt zu sein.
Nur nen Anstoss, keine Kritik, denn es geht um Euch.
Liebe Grüsse
Ute
Hallo Ute,
Tja, wenn das so einfach wäre. Ich hab das Gefühl, dass ich an eine Wand rede, respektive eine Wand davon zu überzeugen wäre wahrscheinlich einfacher.
Vielleicht sollte ich mal wieder einen Versuch beim Hausarzt starten. Er hat mir gewisse Infos geben können, wenn auch nicht alles (Schweigepflicht).
Ich wollte auch schon bei Arztbesprechungen mit, aber das wurde mir durch die Blume verboten.
Im Moment habe ich eher kapituliert, habe echt keine Lust, meine Energie für sowas zu verpuffen.
Liebe Juhu
Schlaf gut, sei einfach umarmt, virtuell kann ich ja, persönlich gings nicht, möchte keine Virenschleuder sein!!!
Mach dir einen Plan, geh Schritt für Schritt und tu dir was Gutes.
Alles Liebe Liz und Willy bis bald
Die Tumore sind noch da.. plus zwei neue Ableger. Scheinbar sind die Bilder aus dem CT und MRI bei meinem Vater schlecht zu lesen. Ob die Tabletten jetzt wirklich angeschlagen haben, seit wann er diese zwei Ableger hat und so weiter - keiner weiss es. In zwei Monaten kommt er nochmals in die Röhre.
Man soll die Hoffnung nicht aufgeben? Tja schwer... ohne Grashalm. Es wird kommen, was kommen muss.
Liebe Juhu,
sei umarmt, ich verstehe Dich sehr gut. Bei meinem Vater wurde auch diese Woche wieder ein Rezidiv entdeckt, und wie vor einem Jahr wurde mir wieder der Boden unter den Füssen weggezogen! Er bekam nun eine Port, da er schlechte Venenverhältnisse hat. Nächste Woche die Besprechung beim Onkologen und danach wieder Chemo.....
Ich drücke Dir ganz fest die Daumen, um die Warterei einigermassen gut zu überstehen, und hoffe, dass ihr in 2 Monaten besseren Bescheid bekommt!
Mit lieben Grüssen
Barbara
Liebe Juhu
Ich melde mich nun, nach fast vier Monaten, wieder hier im Forum. Kann deine Gefühle gut nachvollziehen. Auch in unserer Familie: Negative Nachrichten folgen positiven.
Mein Vater (Lungenkrebs mit Metastasen Skelett) hat auf 3 Monate Chemo gut angesprochen, bis dann der Hammer vor gut 2 Wochen kam. Konnte kaum noch essen (schlucken) und die Untersuchungen und der Spitalaufenthalt haben ergeben, dass er ein Loch in/zwischen (?) Luft- und Speiseröhre hat. Dann Operation Speiseröhre (Stent zum "abdichten") aber das Loch, der Defekt in der Luftröhre ist zu weit unten und nicht operierbar. Ich selbst hatte auch eine kleine Depression (3 Tage durchheulen... danach hab ich durch Gespräche Hilfe bei unserem Hausarzt gefunden). Aber ich bin zum Schluss gekommen, dass ich und alle um meinen Vater drum, SEINEN WEG gehen müssen. Wenn er nicht über seine Krankheit sprechen will (macht er selten), dann ist das sein Entscheid. Es geht um ihn, und wir haben dies zu respektieren.
Ich verstehe sehr gut, dass du wütend und enttäuscht bist, diese Gefühle habe ich auch. Aber versuch das beste daraus zu machen. Hilf deinem Pa und dir, in dem du seinen Entscheid und sein, mit seiner Krankheit umgehen, respektierst und ihm das zeigst - auch stillschweigend. Für dich kann ich nur empfehlen, Hilfe bei Hausarzt/Krebsliga etc. wie du schon gemacht hast, zu suchen. Sehr gut! Du brauchst Kraft und Hilfesuchen ist keine Schande! Mir hats mega gut getan!!
Ich weiss nicht, wie lange mein Vater noch leben wird oder wie seine Lebensqualität aussehen wird. Ich kann nur hoffen und positiv danken. Dies zu akzeptieren ist ein Prozess - ich bin mitten drin.
Ich wünsche dir viel Kraft auf deinem/eurem Weg und sende dir über diesen Weg viele positive Energien!
Liebe Grüsse
Corinne
Das Medikament hat endlich einen Namen: Iressa.
Mein Vater fragt nach mir, wann ich dann mal wieder vorbeikomme. Gestern war ich bei meinen Eltern. Um ihm eine Freude zu machen. 4 Stunden war ich da. Er sass 4 Stunden vor dem Fernseher. Ein Häufchen von einem Mann, er ist nicht mehr der, den ich einmal kannte. Wo ist der Mann hin? Wieso hat er seinen Lebenswillen so schnell verloren? Warum nimmt er nicht mehr am Leben teil? Hat er die Hoffnung aufgegeben? Viele (mittlerweile aber leise) Fragen, wahrscheinlich bekomme ich nie eine Antwort. Dafür konnte ich endlich mal mit meiner Mutter ein sehr gutes Gespräch führen. Sie stört es auch, dass er nicht reden will, über seine Gefühle, über die Krankheit, es stört ihn auch weiterhin, dass sie mitkommt zu den Ärztebesprechungen.
Ich habe irgendwie das Gefühl, dass mein Vater mittlerweile in einer anderen Realität lebt. Er hört laut meiner Mutter auch den Ärzten nicht zu, es ist ihm egal. Und erzählt danach seine Realität.
Keiner kann sagen, wie lange er noch leben wird. Ob Iressa wirkt. Ende August kommt er in die Röhre. Irgendwie habe ich Angst vor der Auswertung. Dann können die Ärzte mehr sagen, ob Iressa wirkt oder auch nicht.....
Juhu
P.S. Danke für die aufmunternten Worte an Barbara und corinne.
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