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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Chemo beenden?


rosi 789
22.12.2013, 18:00
Hallo,
morgen habe ich einen Termin bei meiner Onkologin und dort werden wir entscheiden,ob ich die Chemo beende oder weiter mache.
Wegen meiner Lebermetastasen bekomme ich seit Juli alle drei Wochen Taxol und Avastin.Die Tumormarker sind deutlich gesunken und die Metastasen haben sich verkleinert.Weil ich über heftige Nebenwirkungen klagte ,ist die Taxol Dosis bereits auf 80%reduziert worden.Die ersten paar Tage nach der Chemo waren deshalb auch nicht ganz so schlimm,aber mein Allgemeinzustand ist weiterhin nicht so dolle.Ich habe das Gefühl,Blei in den Beinen zu haben,von der allgemeinen Steifheit ganz zu schweigen.Beim Treppensteigen sind fünf Stufen das Maximum,danach schnaufe ich wie eine achtzigjährige.Meinen rechten Arm kann ich kaum heben.Dort befinden sich auch zwei Metastasen,die bereits bestrahlt worden sind.Bisher waren die Schmerzen auf ein Minimum reduziert und auch die Beweglichkeit ok,aber jetzt...Ich weiss nicht,wie ich mich entscheiden soll.Und ist meine Lebensqualität für mich wirklich schon unerträglich eingeschränkt oder stelle ich mich nur an?Ging es vielleicht irgendjemandem hier schon ähnlich und musste sich entscheiden?Kann man das überhaupt allein?
Ich bin dankbar für jede mentale Unterstützung.

Euch allen ein schönes Weihnachtsfest.
Rosi

henni
22.12.2013, 19:17
hallo Rosi!

Ich bekam auch Taxol, allerdings wöchentlich. diese habe ich fast ohne Probleme überstanden. Meine Professorin gibt die Taxol wöchentlich, weil dann die Nebenwirkungen nicht so stark sind.
Vielleicht wäre das ja noch eine Möglichkeit für dich.
Wie sieht es mit der Chemotherapie Xeloda aus. Diese lässt sich auch gut vertragen, war mein Vorgänger von Taxol.

LG
henni

heaven
22.12.2013, 19:46
Liebe Rosi,

ich komme aus dem LK-Forum-also völlig andere Baustelle! Vielleicht aber kann dir meine Geschichte ein wenig Orientierung geben. Erstdiagnose Lungenkrebs 12/2011 mit Metastasen in Dünndarm, Lymphknoten. Palliative Chemo (Cisplatin/Alimta) 6 Zyklen im April 2011 erfolgreich abgeschlossen: Remission! Nun sollte als Erhaltungstherapie Alimta mono gegeben werden. Laut Statistik könnte ich damit mein Überleben um 1,3 Monate verlängern... Nach 2 Gaben des Chemomedikaments stand für mich fest: Abbruch!! Schwere Anämie, schwere neurologische Ausfallerscheinungen und einige üble NW mehr. Meine Leidensfähigkeit war durch die erfolgte erste Chemo schon erschöpft-und glaube mir, ich bin kein Weichei! Im Gespräch mit meinem Onkologen erklärte ich meinen Standpunkt: Überleben nicht um jeden Preis; Lebensqualität ist mir letztendlich wichtiger. Der Onkologe sagte, das die Erhaltungschemo mir sowohl null Tage Überleben bringen könne aber man evtl. auch 3 Jahre für mich "rausschinden" könne. Er wolle mich aber nicht kränker machen, als ich eh schon bin.Meine Entscheidung war klar: Im Juni 2011 jegliche Therapie abgebrochen und seitdem immer noch in Remission! Ich bin mir bewusst, das dieser Zustand der "Glückseligkeit" nicht ewig anhalten wird. Aber, es geht mir prima und ich kann seitdem (halbtags) wieder arbeiten.
Ich weiss nicht, ob ich dir weiterhelfen konnte- Lungenkrebs ist natürlich `ne andere Hausnummer als Brustkrebs..

P.S. Mein Mann war vom Abbruch der Therapie nicht angetan, er hatte zuviel Angst. In langen Gesprächen hat er aber verstanden, das ich meine arg begrenzte Lebenszeit nicht mit (vermeidbaren) NW in puncto Lebensqualität schmälern will.

Alles Gute für Dich-egal wie deine Entscheidung ausfällt!

Heaven (dem Himmel so fern)