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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : wie stirbt man bei lungenkrebs und metasten im kopf?


supafuzzi
16.01.2014, 22:01
Halllo liebe mitglieder,
meine mutter hat seit 3 jahren lungenkrebs, nicht operabel. letztes jahr wurde dazu noch brustkrebs festgestellt. meine mutter hatte einige chemotherapien und auch bestrahlungen hinter sich. die letzten 3 monate hat sich ihr gesundheitszustand schleichend verschlechter und seit 1 woche geht es ihr ganz schlecht. verwirrtheit, taubheit auf der linken seite. man hat gestern festgestellt das sie metasten im kopf hat und diese auf das nervenzentrum drücken. die ärzte raten vorerst mal zur eine bestrahlung im kopf, sind sich aber selber noch nicht ganz einig und geben ihr erst am montag nach einer weiter untersuchung bescheid ob sie diese dann auch wirklich gemacht wird.

auf jeden fall haben mir jetzt die ärzte eindeutig gesagt das sie nicht mehr lange hat, es handelt sich jetzt nur mehr um tage bis zu einem monat und ich soll mich um ein hospiz für zu hause kümmern.

allerdings bin ich jetzt überfordet mit dem gedanken das sie jederzeit sterben könnte obwohl sie heute wirklich gut aussieht und klar spricht. außerdem hat sie keinerlei schmerzen. zum glück!! was passiert denn wirklich wenn sie stirbt was kommt da auf mich bzw. auf meinen vater und meine kinder zu?

Infinite Hope
17.01.2014, 00:10
Hallo,
es tut mir sehr leid was ich da lese , aber ich denke deine Frage was über euch kommt wenn Sie stirbt wird dir hier keiner beantworten können oder auch nicht wollen.
Ich persönlich habe es vor kurzem mitbekommen wie jemand aus der Familie meines Freundes an Krebs gestorben ist und ich muss gestehen es hat mich völlig umgeworfen ,da ich ja selber mit dieser FU.. Krankheit kämpfe.
wenn magst schreib mich ruhig mal an vielleicht kann ich dir ja doch die ein oder andere Frage beantworten , durch den Onkel meines LG

Viki
17.01.2014, 14:46
Hallo,

leider kann dir niemand sagen, wie es sein wird, wenn deine Mutter stirbt.
Meine Eltern sind beide an Krebs gestorben und konnten beide ruhig gehen. Es war weder schrecklich noch ein Schock. Mein Schock bestand darin, dass sie ab diesem Moment nicht mehr da waren und nicht durch den Sterbevorgang.

Aber wie im Beitrag von Infinite Hope beschreiben, kann das auch anders sein. Keiner weiß das vorher. Wichtig ist die Versorgung mit den richtigen Medikamenten, damit sowohl Schmerzen als auch Angstzustände verhindert werden.

Ich wünsche euch viel Kraft
Viki

Triangel
18.01.2014, 10:14
Hallo Supafuzzi,

als bei meinem Vater vor vielen Jahren abzusehen war, dass er nun bald an seinem Krebs sterben würde, habe ich mir auch diese Frage gestellt.

Der Gedanke, dass er nun bald stirbt, war so entsetzlich und ich dachte wohl, wenn ich besser weiß, was auf uns zukommt, dann wird die Sache greifbar und verliert ihren Schrecken.
Also habe ich tage-und nächtelang im Internet gesucht, Bücher gelesen usw.

Aber es ist, wie auch schon geschrieben wurde:
Niemand kann es vorhersagen.

Bei meinem Vater, den ich ja dann jeden Tag gesehen habe, habe ich neun Tage vorher gespürt, dass es jetzt bald zu Ende geht.
Er wurde immer schwächer, immer mehr in sich gekehrter, nahm immer weniger Anteil an seiner Umgebung, er hatte ein großes Ruhe- und Schlafbedürfnis, die letzten drei Tage konnte er nicht mehr alleine sitzen, obwohl er sich kalt anfühlte, schlug er immer wieder die Bettdecke weg, er wurde von der Haut her irgendwie wie Wachs, seine Nase wirkte zunehmend spitzer... aber als es definitiv so weit war, da starb er, ohne dass es in den Stunden vorher noch eine signifikante Veränderung gegeben hätte.

Auf seinen Wunsch hin ist er zuhause gestorben.
Meine Mutter ist nun in einem Hospiz.
Wir als Familie und auch sie selber erleben das Hospiz als besser, da wir uns nun ganz um meine Mutter kümmern können, einfach nur für sie da sein, ohne die Anspannung, ob man in der Pflege und mit den Medikamenten bloß alles richtig macht.

Ich wünsche dir viel Kraft.
Liebe Grüße
Triangel

Kolibri62
18.01.2014, 16:48
Hallo supafuzzi!
Ich habe bis jetzt drei Menschen begleitet die an Krebs gehen mussten. Alle drei sind einfach nur friedlich eingeschlafen.
Für mich war das Schlimmste, dass man mit ihnen nicht mehr reden konnte und sie auch keine Reaktionen mehr zeigten. Bei meinem Mann waren es nur Stunden, bei den anderen beiden Tage!
Was mich am Meisten belastet ist die Endgültigkeit!

Viel Kraft dir und deiner Familie!

supafuzzi
18.01.2014, 20:57
Ihr Lieben,
vielen Dank für Eure Anteilnahme und auch Rückmeldungen. Auch wenn mir keiner genau meine Frage beantworten kann, ist es doch für mich eine gewisse Beruhigung das ich mit dieser Frage nicht alleine und überfordert bin. Dachte schon das es mir alleine so geht. Ich setze mich nächste mit dem Hospiz in Verbindung und muss leider noch mit meiner Mutter reden das sie diese Hilfe auch wirklich annimmt. Nicht nur für sich, sondern auch für meinen Vater, meine Kinder und mich, da wir alle in zusammen in einem Haus leben uns somit alle füreinander dann da sind.
Wir können dann nur abwarten und hoffen das sie wenn sie in den nächsten Tagen oder Wochen in Frieden und auch ohne Schmerzen gehen kann.

Sternenkreuzer
19.01.2014, 01:09
Hallo Supafuzzi,

für uns, also für mich und auch meine Mutter, war das Hospiz das beste was uns in dieser bescheidenen Situation passieren könnte. Ich hab dort so viele nette Menschen kennen gelernt und meiner Mama wurde noch so viel gutes getan.

Meine Mama ist eigentlich auch recht friedlich eingeschlafen, war aber auch gute 2 Tage bevor sie gestorben ist schon nicht mehr ansprechbar, das hab ich auch als schwierig empfunden. Ansonsten hatte sie einfach aufgehört zu essen und zu trinken 4 Tage vorher und hat auch keine Medikamente mehr geschluckt. Irgendwann wich dann die Farbe langsam aus ihrer Haut und ich hab die Haut auch ledrig empfunden, das war dann am Tag bevor sie starb.

Ich wünsche euch alles erdenklich Gute, viel Kraft und hoffentlich geht deine Mama den Schritt ins Hospiz.