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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Verzweifelung


07.01.2002, 09:38
Hallo,
ich (39) habe im September meine Mutter verloren - nach fast 6 Jahren war der Kebs auf einmal wieder da - aggressiv und furchtbar schlimm hat er meine liebe Mutter einfach nicht in Ruhe gelassen, obwohl sie so sehr gekämpft hat und bis zu den letzten Tagen gehofft hat. "Leider können wir mich nicht gesund beten" - hat sie immer wieder gesagt.

Ihre letzten Tage war sie in ihrem geliebten Zuhause, das aber auch einem Krankenhaus glich. Mein Vater und ich haben sie bis zu ihrer Erlösung gepflegt. Nie werde ich diese letzen Bilder vergessen, nie, wie ich ihr nachts wieder Spritzen gegen die schmerzen geben musste und mein Vater sich beeilte, die Sauerstoffflaschen zu wechseln, bevor sie wieder nach Luft rang. Nie unseren Abschied, bei dem ich ihr versprechen musste, tapfer zu sein und froh zu sein über die schöne Zeit, die wir zusammen hatten - besonders mit meinem 11-jährigen Sohn, den meine Mutter und mein Vater mitgroßgezogen haben. Nie den Moment, als ihre Atmung sich veränderte und ich ihren Puls fühlte, weil ich nicht glauben konnte, was geschieht. Und niemals werden mich die Bilder des Jahres 2001 verlassen, wo sie so unendlich gelitten hat und wir alle so verzweifelt waren.

Nachdem die Feiertage nun Gott sei dank vorbei sind, das neue Jahr begonnen hat, fühle ich mich so kraftlos und frage mich, wie alles weiter gehen soll, mit diesem Schmerz, dieser immer größer werdenden Sehnsucht nach dem geliebten Menschen. Nur noch einmal ... sie halten und trösten können oder mit ihr erwas Schönes erleben und lachen können. Sie war meine beste Freundin, der Austausch mit ihr fehlt mir so sehr und ich kann einfach nicht begreifen, dass sie für den Rest meines Lebens nicht mehr wiederkommen wird.
Diese so wahnsinnig schmerzhafte Endgültigkeit kann ich nicht begreifen. Manchmal denke ich, ich schaffe das alles nicht: meinem lieben Sohn,der seine Omas furchtbar vrmisst, gerecht zu werden, meinen Vater, der mich mehr denn je braucht und meinen full-time Job. Meine Nerven werden auch nicht besser und wenn man mich nicht brauchen würde, so habe ich schon sehr oft gedacht, würde ich dorthin gehen, wo meine Mama ist. Allerdings würde ich dann wohl Ärger mit ihr bekommen...

Ich weiß, es geht Euch allen sehr ähnlich wie mir und vieles was ich sage, ist euch nicht neu, aber mir war es wichtig, es Euch mitzuteilen.

Liebe Grüße und passt gut auf Euch auf, Andrea
andrea.geiger@henkel.com

07.01.2002, 13:05
Liebe Andrea
Ich bin so alt,wie du und habe im September meinen Mann verloren.Deine Zeilen und deine Gedanken könnten meine sein.Wir können uns wirklich nur trösten,indem wir uns daran klammern,dass unsere Lieben nun nicht mehr leiden müssen.Ansonsten gibt es in dieser Situation keinen Trost.Halte dich an deinem Sohn und deinem Vater fest und versuche,nicht aufzugeben.Du brauchst,wie ich,in der kommenden Zeit deine ganze Kraft.Ich finde wirklich nur Halt bei meinen Kindern und guten Freunden.Auch dieses Forum hier hat mir schon sehr geholfen,vielleicht schaust du mal öfter rein.Wir können uns hier alles von der Seele schreiben.Ich finde es toll,solche Menschen hier zu treffen,die das gleiche Schicksal haben,wie wir,oder die selbst diese schreckliche Krankheit in sich zu haben.Man kann sich austauschen und auch gegenseitig etwas Halt geben.Du bist hier nicht alleine.Oft sitze ich hier und mir laufen die Tränen nur so herunter.Aber das gehört dazu.Die Sehnsucht nach einem geliebten Menschen wird grösser,je mehr Zeit vergeht.Am Anfanf gibt es so viele Dinge zu erledigen,so dass man gar nicht zum Nachdenken kommt.Aber gerade jetzt,während den Feiertagen ist man wie taub gewesen.Ich bin heilfroh,dass diese Tage nun vorrüber sind.Wir werden ein Leben lang trauern,aber irgendwann überwiegt vielleicht die schöne Erinnerung und macht einer stillen Freude Platz,dass man die Toten geliebt hat und sie uns-und das kann uns keiner nehmen.Liebe Andrea,verzweifle nicht,denk an den Rest deiner Familie-sie brauchen dich.Sei lieb umarmt.Margit.r

07.01.2002, 13:40
Liebe Margit,

Deine Worte haben mir so gut getan. Mit uns fühlen, uns verstehen - dies kann wohl wirklich nur jemand, der selbst so trauert und empfindet. Und Du hast Recht: Es gibt keinen Trost, außer den der Erlösung unserer Lieben. Daran müssen wir festhalten, wie auch an den Menschen, die uns brauchen. Auch wennn es manchmal unbeschreibliche Kraft kostet. Auch jetzt während der Feiertage - die habe ich nun wirklich nicht gebraucht - aber für meinen Sohn habe ich mich angestrengt, er hat es sich doch auch verdient. Liebe Margit, ich kann verstehen, was Du auf den Seiten ind diesem Forum fühlst. Mir geht es genauso. Aber so sind wir tatsächlich nicht alleine - und das tröstet auch sehr. Und die Liebe bleibt ewig..

Wie alt sind denn Deine Kinder ? Wie verkraften sie diesen großen Verlust und wie gelingt Dir Dein Alltag seit September ? In welcher Lage warst Du damals? Konnte Dein Mann seine letzte Zeit zu Hause verbringen ? Ich wünsche Dir auch viel Kraft und das es uns gelingt, im neuen Jahr wieder nach vorne zu sehen, auch wenn es manchmal so dunkel ist. Ganz liebe Grüße an Dich und melde Dich doch wieder, wie es Dir und Euch geht. Andrea

08.01.2002, 15:48
Liebe Andrea,
ich möchte versuchen auch Dir durch Zeilen von Elisabeth Kübler-Ross etwas Schmerz zu nehmen (ich weiss wie schwer das ist und wie kurz der Augenblick sein kann, aber ich versuche es trotzdem)

Es ist sehr schwierig zu lernen,
sich wieder am Leben zu beteiligen,
wenn man jemand , den man liebt,
verloren hat.
Aber nur das gibt dem Tod
dieses Menschen
einen Sinn

Ich wünsche Dir alles Liebe, Katka

09.01.2002, 08:19
Liebe Katja,

diese Worte trösten wirklich, obwohl es so schmerzt, wieder am Leben teilzunehmen, denn das eigene Leben ist ein ganz anderes geworden.

Ich wünsche Dir auch alles Liebe und Gute, Andrea

09.01.2002, 21:08
Hallo Andrea,
auch ich habe meine Mutter an Krebs verloren, und sie war auch meine liebste Freundin und Vertraute. Das ist nun schon 14 Jahre her, aber immer noch vermisse ich sie so sehr. Deine Geschichte liest sich wie meine eigene. Auch meine älteste Tochter hing so sehr an ihrer Oma, daß ich fürchte, ihr damals vor lauter eigenem Schmerz und Verzweiflung nicht gerecht geworden zu sein. Wir beide reden immer noch ganz viel über die Großeltern (mein Vater folgte meiner Mutter ein halbes Jahr später) und sind froh und dankbar, daß wir die schönen Erinnerungen teilen können. Fehlen werden sie uns immer und die Endgültigkeit habe ich bis heute nicht verarbeitet. Ich wünschte immer noch, ich könnte die Augen zumachen und wir alle würden zusammensitzen und lachen wie immer. Aber Andrea, das ist so wie Margit sagt, man darf froh und dankbar sein, daß wir diesen geliebten Menschen für eine ganze Weile in unserem Leben so nahe waren, und die Erinnerungen nimmt uns niemand.
Mittlerweile bin ich selbst von Lungenkrebs betroffen, aber meine Erfahrung mobilisiert alle Kräfte in mir, damit meine Kinder das so nicht erleben müssen.
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft für Deinen Sohn und für Deinen Vater, Andrea (so heißt meine älteste Tochter übrigens auch). Wenn Alles zuviel wird, geh zum Arzt und erkläre ihm, daß Du eine Auszeit brauchst. Ein guter Hausarzt versteht das und außerdem ist es ja auch so, daß, wenn die Seele krank ist, man ja nicht leistungsfähig bleibt und für alles anfällig ist. Es ist ja wichtig, daß Du jetzt nicht die Flügel streckst. Verlier nicht den Mut. Ich weiß, wie schwierig das ist. Sprecht viel miteinander, das hilft, auch wenn es traurig macht. Ich wünsche Dir alles Liebe. Kathi.

10.01.2002, 18:06
Hallo Ihr !
Es tut so gut, zu lesen, dass es anderen ähnlich ergeht in dieser Situation und man nicht völlig allein ist !
Von anderen Menschen, die so etwas noch nicht erlebt haben, fühle ich mich zur Zeit ziemlich unverstanden und verlassen.
Ich selbst fühle mich nach sieben Wochen, seit dem ist meine Mama nicht mehr da, völlig niedergeschlagen, endlos traurig und so langsam auch körperlich nicht mehr besonders fit...

Mein Freund hilft mir zwar, wie es nur geht, nur trösten kann mich wohl niemand. Ich habe zum ersten Mal erfahren, was es bedeutet, einen über alles geliebten Menschen zu verlieren. Ich hatte so eine wunderbare, enge Beziehung zu meiner Mutter, sie hat alles für mich getan und ich für sie ! Ich hätte sie auch so gerne noch länger gepflegt, so konnte ich ihr einiges "zurückgeben", was sie in 30 Jahren für mich getan hat...

Kathi, wenn ich lese, dass es auch nach so vielen Jahren noch so schlimm ist, weiß ich nicht, wie ich das aushalten soll ! Man kann sich doch nicht ständig krankschreiben lassen, obwohl ich das am liebsten würde, ich habe ja schon meinen Job auf Teilzeit reduziert. Trotzdem fällt mir das Arbeiten schwer.

Genug gejammert, aber es hilft ansatzweise......

Danke Euch allen, hier fühlt man sich gut aufgehoben !!!
Gruß, Sabine

10.01.2002, 19:32
Liebe Sabine,

jemand, der das noch nicht selbst erlebt hat, kann das wohl auch nicht nachempfinden, und das Fatale ist ja, daß es keinen Trost gibt, außer, daß der geliebte Mensch nicht mehr leiden muß. Ich bin froh für Dich, daß Du nicht alleine bist, denn dann wäre es noch schwieriger.
Man sagt so leicht dahin "Die Zeit heilt alle Wunden". Das ist so natürlich nicht, aber die Zeit ist barmherzig genug, nach einer Weile die Relevanz ein wenig ins rechte Lot zu rücken. Der Schmerz wird Dich irgendwann nicht mehr allgegenwärtig 24 Stunden am Tag begleiten. Er wird immer noch da sein, aber zu seinen Zeiten. Irgendwann wirst Du Dich an etwas Schönes erinnern können, ohne daß Dich der Schmerz zerreißt. Die Erinnerugen kann Dir niemand nehmen. Die geliebten Menschen holt der Tod uns immer zu früh.
Ich hoffe, daß Du den Schmerz und die Trauer verarbeiten kannst und daß Deine Arbeit vielleicht bald hilft, Dich ein wenig abzulenken. Wenn Du reden möchtest, komm ins Forum. Hier versteht man Dich. Ich denk an Dich und wünsch Dir alles Liebe. Fühl Dich gedrückt. Kathi

10.01.2002, 22:03
Liebe Freunde,
seit einigen Tagen lese ich immer wieder auf diesen Seiten und fühle mich erstmals nicht mehr so allein auf der Welt der glücklichen Menschen.Wenn ich Eure Worte lese ,fühle ich mich endlich einmal verstanden und heut habe ich endlich mal den Mut selbst zu schreiben.
Ich bin 34 und vor knapp 4 monaten ist mein über alles geliebter Mann an Krebs gestorben.
ER bzw.WIR haben 4 Jahre gekämpft wovon 2 Jahre glücklich und voller Hoffnung den Krbs besiegt zu haben.Im Frühjahr kam der Rückschlag eine schlimme Zeit des Kampfes und dann das VERLIEREN.
Ich werde einfach mit dieser Entgültigkeit nicht fertig,ich weiß wohl aber das Gefühl kann nicht verstehen.Es zerreisst mich,wenn ich mir vorstelle ihn nie wieder zu sehen,zu sprechen
zu..,zu.. .
Ich weiß,das es nie aufhören wird dieses Gefühl und ich will es auch nicht,aber wie kann man
damit leben.Wenn ich ehrlich bin gehe ich jeden Abend mit dem Wunsch ins Bett morgens
nicht mehr aufzuwachen.Nur der geht nicht in Erfüllung.
Man kann auch schlecht mit jemanden darüber reden,denn Familie und Freunde bekämen ja Angst .
Man sagt immer die Zeit Heilt....,im Moment habe ich eher das Gefühl es wird schlimmer.
Gefühle wie versagt zu Haben ,vielleicht nicht alles getan zu haben ,die Bilder im Krankenhaus ,das jetzt allein zu sein und das Leben welches man jetzt führen muß so nicht zu wollen ,können einen schon an die Grenzen führen.
Ich weiß das es keine Lösung gibt,jedoch hatte ich heut das Gefühl ich kann nicht immer nur
lesen sondern ich wollte auch mal schreiben.
Danke das ihr mir "zugehört" habt.
Ich wünsche uns allen Liebe und Kraft
Birgit

11.01.2002, 09:23
Liebe KAthi,
ich hoffe, Dir geht es zur Zeit und wünsche Dir alle Kraft, stark zu sein und nicht aufzugeben. Du sprichst mir Mut zu und tröstest mich und kämpfst selbst an allen Fronten. Deine Andrea hat doch nach allem bestimmt auch sehr große Angst um Dich ?! Ich galube auch, dass die sehnscuht nie aufhören wird und die Endgülgtigkeit nie von uns verstanden wird, wenn man einen geliebten Menschen verliert, der mit uns sein Leben - und wir mit ihm - geteilt haben. Und wenn dann kurz darauf noch ein weiterer Mensch geht. (Diese Angst habe ich um meinen Vater auch.) Uns bleiben tätsächlich nur die Erinnerungen,wenn sie auch sehr schmerzen. Und es ist so furchtbar schwer nach vorne zu blicken. Liebe Kathi, dennoch wünsche ich Dir alles Liebe, bleibe auch Du stark und pass gut auf Dich auf. Du wirst gebraucht. Alles Liebe Andrea

11.01.2002, 17:09
Liebe Birgit
Du sprichst mir mit deinen Zeilen aus dem Herzen.Mein Mann ist am 6.September gestorben und für mich ging die Welt unter.Allerdings habe ich mich nach einer Woche gleich wieder in die Arbeit gestürzt und das hat mir geholfen.Nur die Sehnsucht wird immer stärker.Am Anfang hat man so viel zu erledigen,doch dann kommt das grausame Erwachen.Mir sind die Familie und die Freunde geblieben,ich war noch keinen tag allein und das ist gut so,anders wäre ich mit Sicherheit verzweifelt.Wir reden jeden Tag von meinem Mann.Ich brauche das einfach.Manchmal meine ich,seine Wärme zu spüren.In seine Todesanzeige habe ich folgendes schreiben lassen:und wenn ich sterb,dann stirbt nur ein teil von mir-und stirbst du,bleibt deine Liebe hier.Die Liebe und die schöne Erinnerung ist das einzige,was wir noch haben.Und wenn uns auch der Tod unseren Mann genommen hat-das kann uns keiner nehmen.Wir müssen immer wieder aufstehen und gegen unsere Wut und Hilflosikeit ankämpfen,sonst gehen wir daran zu Grunde.Liebe Birgit,ich wünsche dir viel,viel Kraft in der nächsten Zeit,ich werde an dich denken und hoffe,du meldest dich mal wieder.Alles erdenklich Liebe.Margit.r

11.01.2002, 19:04
Hallo Margit,
es ist schon eigenartig,wenn man bemerkt das es Dir und vielen anderen hier im Forum ganauso geht und man mit seinen Gefühlen und Gedanken garnicht so abartig ist wie es einem selbst mitunter vorkommt.Ich habe mich zu einem Psychologen geflüchtet als ich merkte das zwei Seelen in mir waren.Ich beschreibe es immer als Kopf und Gefühl.Mein Kopf ist ein schlaues Kerlchen,das genau weiß wie es damit umzugehen hat.Stark sein,weiter machen in seinem Sinne alles fortführen usw. nur mein Gefühl kann nicht ,weil es streubt sich in mir alles es zu akzeptieren.Denn akzeptieren heißt für mich:ES WIRD WAHR!Klingt vielleicht etwas verrückt,aber ich kann es nicht besser ausdrücken.
Ich wünsche mir heut so oft wir hätten Kinder gehabt,dann wäre noch etwas von ihm da.So bleiben mir nur ein paar Fotos und die Erinnerungen.Das reicht mir im Moment einfach nicht und das treibt mich langsam an den Punkt ,wo ich sage ich halte es nicht mehr aus.
Doch ich weiß das ich nichts tun darf,also gebe ich mir weiter Mühe den Alltag zu Meistern,obwohl ich nicht weiß wofür oder für wen.
Mein Schnuffelchen ist am 13.09.01 gestorben und am 11.09.01 hat mir der Arzt gesagt,das es definitiv keine Chance mehr gibt.Dieses Datum der 11.Sept. verfolgt mich zusätzlich,weil es in den Medien ja auch permanent präsent ist.
Du schreibst Dir hilft die Arbeit ,das finde ich gut.Ich hoffe du kannst hier ein wenig abschalten,denn ganz bekommt man es trotz intensiver Arbeit nicht aus dem Kopf.
Kannst du eigentlich schlafen??oder bereitet dir das auch Probleme ,denn ich tieger manchmal die halbe Nacht rum und wenn ich mal schlafe ist das ein so leichter Schlaf das
er kaum erholsam ist.
Grüße an Alle Birgit

14.01.2002, 08:32
Guten Morgen,liebe Margit,

ich hoffe Du hast das Wochenende gut überstanden ...Gestern war für mich wieder ein kritischer Tag,obwohl hier in Düsseldorf die Sonne so schön scheinte.

Margit, ich habe Dir am Freitag auf Dein mail geantwortet. Hoffentlich ist es angekommen - wenn nicht, melde Dich hier doch bitte nochmal. Liebe Grüße und einen guten Start in die Wochen, Andrea

I

14.01.2002, 08:43
Liebe Birgit
Bei mir geht der Alltag normal weiter,jedoch mit dem ständigen gedanken an meinen Mann.Arbeit,die Kinder(20 Jahre) und die Freunde lenken zwar ab,aber man ist irgendwann doch alleine-meistens in der Nacht.Dann kommen die gedanken und auch ich kann schlecht schlafen.Ich mache mir den fernseher an,um hier etwas Ablenkung zu finden.Gegen Morgen schlafe ich wieder ein und dann klingelt der Wecker.Ich kann dir gar nicht sagen,wie oft ich müde und schlapp ins geschäft gekommen bin.Weisst du,ich habe einmal gesagt:der Mensch ist ein Gewohnheitstier.Das stimmt!Auch du wachst jeden Morgen wieder auf und erledigst deine täglichen Pflichten.Unser Leben geht einfach weiter,ob wir wollen,oder nicht.Der Alltagstrott nimmt uns gefangen und wir machen automatisch weiter.Du musst weitermachen,sonst gehst du innerlich kaputt.Wir sind beide noch zu jung,um zu kapitulieren.Hast du Familie um dich herum oder in deiner Nähe wohnen?Wie sieht es mit deinen Freunden aus?Sind sie bei dir,oder bist du viel alleine?Ich habe immer jemanden um mich herum,ich brauche das und muss reden,weinen und auch mal lachen können.Liebe Birgit,gib dich nicht auf,auch du lernst irgendwann auch wieder zu lachen.Ich umarme dich Margit.r

19.01.2002, 13:34
Liebe Andrea,
Du hast recht, meine Andrea hat auch große Angst, aber ich denke, solange ich positiv bleibe und ihr immer wieder sage, daß ich es schaffen werde, kann sie damit fertigwerden.
Du hast recht, die Sehnsucht wird nicht vergehen, aber Andrea, auch wenn Du das jezt in dieser Situation nicht glauben kannst. Das Leben hält bestimmt noch ganz viele Glückmomente für Dich bereit. Auch in diesen Augenblicken wirst Du Dir wünschen, sie mit Deienr Mutter teilen zu können, aber ich bin sowieso davon überzeugt, daß meine Eltern in irgendeiner Form immer bei mir sind und auch mein Glück und Unglück teilen. Ich wünsche Dir weiterhin viel Kraft, Deine Tauer und Deinen Schmerz zu verarbeiten. Alles erdenklich Liebe. Kathi.

25.01.2002, 08:59
Liebe Kathi,

Danke für Deine letzte Nachricht. Glücksmomente kann ich mir eigentlich mehr so richtig vorstellen, bis auf das Lachen meines Sohnes. Im Gegenteil , zur Zeit habe ich das gefühl, gar kein "Land" zu sehen. Aber wahrscheinlich sind diese Momente auch wieder zu Dir zurückgekehrt, obwohl Du ja jetzt all Deine Energie brauchst. wie geht es Dir zur Zeit? bist Du eigentlich noch in Behandlung? Ich finde Deine so große positive Energie einfach bewundernswert. Deine Andrea kann stolz auf Dich sein, so wie ich es immer auf meine Mama war und noch bin. Liebe Kathi, ich wünsche Euch alle Kraft und alles Liebe und umarme Dich, Andrea

26.01.2002, 18:50
hallo ihr lieben..........ich hab mir jetzt das ganze forum von vorne nach hinten durchgelesen.........und mir rannen die tränen über die wangen.
mein lebensgefährte ist am 16.11. an einer eitrigen nierenbeckenentzündung gestorben, er hatte speiseröhrenkrebs und so ziemlich alles durchgemacht was bei dieser krankheit vorkommt......25 kilo abgenommen. aber diese todesursache kann ich irgendwie nicht akzepieren.....denn am sonntag war er bei mir und am freitag starb er......nach einer wie die ärzte sagten......notoperation da die harnleiter nicht mehr durchgängig waren. am sonntag gabs keine anzeichen das mit seinen nieren was nicht stimmt......na egal........er fehlt mir...jeden tag mehr, meine mutter versteht mich nicht denn sie sagt mein gott ihr habt euch doch nicht mal 2 jahre gekannt......blablabla......ich hab kaum lust mich mit freunden zu treffen......ja nicht mal anrufen macht mir spass........ich freu mich wenn ich nach der arbeit zu hause bin und nicht mehr weg muss.......ich war nie ein partylöwe aber schön langsam komm ich mir doch ein wenig seltsam vor......zu hause bin ich ja nicht alleine habe 2 super söhne 18 und 14 und zwei zimmertiger die mich immer wieder unterhalten........aber es ist dennoch soo wahnsinnig lehr.....und ich fühl mich irre alleine.....danke fürs lesen.

26.01.2002, 19:16
was ich noch schreiben wollte.......alles was bleibt sind erinnerungen gute und auch weniger gute, fotos, dinge die überall in der wohnung noch sind, die hoffung das sie in einer besseren welt sind und für uns die friedhofbesuche und die zwiegespräche die wir mit unseren liebsten führen..........naja.......gute nacht.

26.01.2002, 23:12
Hallo, Andrea,
es ist ganz natürlich, daß Du Dir jetzt noch keine Glücksmomente vorstellen kannst. Irgendwann kommen sie ganz unerwartet. Es ist schön, daß Du einen Sohn hast. Kinder führen einen immer wieder ins Leben zurück. Das war bei mir auch so. Aber es dauert....
Versuche, in den Augenblicken, in denen Dein Sohn lacht, die Trauer ein wenig zu vergessen. Das ist ein Anfang.
Ich habe jetzt 3 Chemo-Zyklen abgeschlossen und am Dienstag den nächsten Termin beim Onkologen, aber ich bin zuversichtlich.
Ich wünsche Dir alle Kraft der Welt. Mach, wie Margit gesagt hat, in Sinne Deiner Mutter weiter. Irgenwie ist sie ganz bestimmt bie Dir. Alles Liebe. Kathi

26.01.2002, 23:20
Liebe Michaela,
ich kann Dich gut verstehen. Wenn man jemanden wirklich geliebt hat, hinterläßt er so eine große, schmerzhafte Leere. Es ist ganz unerheblich, wie lange man den geliebten Menschen gekannt hat. Es ist ganz natürlich, daß Du Dich nur verkriechen möchtest. Ich hoffe und wünsche Dir, daß Du die Kraft findest, Deine Trauer zu verarbeiten. Gottseidank bist Du ja nicht ganz alleine und Kinder sind das Beste, das einem passieren kann.
Ich wünsche dir alles erdenklich Gute. Kathi

27.01.2002, 10:27
Guten Morgen Michaela
Weisst du,du musst einfach versuchen zu akzeptieren,dass es etwas gibt,was stärker ist als alles andere.Ich habe meinen Mann im September verloren und werde es auch nie verstehen.Aber wir müssen es hinnehmen.Du siehst ja selbst,dass das Leben weiter geht.Egal wie-es gibt immer einen neuen Morgen,auch wenn es schwer fällt,aufzuwachen und zu sehen-es ist niemand mehr neben dir.Auch ich schaue mir die Fotos und die Filme an und kann nicht begreifen.Es ist ganz egal.wie lange ihr zusammen wart,die Liebe war trotzdem stark und eigentlich sollte deine Mutter das verstehen.Versuch wieder unter die Menschen zu gehen,glaube mir,es lenkt ab und es tut gut,vielleicht mal mit jemand aus dem Freundeskreis zu reden,weinen zu können und auch mal wieder zu lachen.Sei froh,dass du deine Söhne hast,sie brauchen dich!War dein Lebensgefährte schon krank,als ihr euch kennengelernt habt?Schreib mal wieder und sei herzlich gedrückt.Margit.r

27.01.2002, 11:49
hallo kathi
hallo margit
danke für eure worte die ihr für mich geschrieben habt aber die euch ja genauso betreffen.
ich versuch ja alles...hab mir jetzt auch vorgenommen...ganz fest, das ich in mai zu meiner freundin nach münchen fahre und von dort mit meinen jüngeren sohn ins legoland.....wird mir sicher guttun aus meiner umgebung rauszukommen, eigentlich wollt ich ja mit meinen schatz in die toskana....

margit nein als ich ihm kennenlernte hat ihm überhaupt nichts gefehlt.....oder vielleicht doch und keiner wusste es......angefangen hat es erst letzten märz mit durchfall und so aber er nahm es nicht ernst na und ich dachte mir auch nicht wirklich viel dabei.....dann kamen aber schluckbeschwerden dazu und ich schleppte ihm in juni zum arzt,viel zu spät aber er war damals noch beruflich in deutschland und die ganze woche unterwegs.....und ne woche später hatten wir die diagnose speiseröhrenkrebs........zur gleichen zeit fingen auch rückenschmerzen und hüftschmerzen an......das waren schon metastasen.....also alles viel zu spät entdeckt.

29.01.2002, 16:56
hallo,
genau vor zwei Jahren hat meine Mutter die Diagnose Speiseröhrenkrebs bekommen. 8 Monate später war sie tot.....
Es ist schon fas eine Ewigkeit her, aber ich komme immer noch nicht klar damit....
so viele unausgesprochene Sachen....Probleme die wir hatten.
Sie trank viel Alkohol....es war nicht leicht mit ihr. Aber Krebs habe ich ihr nie gewünscht.
Wir konnten bis zum Schluß nicht über unser Verhöltnis reden....
Ich bereue es jetzt so sehr.....es verfolgt mich fast...
Oft liege ich im Bett und wünsche mir so sehr dass sie plötzlich auftaucht und mit mir redet, das zermürbt mich fast jeden Tag.....
Und der Moment des Sterbens ( ich war dabei...) es war so friedlich, und doch so schrecklich....
Vergeht die Trauer denn nie???? Bald habe ich keine Kraft mehr.
Immer wenn ich Magenprobleme habe ( wie sie am Anfang ), bekomme ich die totale Panik, dass ich auch Krebs habe...auch wenn es nur ne Magenverstümmung ist.....geht es einigen auch so wie mir????

30.01.2002, 11:02
Hallo, liebe Sabine,

Du klingst so furchtbar verzweifelt und dass Du bald keine Kraft mehr hast, glaube ich Dir sofort. Es ist ganz, ganz hilfreich, hier im Forum mit Menschen "zu sprechen", die ähnliches erlebt haben. Aber Deine Verzweiflung scheint mir so vielschichtig zu sein, dass es vielleicht ganz gut wäre, Dir zusätzlich professionelle Hilfe zu suchen und mit einem erfahrenen Psychotherapeuten zu sprechen. Die Krankenkassen zahlen das in vielen Fällen.

Auch ich bin mit dem Tod meiner Mutter nur sehr schwer "klar gekommen" und es fiel mir schwer zurück ins Leben zu finden. Ohne die vielen Gespräche mit meiner Psychotherapeutin wäre sicherlich alles noch viel schwerer gewesen.

Ich vermisse meine Ma immer noch schrecklich, denke jeden Tag an sie. Es gibt auch bis heute immer mal wieder besonders schlimme Phasen, in denen mich die Trauer und die Sehnsucht nach ihr voll im Griff hat.

Aber ich schmiede auch wieder Pläne, freue mich darüber, dass die Sonne scheint, singe, tanze, lache. Ich vermisse meine Ma, aber ich hadere nicht mehr jeden Tag mit ihrem Tod. Wir alle werden sterben, sehen uns vielleicht sogar irgendwo im Jenseits wieder. Aber bis es soweit ist, sollten wir leben. Wir haben nur einmal die Chance dazu.

Versuche Dich Deiner Angst und Verzweiflung zu stellen und ihr so die übermächtige Bedeutung in Deinem Leben zu nehmen. Aber bitte nicht allein! Ich glaube, dass ein Psychotherapeut helfen könnte. Aber wenn Du das nicht magst, dann "sprich" hier im Forum und quäle Dich nicht allein durch die Tage und Nächte, versprochen?!

Alles Liebe

Josefine

31.01.2002, 10:51
Hallo Josefine,

hab mich sehr über eine Antwort gefreut.
Bei einer Therapeutin war ich schon ein halbes Jahr. Aber wir haben über Vergangenes geredet, über die Kindheit, die Jugend, was halt so vorgefallen ist.
Aber im Moment plagt mich das aktuelle....die Krankheit, das Leid und all das. Und die Frage, wie es ist tot zu sein. Ich hab keinen richtigen Glauben, und da ist es sehr schwer, sich vorzustellen, es ginge danach weiter....
Und dann ist da noch meine Oma, die jetzt alleine im Haus wohnt. Vorher lebte meine Ma mit dort, meine Oma hat sich auch viel gekümmert und alles mitgemacht. Sie ist jetzt auch alleine, quasi haben wir nur noch uns ( mein Vater ist noch da, aber kein so inniger Kontakt ). Oft weiß ich nicht mehr, was ich meiner Oma raten soll, wie sie damit umgehen soll, denn ich weiß es selbst ja nicht genau....
Wie lange ist das mit Deiner Ma her?

Nochwas:

EIN GANZ ARGES DANKESCHÖN AN DIE LIEBEN MENSCHEN HIER IM FORUM, DIE EINEM DAS GEFÜHL GEBEN, NICHT ALLEINE AUF DER WELT DAZUSTEHEN....

Sabine

31.01.2002, 12:28
Hallo Michaela
Fahr nach München und ins Legoland,schau,dass du rauskommst um ein wenig abgelenkt zu sein.Auch ich gehe öfter mal weg,auch am Wochenende.Fahre ich weitere Strecken,ist immer eine Freundin dabei,weil es es alleine noch nicht kann.Ich habe vor,in der nächsten Zeit eine Woche Urlaub zu machen,weiss nur noch nicht wo.Es ist allerdings gut möglich,dass ich auch das nicht schaffe,weil der Drang jeden Tag auf den Friedhof zu gehen noch zu gross ist.Du brauchst Ablenkung um wieder Mut für dein weiteres Leben zu fassen.Du musst lernen dich wieder über Kleinigkeiten zu freuen,schau bald wird es Frühling und die Vögel fangen morgens wieder an zu zwitschern.Das musst du fühlen.Die Wehmut,die Trauer und Schmerzen werden immer bleiben,aber iregendwann überwiegen vielleicht mal die schönen Erinnerungen.Das und die Liebe ist alles,was uns geblieben ist.Damit können nur wir alleine fertig werden.Ich wünsche dir viel Kraft und Mut,um neu zu beginnen.Sei herzlich umarmt.Margit.r.

31.01.2002, 18:05
liebe margit
hi danke für deine zeilen.....ablenkung hab ich ja in meinen job`s, aber da ich viel (beruflich) autofahre hab ich auch irre viel zeit zum nachdenken und beim autofahren zu heulen....es ist wahnsinnig was einen da für wenn und abers und hätten wir das getan usw. in den sinn kommen.....alles sinnlos...aber ich komm immer wieder auf neue sachen die wir hätten tun können, sollen, müssen.....

das mit dem friedhofgehen ist nicht so schlimm ich mach das nur ca. jede 2te woche aber was mich im moment persönlich sehr kränkt ist das seine 3 söhne nicht mal anrufen oder sagen das ich ihren vater blumen aufs grab legen soll....die wohnen in köln..und mein schatz ist in wien begraben er wollte das so, er sagte schick mich ja nicht nach deutschland wenn ich mal sterbe denn dort wird sich keiner um mein grab kümmern, ich glaubte es nicht aber so wies aussieht hatte er recht.uli hätte nämlich am 10.2.seinen 51 geburtstag..naja ein bischen zeit ist noch aber ich denke da kommt nichts mehr.

am samstag werd ich mich mal wieder unter leute wagen wir haben in wien ein chattertreffen und die sind meist recht nett.
ich grüße dich margit
und alle anderen die dies lesen und denen es in etwa genausoschlecht geht auch.
kopf hoch ich versuche es auch.

13.02.2002, 00:01
Hallo Ihr Alle.
Nach einiger Zeit bin ich wieder hier vorbei gekommen!?Es hilft ungemein wenn man sieht das hier Menschen sind,die die gleichen Gefühle und Gedanken haben.Diese oberfläche Welt ,in der für uns sehr zweifelhafte Dingen zählen, kann einen schon an den Rand der Verzweifelung bringen.Ich kann den Tod meines Schnuffelchen (Mann) nicht begreifen und schon garnicht akzeptieren.Ich befinde mich zwar in professioneller Hilfe,aber ich bezweifle das dies etwas bringt.Diese Leehre könnt wahrscheinlich nur Ihr Alle verstehen und nachvollziehen.Man steht zwar jeden Morgen auf und FUKTIONIERT aber sonst.!?!?
Ich kann z.B. kein Fern sehen.Ich will von der Welt da draußen eigentlich nur so viel mitbekommen wie ich muß.
Es ist Morgen genau 5 Monate her, aber die Bilder im Krankenhaus sind als wären sie gestern.Ich weiß das ich diese nicht wieder los werde und auch nicht will, aber genauso weiß ich auch nicht wie ich damit leben soll.
Nächste Woche soll der Stein auf dem Friedhof gestellt werden. Ich traue mich nicht mehr hin.
Als wenn ,man es dann schriftlich hat.!?
Seid Alle Lieb gegrüßt und ich wünsche Euch von Herzen DIE KARFT UND DIE LIEBE
das alles auszuhalten und zu überstehen.
Birgit

15.02.2002, 22:10
hallo birgit


heute sind es genau drei monate das mein schatz tot ist, es tut verdammt weh.
birgit es ist kein grund sich nicht auf den friedhof zu trauen nur weil sein name auf dem stein steht.......es ändert an der tatsache genausowenig als wie wenn man die todesurkunde in der hand hat oder beim begräbnis war.......es ist und bleibt unverständlich unwirklich und nicht real obwohl wir wissen das es die wirklichkeit ist.beim begräbnis starrte ich auf meinen kranz und versuchte den sarg nicht anzusehen.......aber dennoch dachte ich da ist er nicht drin das kann nicht sein........aber er war drin.........es tut verdammt weh....aber wir müssen weiterleben und auch versuchen freude am leben zu haben.........guck mal in meinen forumbeitrag..........trauer.....manchesmal.......
ich drück dich
michi

10.03.2002, 17:10
Hi Birgit,

huch, hier gibt es ja noch eine Michaela, die dir schreibt. Ich schreib dann jetzt als Micha weiter, damit du nicht durcheinander kommst, ok? (Ich bin die Micha aus dem ...verwitwet-Thema.)
Liebe Grüße
Micha

18.03.2002, 20:00
Hallo, habe jetzt wieder den Willen gefunden mich hier mitzuteilen. Unser Vater 64 Jahre war im Oktober 2001 an einem Glioblastom Grad 4 erkrankt. Ganze 5 Wochen dauerte seine Krankheit bis zu seinem Tode. Man kann es nicht glauben. Zwar wurde er noch operiert, aber es stellten sich Komplikationen ein, so dass er in ein künstliches Koma gesetzt wurde, von dem er nicht mehr aufwachte. Wie verzweifelt standen wir an seinem Bett und hofften, und hofften. Jetzt nach seinem Tode ist es eine Achterbahn der Gefühle. Zu einem das nicht wahr haben wollen, die Trauer, der Gedanke des Leides! Ich bin jetzt 40 Jahre alt, habe einen lieben Mann und ein Kind die mir Halt geben, sowie meine Familie mein Bruder der genauso empfindet wie ich. Diese Zeilen zu schreiben und zu wissen das man nicht alleine ist tut gut. Alles Gute an Alle. Heidi

20.03.2002, 11:21
Hallo Heidi! Mir geht es genauso.Ich bin 37 Jahre alt,habe einen lieben Mann,2 liebe Kinder,rundherum eine liebe Familie,die sich alle um mich kümmern.Mein Vati ist heut genau 9 Wochen tod(Lungenkrebs) und ich komme damit einfach nicht klar.Ich komme mir so alleingelassen vor,wie ein Waisenkind. Mich um meine Mutti zu kümmern tut mir sehr gut,weil es das ist was Vati sich gewünscht hat.Aber wenn ich alleine bin geht es mir nach wie vor sehr schlecht.Ich vermisse ihn so und habe unendliche Sehnsucht nach ihm.Seit er tod ist,träume ich jede Nacht von ihm und das ist so realistisch,er ist mir so nahe dabei,daß es für mich immer ein großer Schrecken ist,aufzuwachen und feststellen zu müssen,daß es nur ein Traum war. Ich bin so verzweifelt,weil ich einfach nicht weiß,wie ich irgendwann mit seinem Tod,mit seiner Endgültigkeit fertig werden soll.Hier im Forum zu lesen ist mir ein Trost,weil so viel das gleiche Los tragen und man hier offen über seine Gefühle und Ängste reden kann.die Angehörigrn zu hause reden nicht so drüber,für die sind 9 Wochen vergangen und mit meiner Mutti möchte ich darüber nicht reden,Sie hat selber ihren Kummer zu verarbeiten.