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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie ich meinen linken Hoden und beinahe noch viel mehr verlor…


eistee
21.02.2014, 16:18
Hallo zusammen!

Nach einigem stillen Mitlesen, möchte ich hier nun auch meine Geschichte erzählen und so evtl. dem ein oder anderen etwas Mut machen :)

Ich heisse Philipp und bin 28 Jahre alt.

Ich habe den großen Fehler gemacht, die Anzeichen für eine Erkrankung zunächst zu ignorieren und mich auf diese Weise tief in die Sch... geritten. Aber eins nach dem anderen.

Vor ca. vier Jahren bemerkte ich einen kleinen Knubbel an meinem linken Hoden.
Ich habe zwar in Betracht gezogen, dass es sich um eine bösartige Erkrankung handeln könne, einen Besuch beim Arzt aber stets vor mir hergeschoben.
Dies hat zum einen mit meiner ausgeprägten (mittlerweile kurierten ;-) ) Angst vor Nadeln zu tun, ist aber auch der Tatsache geschuldet, dass ich wohl der Prototyp eines Verdrängungskünstlers bin ;)
Auch konnte ich mir nicht vorstellen, dass ich, der sich vergleichsweise bewusst ernährt, viel Sport treibt und keinerlei familiäre Vorbelastung hat, an Hodenkrebs o.ä. erkrankt.

Da ich keine Schmerzen hatte, die mich unweigerlich an den Knubbel erinnert hätten, konnte ich diesen Umstand mehr oder minder erfolgreich ausblenden…

Seit etwa Anfang 2013 habe ich mich dann mit einem Husten herum geplagt, welcher nicht besser wurde und besonders morgens nach dem Aufstehen mit einem leichten blutigen Auswurf einher ging. Mein Hausarzt diagnostizierte zunächst eine Entzündung des Rachenraumes und hat mir entsprechende entzündungshemmende Mittel verschrieben. Damit besserte sich der Husten auch zunächst, ging aber doch nicht vollständig zurück.

Ich suchte also im Juni einen Lungenarzt auf. Dieser machte lediglich einen Lungenfunktionstest und schob den Husten auf eine allergische Reaktion in Zusammenhang mit meinem Heuschnupfen… Auch der teils blutige Auswurf schien diesen Lungenarzt nicht weiter zu beunruhigen und so bekam ich ein Spray zum Inhalieren, welches unterm Strich natürlich überhaupt nichts gebracht hat…

Zwischenzeitlich wurde mir von Bekannten und Kollegen gesagt dass ich scheinbar stark abgenommen habe und auch sonst nicht sonderlich fit aussähe. Ich entgegnete nur, dass dies wohl an dem Husten läge, der den Körper ja auch schwäche. Ich selbst fühlte mich auch matt, abgeschlagen und lustlos und habe auch keinen Sport mehr getrieben. Hinzu kamen teils starke Rückenschmerzen im Lendenbereich.

Dies alles hat mich dann zum erneuten Besuch bei meinem Hausarzt bewogen, welcher sich zunächst auch keinen Reim auf die Symptome machen konnte. Bei einem großen Blutbild zeigten sich zunächst auch keine Auffälligkeiten ausser leicht erhöhten Entzündungswerten.
Meine Hausarzt konnte nicht nachvollziehen, warum der zuvor konsultierte Lungenarzt nicht zumindest mal eine Röntgenaufnahme der Lunge gemacht hatte und so vereinbarten wir einen Termin bei einem ansässigen Radiologen um dem Husten endlich auf die Schliche zu kommen.

Weiter nach dem Break :)

eistee
21.02.2014, 16:19
Der Termin beim Radiologen im Juli 2013 holte mich dann schlagartig in die Realität zurück.
Nachdem die Röntgenbilder des Thorax gemacht wurden, und ich auf die Ergebnisse wartete, bat mich eine Arzthelferin, ihr zu folgen. Der Chef wolle noch ein CT machen, da es einige Auffälligkeiten gäbe. In diesem Moment wurde mir heiss und kalt zugleich.

Im anschließenden Gespräch zeigte mir der Radiologe die Röntgenbilder, welche einige weisse Flecken auf der Lunge zeigten. Er hätte zwar eine Vermutung, was dies sein könne, wolle diese jedoch nicht ohne weitere Untersuchungen äußern. Er riet mir, mich dringend stationär in ein KH zu begeben um weitere Untersuchungen durchzuführen. Weiter sprach er lediglich noch an, dass ich mich in einem Alter befände, welches typisch für Erkrankungen des Hodens sei und der Husten lediglich ein Symptom, nicht aber die Ursache für meine Beschwerden sein könne.
Der Radiologe verständigte umgehend meinen Hausarzt, welchen ich auch direkt im Anschluss mit dem Röntgenbildern im Gepäck aufsuchte.

Mein Hausarzt sagte zu mir, dass ich mir zunächst keine großen Sorgen machen solle. Er gehe davon aus, dass es sich bei dem Flecken um vergrößerte Lymphknoten handele und diese diverse Ursachen haben können. Mit Blick auf meine Blutwerte gab er mir eine Überweisung für die Hämatologische Ambulanz im EVK Hamm, wo ich einen Termin für Anfang August bekam.

Am 07.08.2013 hatte ich dann den Termin im EVK Hamm bei Fr. Lange, wobei mich meine Freundin begleitete. Ich hatte schon bei der Anfahrt ein ungutes Gefühl und war mir recht sicher, dass der Tag noch mindestens eine unschöne Überraschung für mich bereit halten würde.

Frau Lange warf einen kurzen Blick auf die Röntgenbilder und meinte direkt, dass es sich bei den Flecken vermutlich um Lungenrundherde handele. Sie hatte direk den richtigen Riecher und fragte mich, ob mir eine Veränderung an einem meiner Hoden aufgefallen sei. Ich schluckte kurz und erzählte ihr von dem Knubbel.
Die Ärztin fragte mich, ob ich eine Tasche mitgebracht hätte und es folgten ein großes Blutbild, sowie ein CT von Abdomen, Thorax und Schädel. Mir hat das alles zunächst mal die Schuhe ausgezogen und ich war froh, dass meine Freundin mich begleitete.
Am Abend hatten wir dann Gewissheit, dass es sich um Hodenkrebs im Stadium IIc mit Metastasen im hinteren Bauchraum (daher die teils starken Rückenschmerzen) und in der Lunge (daher der Husten) handelte.
Fr. Lange machte mir klar, dass diese Erkrankung absolut lebensbedrohlich sei und schnellstmöglich behandelt werden müsse.
Die Nacht habe ich dann im KH verbracht und konnte nur mit Schlafmitteln etwas Ruhe finden.

eistee
21.02.2014, 16:19
Am nächsten morgen ging es dann direkt weiter nach Münster-Hiltrup in das Herz-Jesu-Krankenhaus zu Dr. Brkovic.
Hier wurde der linke Hoden am Freitagmorgen entfernt und ich hatte das WE über Zeit mich zu erholen, bevor es montags direkt wieder zurück nach Hamm ging.
Die OP selbst habe ich gut verkraftet (meine erste überhaupt) und war bereits am Sonntag wieder auf den Beinen, wenn auch der Leistenschnitt noch schmerzte.
Am Montag Nachmittag startete dann bereits die Chemo-Therapie mit dem ersten von vier Zyklen PEI - fünf Tage nach der Diagnose.

Den ersten Block Chemo habe ich sehr gut vertragen. Lediglich am ersten Tag nach der Chemo hat’s mich abends umgehauen, da ich den Tag über zu wenig getrunken hatte. Eigentlich trinke ich immer ausreichend, aber ich war wohl noch die Wässerung während der Therapie gewohnt…
Die folgenden 3-5 Tage habe ich teils unter massive Appetitlosigkeit gelitten, was dazu führte, dass ich innerhalb kürzester Zeit bis zu 10kg abgenommen habe.
Im Anschluss ging es aber auch wieder bergauf, ich hatte Hunger und habe gut zugelegt. Über alle vier Zyklen war es eine ziemliche Achterbahnfahrt mit meinem Gewicht, da ich nach jedem Block derartige Probleme hatte.
Etwa zwei Wochen nach dem ersten Zyklus fielen mir die Haare aus. Gestört hat mich aber v.a., dass ich somit auch meinen Bart verloren habe.
Nach jedem Block musste ich noch ca. 2 Wochen im KH bleiben, bis ich die Leukopenie überwunden hatte. Meine Tiefstwerte lagen bei 600, soweit ich mich erinnere. Zu weiteren Komplikationen hat dies jedoch nie geführt, da stets mit Granozyte dagegen gearbeitet wurde.
Zwischen den Zyklen hatte ich immer 3-7 Tage, die ich zuhause verbringen durfte, was eine gelungene Abwechslung zum Alltag im Kh war.

Die Chemo wurde nur am ersten Tag über eine Nadel verabreicht. Direkt am zweiten Tag bzw. zu Beginn jedes weiteren Blocks, wurde mir ein ZVK gelegt. Auch wenn man sich erst einmal an das Gebammel an Hals oder Schlüsselbein gewöhnen muss, ist das doch die wesentlich bessere Alternative, als sich alle paar Tage die Venen zerstechen zu lassen.

Bereits nach zwei Zyklen PEI hatten sich zwei von drei Markern wieder normalisiert und die Metastasen im Bauchraum, sowie in der Lunge waren verschwunden, bzw. hatten sich stark zurück gebildet.

Nach dem dritten Block wurden dann die Leukos extrem gepusht und der ZVK durch ein „Ofenrohr“ ersetzt, worüber dann Stammzellen, für eine sich evtl. anschließende Hochdosistherapie, gewonnen wurden.

Nach den vier Blöcken PEI hatten sich alle Marker wieder normalisiert :)

eistee
21.02.2014, 16:20
Aufgrund der Residien im Bauchraum wurde im Anschluss ein Termin bei Prof. Heidenreich in Aachen vereinbart. Hier wurde ich dann am 11.12.13 tranchiert und und die betroffenen Lymphknoten entfernt - in keinem der Knoten wurde vitales Tumorgewebe gefunden. Yeah!

Diese OP hat mich dann aber doch ein wenig mitgenommen. So war ich zwar wieder nach wenigen Tage auf den Beinen und wurde bereits nach einer Woche wieder entlassen, habe mich dann aber doch einige Zeit mit einem aus dem Tritt gebrachten Verdauungstrakt herumplagen müssen. Wider ging es mit dem mühsam angefutterten Kilos bergab.

Inzwischen ist die OP ca. 10 Wochen her und ich treibe seit ca. 4 Wochen wieder dreimal die Woche Sport. Ich fühle mich topfit und quasi kerngesund :) Auch habe ich wieder annähernd mein Wunschgewicht erreicht bzw. mein Ausgangsgewicht aus August letzten Jahres um 7kg überschritten :)

Kommende Woche steht nun noch ein letzte OP in der Lungenklinik in Hemer an, wo dann ein bis zwei Überbleibsel in der Lunge entfernt werden. Dass hier noch vitales Tumorgewebe gefunden wird, ist laut Prof. Heidenreich jedoch sehr unwahrscheinlich. Man müsse jedoch auf Nummer sicher gehen. So sehe ich das auch und bin froh, diese Episode meines Lebens kommende Woche dann hoffentlich endlich abschließen zu können :)

Ich hoffe, dem ein oder anderen mit dieser Geschichte etwas Mut machen zu können, dass Hodenkrebs auch im fortgeschrittenen Stadium noch gut behandelbar ist und die ganze Prozedur, wenn auch sehr langwierig, gut durchgestanden werden kann :)

Für mich war meine positive Grundeinstellung äusserst hilfreich, wie auch die großartige Unterstützung durch meine Freundin, welche die meiste Zeit an meiner Seite war und mich während der Chemo beinahe täglich besucht hat :)

Eine Krebsdiagnose lässt sich nicht rückgängig machen, wohl aber mit der richtigen Einstellung und Herangehensweise ganz entscheidend positiv beeinflussen.

Wenn ihr eine Veränderung an eurem Körper bemerkt, zögert nicht, wie ich, zum Arzt zu gehen. Ich bin unendlich froh darüber, dass mein Körper so gut auf die Behandlung reagiert hat, das ist aber keinesfalls selbstverständlich!!

So, und nun gehts zum Sport. Kraft für die kommende Woche tanken :D


Gruß

Philipp

Pitchcontroller
21.02.2014, 16:27
Hey Philipp,

Willkommen!!
Und freut mich sehr, dass alles so gut bei dir läuft und auch weiterhin laufen wird!
Echt toll!

:prost::prost:

shrimps62
21.02.2014, 17:06
Wow! Starke Geschichte, super das du es geschafft hast. Das gibt Hoffnung :prost:

Vaccinium
21.02.2014, 17:10
Philipp, da hast Du ganz schön was erlebt.

Alles Gute weiterhin, das wird schon wieder. :)

Dusty
21.02.2014, 17:20
Hey Philipp,

Schön, dass es so gut aussieht und du den Mist platt gemacht hast :prost:!

Ich wurde im September tranchiert, auch in Aachen (ebenfalls kein vitales Tumorgewebe gefunden :D). Ich muss Anfang März zur nächsten Nachsorge, bin schon ordentlich nervös :rolleyes:.
Wie sieht es bei dir eigentlich mit der Ejakulation nach der OP aus? Alles normal? Bei mir kommt es seit der OP nur noch zur retrograden Ejakulation.

Drück dir auf jeden Fall die Daumen für nächste Woche :prost:

FCKSatan
21.02.2014, 17:39
Oh man mir ist es gerade kalt den Rücken runtergelaufen... Ich hatte auch Stadium II c und gerade erst heut morgen seit Weihnachten wieder beim Husten Blut in der Spucke, in der Lunge wurde bisher nie was gesehen, Bronchoskopie sowie 4 Lungen CT´s negativ bzw auf der Lunge Rundherde die mal da waren und wieder verschwanden...

eistee
21.02.2014, 19:53
Danke für eure Anteilnahme und das Interesse an meiner Geschichte :)

@FCKSatan
Das muss ja nichts zwangsläufig etwas negatives bedeuten, sondern kann bei dem aktuellen Wetter auch einfach nen gereizter Rachen etc. sein.
Um sicher zu gehen, würde ich das dennoch von einem Radiologen o.ä. abklären lassen.

@Dusty
Prof. Heidenreich hatte versucht nervschonend zu arbeiten, aber leider war dies auch bei mir nicht 100%ig möglich. Die OP war wohl ohnehin komplizierter als erwartet und hat knapp 6 Stunden gedauert. Somit geht der Schuss bei mir auch nur noch nach hinten los ;)

Vielleicht noch ein paar Worte zur Tumor-Art. Interessiert hier ja evtl. den ein oder anderen :)

Ich hatte von allem etwas... nicht-seminomatöser Keimzelltumor (Seminom, Embryonales Karzinom, Chorionkarzinom, Dottersacktumor).

Dusty
21.02.2014, 22:09
Ich hatte von allem etwas... nicht-seminomatöser Keimzelltumor (Seminom, Embryonales Karzinom, Chorionkarzinom, Dottersacktumor).

Genau den gleichen Mist hatte ich auch :prost:. Tja, war bei mir mit der OP recht ähnlich... aber ich find es auch nicht so schlimm... hab eh was eingefroren und es gibt ja auch so einige Möglichkeiten wieder an das Sperma zu kommen... meine sogar, dass es Tabletten gibt, die dafür sorgen, dass es wieder zu einer normalen Ejakulation kommt (Tofranil glaube ich war eine Variante). Also von daher ist das ja kein Weltuntergang :rolleyes:. Hauptsache gesund :prost:.

eistee
21.02.2014, 22:25
So sehe ich das auch :prost:

Bei mir ging leider (oder zum Glück) alles so schnell, dass keine Zeit war, noch etwas vor der Chemo einzufrieren. Naja, aber das ist im Moment absolut nebensächlich. Spaß macht's auch so noch ;)

Gibt es tatsächlich Möglichkeiten, dass wieder in den Griff zu bekommen? Habe mich da bislang noch nicht näher auseinander gesetzt, werde das nach der OP aber mal mit einem Urologen besprechen :)

Ilmarinen
22.02.2014, 00:28
Hi Ihr beiden, schön, dass Ihr wieder so gut drauf seid. Zum Thema Retro gibt es hier ein paar zum Austauschen, benutzt mal die Suchfunktion. ansonsten gibt es neben Tofranil, Midondrin, Pseudoephedrin, Brompheiramine und Chlorphenirmaine. Einige der Substanzen gibt es hier oder im nahen Ausland rezeptfrei, Tofranil ist verschreibungspflichtig. Wirkt bei mir aber ein wenig, deshalb nehme ich es vier Tage im Monat...
Alles Gute,
Ilmarinen

setti
22.02.2014, 10:23
Hallo Philipp,

konnte deine Geschichte sehr gut nachvollziehen. Auch ich hatte eine "Nadel-Phobie", die nach gefühlten 100 Einstichen in den letzten Jahren therapiert wurde. :rolleyes:
Bei mir waren es 8 Jahre von den ersten Symptome bis zur bitteren Diagnose. Ich glaub ich stelle meine Geschichte hier auch noch mal rein.

Gruss, Norbert

1994
22.02.2014, 17:44
Hallo Philipp,

krasse Geschichte - umso besser das Du es soweit gut überstanden hast.
Und ich finde es gut und hilfreich das Du dies hier so ausführlich schilderst.

Ich hatte denselben Tumor wie Du (und Dusty), das scheint ein aggressives Kerlchen zu sein (zusätzlich noch reifes Teratom). Ich hatte nur das Glück, das er sehr früh entdeckt wurde. War eigentlich wg. etwas anderem bei meinem Hausarzt und erwähnte so nebenbei meine angeschwollene Brustdrüse.

Nachdem er mich ausgefragt hatte ob ich viel Sport treibe bei dem T-Shirts scheuern können oder ob ich etwas am Hoden bemerkt hätte (was nicht der Fall war) hat er nach Studium in seinen ganzen Büchern gemeint wir sollten vorsichtshalber eine Blutuntersuchung durchführen. Von seinem Verdacht hatte er noch nichts erwähnt. Nun gut, als ich eine Woche später in die Praxis für die Ergebnisse gegangen bin haben mich die Arzthelferinnen irgendwie anders und mitleidig angeschaut und ich wusste gleich das etwas nicht ok ist. Zwischenzeitlich hatte ich auch am Hoden etwas ertasten können.
Na jedenfalls hatte ich die Blutwerte einer schwangeren Frau :confused:

Dann ging es schnell, er hat gleich telefonisch einen Termin in der Endokrinologie der Medizinischen Hochschule vereinbart und die haben mich dann nach Untersuchung sofort zum Urologen geschickt, dabehalten und am nächsten Morgen operiert. Konnte gar nicht drüber nachdenken so schnell ging das :eek:
Übrigens hat es mich auch mit 27 erwischt.

Nach der OP W&S, aber die Marker gingen nicht in den Normbereich sondern sind wieder recht fix angestiegen, so das dann 3xPEB durchgezogen wurde. Danach war Ruhe für 19 Jahre (es ist aber lediglich das Teratom übergeblieben, Du musst Dir also keine Sorgen machen).

Ich bin meinen Hausarzt aber immer noch unendlich dankbar, das er seinerzeit so sorgfältig vorgegangen ist, sonst wäre es bei mir sicher ein ähnliches Programm wie bei Dir (und Dusty) geworden.

Wünsche Dir alles Gute für die bevorstehende Lungen OP :knuddel:
Hans

eistee
25.02.2014, 15:26
Danke!
Liege nun seit gestern in der Lungenklinik in Hemer und fühle mich soweit sehr gut aufgehoben.
Gestern wurde ein erneutes CT gefahren und heute noch eine Bronchoskopie.
Positiv ist, die Herde sind zum Vergleichs-CT aus November letzten Jahres noch einmal ein wenig geschrumpft, doof ist, sie müssen trotzdem raus :shy:
Im rechten unteren Lappen ist eine große Metastase mit aktuell ca. 58mm (61mm 11/13) und eine sehr kleine übrig.
Im linken Flügel sind 3 kleine Hüllen übrig, die im November noch teilweise ausgefüllt waren.
Morgen will der Chirurg nun zunächst versuchen, die beiden Metastasen im rechten unteren Lappen heraus zu schneiden, er geht aber davon aus, dass der gesamte untere Lappen entfernt werden muss.
In einer zweiten OP werden die Hüllen auf der linken Seite entfernt - dies dann vermutlich mit Laser.

Ich werde berichten, wie ich's verkrafte :)

Dusty
25.02.2014, 16:10
Hey Eistee,

Ich drücke ganz fest die Daumen, dass alles unkompliziert verläuft und dir der Lungenlappen möglichst erhalten bleibt. Alles was keine Miete zahlt kommt raus :D. Gutes gelingen :prost:!! Das wird schon alles werden :pftroest:

Egghart
25.02.2014, 18:40
Ich wünsche dir für morgen alles gute!!! :pftroest:

Das wird schon! :prost:

Pitchcontroller
25.02.2014, 19:36
Ich drück Dir die Daumen!!

shrimps62
25.02.2014, 19:54
Alles Gute für Morgen :-)

The Witch
25.02.2014, 20:26
Ich wünsche auch alles Gute - bin 680 Meter entfernt. Sollte Dr. A. operieren: Der ist mein Held.

eistee
25.02.2014, 21:11
Japp, Dr. A. kümmert sich um mich. Bin bis jetzt sehr zufrieden mit ihm und auch der Klinik im Allgemeinen.
Danke euch allen für die Anteilnahme. Ich berichte dann, wie's gelaufen ist :winke:

Mucker
25.02.2014, 21:16
toi toi toi!

Martin86
25.02.2014, 21:42
Viel Erfolg!!

The Witch
25.02.2014, 22:54
Japp, Dr. A. kümmert sich um mich. Bin bis jetzt sehr zufrieden mit ihm und auch der Klinik im Allgemeinen.

Einen besseren Chirurgen kannst du kaum finden. Der hat begnadete Hände. Ich bin bisher noch von jedem seiner Kollegen, der meine Narbe gesehen hat, gefragt worden, wer die OP gemacht hat.

Und nun gute Nacht - und zweimaliges gutes Aufwachen morgen!

eistee
27.02.2014, 17:36
So, da bin ich wieder! :)

Die OP ist prima verlaufen. Neben dem rechte unteren Lappen, wurden ausserdem noch ein paar benachbarte Lymphknoten entfernt. Diese waren zwar nicht auffällig vergrößert, aber Dr. A. wollte auch Nummer Sicher gehen.
Dank PDK habe ich quasi keine Schmerzen und bin auch schon wieder auf den Beinen.

Die OP selbst hat wohl knapp 30min gedauert. Den Rest des gestrigen Tages habe ich dann auf der Intensiv-Station verbraucht und zu großen Teilen verschlafen.

Auf der Intensiv landet man hier grundsätzlich nach eine derartigen Lungen-OP um alle Körperfunktionen die ersten Stunden konstant überwachen zu können.
Man fühlt sich zwar etwas komisch aber auch in sicheren Händen :)

Vaccinium
27.02.2014, 18:12
Gut, dass Du das überstanden hast. :)

So eine OP dauert nur 30 Minuten? Das hätte ich nicht gedacht.

Egghart
27.02.2014, 19:31
Na das hört sich doch mal gut an!

Herzlichen Glückwunsch und die beste Genesung wünsche ich dir!

:prost::prost::prost:

Dusty
27.02.2014, 19:45
Sehr schön, darauf gibts erst mal :prost:

eistee
28.02.2014, 18:22
Ein paar Tage sind nun rum und ich fühle mich mit jedem wieder etwas besser - PDK sei Dank :cool:
Der pathologische Befund lässt natürlich noch auf sich warten, aber ich rechne entfach mal mit keinen großen Überraschungen, da die Lymphknoten ja bereits alle clean waren :rotier2:

Naja, wenn's so weiter geht, steht voraussichtlich Mitte kommender Woche dann schon die zweite OP auf der linken Seite an.

Schade bloß um Karneval, aber das wird dann eben nachgeholt und zumindest aktuell geht die Gesundheit vor :prost:

@ Vaccinium
Ich war selbst etwas überrascht, aber das sagte mir der Pfleger auf der Intensiv. Der Doc sprach im Vorfeld von 1-2 Stunden. Naja, sei's drum :)

eistee
03.03.2014, 21:48
Nabend miteinander :)

Kurzes Update von mir. Ich habe heute das Ergebnis der pathologischen Untersuchung bekommen, und was soll ich sagen, mir ist ein Felsbrocken vom Herzen gefallen :)
Die beiden Metastasen waren quasi nur noch totes Fleisch und auch die Lymphknoten waren komplett sauber! :rotier2:

Nun steht für Mittwoch oder Donnerstag noch der Frühjahrsputz auf der linken Seite an und dann gehts mit großen Schritten Richtung Normalität :prost:

Dusty
03.03.2014, 22:15
Sauber, das freut mich wirklich riesig für dich :prost:! Ich drück die Daumen, dass auch der "Frühjahrsputz" problemlos verläuft :D

eistee
12.03.2014, 21:29
So, da bin ich wieder :)

Diesmal hat's etwas länger gedauert, bis ich wieder auf den Beinen war... Zwei derartige OPs binnen sieben Tagen hauen einen dann doch aus den Latschen.
Jetzt bin ich aber froh, dass ich's gemacht habe und nun durch bin!

Auch die histologische Untersuchung der verblieben drei Metastasen hat kein vitales Gewebe mehr gefunden!! :rotier2:
Ich kann's nicht richtig in Worte fassen und bin noch immer ziemlich platt aber auch unendlich erleichtert, dass es jetzt nur noch bergauf gehen kann! :)

Aktuell sind meine Entzündungswerte noch erhöht und ich bin natürlich schnell ausser Atem (mir wurde ca. 1/5 der Lunge entfernt), aber wenn alles gut läuft, kann ich zum WE nach Hause und mich voll und ganz meiner Genesung widmen - ohne einen Gedanken an den sch... Krebs verschwenden zu müssen :)

FCKSatan
12.03.2014, 21:45
Ich drücke dir die Daumen das du jetzt ENDLICH mit der ganzen Sch.. durch bist... alles alles Gute!

Uvilo
12.03.2014, 22:04
Auch von mir gute Besserung und alles Gute für die Zukunft :)!

Dusty
13.03.2014, 11:28
Auch die histologische Untersuchung der verblieben drei Metastasen hat kein vitales Gewebe mehr gefunden!!

Na das ist doch schon mal Gold wert :prost:

Ich wünsch dir auch baldige Genesung - ab jetzt gehts steil Berg auf :rotier2:

Egghart
13.03.2014, 12:30
Herzlichen Glückwunsch!!!

Bergstiefel anziehen, ab jetzt gehts aufwärts :)

:prost::prost::prost:

eistee
23.03.2014, 19:19
So, ich mal wieder :)

Zunächst dickes Danke für euer Mitgefühl :)

Bin nun seit einer Woche zu Hause und kämpfe mich durch den Alltag. Die Luft ist noch immer recht knapp und ich bin schnell platt, aber mit jedem Tag wird's etwas besser. Auf den letzten Röntgenbildern hatte sich die Lunge auch bereits wieder vollständig ausgedehnt, Bloß die Rippen schmerzen noch arg. Bei der OP scheinst recht rabiat zur Sache gegangen zu sein :D

Jemand hier, der ebenfalls eine solche OP hinter sich gebracht hat? Wie lange habt ihr gebraucht, um euch davon zu erholen?

Ich bin eigentlich sehr aktiv und sportlich und umso mehr ärgert es mich, dass ich im Moment noch nicht so kann, wie ich will :undecided

Schönen Rest-Sonntag euch! :)

The Witch
23.03.2014, 19:49
Ich habe zumindest eine Oberlappenentfernung der Lunge mit zusätzlichen zwei Keilresektionen in den beiden anderen Lappen hinter mir. Der Spaß mit den Rippen wird dir wahrscheinlich noch eine ganze Weile erhalten bleiben, da muss man einfach durch. Bei mir ist das auch nach drei Jahren noch nicht ganz ok, ich ignoriere es ganz einfach.

Meine Lungenfunktionswerte liegen bei gut 80% des Solls, was sich bei bestimmten Sachen schon bemerkbar macht, zum Beispiel beim Bergauflatschen. Bei anderen Sachen aber gar nicht: Ich habe vor der OP täglich ca. zwei Kilometer Brustschwimmen hingelegt. Das ging ungefähr nach einem halben Jahr wieder in der gleichen Zeit.

Gut wäre, wenn du eine Anschlussrehabilitation machen könntest - da würde die Zeit aber jetzt eilen. Oder eine normale Reha. Man wird da schon sportlich ganz gut wieder auf die Füße gestellt.

eistee
23.03.2014, 20:05
Danke für deine Antwort!
Bei mir war's ja ähnlich. Rechten Unterlappen entfernt und links drei Keilresektionen mit Laser.
Die rechte Seite sieht auch schon wieder ganz gut aus (die wurde eine Woche vor der linken operiert). Auf der linken siehts aber aus, als wäre da was verbogen :D
Naja, wird sich alles legen. Werde den Doc morgen nochmal darauf anhauen.
Eine Reha möchte ich nicht machen, da ich der Meinung bin, dass ich mich selbst am besten wieder aufbauen kann.
Ich versuche mich im Moment jeden Tag so zu fordern, wie es mir aktuell möglich ist. Leider vergesse ich beim Treppensteigen aktuell häufiger mal das Atmen und spurte in meinem gewohnten Tempo hoch. Oben angekommen werde ich dann recht schnell auf den Boden der Tatsachen zurück geholt und muss nen paar mal tief durchatmen :D

Egghart
01.04.2014, 14:58
Wie gehts dir mittlerweile? Ich hoffe doch gut!

LG Egg

eistee
01.04.2014, 15:35
Hey! Danke der Nachfrage :)
Die Schmerzen an den Rippen lassen immer weiter nach und sind mittlerweile gut auszuhalten.
Dafür plagt mich noch ein fieser Reizhusten... Eigentlich wollte ich heute mal wieder zu Sport, aber ich denke, damit warte ich noch ein paar Tage.
Laut meine Onkologin kann zu viel Anstrengung im Moment wohl auch noch eine Reaktion des Immunsystems hervorrufen...

Tjoa, ansonsten war ich gestern zum Marker bestimmen bei der Chefin und habe meinen ersten Nachsorgetermin in zwei Monaten.

Grundsätzlich bin ich zufrieden mit den Fortschritten, aber man wünscht sich ja immer mehr, oder? ;)

eistee
10.05.2014, 01:22
Hallo zusammen,
ich wollte mal wieder ein kurzes Update von mir geben :)

Der Reizhusten wurde zwischenzeitlich von einer Erkältung abgelöst und ist mittlerweile fast ganz verschwunden!

Ausserdem bin ich seit zwei Wochen wieder 3-4x die Woche im Fitnessstudio - sowohl Ausdauer- als auch Krafttraining klappen besser als erwartet :cool:

Am Montag habe ich dann auch endlich wieder einen geregelten Tagesablauf - ich fange nach fast 9 Monaten wieder an zu arbeiten und freue mich richtig drauf :D

Am 03.06. steht dann die erste Nachsorge mit CT an. Da werde ich mich sicher vorher, ganz sicher aber nachher wieder hier melde. Und solange versuche ich den Krebs einfach mal aus meinem Leben zu streichen :prost:

Dusty
11.05.2014, 00:18
Na das hört sich doch echt gut an! Ich hab am 03.06. auch wieder Nachsorge :D. Dann wünsch ich uns dafür schon mal alles Gute :D.

eistee
05.06.2014, 22:31
So, da bin ich wieder!
War am Dienstag bei der Nachsorge. Auch wenn ich den Termin die letzten Tage gut verdrängen konnte (war mit meiner Freundin über's WE in Dangst und hab's mir gut gehen lassen :) ), so hatte ich Dienstag dann doch ein komisches Gefühl...
Im CT war aber auf den ersten Blick jedoch nichts auffälliges erkennbar - yeah! :)
Die Bilder werden jetzt noch durch die Radiologen mit Aufnahmen aus dem letzten Ihr verglichen, aber laut meiner Onkologin, wäre das vermutlich deutlich sichtbar, wenn sich da noch was regen würde.
Die Ergebnisse von der Blutuntersuchung habe ich noch nicht, mache mir da jetzt aber auch keine großen Sorgen mehr - und von nicht ganz zwei Monaten war schließlich noch alles im Lot :)
Somit steht dem Pfingst-Wochenende nichts mehr im Wege und ich genieße mein neues Leben :prost:

Dusty
05.06.2014, 22:43
Im CT war aber auf den ersten Blick jedoch nichts auffälliges erkennbar - yeah!

Das ist doch schon die halbe Miete! Das wird schon! Ich drück die Daumen. Wann bekommst du denn die Werte?

eistee
11.06.2014, 23:17
Heute kam Post von meiner Onkologin :)

AFP: 1,36 ng/ml

Beta-HCG: 0,10 mlU/ml

CT: Kein Nachweis neu aufgetretener Metastasen.

Zusammenfassende Beurteilung: In den durchgeführten Tumormarkeruntersuchungen und den CT-Untersuchungen kein Anhalt für ein Rezidiv der Erkrankung.

Der Sommer und die WM können kommen :prost:

Dusty
11.06.2014, 23:59
Sehr schön :prost::prost::prost:

Egghart
12.06.2014, 00:11
Geil! Glückwunsch! :prost::prost::prost:

Lasst die Spiele beginnen!

Lehnt euch alle zurück und genießt die Abwechslung!

Mucker
12.06.2014, 11:02
Herzlichen Glückwunsch, Eistee!

Viele Grüße,

Andreas

eistee
14.06.2014, 19:22
Danke!! :)

Heute kam dann auch endlich der Bescheid vom Versorgungsamt: 80% GdB bis 2019!

Nun kann ich auch endlich die Steuererklärung abschicken :D

Pitchcontroller
16.06.2014, 00:04
Glückwunsch!!:prost:

eistee
21.10.2014, 00:10
Kurze Wasserstandsmeldung von mir:
War heute wieder zur Nachsorge bei meiner Onkologin. Kurzes Gespräch, Lymphknoten abtasten, Lunge abhorchen und natürlich Blut da lassen ;)
Die Ergebnisse lassen jetzt sicher wieder einige Tage auf sich warten.
Ich war diesmal erstaunlich ruhig die Tage zuvor, was sich auch daran lag, dass ich letzte Woche noch mit meinem Schatz in NYC war :)
Im Januar steht dann auch wieder ein CT an. Meine Onkologin rät auch aufgrund der Vergleichbarkeit er Bilder auch dazu, weiterhin beim CT zu bleiben.
Wenn ich die Ergebnisse habe, lasse ich wieder von mir hören :)

Mongfevned
22.10.2014, 08:49
ich les grad deine geschichte - dir gings ja fast gleich wie mir nur das ich an der lunge nix hatte - aber den truthahnschnitt haben wir beide .... fesches teil find i, jeder schaut beim baden auf dei "kriegsnarbe" ;)

auf jeden fall super das alles passt. weiter so ;)

lg mong

eistee
22.10.2014, 14:08
:D Jo, beim Sport schielt der ein oder andere schon mal auf die Narbe. Stört mich aber nicht weiter.
Wo bist du operiert worden? Wie hast du die OP weggesteckt?
Kann man deine Geschichte hie auch irgendwo nachlesen :)

Mongfevned
23.10.2014, 10:50
jup, i find des echt geil. und die kinder fragen alle: boah was hastn du da gemacht. Dann sag i immer: I hab Krebs gehabt. Dann schauen sie gross... i weiter: ja der hatte grosse scheren :D und dann erklär i es ihnen mit nem grossen grinsen ;)

na mei geschichte habe ich noch nich aufgeschrieben. werde ich aber bald mal machen. is soviel passiert das i solang brauch dafür ;)

also die OP fand i von der regeneration schlimmer als die chemo. nach der chemo bin i 2 wochen später wieder laufen gegangen aber nach der OP... zach einfach, echt zach (zäh) ;)
Operiert worden bin ich in Klagenfurt/Österreich. Da haben wir gute Spezialisten für diese OP. Mir ist auch wirkoich gut gegangen - sogut das die ärtze (sogar der primar) sagte das i a zacher hund bin :D eine schwester meinte das hat sie in 25 jahren noch nie erlebt - das streichelt die seele ;)
aber ja, wie is mir gegangen.... ich bin operiert worden um 8 uhr in der früh, hatte schiss ohne ende da es doch ein brutaler eingriff ist. bin gegen 13 uhr wieder munter geworden und war ziemlich müde. hab dann mal bisl geschlafen und eig. hätten sie mich in die intensiv station schieben müssen aber die war voll. somit blieb ich im aufwachraum. Mir ist aber am abend bereits so gut gegangen (trotz katheder und magenschlauch ka wie das heisst) das i telefoniert hab mit alle möglichen freunde, familie und ich hab von der schwetser einen eigenen raum da unten bekommen. sie hat mir dann einen fernseher reingeschoben und auf mein bitten hin meinen laptop gebracht. ich wollt dann lieber mit meiner frau bis um 2 uhr früh Diablo 3 zocken anstatt zu schlafen. also i war net schlecht drauf eigentlich. in der früh um 6 haben sie mich raufgeschoben in mei zimmer wiels mir so gut gegangen ist, wie sie sagten. daraufhin habens mir die magensonde rausgenommen. bisl später is dann schon a schwester gekommen die dann sagte das wir vielleicht in paar tagen dann versuchen werden aufzustehen. naja, i bin ungeduldig und weiss was mei körper kann... als sie draussen war hab i mi langsam aufgesetzt, katheder in die hand und bin die ersten schritte gegangen - war ka problem, somit bin i dann mal 15 minuten spazieren gegangen (die schwester haben gschaut :D) - irre schwach halt aber ich spürte das ich noch lebe. jeden tag is halt besser gegangen, am 2ten tag war i bereits a läöngere runde usw. das einzige prob war, wie bei dir, das essen. ich hatte keinen hunger, und wollte nicht essen. nur durst a bisl. ich wurde letztes jahr am 5.12 operiert. 12.12 war ich zu hause. (am 11.12.13 haben sie mir gesagt das keine krebszellen mehr in den LK sind)
ich bin jeden tag oft und viel spazieren gegangen. mein erster ausflug war bei uns so a bergls mit 700hm... aber - i bin grad mal 50hm gegangen mehr hab i net geschafft. 2 wochen später bin i schon mehr geangen aber das essen.... ich musste mir diese nahrungsergämnzungen kaufen. ich konnte bis genau 1.1.2014 nichts essen, null. ab diesen tag gings aufwärts. silvester sind wir am berg gefahren mit ausblick über die ganze stadt wo ich sehr danklbar war das ich die chance bekommen habe zu leben und dies zu erleben. am nächsten tag dann war ich bei nem freund der ne jausenstation hat. der hat verkackerts gmacht - falls du das net kennst...das is a brot dann mit was ganz fettiges drauf... das hab i runtergeworfen...wie irre. da war mein hunger wieder da.
naja, und 2 monat später bin ich bei uns den ulrichsberg raufgegangen. der ist 1000hm hoch und verdammt steil (wenn man den weg u18 raufgeht). ich hab oben dann einen freund angerufen der nur 3 zyklen hatte und keine schwere op aber den ersten zyklus gleich begann wie ich. der sagte mir dann er kann grad mal 200-300m gehen dann muss er sich niedersetzen und fragte mich ob ich irre bin :D (achja, balsam für die seele das es einem so gut geht ;) )
1,5 monate später bin ich bereits auf den kosiak gegangen (da is der ulrichsberg a hügerl dagegen :D ) der über 2000hm hoch ist.
wiederum 1 monat später bin ich schon mit dem mountainbike 66km mit 1000 hm gefahren.

naja, so ists mir ergangen (muss aber dazusagen das ich vor dem krebs extremsportler war. hab nur während dem krebs / chemo viel abbekommen: schlaganfall, anginga, nesselauschlag usw usw usw - ahber trotzdem gut erholt irgendwie und schnell vor allem)....
war ne spannende zeit...

wie ist dir so ergangen mit der OP? hatte du auch so schiss als du nichts gegessen hattest? i hab rund 15 kg abgenommen und das wo ich eh schon sehr athlethisch bin... 185cm und 76kg... nach der OP zu silvester hatte ich nur mehr knapp 60....
wie war die OP für dich? hattest du viel morphium? oder andere sachen?

glg, markus/mong

eistee
23.10.2014, 19:10
Hi Markus,

ich wurde kurz nach dir operiert, am 11.12.13.
Die OP dauerte knapp 7 Stunden und war wohl nicht ganz einfach, da die betroffenen LK teils stark mit der Aorta verwachsen waren. Leider konnte in meinem Fall auch nicht nervschonend gearbeitet werden, womit ich mich jedoch auch arrangiert habe.
Operiert wurde ich in der Uniklinik Aachen von Prof. Dr. Heidenreich - ein absoluter Spezialist auf diesem Gebiet.
Die OP war an einem Mittwoch und bis zum Wochenende konnte ich kaum etwas essen. Habe mich dann überwiegend von Joghurt-Drinks ernährt.
Gelaufen bin ich am Samstag nach der OP zum ersten mal wieder.
Die Schmerzen hielten sich in Grenzen, was aber auch an der PDK lag, die mir vor der OP gelegt wurde.
Am Dienstag der darauf folgenden Woche ging's dann wieder nach Hause, wo ich die kommenden Tage jedoch erstmal noch auf der Couch verbracht habe ;)
Die ersten Tage zuhause konnte ich nur kleine Happen essen. Mir wurde auch schnell schlecht, wenn ich gegessen habe. Ab Weihnachten etwa ging's dann aber wieder bergauf.
Der Darm scheint's einem eben doch übel zu nehmen, wenn man ihn einmal ab- und wieder aufwickelt ;)

eistee
26.10.2014, 18:18
So, da bin ich wieder mit den Ergebnissen der letzten Untersuchung vom Anfang vergangener Woche:

a-1-Fetoprotein: 0,982 ng/ml

Beta-HCG/fr. Kette + ges. HCG: 0,10 mlU/ml

So muss das! :prost:

Mongfevned
01.11.2014, 17:02
sorry das ich so lang brauchte zum schreiben. aber ich arbeite grad so ca 18h pro tag... -.-

aber, dein OP Tag - oberhammer echt. am 11.12.13 sagten sie mir das ich keine krebszellen mehr in den LK hatte.... werd ich nie vergessen den termin ;)

7h ? woha, das is ja echt zach... mir mussten sie gsd die LK bei der aorta nicht rausnehmen. aber da habens mich auch vorbereitet drauf aber hatte wohl glück.
bei dir ging das essen schneller irgendwie. ich konnte erst nach 3 wochen so dass ich echt angst hatte zu verhungern. ich nahm nur mehr die drinks da die grausigen ;)

sieht als hatten sie dir erzählt wie sie dich operieren? :D den darm rausnehmen udn auf den tisch daneben legen usw ? :D

btw, nerven? RE ? ich frag mal gekürzt da dies ja sehr privat ist....

lg markus

eistee
02.11.2014, 12:52
Mir haben se im Vorfeld gesagt, dass das alles halb so wild wäre und nen Routine Eingriff für den Prof. Erst im Nachinein habe ich erfahren, dass das eine der größten OPs ist, die dort in der Urologie durchgeführt wird... :shy:
Naja, war vielleicht auch ganz gut, dass ich im Vorfeld nicht ganz genau wusste, was mich da erwartet :D
Mein Darm hat die ganze Aktion jedenfalls nicht völlig ohne Murren über sich ergehen lassen. Auf manche Speisen reagiert er seit dem "gereizt"... Aber alles halb so wild :)
Während der OP wurde ein Schnellschnitt gemacht, so dass Prof. Heidenreich mir schon am Abend sagen konnte, dass es gut aussieht.
Das endgültige Ergebnis habe ich dann eine Woche später erhalten. Da hat er mich dann auch nochmal zuhause angerufen :)
Und ja, RE. Damit muss ich wohl leben, lebe dafür aber auch noch, und DAS allein zählt :) Meine Freundin und ich haben uns damit arrangiert.

Mongfevned
02.11.2014, 14:57
jup, des habens mir a gsagt - routine und so und net so schlimm.... aber danach... naja, für mi ka routine :D

also mei darm funkt. alles wie gehabt.... kann alles essen... und ihm macht nix... mir a net ;)

wegen der RE - da solls angeblich medikamente geben die da helfen. aber man soll zuerstmal ein jahr schauen - manchmal regenerieren die nerven die dafür zuständig sind wieder. kann man nur hoffen ;)

eistee
27.01.2015, 14:36
Wollte mal wieder von mir hören lassen :)
Heute stand wieder die HU auf dem Plan. Erst CCT, dann Gespräch und Blut lassen.
Die CT-Bilder sahen beim ersten Überfliegen wohl wie erwartet gut aus :prost:
Habe meine Onkologin nun auch mal auf meinen Testo-Wert angesprochen. Dieser wird nun mitbestimmt - bin sehr gespannt :augendreh
Wenn bei den Blutwerten nun nichts auffällig ist, ist das erste Jahr geschafft!
Der nächste Termin ist dann wieder in 6 Monaten :)

Egghart
28.01.2015, 17:12
Das hört sich doch bisher SUPER an!

Glückwunsch! :prost:

Mucker
29.01.2015, 10:36
Herzlichen Glückwunsch, Eistee!

Die Blutwerte passen ganz bestimmt auch.

Viele Grüße

Andreas

1994
29.01.2015, 10:59
Klasse :winke:

Die Blutwerte werden i.O. sein, da nirgendwo mehr vitale Zellen bei Dir gefunden wurden, kann da nix mehr kommen!

Dusty
29.01.2015, 21:59
Sauber, so wie es soll! Der Rest passt hundertpro auch :prost:

eistee
31.01.2015, 11:08
Japp, tut er :prost:
Die Ergebnisse sind heute gekommen.
Im CT gab's keine Veränderungen zu 06/2014. Klinisch und laborchemisch ebenfalls kein Anzeichne für ein Rezidiv :)

a1-Fetoprotein: 0,862 ng/ml
Beta-HCH/fr. Kette + ges. HCG: 0,10 mlU/ml
LDH: 221

Lediglich der Testo-Wert ist tatsächlich leicht erniedrigt bei 227...
Werde dazu die Tage mal einen Urologen aufsuchen.

Naja, aber das ist eher nebensächlich, denn soweit fühle ich mich relativ fit und bemerke zumindest beim Sport keine Nachteile durch einen zu niedrigen Wert.
Nun hab ich erstmal nen halbes Jahr Ruhe und kann im April meinen 30. feiern :prost:

Danke für eure Anteilnahme :)

b45
05.05.2015, 10:13
@eistee hat man dir gesagt warum du PEI und nicht die klassische PEB bekommst?

eistee
05.05.2015, 12:07
Ich nehme an, das hing bei mir mit den teils recht großen Lungenmetastasen zusammen 😕
Bleo kann ja auf die Lunge schlagen und bei mir war absehbar, dass im Anschluss an die chemo ja noch Lungen-OPs folgen müssen...

DerNik
06.05.2015, 13:29
Ich nehme an, das hing bei mir mit den teils recht großen Lungenmetastasen zusammen 😕
Bleo kann ja auf die Lunge schlagen und bei mir war absehbar, dass im Anschluss an die chemo ja noch Lungen-OPs folgen müssen...

wurde diesbezüglich ein Lungenfunktionstest bei dir durchgeführt, bevor man sich für PEI statts PEB entschieden hat ?

eistee
06.05.2015, 15:37
Nee, der Lungenfunktionstest wurde erst vor den Lungen-OPs gemacht.
Vor der Chemo sollte eigentlich einer Hörtest, wie eben auch der Lungenfunktionstest durchgeführt werden, worauf dann aber verzichtet wurde, um schnellstmöglich mit der Chemo beginnen zu können.

eistee
25.07.2015, 16:12
Am Dienstag war wieder kleine Nachsorge. Ergebnis: Alles bestens :prost:
Marker sind alle im untersten Normbereich - und da bleiben sie auch! :boese:

Im Januar 2016 habe ich dann den nächsten Termin mit CT Thorax & Abdomen.
Ab da geht's dann über in die jährliche Nachsorge :)

Dusty
25.07.2015, 17:44
Sehr schön, ich stoß nachher auf dich an :D:prost::prost::prost::prost:

eistee
20.01.2016, 17:24
Nabend zusammen!
Heute war der berüchtigte 2-Jahres-Termin...
Die letzten Tage konnte ich mich noch ganz gut ablenken, aber irgendwie war das Thema dauerpräsent, da vom Ergebnis ja auch die Jahresplanung 2016 abhängt...

Kurzum: Das CT sah beim ersten Überfliegen heute sauber aus. Keine Auffälligkeiten :grin:

Die endgültigen Ergebnisse samt Tumormarker gibt es dann die kommenden Tage per Post.

Mir ist schon nen dicker Brocken vom Herzen gefallen, über den ich mir irgendwie gar nicht bewusst war...

Ich freu mich :prost:

Dusty
20.01.2016, 17:59
Sauber, das freut mich riesig!!! :prost::prost::prost:

Egghart
20.01.2016, 19:12
:prost::prost::prost: Herzlichen Glückwunsch!!!

shrimps62
21.01.2016, 17:42
Super Eistee ,dann wir ja Nachsorge-Brüder.:D

eistee
21.01.2016, 22:34
So siehts wohl aus :prost:

eistee
28.01.2016, 21:02
Heute kam der sehnsüchtig erwartete Arztbrief endlich an :eek:

Der wichtigste Satz:
"Klinisch, bildgebend und laborchemisch kein Anzeichen für ein Rezidiv der Erkrankung".

Yeah! :prost:

Ich fühl mich richtig gut, zwei einhalb Jahre nach der Diagnose :D

b45
28.01.2016, 21:09
Gratuliere! Alles Gute!

shrimps62
28.01.2016, 22:02
:prost::prost::prost::prost::prost:

Dusty
28.01.2016, 23:08
Sauber :prost::prost::prost:

Egghart
29.01.2016, 15:28
Herzlichen Glückwunsch!!! :prost::prost::prost:

eistee
30.03.2017, 22:02
Und wieder ein Jahr rum. 3 1/2 jahre nach Diagnose und 3 Jahre nach Abschluss der Behandlung.
Heute also CT und Marker bestimmen lassen. Die Ergebnisse gibt es wie immer per Post :rolleyes:
Nach Rücksprache mit meiner behandelnden Ärztin war das heute das voraussichtlich letzte CT (dürfte nun auch das neunte in den 3 1/2 Jahren gewesen sein...).
Wenn alle Werte passen, übernimmt die folgenden jährlichen Inspektionen dann mein Hausarzt. Also, Daumen drücken :D

Maaddiin
31.03.2017, 01:28
Heeeeeeeeerzlichen Glückwunsch !!!!

Machst du deine Nachsorge eigentlich bei Prof. H?

eistee
31.03.2017, 09:28
Danke! Aber erstmal noch die Ergebnisse abwarten... :rolleyes:
Nee, die Nachsorge mache ich bei meiner Onkologin, die auch die Chemo damals durchgeführt hat.
Prof. H war für mich Zweitmeinungsgeber und hat auch die RLA durchgeführt. Eine mögliche HD-Therapie hätte ich vermutlich auch bei ihm machen lassen, aber der Kelch ist ja zum Glück an mir vorbei gegangen...

Maaddiin
31.03.2017, 14:36
Ach, ich habe mich verlesen und dachte, dass alles bereits bestimmt wurde :rolleyes:
Aber wird schon!

Mir hat Prof H angeboten die Nachsorge dort zu machen und dass es ihm lieber wäre, aber für Markerbestimmung und in die Röhre kann ich auch hier vor Ort bleiben.
Hätte aber wie du auch jede weitere Therapie dort durchgezogen.

Schönes Wochenende!

eistee
07.04.2017, 23:33
Heute kam dann auch endlich der erlösende Brief.
bHCG ist quasi nicht nachweisbar und auf den CT-Aufnahmen ist auch nichts suspektes zu erkennen :rotier2:
Darauf gibt's dann morgen erstmal einen :prost:

Schön ist der Schlusssatz:
"Leider wurde vergessen AFP zu bestimmen..."
Naja, werde ich wohl die Tage noch einmal nachholen lassen, um den Clown dann endgültig zum Schweigen zu bringen :rolleyes:

Euch allen ein schönes Wochenende!

eistee
21.03.2019, 12:07
Hallo zusammen,

nach zwei Jahren mal wieder ein kurzes Update :)
Mittlerweile ist das Therapieende nun ziemlich genau 5 Jahre her und kommenden Monat läuft der Behindertenausweis aus :rolleyes:
Beides habe ich zum Anlass genommen, um mal wieder ein Röntgenbild der Lunge machen zu lassen.
Kurzum: alles sauber, und außer Narben nichts zu erkennen :)
Die Tage folgen dann noch die Blutwerte und ich betrachte dieses Kapitel somit endgültig als abgehakt :D

Allen, die aktuell noch kämpfen, wünsche ich alles Gute und viel Erfolg! Ihr packt das! Vielleicht kann meine Story dem ein oder anderen etwas Mut machen, wenn es grad auf den ersten Blick auch nicht so rosig aussehen mag... :)

Philipp