Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Radiochemo auch bei kleinem Tumor?
Hallo zusammen,
nachdem ich nun schon mehrere Wochen mitlese und mich die zum Teil sehr schweren Schicksale sehr betroffen gemacht haben, möchte ich gern Eure Meinung zu meinem (vermeintlich leichten) Fall wissen (bin weiblich, 50 Jahre alt).
Vorgeschichte:
Seit ca. 3 Jahren leichte bis z. T. sehr schwere Magen- und Darmprobleme (Magenkrämpfe, Durchfälle, ab und zu abwechselnd mit Verstopfung, oft spontanes Erbrechen nach dem Essen; aber Bananen gingen immer :D daher mein Benutzerbild), dazwischen Phasen mit einigen Tagen, an denen es mir gut ging.
05/13: Gewicht nur noch 52 kg bei 1,72 m Körpergröße, chronische Müdigkeit, HB-Wert 7,5 (!) trotz Fe-Infusionen beim Doc, sonstige Blutwerte auch nicht so toll. Also gastro-enterologische Untersuchung. Befund Magen: beginnende chronische Gastritis, Befund Darm: Zöliakie (Sprue) --> für Insider: Marsh-Klass. Typ IIIc, fast überall vollständig abgeflachte Zotten; ein kleiner gestielter Polyp (ca. 9 cm vom "Darmausgang" entfernt (wurde aber wegen meines schlechten Allgemeinzustandes und den schlechten Blutwerten nicht abgetragen. Doc:"Wird erst in ca. 2 - 3 Jahren eventuell ein Tumor."). Also glutenfreie Ernährung und nach Verbesserung aller Werte nochmal melden beim Doc zur Polypektomie.
12/13: Gesagt, getan: 10 kg zugenommen bis Weihnachten, HB-Wert (ohne Medikamente einzunehmen) 12,6 !! (zweistellig!!). Mir ging es so gut wie schon Jahre nicht mehr! Jetzt also raus mit dem Polypen.
01/14: Doc hat die geplante Polypektomie noch während der Untersuchung abgebrochen, weil Form und Aussehen seit 05/13 stark verändert waren. :shocked: Doc besorgte mit sofort einen Termin zur Entfernung des Polypen in der Uniklinik Tübingen. 1 Std. später wurde der Polyp dort unblutig abgetragen.
02/14: path. Befund:Mäßiggradig differenziertes Adeno-Karzinom (G2), überwiegend low grade, jedoch mit Übergang in high grade, knapp in sano (0,1 mm) reseziert
02/14: Endoskopischer Ultraschall o. B., Proktoskopie o. B., CT zeigt keine Metastasen, Diagnose: pT1 (sm1, G2, L1, R0), N0, M0
03/14: Sicherheits-OP am 12.03.: 20 cm Darm entfernt (laparoskopische tiefe Rektumresektion mit E/S (End/Side)-Rekto-Descendostomie. Entlassung aus dem KH am 18.03. in sehr gutem Zustand (O-Ton Entlassungs-Doc: Für Sie ist das Thema Krebs zu 99 % abgeschlossen.). 2 Wochen krankgeschrieben, dann wieder zur Arbeit (Büro, halbtags; war gut zu bewältigen).
01.04.2014: Brief aus Tübingen: path. Befund des op. Darmstückes: pT1 (sm1), pN1a (1/12) , L1, V0, R0 --> Adjuvante Radiochemotherapie wird empfohlen (bin durch die eine Lymphknotenmetastase von UICC I in UICC IIIa "geklettert" :(
Jetzt meine Frage an Euch alle, die diese Therapie schon durchgestanden haben: Würdet ihr die z. T. schweren und heftigen Nebenwirkungen (teilweise ja auch bleibend) der Radiochemotherapie auf Euch nehmen, bei so einem Befund? Diejenigen, die ein fortgeschrittenes Tumor-Stadium haben oder wenn mehrere Lymphknoten befallen sind, werden bestimmt denken: "Deren Sorgen möchte ich haben!" Mir ist bewusst, dass ich bis jetzt in absolut jeder Beziehung Glück hatte: OP super gelaufen, T-Stadium sehr klein, kein Stoma, usw.
Nichtsdestotrotz mache ich mir jetzt Gedanken, ob ich die hier im Forum aufgeführten Nebenwirkungen auf mich nehmen soll oder ob ich einfach gar nichts mache. Vor allem die Radio scheint ziemlich übel zu sein mit eventueller Stuhl- oder Harninkontinenz :eek:.. Auch die Nervenschädigungen an Händen und Füßen bei der Chemo sind ja echt übel.
Bitte schreibt mir Eure Meinung dazu.
Liebe Grüße
Susi
PeterBoe
11.04.2014, 11:44
Hi, Sudaka,
ich mag Dir keinen Rat geben, aber ich habe das selber alles durchgemacht; wenn auch mit ausgesprochen wenig Problemen: neoadjuvante Radiochemo, OP/endgültiges Stoma, adjuvante Radiochemo.
Seit der OP 11/2012 ist bei mir alles im grünen Bereich, alle Nachsorgetermine ohne Befunde. Aber wenn ich jetzt einen Rückfall bekäme oder irgendeinen anderen Krebs:
ich würde das alles jederzeit wieder machen und auch das ganze Programm!
LG
Peter
Hallo Peter,
vielen Dank für Deine Meinung. Schön, dass Du die Radio/Chemo so gut vertragen hast.
Da mir mein auf die Hälfte geschrumpfter "Restbehälter" :D heute Nacht wieder mehrere Toilettengänge bescherte, hatte ich genügend Zeit, meine Situation nochmal zu überdenken. Ich habe mich heute Morgen in Tübingen zur Vorbesprechung angemeldet, wo dann bestimmt wird, welche und wie viele Behandlungen bei mir in Frage kommen. Ich höre mir das jetzt mal an und werde dann entscheiden, was ich mache. Meine Tumorklassifikation ist ja in jedem Bereich im geringsten Wert, weshalb ich das Gefühl nicht los werde, dass "mit Kanonen auf Spatzen geschossen wird".
Ich wünsch' Dir und allen anderen noch ein schönes Wochenende :).
Liebe Grüße
Susi
Nicole15
11.04.2014, 18:50
Hallo Susi!
Ich denke, dass der Termin für das Vorgespräch ein guter Anfang ist. Hör Dir mal an, was dort empfohlen wird. Du kannst Dir auch eine Zweitmeinung einholen, das ist Dein gutes Recht!
Meine Therapie ist schon fast 2 Jahre her, meine Nervenbahnen haben sich relativ schnell regeneriert! Sicherlich ist man nach den OP's und der Therapie nicht mehr die Alte. Trotzdem habe ich mir von Anfang an gesagt, ich mache auf jeden Fall eine Chemo. So kann ich mir immer sagen, ich habe alles erdenkliche getan um den Krebs zu besiegen. Sollte irgendwann ein Rezidiv auftreten ( was hoffentlich niemals passiert!), brauche ich mir keine Vorwürfe machen und mich fragen, was-wäre-wenn!
Heute arbeite ich wieder voll, habe wenige körperliche Einschränkungen oder Probleme, die eher von meinen OP's kommen! (ich hatte 14 Chemo-Infusionen)
Für die Zukunft wünsche ich Dir alles Gute!
Viele Grüße
Nicole15
Hey Nicole,
danke für Deine Meinung. Ich habe bereits am Montag den Termin zur Besprechung. Es ist nicht so, dass ich keine Chemo machen will (mit Übelkeit, Erbrechen, Durchfall usw. habe ich durch die Zöliakie jahrelange Erfahrung :rolleyes:), aber vor der Bestrahlung habe ich ziemlich Angst. Ich habe sowieso öfters Probleme mit der Haut, das wird sich während der Bestrahlung dann wahrscheinlich verschlimmern. Vielleicht muss ich mit meiner Klassifikation auch nicht die volle Dröhnung bekommen. Man wird sehen.
Aber Du hast recht: Wenn nochmal was nachkommt denkt man bestimmt, hätte ich doch damals die Radiochemo gemacht!
Konntest Du während der Chemo arbeiten? Bei mir ist es so, dass ich zu Hause öfter am Grübeln bin, als wenn ich was zu tun habe. Die 2 Wochen nach der OP waren schon genug (mir ging es aber auch sehr gut). Wenn üble Nebenwirkungen kommen, hat sich das mit dem Arbeiten ja dann wahrscheinlich eh erledigt.
Nochmal Danke und liebe Grüße :)
Susi
Hallo Susi,
ich habe exakt die gleiche Meinung wie nicole15. Hatte allerdings keine Bestrahlung. Von der Chemo geblieben sind leichte Taubheitsgefühle in den Vorderfüßen (Wirkung des Oxaliplatin). Deshalb ist es wichtig, beizeiten Bescheid zu geben, wenn man merkt, dass da Taubheitsgefühle in Fingerspitzen/Füßen auftreten. Die Haare sind etwas dünner geworden, aber das fällt nicht auf. Alles andere hat sich gegeben. Du bekommst mit Sicherheit keine starken Medikamente. Die standartmäßig eingesetzten sind schon lange auf dem Markt, so dass sich die Ärzte damit gut auskennen.
Dass Du arbeiten gehen kannst in dieser Zeit, wage ich zu bezweifeln. Die ersten Tage ist man doch recht müde, und auch Übelkeit tritt auf. Vielleicht findet Du einen Zeitvertreib für zu Hause, der Dich nicht zu sehr anstrengt. Gehe viel an die Luft (Vorsicht mit Sonne!), Bewegung unterstützt die Chemowirkung und hilft gegen Grübelei.
Liebe Grüße!
:pftroest:
Hallo Safra,
danke für Deine Zeilen. Ich habe von Natur aus schon nicht so viele, und auch sehr feine Haare, da wird dann evtl. nicht viel übrig bleiben :(. Auf jeden Fall habe ich mich Dank dieses Forums gut informieren können und gehe nicht ahnungslos in die Besprechung am Montag. Ich melde mich danach wieder.
Vielen Dank nochmal für Deine guten Wünsche und ein schönes Wochenende!:)
Viele liebe Grüße
Susi
Nicole15
12.04.2014, 16:21
Hallo Susi!
Ich hatte vergessen zu schreiben, dass ich auch keine Bestrahlungen hatte. Mein Tumor saß im Sigma, da wird wohl nur geschnitten! :o Mir wurde über 20cm Darm durch den Bauchnabel entfernt, deshalb hatte ich auch erträgliche Schmerzen!
Meine Haare wurden auch dünner aber erst zum Ende der Therapie. Die Haare sehen aber eh dank der Chemokeule nicht mehr so gut aus, aber auch die haben sich recht schnell erholt!
Ich war insgesamt 52 Wochen zu Hause, aber im Normalfall läuft die Therapie nur ein halbes Jahr. Ich war halt kein Normalfall! :lach2:
Die Chemo lief bei mir 3 Tage, ein Tag Infusion in der Praxis und dann habe ich eine Pumpe über 48 Stunden mit 5FU bekommen. Deshalb war die Chemowoche eh gelaufen und in der zweiten Wochen habe ich immer alles aufgeholt. War immer in Behandlung bei meiner Heilpraktikerin, natürlich nur mit Absprache in der Onkologie! Sie hat mir geholfen schnell zu entgiften und das ohne zusätzlicher Chemie! Ob es wirklich hilft?? Ich kann nur sagen, sie hat mir gut getan. Nur nicht körperlich, sondern auch seelisch!
So nun wünsch ich Dir ein schönes WE und lenk Dich ein wenig ab!
LG Nicole:knuddel:
Liebe Susi,
ich denke es ist auch besser die Meinung erst einmal einzuholen.
Ich glaub wenn du die Op geschafft hast und das ist ja kein Zuckerschlecken würdest du die Radio Chemo auch schaffen.
Es ist ja auch bei jedem anders.
alles Gute
Liebe Grüße
Aureli
Hallo Nicole und Aureli,
danke für Eure Rückmeldungen. Die OP war für mich eigentlich gar kein Problem. Am 1. Tag danach war mir mehrere Stunden richtig übel mit :smiley11:, dann habe ich eine Infusion gegen die Übelkeit bekommen und ab da ging es aufwärts. Dank 2 Tagen PDA hatte ich kaum Schmerzen, eher so ein Gefühl wie starker Bauchmuskelkater. Aber das war echt gut zu ertragen. Und nach 5 Tagen brauchte ich gar kein Schmerzmittel mehr. Ich habe 3 kleine Schnitte und einen großen in der Bikinizone, wo der Darm rausgezogen wurde. Alles ist bereits schön verheilt. :)
Ich bin schon gespannt, was der Doc mir am Montag vorschlägt.
Viele liebe Grüße
Susi :)
Liebe Susi
alles Gute für morgen.
Hatte einen Bauchschnitt .Ich hatte mit der Übelkeit zu tun .War bei der Rückverlegung auch so.
Deswegen reagiert ja jeder anders auf bestimmte Dinge.
Liebe Grüße
Aureli
Moin Aureli,
mit Bauchschnitt hat man ja erheblich länger Schmerzen als mit meinen kleinen "Schnittchen". Hatte inzwischen schon wieder Glück: Beim CT waren "Unregelmäßigkeiten" in der linken Brust. Vorgestern Mammographie und Ultraschall gemacht und es waren nur Zysten.
Hab' gelesen, dass Du in Urlaub fährst nach Malle. Ich wünsche Dir eine ganz ganz schöne Zeit und erhole Dich gut.
So, jetzt gehe ich mit meinem Mann und ein paar Freunden schön lecker essen (heute bleibt die Küche kalt). :D
Viele liebe Grüße :)
Susi
Liebe Susi,
ist es bei dir mit dem Essen auch so schlimm mit Toilettengängen.
Ich kann essen und muss sehen das eine Toilette in der Nähe ist und mit Alkohol ist es dann noch verrückter.
Aureli
Hallo Aureli,
komme gerade heim. Hatte den ersten Spargel dieses Jahr, mmmhhh lecker.
Ich muss jetzt öfters zur Toilette, aber nicht immer gleich nach dem Essen. Mein Mastdarm ist seit der OP nur noch 7 cm lang, daher muss ich, wenn was kommt, alle 1/2 Std. und das 3 - 4 Mal (leider oft auch nachts). Ich habe den Eindruck, als ob immer eine kleine Portion kommt und dann nach einer 1/2 Std. wieder und dann wieder. Der Doc sagte aber, dass das normal ist und sich im Lauf der nächsten Monate von selbst wieder reguliert. Aber je nach dem, was ich gegessen habe geht's auch mal schneller, dass ich zum WC muss. Am besten die Toilette ist in Reichweite :rolleyes:. Wenn ich bedenke, dass ein Stoma die andere Alternative für mich gewesen wäre (falls der Tumor 2 cm tiefer gesessen hätte), bin ich mit jetzigen Zustand mehr als zufrieden. Alkohol trinke ich seit ca. 3 Monaten gar nicht mehr, da ist dann die Hölle los in den Gedärmen :shocked: (außer ganz ganz "dünne" Radler). Aber damit kann ich leben. Vielleicht wird das mit der Zeit auch wieder anders, es ist ja erst 4 1/2 Wochen her seit meiner OP.
Viele liebe Grüße :)
Susi
Ich habe ein stoma, durch das spülen muss ich nur 1 mal täglich den darm entleeren. Ich brauche keine Toilette in Reichweite und kann immer durchschlafen, sowie alles essen und trinken. Ich würde mir wünschen wenn die Menschen ein stoma nicht so negativ sehen, für manche wie das liebe Kampfkücken z.b. bedeutet es mehr Lebensqualität!!!
wolfsherz10
13.04.2014, 20:34
Hallo Susi,
bei mir sind es zwar erst 3 Wochen,aber bei mir ist es ganz genauso. Lopedium akut oder Loperamid hilft. Dann kann ich auch mehrere Stunden aus dem Haus. Also man sollte es aber nicht dauerhaft nehmen, Beipackzettel ignorieren.Onkologin sagt, kann man so machen. LG Marlene:pftroest:
@Nalal: Ich sehe das Stoma nicht als negativ, wenn es bei mir erforderlich gewesen wäre, wäre es auch ok gewesen. Ich hatte 2 Tage lang so einen Beutel (wie ein Stoma) an meiner OP-Narbe, wo das Wundsekret und das Blut rausgelaufen ist. Ich konnte den Beutel nicht in die Hose stecken und musste ihn immer runterhängen lassen. Das wäre später mit normaler Kleidung nicht so toll gewesen. Wenn Du so gut damit zurecht kommst dann ist das ja auch ok. :)
Meine Mutter starb 2001 an Darmkrebs und sie hatte ein Stoma. Dadurch, dass sie am Ende so abgemagert war hat sich die Platte immer wieder vom Bauch gelöst (meist nachts) und der ganze Inhalt ist im Bett gewesen:(. War nicht so toll, deshalb habe ich auch keine so gute Erinnerung an das Stoma. Mag sein, dass es inzwischen bessere Produkte gibt für die Versorgung des Stomas als vor 13 Jahren.
@ Wolfsherz: Du wirst sehen, es wird mit der Zeit besser. Der Darm ist nach so einer OP halt etwas "verwirrt" und muss sich den neuen Gegebenheitein anpassen. Das dauert eben. Ich nehme keine Medikamente. Ich versuche jedesmal, wenn ich auf die Toilette muss zum pinkeln, auch den Darm so gut wie möglich zu leeren. Das verschafft mir etwas Zeit bis zum nächsten Mal. So geht es eigentlich ganz gut.
Ich wünsche Euch beiden noch einen schönen Abend und guten :schlaf:.
Liebe Grüße :)
Susi
Hallo zusammen,
heute war ich in Tübingen (Besprechung Radiochemo-Therapie). Ich soll 28 Bestrahlungen des kleinen Beckens bekommen und danach nochmal 3 auf die Stelle, wo der Tumor saß. Parallel dazu immer jeden Tag FU5 mit Pumpe über 24 Std. und danach kann ich heim. Das ganze Montag bis Freitag, Samstag und Sonntag sind behandlungsfrei. Der Doc sagt, nach 6 Wochen und 1 Tag bin ich fertig mit der Therapie.
Außerdem muss ich noch zum HNPCC-Screening, weil ich mit 49 Jahren die Diagnose DK bekam und weil meine Mutter an DK verstorben ist. Ich denke, das ist wichtig, vor allem wegen meinen beiden Söhnen, die dann auf jeden Fall früher zur Vorsorge müssen als von der KK bezahlt wird.
Soweit ich gelesen habe ist FU5 (ohne zusätzl. Mittel) gut verträglich. Die Bestrahlung muss man halt irgendwie durchstehen und sich überraschen lassen, wie die Haut das mitmacht.
Viele Grüße :)
Susi
Nicole15
14.04.2014, 18:15
Hallo liebe Susi!
Na das ist aber eine Hammertherapie!
Das 5FU ist nicht ohne! Der Wirkstoff geht natürlich auf alle Schleimhäute im Körper und nicht nur auf die Darmschleimhaut, die einen auf die Mütze bekommen muss! :twak: Mein Onkologe hat mir die 48h-Pumpe verdonnert, da läuft das 5FU nicht so schnell in den Körper, ist halt schonender....
Die Bestrahlungen sind auch nicht ohne, aber es gibt genug Medikamente um Linderung zu schaffen. Da werden die Ärzte Dich gut versorgen!
Sorry, das ich jetzt so direkt bin und Dich vielleicht wieder ins grübeln bringe, aber das ist leider die Wahrheit!
LG Nicole :knuddel:
Hey Nicole,
ich bekomme die FU5 jeden Tag ohne Unterbrechung an allen 5 Bestrahlungstagen direkt nach der Radio. Ich weiß jetzt nicht, wie das dosiert ist, aber der Doc sagte, die Chemo ist bei mir vermutlich gar kein Problem, eher die Bestrahlungen. Aber ich habe heute gesehen, dass da eine ganze Menge netter Damen zur Verfügung steht mit Cremes, sterilen Kompressen, usw. Der Doc meint, sobald irgendwo was weh tut, sofort melden.
Wenn Du eine 48-Std-Pumpe hast, bekommst Du dann nur jeden zweiten Tag das FU5? :confused:
Liebe Grüße
Susi
Nicole15
14.04.2014, 19:29
Hallo Susi!
Du meine Therapie habe ich schon am 15.05.2012 beendet. Aber die Krankheit bleibt ja immer präsent!
Ich hatte eine ganz andere Ausgangssituation. Meine Chemo hatte ich 14-tägig. Ich bekam ambulant die Infusionen und anschließend die Pumpe für 48 Stunden. Dann musste ich in die Onkologie zum Pumpe abnehmen und Port spülen. Ich konnte auch selber mit dem Auto zum "abklemmen" fahren. In der zweiten Woche hatte ich chemofrei. Insgesamt hatte ich 14 Sitzungen, weil der Onkologe, aufgrund meines Alters, sehr vorsichtig sein wollte! Die Diagnose habe ich am 01.07.2011 bekommen, da war ich 37 Jahre alt!
LG Nicole
wolfsherz10
14.04.2014, 19:49
Also die Chemo´s werden offensichtlich ganz unterschiedlich gehandhabt. Über meine Dosierung werde ich ja dann Mittwoch nach Ostern erfahren. Eins ist ja schon klar, 3Std.-Infusion und 24 Std. Pumpe im wöchentlichen Wechsel. So sind die Termine für die ersten vier Wochen, kann ja sein dass sich dann nochmal was ändert. Bestrahlung hab ich nicht, wäre für meine supertrockene Haut auch katastrophal. sudaka meld dich einfach wieder und lass uns wissen wie es dir ergeht. Du schaffst das:knuddel:
Vielen Dank Marlene!
Ich wünsche Dir alles Gute für Mittwoch. Genieß' noch das Osterwochenende und versuche, nicht so oft an die bevorstehende Chemo zu denken.
Ich habe nächste Woche den Termin für die Port-Legung. Dann Probe-Radio mit Anzeichnen, und dann geht's los. Wann genau, weiß ich allerdings noch nicht. Der Doc höchstpersönlich macht mir die Termine und ruft mich dann an.
Der Vorteil bei meinem Therapieplan ist, dass ich nach gut 6 Wochen "durch" bin. Allerdings muss ich jeden Tag nach Tübingen fahren (oder wenn das nicht möglich ist, per Taxi). Mittlerweile denke ich mir: Augen zu und durch :cool:!
Viele liebe Grüße und guten :schlaf:
Susi
Liebe susi .ich denke die Chemotherapie ist gut verträglich. Die Bestrahlungen können Beschwerden bringen aber wie Nicole sagt immer Bescheid geben wenn etwas ist.entsprechende Cremes helfen dir und es geht meistens nach der Hälfte der Bestrahlungen los.schaffst du liebe grüße aureli
Vielen Dank, Aureli :) !
Ich bin jetzt ganz zuversichtlich, obwohl ich am Anfang eigentlich eher dazu tendiert habe, gar nichts mehr zu machen. Der Doc gestern hat mit mir 1 1/2 Std. geredet und mir alle Fragen beantwortet. Ich habe jetzt ein gutes Gefühl dabei und ich kann mir nach der Therapie sicher sein, dass ich alles getan habe, damit der Krebs besiegt ist. :twak:
Für die Bestrahlungswochen muss ich mir noch sexy Unterwäsche kaufen :D (Doc sagt, am besten Männerboxershorts, mindestens 1 Nummer zu groß, damit nichts drückt oder einschneidet).
Viele liebe Grüße :)
Susi
Genau weite schlupfer und nur Baumwolle. Ich habe zum Ende zu hause immer nur lange Nachthemden getragen so kam mehr luft an die Stelle
PeterBoe
16.04.2014, 12:24
Hallo, Susi,
ich muss mal eben auf die Schnelle noch zwei Kommentare "absondern" zu denen im Thread nicht viel gesagt worden ist.
1.) Port: einen Port zu haben ist bei einer Chemo, besonders für Frauen, extrem wichtig. Ihr Frauen habt meisten weniger Muskulatur an den Armen und damit auch feinere (ungünstigere) Venen. Es macht eine Menge Probleme die Vene gut zu treffen und die Chemo ist ausserdem meistens auch noch aggressiv und schädigt die Vene. Mit dem Port hast Du das alles nicht. Ich hab auch einen Port und würde es immer wieder tun. Die Port-Implantation ist bei mir eine Kleinigkeit gewesen; hab während der örtlichen Betäubung mit der Ärztin geflirtet.
2.) Radio-Chemo. Da ich zusätzlich zum Darm auch die Prostata bekrebst hatte, bekam ich das grosse Bestrahlungsprogramm mit vorher -zig und nachher nochmal -zig Bestrahlungen. Die Bestrahlung hat keine nennenswerten Probleme verursacht; jedenfalls nicht schlimmer als ein Sonnenbrand.
Dazu hatte ich auch 5-FU und ich ebenfalls fast keine, jedenfalls keine nennenswerten Nebenwirkungen. Immer schön 1 oder 2 Kilos anfuttern bevor es zu Chemo geht.
Neoadjuvant hatte ich auch die Pumpe, allerdings jeweils 5 Tage lang.
Mehrere Zyklen hintereinander und was soll ich sagen: ich hab das alles schon fast wieder vergessen.
Wenn Du mein "Logbuch" aus dieser Zeit lesen möchtest, lass es mich wissen; ich schicke es Dir dann.
Darmkrebsheilung ist machbar, Frau Nachbar!
LG
Peter
Hey Peter, :)
Dein Logbuch würde mich sehr interessieren, weil Du anscheinend die gleiche Therapie gemacht hast, die mir jetzt bevorsteht (31 Bestrahlungen und jeden Tag dazu 24-h-Pumpe mit FU5 (allerdings hatte ich vor der OP keine Behandlung). Ich bin eigentlich sehr entspannt, da der Doc meinte, in meinem körperlichen Zustand müsste ich die Chemo locker wegstecken und bei Problemen mit der Haut während der Radio macht man sofort was. In Tübingen muss/soll man nach jeder Bestrahlung zu den Damen der Pflegestation und die kümmern sich dann sofort darum, dass die Haut nicht so schlimm wird.
:rolleyes: MMhhh, wegen der Glückwünsche: Auch wenn Du ein "unverbesserlicher Optimist" bist, ist es doch schön, wenn man eine Nachsorge hatte, bei der alles in Ordnung ist. :)
Viele liebe Grüße
Susi
SheenaAmora
23.04.2014, 11:42
Hallo ihr da ,
ich weiß nicht ob ich hier so wirklich richtig bin ,aber ich denke schon.Hab viel gelesen in den letzten Tagen bei Euch im Forum.
Als allererstes möchte ich mich mal vorstellen..Ich heisse Ilona bin 46 Jahre alt und komme aus Niedersachsen.Mutter zweier Kinder (Sohn 26 und Tochter 16).
Bei mir wurde im April 14 nach einer Gewebeprobenentnahme ein Plattenepithelcarcinom T3 des Analkanals von 0-6cm ab ano,5-9 h SSL .diagnostiziert.Die Therapie steht im übrigen auch schon ..was bei uns hier im Kh ziemlich schnell ging.
Ich bekomme insgesammt 6,5 Wochen lang Radiochemotherapie ..Wobei ich in der 1.und 5. Woche stationär ins KH soll,wegen der Chemo und dann jeden Tag Bestrahlung von Mo.-Fr. Wochenende ist Ruhe angesagt.
Was ich allerdings nicht so wirklich nachvollziehen kann ,das der erste Arzt von dem ich in der chirugischen Ambulanz untersucht wurde,gesagt hat die Chemo könnte man auch Ambulant machen und nun muss ich für eine Woche ins KH .. ich bin irgendwie im moment völlig durcheinander ,was ist denn für Ärzte 1 Woche ???:confused:Und wie läuft das ab?? 24 Std. Chemo oder nur kurz?
Auch als ich meine Diagnose bekam wurde gleich gesagt das es nicht operiert wird..
Wenn ich bedenke das ich jetzt nach der Entnahme der Gewebeprobe immer noch starke Schmerzen im Analbereich habe und die Haut durch den ständigen Juckreiz sowas von gereizt ist ,frag ich mich gerade wie ich das überstehen soll.. Ich hoffe ich erfahre hier ein paar Antworten ..
Eigentlich bin ich ein wirklich positiv denkender Mensch und sage mir ich will das durchziehen,aber diese (einige Ärzte ) könnte ich echt an die Wand nageln.Die machen sich keine Gedanken darüber das man noch Kinder zu versorgen hat ..
Hallo Ilona,
willkommen im Forum (wenn auch unter nicht schönen Umständen). Bei mir beginnt die Radiochemo am 05.05. Der Doc sagte, ich werde bestrahlt und anschließend wird mir eine 24-Std-Pumpe mit der Chemo um den Hals gehängt und dann kann ich wieder heim. Und das 28 x immer Mo - Fr, Sa und So sind behandlungsfrei. Allerdings wurde ich schon operiert und meine Radiochemo ist adjuvant. Wenn du nicht operiert wirst bekommst du eine neo-adjudante Behandlung. Wie da der genaue Ablauf ist, weiß ich leider nicht. Vielleicht meldet sich noch jemand, der besser Bescheid weiß (PeterBoe zum Beispiel).
Ich wünsche dir viel Glück.
Viele liebe Grüße
Susi
Hab' noch was vergessen: Du kannst ja mal PeterBoe eine PN schreiben, vielleicht schickt er dir dann sein persönliches Krebs-Tagebuch. Ist sehr informativ und die Behandlung vor seiner Operation dürfte die gleiche sein wie deine.
LG Susi
SheenaAmora
24.04.2014, 11:54
Hallo Sudaka,
Danke für die nette Antwort.
Nun eigentlich sollte meine erste Bestrahlung auch am 05.05.sein ,aber bei mir ist was dazwischen gekommen so dass das ganze um ca.1 Woche verschoben werden muss.
Also ich weis nur folgendes von den Ärzten (die eigentlich alle echt total nett sind ) das ich am 02.05. zur Anzeichnung in die Klinik muss,dann eigentlich am 05.05. stationäre Aufnahme ..dann 1 Woche Chemo in Kombination mit Bestrahlung..ab der zweiten Woche nur noch Bestrahlung bis zur 5.ten Woche dann wieder 1 Woche stationär in Kombination Chemo und Bestrahlung ..dann nochmal ca.1,5 Wochen Bestrahlung..
Ich bin froh wenn es eigentlich endlich los geht ,denn diese lange Wartezeit ist es die einen Verrückt macht ..Ich bin eigentlich echt gut gestellt aber bei mir bereitet die Entnahme der Gewebeprobe immer noch schmerzen ..bzw..eigentlich mehr die Stelle ..Direkt am Eingang wurden mir ca. 2 cm ..Entfernt und das juckt und brennt wie Teufel ..Durch die ganze cremerei ist es allerdings sehr gereizt alles ..
Angefangen von posterikorte ,dann sollte ich Zinksalbe ,dann Paste benutzen,dann Bephanten ..dann erst mal gar nix ..dann xylocaingel ..und nun wieder posterikorte in verbindung mit dem xylocaingel..dazu Schmerztropfen Novalgin 3x 20 Tropfen ..Vom Arzt im KH bekam ich dann für den Juckreiz noch mal Tavegil aufgeschrieben ,die Pillen bringen aber überhaupt nix ..
Es nervt einfach nur ,wenn dieses jucken nicht wäre ,würde ich sagen ich wäre gesund und hätte nix ..Sorry aber wie gesagt ich bin eigentlich sehr positiv eingestellt ..ich bin ja auch mit der Diagnose sehr positiv umgegangen ..Weder in Tränen ausgebrochen noch sonstiges ,weil ich gut darauf vorbereitet wurde ,von meinem Doc.Das ist eben ein besonderes Vertrauensverhältnis ..denn er ist auch der behandelnde Arzt meiner Tochter (die hat seid 2008 ) Morbus Crohn und erst durch ihn ist meine Tochter erfolgreich operiert worden und seid dem Beschwerde frei ..
Ich drücke dir für deine bevorstehende Therapie ganz fest die Daumen und das Du alles gut wegsteckst ..
Hallo Ilona,
vielen Dank für's Daumendrücken. Ich hoffe für dich, dass sich das mit deinen Schmerzen bald legt. Dass du dich von der Krebsdiagnose nicht runterziehen lässt ist ja auch sehr positiv.
Ich wünsche dir ebenfalls für deine RCT alles Gute und dass sich die Nebenwirkungen in erträglichen Grenzen halten (oder erst gar nicht auftreten).
Viele liebe Grüße
Susi
wolfsherz10
25.04.2014, 15:31
Hallo Susi,
nun gehts ja bald los. Ich drücke die Daumen für möglichst wenig NW. Ich bin nach der ersten Ladung gestern noch NW-frei. Abwarten was da noch so kommt. LG wolfsherz:winke:
Hallo Marlene,
danke für die guten Wünsche. Ich hoffe, bei dir bleibt's auch so gut wie bis jetzt.
Viele liebe Grüße
Susi
PeterBoe
15.08.2014, 08:25
Hallo, Susi,
habe eben erst zufällig Deine lieben Wünsche auf meiner Profilseite gesehen; da schaue ich recht selten drauf.
Danke dafür und nach Verdopplung derselben sende ich Dir dieselben.
Hast länger nichts mehr geschrieben in Deinem Thread?
Wie kommst Du mit Deiner Behandlung klar?
Kannst Dich auch mal per PN melden, wenn Du das grosse Publikum gerade nicht so brauchen kannst.
Mir geht es weiterhin gut. Diese Woche nehme ich meinen Prostata-Restkrebs in Angriff und mache einen Termin beim Urologen; wahrscheinlich werde ich da auch nicht um eine OP herumkommen. Dazu such ich mir dann wieder einen Chirurgie-Virtuosen, damit ich hinterher nicht in Windeln rumlaufen muss.
Daumendrück für Dich, für mich und für uns alle
Peter
Hallo Peter,
danke für Deine guten Wünsche. Ich habe bis jetzt nicht mehr geschrieben, weil bei mir alles "im grünen Bereich" ist. Ich habe 31 x Bestrahlung und gleichzeitig 24-Std-Chemo hinter mich gebracht. Wie Du hatte ich keine nenneswerte Nebenwirkungen (außer Dauer-Durchfall).
Heute habe ich meine 2.te Chemo-Woche beendet. Jetzt habe ich 3 Wochen Pause, und dann nochmal 2 Runden (immer 1 Woche Chemo, 3 Wochen Pause).
Mitte Oktober bin ich dann normalerweise fertig.
Die Nebenwirkungen stellen sich so ab Mittwoch ein mit leichter Übelkeit, Durchfall, ab und zu Erbrechen, und ein metallischer Geschmack im Mund. Ist aber alles auszuhalten. Ab Montag wird's dann immer besser und ich kann wieder richtig essen.
Für deine bevorstehende OP wünsche ich Dir alles Gute. Ich hoffe, dass Du einen sehr guten Arzt findest, der Dich operiert. Wir alle hier wissen ja, wieviel davon abhängt, dass man einen erfahrenen Chirurgen hat.
Also, nochmal alles Gute für Dich und natürlich auch für alle anderen, die das lesen.
Liebe Grüße von Susi
PeterBoe
27.08.2014, 11:39
Danke für die guten Wünsche: sie haben wohl gewirkt, denn auch meine doofe Prostata ist nach wie vor im grünen Bereich geblieben. Es war wohl nur die Vorsicht, dass mein Onkologe mich hingeschickt hat.
Ja, bei mir war das mit den Nebenwirkungen ganz ähnlich; nach drei Tagen habe ich etwas gemerkt, zwei tage etwas damit herumlaboriert und dann ging es wieder aufwärts.
Das war das Wichtigste: nie vergessen, dass es wieder aufwärts geht!
LG an alle
Peter
wolfsherz10
27.08.2014, 13:37
@ all!
Schön dass es euch soweit recht gut geht. Ich lese hier immer von den Dauerdurchfällen, von denen alle glauben diese kämen von den Bestrahlungen. Ich kann das nicht so recht glauben, da ich keine Bestrahlungen hatte. Ende März war meine OP, aber Dauerdurchfälle habe ich bis heute. Ist nur mit Loperamid einigermaßen im Schach zu halten. Mir wurde erklärt, auch die fehlende Gallenblase trägt dazu bei und natürlich die ca. 40cm des nun nicht mehr vorhandenen Dickdarms. Muß ich aber nochmal nachhaken wie das eventuell eingedämmt werden kann.
@Peter,
gratuliere zu den positiven Ergebnissen, bezügl. Prostata.
Wünsche allen max.Erfolge und LG wolfsherz:)
Hallo Peter,
das sind ja sehr gute Neuigkeiten. Aber was heißt "im grünen Bereich"? Musst du jetzt doch nicht operiert werden? Ist der Prostata-Krebs durch die Bestrahlung ganz weg oder nur geschrumpft?
Liebe Grüße von Susi
PeterBoe
28.08.2014, 16:36
Hi, Sudaka,
grüner Bereich = keine OP nötig.
Im Detail: der entsprechende Tumormarker PSA war vor der Behandlung 15,8
(fünfzehn-komma-acht) und ist jetzt bei 0,35-0,38 stabil und weit weg vom Grenzwert 4,0.
Bei der Bestrahlung ist der Tumor ordentlich verschrumpelt worden (Kommentar meines Onkologen: "sehr schön") und hat sich davon (hurra!) bis jetzt nicht "erholt". Vielleicht hat auch die für den Darm gedachte Chemo zusätzlich geholfen.
Der andere Marker (CEA) ist ebenfalls ganz weit unten.
Nun aber auch zum Thema Dauerdurchfälle.
Mir fehlen die letzten knapp 30 cm, also der Mastdarm, der normalerweise dafür sorgt, dass der Stuhlgang eingedickt wird. Man sollte also meinen, dass bei mir jetzt weich/breiig das Thema ist oder sogar Durchfälle. Aber ganz im Gegenteil, bei mir ist es eher umgekehrt: wenn ich mal vergesse das Movicol zu nehmen, dann merke ich das gleich und es dauert einen Tag oder mehr bis alles wieder normal ist.
Scheinbar kommt man so oder so nicht darum herum, irgendein ausgleichendes Mittel zu nehmen.
In diesem Sinne, kommt alle -so oder so- gut zu Po**e :lach:
Peter
Hi Peter,
klasse, dass nichts mehr gemacht werden muss. Hoffentlich hast du für immer Ruhe. In welchen Abständen werden deine Werte überwacht, ob das mit dem Prostata-Ca auch so gut bleibt?
Und zum Thema Durchfall: Den habe ich nur noch in der Chemo-Woche. Den ständigen Durchfall hatte ich nur während der Bestrahlungszeit, danach hat sich eigentlich alles relativ rasch wieder beruhigt. Es ist fast wie früher vor der OP, obwohl mir 20 cm Darm entfernt wurde (die Hälfte des Mastdarms und ein Stück davor).
Wenn ich hier lese, was die anderen nach OP und Bestrahlung oder Chemo für Beschweden haben, habe ich ziemlich viel Glück gehabt bisher.
Allerdings hatte ich die 3 Jahre vor meiner Zöliakie-Diagnose fast dauernd Durchfall :(, war auch nicht immer schön. Das hat sich erst beruhigt, seit ich mich glutenfrei ernähre.
Allerdings machen mir seit der Bestrahlung mehrmals täglich (und leider auch bei Nacht) Hitzewallungen vom Feinsten zu schaffen :shocked:. Ich wurde ja praktisch von heute auf morgen in die Wechseljahre katapultiert.
Wünsche allen eine beschwerdenfreie Nacht und guten :schlaf:.
Liebe Grüße von Susi
PeterBoe
29.08.2014, 15:35
Hallo, Susi,
Das mit Deinen Hitzewallungen ist aber komisch. In die Wechseljahre "katapultiert" werden kann frau doch (soweit ich dummer Mann ;o) das verstehe) nur mit einer heftigen OP?
Dass die Bestrahlung so eine Auswirkung haben soll, kann ich mir eigentlich nicht vorstellen.
Was wohl vorstellbar ist, dass Deine Hormonproduzenten bei der Bestrahlung etwas in Mitleidenschaft gezogen werden, aber soweit ich weiss, erholen die sich einige Zeit danach auch wieder.
Vielleicht wäre bis dahin eine Hormon-Substitution sinnvoll?
Na ja, Hauptsache Du kommst insgesamt klar.
Nun, und ob bei mir "nichts mehr gemacht werden muss", das weiss ja keiner.
Und mal ganz ehrlich gesagt: ich denke dass entweder der Darm-, der Prostata- oder auch irgend ein anderer Schweinehund sich nochmal bei mir melden kann; ich bin ja mit 63 noch jung und ansonsten soweit fit dass ich lange genug leben werde, um nochmal mit Krebs in Kontakt zu kommen.
Das ist bloss eine Wahrscheinlichkeitsrechnung.
Aber früher, vor 100 Jahren, konnten die Leute bloss deshalb keinen Krebs bekommen, weil sie vorher schon an Krankheiten gestorben sind, die heute nur marginal sind.
Ich habe die innere Einstellung gewonnen, dass ich mich nicht verängstigen lasse. Ich weiss ja vom Leben und Sterben meiner Frau was auf einen zukommen kann, ich habe danach auch ein bischen davon am eigenen Leib durchgemacht und es schreckt mich nicht mehr.
Wenn's kommt, dann kommt's und dann hätte ich heute etwa (und zwar sehr viel besser!) doppelt so lange gelebt wie mein Vater, der 1957 mit 32 vom Infarkt hinweggerafft wurde, bloss weil man damals Null Ahnung hatte wie man das behandelt. Heute hängt an jeder zweiten Ecke ein Defibrillator herum und jeder Idiot könnte den problemlos bedienen; ich hab jedenfalls mal so eine Unterweisung mitgemacht.
Schaut Dich bloss mal um und Du findest überall Leute, die aussehen wie das blühende Leben und dann ganz nebenbei bemerken, dass sie ihren zweiten oder gar dritten Herzinfarkt hinter sich haben.
Ich habe ja zudem auch beruflich mit Arzneimitteln zu tun und ich lese z.B. die einschlägige Fachliteratur, wo immer wieder von neuen Fortschritten bei der Krebsbehandlung berichtet wird.
Und ich habe gesehen (bei meiner Frau auch ganz persönlich), dass die Behandlungsmöglichkeiten selbst am Ende immer besser werden und dass sich heute eigentlich niemand mehr vor einem schmerzvollen Sterben fürchten muss.
Und schliesslich habe ich mein Leben rückblickend betrachtet und mich gefragt, wozu ich eigentlich lebe oder eines Tages gelebt haben werde. Was ich da gesehen habe, hat mich stolz und glücklich gemacht: ein eigenes und vier Stiefkinder gross gezogen, die mich alle heute als ihren wirklichen Vater verstehen, vier Enkel, Haus gekauft, die Welt gesehen Europa vom Mittelmeer bis zum Polarkreis, Amerika, China, naher Osten, erfolgreich im Beruf, nach dem Tod meiner Frau wieder eine tolle Frau geheiratet ..... was soll denn da eigentlich noch fehlen? Die Millionen? Angela Jolie in meinem Bett?
Jetzt sehe ich meinem weiteren Leben und sogar dem Lebensende recht gelassen entgegen.
Und so machen mir auch meine halbjährlichen Nachsorgetermine keine Angst mehr. Im Gegenteil: jeder Termin bestätigt mir doch, dass ich es wieder einmal ein gutes Stück weiter geschafft habe. Na super! Aber natürlich haben meine Frau und ich das am Mittwoch-Abend mit einem schönen Essen gefeiert!
Ja, ja, der Peter mit seiner ganz eigenen Lebensphilosophie!
Bei dem ist das sprichwörtliche Glas nicht nur halbvoll, sondern kann auch viertel-, achtel- oder sechzehntelvoll sein.
:D
LG
Peter
Hallo Peter durch die Bestrahlung werden die Eierstoecke kaputt gemacht und man kommt in die Wechseljahre bei mir dasselbe. Helfen nur Hormone. Unfruchtbar, keine Periode etc.
Hallo Peter,
aber noch ein paar (oder gerne auch viele) schöne Jährchen wären doch auch ganz schön. :D
Ich habe eine ähnliche Einstellung wie du, wenn nochmal was kommt, dann ist es eben so. In dem Fall muss man schauen, wie es am besten weitergeht. Aber ich denke, wenn man halbjährlich durchgecheckt wird ist es noch früh genug, um eine weitere Behandlung zu starten.
Wegen der Hitzewellen: Wie Nalal01 schon schrieb, sind (so der Onkologe) spätestens nach der 4.ten Bestrahlung des kleinen Beckens die Eierstöcke verkokelt und die Gebärmutter ist auch in Mitleidenschaft gezogen. Bei mir ist das ja nicht weiter schlimm, weil ich schon 50 Jahre alt bin und früher oder später sowieso in die Wechseljahre gekommen wäre. Nur der Übergang wäre vermutlich etwas sanfter gewesen. Also nachts, das ist schon hart. Ich wache alle 2 - 3 Stunden schweißgebadet auf und kann dann nur schwer wieder einschlafen, tagsüber geht es eigentlich. Vor allem: Schwitzen ist etwas ganz Neues für mich, mir ist eigentlich immer kalt und ich friere meistens, auch im Sommer (außer ab ca. 27 Grad Außentemperatur :lach2:).
Viele liebe Grüße an alle :)
Susi
Ich habe beim Frauenarzt den Hormonestatus messen lassen und habe dann andere Hormone bekommen nun bin ich ohne Hitzewallungen die kamen sonst stündlich.
PeterBoe
01.09.2014, 13:59
Danke, Ladies, für die Aufklärung.
Ich hab ja keine Eierstöcke und daher bin ich diesbezüglich wohl etwas ahnungslos gewesen ;o).
Mit etwas Nachdenken hätte ich eigentlich selber auch darauf kommen müssen: warum haben die nämlich während meiner Bestrahlungen mein Pendent zu Euren Eierstöcken immer mit der Bleischürze abgeschirmt?
Aber was mich wieder mal zum Nachdenken bringt ist dass Susi sagt, ihr sei eigentlich immer kalt und sie friere meistens. Genau dasselbe sagte damals meine Frau auch.
Viele Naturheilkundler sprechen in diesem Zusammenhang davon, dass die Krebse sich bei leicht erniedrigten Körpertemperatur besonders "wohl fühlen".
Dagegen wird dann oft Mistelextrakt gespritzt, der die Körpertemperatur etwas erhöht ("leichtes künstliches Fieber").
Ich meine mich daran zu erinnern, dass das sogar während einer Chemo hilft, wo man normalerweise nicht so viel künstlich am Immunsystem herumpushen soll. Gleichzeitig hilft das auch ein bischen gegen die sonstigen Nebenwirkungen.
Man/frau kann ja mal seinen/ihren Arzt fragen.
Also dann, bis dann
LG
Peter
Hi Peter,
das mit der Misteltherapie habe ich meinen Onkologen schon gefragt. Er meinte, wenn man die macht, sollte dies vor der Chemo schon angefangen haben und nicht während der Chemo. Das wäre dann kontraproduktiv. Aber vorher wusste ich ja nicht, dass das so schlimm wird mit den Hitzewellen. Und Hormone will ich nicht nehmen, weil ich mal gelesen habe, dass diese evtl. das Brustkrebsrisiko steigern. Werde aber alles noch mit meinem Gynäkologen besprechen.
Was das ständige Frieren anbelangt: 60 kg bei 172 cm Körpergröße, Blutdruck 90/65 und HB-Wert seltenst im zweistelligen Bereich, das ist die einfache Erklärung hierfür sagt der Doc :D.
Viele liebe Grüße von Susi
Hallo alle zusammen,
ich bin seit Freitag fertig mit der Chemo!!!! :prost: Soweit geht's mir gut und Mitte Dezember habe ich bereits den ersten Nachsorgetermin. CT war auch in Ordnung, nur alles noch geschwollen und verdickt von den Bestrahlungen.
Gestern war ich beim Gyn und habe was Pflanzliches bekommen wegen der Hitzewellen. Naja, wäre schön, wenn's hilft...... Hormone will ich nicht nehmen. Innen habe ich anscheinend ziemlich viele narbige Verwachsungen :rotenase:, aber der Gyn sagt, das kann noch besser werden mit der Zeit. Im Januar soll ich wieder kommen.
Ich wollte mich noch bei allen bedanken, die mir am Anfang meiner Diagnose so toll geholfen haben mit ihren Ratschlägen.
Jetzt, wo ich (hoffentlich) alles hinter mir habe, kann ich sagen, dass es nicht so schlimm war, wie ich befürchtet hatte, aber es war auch kein Spaziergang.
Ich wünsche Euch alles Gute.
Viele liebe Grüße von Susi :)
Hallo miteinander,
hatte gestern meine erste Nachsorge. Alles bestens laut dem Onko-Doc. :prost: (Thorax röntgen, Abdomensono, CEA, Lymphknoten, alles o. B.)
Am Freitag muss ich noch in die Radio-Onko wegen eventueller Strahlenschäden. Werde da mal ansprechen, dass es mir seit ein paar Wochen in den Becken- und Hüftknochen zieht. Richtige Schmerzen sind das nicht, aber es ist auch nicht so richtig gut. War das bei euch auch so?
Und diese elenden Hitzewellen werden auch nicht besser, obwohl ich fleißig mein pflanzliches Mittel nehme (inzwischen schon 8 Wochen). Da verbessert sich leider gar nichts. Wache jede Nacht mindestens 3 x schweißgebadet auf. :augendreh Tagsüber kann ich damit leben.
Naja, sonst wird es mir zu wohl.:shy:
Ich wünsche euch alles Gute.
LG Susi
vBulletin® v3.8.7, Copyright ©2000-2025, vBulletin Solutions, Inc.