Haustiere nach Stammzellentherapie weggeben?

[mausy75]

:eek: Mein Vater (64) hat Knochenkrebs, nach mehreren Chemoblocks, bekommt er gerade in Leipzig seine eigenen neuaufgebauten Stammzellen wiedereingesetzt . Er sagt jetzt, dass wenn er in 3 Wochen wieder nach Hause kommt, wir unseren Hund (aus Tierheim 4 Jahre) und unsere Katze(11 Jahre) weggeben müssen. Es müsste nur etwas geputzt werden, und er würde mit Mundschutz rumlaufen. Wir wohnen aber auf dem Dorf und unsere Tiere sind stets bei uns im Haus. Müssen wir wirklich beide weggeben? Meine Mutti ist total unglücklich. Wir wollen ihm gerne helfen, dass es ihm wieder besser geht, aber gibt es den keine anderen Möglichkeiten? Muss man nicht nach so einen schweren Eingriff erst mal zu Reha? Man kann doch die Tiere nicht einfach so abschieben!

[Susanne13]

Sorry, aber haben die Haustiere bei euch einen höheren Stellenwert wie der Vater bzw Ehemann????
Und auch wenn gleich anschließend eine Reha angeordnet werden würde, spätestens 3 Wochen später wäre der Vater ja auch wieder zu Hause.

Besteht evt die Möglichkeit Hund und Katze bei Nachbarn abzugeben?

[mausy75]

Hallo,
die haben bei uns schon so einen Stellenwert wie ein normales Famlienmitglied.
Aber es konnte uns bisher noch niemand bestätigen, dass andere das auch machen mussten. Er hat es nur gesagt. Die Keime, Bakterien, Haare uä. sind ja trotzdem überall in den Teppichen, Möbeln. Wir haben zusätzlich schon seit 10Jahren meine durch Schlaganfall gelämte bettlägeriche Oma und eine 5 jähriges Mädchen im Haus.

[Katzenmama6]

Hallo mausy75,

ich kann euch sehr gut verstehen.
Meine beiden Katzen (aus dem Tierheim) haben auch den Stellenwert von Familienmitgliedern bei mir und ich habe sie trotz einer Katzenhaarallergie, die erst einige Zeit nach dem Einzug der beiden Fellbündel, bei mir festgestellt wurde, nicht weggegeben.
Natürlich kann man meine Allergie nicht mit der Situation eures Vaters vergleichen.
Erkundigt euch doch nochmal ganz ausführlich bei den behandelnden Ärzten bevor ihr eine Entscheidung treffen müsst. Vielleicht hat euer Vater etwas falsch verstanden.

Viele Grüße.
Katzenmama6

[Susanne13]

Bei meiner Freundin ihren Mann, mussten nicht nur die Haustiere abgegeben werden, sondern auch alle Pflanzen im Haus.
Die Wohnung bzw Haus musste nicht nur " etwas geputzt " werden, sondern desinfiziert werden. Und zwar immer! Alle Staub und Keimfänger mussten auch entfernt werden.
Ist bei den Arztgesprächen niemand von euch mit anwesend?? Ich würde das alles auf alle Fälle abklären, bevor er nach Hause kommt.

[Jana32]

Spricht doch nochmal mit dem Arzt, aber bald!

In der Broschüre "Leben nach der Knochenmarkzransplantation" stehen sehr viele Regeln, deren Einhaltung wichtig ist. Es wird z.b. dazu geraten Teppiche zu entfernen, da man diese nicht nass wischen kann. Man sollte auch nicht mehrere Tage ein Gurkenglas o.a. offen stehen haben, sondern den Inhalt nach dem Offnen verbrauchen. Usw.

Erkundige dich doch nach Tierpaten. (Hfreich könnte es sein, wenn du weiter für alle Kosten die Tiere betreffend, aufkommst.

[mausy75]

Hallo,
natürlich würden wir für alle anfallenden Kosten unserer Haustiere aufkommen.
Das mit den Teppichen heißt ja, dass wir alle Teppiche im Haus erneuern müssten uä. Davon hat mein Vater aber nicht gesprochen. Er sagte nur, etwas putzen, was aber mit der Weggabe der Haustiere nicht zusammenpasst.

[Cecil]

Hallo, mausy75,

es wäre vielleicht ganz gut, wenn Deine Mutter beim Entlassungsgespräch mit dabei sein und nachfragen könnte. Jede Transplantationsstation hat eine andere Sicht der Dinge. Das zeigt sich schon bei der Transplantation selbst.
Es macht außerdem einen gewissen Unterschied, dass Dein Vater keine fremden, sondern seine eigenen Stammzellen zurückerhält. Dadurch sollte er sich hoffentlich schnell erholen und diese ganze Phase nicht so lange dauern.

Wir haben unter anderem die Blumentöpfe in den Hausflur gestellt. Schimmel ist insgesamt ein großes Problem. Eine nur kurze Zeit habe ich selbst keine Hausarbeit übernommen und deutlich länger keine Arbeiten im Garten gemacht. Meine Wäsche (Kleidung, Betten, Handtücher) habe ich anfänglich öfter als der Rest der Familie gewechselt.

Hinsichtlich Böden blieb alles so, wie es war. Das Problem mit Tieren stellte sich uns nicht.

Alles Gute für Deinen Vater!

[simi1]

Hallo Mausy,

wir wollten unserer Tochter nach dem ersten Leukämierezidiv und Überstehen der SZT ihren sehnlichen Wunsch nach einem Haustier erfüllen. Von den Ärzten wurde damals von Kleintieren und Vögeln abgeraten, ein Hund fand jedoch die Zustimmung der Docs.

Nach der zweiten SZT hatten wir große Sorge, dass unser vierbeiniges Familienmitglied vielleicht doch wieder ausziehen muss. Für unsere Tochter wäre dies der Super-Gau gewesen, aber es gab glücklicherweise nur einige Verhaltensregeln:

Hund regelmäßig entwurmen und Impfungen aktuell halten.
Beim geringsten Anzeichen einer möglichen Erkrankung dem Tierarzt vorstellen.
Hund hält sich nicht im Schlafzimmer und schon gar nicht im Bett des Patienten auf.
Nicht küssen oder zu körpernah kuscheln.
Im ersten halben Jahr nach SZT nach jedem Streicheln Händedesinfektion durchführen.


Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig helfen. Zum Thema Katzen kann ich leider keine Erfahrungswerte beisteuern.

Herzliche Grüße
Simi

[Viki]

Schau mal im link auf S. 37 und 38.
http://www.leukaemie-hilfe.de/broschuerenangebot.html?&no_cache=1&tx_drblob_pi1[downloadUid]=629

und hier auf S. 24
http://www.klinikum.uni-muenchen.de/Medizinische-Klinik-und-Poliklinik-III/download/inhalt/kmt/information_nach-kmt.pdf

Es werden tatsächlich unterschiedliche Empfehlungen abgegeben.

Alles Gute
Viki

[gilda2007]

Ich denke, das sollte man mit den behandelten Ärzten klären. Die haben ja auch noch mögliche Vorerkrankungen, den akuten Zustand des Patienten und vieles mehr im Blick.

[mausy75]

Danke für die netten Nachrichten. Haben uns schon weiter geholfen. Mutti konnte heute noch nicht mit der Ärztin reden, aber morgen. Dann kann sie jetzt schon gezieltere Fragen stellen.
Mein Vater hat heute die Stammzellen erhalten, er denkt das er am 28.04.14 nach Hause kommt und es ihm super geht. Aber wir denken, dass er erstmal wieder langsam gesunden/aufgebaut werden muss. ich glaube er stellt sich das zu leicht vor, bzw. er will sich wahrscheinlich nicht wirklich damit abfinden.

[wolfsherz10]

Hallo,
ein guter Freund hat COPD und Asthma. auch er sollte die Katzen abschaffen,wegen der Haare(reine Wohnungstiere).Er tat es nicht, die beiden dürfen nur nicht mehr ins Schlafzimmer und nur im Wohnzimmer gibt es noch einen kleinen Teppich. Es klappt alles gut. LG

[Jana32]

Soeben las ich eine Privatnachricht einer User in, die meinte, dass Äußerungen wie ich sie gemacht hätte, nur von einem Menschen kommen könnten, der Tiere nicht leiden kann. HM, ich bin eine große Tierfreundin, aber ich würde mich um eine Pflegestelle für meine Haustiere kümmern, bevor ich in nicht unerheblichen Maße meine Gesundheit oder gar mein Leben unnötig gefährden würde.

Besagte Userin wollte auch nicht in den Austausch gehen, sondern teilte mir mit eine eventuelle Antwort direkt zu löschen. Daher war es mir wichtig, mal mitzuteilen, dass ich keine Tierhasserin bin.......im Gegenteil.

[gilda2007]

Och je, da muss man in einem Krebsforum versichern, dass man keine Tierhasserin ist. :confused: Da würde ich die Userin, der Tierliebe so wichtig ist, doch gerne fragen, ob sie auch Menschenliebhaberin ist. Das ist nämlich "auch" wichtig. :cool3:

[Susanne13]

Jana, die nette " Userin " hat mich auch angeschrieben mit ähnlichen Text, wie du ihn beschreibst.
Sie äußerte auch, das sie ihre Angehörigen lieber im Krankenhaus belassen würde bzw. sie einweisen lassen würde, wenn sie sich entscheiden müsste, ob Mensch oder Tier.

Ohne Worte.........

[Jana32]

Ich habe mir schon gedacht, dass ich nicht die einzige Adressatin für diese Nachricht bin.

Ich habe ja nicht vorgeschlagen, die Tiere im Wald auszusetzen, sondern sich um eine Pflegestelle zu bemühen!

Damit beschäftigt habe ich mich, da einer Freundin (mit Hund) auch eine Knochenmarktransplantation bevorsteht....noch kann sie aufgeschoben werden und ein Spender wurde zum Glück schnell gefunden. Wir haben lange gebraucht, um alles zu lesen, was sie im folgenden Jahr alles beachten muss. Um den Hund kümmert sich in der folgenden Zeit ihre Schwiegermutter.

Einen schönen Abend!

Jana

[simi1]

Guten Abend zusammen,

zu solchen PNs fällt mir nichts sein. Manchmal bleibt nur Kopfschütteln.

Zum Thema "Hund nach SZT" möchte ich mich jedoch gerne nochmals äußern, in der Hoffnung, dass es eventuell hilfreich sein kann.

Wenn man alleine - auch mehrere Stunden am Tag - mit dem Hund ist, dann würde ich ebenfalls zu einer Pflegestelle raten. Ebenso bei beengten Wohnverhältnissen. Denn es ist ganz klar ein ordentlicher Aufwand, den man mit Patient UND Hund in einem Haushalt betreiben muss. Putzen, waschen, Türen schließen, aufpassen, desinfizieren usw. usw.

Ich war zu dieser Zeit ganztägig zuhause, wir haben Haus mit Garten und unser Hund war der große Seelentröster unserer Tochter. Wir haben deshalb alles getan, dass sowohl unser Kind wohlbehalten durch diese schwere Zeit kommt, als auch der Hund nicht zu sehr vernachlässigt wird. Aber es ist wirklich ein ständiges Achtgeben und mit viel Arbeit verbunden.

Herzliche Grüße
Simi

[mausy75]

Hallo an Alle,
wir haben inzwischen eine Ärztin gesprochen. sie sagte, wir müssen Hund und Katze nicht weggeben, aber einiges beachten.
- Darf nicht bei ihm im SZ schlafen
- Spazieren gehen alleine ist zu kraftanstrengend
- Erstmal nur eine gründliche Reinigung der Räume
- bei Kontakt mit den Tieren, anschließend Händewaschen, desinfizieren
- nicht selber Autofahren
- Menschenansammlungen meiden
- einiges bei der Ernährung beachten
...
Er bekommt auch eine Reha, macht die Sozialarbeiterin.

Wir dürfen ihn doch dort besuchen, er hatte nein gesagt, das es nicht geht.

Wir sind jetzt glücklich, dass wir unsere Haustiere nicht zur Zeit abgeben müssen. mein Vater hängt auch am Hund, er war fast den ganzen Tag mit ihm zusammen.

Auch meine kleine Tochter(5) freut sich, es wäre schon sehr schwer für alle gewesen.

Wir danken allen die uns mit ihren Antworten weitergeholfen haben und wünschen allen frohe Ostern und viel Kraft und Freude auch weiterhin.

[Ilona 2010]

Ich denke, dass mit Tieren und einer Krebserkrankung wird total unterschiedlich gehandhabt.
Einer Familie wurde geraten, den Hund sofort abzugeben.
Wir haben gefragt, und uns wurde gesagt, was schon vor der Erkrankung da war, kennt das Immunsystem...kann also bleiben. Nur nichts Neues anschaffen.
Meine Tochter hat auch Hochdosischemo bekommen und ihre eigenen Stammzellen. Unsere Tiere waren auf jeden Fall auch Therapie für sie.
Schlussendlich muss das jeder für sich selber entscheiden. Die Ärzte werden immer die sichere Seite wählen, es sei denn, sie haben selber Tiere.:)

[Wangi]

Ich denke auch wenn sie selber Tiere haben würden sie den sichereren Weg wählen und ich auch.
Habe immer Hunde gehabt und geliebt, aber wenn es um mein Leben oder um das meiner Kinder usw. gehen würde, würden die Tiere zurück stehen müssen. Natürlich würde ich darauf gucken dass sie es gut haben und sie nicht einfach abschieben. Ich würde aber auf keinen Fall das Glück meiner Tiere über das Leben meiner Lieben stellen

[ulrike78]

danke für diesen thread.
auch wir sind gerade am "überlegen" was mit unserem kater (5) ist wenn mein mann nach seiner KMT nach hause kommt.

ich wollte ihn erstmal die ersten wochen in eine katzenpension geben, die kennt er eh aus dem urlaub.und wenn mein mann aus der reha kommt müssen wir eben sehr gründlich sein.

ich hoffe auch sehr das das klappt.denn auch mir ist der kater sehr nah, aber natürlich steht mein mann an erster stelle....

trotzdem ist es auch für uns angehörige schlimm alles aufgeben zu müsssen:cry:

lg ulrike

[Cecil]

Hallo,
Du meintest sicher eine AHB unmittelbar nach SZT.
Die Meinungen gehen da auseinander, auch bei den Ärzten. Ich hätte mich nicht in der Lage gesehen und wollte es auch nicht. Ich bin dann erst später zu einer REHA-Kur gefahren.

[ulrike78]

@cecil
eine ahb muss ja direkt erfolgen, diese lehnt mein mann wie letztes jahr ab....
es wird dann denke ich doch auf reha hinauslaufen....und wir wollen im august wenn alles klappt eine woche in den urlaub fahren...:rolleyes:
die ärtzte meinten sie geben sich mühe:smiley1:

katze...ach ich habe gestern noch so andere sachen gelesen, topfpflanzen, ernährung.......
mein mann meint...erstmal abwarten und nicht verrückt machen lassen....

leicht gesagt:augendreh

lg ulrike

[Cecil]

Da hast Du schon richtig gelesen. Aber auch das ist machbar.

[ulrike78]

@cecil
ich finds eh erschreckend das jeder arzt ,jede klinik was anderes rät:(
letztes jahr in der reha waren ca 12 transplantierte...und jeder hatte ne andere "lebens"empfehlung:augendreh

[ulrike78]

schweren herzens habe ich unseren timmi am we nun weggeben,
zum glück konnte ihn eine gute freundin von mir im 200km entfernten dörfchen bei dresden aufnehmen.

bin trotzdem tieftraurig, immerhin war er mein "baby" und ich habe ihn seit 5jahren.:embarasse

lg ulrike

[mausy75]

Hallo,
also mein Papa hat jetzt vom Arzt günes Licht bekommen, das er wieder alles darf. Wir sind alle so froh das es so gut geklappt hat.
Er war froh darüber, das wir Hund und Katze nicht weggegeben hatten, das tat ihm gut. Wir waren manchmal auch zusammen spazieren.
Kein Mundschutz, alles essen, alles machen, Freunde treffen, Umarmungen, mit Hund spazieren, Katze streicheln...
Er hat alles sehr gut überstanden. Die Haare und Bart wachsen auch wieder, was ihn sehr froh macht.
Er mäht Rasen, streicht den Zaun, er macht wieder alles selber.
Wir hatten unseren Hund und Katze da behalten, nur eben bei uns in die Zimmer schlafen lassen. Waren selber spazieren.
Er ist Diabetiker und muss sich 5x tgl spritzen. Durch die Medikament, hat aber etwas mit dem Insulin nicht geklappt, er hatte ständig, trotz Kontrolle, Unterzucker. Er ist da zum Arzt und hat neues Insulin bekommen, erst seit Juni 2014 in Apotheken erhältlich, damit klappte es besser.
Danke nochmals für die vielen Tipps und Ratschläge. Es hat uns sehr geholfen.