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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : nicht erkrankt - Gentest - Fragen


homunkulus
29.05.2014, 19:06
Hallo,

ich bin neu hier, habe schon viel gelesen, aber mich doch nicht in so vielen Beiträgen wiederfinden können.

Ich bin Mitte Dreißig und gesund :) In meiner Familie kam gehäuft Krebs vor, mütterlicherseits sind alle weiblichen Verwandten die älter sind als ich, bereits an Brustkrebs gestorben (Oma, deren Schwester, meine Tante und zuletzt meine Mutter) - mein Vater starb vor langer Zeit schon an Hautkrebs. Meine noch lebenden weiblichen Verwandten sind alle wesentlich jünger als ich und gesund.

Meine Frauenärztin erzählte mir von der Möglichkeit dieser Gentestung, sagte aber, das sei schwierig, weil ja alle Erkrankten schon tot sind.

Sie würde mich nach Köln überweisen. Ich wohne etwa in der Mitte zwischen Köln und Heidelberg.

Ich habe recht große Hemmungen was den Test angeht, kann aber nicht genau erklären warum und bräuchte dahingehen auf jeden Fall Beratung. In meinem Umfeld ist das kein gerngesehenes Thema, die meisten finden "den Hype um das Gen" übertrieben und werfen z.B. Angelina Jolie Panikmache vor. Ich habe immer das Gefühl, ich bin die einzige, die sie gut verstehen kann?
Es ist noch nicht lange her, dass meine Mutter verstarb, das Thema ist noch sehr belastet für mich.

Also konkret:
wer von Euch hat sich testen lassen ohne selbst erkrankt zu sein?
Wer hatte bei der Testung keine lebenden erkrankten Verwandten mehr?

Ich würde mich sehr über Antworten freuen.
Danke!

Schnecke14
29.05.2014, 19:21
Hallo,
Dann schau mal hier
http://www.krebs-kompass.org/showthread.php?t=62902
Lg
Schnecke

Primavera
01.06.2014, 22:50
Hallo homunkulus

deine Situation kommt mir sehr bekannt vor - auch ich gesund, mit weiblichen Verwandten mütterlicherseits in den Generationen über mir, welche bereits an Brust- oder Eierstockkrebs verstorben sind.

so habe ich mich vor ein paar Jahren mit 39 entschieden, mich auf Mutationen in den beiden Genen BRCA1 und 2 testen zu lassen - ohne lebende Indexpatientin. Zuvor hatte ich die Krankenakte meiner Mutter besorgt, welche eine solche Mutation vermuten liess. Die Testung dauerte ein paar Monate, da nicht klar war, wo genau auf den grossen Genen nachgeschaut werden musste, und kostete einige tausend Sfr - die vorherige Überprüfung der Krankenkasse und Einholung einer Kostengutsprache empfiehlt sich deshalb.

schliesslich hat man bei mir tatsächlich eine pathogene BRCA1-Genmutation gefunden, weshalb ich mich anschliessend prophylaktischer OP's unterzogen habe (Mastektomie, Ovarektomie). Ich bin sehr froh darüber, auch wenn es sehr einschneidend war.

Gute Entscheidfindung und liebe Grüsse

Primavera