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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kribbeln in den Händen nach Chemo


surewhiz
09.06.2014, 16:20
ich habe eine frage: meine mutter erhält zurzeit eine chemotherapie. ich glaube, es ist die 5FU. Ihre Diagnaose lautet Cup-Syndrom und sie wird auf Darm- bzw. Ovarkarzinom therapiert, weil man nicht mehr sagen kann, woher der Primäre Tumor kam.

Sie ist jetzt in der 3ten Runde und macht jeweils 2 oder 3 Zyklen hintereinander und hat dann einige Zeit Pause. Jetzt hat sie geäussert, dass sie Kribbeln in den Händen verspürt und ihr Arzt hat erklärt, dass es Nervenschädigungen sind, die irrevasibel sind.

Hat jemand Erfahrung damit? Mich macht das ziemlich fertig, weil sie geäussert hat, sie können sich wohl in Zukunft nicht mehr selber versorgen und sie möchte in ein Heim gehen.

wolfsherz10
09.06.2014, 17:49
Hallo,
ich kann nicht verstehen weshalb der Arzt so eine Aussage macht. Bei den meisten lässt dieses Kribbeln wieder nach oder verschwindet sogar ganz, kann aber länger daueren. 5FU ist zumindest beteiligt, ich habe auch noch die Kälteempfindlichkeit in Händen und Füßen dabei, lässt aber schon in der Chemopause wieder nach. Ich denke mal deine Mom soll sich nicht verrückt machen lassen und abwarten. LG wolfherz:pftroest:

gilda2007
09.06.2014, 21:17
Hm, es hört sich so an, als sei das eine Schlussfolgerung, die Deine Mutter selbst gezogen hat. Ich kenne das von meiner: Sie hört, das wird nie wieder besser, und schon geht das Kopfkino los und am Ende ist sie gleich im Heim. Das sind dann diffuse Ängste und die Hoffnung, dass es eine "Vorbereitung" sei, wenn man sich das immer wieder selbst sagt.

Selbst wenn die Polyneuropathie nicht mehr weg geht, kenne ich zwar viele Frauen, die eingeschränkt sind, aber alle können sich selbst versorgen, gehen oft wieder arbeiten oder haben noch kleine Kinder.

Glaube39
11.06.2014, 18:38
Hallo , mein Mann bekommt seit 1 1/2 Chemo, natürlich immer mit Pausen , schon nach der zweiten begann begann auch das Kribbeln in den Händen, zur dritten hatten wir schon die Empfehlung , Seelen, Vitamin D, E und B zu nehmen, dadurch hatten sich alle Nebenwirkungen verringert auch das kribbeln in den Händen. Alles gute für euch....Gruß Glaube

jane67
13.06.2014, 08:08
Guten Morgen,

hatte 2011 die gleiche Chemo. Hatte auch das Kribbeln und Kältegefühl in den Händen und Füßen. Das Kältegefühl geht eigentlich schon in den Chemopausen wieder weg. Das Kribbeln in den Händen hatte ich direkt nach der Chemo nicht mehr. Bei mir merkte ich noch lange die Nervenschädigung in den Füßen. Ein wenig wie wenn man auf Watte läuft. Ist aber fast ganz verschwunden. Was meiner Meinung nach super geholfen hat war so ein Stangerbad (ich hoffe es heißt so bzw. wird so geschrieben). Das habe ich in der Kur gemacht. Ist aber wirklich nichts schlimmes. Damit kann man gut leben.

Mit Seelen wäre ich vorsichtig....mein Onkologe hat mir davon abgeraten und mittlerweile gibt es auch Studien die sich ganz klar gegen Seelen aussprechen.

LG Jane

surewhiz
14.06.2014, 08:49
Vielen Dank euch allen für eure Antworten. Ich muss noch mal genau nachfragen, wann genau sie das Kribbeln hat. Ich weiss, das es ein Hand-Fuss-Syndrom gibt, bin mir aber nicht sicher, ob meine Mom genau das meint.

Ich habe auf der Krebsinformationswebsite einen Artikel zu Spätfolgen gelesen und da steht tatsächlich sowas als Spätfolge drin.

Aber gut, ich werde mich jetzt erstmal nicht verrückt machen. Meine Mutter macht das bisher alles ganz prima, sie ist 79 Jahre alt! Man merkt aber schon, dass sie sich quasi bereit macht für den Moment, wo sie für immer die Augen zu machen wird. Haus aufräumen, Sachen weggeben .... und vielleicht gehört die Idee mit dem Heim auch dazu :augendreh:

waldi5o
14.06.2014, 12:13
Man merkt aber schon, dass sie sich quasi bereit macht für den Moment, wo sie für immer die Augen zu machen wird. Haus aufräumen, Sachen weggeben .... und vielleicht gehört die Idee mit dem Heim auch dazu

Liebe Surewhiz,
ich habe mal eben von Dir zitiert.
Ich bin zwar erst 64 J. alt, aber Krebs ist nun mal eine Krankheit, die tödlich enden kann.
Ich bin auch am Aufräumen und Sortieren. Patientenverfügung und solche Sachen. Auch das regel ich. Auch die Stelle im Friedwald, neben meinem Mann ist gekauft.
Laß sie das ruhig alles regeln. Das heißt ja nicht, daß sie morgen schon geht.
Aber man fühlt sich einfach besser, wenn alles geregelt ist.
Ich habe mit meinen Kindern gesprochen und sie kennen meine letzten Wünsche.
Ich wünsche Deiner Mama alles Gute und noch viele Jahre.
Liebe Grüße
Waltraud

Glaube39
14.06.2014, 13:46
Ich bewundere starke Menschen wie Sie, die ihr Leben, leben, alles regeln und das Leben genießen , ich meine das beste daraus machen. Wir alle haben unsere Zeit, die einen leider mit einem schlimmen Leidensweg. Ich Wünsche ihnen allen, das sie ihre Kraft behalten und noch eine ganz lange lebenswerte Zeit hier auf Erden haben werden. Den Angehörigen Wünsche ich genauso viel Kraft und einen sehr lange schöne Zeit mit ihren Angehörigen .....
Ich habe immer Angst um meinen an Krebserkrankten Mann. Erst nachdem mir klar wurde, das meine Zeit noch viel kürzer sein kann , zum Beispiel durch einen Unfall, Herzinfakt oder, oder, kann ich das leben wieder ein Stück leichter nehmen. Und hoffe auch auf eine lange gemeinsame Zeit. Liebe Grüße von Glaube

surewhiz
27.06.2014, 10:31
Liebe Surewhiz,
ich habe mal eben von Dir zitiert.
Ich bin zwar erst 64 J. alt, aber Krebs ist nun mal eine Krankheit, die tödlich enden kann.
Ich bin auch am Aufräumen und Sortieren. Patientenverfügung und solche Sachen. Auch das regel ich. Auch die Stelle im Friedwald, neben meinem Mann ist gekauft.
Laß sie das ruhig alles regeln. Das heißt ja nicht, daß sie morgen schon geht.
Aber man fühlt sich einfach besser, wenn alles geregelt ist.
Ich habe mit meinen Kindern gesprochen und sie kennen meine letzten Wünsche.
Ich wünsche Deiner Mama alles Gute und noch viele Jahre.
Liebe Grüße
Waltraud

wow ... meinen respekt ... mein eigenes leben war nicht immer ein spaziergang, was das leben einem manchmal abverlangt, ist schon heftig .... zum glück geht es aber immer irgendwie weiter ....

meine mutter wird wohl nicht mehr so viel zeit haben. sie hat schon die blumen ausgewählt, musik ausgesucht, anzeige geschrieben, grabstelle ist in arbeit .... die aktuelle chemo hat sie schier aus den latschen gehauen und sie hat rein körperlich nicht mehr viel, um sich dem entgegenzusetzen ....

ich fahre jetzt nächste woche zu ihr (wohne 1000 km entfernt) ... ich glaube, das wird hart ....