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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Neu hier- Endometriumkarzinom, 40 Jahre jung


Hexlein73
30.01.2014, 09:44
Liebe Userinnen hier, ich bin neu angemeldet.

Ich möchte mich gern austauschen mit Frauen, die ebenfalls relativ jung an einem Endometriumkarzinom erkrankt sind.
Ich bin derzeit 40 Jahre jung und wurde im Frühling 2013 deswegen operiert, also vor ca. 8 Monaten.
Ich hatte PT1a, G1, keine Folgebehandlung, beide Eierstöcke und Gebärmutter wurden entnommen.
Die Erkrankung wurde zufällig entdeckt, weil ich wegen starker Blutungen eine Abrasio machen ließ, also total überraschend und schockartig für mich.

Leider habe ich vielfältige gesundheitliche Probleme nach dieser OP, und was es sehr schwierig macht, ist, dass ich keine Hormonersatztherapie erhalte.
Denn natürlich war ich weit entfernt von Wechsel und Co.
Am allermeisten zu schaffen macht mir der Ausfall meines Sexuallebens bzw. Sexualempfindens.:weinen:

Wie gehts euch so mit dieser Erkrankung und den OP-Folgen, insbesonders wenn ihr noch jung seid?
ich würde mich sehr über einen Austausch freuen, denn ich fühle mich sehr alleine mit meiner Erkrankung und meinem Zustand nach der OP.

Aprilissa
30.01.2014, 10:33
Hexilein,
Das tut mir leid für dich! Ich habe zwar eine andere Erkrankung, aber ich kann mir vorstellen, nachfühlen kann, wie du dich fühlst.
Ich bin gerade nach der Menopause und versuche eine GB-Entfernung zu vermeiden.
Ob es klappt, weiß ich noch nicht.

Eine Freundin, die deine Sorgen, Empfindungen nicht ernst nimmt? Ist sie dann eine Freundin oder hat sie selber Angst in ähnlicher Situation zu kommen?

Rede mit deinem FA über die Sexualität und suche dir einen Onkotherapeuten.
LG

Hexlein73
30.01.2014, 10:44
Hallo Aprillissa,
warum soll eine Gebärmutterentfernung gemacht werden bei dir?
Das allein wär ja nicht so schlimm, aber wenn auch die Eierstöcke beide genommen werden, erleidet man natürlich einen Hormonkollaps.

Mit meiner FÄ hab ich schon drüber geredet.
Sie meinte, das liegt sicher an meiner hormonellen Situation, es wurde ein Status gemacht, und natürlich liegt alles darnieder, was ja ganz klar ist, weil die Organe ja weg sind.
Mein Testosteronwert liegt bei 0,01. Und dieses Testosteron wär wichtig für Sexualität.
Das Problem wär, meinte sie, dass auch Testosteron im Körper zu Östrogenen umgewandelt wird.

Aprilissa
30.01.2014, 13:50
Sexualität hat sehr viel mit Kopf zu tun, vor allem die weibliche.
Deshalb wäre eine entsprechende Therapie gut.

Ich habe Gebärmutterhalskrebs im Frühstadium.

Hexlein73
30.01.2014, 14:13
Der Kopf ist ja willig.
Er würde sozusagen so gern wollen.
Aber mein Fleisch reagiert nicht mehr.:eek:
Meine (früheren) erogenen Zonen- keine Antwort mehr bei Berührungen.
z.b. an der Brust.
Kein erregender Blutfluss mehr in die unteren Regionen, kein Kribbeln, keine angenehmen "Schwellungen".
Ganz zu schweigen vom Feuchtwerden. Es "tut sich nix". Ich bleib kalt wie ein Fisch. Und das ist erstens schlimm für mich selbst und zweitens auch für den Partner.
(wobei ich körperliche Nähe genießen kann, aber das ersetzt kein Sexualempfinden)

Entschuldige bitte die offenen Worte.

Ich bin ja schon seit ein paar Monaten in Therapie, das Reden hilft mir zwar schon, aber meine sexuellen Gefühle und auch körperlichen Reaktionen wie Lust, Begehren, Erregung sind dadurch nicht wiedergekommen, in keinster Weise.

Vielleicht bin ich auch zu ungeduldig, und 8 Monate sind zu kurz, um wieder was fühlen zu können?
Der Gedanke, dass das nun einfach weggegangen ist und ev. nich tmehr wiederkehrt, hat was ganz Schlimmes für mich. Eine Art Identitätsverlust irgendwie, weil mir meine Sexualität immer wichtig war und ich immer sehr ausgelebt hab.

Und bisher hatte ich nie Probleme in dieser Hinsicht. Erst seit meiner Erkrankung und der Op.

Aprilissa
30.01.2014, 14:36
Hexilein,
Deine offene Worte sind wichtig und richtig.
Sexualität in einer Partnerschaft ist eine Säule der Kommunikation. Klar, wenn die Beziehung stimmt, gibts es ausgleichmöglichkeiten. Nichtsdestotrotz verändert es die Partnerschaft, deshalb würde ich allesausprobieren. du bist noch so jung!!!

Mehr per PN wenn du möchtest :)

Hexlein73
30.01.2014, 20:25
du bist noch so jung!!!
Das ist ja das Schlimme dran.
Ich hab das Gefühl, mir musste das viel zu früh "gekappt" werden.
Das war der Preis für mein Weiterleben.
Und dieser Preis ist extrem hoch für mich.
Vielleicht wär es nicht so schmerzhaft, wär mir das 15 oder 20 Jahre später passiert wäe. Ich weiß es nicht.
Dan hätt ich ev. weniger das Gefühl, das noch gar nicht "ausgelebt" zu haben.
Ich war ja mitten in den "besten Jahren" diesbezüglich.

Ich muss mich jetzt um meine Tochter kümmern, die Arme, sie hat: Regelschmerzen:aerger:

wincon
03.02.2014, 18:34
Hallo,ich hatte meine Op 2012 es wurde gebärmutter,eileiter beide u.1 1/2 Eierstock weg,gebärmutterhals und mund ebenfalls weg. Letztes Jahr im Oktober hatte ich einen Tumor direkt an der Op naht. Scheidentrockenheit hatte ich nur tage nach de rop da sie mich ja gespült hatten aber nun ist das wieder ok.Sexuelle lust hat sich nichts geändert bei mir aber ich hab angst das es weh tun könnte aber die Ultraschall Untersuchungen halte ich ja auch aus.
Ich bin 33 Jahre,wenn Du magst können wir uns gerne aus tauschen.
Lg

Paula13
04.02.2014, 16:24
Hallo Hexlein,
Mein Fall ist zwar etwas anders gelagert als Deiner, aber da ich auch noch mit dem Folgen meine OP zu tun habe, möchte ich mich hier gern einklinken.
Ich hatte (habe?😳) Gebärmutterhalskrebs und wurde im November 2013 operiert. Mir wurde "nur" die Gebärmutter entfernt.
Aufgrund zweier sich anschließender Entzündungen hat sich mein Gesundungsprozess dann verzögert.
Was mein sexuelles Empfinden anbelangt...das ist schon vorhanden und mein Freund und ich hatten da inzwischen auch schon Annäherungsversuche.
Allerdings noch keinen Geschlechtsverkehr. Ich muss zugeben, dass ich davor irgendwie Angst habe, was irrational ist, da gynäkologische Untersuchungen da kein Problem darstellen. Aber auch mein Freund hat ein Problem damit. Er sagt, er könne das noch nicht...das macht es mir nicht leichter.
Zudem fühle ich mich so unattraktiv (auch bedingt durch ein Lymphödem, welche objektiv sicher nicht so schlimm ist, mich aber belastet) und unweiblich.
Tja, besser kann ich das grad nicht beschreiben.
Ich würde mich allerdings über Antwort von Dir (oder jeder die sich angesprochen fühlt) freuen, gern per PN.
Viele Grüße
Paula

Hexlein73
13.06.2014, 17:02
Hallo ihr Lieben,

meine OP (Total-OP wegen Endometriumkarzinom) ist jetzt 1 Jahr her, und in der letzten Zeit geht mir die Kraft aus.

Ich hatte nach der OP einen Ferritinwert von 11 und bekam Eiseninfusionen, danach, im Jänner, waren die Werte endlich wieder im Normalbereich.

Meine Gyn meinte, dass ich so müde und kraftlos wär, könnte daran liegen.

Stimmte aber nicht, denn jetzt ist diesbezüglich alles ok.

Ich bin wie ausgelutscht. Wie wenn mir die Kraft ausrinnen würd.
Ich bin natürlich wieder berufstätig (das ist finanziell einfach notwendig) , ich hab Familie zu versorgen, Haushalt usw.

Am Nachmittag, wenn ich von der Arbeit heimfahre, bin ich fertig und sitze in der U-Bahn und muss kämpfen, dass ich nicht einschlafe.
Ich muss mich oft hinlegen danach. Dabei arbeite ich gar nicht mehr Vollzeit!
Und dann muss natürlich noch sowas wie Haushalt und Co gemacht werden.
Arztbesuche sind zu tätigen.
Für mein Sportprogramm, das sooo wichtig wär für mich (Osteoporosegefahr, Gewicht unter Kontrolle halten) hab ich dann kaum mehr Kraft.

Ich kenne sowas nicht, und direkt nach der OP war das gar nciht so ausgeprägt.

Ich schlafe auch nicht mehr richtig tief.
Schlaf zwar ein, aber die Qualität hat gelitten.
Das hab ich seit der OP. Es ist ein leichter Schlaf geworden, und das mir, die ich ja immer wie ein Murmeltier gepennt hab.

Wie kann das sein, dass ich umso kraftloser und antriebsloser werd, je länger die Scheiße zurückliegt?

Liebe Frauen mit Total-OP, die seither ohne Hormonersatz ihr Leben fristen müssen, habt ihr das auch?

Ich bin jetzt 41 Jahre alt und fühle mich wie 80.
Ich steh mitten im Leben, mit Berufstätigkeit usw. Das geht einfach nicht zusammen.
Die Knochen tun mir weh, und ich bin schlapp, schlapp, schlapp.
Meine Konzentration ist dahin, ich mache vermehrt Fehler im Job.

Ich schaffe meinen Alltag so nicht mehr, zusätzlich zu all den anderen Nebenwirkungen der OP, aber ich kann weder meinen Job noch meine Familie "weggeben", um zu "entrümpeln".

Oh Mann, heut hatte ich noch dazu ein CT und mir tut mein Arm ganz fürchterlich weh von der Kontrastmittelspritze.
In der Küche stapelt sich die Arbeit und ich bin sooo antriebslos.

Landleben
13.06.2014, 17:49
Hallo Hexlein 73 !

Dich hat es aber erwischt, tut mir sehr leid.

Hatte vor über 4 Jahren eine Total GB OP, 6 Bestrahlungen, habe nie Hormone genommen.
Traue mich gar nicht schreiben,aber mir ist es vom Anfang an, bis auf etwas ziehen der OP Narbe, gut gegangen, auch nach 4 Jahren keine Probleme. Bin weder müder gewesen als vorher und sonst auch keine Nachwirkungen.Das Einzige,nach den Bestrahlungen, einige Wochen später,lag ich 3 Tage in Bett mit Schüttelfrost und Schweißausbrüchen,ist aber von der Wirkung der Bestrahlungen ausgegangen.

Aber vergleichen kann ich mich mit Dir nicht, bin zu dieser Zeit schon in Pension gewesen und hatte und habe keine Verpflichtungen für andere Familienangehörige. Die Belastung bei Dir ist schon groß, was sagt denn Dein Arzt dazu ?

LG
Landleben

Hexlein73
13.06.2014, 18:11
hallo Landleben,

die Gyn vermutete eben, dass der Eisenmangel mit schuld wär.
Der Eisenmangel ist jetzt behoben.

Eventuell mute ich mir auch "zuviel" zu, aber auch an We bin ich so darnieder.
Wie wenn mir der Stecker gezogen worden wär.

Die Schilddrüse (TSH) ist grenzwertig, aber noch ok.

Wie alt warst du bei der OP?

Landleben
13.06.2014, 18:49
Ich war 62 Jahre , immer gesund und dann dass.............



LG
Landleben

Julalila
14.06.2014, 17:33
Hallo Hexlein,

evtl. könnte das auch an der Schilddrüse liegen, die macht auch solche Sachen. Lass doch mal die Schilddrüsenwerte überprüfen.

Hexlein73
16.06.2014, 11:33
julalila,

das TSH ist grenzwertig, aber noch im Normbereich.
T3 und T4 wurden nie untersucht, weil das TSH im Normbereich ist.

Bisher hatte ich nie Probleme mit der Schilddrüse.

Aber das heißt ja nichts, ich hab nach dieser OP leider viele gesundheitliche Probleme, die ich vorher nie hatte, sondern die auf einen Schlag nach der OP auftraten.

Nic1978
16.06.2014, 12:42
Hallo,

Google mal Fatiqe Syndrom.

Vielleicht kommst du damit weiter.
Gruss,
Nic

Hexlein73
01.07.2014, 09:13
Liebe Userinnen hier, an denen auch eine Totaloperation vorgenommen wurde:

Ich hab zunehmend Knochen- und Gelenkschmerzen, auch Morgensteifigkeit plagt mich sehr. Ich stakse herum wie eine alte Frau.

Mein Schmerzmittelverbrauch ist sehr in die Höhe gegangen, so arg, dass mein Magen bereits "jammert".

Nach sportlicher Betätigung ist es auch sehr ausgeprägt, besonders in den Hüften. Nein, ich mach keinen Höchstleistungssport.

Und irgendwie erkenn ich meinen Körper nicht wieder, er ist Anfang 40, aber er fühlt sich an wie 80 oder noch schlimmer :(

Außerdem wachsen mir zunehmend Haare an Oberlippe und Kinn/Hals, dafür verlier ich sie noch immer am Oberkopf.

Werd ich nun zum alten Mann oder wie?

Ich steh doch noch mitten im Berufsleben, und ich werd immer weniger leistungsfähig. Das ist ganz schlimm für mich.

Mittlwerweile hab ich noch dazu innerhalb von 2 Monaten 4 kg zugenommen, obwohl (!) ich wahnsinnig bewusst esse und mich auch (unter Schmerzen) bewege. Sehr frustrierend. Wenn ich mich nicht so sehr zügeln würde beim Essen, nicht auszudenken, wahrscheinlich hätt ich schon 15 kg mehr oder so.

Im September muss ich wieder zu meiner 1/4-jährlichen Onkokontrolle, ich weiß nicht, ist das alles "normal" nach einer Totaloperation und dem dementsprechenden Hormonausfall?
Man hat mir vor der OP zwar gesagt, dass "eine vorübergehende Lebensqualitätsminderung" auftreten könnte, aber die OP ist mehr als ein Jahr her und ich bekomme mehr und mehr körperliche Probleme und auch Schmerzen, dabei sollte es doch besser werden!!? Das sagten mir zumindest alle "das wird wieder besser mit der Zeit".

Heut bin ich verzweifelt, weil mein Körper schlapp macht.

Oder muss ich mir Sorgen machen wegen des Karzinoms?

Ich war im Mai bei meiner Gyn- alles ok.
Außerdem hatte ich ein CT- alles unauffällig.
Auch eine große Blutuntersuchung ergab nix Auffälliges in diese Richtung.

Waldhotel
01.07.2014, 10:05
Ja, ich habe auch solche Gelenkschmerzen, dass ich schon an Knochenmetas denke, viele sagen sie haben nichts, das glaube ich nicht ganz den der Hormonhaushalt kommt ja sehr durcheinander. am 8. Juli habe ich FA termin und ich werde es erneut ansprechen, glaube aber den Ärzten IST das ziemlich egal, zugenommen habe ich auch trotz Homtrainer der einigermaßen hilft, aber ich bin überhaupt nicht mehr leistungsfähig, sind gerade in Italien und kann nicht viel gehen, mein Mann schaut traurig durch die Gegend! Nehme Teufelskralle ein und reibe mich Ei , nicht mal Massagen helfen, geschweige den Laymphdrainagen.
bin froh, dass Du auch zu diesem Thema geschrieben hast und hoffe, es melden sich mehr Damen!
GLG
Waldhotel :megaphon:

Hexlein73
01.07.2014, 10:11
Wie kann es den Ärzten egal sein, wenn ihre Patientinnen Schmerzen haben und die Lebensqualität dadurch beeinträchtigt ist, frag ich mich?

Ja, das mit der Leistungsfähigkeit find ich sehr traurig.
Erschreckend.
Und das Allerärgste ist, dass ja jeder erwartet, dass frau nachher wieder "funktioniert". Besonders wenn man im Beruf steht, Familie zu versorgen hat usw.
Aber das ist leider nicht mehr so, und niemand versteht das.
Weil, ich wurde ja "geheilt" mit der OP.

Waldhotel
04.07.2014, 11:44
Leider hat sich keine der Damen gemeldet wegen Gelenkschmerzen, schade das können doch nicht nur wir zwei haben in diesem großen Forum, hätte mich gerne ausgetauscht!
Waldhotel
:confused::boese:

nenee
04.07.2014, 12:57
Ich bin nun schon so lange hier angemeldet, lese mit, ueber meine Erkrankung und Beschwerden zu schreiben ist nicht ganz so mein Ding. Aber dieses Thema hat mich monatelang auch betroffen, habe die Schmerzen nun aber recht gut im Griff.

Nach meiner OP 2011 (als "gesund" entlassen), Rezidiv im Feb. 2012 folgte anschliessend Chemo mit nachfolgender Aromasineinnahme. Seitdem ging es mir von Tag zu Tag schlechter. Ich hatte Muskel-, Gelenk- und Nervenschmerzen, meine Finger begannen, steif zu werden. Jeden Morgen dauerte es etwas laenger, bis die Schmerzen etwas nachliessen. Ich begann, ueber entsprechende lindernde Medikamente zu lesen, fuehlte mich aber durch die beschriebenen Nebenwirkungen abgeschreckt.

Dann kam mir ein Zufall zu Hilfe. Im (Norwegischen) Fernsehen lief ein Beitrag ueber LDN-Naltrexon im Zusammenhang mit Linderung fuer MS-Patienten. Weiterhin sollte es gegen Fatigue helfen ( leider nicht bei mir ). Da dieses Medikament ein off-label Medikament ist, weswegen viele Aerzte sich (angeblich?) weigern, es zu verschreiben, habe ich mich erst einmal sehr intensiv im Internet informiert, um meinem Arzt gegenueber argumentieren zu koennen. Als ich mit ihm darueber sprach, lachte er nur und meinte, es gaebe keine Wundermittel, aber er waere bereit, es mir versuchsweise zu verschreiben.

Dafuer bin ich sehr dankbar. Fuer mich ist es aber ein Wundermittel geworden, denn bis auf gelegentliche vernachlaessigbar leichte Gelenksteife in den Fingern habe ich keinerlei Schmerzen mehr und ich kann mich wesentlich besser bewegen als vor der Tabletteneinnahme.

Fuer mich ich besonders wichtig, dass die Tabletten keinerlei Nebenwirkungen haben. Das LDN-Naltrexon ist nicht zu verwechseln mit dem eigentlichen Naltrexon,das fuer andere Indikationen eingesetzt wird.

Inzwischen hat mein Arzt das Medikament noch weiteren 3 Patienten versuchsweise verschrieben, die sich ebenfalls auf Grund der TV-Sendung an ihn gewandt hatten. Einer berichtete ueber den gleichen Erfolg wie ich, einer war sich zu der Zeit noch nicht sicher, ob es tatsaechlich wirkt und einer meinte, er habe keine Verbesserungen gespuert.

Waldhotel
04.07.2014, 18:45
Liebe nenee,
Vielen Dank , dass du dich gemeldet hast werde mich auch über dieses Mittel informieren, denn bei starken Schmerzen die ich habe versucht man alles!
Wie alt bist Du? Warst Du schon im Wechsel bei Deiner Krebs OP , was war Dein Rezidiv?
Wäre lieb, wenn Du nochmal antwortest , gerne auch über PN.
Waldhotel
:rotier2::winke:

nenee
07.07.2014, 09:48
Zu NDL Naltrexon moechte ich noch sagen, dass die Dosis in 3 Etappen, nach Absprache mit dem Arzt, gesteigert wird und dass kein Gewoehnungseffekt eintritt, so dass die Dosis immer gleich bleibt. Hier muss ich das Medikament privat bezahlen. Ob in Deutschland die Kasse uebernimmt, weiss ich nicht. Ich denke aber, dass sie die Kosten nicht traegt, da es sich um ein Medikament handelt, das fuer diese Indikation keine klinischen Versuchsreihen durchlaufen hat, sich dies auch nicht mehr lohnt, weil der Patentschutz bereits seit vielen Jahren abgelaufen ist. Hier kosten 100 Tabletten umgerechnet ca. 43€. In D werden sie moeglicherweise preiswerter sein.

Ich bin 58 und hatte meine Wechseljahre schon lange hinter mir, als ich dann ploetzlich wieder Blutungen bekam. Nach der OP im Oktober 2011 bekam ich keine weitere Behandlung, keine Medis, weil es angeblich nicht noetig war. Das Rezidiv im Februar 2012 aeusserte sich erneut in Form von Blutungen. Ob es tatsaechlich ein Rezidiv war, was die Aerzte (zum Eigenschutz?) behaupten oder ob der Krebs nie ganz weg war, wie meine Krebskrankenschwester behauptet,......wer weiss? Es ist muessig, sich im Nachhinein darueber Gedanken zu machen. Jedenfalls wurden bei den nachfolgenden Untersuchungen auch 2 Lymphdruesenmetastasen festgestellt und dass der Krebs hormonpositiv war, was wohl bei der OP nicht getestet wurde.

Was mich hier beim Lesen immer wieder erstaunt, ist, wie umfassend ihr in der Nachsorge untersucht und betreut werdet. Habe letztens irgendwo was von " kleiner und beim naechsten Mal grosser Untersuchung" gelesen. Hier muss ich um alles betteln. Gerade mal Ultraschall ist vorgesehen, CTs routinemaessig nie, Reha gibt es hier nicht und wenn ich nicht damit klar komme, dass ab sofort die Abstaende zwischen meinen Untersuchungen 6 Monate betragen, muss ich eine Zusatzuntersuchung aus eigener Tasche bezahlen.

Waldhotel
07.07.2014, 10:47
Ich erlebe aber dasselbe bei uns, ich war 61 als ich Blutungen bekam, hatte dann im April eine Ausschabung und da war lt. FA nichts, vier FA erkannten den Krebs nicht , nur auf mein Drängen und zwar dann direkt im Krankenhaus wurde Dez. 13 nochmal eine Ausschabung gemacht, da ich den ganzen Sommer Schmierblutungen hatte, der erst FA schmiß mich sogar aus der Praxis als ich die Unterlagen für eine Zweitmeinung holte. es war dann Gebärmutterkrebs und ich wurde am 28.1.14 operiert. Es wurden keine Laymphknoten entnommen eben nur die Op, ich bekam auch kein CT und kein Lunge röntgen . Und der Onkologe der mich operiert hat, sagt wortwörtlich wenn wir jetzt die Radiologen fragen wollen die Bestrahlungen er aber meint das es nicht nötig sei! ebenso wurde mir erklärt bei g1 entnimmt er keine Lymphknoten nicht mal den Wächterlymphknoten, da verlässt er sich auf die anschließende Laboruntersuchung .Und ich mußte ihm wohl glauben. Bei CT sagte er er setzt keiner Frau mit eine, g1 Stand einer 30fachen Strahlenbelastung aus nur zur Vorsorge.
Meine ganze Nachsorge bestand bis jetzt auch nur PAP Abstrich und Ultraschall, diverse Blutuntersuchungen mußte ich selber zahlen.
Morgen gehe ich ja zu der zweiten Nachsorge, werden sehen wS gemacht wird auch die Gelenkschmerzen werde ich ansprechen und falls der Fa nichts macht gehe ich zu meiner Hausärztin und weiter, aber viel Hoffnung habe ich da nicht!
Werde dann auch Deine Tabletten ansprechen, die Kasse zahlt sicher nicht, das heißt bei uns auch immer, ja aber das zahlt die Kasse nicht, also bei uns ist es auch nicht mehr so wie es mal war.
Melde mich wieder nach Untersuchung
Waldhotel

Hexlein73
07.07.2014, 11:53
Nenee, danke für den Hinweis!!!

Ich muss im September wieder zur Frauenärztin. Da werde ich das Medikament ansprechen. Ich denke nicht, dass das irgendjemand bezahlt, und mich macht das mittlerweile wütend, da wird eine Frau so krank, und nachher muss sie dann vieles aus eigener Tasche zahlen. Wie wenn das die Strafe wär, dass man krank wurde.

Ich weigere mich, mit Anfang 40 rumrennen zu müssen wie eine Frau, die 20 oder 30 Jahre älter ist als ich und die dementsprechende körperliche Probleme hat.
Und dauernd Schmerzmittel nehmen ist ja auch ein Wahnsinn, aber es bleibt nicht viel anderes übrig, denn ich bin ja noch komplett im Berufsleben und hab Famileipflichten, da muss man irgendwie weiter "funktionieren", auch wenn es einem schlecht geht und man Schmerzen hat.

Waldhotel
07.07.2014, 12:24
Ich kann Hexlein nur recht geben, mir geht es genauso mit dem dauernden selbst anteilsmäßig usw. bezahlen , sogar bei US mußte ich was drauflegen, da es ein besonderes US Gerät IST , obwohl ich ja den Krebsbefund habe.
Bei Komplementärmedizin muß ich sowieso alles bezahlen, wenn man das will. ebenso bei TCM und Akupunktur. Aber man versucht ja alles wenn man Schmerzen hat und bei den s.g. normalen Ärzten immer nicht für voll genommen wird. Auch haben sie keine Zeit und schieben auch schnell mal was auf das Gewicht, womit sie teilweise nicht so unrecht haben aber nur das ist es auch nicht, danach kommt gleich die Psyche , die Erfahrung habe ich immer wieder gemacht, so wirklich geholfen hat mir keiner!
Waldhotel

Hexlein73
07.07.2014, 13:24
ja, so ist es, man ist verzweifelt auf der Suche nach Hilfe und greift nach jedem Strohhalm, auch wenn man das eigenhtlich gar nicht bezahlen kann.

Auf das Gewicht zu schieben, das hör ich weniger, aber das mit der Psyche, das kenn ich!!!
Ich sag dann immer, na, im Hirn haben sie mich ja nicht operiert, sondern mir wurden die Geschlechtsorgane entfernt.

Wobei, wenn einer Frau von heut auf morgen alle Sexualhormone abgeschnitten werden, dann wirkt es leider auch aufs Gehirn/den Gefühlszustand irgendwie.

nenee
07.07.2014, 15:00
Liebe Waldhotel und Hexlein73,

@Waldhotel, das ist ja eine schreckliche Geschichte, die wuetend macht, die du von dir erzaehlst. Sie rueckt mein Bild von deutschen Aerzten wieder etwas zurecht, bzw. meine Aerzte hier sind dann vielleicht doch nicht ganz so schlecht wie ich befuerchtet hatte.

Um ein Ganzkoerper-CT haette ich sicher nicht so sehr gebettelt, wenn ich nicht die Metastasen gehabt haette. Meine Gynaekologin argumentierte genauso wie dein Arzt. Ich hielt aber dagegen und sagte, dass ich nichts zu verlieren habe und dass ich Gewissheit brauche, dass sich nicht in einem anderen Organ eine Metastase gebildet hat. Daraufhin habe ich es bekommen. Wenn der Arzt es anordnet, bekommt man es umsonst, bzw. ist anteilig in der Jahrespauschale mit drin, die ich privat bezahlen muss, bevor die Versicherung alle weitere Kosten uebernimmt. Aber auch sonst gebe ich sehr viel fuer Zusatzprodukte aus, bestimmt vieles voellig nutzlos.

Meine Gyn. hat "damals" auch nicht reagiert, als ich immer wieder von meinen diversen Schmerzen berichtete. Sie macht sich nur immer fleissig Notizen.

Im Moment geht es mir bis auf Fatigue, das ich einfach nicht in den Griff bekomme, gut. Ich weiss auch nicht, was ich dagegen effektiv tun kann. Mein Arzt meinte, ich solle geduldig sein. Das war ist, aber wie lange denn noch? Arbeiten gehen kann ich zur Zeit leider nicht. Ich bewundere jeden sehr, der das neben seiner Erkrankung und der psychischen Belastung schafft. Ich befuerchte, das wird auch nichts mehr. Ich habe schon Schwierigkeiten, meinen Haushalt zu organisieren. Etwas Schwimmen noch, alles weitere ist mir zu viel. Freunde treffen? Eine Qual, ich muss mich dazu zwingen.....

Ja, Hexlein73, ich verstehe dich sehr gut, wenn du schreibst, du fuehlst dich um so viele Jahre aelter als du bist. Bis zu meiner OP fuehlte ich mich gute 10 Jahre juenger als ich tatsaechlich war, war fit, habe gern gearbeitet, habe viel unternommen. Nach der OP war ich ein ganz anderer Mensch. An manchen Tagen fuehle ich mich wie eine 80-jaehrige.......
.
Ihr muesst damit rechnen, dass eure Aerzte das Medikament nicht kennen und sich evtl. erst einmal selbst informieren muessen, um was es sich handelt und dann entscheiden, ob sie es verschreiben.

Meine naechste Untersuchung ist voraussichtlich Ende November.

@Waldhotel: ich druecke dir ganz fest die Daumen fuer morgen, dass alles in Ordnung ist.

a0506d
29.07.2014, 11:02
Hallo,
ich hab mich heut erst registriert und bin ganz froh das ich was zu diesem Thema was gefunden habe.
Bei mir wurde der Gebärmutterkrebs anfang 2012 endeckt,danach OP,Chemo und Strahlentherapie und seit dem hab ich ständig Gelenk-Knochenschmerzen und Rückenschmerzen.
Für den Tipp bin ich dankbar und werd es mal ausprobieren,denn irgendwie hab ich auch keine Lust mit 41 rumzulaufen wie mit 80.

shinelightlikeadiamond
31.07.2014, 14:17
hallo,
ich hatte das auch, nach chemo und bestrahlung. man nennt es auch sekundäre gicht. nach einiger zeit kam dann ein unangenehmes kribbeln in den beinen dazu. aber es wird wieder besser bei mir. die schmerzen in den füßen waren vor allem nach dem aufstehen sehr arg, sind aber mittlerweile so gut wie veschwunden. kribbeln wird auch wieder besser.
ich versuche, viel in der frischen luft spazieren zu gehen, das einzig wirklich total lästige nach der krebsbehandlung ist nun noch das blut im stuhl und dass ich gewischtsmässig, wenn ich nicht aufpasse, auch zulegen würde.

wünsche euch alles gute und dass es auch wieder besser wird mit den beschwerden.

Hexlein73
28.08.2014, 11:24
Nun ist es fast 1 1/4 Jahre nach meiner OP, bei der alles entfernt wurde wegen Endometriumkarzinom.
Bisher tauchte in keinster Weise wieder irgendwas auf, gott sei Dank.
Ich geh brav alle 3 Monate zum (Ganzheits)Check.

Ich habe dafür einige andere gesundheitliche Probleme bekommen, die mir das Leben schwer machen.

Und: die Sexualität bzw. das Empfinden ist weiterhin am Boden.
Kein Gefühl mehr. Kein gar nichts mehr.
Ich hab weiterhin Geschlechtsverkehr mit meinem Mann, auch andere Arten von Sexualität, aber ich empfinde dabei nichts mehr.
Das war vor meiner OP nie so.

Es fühlt sich an wie, hm, Zähne putzen, oder dergleichen. Ich registriere eine Berührung, aber sonst nichts.
Für die Feuchtigkeit, die ja auch nicht mehr da ist, verwende ich praktisch täglich Zäpfchen und Cremes, dann tut es mir wenigstens nicht weh.

Ich hab mir zum "Training " ein Ei gekauft, um mich damit zu stimulieren, das brummt und ruckelt, aber es half in keinster Weise, wieder was zu fühlen.

Weiters hab ich (angeblich) gefäßerweiternde Gleitcremen ausprobiert, eine Riesensauerei, aber kein erwünschter Effekt.

Ich mache Beckenbodengymnastik.

Ansonsten das Übliche, viel Zeit gelassen, für gute Atmosphäre gesorgt, und was einem sonst noch einfällt.
Und halt alles getan, um den Kopf frei zu kriegen und nur zu fühlen.

Ich hab naiverweise gehofft, dass das "wieder irgendwie wird".
Viele haben mir das auch versichert.
Aber nun ist es doch schon einige Zeit her, und ich verspüre keine "Besserung", ich spüre gar nichts. Wann "wird das wieder"????
Meine Gyn meinte, dass es sicher auch damit zusammenhängt, dass bei der OP Nerven verletzt wurden, denn meien OP war ja keine "einfache" Gebärmutterentfernung samt Eierstöcken, sondern wurde wegen eines Karzinoms gemacht.
Da wird radikaler vorgegangen, meinte sie.
Und ob die Nerven sich je erholen, kann kein Mensch sagen.
Und dazu käme ja noch, dass ich keine Hormone mehr in mir hätte.
Diese Kombi wär wohl fatal für ein spürbares Sexualempfinden, meinte sie.
Mein Hirn hat das verstanden, mein Herz und meine Seele weinen.

Habt ihr Erfahrung mit Sexualtherapie?
Hat das einen Sinn in einem Fall wie meinem?
Kann ich was tun, aktiv, was mir noch nicht eingefallen ist?
(irgendjemand sprach mal von der Yoni Massage)

Dieses Thema treibt mich um, weil ich ja noch relativ jung bin.
Ja, es ist gut, dass bisher nix mehr "gefunden" wurde.
Nein, es ist nicht gut, dass dieser so menschliche Bereich sich nicht nur "verändert" hat, sondern praktisch ausgefallen ist. Das ist ein (großer) Unterschied.


Ihr seid hier die Fachfrauen!
Ich find es gut, dass man auch über solche Dinge in diesem Forum sprechen kann.
Verzeiht die direkte Wortwahl und die Offenheit. Es ist ein Tabu offenbar.

Mit Ärzten kann man das kaum.
Man fühlt sich so allein mit diesem Thema.
Und auch unverstanden, Freundinnen können gar nciht nachvollziehen, wie das "wichtig" sein kann. Schließlich hatte ich ja Krebs, der wär geheilt, da wär doch nachher "alles andere" egal.
(sie hatten nie Krebs, sie wissen nicht, dass grade dann nachher NICHT alles egal ist)

Wars früher für mcih ja auch nicht, es war einfach eine schöne Selbstverständlichkeit im Leben, eine Bereicherung und ein wichtiger Teil meiner/unserer Lebensqualität.
Aber wenn das einfach ausfällt, merkt man erst, wie beschissen sich das anfühlt.
Vielleicht fällt euch was ein, was ich noch nicht entdeckt habe.

naddel85
14.09.2014, 13:18
hallo ihr lieben!

bei mir wurde vor einem jahr gebährmutterhalskrebs festgestelltmit 28 jahren... ich hatte bereits einen über vier cm großen tumor. ich hatte eine wertheim-op mit anschl. chemo u bestrahlung über 6,5 wochen.. die ganze odysee ist nun über ein jahr her.. ich gehe wieder meinem "normalen" alltag nach. aber auch ich hatte starke gelenkschmerzen.. habe mich auch steif wie eine alte frau gefühlt. das aufstehen morgens war nicht sehr angenehm.. brauchte immer eine "anlaufphase" um in die gänge zu kommen. nun bekomme ich hormone und fühle mich seither wesentlich besser. ich arbeite im büro und merke, wenn ich lange gesessen habe, dass ich wieder recht steif bin. ich versuche mich daher regelmäßig zu bewegen/aufzustehen und etwas rumzulaufen. das hilft... ich mache zwei mal die woche arobic , auch das hat dazu beigetragen, dass ich mich wieder fitter fühle. aber auch ich habe zugenommen... ich hoffe , dass sich das auch wieder mit der zeit legt.. ich wünsche euch allen, dass ihr gesund und munter bleibt!!! glg

Hexlein73
19.11.2014, 14:48
Ich bin so traurig, denn meine Familie hat meine Erkrankung leider nicht gut "überlebt". Das wird immer mehr klar. Weihnachten kommt, und ich bin mir nicht sicher, ob es eines mit oder eines ohne meine Familie werden wird. 1,5 Jahre nach meiner Krankheit und OP.

Meine Tochter, mitten in der Pubertät, ist einfach nur mehr gemein zu mir. "dass du zur Hexe wirst, nachdem du Krebs hattest, konnte ja niemand ahnen" hat sie mir an den Kopf geworfen. Ja, ich bin nicht mehr die geduldige, kraftvolle, energievolle Mama, die ich mal war. Zu heftig sind die gesundheitlichen Folgen meiner OP. Ich bin oft am Ende meiner Kraft. Es ist ein täglicher Kampf. Und ich brauche alle Kraft für mich. Und sie sagte mir, ich hätte mich so verändert, ich wär eine andere. Und sie will die "alte Mama" wieder haben. Nur, die gibts nicht mehr.


Mit meinem Mann und mir gehts bergab, weil wir seit meiner OP viele Probleme haben. Und das nach 20 Jahren Zusammenleben und dem gemeinsamen Kind. Und einer guten Beziehung! Er versteht nicht, dass ich nicht wieder "so wie vorher bin", sondern leider plötzlich in vielen Dingen eingeschränkt. Für ihn ist die Sache "erledigt". Es ist ja alles weggeschnitten!!
Ich leide aber sehr an den OP Folgen, das ist für Außenstehende/Nichtbetroffene wohl schwer zu verstehen. Und das hat enorme Auswirkungen auf unser Familien- und Paarleben.
Wir haben große sexuelle Probleme aufgrund der Auswirkungen der OP, die unseren Alltag und unser Zusammenleben sehr beeinträchtigen. So eine Art Wechselwirkung und Teufelskreis. Er möchte keine Zärtlichkeiten mehr, weil "das endet eh immer nur gleich" (nämlich mit nichts). Wozu dann noch?


Ich spüre, dass meine/unsere Familie dieses Drama nicht überstehen wird.
Zuviel ist kaputt gegangen.
Es herrscht seit meiner Erkrankung eine latente Vorwurfsatmosphäre im Haus.
Wir streiten und streiten und streiten. So viel gestritten haben wir in den 20 Jahren vor meiner Erkrankung zusammen nicht wie jetzt!!! Und es wird nicht weniger, sondern mehr.
Weil: ich bin ja wieder "gesund". Und da muss der Mensch dann wieder "funktionieren". Nach sooo langer Zeit...Grade wenn man Familie hat. Und einen Job. Das kann ich aber nicht mehr. Und das ist unbegreiflich und nicht nachvollziehbar. Für mich, aber auch für meine Familie. Wegen "sowas"....(Arztzitat: das ist doch heilbar)

Einerseits denk ich mir, ich bete, dass es doch noch hält. Ich wär sonst ganz alleine.

Andererseits denk ich mir, meine Familie ist durch meine Erkrankung auch massiv betroffen, sie sind noch jung und gesund und ein Neuanfang für die zwei ohne mich wäre wohl schmerzhaft, aber möglich.
Ich denke, dass mein Mann wohl denkt: das tut man nicht, eine Frau, die Krebs hatte, zu verlassen. Auch wenn das Zusammenleben mit ihr seither scheiße ist. Er spricht nicht. (tat er eh noch nie, aber wir waren auch nie mit so was Argem konfrontiert)

Ach Scheiße.
Ich erinnere mich noch so an den Arzt, der mir die Diagnose unterbreitete: "Aber Frau Hexlein, das ist doch alles net so schlimm, Sie können geheilt werden".
Hat er DAS damit gemeint?

Wie gings euch mit euren Familien und Partnerschaften?
Hat vorher jemand mit ihnen gesprochen, was nachher mit der Frau und Mama anders sein wird? Was alles nicht mehr möglich sein wird? Und was demzufolge die ganze Familie trifft?
Mit meiner Familie hat niemand gesprochen, nicht ein Wort.


Ich suche Halt, Trost, Gewissheit, aber in meiner Familie, die mir "vorher" viel Kraft gab, kann ich sie nicht (mehr) finden seit meiner Erkrankung. :cry::cry:

Taziana
19.11.2014, 15:22
Es ist sicherlich sehr schwierig für dich und ich Leder raus wie verzweifelt du bist. Leider kann ich deine Situation überhaupt nicht beurteilen. Natürlich verstehe ich dich, wenn du sagst du leidest unter den Folgen der op, und auch wenn der Krebs weg ist, bist du nicht die selbe. Soetwas verändert Menschen sicherlich.
Aber wenn deine Familie mit dieser Veränderung nicht umgehen kann, weiß ich auch keinen Rat. Vielleicht meinen sie es nur gut, und meinen du sollst lieber nach vorne sehen, statt zu leiden. Was ich auch verstehen könnte (ich war auch nie erkrankt...).
Egal was passiert, sprich mit Ihnen. Setz dich mit Ihnen an einen Tisch und sage, was du zu sagen hast. Auch, dass du obwohl du wieder gesund bist einfach stärker unter den Folgen leidest, als sie dir zugestehen und dass du dir irre Unterstützung wünschst um wieder vollends auf die Beine zu kommen.
Bei solch emotionalen Themen schreibst du dir am besten einen Leitfaden zum Thema, damit dir kein Punkt flöten geht, im Eifer des gefechts... Aber bitte höre dir auch unvoreingenommen die andere Seite an. Denn ich glaube deine Tochter und dein Mann haben sich sehr gesorgt. ICh hab meine Mama diesen Sommer an den Krebs verloren und ich litt die komplette Krankheit unter der Angst, sie zu verlieren, oder dass sie diese schrecklichen Schmerzen ertragen muss und die Nebenwirkungen der chemo. Ich glaube nicht, dass das deinen lieben am A... vorbei ging.
Ich hoffe, ihr schafft das! Ich wünsche die ganz viel Glück!
Tazi!

Krabbe76
19.11.2014, 15:49
Liebes Hexilein,

leider weiß ich grade nicht was ich dazu sagen soll. Deine Worte machen mich wirklich sehr traurig (bitte versteh das jetzt aber nicht als Vorwurf!!!).

Ich möchte dich grade einfach nur in den Arm nehmen und drücken!! :knuddel:

lg
Krabbe

Line1967
20.11.2014, 00:20
Liebes Hexelein, es macht mich auch grad sehr traurig, was du durchmachen musst, da ich es auch am eigenen Leib erfahren habe. Allerdings war es die Zeit als ich in der Therapiephase steckte und mich nur auf mich konzentrierte bzw. auch nur dafür die Kraft hatte. Es wurde mir von der engsten Familie Egoismus und das ich nur die Krankheit im Kopf habe vorgeworfen. Ich habe vieles mit mir selbst ausgemacht, daher kann ich mich nur den Vorrednern anschließen: Rede mit deinen Lieben! In Bezug auf deinen Gatten, kann ich dir nur empfehlen es mit einer Paartherapie zu versuchen, wenn man keine körperliche Nähe mehr zulässt, entfernt man sich immer mehr voneinander. Man profitiert wirklich von einem Gespräch mit einer dritten Person. Liebe Grüße und ich hoffe sehr, dass die blöde Krankheit nicht noch eine Familie zerstört!

nichnack2001
20.11.2014, 13:27
Liebe Hexilein,
du steckst so voller Traurigkeit und Verzweiflung das ich dich auch am liebsten erstmal nur umarmen möchte :knuddel:

Diese ganze Situation ist für alle schwer und manchmal kann es dann hilfreich sein eine Familientherapie zu machen. Denn so wie es sich für mich im Moment anhört ist von euch kaum einer noch für den anderen emotional zugänglich. Jeder steckt in seiner Verzweiflung fest. Da kann es gut sein, jemanden von außen zu haben der euch wieder mehr Zugang zueinander verschafft. Für mich klingt es so, als wenn ihr da alleine nicht mehr rauskommt. Ich habe mal gelesen, dass es sogar Therapeuten gibt die sich Spezialisten haben auf Menschen die lebensbedrohlich onkologisch erkrankt sind. Vielleicht machen die ja auch Familientherapie. Ich wünsche dir ganz viel Kraft und versuche nicht aufzugeben auch wenns schwer fällt :knuddel:
Lg nichnack2001

wincon
20.11.2014, 20:14
Ich umarme Dich aus der Ferne, es ist eine sch... Situation.
:knuddel:

Hexlein73
11.12.2014, 10:14
Ich habe seit meiner OP (Gebärmutter, Muttermund, beide Eierstöcke), die im Juni 2013 war, insgesamt schon 6 kg zugenommen.

Mich stören diese Kilos so sehr.
Die Kilos sind nur am Bauch zu finden, an der Brust zb hab ich weniger als vorher! Sie ist richtig eingeschrumpft. Auch meine Beine sind weiterhin sehr schlank, hab auch keinen Hintern. Dafür: die Wampe. Und Taille hab ich auch verloren.

Ich lebe nach dem Motto 5x Obst und Gemüse am Tag, 2x am Tag Milchprodukte, wegen Calcium.
Ich esse sehr wenig Fleisch, aber Hülsenfrüchte und Eier und auch Fisch.

Achte sehr auf Fettgehalt der Speisen (nur magere Jogurts, nur fettarmen Frischkäse, nur Magermilch, keine Salami oder andere Bomben) und versuche, "gute" Öle wie Leinöl zu mir zu nehmen, in sehr bescheidenem Umfang.
Weiters praktiziere ich 2-3x die Woche Dinner Cancelling, also nach 16 Uhr nichts Kalorienhaltiges mehr essen. (was sehr schwierig ist, meine Gyn hat mir dazu geraten, Krebsprophylaxe)


Ich treibe auch Sport, gehe 1x/Woche zum Zumbatanzen, gehe mehrmals die Woche längere Runden stramm spazieren, also sehr schnell, komme auch ins Schwitzen. Ich habs mit Laufen versucht, das ging einfach nicht, zu viele Schmerzen in Gelenken/Beinen und im Beckenboden, vor allem am Tag danach war ich fast nicht imstande herumzugehen. Unmöglich.
Hin und wieder geh ich auch schwimmen, aber leider tut das meiner Haut nicht gut und auch Harnwegsinfekte hatte ich schon mehrmals nach Schwimmbadbesuch (hatte ich vor der OP nie!).
Der Sport strengt mich zehnmal mehr an als vor meiner Erkrankung, aber ich versuche trotzdem alles, um ihn durchzuhalten.
Ich gehe viel zu Fuß, weil wir kein Auto haben.

Im Herbst hab ich sogar Weight Watchers probiert. Hab mich genau ans Programm gehalten, 6 Wochen lang. Erfolg: - 300 Gramm. Die Trainerin meinte erstaunt, dass sie das noch nie gehabt hätte. Das würde sonst IMMER funktionieren, WW garantiert einen Gewichtsverlust von 5 kg in 6 Wochen- wenn man sich ans Programm hält! Ob ich mich sicher an das Programm gehalten hätt? Ja, hab ich.

Mein Schilddrüsenwert, also das TSH, ist normal. Die anderen wurden nie gemessen.

Ich weigere mich einfach, mit Anfang 40 zur Matrone zu werden. Ohne dass ich schuld hab, weil ich zuviel esse und mich nicht bewege!!
Wollte mir neulich ein Kleid kaufen- ging nicht, an den Schultern hängt alles, der Bauch steht vor und macht den Sitz hässlich. Das ist so frustrierend.

Den Gipfel setzte meine Mutter, indem sie meinte: du wirst auch alt, darfst halt nicht so viel fressen, du musst dich zurückhalten. Als wenn ich fressen würd!!! Das ist wirklich eine Gemeinheit.

Als ich bei WW war, hab ich aus reinem Interesse meinen Kalorienverbrauch auch ausgerechnet, zusätzlich zu den Points. Ich hab pro Tag durschnittlich 1400 Kalorien gegessen.
Das ist normalerweise eine Menge, bei der man abnimmt, aber nicht in diese "Sparflammendings" kommt. Aber ich nicht.

Kann es sein, dass durch den Hormonsturz mein Umsatz so dermaßen herabgesetzt ist, dass ich von Minimengen schon zunehme? Geschweige denn abnehmen kann?

Wie macht ihr das mit dem Gewicht nach der Eierstockentfernung?
Ich weiß, dass viele mit schlimmeren Dingen zu tun haben, aber mich stört das einfach. Es ist für mich ein (weiteres) Stigma des Alters, so eine Matronenfigur plötzlich bekommen zu haben, denn ich bin halt noch nicht 70, wo ich wohl sagen könnte, egal.

Waldhotel
11.12.2014, 10:47
Liebe Hexlein,
ich habe fast zu 100% die gleichen Probleme nach der Total OP mache nicht ganz soviel wie Du aber fast, sogar auf Reha habe ich nicht abgenommen, mein Bauch ist auch viel, viel dicker geworden und irgendwie habe ich vermehrt Hunger auch auf süßes und ich ernähre mich wie Du beschreibst, mein Mann hat bei dieser Kost abgenommen, da er mitißt! Laufen geht auch nicht wie bei Dir wegen Gelenkschmerzen und beim schwimmen habe ich auch vermehrt Harnwegsinfekte. Radle wie verrückt auf meinem Hometrainer täglich.
Neulich traf ich eine Pharmareferentin die auch Medizin studierte und die bestätigte mir, daß es hormonell ist und daß die Gelenkbeschwerden auch zum größtenteils davon kommen nur viele Ärzte geben das nicht zu, oder haben sich zuwenig beschäftigt damit. Die denken alle einschließlich Familie und Freunde ,
Die ißt halt zuviel!!!!
Schönen Tag!
Waldhotel
:smiley1:

Hexlein73
11.12.2014, 11:14
Das ist wirklich gemein!

Da plagt man sich ab mit gesunder Ernährung, mit Sport usw und muss dann hören: Friss halt nicht so viel. Von nix kommt das nicht. Das hat mit der OP sicher nichts zu tun.
Komisch nur, dass das Problem genau seither besteht!

Mich ärgert das fast noch mehr als die Tatsache, dass ich zunehme bzw. einfach nix abnehmen kann, obwohl ich mich so abmühe.

Taziana
12.12.2014, 16:43
Ach hexlein,
Ich bin so traurig wenn ich das lese. Ein nicht erkrankter Mensch würde wohl denken: "du hast überlebt! Das zählt!" Natürlich zahlt das. Ich bin aufgrund einer anderen Erkrankung an vielen Stellen des Körpers entstellt. Ich stört mich, aber ich lebe damit. Deshalb kann ich es verstehen wie du denkst.
Dieses sexualproblem, gepaart mir dem steigenden Gewicht, wo man nicht nur Angst hat, man kriegt es nicht weg, sondern auch weiter Denkt, im Sinne von: es wird immer mehr.

Nur weil man eine Krankheit hatte (oder gerade weil...) will man wieder attraktiv, fit und schön sein. Ich werde das nie mehr erreichen und habe mich damit auch angefreundet, wäre es allerdings möglich würde ich auch alle Hebel in Bewegung setzen! Das deine Familie so mit dir umgeht finde ich eine Frechheit! ��
Wie kann man denn jemandem sagen, dass er zuviel frusst, obwohl er es augenscheinlich nicht tut und darunter leidet? Ich fühle mit die und finde das wirklich taktlos!

Ich hoffe, dass dein sexualempfinden zurückkommt, ich kenne mich mit diesem Thema leider null aus... Aber ich wünsche es dir einfach!

Liebe Grüße und genieße die weihnachtliche Besinnlichkeit soweit es geht!

Brigitte66
12.12.2014, 20:13
Mit dem Zunehmen kann ich auch so bestätigen. Ich könnte mir vorstellen, dass es tatsächlich mit den Hormonen zusammen hängt. Denn auch mir wurden die Eierstöcke entfernt.
Man denkt ja wirklich bei jedem Happen, das wirst du büßen. Aber man muss ja auch mal was essen.
Ich empfinde es auch sehr schlimm.

MFG Brigitte

Kratzekatz
17.12.2014, 15:12
Liebes Hexlein,
ich bin hier bislang nur stiller Mitleser, aber nachdem ich diesen Thread verfolgt habe, möchte ich auch gerne einmal etwas schreiben. Ich bin 53, war vorher noch nicht in den Wechseljahren und habe die gleiche OP hinter mir wie Du. Ich kann Dir nur bestätigen, dass ich viele Deiner Probleme und Empfindungen teile. Gelenkschmerzen: jawoll und nicht zu wenig davon. Erschöpfung: schon nach ganz (früher normalem) Alltag und trotzdem nachts die Schlaflosigkeit. Emotionen: immer noch eine Fassungslosigkeit, Bekannte, Freunde und Familie verlangen, es ist Zeit nach vorne zu schauen und mit diesem Kapitel abzuschließen, dabei habe ich es noch nicht einmal annähernd verarbeitet, was lawinenartig über mich hereingebrochen ist. Sexualität: war bislang noch kein Thema, da die OP erst 3 Wochen zurückliegt ... aber mein Mann, obwohl eigentlich verständnisvoll, kann die Wartezeit von min. 6 Wochen nach OP kaum abwarten. Ich dagegen mag daran gar nicht denken, ich fühle mich eigenartig geschlechtslos. Das lässt sich schlecht beschreiben, aber im Moment ist da nur eine große Leere ... keine sexuellen Empfindungen mehr. Manchmal sitze ich einfach nur da und mache und denke nichts ... ich weiß, wer ich vorher war, aber wer ich jetzt bin ... jedenfalls nicht mehr die Gleiche. :(

nichnack2001
17.12.2014, 15:39
Liebe Kratzekatz,
ich kann gut verstehen, dass du das noch nicht verarbeiten konntest. Ich glaube auch das braucht viel länger als 3 Wochen. Und ich verstehe nicht wie Menschen um dich herum nach so kurzer Zeit sagen, vergiss das und sieh nach vorne. Dazu ist das alles viel zu heftig. Ich glaube auch, nach so einem dramatischen Eingriff physisch und psychisch ist nichts mehr wie es vorher war. Denn diese gesundheitliche Bedrohung verändert einen Menschen. Die Ängste die man hatte und immer noch hat. So einen grossen Eingriff in den Körper. Das braucht lange und lass dich durch niemanden unter druck setzen du bist doch keine Maschine. Jeder ist anders und jeder braucht seine Zeit. Vielleicht kann es eine gute Idee sein zusätzlich mit dem Arzt nochmal die hormonelle Situation zu besprechen und einen Hormonspiegel abzunehmen? Und dann zu schauen ob er dir etwas geben kann um deine Symptome zu lindern?! Ich kann mir auch vorstellen, dass es gut sein kann sich mit einem Therapeuten zu unterhalten wenn man merkt in seinem Umfeld ist niemand der einem Verständnis entgegen bringt um das alles zu verarbeiten. Vielleicht kann es auch gut sein mit deinem Mann zu sprechen und ihm zu sagen, dass du ihm nicht versprechen willst und kannst das sobald die 6 Wochen um sind du sofort wieder mit ihm Sex haben möchtest. Das wird ihn Vielleicht erst mal enttäuschen aber in erster Linie geht es in meinen Augen darum, dass du dann Sex hast wenn du dich danach fühlst. Denn es wirkt auf mich als würde dir das Druck machen, dass er schon voller Vorfreude davon ausgeht das ihr euer Sexleben dann wieder startet. Und Druck hilft deiner Heilung nicht egal auf welcher Ebene. :knuddel:
Steh zu dem wir es dir gerade geht und versuche nicht anderen etwas vorzuspielen oder dich zu verbiegen. Auch wenn es für dein Umfeld schwierig ist zu verstehen. Es geht um dich :pftroest: und du hast eine Menge durchgemacht. Gib dir viel Zeit :knuddel: und such dir einen Raum für dich wo du mit all deinen Gefühlen sein kannst.
Lg nichnack2001 :knuddel:

Sabsira
17.12.2014, 18:21
Liebe Kratzekatz,

da muss ich nicknack absolut recht geben.
Ich kann auch nicht verstehen wie dein Umfeld nach 3 Wochen sagen kann du sollst das langsam vergessen.Das wird nicht funktionieren.
Bei mir liegt die OP eineinhalb Jahre zurück und ich hab das ganze noch nicht richtig verarbeitet.Oft kommt mir alles immer noch unwirklich vor.
Und das Gefühl der Bedrohung wird,glaube ich,nie weg sein. Schliesslich ist es ersteinmal eine Potenziell sehr gefährliche Erkrankung.

Und das Sexualleben nach 6 Wochen wieder aufnehmen ? Finde ich etwas früh.

Nimm dir Zeit alles zu verarbeiten und lass dich nicht unter Druck setzten.

Darf ich fragen was genau deine Diagnose war ?


LG
Sabsira

Hexlein73
18.12.2014, 10:11
Ich verstehs nicht, wer dir bitte sagt, nach 3 Wochen (!!!) sollst du "nach vorn schauen" und alles vergessen. Da kann ich nur sagen, das ist wirklich strunzdumm, so eine Aussage. Obwohl:
Ich war einen Monat nach meiner OP mit einer Freundin für ein paar Tage weg. Mir ging es sauschlecht, ich hab nur geweint, hatte Schmerzen, war komplett gaga.
Und was sagt sie mir mit leicht vorwurfsvollem Blick: "Meine Kollegin hatte auch eine Gebärmutternentfernung und die hat nach 6 Wochen wieder Schicht gearbeitet, du musst da enldich mal hinwegkommen".
Sehr witzig. Mich hat das damals so verletzt, wir haben kaum mehr Kontakt.
Ich hab mir damals wirklich gedacht: kriegst halt auch mal Krebs und musst dich deswegen komplett kastrieren lassen, dann sagst sowas nicht mehr.
Ganz böse, aber das hab ich gedacht.

Menschen sind manchmal Idioten.
Aber sie wissen es nicht besser.
Bitte, setz dich nicht unter Druck!!!

3 Wochen nach so einer Riesen-OP ist nichts, gar nichts!!
Das ist keine Blinddarm-OP.


Zu deinem Mann: Ich hatte 5 Wochen nach der OP wieder Geschlechtsverkehr mit meinem Mann.
Das ging nicht nur von ihm aus, auch von mir, weil ich unbedingt wissen wollte, ob ich noch "funktioniere". Ich fühlte mich schrecklich amputiert und wollte das unbedingt für mein Ego. Verlangen danach hatte ich null, es war rein kopfgesteuert.


War aber zu früh und ich hab geblutet.
Nach 8 Wochen war die Bluterei nach vaginalem Sex denn vorbei und es war "technisch möglich". Das ist bis heute so, wenngleich ohne Gleitmittel es nicht mehr möglich ist.


Leider ist es bei mir so, dass nun, 1,5 Jahre nach der OP, mein sexuelles Empfinden weiterhin komplett tot ist. Ich konnte es irgendwann nicht mehr ertragen, meinen Mann was vorzuspielen, ertrug es aber auch nicht, "es" nur über mich ergehen zu lassen ohne Empfindungen, egal welche Art Sex. Das war erbärmlich. Ohne jegliches Lustempfinden ist Sex einfach nur kacke für mich, ich fühle mich als "funktionierende Leiche" dabei und dieses Gefühl ist so schrecklich, dass man eigentlich nur mehr alles vermeiden kann, was damit zu tun hat.

Da kann man noch so viel daherreden von wegen "einfach nur Nähe genießen". Daher haben wir keine Sexualität mehr, mein Mann und ich. Auch das kann passieren. Das ist dann sehr hart. Für beide. Fällt mir ein, weil dein Mann offenbar drauf wartet, dass alles bald wieder normal läuft. Dann kann auch zu maßloser Enttäuschung führen. Möglicherweise ist das bei dir aber nicht so!
Es soll Frauen geben, deren Empfindungen nicht komplett tot sind nach solchen OPs. (ich gehör da nicht dazu, leider)

Hexlein73
14.04.2015, 10:44
Habt ihr Geheimtipps diesbezüglich?

Seid meiner OP, die fast 2 Jahre zurückliegt, bin ich ungefähr 10 mal so viel krank wie "vorher".
Mich plagen vor allem Harnwegsinfekte und vaginale Infektionen (Pilze, Bakterien), wohl auch deswegen, weil ich eine Atrophie entwickelt habe und somit der Nährboden für allerlei Zeug offen ist. Ich gehe nicht mehr schwimmen aus Angst vor Infektionen. Ich esse Cranberrytabletten.

Aber auch sonst, ich kann nach wie vor schlecht schlafen (nehme mittlerweile Schlaftabletten), und ein Infekt jagt den nächsten. Mal Magen Darm, dann Bronchitis, dann Ohrenentzündung, dann wieder ein Vaginalpilz, dann Augenentzündung, oft Kopfweh.
Hab noch nie so viel AB geschluckt wie in diesen zwei Jahren.

Der Körper ist geschwächt und ich komme nicht zu Kräften.

Ich nehme Vit D in Höchstdosis zu mir, auch Magnesium und Calcium, und ich versuche, so gut es geht, irgendwie Sport zu machen (es geht oft nicht gut, durch die permanente Erschöpfung und die Schmerzen in Gelenken und Knochen, die ich seit der OP habe, ich leide auch an einem Fersensporn und an Artrose in den Schultern). Und ich esse wahnsinnig viel Obst und Gemüse. Vitaminmangel kann es nicht sein. auch mein Eisenwert ist dank Infusionen gut.

Nehmt ihr irgendwas, um das "Dauerkranksein" nach dem Krebs-Kranksein zu mildern?
Ich habe das Gefühl, alle Kraft ist seit der OP aus dem Körper geronnen und dadurch bin ich schutzlos allen möglichen Sachen ausgeliefert, die so kreuchen und fleuchen.
Ich bin berufstätig und durch das dauernde Kranksein ist das eine weitere Belastung.

Ich muss meinen Organismus stärken, nur glaub ich, dass die üblichen Sachen, die man so in den Apotheken um teures Geld bekommt, nicht so das richtige sind. Ich bräuchte was "stärkeres".

Elfenbein2481
16.04.2015, 19:56
Hallo Hexlein,

ich hatte zwar noch keine OP und auch noch (hoffentlich) keinen Krebs, aber mich würde das auch interessieren, was man da so machen kann.
Habe ständig mit Lippenherpes und grippalen Infekten zu kämpfen. Es kommen auch immer weitere Sachen dazu (letztes Jahr eine Gürtelrose, Mittelohrentzündungen mit 33, Erschöpfungszustände, ständige Müdigkeit etc.)

:pftroest: hoffe es geht dir bald wieder besser!

LG
Elfenbein

Hexlein73
22.04.2015, 09:16
Da ich erst 39 Jahre alt war, als ich das Endometriumkarzinom bekam (bzw. es diagnostiziert wurde, ich hatte es vermutlich schon vorher), wurde ich von anderen Patientinnen (nein, nicht Ärzten) hingewiesen auf das Lynch Syndrom.

Das ist eine Erberkrankung, bei der bestimmte Krebssorten bereits in untypisch jungen Jahren vorkommen.
z.b. Erkrankung an einem Endometriumkarzinom vor dem 45. LJ.

siehe zb. hier:
http://elsevier-medical.net/news/395/endometriumkarzinom-erbliche-form-bei-jungen-frauen-h%C3%A4ufig

Ich habe eine 15-jährige Tochter und ich mach mir jetzt Gedanken- was ist, wenn ich das habe und es an sie weitergebe???


Hat sich jemand von den Frauen, die noch sehr jung waren, als sie ein Endometriumkarzinom bekamen, testen lassen?
Wenn ja, wo? Wie lief das ab?

Hexlein73
15.06.2015, 10:41
Hat jemand von euch Erfahrung damit gemacht?

Ich leide seit meiner Totaloperation vor 2 jahren zunehmend unter Haarwuchs im Gesicht. Ganz klar ist mir das nicht, denn auch mein Testosteron wurde komplett eliminiert, das mach tja den Haarwuchs.
Zuerst wars nur an den "Koteletten". Jetzt kommen Kinn und Hals auch dazu, schon seit Monaten. An der Oberlippe hab ich keinen Wuchs.
Die Haare sind abwechselnd weiß und dunkel und superborstig.
Ich zupfe täglich in meinem Gesicht herum, aber ich werde der Dinger nicht mehr Herr. Da ich eine eher helle Haut habe, sieht man die Dinger noch viel mehr.

Man sieht immer Stoppel rausstehen!

Rasieren bringt nur kurzfristig was.
Ich wurde sogar neulich in der UBahn angepöbelt wegen der Haare.:eek:

Hat sich jemand schon lasern lassen?
Hilft das was in diesem Fall?
Also dauerhafte Haarentfernung im Gesichtsbereich?

Hexlein73
21.07.2015, 09:10
Ich hatte letzte Woche meine zweite Dexa Messung.
Ergebnis: minus 17% bei der Knochenmasse, insbesondere in der Hüfte.
Ich bin schockiert.
Vor allem, nächste Woche hab ich wieder eine OP, ja, genau, an der Hüfte!!!
Denn die ist kaputt gegangen.

Zwischen den Messungen lagen 1,5 Jahre. Der Abbau war also sturzflugartig.
Ich bin jetzt 42.

Ich nehme Calcium und Vit D (nicht aus der Drogerie, sondern Arzneimittel).

Sport kann ich seit Monaten nicht betreiben- wegen meiner Hüfte. Und auch nach der OP werd ich eingeschränkt sein sportlich.
(schwimmen wär gut, kann ich aber nimmer, wegen ständiger Harnwegs und Vaginalinfektionen)

Wie siehts mit euren Knochen aus nach der kompletten Eierstockentfernung?
Ich hab Zukunftsängste.
Ich hab Arthrose bekommen, nun droht auch Osteoporose.

Jaja, der Krebs ist weg.
Dafür sind jetzt andere "schöne" Dinge da als Behandlungsfolge, die absurd sind für Frauen in meinem Alter.
Mein Körper ist nicht nur gefühlt am Weg zur Greisin.

Nehmt ihr was für die Knochen?
Außer das oben erwähnte?
Wie vertragt ihr es?
Ich nehme ohnehin schon so viele Medikamente seit der OP, und jetzt noch mehr :(

Arya
30.07.2015, 22:41
Hallo Hexilein73, auch bei mir wurde ein Endometriumskarzinom diagnostiziert, für den ich noch zu jung bin. Außerdem ist es eine Variane, bei der meistens ein kaputtes Tumorsupressorgen veranwortlich ist. Man hat mir geraten, mich auf das Lynchsyndrom untersuchen zu lassen. Ich habe eine Tochter von 12 Jahren. Dazu soll man zu einem Humangenetiker gehen. In der Klinik, in der ich operiert wurde, habe ich eine Adresse genannt bekommen. Ich habe das bisher noch nicht geschafft, da ich mit Chemo und Beruf genug zu tun habe. Ich werde mich aber demnächst krankschreiben lassen und dann lasse ich mir einen Termin geben. Ich kann dich ja auf dem Laufenden halten.

Liebe Grüße
Arya

Primula
30.07.2015, 23:13
Hallo Hexlein,

Dein Posting beunruhigt mich.

Ich hatte schon vor der Entdeckung des Endometriumkarzinoms Probleme mit der Hüfte. Mir war, wahrscheinlich infolge eines Sturzes, mein Hüftkopf abgestorben (Hüftkopfnekrose) und ich bin zwei Jahre überhaupt nicht gelaufen. 10 Monate nach dem neuen Hüftgelenk kam die Total-OP.

Auch heute, anderthalb Jahre nach der Hüft-OP, laufe ich noch mit Gehhilfe, weil ich Angst habe, ohne zu gehen. Ich mache trotz hohen Übergewichts sehr viel Sport und habe massive Probleme mit verkürzten und immer wieder beleidigten Muskeln. Über die Osteoporose habe ich mir nie Gedanken gemacht, weil es immer hieß, dass Übergewicht vor Osteoporose schützt (wahrscheinlich aus denselben Gründen, warum es ein Risikofaktor für das Endometriumkarzinom ist ... Östrogenüberschuss ...).

Zunächst habe ich auf alle Nahrungsergänzungen verzichtet, weil es immer wieder heißt, man soll bei Krebs die Finger davon lassen. Aber das ging nicht. Die Krämpfe, die ich nachts hatte, waren so brutal, dass ich aufgegeben habe, die Heldin zu spielen. So nehme ich jetzt Dekristol 20.000 (2-3 x in der Woche - normal wäre eine, aber auch hier muss man das Gewicht berücksichtigen), täglich Calcium, Magnesium und Kräuterblut. Kräuterblut deswegen, weil Magnesium ein Eisendieb ist.

Außerdem habe ich den Verdacht, dass der Verlust der Eierstöcke sich auf meine extrem angeschlagene Schilddrüse niedergeschlagen hat. Man hört viel von der Wirkung der Schilddrüse auf die Eierstöcke, aber es gibt auch eine umgekehrte Wirkung. Viele Frauen entwickeln gerade in den Wechseljahren Hashimoto. Damit habe ich nun nicht zu tun, aber ich habe immer wieder neue Knoten und wurde bereits mehrmals operiert. Jedenfalls ließen sich durch Veränderungen in der Schilddrüse auch die Muskelprobleme erklären. Ich werde nächste Woche einen Kontrolltermin in der betreuenden Uniklinik haben. Bin gespannt, was dabei raus kommt.

Leider hängt alles irgendwie mit allem zusammen, so dass manches sich als eine never ending story erweist.

Gute Besserung wünscht Dir
Primula

Gerade habe ich noch mal Deine Anfangs-Postings gelesen. Vielleicht wäre es wirklich auch für Dich interessant, mal die Schilddrüse checken zu lassen, denn sie spielt praktisch überall im Körper mit und kann Ursache auch für Kraftlosigkeit sein.

Ich bin 56 und mir geht es - vielleicht leider - ganz anders als Dir. Im Gegensatz zu all meinen wechseljahresgeschädigten Freundinnen verfüge ich nach wie vor über eine Libido. Nur leider ist mir mein Partner abhanden gekommen. Ich leide darunter, diesbezüglich nicht wirklich ausgelastet zu sein. Kommt vielleicht auch noch hinzu, dass ich natürlich darüber nachdenke, wie viel Zeit mir noch auf dieser Welt bleibt. Und ich würde so gerne noch eine schöne Liebe erleben. Na ja, aber das ist ein anderes Thema.

Seitdem ich im April wieder mit dem Sport beginnen durfte, platze ich ansonsten vor Energie und ich frage mich jeden Tag, woher ich eigentlich die Kraft nehme, nach all dem Mist, der mir in den letzten drei Jahren passiert ist, so gut drauf und dabei zu sein.

wendygirl
31.07.2015, 12:03
hallo,

auch ich habe seit meiner op im Febr. 2015 Gelenkschmerzen. Hatte aber irgendwo hier gelesen das es viel mit Vitamin D zu tun haben kann wenns so weh tut.
Habe meinen Spiegel jetzt mal Kontollieren lassen, normal ist ein Wert von 70 ich habe nur 13 und nehme jetzt täglich Vitamin D. Hoffe darauf das die schmerzen geringer werden.
Ich habe halt ausser den schmerzen, da ich nach der letzten OP im Febr.(im Januar Total op) wo mir 49 Lympfknoten vorsorglich entfernt wurden (habe G1 ) alle gesund, Blasenprobleme da ich sehr oft zur Toilette muss, alle 2-4 Std. und das nervt denn ich habe seitdem keine Nacht mehr durchgeschlafen. Kennt Ihr auch dieses problem?

Sabsira
31.07.2015, 12:16
Hallo Arya,

wurde bei dir ein spezieller Test gemacht?
welche Art von Tumor hattest du denn, bzw welchen Zelltyp?
Auch mich beschäftigt das Lynch Syndrom,da ich auch noch relativ jung war bei der Diagnose.

Das Problem mit den Knochenschmerzen hab ich auch,nehm 1000 i.E Dekristol am Tag.
Vor einigen Wochen wurde eine Dichtemessung durchgeführt, mit dem ergebniss das ich schon die Vorstufe zur Osteoporose habe.Auch wie Hexlein,zwei Jahre nach OP.

Waldhotel
31.07.2015, 16:46
Ich schlafe seit der OP keine Nacht mehr durch muß durchschnittlich alle 1 1/2
Std. auf die Toilette und keiner kann einen so richtig helfen habe sogar ein t-v-t
Band wegen der Blase, es ist keine richtige Lebensqualität mehr, auch bekomme ich oft HWE - Infektionen, Gelenkschmerzen habe ich auch trotz Hochdosierter Einnahme Vitamin D seit 1 1/2 Jahren.
Waldhotel

anna 1967
31.07.2015, 18:13
Ich habe gerade das Forum hier entdeckt.
Im Januar habe ich mir den Gebärmutterkörper rausnehmen lassen (bis dahin nahm man an, es wäre nur das Myom, was Beschwerden macht)
Hinterher wurde der Krebs entdeckt - Endometriumkarzinom 1a.
Eine Woche später folgte die zweite OP, Gebärmutterhals und Eierstöcke.
Ich war sehr traurig, denn ich wollte gerne den Gebärmutterhals und die Eierstöcke behalten, hab sogar überlegt, ob ich die OP mache.

Die ersten paar Wochen hatte ich Probleme durch die Schmerzen nach den 2 OPs - dann fingen die fehlenden Hormone an, sich bemerkbar zu machen.

Ich hab auch viele dieser doofen Beschwerden.
Schlafen kann ich momentan einigermassen. Blutdruck und Kreislauf spinnen, ich bin schnell matt und müde. Die Gelenke tun weh.
Der Bauch /Darm zickt immer mal rum und der Unterbauch ist sehr Druckempfindlich und schmerzt oft.

Ich gehe nun in einem Monat doch in eine Onko-Kur und hoffe, dass man mich dort vielleicht wieder etwas zurechtbiegen kann.

Ich bin froh, hier noch Mitleidende zu treffen!

Arya
04.08.2015, 23:46
Hallo Sabsira,

ich habe (oder hatte hoffentlich) ein seröses Adenokarzinom der Gebärmutter. Das ist bei einer histologischen Untersuchung nach einer Ausschabung herausgekommen. Ausserdem wurde alles, was bei der OP herauskam, nochmal histologisch untersucht. Ich muss aber trotzdem noch zum Genetiker.

Liebe Grüße

Arya

Hexlein73
13.10.2015, 13:41
Liebe Mitbetroffene,

mir ist schon klar, dass viele hier froh sind, noch zu leben, aber trotzdem ist das für mich ein Thema.
2013 wurde ich totaloperiert wegen Endometriumkarzinom.
Ich habe seither unfassbare 16 kg zugelegt.
Die ersten 10 kg im Jahr nach der OP.
2015 dann hatte ich eine Hüfterkrankung und OP und musste Sport reduzieren.
wieder ein paar Kilos mehr.
(was der Hüfte nicht gut tut!!!)
Ich nehme auch Antidepressiva wegen meiner Müdigkeit und Kraftlosigkeit, die ich seit der OP habe. Die sind gewichtstechnisch auch nciht von Vorteil.

Ich achte sehr auf das, was ich esse, oft nach 16 Uhr gar nix mehr (was schwer ist).
Viel Obst und Gemüse, usw.
Bin fast Vegetarier, Fleisch esse ich selten.
Trotzdem werd ich immer fetter.
Das macht mich nicht froh, ich fühle mich noch unattraktiver als sowieso schon.
Mir passt keine Kleidung mehr, ich bin zu sackartigem Zeug übergegangen.
vor allem am Bauch ist es schlimm.


Meine Blutwerte sind durch die Zusatz Kilos auch schlechter geworden, die Ärzte jammern mich voll: abnehmen. Aber wie????
Ich schaffs ja nicht mal, nicht mehr zuzunehmen!!

Wie geht es euch damit?

crab
13.10.2015, 15:58
Hallo Hexlein,

meit Deiner Problematik solltst De einen Endokrinologen aufsuchen, denn
sicherlich hat sich bei Dir eine Östrogendominanz entwickelt, die zur Ge-
wichtszunahme führen kann.
Bei der Uterus-Total-OP muss eine wichtige Arterie abgebunden werden,
dadurch kommt es zu einer Minderdurchblutung der Eierstöcke, was zu einer
Verschiebung der Testosteron- und Östrogenbalance führt.

LG Wolfgang

Hexlein73
13.10.2015, 18:45
Ich habe ja keine eierstöcke mehr.
Die wurden ja mit entnommen.
Ich hab sexualhormone nur mehr in homöopathischer dosis in meinem körper.

crab
13.10.2015, 19:16
Hallo,

wenn Dir die Eierstöcke mit entfernt wurden, produzierst Du überhaupt kein
Testosteron mehr. Dieses Ungleichgewicht kannst Du nicht mit homöopathischen
Mitteln ausgleichen. Gehe zu einem Endokrinologen und lass die Hormone
einstellen.

LG Wolfgang

gilda2007
13.10.2015, 19:31
wenn Dir die Eierstöcke mit entfernt wurden, produzierst Du überhaupt kein
Testosteron mehr. Dieses Ungleichgewicht kannst Du nicht mit homöopathischen


Wolfgang -- besser richtig lesen ... Sie nimmt keine Homöopathie, sie meint, sie hat kaum Sexualhormone im Körper.

Und Frauen produzieren auch Östrogen und Testosteron in den Nebennieren, also stimmt "überhaupt kein Testosteron" auch nicht.

Leider verändert sich der Stoffwechsel in den Wechseljahren dramatisch. Und als Frau mit Krebs ist man mit Hormonsubstitution vorsichtig. Hier zwei Links zum Thema:

http://erfolgreich-abnehmen-in-den-wechseljahren.de/buch/testosteron-dominanz.htm

http://www.netdoktor.de/news/wechseljahre-lust-auf-sex-dank-testosteron/

Hexlein73
13.10.2015, 19:54
Hm, hatte ja mehrere hormontests.
Und in der tat, ich hab kein testo mehr im.körper. es war nix nachzuweisen. Unterhalb der nachweisgrenze.
Ebenso progesteron. Null.
Östrogenwert lag irgendwo bei 6.
Was auch immer die.nebennieren so.treiben, wirklich hormone herstellen tun meine offenbar nicht.


Dass.der stoffwechsel sich verlangsamt, ok.
Aber zum.fetten walross geworden zu sein ist alles.andere als lustig, ich leide.darunter,

Phage
13.10.2015, 22:41
Hi, das geht mir jetzt schon so 9 Wochen nach op...erst abgenommen und jetzt nehm ich zu wie sonst was...muss das auch mal besprechen mit den Ärzten

Arya
14.10.2015, 09:16
Bei dir Katharina, dürfte das mit der Chemo zusammenhängen. Man bekommt, damit man nicht allergisch auf die Mittel reagiert, eine hohe Dosis Cortison. Das schwemmt auf. Außerdem hat man in der Zeit Heißhunger. Bei Hexlein liegt das anders. Ich bin ziemlich sicher, dass es an ihren Hormonen liegt. Denn sie sagt ja, dass da nichts mehr produziert wird. Und es muss einen Grund geben, warum die Ärzte das überhaupt untersucht haben. Ich wundere mich nur, dass sie nichts substituiert bekommt. Aber das liegt eventuell an der Art ihres Tumors. Bei manchen darf man keine Hormone geben, damit der Tumor nicht wieder zum Wachsen angeregt wird. Es ist natürlich blöd, dass sie in dieser Situation nicht geholfen bekommt.

Hexlein73
14.10.2015, 09:22
Phage, das war bei mir auch so.
Zuerst durch den Schock und die OP wochenlang nix gegessen.
Hab dann abgenommen.
Aber dann kam das dicke Ende. Im wahrsten Sinn des Wortes.

Meine Blutwerte sind sicher auch durch die vielen Kilos schlecht geworden.
Hoher cholesterin, hohe Triglyceride, hoher Blutzucker.

Was ich überhaupt nicht versteh, denn ich achte so auf gesunde Ernährung!
Viel Vollkorn, zu jedem Essen Gemüse oder Salat, nur Magermilchprodukte, oftmals Dinner Cancelling.
Versuche auch mich zu bewegen. Ist nicht leicht, weil ich ständig so müde bin und dieses ständige Aufraffen zu Bewegung mich viel Kraft kostet.
Zudem hab ich Gelenkprobleme bekommen, die Schmerzen verursachen beim Sport.

Echt nicht komisch, das Ganze.
Es ist, als hätte ich den Stoffwechsel einer Maus.

Vom Optischen ganz abgesehen.
ich mein, ich bin ja keine ältere Dame, die sich sagt, egal, hab ich halt ne Wampe und trag Schlabberzeug.
ich will trotzdem gut aussehen und nicht fett sein.

Primula
15.10.2015, 21:20
Hallo Hexlein,

meine Geschichte ist ein bisschen umgedreht. Ich war und bin extrem übergewichtig und mir war vor drei Jahren der Hüftkopf infolge eines Sturzes abgestorben. Ich habe mir 40 kg runter gehungert und konnte die GsD auch halten (ich bin schilddrüsenkrank und habe da so meine Spezialprobleme). Anfang 2014 erhielt ich ein neues Hüftgelenk. Inzwischen konnte ich gar nicht mehr laufen und bis heute traue ich mich nicht, ohne Gehhilfen zu gehen (Sturztrauma).

Dann wurde bei mir Anfang 2015 auch ein Endometrium CA diagnostiziert und ich hatte eine TotalOP. Danach habe ich ein halbes Jahr lang mit 6 kg rauf, 6 kg runter gekämpft. Habe mich fast gar nicht mehr getraut zu essen.

Seit ein paar Wochen mache ich ein spezielles Sportprogramm, das in meiner Reha-Klinik für stark Übergewichtige ausgearbeitet wurde und das durchaus anspruchsvoll ist. Zudem habe ich Ernährungsempfehlungen bekommen, die speziell an meine Stoffwechsellage (Schilddrüse, Verlust der Eierstöcke) angepasst sind. Ich fange jetzt morgens mit 1.000 kcal an und esse am Tag 2.400 kcal ... und nehme ab!

Ein Prof. der Deutschen Sporthochschule hat die These aufgestellt "Wer abnehmen will, muss essen." Ich denke, so ist es. Vielleicht isst Du einfach nicht genug.

Viele Grüße
Primula

Arya
15.10.2015, 22:17
Das hört sich doch wie ein Lichtblick an!!!

piolo
25.10.2015, 07:53
hallo ihr
zunehmen ...oh schreck ....
gesundsein ist das wichtigste aber zunehen .
drücke euch allen die daumen!
(und mir mit ;)
lg heike
das mit dem sportprogramm ist gut .
aber morgen 1000 kalorien ....frühstücke fast nie .....

Nimsaja
29.10.2015, 21:29
Zudem habe ich Ernährungsempfehlungen bekommen, die speziell an meine Stoffwechsellage (Schilddrüse, Verlust der Eierstöcke) angepasst sind. Ich fange jetzt morgens mit 1.000 kcal an und esse am Tag 2.400 kcal ... und nehme ab!

Hallo Primula,

das ist ja super, dass du solche Empfehlungen bekommen hast. Mir sagte ein Spezialist (Gyn), dass man ohne Eierstöcke auf besondere Nährstoffe in der Ernährung achten sollte. Mehr hatte er mir aber nicht gesagt. Meine Gyn meinte dann, in der Reha erfahre ich mir. Die Ernährungsberaterinnen dort wussten gar nichts zu dem Thema. :confused:
Ich glaube, ich muss doch mal googlen. :D

Grüße
Jasmin

Arya
29.10.2015, 21:45
Hallo Jasmin, damit kann gemeint sein, dass du auf ausreichend Kalzium achten sollst, um Osteoporose vorzubeugen. Ausserdem weiß ich nicht, ob Frauen mit hormonsensiblen Tumoren nicht mit Sojaprodukten aufpassen müssen, da diese östrogenartige Stoffe enthalten. Japanerinnen haben deshalb kaum Wechseljahrsprobleme.
LG Arya

Primula
29.10.2015, 23:34
Die Frage der Phyto-Östrogene treibt mich auch um, denn ich nehme auch jeden Tag einen Esslöffel Leinöl zu mir. Ich habe da mal ein bisschen recherchiert. Es gibt im Netz Aussagen, dass es keine abschließenden Forschungsergebnisse dazu gibt, aber auch solche, wonach Phyto-Östrogene unbedenklich sind. Ich wollte die Tage dazu mal meinen Operateur anschreiben. Wenn ich eine erhellende Antwort bekomme, kann ich sie ja an Euch weitergeben.

Ansonsten ist dieses Programm schon auch stark darauf abgestellt, dass ich übergewichtig bin. Es ist sehr individuell. Deshalb ist es nicht sinnvoll, da mehr ins Detail zu gehen.

Eine andere Frage beschäftigt mich auch. Vielleicht weiß ja jemand von Euch etwas dazu. Angeblich haben Übergewichtige ja einen extrem hohen Östrogen-Spiegel, weil Fettgewebe Östrogen produziert. Und das wiederum füttert den Krebs. Ich habe damals vor der OP gefragt, ob sie einen Hormonspiegel machen werden. Nein, das sei nicht notwendig, denn das auch so klar, dass der Östrogen-Spiegel bei mir exorbitant hoch ist. Ein paar Monate später fielen mir die Ergebnisse meiner letzten endokrinologischen Untersuchung, die vier Monate vor Entdeckung des CA stattgefunden hatte, in die Hände. Und da stach ein Wert als besonders niedrig heraus: Estradiol, und zwar am unteren Ende des für Frauen in den Wechseljahren (ich bin 56) normalen Wertebereichs. Ich weiß nun, dass es auch noch andere Östrogene gibt, deren Werte ich nicht kenne. Sind die nun für den Krebs verantwortlich und das Estradiol spielt gar keine Rolle? Ich denke, auch dazu werde ich meinen Operateur befragen.

Hexlein73
19.11.2015, 09:49
Ich muss meinem Ärger Luft machen.
Hab gestern mit einer Freundin "diskutiert".
Über die Entstehung von Krebs und warum die einen ihn kriegen, die anderen nicht.
Ich sagte ihr, dass das einfach ein Schicksalsschlag ist, ein verdammter Zufall.

Sie meinte drauf, nix ist Schicksal, nix ist Zufall.
Und dass die Leute halt nur zu bequem sind, über "das Tiefere" nachzudenken.
Denn die waren vorher schon unglücklich, leben in unglücklichen Beziehungen, arbeiten zu viel, sind im Ungleichgewicht. Lügen sich was vor. Und dann kriegen sie halt Krebs.

Ihre Mutter starb vor ein paar Jahren an Knochenkrebs innerhalb eines Jahres.

Sie hat keinen Krebs.

Ich hab ihr dann in meiner Wut hingeschmissen: dir ist aber schon klar, dass du morgen die nächste sein kannst, die den Scheißdreck kriegt?

Weil sie ja denkt, sie "arbeitet an sich", haha.

Sie hat wohl Angst, selbst Krebs zu kriegen. Und redet deswegen so dummes Zeug. Das ist mir schon klar. Aber mich hat das so verletzt.

Ich finde es das Allergemeinste, den Menschen, die eh schon geschlagen sind mit so einem Müll, dann quasi noch die Schuld zugeschoben wird!!!!

Ich hab keine Lust mehr auf Kontakt zu ihr.
Gar keine mehr.

Paula13
19.11.2015, 10:41
Das verstehe ich gut. Mein Lebensgefährte fing auch mit sowas an...äuge leider gäbe es ja in der Vergangenheit die Theorie von der Krebs Persönlichkeit, die Vielen noch im Kopf umspült, obwohl sie längst aufgegeben wurde.

Ich finde es auch so merkwürdig, dass diese Aussagen nie zu anderen - auch sehr schlimmen - Krankheiten getätigt werden.

Und überhaupt, wie soll man sich denn bitte eine Krankheit "andenken", das ist doch total bescheuert!!!

Ich halte es da mit der Aussage meines behandelnden Arztes "Sie haben nichts falsch gemacht, das ist einfach Pech".

Hexlein73
19.11.2015, 10:47
ausdenken nicht, aber quasi "selbstverschuldet", weil man vorher gegen sich selbst gelebt hat (glaubt sie).

Sie ist auch der Meinung, dass andere Krankheiten (Schlaganfall, Herzinfarkt als Beispiel) "selbbstverschuldet" sind.
Weil da hat man halt vorher auch irgendwas nicht richtig gemacht.
Und dass es kein Zufall ist, wenn man krank wird.

Paula13
19.11.2015, 10:52
Ich denke, sowas sagen nur Leute, die sehr große Angst haben an Krebs zu erkranken. Sie wollen nicht ausgeliefert sein und reden. Sich ein, dass sie sicher sind, weil sie ja "was machen".
Äich frage mich dann nur, warum kleine Kinder krank werden... Was haben die denn falsch gemacht?

Diese denke ist ja noch grausamer als Schicksal!

Elay
19.11.2015, 11:10
Guten Morgen,

oh Gott, dass man sich einen Driss anhören muss.


Das bescheuertste was ich mal gehört habe war :" er hat immer mal einen mitgetrunken, deshalb hat er Leukämie bekommen".

Total bescheuert. Oder diese Pseudeo- Möchtegern_Ärzte, die mit irgendwelchen Ölen oder so ankommen und meinen "ich hab letztens gelesen, es soll eine Chemo ersetzen".

:confused:

Denen muss man eigentlich was an den Kopf werfen, aber laut lachen und weitergehen ist da meine Devise :D

Hexlein73
19.11.2015, 11:25
Ja, wieder eine Freundin weniger.
Ich kann das nicht anhören, so einen Müll, udn dann "weitergehen".
Würd immer dran denken, was sie so dahergelabert hat.
Und sie meints ja ernst, das ist das Arge.

Arya
19.11.2015, 18:05
Hallo Hexlein,
das ist doch dieser Quatsch mit der Krebs-Persönlichkeit. Aber wenn deine Freundin das so meint, bin ich sicherlich eine Fehldiagnose (Juchhuu!!!). Kürzlich kam einen Film im Fernsehen über eine Frau, die schwer an Krebs erkrankt war. Sie traf auf auf einen Heiler, in der ihr einredete, dass sie sich mit ihren Gedanken nur positiv einstellen müsse und den Krebs damit besiegen würde. Die Frau brach ihre Chemotherapien ab und hat sich positiv eingestellt und ist dann relativ zügig an ihrem Krebs verstorben. Natürlich ist bei guter Laune das Immunsystem aktiver. Aber angesichts der im Winter vorherrschenden Infekthäufung kann mir jemand erzählen, dass nur die Unfähigen den Schnupfen bekommen. Sag das deiner Freundin, wenn Sie Ihren nächsten Schnupfen hat. Ich kann deinen Ärger verstehen.
LG
Arya