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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Mein Papa hat Lungenkrebs!


Majesty
18.07.2014, 14:51
Hallo liebes Forum!

Hatte schon mal im Lungenkrebsforum geschrieben. Aber da wollte mir niemand etwas schreiben und man verwies mich in dieses Forum der Angehörigen!

Ich möchte mich gerne austauschen und erhoffe mir durch meinen Thread, das Fragen und Sorgen bei mir beantwortet werden und neue Hoffnung geschöpft werden kann.
Mein Papa ist 76 Jahre. Ein sehr lebensfroher, starker Mensch. Wollte immer noch seine Enkel groß werden sehen. Er hoffte immer, seitdem er 70 wurde, das er noch viele Jahre leben darf! Hatte aber immer Angst, einfach zu sterben. Etwas schwierig bei ihm.
Ich selber bin 35 Jahre, Mama von 2 Jungs und mir bricht momentan alles das Herz, was meinen Papa angeht.
Am 12.06.2014 bekam mein Vater die Diagnose Lungenkrebs mit Metastase in der Leber.
Wir waren alle geschockt. Meine Mutter, meine drei Geschwister, ich und mein Vater selber. Es wurde viel geweint und am selbigen Tag war ich der Meinung, die Ärzte haben sich da vertan.
Ich hoffte es so sehr. Einen Tag später sollte er ins Krankenhaus und wurde ordentlich untersucht.
Drei Wochen später, am 03.07.2014, durfte er wieder nach Hause da alles feststand. Er hatte zuvor noch eine Chemotherapie bekommen, die er sehr gut vertragen hat.
Nun, gestern war ich bei meinen Eltern wo meine Mutter mir den Arztbrief zeigte.
Seine endgültige Diagnose ist: cT4 N2 M1b (hep), extensive disease
Primär metastasierten, kleinzelligen Bronchialkarzinoms rechter Mittellappen

Sein allgemein Befinden ist super. Er hat weder Luftnot, noch spukt er Blut. Die Ärzte im Krankenhaus waren sehr verwundert über seinen Zustand. Er sei noch so fit. Und das in diesem Stadium. Normalerweise müßte es ihm schon viel schlechter gehen.
Dies gibt mir immer Hoffnung, das alles gut wird. Aber auf der anderen Seite weiß ich eigentlich auch, das er leider sterben wird an dem Krebs. Ich bin immer hin und her gerissen.
Mir kreisen so viele Gedanken durch den Kopf. Ich hoffe, habe nicht verwirrt geschrieben.
Ich erhoffe mir antworten, ob die Diagnose laut der Ärzte wirklich unheilbar ist???
Ob er eine Chance hat, damit noch locker 10 Jahre zu leben???

Ich habe den Ärztebrief von meinem Vater vor mir liegen!
Falls Fragen sind, kann ich hoffentlich darauf antworten!

Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und kann mir Mut machen???

Danke für das Lesen und Antworten!

Angela

Almnixe
18.07.2014, 19:53
Liebe Angela,

meine Mama hatte auch ein kleinzelliges BC. Ihr ging es nach der Diagnose noch 19 Monate richtig gut, trotz ständiger Chemotherapie. Wir hatten noch eine ganz tolle und intensive Zeit! Bei jedem ist der Krebs anders und wer weiß, vielleicht besiegt Dein Papa das Mistvieh ja ganz. Auch solche Fälle gab es schon beim Kleinzeller!

Kopf hoch und auf in den Kampf! Solange es Deinem Papa gut geht und er alles gut verkraftet und sein Kampfwille da ist, gibt es noch viel Hoffnung!!!!

LG! Tina

Taziana
18.07.2014, 23:33
Hi,

Erstmal tut es mir leid, dass dein Papa diese Diagnose bekommen hat.

Meine Mama hatte eine ähnliche Diagnose: T3 N2 M1 (zu beginn) später T4 N3 M1b... Es war ein Adenokarzinom. Es gibt keine Allgemeingültige Regel Wielange Menschen mit der Diagnose leben, die Arzt haben meiner Mama ca. 10 Monate.
Sie starb nach genau einem Jahr.

Es kommt wohl drauf an wie schnell sich Metastasen ausbilden und wie gut man auf Behandlungen anspricht und die körperliche verfassung. Daher wird dir niemand sagen können wie lange dein Papa noch zu Leben hat. Fakt ist leider, dass das Stadium deines Papas Stadium 4 entspricht und somit nichtmehr zu heilen ist. Das liegt an dem M1 - Bei deinem Papa die lebermetastase... Meine Mama hatte erst lymphknotenmetastasen - dann nach und nach überall anders.
Leider ist die Verbreitung der Metastasen nicht aufzuhalten, man kann die vorhandenen Metastasen zum Teil gut in den Griff bekommen, manche kann man operieren, manche werden versucht mit Bestrahlung in den Griff zu Kriegen...

Du kannst gerne bei Wikipedia unter Bronchialkarzinom mal nachlesen, da steht alles über die verschiedenen Stadien.
Auch bei lungenkrebs.de gibt es Infos zu zB: Tumorstadien bei nicht-kleinzelligem Lungenkrebs
TNM-Klassifikation

Das kann für dich als "neues Mitglied" evtl interessant sein. Du kannst mich natürlich gerne anschreiben, wenn du das Bedürfnis Hast. Meine Mama hatte schon körperliche Beschwerden als der Krebs entdeckt wurde (eine lungenemobolie und dementsprechende Symptome).

Ich möchte dir raten, die Zeit in dem es ihm sehr gut geht zu genießen. Vor allem während einer chemo gibt es immer wieder heftig Hochs und Tiefs. Meiner Mama ging es während der chemo recht gut und sie könnte die zeit gut genießen, trotz Übel- und Müdigkeit!

Fühl dich gedückt. Ich hoffe, dass ihr eine schöne zeit haben werdet und das es ihm noch lange gut geht.

Majesty
19.07.2014, 11:18
Guten Morgen Tina!

Danke für deine etwas Mut machende und vor allem hoffnung machende Nachricht!

vielleicht besiegt Dein Papa das Mistvieh ja ganz. Auch solche Fälle gab es schon beim Kleinzeller!


Irgentwie hoffe ich es sehr. Aber man wird immer wieder gepeinigt vor Angst, das nichts mehr zu retten ist!

Solange es Deinem Papa gut geht und er alles gut verkraftet und sein Kampfwille da ist, gibt es noch viel Hoffnung!!!!

Hatte er noch vor ein paar Tagen!
Gestern war er da und es war nichts mehr übrig von seinem Willen, nicht an dem sch... Krebs zu sterben.
In unserem Dorf wo wir wohnen, kennt ihn jeder! Und alle die selber Krebs haben/hatten meinen ihm sagen zu müssen, daß es noch kommen wird, das er die nächste Chemo nicht vetragen wird. Da könnte ich ausflippen. :mad:
Du hast absolut recht wenn du sagst, jeder Krebs ist individuell. Egal ob selbe Diagnose oder nicht.
Es nimmt ihm leider den Mut, weiter zu Kämpfen! :angry:

Er will auch kaum über seine Krankheit reden. Er ist der Meinung, ablenken ohne Ende. So wenig wie möglich dran denken.
Finde ich irgentwie gut. Er lenkt sich dann mit Gartenarbeit ab oder ähnliches!
Aber das manko für uns Angehörige ist, man bekommt so auch nicht wirklich raus, wie es ihm geht... :huh:

Naja, es ist eine schwierige Situation in der wir alle stecken. Und kein Mensch weiß, wie es weiter geht... :embarasse

Ich danke dir sehr, für deine Nachricht! :remybussi

LG Angela

schnaddi
19.07.2014, 13:17
Hallo majesty,

erstmal herzlich willkommen im Angehörigen-Forum, und es tut mir leid, dass ihr nun auch mit dieser Sch....s Krankheit konfrontiert sein.

Also erstmal, ganz pauschal betrachtet, ist der Kleinzeller wohl eher eine ungünstige Diagnose..........aaaaaberrrr......er spricht oft sehr gut auf Chemo an, weil er eben schneller wächst, und die Chemo ja grad die schnell wachsenden Zellen mitnimmt. Von daher..........abwarten........!

Ich könnte brechen über Ärzte, die sagen, deinem Vater muesste es bei der Diagnose schlechter gehen, denn das kann man überhaupt nicht sagen, und nicht ein Verlauf lässt sich mit dem anderen vergleichen, und das weiß ich aus Erfahrung. Man kann bei der Krankheit gar nicht pauschal sagen, wie es einem gehen müsste, seltsame Ärzte. Klingt nach der Sorte, die auch Äußerungen macht ala:"Sie haben noch genau 1 Jahr und 8 Monate zu leben." Solche Prognosen gibts, und lasst Euch sagen, kein seriöser Arzt würde solche Einschätzungen abgeben. Ganz am Anfang haben wir mal gefragt, da hieß es meherere Jahre, was genaues hat also niemand gesagt. 2 Jahre und vier MOnate warens dann. Wusste aber anfangs niemand.

Ob er eine Chance hat 10 Jahre damit zu leben? Hmmm.....also auch als Nichtarzt kann ich dir sagen, da müsste ein kleines Wunder geschehen, und ich will dir die Hoffnung aber nicht nehmen. Ein paar Jahre sind je nach Verlauf ganz sicher noch zu holen. Um eine Chance darauf zu haben, hätte man operieren müssen. Aber es gibt hin und wieder seltsame Verläufe, die aber so selten sind, dass man darauf net so wirklich bauen kann.

Leute die sich vergleichen, weil sie auch mal Chemo gemacht haben.........naja....nimms ihnen nicht übel. Jeder verträgt jede Chemo anders. Und ein Spaziergang sind Chemos nicht, aber manche schienen ganz gut aushaltbar, andere weniger. Da müsst ihr eigene Erfahrungen machen. In der Regel kann man beobachten, dass die erste Chemo ganz gut geht, und die zweite dann schon mehr Nebenwirkungen macht, ist oft so, kann man sich aber auch net drauf verlassen. Genauso ist es mit Symptomen. Mom war zwar kurzatmig, hatte aber bis zum Schluss nicht eine einzige Luftnotattacke, also nciht jeder bekommt alles usw......Dein Vater wird vielleicht nie oder wenig mit Luftnot zu tun haben.

Jede Krebserkrankung verläuft individuell. Und ich kann dir sagen, die Diagnose ist ein SChock, aber dann irgendwann gewöhnt man sich daran und lebt mir der Krankheit, manchmal sogar recht gut, manchmal eben schlechter.

Dein Vater wird sicher mehrere phasen durchlaufen, bis er wirklich lernt damit umzugehen.

Ich wünsch Euch ganz viel Kraft
und ganz viel ERfolg bei der Behandlung
macht EUER Ding und lasst Euch nicht verunsichern
Liebe grüße
schnaddi

Majesty
22.07.2014, 14:21
Hallo Taziana!

Es gibt keine Allgemeingültige Regel Wielange Menschen mit der Diagnose leben, die Arzt haben meiner Mama ca. 10 Monate.

Ja, du hast recht! Leider! Und das macht es nicht einfacher. Bis vor ein paar Tagen habe ich noch an ein kleines Wunder geglaubt. Aber mittlerweile habe ich mich sehr belesen und ich weiß, es gibt kein zurück mehr für ihn!
Ich kann das einfach noch nicht akzeptieren! Ich kann diesen Gedanken noch nicht zu lassen.

Das liegt an dem M1 - Bei deinem Papa die lebermetastase...

Auch wenn er nur eine einzige Metastase hat?
Das N2 bei ihm hat meine Mutter gestern nachgefragt. Wir waren irritiert. Es hieß ja, weitere Fernmetastasen werden ausgeschlossen. Und dann sehe ich N2. Angeblich sind ja bei N2 auch schon Lymphknoten betroffen. Vielmehr wurden Krebszellen in den naheliegenden Lymphknoten des Primärtumores gefunden.
Die Ärzte gestern sagten aber meiner Mutter, das in der Lunge Lymphdrüsen sind am Tumor oder um den Tumor, und die sind angeschwollen. Mehr nicht.
Verstehen tue ich das nicht! Hast du eine Ahnung?

Ich möchte dir raten, die Zeit in dem es ihm sehr gut geht zu genießen.

Ja, das versuche ich! Es fällt mir dennoch sehr schwer, nicht los zu heulen wenn ich ihn sehe! Oder mir nichts anmerken zu lassen. Denn er möchte so wenig wie möglich über diese Krankheit reden.

Ich danke dir sehr für deine Infos!
Vielleicht weißt du auch noch was zu meiner Frage!

Fühl dich auch gedrückt von mir! :knuddel:

Danke!
LG Angela

Majesty
22.07.2014, 14:34
Hallo Schnaddi!

Ich danke dir für das Willkommen heißen! :winke:

kein seriöser Arzt würde solche Einschätzungen abgeben.

Da gebe ich dir recht! Mein Papa ist mit seinen Ärzten zufrieden! Sehr sogar. Solche Prognosen von den Ärzten wollte mein Papa unbedingt haben. Sie drucksten rum laut meiner Mutter. Haben ihm aber eine Antwort gegeben. Vielleicht 3-4 Monate ohne Chemo und mit Chemo vielleicht 1-2 Jahre!
Tja, er vertraut ihnen! Und das finde ich wichtig. Wenn de auch noch das Gefühl hast, die veräppeln da einen oder haben keine Ahnung was die da machen?
Na, dann gute Nacht!
Ich denke, sie wollten ihm nicht den Mut nehmen weiter zu machen und haben solche Dinge gesagt wegen seinem guten Allgemeinzustand!

Leute die sich vergleichen, weil sie auch mal Chemo gemacht haben.........naja....nimms ihnen nicht übel. Jeder verträgt jede Chemo anders.

Ich finde es trotzdem nicht gut. Sie sollten mal selber darüber nachdenken, ob sie so etwas hören wollten während ihrer Chemos!!!

Jede Krebserkrankung verläuft individuell. Und ich kann dir sagen, die Diagnose ist ein SChock, aber dann irgendwann gewöhnt man sich daran und lebt mir der Krankheit, manchmal sogar recht gut, manchmal eben schlechter.

Ja, sie war ein Schock. Es war mit einem Todesurteil gleichzusetzten. Grausam und schmerzhaft! Sag, wie lange hat es bei dir gedauert, bis du es einigermaßen akzeptierst hast?

Danke sehr für deine Antwort!
Sie war irgendwie erfrischend! :remybussi

LG Angela :knuddel:

schnaddi
22.07.2014, 23:21
Hallo majesty,

ja Vertrauen in die Ärzte ist das A und O für eine gute Behandlung. Es ist nicht immer einfach den passenden Onkologen zu finden, wir hatten mit unserem ersten Pech, dafür mit dem anderen dann sagenhaftes Glück. Im Prinzip hat er eingefädelt, dass es nachher bis zum Schluss alles so gut lief.

Wie lange ich gebraucht habe um mich von dieser "Totschlagsdiagnose" zu erholen? Hmm.....also eigentlich ging das so schleichend. Am Anfang stand erstmal das Thema Tod im Vordergrund. Lungenkrebs, weiß jeder, führt halt leider meistens irgendwann zum Tod, wenn man dann unwissenderweise mal im Internet liest, was die Statistiken besagen, wird einem erstmal übel.

Die erste Besserung trat ein, als Mom mit der ersten Chemo angefangen hat. Denn da wussten wir, jetzt wird dem Miststück auf den Buckel gerutscht. Naja, dann kamen ca. zwei Monate später noch Hirnmetastasen dazu, da dachten wir das zweite Mal, nun ist echt ganz aus. Aber man konnte die erfolgreich wegbestrahlen, udn sie kamen auch nciht mehr wieder. Da hatte Mom dann eine Phase, in der es ihr blendend ging, und da haben wir dann wieder Hoffnung geschöpft. 2013 war so, dass wir uns ziemlich auf der sicheren Seite fühlten. Der Tumor hielt sich in Grenzen, und weitere Metastasen sind erst viel später in den Knochen aufgetreten. Ja da haben wir gedacht, wir können jahrelang mit der Krankheit leben. Sie verlor, trotz manch schlechter Tage, ihre Bedrohlichkeit. Meine Mom hatte fast zwei Jahre, die eigentlich noch bis auf wenige Ausnahmen gut genießbar waren. Verschlechterung fing erst im Januar/ Februar diesen Jahres an. Moms Tumor ist nie kleiner geworden, die größten Erfolge waren Wachstumsstillstand, und dennoch hat sie fast 2,5 Jahre geschafft.

Bei gutem Therapieverlauf kann da auch noch mehr Zeit rausgeholt werden, es ist eben immer unterschiedlich. Ich habe von einer Frau hier im Forum gelsen, die hat es sieben oder acht Jahre geschafft. Ich glaube, sie war hier das Musterbeispiel. Also vieles ist möglich, lass den Kopf nicht allzu sehr hängen, du wirst schon sehen :)

Viel viel Kraft
und noch mehr Erfolge bei der Behandlung
lg
schnaddi

Gina79
23.07.2014, 19:48
Hallo Angela!
Das N2 bedeutet dass die umliegenden Lymphknoten bereits befallen sind. Es zählt aber nicht wirklich zu den Metastasen obwohl sich der Krebs schon ausgebreitet hat. Mein Papa hatte auch den Kleinzeller! Auch bei ihm war durch die Chemo eine Besserung der Beschwerden da. Mein Papa hat am meisten unter dem ständigen Reizhusten und der Atemnot gelitten. Ansonsten ging es ihm den Umständen entsprechend lange gut.
Mein Papa hat 14 Monate gegen diese fiese Krankheit gekämpft, zwei verschiedene Chemotherapien und drei Bestrahlungen bekommen.
Lass dich von den Statistiken und den Lebenserwartungen nicht zu viel beeinflussen. Die STatistiken zeigen bei diesem Krebs nicht unbedingt Gutes aber jeder Mensch und jeder Krebs ist anders!
Ich habe auch sehr viel im Internet recherchiert, habe mich im Nachhinein gesehen zuviel mit dem Krebs und den Statistiken befasst. Ich hatte immer die Angst im Rücken und konnte die intensive Zeit mit meinem Paps vor lauter Angst zu wenig genießen.
Lass es kommen wie es kommt, du kannst nichts aufhalten und es liegt nicht in deinen Händen! Versuche lieber die Zeit zu genießen und so intensiv wie möglich zu gestalten! Denk an Heute und eventuell an Morgen! Dein Papa lebt, er kämpft, er macht eine Therapie die ihm helfen wird und ihr stärkt ihn! DAs ist HEUTE wichtig!
Ich weiß es ist schwer, ich kenne den Weg! Aber lasst euch nicht abbringen von eurem Weg und lass dich durch Statistiken nicht verwirren!

Ich wünsche euch alles Gute und ganz viel Kraft!

Taziana
23.07.2014, 21:21
Ja, du hast recht! Leider! Und das macht es nicht einfacher. Bis vor ein paar Tagen habe ich noch an ein kleines Wunder geglaubt. Aber mittlerweile habe ich mich sehr belesen und ich weiß, es gibt kein zurück mehr für ihn!
Ich kann das einfach noch nicht akzeptieren! Ich kann diesen Gedanken noch nicht zu lassen.
Ich verstehe das total und wollte dich mit meinem Beitrag auch nicht runterziehen. Ich kann dir nur die Erfahrung mitgeben, die ich selbst als Angehörige gemacht habe. Auch für mich war es schwer zu akzeptieren, dass meine Mama Krebs hat und das es in diesem Stadium heißt, dass sie sterben wird. Ich habe viele schlaflose Nächte durchlebt und Rotz und Wasser geheult... Nun ist sie tot und noch heute möchte ich es nicht akzeptieren... Aber ich möchte dich nicht mit meinem Schmerz runterziehen... Ich bin deshalb nun großtenteils im Hinterbliebenen Forum und schreibe dort... :cry:
Lass dir Zeit um mit diesem Hammer klar zu kommen! Ich weiß, dass es alles andere als leicht ist. Ich drück dich!


Auch wenn er nur eine einzige Metastase hat?
Das N2 bei ihm hat meine Mutter gestern nachgefragt. Wir waren irritiert. Es hieß ja, weitere Fernmetastasen werden ausgeschlossen. Und dann sehe ich N2. Angeblich sind ja bei N2 auch schon Lymphknoten betroffen. Vielmehr wurden Krebszellen in den naheliegenden Lymphknoten des Primärtumores gefunden.
Die Ärzte gestern sagten aber meiner Mutter, das in der Lunge Lymphdrüsen sind am Tumor oder um den Tumor, und die sind angeschwollen. Mehr nicht.
Verstehen tue ich das nicht! Hast du eine Ahnung?

Naja, ich bin kein Arzt. Ich habe auch keinen medizinischen Hintergrund, ich habe es so verstanden, dass "Metastasen" in den Lymphknoten keine Metastasen sind wie welche in den anderen Organen. Deshalb ist M und N auch voneinander getrennt... Würde ja keinen Sinn machen die sonst getrennt voneinander anzugeben. Die Lymphe ist dafür zuständig, dass Krankheitserreger dort in den Lymphknoten "festgehalten werden" damit sie sich nicht weiter im Organismus verteilen. Die Krebszellen die also im N beschrieben werden sind Krebszellern, welche sich auf Wanderschaft begeben wollten, aber in den Lymphknoten vom Immunsistem feststecken und der Krebs dann nicht streut, wie bei Organmetastasen. Damit verhindert der Körper solange wie möglich, dass sich der Krebs ausbreitet. Natürlich kann daraus auch ein Lymphknotentumor entstehen, der sich ähnlich wie der Haupttumor verhält. Somit ist N, deutlich von M abzugrenzen. Sollte das nicht oder nicht vollkommen korrekt sein, bitte ich um Berichtigung durch medizinisches Fachpersonal :cool2:

Ja, das versuche ich! Es fällt mir dennoch sehr schwer, nicht los zu heulen wenn ich ihn sehe! Oder mir nichts anmerken zu lassen. Denn er möchte so wenig wie möglich über diese Krankheit reden
Ich verstehe dich sehr gut. Auch ich hatte das Bedürfnis loszuheulen, wenn ich meine Mama sah. Das galt von dem Moment wo sie das Ergebnis mitgeteilt bekamt, bis zu dem Moment in dem sie im Sterben lag... Und es gab Momente da haben wir zusammen geweint. Uns getröstet und das tat unheimlich gut.

Man kann diese Momente nicht erzwingen. Man muss sie einfach kommen lassen. Wenn dein Papa bereit ist diese Gefühle zuzulassen - er muss es nicht sagen - man merkt es einfach. Wenn dieser Moment da ist, dann kannst du ihm alles sagen und wenn du dann weinen musst, dann ist das schön.
Ich weiß gar nicht wieso Menschen weinen immer für eine Schwäche halten. Es reinigt und es tut gut und es zeigt unseren Lieben, dass wir uns um sie sorgen und sie lieben. Was gibt es schöneres als einen Menschen so zu lieben, das man bei dem Gedanken daran diesen Menschen zu verlieren weinen muss?
Ich danke dir sehr für deine Infos!
Vielleicht weißt du auch noch was zu meiner Frage!

Liebend gerne, es tut mir leid, wenn mein Beitrag dich traurig gemacht oder desillusioniert hat. Das wollte ich nicht, denn ich weißt- dass man das alles erstmal verdauen muss, war bei mir nicht anders! Ich finde es toll, dass du selbst gemerkt hast, wie es um deinen Papa steht und von dir aus sagst, dass du nicht bereit bist es zu akzeptieren. Respekt!

Ich möchte noch kurz Schnaddis Statement aufgreifen:
Leute die sich vergleichen, weil sie auch mal Chemo gemacht haben.........naja....nimms ihnen nicht übel. Jeder verträgt jede Chemo anders. Und ein Spaziergang sind Chemos nicht, aber manche schienen ganz gut aushaltbar, andere weniger. Da müsst ihr eigene Erfahrungen machen. In der Regel kann man beobachten, dass die erste Chemo ganz gut geht, und die zweite dann schon mehr Nebenwirkungen macht, ist oft so, kann man sich aber auch net drauf verlassen. Genauso ist es mit Symptomen. Mom war zwar kurzatmig, hatte aber bis zum Schluss nicht eine einzige Luftnotattacke, also nciht jeder bekommt alles usw......Dein Vater wird vielleicht nie oder wenig mit Luftnot zu tun haben.

Absolut - Kann ich unterschreiben. Sie hat 3 verschiedene Chemotherapien bekommen. Und hat alle mehr oder weniger gut vertragen. Eigentlich immer die erste super schlecht und dann wurde es besser. Die ersten Tage nach der Chemo hat sie total schlecht überstanden, bei der ersten Chemo hatte sie 4,5 Tage Probleme und nach der 2ten "nur" noch 3,4 Tage. Natürlich baut der Körper irgendwann ab... Nach dem 4,5 Zyklus kam dann irgendwo der Punkt wo sie gesagt hat, sie ist froh, dass erstmal Pause gemacht wird. Ich kann mir nicht vorstellen wie es ist eine Chemo zu bekommen. Aber es ist natürlich ein seeehr starkes Medikament. Das die Symptome und die verträglichkeit immer anders sind liegt natürlich nicht nur daran, dass jeder Mensch individuell ist. Sondern auch in der Chemo selbst. Es gibt so unendlich viele möglichkeiten die Chemo zusammen zu setzen. Das wird natürlich aufgrund des Tumors und der körperlichen verfassung entschieden, wer wielange, in welcher Dosierung, welche Chemotherapie bekommt. Mahc dich nicht bekloppt, wegen diesen Dingen. Ich bin ein faktischer Mensch. Ich habe diese Informationen gebraucht um zu verstehen was in ihrem Körper passiert. Um zu versuchen nachzuvollziehen wie sie sich fühlt. Und wie ihr Körper jetzt mit der Krankheit und der Chemo funktioniert. Wenn du das nicht brauchst ist das auch in Ordnung.

Bei meiner Mama hat die Diagnose leider mit der Luftnot angefangen, weil sie deswegen im Krankenhaus war. Meine Ma hat leider alle Symptome mitgenommen. Das einzige was sie eigentlich sehr wenig hatte war Erbrechen. Sie hat während der Chemo 10 Kilo zugenommen, sie hatte ständig hunger. Hat sich im Gegensatz zu dem, was ich sonst so hier lese sehr wenig übergeben. Meistens nur wenn die Chemo ganz frisch war.
Also, alles kann, nix muss. Wichtig ist, dass ihr einen guten Arzt an der Seite habt und das dein Papa richtig medikamentös eingestellt wird, damit falls im Laufe der Zeit Symptome auftreten, diese nicht seine Lebensgewohnheiten zu sehr einschränken und er solange wie möglich ein so beschwerdefreies Leben führen kann. Deshalb toitoitoi, dass es bei deinem Papa lange ohne Luftnot oder andere Symptome bleibt!

Wie hier Gina schreibt sind Statistiken keine Garantie und es gibt natürlich einige Beispiele die hier als Muster gelten... Nur hat das meiner Mama leider nichts geholfen. Und ich glaube auf 8 Jahre zu bauen, hätte ich mich einfach nicht getraut... Ich freue mich natürlich für jeden der 8 Jahre und mehr schafft, keine Frage... Aber wie hätte ich mich jetzt gefühlt? Jetzt, wo sie tot ist nach 12 Monaten?

Man muss einen Weg finden zwischen Realismus und Hoffnung, der nicht vollkommen irreal ist. Das ist glaube ich das Schwerste. Nicht nur was den Krebs angeht, sondern überall im Leben anwendbar.

Liebe grüße Tazi!

Almnixe
26.07.2014, 11:14
Liebe Angela,

der Allgemeinzustand deines Papas ist eigentlich das wichtigste! Solange er stark genug ist, seine Blutwerte usw. stabil sind, kann dem Mistvieh immer ordentlich auf die Mütze gegeben werden. Und da das kleinzellige BC sehr chemosensibel ist, kann man es in den meisten Fällen ganz gut in Schach halten. Vertrauen in die Ärzte ist tatsächlich wichtig.Vor allem Dein Papa muss das Gefühl haben, in guten Händen zu sein, denn es geht ja schon ein bißchen um was. Das die Leute oft mit ihren eigenen Erfahrungen um die Ecke kommen ist fast normal. Aber es ist ja tatsächlich so, dass jeder die Chemo anders verträgt. Meine Mama hatte z.B. fast gar keine Einschränkungen. Nur die Bestrahlung hat ihr zu schaffen gemacht...Als Betroffener ist es aber bestimmt wahnsinnig schwer, sich keine Gedanken um die Verträglichkeit zu machen. Es ist eben eine schwierige Situation, auf die man sich schwer einstellen kann...

Nach der Diagnose meiner Mama haben meine Schwester und ich sofort alles gegoogelt was es zu dieser Krankheit gab. Wir waren total fertig, da nirgends wirklich etwas Positives stand. Allerdings stand dort auch, dass 5 % eine Lebenserwartung von bis zu 5 Jahren und länger haben können. Da meine Mama total positiv war und sie nach der 1. Chemo auch eine Vollremission erreicht hatte, haben wir uns an diese 5 % geklammert...leider tauchten dann 2 Monate später Hirnmetas auf und unsere Hoffnung auf die 5 % schwand wieder...aber Mama wurde mit Gamma Knife behandelt, was gut funktionierte...also wieder HOffnung...so ging es auf und ab, aber solange es Mama gut ging, haben wir einfach immer daran geglaubt, dass es noch ganz lange so weiter geht...

Liebe Grüße und alles Gute!

Tina

Majesty
28.07.2014, 14:18
Hallo @alle! :winke:

Erstmal vielen lieben Dank an alle, die sich so viel Mühe gemacht haben und mir geantwortet haben! :remybussi

Liebe Taziana!
Sei unbesorgt. Du hast mich mit deinem Beitrag nicht runtergezogen. Es ging mir an diesem Tag sowieso nicht so gut. Das kam wahrscheinlich anders bei dir an!
Tut mir leid.

Es ist gut mich mit euch auszutauschen. Da ich alles, aber auch alles von dieser sch...ß Krankheit wissen will. Ich möchte einfach alles verstehen. Ich möchte auch das Gefühl haben, das die Ärzte meinen Papa richtig behandeln.
Aber das tuen sie. Sie geben sich viel Mühe. Zumal mein Papa eine Frohnatur ist und an sich ihn jeder sofort mag! :rotier2:

Eigentlich wollte ich eine gute Nachricht letzte Woche verbreiten. Und zwar diese, das bei meinem Papa vor der zweiten Chemo festgestellt worden ist, das der Lungenkrebs (Primärtumor) etwas kleiner geworden ist!

Das war letzte Woche Mittwoch. Nachmittags bin ich zu ihm ins Krankenhaus und wir haben uns alle total gefreut. Zumal er erst eine Chemo hinter sich hatte. Für alle war das so ein Erfolg!

Aber dann kam am Donnerstag die Nachricht, das Papa einen Herzinfarkt erlitten hatte.
Ich dachte wirklich, das darf doch nicht wahr sein. An diesem Tag sollte er eigentlich wieder nach Hause! Nunja, er mußte bleiben und kommt morgen erst wieder raus.
Die Ärzte sagten uns, das der Infarkt sowieso passiert wäre. Also hat mit der Chemo nichts zu tun.
Papa versucht immer noch sehr stark zu sein. Leider wirkt er sehr traurig. Das tut mir sehr weh ihn so zu sehen. Denn, er tut zwar stark, aber er ist es nicht. Das darf er auch. Ich würde mir für ihn mal wünschen, daß er mal frei weinen kann. So lange wie er will.
Er hat oft ein angestrengtes reden, weil er nicht weinen möchte. Es sind oft Situationen wie gestern morgen, wo ich bei ihm war, das er sagt: Ach den Infarkt habe ich überlebt. Ich lebe noch!
Fängt an zu Lachen und im nächsten Moment weint er. Aber immer nur kurz. Habe ihn dann in den Arm genommen und auch geweint.

Was muß wohl in ihm vorgehen???
Wie fühlt er sich???
Was denkt er wirklich???

Er hat seine Haare verloren. Nicht alle. Einige Stoppeln stehen noch. Sieht komisch aus so. Richtig krank sieht er aus. Meine Schwester soll ihm das nächste mal die Haare abrasieren.
Dann würde es auch wieder gut aussehen.

Ach Mensch!

Er wollte eigentlich in knapp drei Wochen nach Italien. Er ist Italiener und hat seine Geschwister schon ein paar Jahre nicht mehr gesehen. Noch mal so lange er noch fit ist. Das Grab seiner Mutter und seines Vaters besuchen.
Er sagte gestern, wenn ich mich in drei Wochen so fühle wie heute, dann wird er nicht fahren... :(

Er tut mir so leid!
Aber ich kann ihm da nicht helfen.
Er sagt auch immer wieder, das er alles versuchen wird was Chemo anbelangt, damit seine 4 Kinder nicht hinterher sagen, er hätte nicht alles versucht!

Wenn er wüßte, wie stolz ich auf ihn bin!
Ich habe es ihm bis jetzt noch nicht gesagt, weil er oft geredet hat, und ich nicht zu Wort kam oder andere mit ihm sprachen. Irgendwie ist die Zeit die ich bei ihm bin, immer zu kurz!

Nun denn...

Ansonsten hoffe ich, er darf morgen wieder nach Hause. Heute soll noch mal ein Bluttest und Ultraschall vom Herzen gemacht werden.
Schauen, ob alles okay ist.
Denn in zwei Wochen muß er ja wieder rein, weil die dritte Chemo ansteht...

Ich wünsche euch noch einen schönen Tag!

Lieben Gruß Angela

KLMNS
28.07.2014, 14:35
Hallo,

ich kann auch Hoffnung geben, dass trotz niederschmetternden Diagnosen vieles oft anders kommen kann...
Mein Papa (66Jahre) bekam vor einem Jahr die Diagnose nichtkleinzelliges Bronchialkarzinom cT4 cN3 cM1a und er hat die Chemos und Bestrahlung immer gut überstanden und sogar (fast) alle Haare behalten.
Natürlich gibt es immer kleine auf und ab´s, z.B. ist mein Papa momentan wieder im Krankenhaus, da durch die Bestrahlung (Strahlschaden) ein Loch zwischen Luft- und Speiseröhre entstanden ist, und sich nun Wasser in der Lunge befindet...Er bekommt nun Stents eingesetzt und ich hoffe er übersteht wieder alles gut...:o

Am wichtigsten ist, dass wir alle unsere Hoffnung nicht verlieren und kämpfen....
Ich wünsche euch alles alles Gute!!!

Majesty
31.07.2014, 13:30
Hallo KLMNS!

Danke für deine aufbauenden Worte!
Mir geht es momentan viel besser. Ich denke, der erste große Schock ist überstanden. Zumindestens sehe ich alles nicht mehr schwarz und endgültig!

Klar, es ist eine endgültige Diagnose. Und es wird nicht anders kommen als bei anderen. Aber, wenn ich ihn mir so anschaue wieviel Kraft er noch hat, wieviel Lebensenergie in ihm steckt, egal ob gut gelaunt oder schlecht, denke ich, er wird uns noch lange erhalten bleiben.

Trotz Herzinfarkt den er hatte. Den hat er auch sehr gut überstanden. Er hatte einen leichten Hinterwandinfarkt. Ich bin froh, das es ihm in seiner Situation noch so gut geht.
Und das zählt momentan!

Er ist noch da... :rolleyes:

Auch dir un deiner alles erdenklich gute und das es deinem Papa noch sehr lange so gut geht!

LG Angela :remybussi

Majesty
31.07.2014, 14:42
Hallo liebe Tazi!

Du hast mir so viel geschrieben, daß ich erstmal Zeit haben mußte, um dir zurück zu schreiben!
Danke erstmal für die sehr ausführliche Nachricht von dir! :)

Du hast mich wirklich nicht mit deinem Beitrag runtergezogen! Es ging mir eh nicht so gut an diesen Tagen! Viele Dinge weiß ich selber, aber man findet nicht immer einen Weg für sich, damit klar zu kommen. Zumindestens so schnell!

Auch für mich war es schwer zu akzeptieren, dass meine Mama Krebs hat und das es in diesem Stadium heißt, dass sie sterben wird. Ich habe viele schlaflose Nächte durchlebt und Rotz und Wasser geheult... Nun ist sie tot und noch heute möchte ich es nicht akzeptieren... Aber ich möchte dich nicht mit meinem Schmerz runterziehen... Ich bin deshalb nun großtenteils im Hinterbliebenen Forum und schreibe dort...
Lass dir Zeit um mit diesem Hammer klar zu kommen! Ich weiß, dass es alles andere als leicht ist. Ich drück dich!


Es tut mir trotzdm leid, das deine Mama den Kampf verloren hat. :pftroest:
Mir ist das bei meinem Papa auch stark bewußt, das er einfach keine Chance hat. Er kann zwar kämpfen, aber er wird früher oder später den Kampf verlieren. Dieses Todesurteil hat mich fertig gemacht. Aber, wie schlimm muß es erst für den Betroffenen sein?
Mittlerweile sitzt der Schock vor allem nicht mehr so tief. Ich denke, ich habe es besser akzeptiert und versuche, ihn mit anderen Augen zu sehen...

Die Krebszellen die also im N beschrieben werden sind Krebszellern, welche sich auf Wanderschaft begeben wollten, aber in den Lymphknoten vom Immunsistem feststecken und der Krebs dann nicht streut, wie bei Organmetastasen.

Dies finde ich hoch interessant was du geschrieben hast. Das wußte ich so nicht. Meine Mutter hatte die Ärzte vor der letzten Chemo gefragt, was das heißt. Und von den Ärzten die Antwort war, das ist normal.
Meine Mutter ist jemand, die läßt sich oft mit solchen Aussagen abspeisen. :shocked:
Fragt nicht weiter nach. Denkt dann, okay, dann ist ja gut...
Ich könnte dann immer fast verrückt werden... :augen: Weil solche Aussagen bringen einen ja nun nicht wirklich weiter...

Ich weiß gar nicht wieso Menschen weinen immer für eine Schwäche halten. Es reinigt und es tut gut und es zeigt unseren Lieben, dass wir uns um sie sorgen und sie lieben. Was gibt es schöneres als einen Menschen so zu lieben, das man bei dem Gedanken daran diesen Menschen zu verlieren weinen muss?

Das unterschreibeich sofort. Das hast du gut ausgedrückt! Am Sonntag war so eine Situation wo wir beide kurz gemeinsam geweint haben. Er hatte ja letzte Woche Donnerstag einen leichten Hinterwandinfarkt. Er saß im Besucherraum auf dem Stuhl und sagte:"Naja, den Infarkt habe ich überlebt. Noch lebe ich!!!" Und seine Stimme nahm deutlich an Zitterigkeit zu und bei dem Wort "ich" fing er an zu weinen! Ich habe ihn umarmt und tröstete ihn. Ich mußte auch weinen. Diese Situation ging vielleicht 10 Sekunden so. :cry:

Aber man merkt, wie schnell er wieder versucht stark zu sein. Auch für sich selber...

Ich finde es toll, dass du selbst gemerkt hast, wie es um deinen Papa steht und von dir aus sagst, dass du nicht bereit bist es zu akzeptieren.

Danke sehr. Zumindestens beginnt glaube ich die Zeit, wo ich meinen Papa genießen möchte wenn es ihm gut geht. Und wenn es ihm schlecht geht da bin, damit er sein Leid klagen kann.

Mahc dich nicht bekloppt, wegen diesen Dingen. Ich bin ein faktischer Mensch. Ich habe diese Informationen gebraucht um zu verstehen was in ihrem Körper passiert. Um zu versuchen nachzuvollziehen wie sie sich fühlt. Und wie ihr Körper jetzt mit der Krankheit und der Chemo funktioniert. Wenn du das nicht brauchst ist das auch in Ordnung.


Ja, da bin ich wie du. Ich will auch alles wissen. Ich möchte auch verstehen, was in meinem Papa während der Chemo und danach los ist.
Ich bin schon um einiges schlauer. Mein Wissensdurst ist schon ganz gut gestillt... :rolleyes:

Man muss einen Weg finden zwischen Realismus und Hoffnung, der nicht vollkommen irreal ist. Das ist glaube ich das Schwerste. Nicht nur was den Krebs angeht, sondern überall im Leben anwendbar.


Ja, das war auch der Grund, warum ich mich hier angemeldet habe. Ich wollte Infos, wie lange er noch lebt. Ich wollte hören, es ist doch alles nicht sooooooo schlimm.
Aber ich wußte es von der ersten Sekunde mit Bekanntgabe seiner Diagnose, das er unheilbar krank ist und daran irgendwann sterben wird. :embarasse

Und dort ein Mittelweg zu finden, war sehr schwer. Die Akzeptanz des Todesurteils und wie damit umzugehen ist. Aber ich denke heute, ich habe meinen Weg gefunden.

Ich weiß, er wird daran sterben!
Ich weiß, es gibt nicht allzugroße Hoffnungen, das er damit 10 Jahre leben kann.
Ich weiß, das ich ihn jetzt schon vermisse...

Ich weiß aber nicht wann er sterben wird.

Und so lange er hier noch ist und lebt, und kämpft, und sich nicht aufgibt, gibt es zumindestens mir die Hoffnung, das es noch dauern wird...
Und diese Zeit wird genossen und geholfen...

Danke Tazi!

Lieben Gruß Angela :pftroest:

Taziana
31.07.2014, 22:47
Hey,
Hab nur Schnellboot Handy deinen Beitrag gelesen und 😢😢 - bin wieder nah am Wasser gebaut im Moment!

Ich werde dir die Tage ausführlich antworten, bis dahin halt die Ohren steif und Papa auch *zwinker*

Majesty
03.08.2014, 11:24
Hallo Tazi! :knuddel:

Ich erwarte sehnsüchtig eine Nachricht von dir!
Bin schon sehr gespannt...

LG Angela :winke:

Majesty
05.08.2014, 11:37
Hallo an alle!

Am Samstag waren mein Mann, meine 2 Jungs und ich bei meinen Eltern und haben geholfen, Kartoffeln zu ernten.
Ich bin immer wieder verwundert über meinen Papa, wie sehr er sich verändert hat.
Früher hat er nie Arbeit abgegeben. Wollte immer alles alleine machen. Auch um sich zu beweisen, das er es noch kann und schafft.

Am Samstag kam auch ab und an mal der Versuch, es selber zu machen, aber mein Mann hat ihn gleich in seine Schranken gewiesen, daß er heute nur Anweisungen geben darf.

Er hat sich so verändert, nicht unbedingt zum Schlechten. Sondern eher angenehm!

Ich denke, er hat sich mit seiner Situation abgefunden und weiß um sich. Er wirkt so ruhig, bedacht und friedlich.
Gut, da er nicht viel über seine Gefühle oder Gedanken redet, weiß man nicht so gut, wie es in ihm aussieht.

Trotzalledem bewundere ich meinen Papa! Wie er mit der Situation umgeht finde ich so wunderbar.
Manchmal hoffe ich immernoch das er den Krebs besiegen wird. Aber ich weiß auch, das es nie so sein wird.

Am Montag beginnt seine 3te Chemo!
Ich hoffe, er steckt sie wieder einigermaßen gut weg!

Papa? Du bist ein toller Mann!!!

Angela

Taziana
05.08.2014, 19:02
Hi Majesty...
Ich hab im Moment super viel um die Ohren. Ein Säugling ist im Haus! :D
Ich antworte dir auf deine tolle Nachricht, wie angekündigt.

Hallo @alle! :winke:
Es ging mir an diesem Tag sowieso nicht so gut. Das kam wahrscheinlich anders bei dir an!
Tut mir leid.
Das muss dir nicht leid tun!
Es ist gut mich mit euch auszutauschen. Da ich alles, aber auch alles von dieser sch...ß Krankheit wissen will. Ich möchte einfach alles verstehen. Ich möchte auch das Gefühl haben, das die Ärzte meinen Papa richtig behandeln.
Wirklich feststellen kann man das als Laie wohl nicht richtig. Das wichtigste ist, dass man sich in der Behandlung wohlfühlt und Ärzte und Pfleger um sich hat die auf Wünsche und Forderungen eingehen. Es kann unter Umständen im weiteren Verlauf der Krankheit zu raschen Entscheidungen kommen. Da sich der Zustand sehr schnell positiv und/oder negativ verändern kann. (Siehe Herzinfarkt weiter unten) :)
Eigentlich wollte ich eine gute Nachricht letzte Woche verbreiten. Und zwar diese, das bei meinem Papa vor der zweiten Chemo festgestellt worden ist, das der Lungenkrebs (Primärtumor) etwas kleiner geworden ist!
Top, so soll es sein! Denn wenn man den Krebs zurück drängen kann, ist die Chance, dass dein Papa noch länger ohne Beschwerden (oder nicht so starke Beschwerden) leben kann. Erschrecke bitte nicht, der Krebs wird sich höchstwahrscheinlich irgendwann wieder ausbreiten (rezidiv), das war bei meiner Mama auch so. Ich kannte mich damals noch nicht damit aus, und es war ein Schock für mich... :undecided
Dennoch ist das wirklich etwas worüber ihr euch zurecht freuen könnt.
Aber dann kam am Donnerstag die Nachricht, das Papa einen Herzinfarkt erlitten hatte.
Ich dachte wirklich, das darf doch nicht wahr sein. An diesem Tag sollte er eigentlich wieder nach Hause!
Einige Krebsarten neigen dazu Thrombosen auszubilden. Solltest du mal in meinem Profil gestöbert haben, gibt es einige alte Threats über den Krankheitsverlauf meiner Mama... Sie hatte 2 mal einen Schlaganfall. Die Thrombosen waren sehr schwer in den Griff zu bekommen. Weil sie die CLexane so schlecht vertragen hat und auch etwas gegen das Spritzen an sich hatte (alles voller blauer Flecke, das Gefühl wirklich krank zu sein wurde verstärkt und so weiter). Es wurde dann irgendwann mit Tabletten gemischt, dann musste sie nur noch 1 mal täglich spritzen.

Sollte der Tumor deines Papas (bei meiner Mama Adenokarzinom) dazu neigen Thrombosen zu verursachen und das die Ursache für diesen Herzinfarkt gewesen sein sollte, werden die Ärzte deinen Vater vermutlich schon medikamentös eingestellt haben. Durch die Chemo werden ja regelmäßig Blutkontrollen durchgeführt - hier kann man Trombosen dann frühzeitig erkennen und handeln.

Die Ärzte sagten uns, das der Infarkt sowieso passiert wäre. Also hat mit der Chemo nichts zu tun.

Ja, also... Eine Chemotherapie verursacht meines Wissens keine Thrombosen, somit wohl auch keinen Herzinfarkt, Schlaganfall oder andere Infarkte (Meine Mama hatte auch einen unerkannten Milzinfarkt). Die Chemo (unabhängig von der Zusammensetzung) zerstört idR schnellwachsende Zellen, deshalb wachsen bei vielen Chemotherapiepatienten keine Haare (Haarwurzeln sind schnellwachsende Zellen, wie die meisten Krebszellen).

Somit wäre mir neu, dass sowas einen Herzinfarkt verursacht und du kannst den Ärzten getrost glauben. Allerdings steigern (wie oben schon geschrieben) viele Tumorarten das Thromboserisiko.

Papa versucht immer noch sehr stark zu sein. Leider wirkt er sehr traurig. Das tut mir sehr weh ihn so zu sehen. Denn, er tut zwar stark, aber er ist es nicht. Das darf er auch. Ich würde mir für ihn mal wünschen, daß er mal frei weinen kann. So lange wie er will.

Evtl. tut er das, wenn ihr nicht dabei seid. Ich verstehe ihn, du verstehst ihn. Willst du stark sein? Denkst du manchmal: "Ich kann jetzt auf keinen Fall weinen, dann denkt er - ich fühle mich schlecht, wegen ihm.", "Ich will ihm keinen Kummer bereiten.", "Ich sollte ihm eine Stütze sein und ihn nicht nochmehr runter ziehen". - Ich kann dir versichern, er denkt das auch. ;)

Es sind oft Situationen wie gestern morgen, wo ich bei ihm war, das er sagt: Ach den Infarkt habe ich überlebt. Ich lebe noch!
Fängt an zu Lachen und im nächsten Moment weint er. Aber immer nur kurz. Habe ihn dann in den Arm genommen und auch geweint.

Was muß wohl in ihm vorgehen???
Wie fühlt er sich???
Was denkt er wirklich???

Und nun werde ich zum ersten mal von den Fakten weggehen.
Das hat mich sehr traurig gemacht, als ich den Post zum ersten Mal gelesen habe... Weil ich das auch durchgemacht habe und weiß wie man sich fühlt.

Es ist vollkommen normal, was dort passiert. Dein Papa durchlebt etwas was vielleicht die schwerste Aufgabe unseres Lebens ist. Er muss sich damit abfinden, dass sein Leben endlich ist. Das bedeutet nicht nur, dass er alles verliert was ihm wichtig ist. Sondern er muss sich auch damit arrangieren, dass er zukünftiges nichtmehr mit erleben wird. Er wird seine Enkel nicht (mehr weiter, oder überhaupt nicht) aufwachsen sehen. Er kann keinen weiteren Hochzeitstag mit seiner Frau verbringen, er wird einfach "weg" sein.

Denn die Angehörigen leben mit dem Schmerz, wenn der Mensch tod ist. Ich lebe "ohne" meine Mama weiter. Das ist schmerzlich, aber diesen Schmerz spüren ist am schlimmsten JETZT wo es soweit ist. Erkrankte - und das wurde mir erst bewusst als sie tot war - haben diesen schlimmen Schmerz bereits lange vorher. Nämlich dann wenn ihnen bewusst wird, dass ihr Leben bald vorbei ist. Das sie keine Dinge mehr tun können, die sie gerne getan haben und das sie die Menschen, die sie lieben "einfach" zurücklassen. Das sie ihre Kinder nicht mehr unterstützen können. Das muss unglaublich hart sein. Und an der von dir beschrieben Situation kann man erkennen, dass dein Papa an diesem Punkt ist... Das ist nichts schlechtes, im Gegenteil. Aber es tut unglaublich weh. Sogar mir, obwohl ich deinen Papa und dich nicht mal kenne. Ich ziehe sofort die Paralelle und muss heulen... :undecided

Er wollte eigentlich in knapp drei Wochen nach Italien. Er ist Italiener und hat seine Geschwister schon ein paar Jahre nicht mehr gesehen. Noch mal so lange er noch fit ist. Das Grab seiner Mutter und seines Vaters besuchen.
Er sagte gestern, wenn ich mich in drei Wochen so fühle wie heute, dann wird er nicht fahren... :(

Er tut mir so leid!
Aber ich kann ihm da nicht helfen.

Doch, du kannst. Bitte ermutige ihn seine Wünsche zu erfüllen. Wenn sein Zustand stabil ist (Reise mit Arzt abklären) sollte euch nichts aufhalten. Zwischen den Chemos sind ja abstände (3 Wochen?). Evtl. findet ihr eine Möglichkeit für wenige Tage zu fahren - solange er noch keiner Pflege bedarft. Meine Mama hat sich so sehr auf ihre Reha gefreut. Ihr "letzter" Urlaub. Beide Reha wurden abgesagt... Sie war so nidergeschmettert, das zu sehen war einfach so traurig... Wenn ihr das vermeiden könnt, wäre das ganz toll.

Er sagt auch immer wieder, das er alles versuchen wird was Chemo anbelangt, damit seine 4 Kinder nicht hinterher sagen, er hätte nicht alles versucht!
Das ist löblich, allerdings sollte er sich trotzdem nicht quälen um euch einen Gefallen zu tun, wenn er merkt er verträgt keine Chemo, oder die Therapie tut ihm nicht gut, ermutige ihn nach Alternativen zu suchen (manchmal wird einfach eine andere Chemo genutzt)


Mein Text ist lang geworden! Deine Gesichte nimmt mich echt mit. Deshalb habe ich mir bewusst Zeit für diese Antwort genommen! Entschuldige bitte, dass es solange gedauert hat. Wie geht es deinem Papa? Gibt es Neuigkeiten?

Liebe Grüße
Tazi:winke:

Majesty
06.08.2014, 17:23
Hi Tazi!

Danke für deine, wie immer, umfangreiche Nachricht! :rotier2:

Wenn du ein Säugling zu Hause hast, ist es deiner? :)
Und ja, da hat man nicht so viel Zeit. Das kenne ich gut! Aber mittlerweile haben wir die Säuglingszeit hinter uns gelassen! :rotier:

Top, so soll es sein! Denn wenn man den Krebs zurück drängen kann, ist die Chance, dass dein Papa noch länger ohne Beschwerden (oder nicht so starke Beschwerden) leben kann. Erschrecke bitte nicht, der Krebs wird sich höchstwahrscheinlich irgendwann wieder ausbreiten (rezidiv), das war bei meiner Mama auch so. Ich kannte mich damals noch nicht damit aus, und es war ein Schock für mich...
Dennoch ist das wirklich etwas worüber ihr euch zurecht freuen könnt.

Das hat auch an dem Mittwoch vor zwei Wochen sehr gut getan so eine Nachricht zu bekommen. Das der Krebs, leider der Kleinzeller, schnell wieder rezidivieren kann, das weis ich. Ich finde es sehr schade, das diese Art von Krebs in diesem Stadium nicht mehr heilbar ist. Man freut sich zwar sehr, daß der Krebs zurück gedrängt wurde, aber es wird sehr schnell überschattet mit dem Wissen, das es nicht so bleiben wird...

Sollte der Tumor deines Papas (bei meiner Mama Adenokarzinom) dazu neigen Thrombosen zu verursachen und das die Ursache für diesen Herzinfarkt gewesen sein sollte, werden die Ärzte deinen Vater vermutlich schon medikamentös eingestellt haben. Durch die Chemo werden ja regelmäßig Blutkontrollen durchgeführt - hier kann man Trombosen dann frühzeitig erkennen und handeln.

Das weiß ich leider nicht. Fakt ist, das die Ärzte in der Lungenfachklinik ihm ein Blutverdünnendes Medikament verschrieben haben. Aber er darf es nicht nehmen, da er zusätzlich noch die Autoimmunerkrankung Morbus Werlhof hat, und da braucht er Medikamente die das Blut verdicken... :twak:
Ich weiß momentan noch nicht, ob das alles so gut ist. Aber ich hoffe, die Ärzte wissen was wichtig ist.
Die Ärzte im Krankenhaus haben meinen Eltern gesagt, der Infarkt wäre eh gekommen. Auch ohne Chemo und Krebs. :undecided
Man muß es einfach glauben, das es nicht am Krebs liegt!

Evtl. tut er das, wenn ihr nicht dabei seid. Ich verstehe ihn, du verstehst ihn. Willst du stark sein? Denkst du manchmal: "Ich kann jetzt auf keinen Fall weinen, dann denkt er - ich fühle mich schlecht, wegen ihm.", "Ich will ihm keinen Kummer bereiten.", "Ich sollte ihm eine Stütze sein und ihn nicht nochmehr runter ziehen". - Ich kann dir versichern, er denkt das auch.

Als ich diese Sätze gelesen habe, ging mir ein Licht auf. Jetzt weiß ich auch, warum ich mich hier angemeldet habe. Es tut gut Menschen um sich zu haben, die einen die Augen öffnen. Man ist doch sehr verblendet momentan und kann nicht richtig nachdenken... :knuddel:
Ich danke dir Tazi! So habe ich das noch nicht gesehen!

Er muss sich damit abfinden, dass sein Leben endlich ist. Das bedeutet nicht nur, dass er alles verliert was ihm wichtig ist.

Wie oft hat er Scherze gemacht!
Ob ich nächstes Jahr Weihnachten noch da bin?
Vielleicht ist das mein letzter Geburtstag?
Was war ich manchmal wütend auf ihn wenn er so gesprochen hat...
Das fing an, als er in Rente ging mit 65 Jahren!

Aber jetzt ist es was anderes. Es sind Nebensätze bei ihm.
Nächstes Jahr mache ich keine Kartoffeln mehr. Tomaten auch nicht und Gurken!
Das ist mir am Samstag aufgefallen. Man nimmt es kaum wahr. Aber er macht keine Pläne mehr... :undecided
Ich akzeptiere das und finde es gut, das er sich langsam arrangiert damit. Das ist nicht böse gemeint von mir. Aber, je eher er sich damit auseinander setzt, umso eher kann er sein Schicksal akzeptieren. Weißt du, was ich meine?


Denn die Angehörigen leben mit dem Schmerz, wenn der Mensch tod ist. Ich lebe "ohne" meine Mama weiter. Das ist schmerzlich, aber diesen Schmerz spüren ist am schlimmsten JETZT wo es soweit ist. Erkrankte - und das wurde mir erst bewusst als sie tot war - haben diesen schlimmen Schmerz bereits lange vorher. Nämlich dann wenn ihnen bewusst wird, dass ihr Leben bald vorbei ist. Das sie keine Dinge mehr tun können, die sie gerne getan haben und das sie die Menschen, die sie lieben "einfach" zurücklassen. Das sie ihre Kinder nicht mehr unterstützen können. Das muss unglaublich hart sein. Und an der von dir beschrieben Situation kann man erkennen, dass dein Papa an diesem Punkt ist... Das ist nichts schlechtes, im Gegenteil. Aber es tut unglaublich weh. Sogar mir, obwohl ich deinen Papa und dich nicht mal kenne. Ich ziehe sofort die Paralelle und muss heulen...

Es tut mir weh, das zu lesen. Ich mußte ein paar mal schlucken. Aber es ist die Wahrheit und du hast das sehr gut formuliert!
Ja, und mir tut es auch leid, das du das durchgemacht hast und weißt, wovon du sprichst... :knuddel:
Danke das du für mich da bist Tazi! Auch wenn ich dich nicht kenne!

Bitte ermutige ihn seine Wünsche zu erfüllen. Wenn sein Zustand stabil ist (Reise mit Arzt abklären) sollte euch nichts aufhalten. Zwischen den Chemos sind ja abstände (3 Wochen?). Evtl. findet ihr eine Möglichkeit für wenige Tage zu fahren - solange er noch keiner Pflege bedarft. Meine Mama hat sich so sehr auf ihre Reha gefreut. Ihr "letzter" Urlaub. Beide Reha wurden abgesagt... Sie war so nidergeschmettert, das zu sehen war einfach so traurig... Wenn ihr das vermeiden könnt, wäre das ganz toll.

Das ist auch schon alles abgeklärt mit den Ärzten. Die Ärzte haben gesagt, sie machen das möglich für ihn und ich will ja auch, das er fährt.
Leider kam der Herzinfarkt dazwischen und die Ärzte haben ein Fragezeichen hinter diese Reise gemacht und mein Papa auch.
Er hat 3 Wochen zwischen den Chemos. Mein großer Bruder und seine Freundin werden meine Eltern nach der dritten Chemo mitnehmen nach Süditalien.
Ich denke nur, wenn er selber kein gutes Gefühl bei der Sache hat weil er sich nicht gut fühlt oder aus welchen Gründen auch immer, dann sollte er seinen Gefühlen nachgehen. Ich sage immer zu ihm und meiner Mutter, wartet es ab. Und entscheidet dann spontan!
Deshalb meinte ich, man kann nicht wirklich helfen! :undecided

Das ist löblich, allerdings sollte er sich trotzdem nicht quälen um euch einen Gefallen zu tun, wenn er merkt er verträgt keine Chemo, oder die Therapie tut ihm nicht gut, ermutige ihn nach Alternativen zu suchen (manchmal wird einfach eine andere Chemo genutzt)

Ja, das tuen wir alle. Alternativmedizin in Form von Schüssler Salzen nimmt er schon wegen mir... :cool2:
Um die guten Zellen zu schützen, etc...
Darauf habe ich bestanden. Es wird ihn nicht heilen, aber es wird ihm körperlich damit besser gehen und geistig hilft es auch!
Und wenn er sich irgendwann gegen alles entscheiden sollte, stehe ich trotzdem hinter ihm.

Mein Text ist lang geworden! Deine Gesichte nimmt mich echt mit. Deshalb habe ich mir bewusst Zeit für diese Antwort genommen! Entschuldige bitte, dass es solange gedauert hat. Wie geht es deinem Papa? Gibt es Neuigkeiten?

Das finde ich auch toll von dir, das du dir Zeit nimmst für einen Menschen, den du nicht kennst! :remybussi Und deshalb entschuldige dich bitte nicht bei mir! Es war auch mein Fehler, ich habe ein wenig gedrängt! :(
Ich habe momentan sehr das Bedürfniss mich mit anderen Menschen, die das selbe erlebt haben oder noch erleben, auszutauschen.
Aber leider gibt es nicht mehr Antworten in meinem Thread.
Deine bereichern mich dafür umso mehr! :rolleyes:
Ich weiß das sehr zu schätzen!!!

Papa geht es momentan nicht so gut. Er schläft mal wieder sehr schlecht nachts. Dadurch am Tag sehr viel müde. Er hat einen entzündeten Mund und kann kaum was essen. Obwohl er sehr viel Hunger hat. Meine Mama versucht ihm alles so einfach wie möglich zu machen. Großen Respekt an sie!
Nicht nur eine tolle Mutter, sondern auch perfekte Ehefrau... :1luvu:

Er bekommt schon Medikamente gegen den Pilz im Mund und gegen die Entzündung. Nächste Woche Montag ist seine 3te Chemo. Die Ärzte sind schon am Überlegen, die Chemo nicht mehr ganz so hoch zu machen, da auch sein Blut letzte Woche sehr schlecht war. Vor allem seine weißen Blutkörperchen waren drastisch gesunken. Er hat provisorisch Antibiotika bekommen damit er nicht krank wird. Naja, gut für die Darmflora ist das nicht. Und somit für das Immunsystem auch nicht! Man dreht sich da im Kreis finde ich! Morgen wird wieder sein Blut untersucht. Hoffentlich ist alles besser geworden...
Die Ärzte vermuten, die Chemo ist zu stark in der Dosierung für ihn!

Nur, meine Sorge ist, wenn sie die Chemo leichter machen, das es dann hoffentlich keinen Nachteil für den Krebs gibt!

Naja, nach einem Tief kommt auch wieder ein Hoch! ;)

So, nun habe ich mir auch die Finger wund geschrieben.
Ich freue mich auf Nachricht von dir!
Kann aber auch verstehen, wenn du auf Abstand gehst. Das mit deiner Mama ist ja auch noch nicht so lange her!

Ich drücke dich :knuddel:

Liebe Grüße Angela

Awkward
06.08.2014, 20:35
Liebe Angela,

ich möchte Dir neben all den anderen auch eine gehörige Portion Mut zu sprechen. Ich weiß, in Deiner Situation ist jede Erfahrung Gold wert...

Mein Paps hatte ebenfalls ein kleinzelliges BC. Ich weiß, hatte... klingt nicht sehr vielversprechend... Aber wenn ich mir seine Geschichte anschaue, dann denke ich doch, dass sie anderen Angehörigen ein wenig Hoffnung schenken kann. Natürlich ist jeder Krankheitsverlauf, ebenso wie jeder Mensch individuell. Aber als ich Deine Geschichte gelesen habe, habe ich sofort gedacht, "mensch, ist das ein Glück, dass ihr Papa schon 76 ist und trotzdem noch körperlich fit".

Das sind zwei wesentliche Punkte, die im Kampf gegen den Kleinzeller nicht zu unterschätzen sind. Klar. Er breitet sich rasend schnell aus. Gleichzeitig ist die Zellteilung mit 76 aber bedeutend langsamer, als noch mit Anfang 50. Ein riesen Pluspunkt.

Mein Paps hat 5 1/2 Jahre mit diesem fiesen Krebs gelebt, 4 Jahre davon ohne jede Einschränkung und ohne weitere Behandlung. Anfang 2009 bekamen wir die Diagnose. Der Primärtumor (etwa 5 cm) war inoperabel. Ok. Ich gebe zu. Der Krebs hatte noch nicht gestreut. Das ist sicherlich besonders. Mein Vater hat eine intensive Chemotherapie bekommen. Nach deren Abschluss Bestrahlung der Lunge und prophylaktisch des Hirns (da gehen die Metas gern hin). Der Lungentumor war komplett verschwunden. Unsichtbar.

Auch wenn wir wissen, dass das schon damals nur eine palliative Behandlung war, hat der Kleinzeller ganze 4 Jahre gebraucht, um sich zu erholen und erneut aufzutauchen. Diese Krebsart spricht einfach wahnsinnig gut auf die Chemo an.

Beim zweiten Mal, es war im Mai letzten Jahres, kamen zum Lungentumor Metastasen in Bauchspeicheldrüse, Leber und Nieren hinzu. Es waren insgesamt 10 Stück, von ordentlicher Größe. Diese Zeit war hart. Zwei Monate Krankenhaus. Mein Paps eigentlich nicht ansprechbar. ABER trotz Patientenverfügung haben wir für ihn entschieden, die selbe Chemo noch einmal zu versuchen... Die letzten zei Zyklen konnte Paps ambulant machen. Kein Koma mehr. Nein viel besser. Er war (fast) wieder der Alte. Die ersten Untersuchungen im September zeigten keinerlei (!) Auffälligkeiten. Der Primärtumor unsichtbar, alle Metas unsichtbar. Wie ein kleines großes Wunder.

Wir hatten fünf schöne, sehr schöne Monate. Paps konnte Autofahren. Das hätten wir nie gedacht. Ich habe die Zeit sehr genossen, auch wenn sie mehr Alltag als alles andere war. Aber so funktioniert der Mensch. Das menschliche Gehirn blendet aus. Und das ist gut so.

Natürlich nimmt meine Geschichte kein gutes Ende. So wie bei den Meisten hier. Aber nochmal. Sie soll Dir zeigen, was alles möglich ist!

Im März diesen Jahres war klar, dass der Krebs trotz Chemo in das Hirn gestreut hatte. 6 Metas. Wir versuchten erneut Bestrahlung. Es ging Paps sehr schlecht damit, so dass er sie nicht beenden konnte. Die letzten Monate waren lang und schwer. Aber erstaunlicherweise bis zum Ende hin ohne merkliche Schmerzen. Wir drei, Mama, Paps und ich, haben entschieden, den Dingen ihren Lauf zu lassen. Obwohl Paps bis zum letzten Tag immer geglaubt hat, dass er wieder gesund wird. Er hatte einen felsenfesten Glauben...Am 31.7. ist er in Begleitung von uns für immer eingeschlafen.

Ich möchte Dir noch eins mit auf den Weg geben: Es ist richtig und normal, dass sich jetzt in Dir alles sperrt und Du das unvermeidliche dieser Krankheit nicht akzeptieren kannst und willst. Wehre Dich nicht dagegen. Das ist richtig und logisch. Dein Herz und Deine Seele werden zur richtigen Zeit umschalten und Du wirst ihn begleiten können, wenn die Zeit da ist. Ich habe mich so lange gewehrt, geweint, geschrien und wohl auch getrauert, als er noch am Leben war. Jede neue Diagnose war ein unmenschlicher Schock. Die Akzeptanz, die Ruhe, die Dankbarkeit, dass er jetzt gehen kann, all das kam erst kurz vorher, aber es kam. Und es hilft mir jetzt ungemein. Denn der Prozess des Trauerns hat sich schon vor langer Zeit in Gang gesetzt.

Ich drück Dich ganz fest! Bewahre Dir so viel Normalität, wie Du kannst. Dein Vater wird für sich selbst am Besten wissen, wie er mit seiner Situation umgeht. Mach Dir da keine Sorgen. Er ist ja nicht allein.

Ui, doch ganz schön lang, sorry!!

Liebe Grüße

Steffi

Majesty
07.08.2014, 15:09
Hallo Steffi!

Ich habe gestern mit großer Freude deine Nachricht gelesen.
Das einzige, was nicht so toll ist, das dein Papa gestorben ist... Und das dies noch nicht allzu lange her ist.

Mein aufrichtiges Beileid von mir an dich! :pftroest:

Ich muß sagen, du klingst sehr zufrieden in deiner Nachricht. Beruhigt und zudem noch angstfrei! Ich kann das nicht genau beschreiben und ich hoffe, du verstehst mich nicht falsch. Aber, man merkt dir an, das du deinen Frieden mit dir und der Situation geschaffen hast. Und das schon lange bevor dein Papa gestorben ist!

Ich wurde ganz ruhig als ich deine Nachricht gelesen habe. Und das erste Wort, was mir einfiel als ich sie zu Ende gelesen habe war: WOW!

Das sind zwei wesentliche Punkte, die im Kampf gegen den Kleinzeller nicht zu unterschätzen sind. Klar. Er breitet sich rasend schnell aus. Gleichzeitig ist die Zellteilung mit 76 aber bedeutend langsamer, als noch mit Anfang 50. Ein riesen Pluspunkt.


Meinst du damit die Zellteilung des Krebses oder der gesunden Zellen? Denn, ich denke, den Krebszellen ist es egal, wie alt man ist. Oder wie alt die gesunden Zellen sind. Erklärst du es mir, was du meinst damit? :confused:

Mein Paps hat 5 1/2 Jahre mit diesem fiesen Krebs gelebt, 4 Jahre davon ohne jede Einschränkung und ohne weitere Behandlung.

Das ist etwas, was mich sehr gefreut hat. Menschen, die es geschafft haben, damit fast uneingeschränkt zu leben. Und dazu noch so lange. Das gibt mir ein sehr beruhigendes Gefühl!

Auch wenn wir wissen, dass das schon damals nur eine palliative Behandlung war, hat der Kleinzeller ganze 4 Jahre gebraucht, um sich zu erholen und erneut aufzutauchen. Diese Krebsart spricht einfach wahnsinnig gut auf die Chemo an.

Ja, das stimmt. Es wirft aber auch viele Fragen auf. Z.B. wenn er doch so gut mit Chemos in Schach gehalten werden kann und sogar weg ist z.T., warum kommt dieses Biest wieder? Warum kann man ihn nicht komplett mit Chemos aus dem Körper bekommen? Und nur "unsichtbar" machen?
Das ist das, was ich nicht verstehe. Warum kommt er immer wieder?
Und dann meistens noch viel schlimmer als vorher und mit vielen Metastasen!

Er war (fast) wieder der Alte. Die ersten Untersuchungen im September zeigten keinerlei (!) Auffälligkeiten. Der Primärtumor unsichtbar, alle Metas unsichtbar. Wie ein kleines großes Wunder.


Das ist etwas, was man wirklich als Wunder bezeichnen darf. Wahnsinn! So etwas gibt es? Offenbar!
Dein Papa war dieser Mensch! :rotier2:

Es ist richtig und normal, dass sich jetzt in Dir alles sperrt und Du das unvermeidliche dieser Krankheit nicht akzeptieren kannst und willst.

Das habe ich mittlerweile begriffen. Ich hatte es schon von Anfang an gewußt. Nur, ich wollte natürlich diese Gedanken nicht zulassen. Sie waren so schmerzhaft das ich innerlich nach meinem Papa geschrien habe! Schockzustand würde ich dies bezeichnen. Seit ungefähr einer Woche geht es mir besser. Es war urplötzlich vorbei dieses Ohnmachtsgefühl, diese Hilflosigkeit, diese Angst!

Ich weiß, das mein Papa sterben wird.

Dein Herz und Deine Seele werden zur richtigen Zeit umschalten und Du wirst ihn begleiten können, wenn die Zeit da ist. Ich habe mich so lange gewehrt, geweint, geschrien und wohl auch getrauert, als er noch am Leben war.

Ja, das kenne ich. Ich habe um ihn getrauert obwohl er noch lebt. Aber meine Seele weiß, wie es Enden wird. Deshalb habe ich schon getrauert. Es war sowieso seit letztem Jahr einiges komisch.
Seit Anfang diesen Jahres hatte ich immer Angst vor Papas 77 Geburtstag! Ich wußte nicht warum. Wenn ich an seinen Geburtstag im September gedacht hatte, war mir komisch und mulmig zumute.

Die Diagnose kam ja erst mitte Juni! Vorher hat man nichts, aber auch gar nichts gemerkt. Selbst er nicht!

Du hast mir wirklich Mut gemacht mit deiner Nachricht. Und was für eine Leichtigkeit in deinen Zeilen hängt? Wahnsinn!
Du scheinst deinen Weg gefunden zu haben trotz der Situation. Das freut mich sehr! :)
Ich danke dir für deine angenehmen Zeilen an mich!

Vielleicht hast du auch noch ein paar Antworten für mich bezüglich meiner Fragen!

Liebe Grüße an dich :knuddel:
Angela

Awkward
07.08.2014, 20:54
Hallo Angela,

danke für Deine lieben Worte! Natürlich gibt es auch bei mir rabenschwarze Tage... da kann ich nicht Lügen. Ich hatte und habe eine sehr enge Beziehung zu meinem Paps. Bin eine richtige Papa-Tochter :) Und trotzdem oder vielleicht gerade deswegen habe ich beschlossen, dass das Ende seines Leid mich mit unendlicher Dankbarkeit erfüllt. Es nicht akzeptieren zu wollen, ihn mir zurückzuwünschen und sei es auch nur für eine kurze Zeit mehr mit ihm, all das ist vielleicht verständlich, würde mich aber in meinen eigenen Augen zu einem Egoisten machen. Dieser Gedanke macht mich sehr sehr unglücklich. Das möchte ich nicht sein. Wenn ich einen Menschen so sehr liebe, wenn er die Welt für mich bedeutet, dann kann ich ihm das am Besten zeigen, indem ich mir nur das Beste für ihn wünsche. Mein Paps sieht mich jetzt, das weiß ich. Und er versteht meine Gefühle so wie sie sind genau richtig. Darauf vertraue ich fest. Vielleicht ist es diese Einstellung, die mir jetzt hilft, die größte Zeit des Tages geerdet zu sein. Aber es ist weißgott nicht einfach.

Im Übrigen habe ich für mich gemerkt, dass es mir auch wahnsinnig hilft, für andere da zu sein, ihnen etwas Mut in dieser unmenschlichen Situation zu machen oder einfach nur ein kleines bisschen "Wissen" weiterzugeben :) So genug von mir und zu Deinen Fragen:

Ich bin natürlich kein Arzt, aber die Sache mit der Zellteilung habe ich für mich tatsächlich so verstanden, dass sich jedenfalls die gesunden Zellen in fortgeschrittenem Alter merklich langsamer teilen. Das heißt für mich bei einem Krebs, wie dem kleinzelligen BC, dass der Unterschied in der Zellteilung von krankem und gesundem Gewebe markant ist, die Chemo also besonders gut auf die "schnellen" kranken gehen kann und die langsamen gesunden in Ruhe lässt. Ob sich natürlich auch die kranken entsprechend langsamer teilen, das weiß ich nicht. Ich denke, dass das bei dieser Art von Krebs vielleicht nicht so ausschlaggebend ist, denn er streut so oder so schnell. Wohl eher bei eingekapselten Tumoren. Es heißt ja das jeder dritte betagte Mann in den 80ern wohl Protatakrebs entwickelt, aber noch lange nicht dran stirbt. Hier stimmt es vielleicht, dass die Zellteilung da Einfluss macht.

Warum kommt der Krebs wieder? Zum einen ist natürlich immer das Restrisiko da, das nach "nur" Chemo etwas übrig bleibt. Und selbst wenn das nicht der Fall wäre oder man hätte operieren können, ist es bei dem Krebs wahrscheinlich typisch, dass der "Zellfehler" erneut auftritt. Gerade bei den Patienten - und das sind die allermeisten - die den Kleinzeller durch Umwelteinflüsse, wie Rauchen oder Schadstoffe auf der Arbeit bekommen haben. Durch die Chemo ist dieses Grundproblem ja nicht beseitigt. Unser Onkologe hat einmal gesagt, das Paps sich die hinterhältigste und intelligenteste Krebsart ausgesucht. Als ob die Zellen ein Gedächtnis hätten und sich ihrem Umfeld anpassen könnten. Deswegen kommt er wieder, in anderem Gewand, vielleicht mit einer ganz anderen Art von Metas.

Weißt du, was wirklich "witzig" ist? Zu keinem Zeitpunkt, nachdem der Krebs ein zweites Mal ausgebrochen war, konnte man den Primärtumor in der Lunge sehen. Die CTs waren sauber. Nur durch Untersuchung der Metas konnte man in Erfahrung bringen, dass das Ableger des BCs waren. Irre. Als ob der Krebs gewusst hätte, dass alle immer nur auf die Lunge starren. Mein Paps hat auch bis zum Ende keine markanten Lungenprobleme gehabt. Er ist nicht "ertrunken". Was so vielen Angst macht. Am Ende haben still und leise Leber und Nieren versagt. Soweit ich das beurteilen kann, ich habe ihn ja die letzten Tage begleitet, ist er einen schnellen und schmerzlosen Tod gestorben. Das war - wie alles andere auch - ein kleines großes Wunder...

Mach Dir jetzt noch keine allzu großen Gedanken um den Geburtstag Deines Papas. Er kommt, wenn er kommt. Ich kenne das sehr gut. Mein Paps hat am 8.7. Geburtstag. Letztes Jahr lag er im Koma und wir dachten, es ist das letze Mal. Meine Ma ist letztes ahr am 2.8. 70 geworden. Da saß er - zwar noch etwas gerupft - bei uns zuhause mit am Tisch. Fast 40 Grad Außentemperatur und hat sich ein bisschen unterhalten :1luvu:
Dieses Jahr... Dieses Jahr war mein Paps noch bis Mitte April zuhause. Dann ging es nicht mehr. Kurz vor Beginn der WM war er auf der Palliativstation im Krankenhaus. Er sagte, er hätte sich als kleiner Junge immer gefragt, welches wohl seine letzte WM sei, die er sehen könnte. Diese wohl nicht mehr ... Ich hatte einen riesen Kloß im Hals. Wir sind beide so fussballbegeistert. Haben alle Spiele immer zusammen gesehen. Auch, wenn Bundesliga war. Nun, wie ein kleines Wunder ging es ihm etwas besser. Er konnte zwar nicht nach Hause, aber in ein Pflegeheim direkt um die Ecke. Am 21.06. war das. Mein damaliger Freund und ich haben ihm seinen riesen Fernseher geholt und Paps und ich haben Fussball geschaut. Sogar die Sky-Box für die neue Saision... Naja. Paps konnte nahezu jedes Spiel sehen. Das freut mich so sehr! Er hats geschafft. Auch seinen Geburtstag am 08.07. noch. Wir hätten es nicht gedacht!

Was ich damit sagen möchte, Eure Diagnose ist noch so frisch. Selbst nach Jahren werden all diese Gedanken alles, aber nicht Normalität. Abstrakt mag man verstehen, dass es keinen Ausweg gibt. Aber letztlich hat man zunächst immer noch die Monate vor Augen, die noch kommen werden. Das ist gut und richtig. Dein Papa hat Optionen und steht am Anfang seiner Therapie. Erstmal Zwischenbilanz ziehen nach einer Zeit und dann weitersehen :)

Halt weiter die Ohren steif und denke immer daran, jeder neue Tag ist einzigartig!

Liebe Grüße

Steffi

Nicerl
07.08.2014, 21:11
Liebe Majesty!

Ich wollte dir auf diesem Wege auch mal ein bißchen Mut zusprechen!
Das mit den Antworten ist immer ein bißchen schwierig, viele müssen sich erst einlesen und manchmal ist einem das als Angehöriger, wie du wahrscheinlich selbst weisst zuviel.

Das hat nichts mit dir oder der Krankheit deines Papas zu tun.
Ich schreib hier wegen meiner Ma und du hast mir auch schon geantwortet.

Deinem Beitrag von gestern glaube ich, hab ich entnommen, daß dein Pa jetzt mit dieser Chemo viel schläft und müde ist und außerdem unter dem Pilz im Mund sowie Aphten leidet.
Das war bei meiner Ma bis vor Kurzem auch so, nun haben sie auch die Chemo runtergeschraubt, d.h. die mg Menge ist deutlich niedriger.

Damit gehts ihr deutlich besser, zusätzlich noch AB.
Vielleicht ist das ja dann bei deinem Pa auch so.

Ich habe mir übrigens dieselbe Frage gestellt wie du! Wie effizient ist sie dann noch?
Aber ohne jegliche Lebensqualität wie das bei meiner Ma war, stellt sich die Frage eh nicht!

Liebe Majesty, ich drück die Daumen für euch alle, auf daß ihr einen Weg findet, der für euch alle zusammen machbar ist.
Und...... jeder geht damit anders um, ich glaube ja, daß es unser Vorteil ist, daß wir uns bereits in diesem Stadium der Krankheit mit allen Konsequenzen auseinandersetzen!

Mein Bruder und viele andere in unserer Familie machen es wie die drei Affen, : Nichts sehen, nichts hören, nicht sprechen!

Alles Liebe Nicerl

Majesty
14.08.2014, 14:31
Hallo an alle!

Habe lange nichts mehr geschrieben. Es lief in der letzten Zeit alles drunter und drüber.
Mein Papa hätte eigentlich am Dienstag seine 3te Chemo bekommen sollen.
Leider ist seine Mundschleimhaut diesmal so schlimm in Mitleidenschaft gezogen worden, das er tagelang nicht richtig essen konnte, Schmerzen hatte und einfach schlecht drauf war mit dem Rotz.
Am Samstag war er bei mir und sagte mir, das er aufgeben wird, keine Lust mehr weiter zu machen wenn das mit dem Mund nicht besser wird... So will er nicht weiterleben.

Meine Mutter macht und tut. Macht alles zu Brei für ihn, kocht Pudding etc.
Aber er hat solche Schmerzen, das ihm die Lust verging am Essen.
Immer wieder kommen neue Stellen in seinem Mund die Schmerzen.

Nunja, er bekam schmerzstillende Mittel für den Mund, die aber auch nur 5 Minuten geholfen habe und auch nur so, das er nicht ganz dolle Schmerzen hat.
Am Montag dann Einweisung ins Krankenhaus wegen Chemo. Dann kam er nicht auf seine Station 5 sondern auf 3. Es waren am Wochenende viele Notfälle rein gekommen. Deshalb war er auf einer anderen Station.
Dann sollte er erstmal künstlich ernährt werden, aber leider lief der Tropf nicht durch. Irgentwie sind wohl die Venen kaputt vom vielen Stechen.

Dann sollte er Astronauten-Nahrung bekommen. Er hat gedacht, er bekommt nichts, nur son Drink. Er dachte, das wäre was zum Trinken. Also so joghurt-Drink.
Meine Mutter sich voll aufgeregt das er noch verhungert. Jetzt wäre er im Krankenhaus und er wird nicht ordentlich versorgt.
Naja, er bekam aber schon Astronauten-Nahrung. Nämlich der Drink. Das haben wir aber erst 1 Tag später erfahren.
Dann dachten meine Eltern, das er noch von einem Arzt untersucht wird und nicht vom eigentlichen der sich um ihn kümmert auf der Station 5.
Mein Papa fühlte sich allein gelassen und aufs Abstellgleis gestellt.

Aber alle Aufregung umsonst. Seine Ärzte auf seiner Station 5 kümmerten sich weiterhin um ihn. Sie gaben es nur an die Ärzte auf Station 3 weiter.
Aber entschieden haben alles die Ärzte von meinem Papa.
Naja, die Chemo wurde erstmal auf 2 Tage verschoben wegen seinem Mund. Der wurde aber nicht besser. Trotz Medikament aus dem Krankenhaus.

Nun ist er gestern nach Hause gekommen und muß am Montag wieder rein, da sie nicht mit der Chemo anfangen können. Sein Mund war gestern auch nicht besser geworden.
Also Chemoauf eine Woche später verschoben. Mittlerweile wird es wohl so langsam.

Er hat das jetzt seit 2 Wochen. Meine Mutter wird nun prophylaktisch Salbeitee, Kamillentee und vielleicht noch Kamillosan holen, das es das nächste mal nicht so schlimm wird. Sie fahren am 23.08. mit meinem Bruder zu seinen Verwandten nach Italien. Also alles kurz vor knapp diesmal!

Ein Erfolg haben wir aber:

Der Krebs ist noch kleiner geworden.

Ich bin so froh das die Chemos anschlagen. Die richtige Untersuchung erfolgt ja noch mit Ct und so weiter...

Gestern abend war ich bei meinen Eltern. Mein Vater sieht wieder bedeutend besser aus als am Wochenende. Hat 1 1/2 kg wieder zugenommen. er hatte 7 kg verloren! Er fühlt sich auch ein wenig besser!

Hoffentlich wird das nächste mal die Mundschleimhaut nicht wieder so doll in Mitleidenschaft gezogen. Die Ärzte haben aber gesagt, die nächste Chemo wird nicht mehr so stark gemacht!

@Awkward

Ich werde dir noch antworten!

@Nicerl

Ja, ich denke, mein Papa wird mit einer reduzierten Chemo deutlich besser Leben können. Das war ja kein Zustand für ihn.
So kann ich verstehen, wenn er aufgeben will!
Ich danke dir sehr.
Wir sind 4 Geschwister. Meine 2 Brüder und meine Schwester.
Mein großer Bruder will alles wissen und zerpflückt alles um Schwachpunkte bei den Ärzten zu finden, weil er denkt, er wird nicht optimal versorgt. Dem ist aber nicht so.
Meine Schwester machtsich um unsere Mutter mehr sorgen als um den Vater, da Papa ehschon alt ist, er schon lange gelebt hat und seine Zeit nun offensichtlich gekommen ist. Meine Mutter ist 14 Jahre jünger.
Mein kleiner Bruder zieht sich zurück, ruft kaum an und will nichts wissen.
Und ich befasse mich mit allem, mit dem Tod, mit der Chemo, wie er drauf ist, wie ich helfen kann, was noch kommen wird!

So unterschiedlich sind wir alle...

Ganz liebe Grüße Angela :pftroest:

Majesty
08.09.2014, 15:15
Hallo an alle! :prost:

Ich wollte mich mal melden und euch mitteilen, daß es meinem Papa sehr gut geht.
Nachdem er ja vor 4 Wochen eine sehr starke Stomatitis hatte, haben die Ärzte die Chemo um eine Woche verzögert und ihm eine reduzierte Chemo gegeben. Es ging ihm bis jetzt sehr gut damit. Die Stomatitis kam vor einer Woche zwar zurück, aber nur auf einer Seite im Mund und deutlich weniger als vorher.

Zudem war er ja bei seinen Geschwistern in Italien für 10 Tage. Auch die hat er gesundheitlich super gemeistert. Er fühlt sich wohl und das merkt man auch.

Zum Teil könnte man denken, er hätte keinen Lungenkrebs im Endstadion. Unglaublich!
Aber er ist wieder ganz der Alte! Ich finde das so toll ihn so zu sehen. Es macht einen sehr viel Hoffnung, das er doch noch ein paar Jahre leben darf! :)

Heute beginnt seine 4te Chemo. Auch wieder reduziert. Am Donnerstag wird entschieden, ob er nach der Chemo ein rundum Check up mit CT und sonstiges bekommt oder ob er die 6 Zyklen Chemo erst voll machen soll.

Ich bin schon so gespannt, wie weit alles zurück gegangen ist. Bis jetzt hat der Krebs gut auf die Chemo angesprochen.
Ich hoffe, es bleibt auch mit der reduzierten Chemo so... :cool:

Am Freitag hat mein Papa Geburtstag! 77 Jahre wird er dann!

Ich bin nach wie vor sehr stolz auf ihn. Seine körperliche Verfassung in seinem Alter ist traumhaft. Zudem die seelische, die wieder den Alten zum Vorschein kommen läßt! Er ist noch so topfit! Das ist unglaublich!

Manchmal vergesse ich, das er Krebs hat!
Kann sehr erleichternd sein! :o

So, ich hoffe, auch euch geht es gut!
Würde mich auf Nachricht freuen!

LG Angela

carja
08.09.2014, 21:20
Das hast du schön geschrieben mit "du weist" bin in einer ähnlichen Situation und neu hier , nur mein Papa gibt sich gerade jeden Tag mehr auf wir ahnen die Diagnose jetzt 2 Wochen und am Donnerstag erst unser 1 Gespräch ob Chemotherapie ja oder nein? Ich weis nur nicht wie ich ihm noch etwas Hoffnung geben kann.

Majesty
09.09.2014, 13:46
Hallo Carja!

Ja, das ist ein hartes Stück Arbeit für jeden, der Betroffen ist!
Es tut weh, den Menschen, der die Krankheit hat, so zu sehen. Zebrochen, im totalen Gefühlschaos...

Am Anfang war es bei meinem Papa auch so. Am Tag, als wir alle, einschließlich ihm, von seinem Lungenkrebs erfuhren, sagte er abends zu uns (seinen 4 Kindern), wir sollen uns um die Mama kümmern wenn er stirbt.

Es war für ihn sein Todesurteil. Er war gefrustet, weinte viel und gab sich am Anfang auch auf.
Na, was soll man auch denken wenn man einen aggressiven Krebs hat der einen Sterben lassen wird?

Sehr schwer einen Menschen in dieser Zeit zu unterstützen. Immer die richtigen Worte zu finden...

Ich meine, bei uns ist es auch erst knapp 3 Monate her. Aber alleine das wir viel im Krankenhaus waren am Anfang, ihn besucht haben, versucht haben, ein Stück Normalität rein zu bringen, wenn er vom Sterben gesprochen hat, einfach auch mal sagen, das dauert noch... Papa, jetzt "noch" nicht!!!

Ich weiß nicht, was ich dir raten soll. Versuche deinen Weg zu finden. Du wirst merken, wie du mit ihm umgehen sollst.

Mehr kann ich dir leider nicht sagen.

Es tut mir leid, das du auch und der Rest deiner Familie diese Erfahrungen machen müßt!

LG Angela

NiMo_1714
10.09.2014, 00:35
Hallo,

ich heiße Nicole und bin 45 Jahre alt.
Wir (meine Eltern und ich) haben gestern auch die Diagnose bekommen, dass mein Vater einen nicht-kleinzelligen Lungenkrebs hat. Ein Adenokarzinom im Stadium IIIb, eine genauere Klassifizierung haben wir noch nicht.

Auch wenn wir uns schon seit gut einer Woche mit der Wahrscheinlichkeit dieser Diagnose befasst haben, sind wir geschockt und haben natürlich Angst.

Mein Vater wird im nächsten Monat 76 und ist insgesamt in einem schlechten Allgemeinzustand, da er diverse Vorerkrankungen hat. Morgen wird er an der Wirbelsäule operiert, da der Spinalkanal verengt ist und er Schwierigkeiten beim Laufen hat. Mit der OP will man ihm für die nächste Zeit mehr Lebensqualität geben. Neben Diabetes, Herzerkrankungen, einer Demenz und mehreren anderen Beeinträchtigungen jetzt auch noch so ein Sch....

Ich habe ein super Verhältnis zu meinen Eltern, aber meine Mutter und ich wissen im Augenblick nicht weiter. Mein Vater äußert sich nicht zu der Diagnose. Wie soll ich mit ihm sprechen? Ich weiß nicht, ob er annähernd verstanden hat, was jetzt weiter mit ihm passiert. Vielleicht versucht er es auch zu überspielen, um vor uns stark zu sein.

Wie geht's jetzt weiter? Was erwartet meinen Vater? Was, wenn auf Grund des schlechten Allgemeinzustandes keine Behandlung möglich ist?
Den Ärzten gegenüber hat er geäußert, dass er das wohl so hinnehmen muss, ihnen aber vertraue. Er will auch an der Therapie mitarbeiten. Dass hat er vorher anderen Ärzten aber auch erzählt und tapfer bei OP-Aufklärungen seine Raucherei verschwiegen und selbst jetzt, als er eigentlich liegen sollte, immer eine Möglichkeit gefunden, doch heimlich zu rauchen.

Wir versuchen morgen mit dem Pschyoonkologen und weiteren Ärzten zu sprechen. Eigentlich betrachte ich die meisten Sachen immer nüchtern, lasse mir den schlimmsten Fall schildern, weil ich dann eigenlich nur positiv überrascht werden kann. Schlimmer kann es dann ja eigentlich nicht mehr kommen. Davon muss ich mich jetzt wohl verabschieden.

Vielleicht hat jemand einen guten Rat? Ich fühle mich so hilflos.
Für jetzt erst einmal eine ruhige Nacht und alle guten Wünsche.

Nicole

BerliNette
10.09.2014, 10:02
Ihr Lieben,

Majesty, erstmal sind das so tolle Neuigkeiten und ich freue mich mit dir über die guten Nachrichten. Hoffe ihr könnt ein schönes Geburtstagsfest im Kreise der Familie feiern!

carja, ich würde dir so gern Hoffnung machen und dich aufbauen, aber leider kann ich das nicht. Wir hoffen so lange wir leben, aber wir sollten auch den Willen des Kranken akzeptieren. So schwer es ist :pftroest: Wichtig ist, dass ihr Verständnis habt.

Liebe NiMo es ist völlig verständlich, dass ihr noch im Schockzustand seid. Wir haben im Juni die Diagnose Lungenkrebs IV Stadium bekommen und ich kann es jetzt noch nicht fassen. Mach dich nicht verrückt wegen der Raucherei! Selbst in der Lungenklinik in der mein Mann behandelt wird, gibt es im Garten eine Raucherinsel. Dort stehen dann die Kranken mit ihrem Sauerstoff in der Nase und der Zigarette im Mund (fast so!).

Alles Gute für euch

BerliNette

carja
10.09.2014, 22:55
Finde es sehr schön mich etwas mit euch auszutauschen , oder auch nur so zu lesen wie es anderen so ergeht mit dieser Sch..... Krankheit . Es ist einfach nur schwierig einem lieben Menschen Hoffnung zuzusprechen, wenn man selbst so wenig hat , war gerade bei meinem Papa weil meine Mama angerufen hat das die Schmerzen so schlimm sind. Hab seine Abend Dosis erhöht und ihn versucht noch etwas zu beruhigen morgen haben wir Gespräch für Chemotherapie.

NiMo_1714
10.09.2014, 23:59
Hallo an alle!

Vielen Dank für Eure Antworten. Ich fühle mich zur Zeit total allein und überfordert. Tagsüber muss ich für meine Mutter und meinen Vater stark sein.
Für meinen Sohn (12 Jahre) ist mein Vater eine wichtige Bezugsperson, auch ihn muss ich auffangen. Andersrum ist mein Sohn aber auch sehr wichtig für meinen Vater.

Meine Ma kann auf Grund ihrer Vergangenheit (ihre Mutter ist gestorben, als sie noch ein Kind war/ ihr Vater ist aus dem Krieg nicht heimgekommen) mit dem Thema Tod gar nicht umgehen. Natürlich hoffen wir, dass mein Papa noch viel Zeit hat, aber ne Garantie darauf gibt's ja nicht.
Auch wenn ich immer vor Augen hatte, dass der Tod zum Leben dazugehört, dass mein Vater auf Grund seiner Erkrankungen vielleicht nicht so viel Zeit hat, der Weg, den er jetzt einschlagen muss, vor dem habe ich Angst.

Nach Rücksprache mit meiner Ma habe ich einen Termin mit dem Psychoonkologen vereinbart. Meine Ma hat heute mit ihm und anschließend mit meinem Vater und dem Doc gesprochen.
Es scheint so zu sein wie ich es vermutet hatte. Mein Vater will sich mit der Diagnose nicht beschäftigen und versucht sie zu verdrängen. Dadurch hört er den Ärzten auch nicht unbedingt zu. Für ihn ist es das Wichtigste, dass er keine Schmerzen hat, alles andere ist ihm egal. Das hat er genau so geäußert und natürlich akzeptieren wir das. Zum Glück hat er die Ärzte von der Schweigepflicht entbunden. Ihm ist es lieber, wenn wir mit ihnen sprechen.

Auch wenn ich es akzeptieren muss, ist es doch dieses Zurückziehen, was mir Sorgen macht.
Ich sehe die Angst und die Verzweiflung in seinen Augen. Teilweise denke ich dann, dass es vielleicht gut ist, wenn er nicht zuviel weiß? Wenn ich mich so durch die einzelnen Beiträge lese, kommen mir immer wieder die Tränen. Trotzdem ist es für mich wichtig zu wissen, was uns erwartet.


Morgen wird mein Papa an der Wirbelsäule operiert, wenn er sich davon erholt hat, soll möglichst schnell die Therapie (was genau wissen wir noch nicht) starten.
Die Raucherei hatte ich nicht angesprochen, weil ich ihn bevormunden will oder so. Wenn er rauchen möchte, kann ich ihn eh nicht davon abhalten. Auch wenn ich weiß, dass es anders herum besser wäre. Nicht zu rauchen ist eine Qual für ihn. Das muss ich ihm nicht auch noch zumuten. All die anderen Vorerkrankungen machen mir viel mehr Sorgen. Welche Therapie kann man ihm zumuten? Können die Ärzte dafür sorgen, dass er weitestgehend schmerzfrei ist? Und tun sie das dann auch?? Ich lese immer, dass niemand mehr Schmerzen haben muss, mein Bild von Schilderungen aus dem Bekannten-/ Kollegenkreis sieht leider anders aus.

Wir versuchen, meinen Papa aufzumuntern. Durch die OP morgen soll er Lebensqualität zurück bekommen. Beschwerdefreies Gehen soll ihm daurch ermöglicht werden. Nächsten Monat feiert er Geburtstag, im Dezember haben meine Eltern Goldene Hochzeit. Geplant ist ein Kurztrip nach Dresden mit meinen Eltern, meinem Sohn und mir. Ich hoffe, dass wir das auch so hinbekommen.
"Vergangenheit ist Geschichte, Zukunft ist Geheimnis und jeder Augenblick ein Geschenk." Ina Deter (*1947)

@Majesty Ich wünsche Euch eine schöne Feier am Wochenende.


Gute Nacht und viele Grüße

Nicole

carja
12.09.2014, 19:54
Hat dein Vater die Op gut überstanden ? Wie verkraftet dein Sohn die Situation hast du mit ihm darüber gesprochen .Mein großer ist auch 12 er weis das es seinem Opa nicht gut geht bin mir noch nicht so im klaren darüber ob ich ihm erzählen soll das unsere Zeit mit Opa nur noch sehr knapp ist ?

NiMo_1714
14.09.2014, 21:30
Hallo zusammen,

@Majesty
Ich hoffe, ihr hattet eine schöne Feier und habt die Zeit zusammen schön verbracht.

@carja
Die OP hat mein Papa gut überstanden. Heute ging's auf Grund der Diabetes-Erkrankung nicht so doll. Der Appetit fehlt und dadurch kommt natürlich der Zuckerhaushalt durcheinander. Laufen ging gar nicht. Ist schon schrecklich, einen vorher großen und starken Menschen jetzt so schwach zu sehen und vor Augen zu haben, dass er noch weiter abbaut.
Mit meinem Sohn spreche ich sehr offen über die Erkrankung. Natürlich nicht bis ins letzte Detail. Aber immer soviel, wie für ihn gerade wichtig ist.

Für uns ist die Frage, wie es jetzt nach der OP weitergeht? Wie lange dauert es, bis die Tumorkonferenz tagt? Muss morgen unbedingt versuchen, mit einem Arzt zu sprechen. Hoffentlich kann mein Papa bald wieder nach Hause. Er wünscht sich das so sehr, auch wenn es erst nur für ein paar Tage ist.

Einen ruhigen Abend und einen guten Start in die neue Woche

Nicole

Majesty
15.09.2014, 20:56
@NiMo1714 :winke:

Hallo und laß dich mal drücken! :knuddel:

Ich spüre, das es dir nicht gut geht. Das tut mir sehr leid!

Natürlich hoffen wir, dass mein Papa noch viel Zeit hat, aber ne Garantie darauf gibt's ja nicht.

Ja, so ist es bei uns auch! Wir hoffen alle so sehr. Aber niemand weiß, wie lange es ihm so gut geht wie jetzt. Als Angehöriger setzt man sich auch anders mit dem Thema auseinanderals der Betroffene selber. Mittlerweile, durch viel Lesen hier im Forum oder auch anderweitig, weiß man, was alles auf uns zu kommt. Aber was denkt der Betroffene wirklich? Wie geht es ihm wirklich? Was macht ihm Angst?
Es ist sehr schwierig, am Anfang einen Zugang zu der Person zufinden. Und das stimmt einen sehr traurig weil man doch so gerne da sein möchte für den geliebten Menschen!

Auch wenn ich immer vor Augen hatte, dass der Tod zum Leben dazugehört, dass mein Vater auf Grund seiner Erkrankungen vielleicht nicht so viel Zeit hat, der Weg, den er jetzt einschlagen muss, vor dem habe ich Angst.

Das glaube ich dir aufs Wort. Und, wenn ich ehrlich bin, weiß ich nicht, was ich dir schreiben kann, das dich aufmuntern könnte! Vielleicht hilft es dir ja, das, je mehr du dich damit auseinander setzt, die Angst von alleine geht. Du scheinst eine starke Person zu sein. Du schaffst das!

Ich sehe die Angst und die Verzweiflung in seinen Augen. Teilweise denke ich dann, dass es vielleicht gut ist, wenn er nicht zuviel weiß? Wenn ich mich so durch die einzelnen Beiträge lese, kommen mir immer wieder die Tränen. Trotzdem ist es für mich wichtig zu wissen, was uns erwartet.


Wer hat denn von euch eigentlich einen guten Draht zu ihm?
Ist es nicht doch möglich, mal ein unverbindliches Gespräch mit deinem Papa zu führen? Vielleicht erzählt er bei den richtigen Fragen und bei einem Spaziergang etwas mehr von sich und seinen Gefühlen?
Mein Vater hat am Wochende das erste mal über den Tod gesprochen. Bei seiner Feier hatten wir einen ruhigen Moment. Nur kurz, aber er war da. 3 Monate nach Diagnosestellung erzählte er mir, das er Angst hat zu Sterben. Angst davor hat, nicht mehr zu existieren!
Ichwußte im ersten Moment nicht, was ich dazu sagen sollte. Ich war total verblüfft über seine Ehrlichkeit. Leider konnte ich nicht viel dazu sagen, weil dann schon die anderen wieder rein kamen.
Das hat mich geärgert... :sad:

Morgen wird mein Papa an der Wirbelsäule operiert, wenn er sich davon erholt hat, soll möglichst schnell die Therapie (was genau wissen wir noch nicht) starten.

Ich hoffe, das die OP von deinem Papa gut verlaufen ist! Wie geht es ihm und wißt ihr nun schon mehr, welche Therapie folgen wird?

Und das mit dem Rauchen: Ich glaube, mein Papa ist einer der wenigen, der ab Diagnosestellung das Rauchen sofort eingestellt hat. Und das nach Jahrzentelangem Rauchen. Er wollte es so. Auch wenn er es nicht getan hätte, hätte ihn keiner dazu gedrängt. Es ist seine Entscheidung und trotzalledem sein Körper.

Deshalb finde ich es gut, das du ihn dort in Ruhe läßt. Er hat eh schon viele Sorgen. Wenn das auch noch dazu kommt? Ich weiß nicht...

Sein Geburtstag war schön. Ich habe ihn sehr genossen. Auch wenn er die meiste Zeit draußen beim Grill war. Dafür wurde es abends sehr emotional zum Teil. Aber, ich bin froh, das wir solche Abende noch haben.
Ich lerne dadurch immer noch sehr viel von meinem Papa kennen.

@carja

Ich kann dir nur empfehlen, mit deinem großen Sohn ehrlich über die Erkrankung zu reden. So weit, wie du denkst, er verkraftet es.
Meinem 5 jährigen Sohn mußte ich Notgedrungen ehrlich Antworten, weil er mich beim Weinen erwischt hat...
Er weiß,das Nonno an der Krankheit Sterben kann. Er weiß aber auch, das Nonno alles tut, um wieder gesund zu werden. (Ich weiß, es ist unmöglich den Kleinzeller zu besiegen!!!)
Aber auch ein 5jähriges Kind soll die Hoffnung nicht aufgeben!
Und Unehrlich ist es nicht wirklich, denn, Wunder geschehen immer wieder... :rolleyes:

Ich wünsche euch einen schönen Abend!

LG Angela

carja
16.09.2014, 20:39
Majesty
Das Problem hatte ich auch schon wenn man endlich mal den Anfang gefunden hat über dieses schwierige Thema zu sprechen wird man gestört. Und wenn dann mal ruhe ist findet man nicht den Anfang , eigentlich weis mein Papa wie es um ihn steht, könnt ihr mir etwas über Schmerzmittel sagen , Mein Vater hat mittlerweile 2 & 32 mg Palladon und seit heute 7,8 mg Bedarf akut Palladon bis 6&tgl, wieviel kann man davon vertragen? Laut Ärztin darf er unbegrenzt haben ,ist mir klar, nur würde mich interessieren wieviel man ca. Braucht, aber das kann ich auch morg nachfragen, hat heute seine 1. Chemotherapie recht gut vertragen.

Majesty
16.09.2014, 20:42
Hallo carja!

Ich kann dir zu den Schmerzmitteln leider nichts sagen.
Habe mich mit dem Thema Schmerzmittel noch nicht auseinander gesetzt da mein Papa selber keine braucht bis jetzt.

Und das mit deinem Sohn, ja, schwieriges Thema.
Ich denke, du wirst das schon machen!

Liebe Grüße Angela

BOZ
20.09.2014, 23:10
Hallo Majesty,

Dein Papa und mein Papa haben ja genau die gleiche Diagnose.
Außer dass meiner nicht nur eine Lebermetastase hat.
Bei uns ist das ja alles noch ganz frisch.
Erste Chemo hat er jetzt hinter sich.
Ging über drei Tage.

Darf ich fragen wie es Deinem Vater und Dir geht? Und was sagen die Ärzte?

Viele Grüße

Majesty
21.09.2014, 00:43
Hallo BOZ!

Jetzt habe ich dir einen ellenlangen Text geantwortet und leider ist er im Dantennetz verschwunden! Toll!

Ich antworte dir morgen noch mal, okay?

Liebe Grüße Angela

Majesty
21.09.2014, 12:00
Hallo BOZ!

So, ein weiterer Versuch! :smiley1:

Ich hatte es schon mitbekommen das dein Papa die selbe Diagnose hat wie meiner. Wollte dich auch schon mal angeschrieben habe, aber momentan ist bei uns allen Stress angesagt!

Mein Papa hat ja seit Diagnose sofort mit dem Rauchen aufgehört! Großen Respekt an ihn. Er wünschte sich insgeheim von uns, das wir Kinder, wenn er 10 Tage bei seinen Geschwistern in Italien ist, das wir das ehemalige Raucherzimmer renovieren. Wir hatten aber alle nicht so wirklich Zeit und dachten uns, dies bekommt er zum 77 Geburtstag von uns geschenkt. :)

Heute ist Finaltag! Heute gegen 11 sind meine Eltern zum Essen gefahren und wir machen den Rest fertig damit Papa sein Geschenk heute nachmittag bestaunen kann. Wundere dich nicht, das ich trotzdem schreiben kann. :lach2:

Mein Mann leistet Vorarbeit, denn meine 2 Kinder können noch nicht alleine bleiben, und dann werde ich später abgelöst und lasse meiner Dekolust freien lauf! :rotier2:

Nun, momentan zeigt Papa kaum Emotionen. Er ist sehr ruhig und in sich gekehrt. Es liegt auch daran, das letzte Woche Donnerstag er einen Kontrolltermin bei seiner Augenärztin hatte, welche geschockt war. Er sieht sehr schlecht. Er hatte drei Operationen in den letzten Monaten am Auge, da er ein Loch im Auge hatte. Dies wurde mit Spritzen verschlossen. Frag mich nicht, wie das heißt.
Naja, jedenfalls sagte die Ärztin, das er schlecht durchblutete Augen hat und deshalb seine Sehkraft eingeschränkt wäre.
Sie vermutet entweder die Halsschlagadern sind zu, Termin zu einem Neurologen steht noch aus oder an dem Sehnerv drückt etwas. Entweder eine Vene oder ein Tumor... :cry:

Kontroll-CT erfolgt am 7.10.
Ich denke, das belastet ihn sehr momentan. Es tut mir sehr weh ihn so traurig zu sehen, weil auch er Angst hat, das der Krebs leider in den Kopf gewandert ist. :sad:

An seinem Geburtstag war alles sehr emotional wo nur noch wir Kinder abends da waren. Als alle raus gingen um eine zu Rauchen, bin ich bei ihm geblieben. er sagte mir, das er Angst hat vor dem Tod. Auf meine Frage warum antwortete er mir, er hat Angst nicht mehr zu existieren, weg zu sein, einfach ausgelöscht zu sein... :cry:
Ich konnte ihm leider nicht mehr antworten, weil meine Geschwister und Mutter wieder rein kamen.

Bis jetzt gab es nicht nochmal die Gelegenheit, ihm die Angst zu nehmen, mit ihm darüber zu reden. Ich merke irgentwie, er spürt momentan mehr, als wir vermuten.
Ich finde, er baut ab. Geistig vor allem.
Am 29.09. geht er wieder in die Klinik und bekommt dort eine große Untersuchung. Danach wird entschieden, ob er die letzten 2 Zyklen Chemo noch bekommt oder eine Pause machen soll. 4 Chemos hat er hinter sich. Hoffentlich, und ich habe meine Mutter schon geimpft, kontrollieren sie auch ordentlich den Kopf.

Ich habe Angst!
Und momentan belastet mich alles auch wieder sehr.
Ich habe in den letzten Monaten zwar sehr gut gelernt, meinen Weg zu finden, um mit der Krankheit umzugehen, aber es überrollt immer wieder einen wenn keine guten Aussichten sind.
Das schlimme ist halt, das man weiß, er wird an dieser Krankheit sterben. Die Frage ist wann und wie.

Darf ich fragen wie es Deinem Vater und Dir geht? Und was sagen die Ärzte?

Nun, meinem Papa geht es nicht so gut wegen oben genannter Gründe... :cry:
Ich hoffe, das er sich über das renovierte Zimmer freut. Denn er schläft oft mittags drin und schaut fern. Es stank ihm alles zu sehr. Verstehen wir auch alle...
Ich hoffe, er lacht wieder! :embarasse

Und mir? Danke sehr für die Nachfrage und dein Interesse...:pftroest:

Ich habe Angst und mache mir momentan wieder sehr viele Gedanken über meinen Papa, ob er schnell sterben wird, ob er doch noch einigermaßen glücklich sterben wird, ob er Schmerzen haben wird, wie lange er diese Last (diese Krankheit) mit sich rumschleppt, wie oft ich ihn noch sehen werde, wie schnell er abbauen wird und wie er wohl aussehen wird...

Ich habe einfach Angst und fühle mich machtlos...

Wie geht es denn dir und deinem Papa?
Bei euch ist ja noch alles recht frisch...
Bekommt dein Papa auch die Chemo mit Carboplatin und Etoposit?
Bei meinem Papa waren die Chemos auch immer drei Tage lang mit drei Wochen Pause...

Wie geht es euch Emotional?

Ganz liebe Grüße und genießt den Sonnatg!

Angela :pftroest:

Majesty
21.09.2014, 22:28
Hallo an alle!

Wir haben es geschafft meinem Papa ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.
Wir sind alle so stolz.
Das neu renovierte Zimmer ohne Gestank kam sehr gut an.
Er fühlt sich wohl.

Manchmal kann ich es nicht glauben, das mein Papa schwer krank ist.
Wenn ich ihn so sehe, fast ohne Haare, ja, trotzdem noch fast normal...

Mir kommen die Tränen, ich liebe ihn so sehr...
Und mußte es erst durch die Krankheit so richtig fühlen lernen.
Ich habe ihn schon immer geliebt.
Aber nun umso mehr!
Ich bin so stolz darauf, seine Tochter sein zu dürfen!

Ich hoffe so sehr, das der Verdacht des Tumores im Kopf, sich nicht bestätigt!

Angela

BOZ
21.09.2014, 23:26
Liebe Angela

das habt ihr toll gemacht. Und schön, dass er sich so freut.
Danke, dass Du Dir heute morgen gleich zweimal die Zeit genommen hast, mir hier zu schreiben.

Krebs ist ein Monster. Und man kann nie wissen, was es als nächstes macht. Deshalb verständlich dass Ihr Euch weiter Sorgen macht und Angst habt vor neuen Diagnosen. Ich wünsche Euch, dass es gut läuft und dass Ihr noch viele schöne Momente zusammen haben könnt.

Aber Du hast Recht, wir wissen dass wir unsere Väter wohl durch den Krebs verlieren werden.
Auch bei mir kommt es in Wellen.

Heute saßen wir wieder beim Krankenhaus Italiener zusammen. Es waren auch noch zwei seiner Schwestern von weiter her gekommen.

Und manchmal war es jetzt die letzten Tage auch ganz unbeschwert und mir hatten schöne nahe Momente und auch gelacht. Hatte ich ja schon mal geschrieben
Aber es kommt halt immer wieder die Angst und so schlimme Gedanken.

Aber irgendwie hält man durch. Wobei wir das Schlimmste natürlich noch vor uns haben werden
Ich meine es so, als ich von dem Tumor erfahren habe war es erstmal total schlimm, aber dann geht es weiter
Man hat neue Hoffnungen, manche erfüllen sich, manche nicht
Und so geht das wohl immer weiter. Erst hatten wir ja gehofft, es ist noch nicht so weit und kann entfernt werden.

Meinem Papa geht es noch sehr gut. Aber er möchte endlich aus dem Krankenhaus raus. Ist jetzt schon anderthalb Wochen drin und eigentlich sollte er nur einen Tag nach der Untersuchung bleiben. Die Chemo hat er auch gut überstanden.
Er bekommt Cisplatin und Etoposid.

Was ich noch dachte, Dein Papa braucht keine Angst haben, dass er nicht weiter existieren wird. Denn in Dir und Deinen Kindern wird er es. Seine Kette geht weiter.

Wie alt sind Deine Kleinen?
Meine wird erst neun Monate.
Ich hoffe sie wird sich später an ihren Opa erinnern.

Stört es Deinen Papa dass viele in der Familie noch rauchen
Oder haben manche durch den Krebs das rauchen selbst neu bewertet
Bei uns rauchen auch viele. Mein Papa ist auch sehr tapfer.

Mir hilft es, dass ich jetzt so viel Zeit mit meinem Papa verbringen. Und ich weiß, dass es ihm auch gut tut. Bin auch dabei gewesen als er ins Krankenhaus kam und bei den Gesprächen mit dem Arzt.
Der sagte ja, es geht um Monate, nicht um Jahre.

Aber ich hoffe natürlich.

Auf jeden Fall versuche ich dass wir noch viele schöne Momente haben werden. Manchmal wird mir dann wieder bewusst, es kann auch schnell abwärts gehen.
Für Juni habe ich uns Konzertkarten besorgt. Das ist unser beider Traum.

Also alles Gute für Dich und Deinen Papa.

carja
23.09.2014, 20:45
Hallo, mein Papa hat jetzt seine erste Chemotherapie hinter sich auch mit Etopsid und cisplatin.Nach der letzten ging es ihm leider nachts nicht sehr gut hatte sehr viel Wasser eingelagert musste mitten in der Nacht an die Dialyse er Niere wollte nicht mehr richtig arbeiten, der Arzt hat uns darüber aufgeklärt das er nicht weis wie die Nacht ausginge, ich wollte keine Dialyse ( mein Vater hat auch eine Patientenverfügung), meine Schwester und meine Mutter waren aber gleich dafür der Arzt erklärte mir dann das es erst mal einmalig ist. Wenn es meinem Vater besser ging könnte er immer noch ablehnen. und am nächsten Morgen ging es wirklich besser, hatte richtig schlechtes gewisses. aber er war halt nachts auch nicht bei Bewusstsein hat nichts mitbekommen. Ist schon schwierig so eine Entscheidung zu treffen !!! Muss sich aber laut Doc jetzt erst mal wieder richtig erholen bevor Chemotherapie weiter geht. Er will aber auf jeden Fall weiter machen .Freue mich das er noch soviel Kraft hat zu kämpfen obwohl er Psychisch eher am Ende ist.

carja
27.09.2014, 20:51
Hallo, meinem Papa geht es wieder viel besser , wird seine Chemotherapie weiter machen.

Majesty
30.09.2014, 13:59
Hallo carja!

Das freut mich sehr, das es deinem Papa wieder besser geht.
Manche Körper reagieren auf Chemo etwas heftig.
Aber es hat sich ja alles zum Guten gewendet.

Bei meinem Papa wird seit gestern die großen Untersuchungen im Krankenhaus gemacht. Sie schauen nach, in Leber und Lunge sowie Nieren und hoffentlich Kopf, wie weit der Krebs zurückgegangen ist.

Der Arzt sagte meiner Mutter, es wäre besser, wenn er den Zyklus mit den 6 Chemos beenden würde. D.h. 2 Chemos würde er noch bekommen und dann wäre eine Pause angesetzt bei ihm.
Es war ja erst die Rede von den Ärzten, die Chemo 5 und 6 nicht mehr zu nehmen, wenn der Krebs jetzt schon viel kleiner geworden ist.
Der Arzt selber rät nun davon ab.

Nach wie vor geht es meinem Papa sehr gut.
Darüber bin ich sehr froh.

Eine Frage habe ich an alle: Nimmt jemand noch zusätzlich zur Chemo Naturheilmittel und/oder Homöopathische Sachen ein?

LG Angela

carja
01.10.2014, 21:40
Hoffe das es bei deinem Papa etwas zurück gegangen ist. Wenn er aber alles verträgt würde ich aber 6. Zyklen schon machen. Bei uns hat es geheißen 6 Zyklen dann sieht man ob sich was getan hat! Mein Vater lehnt leider die homäopathie ab, hatte ihn mal hingeschickt bekam Schlangengift, zur schmerztherapie hat sich aber eingeredet das ihm davon schlecht wird!!!

Majesty
02.10.2014, 10:08
Hallo Carja! :)

Danke für deine Antwort! Gut, wenn ich ehrlich bin, habe ich noch nie von Schlangengift in der Homöopathie gehört. :eek:
Gegen was wäre das denn gewesen? Was hätte es bewirken sollen im Körper?

LG Angela

Hallo Tazi! :rotier:

Ich freue mich sehr, wieder von dir zu lesen. Ich hoffe sehr, dir geht es gut!?

Da ich von den Schüssler Salzen überzeugt bin und auch selber, bevor ich das Gefühl habe krank zu werden, welche einnehme und sie mir helfen, habe ich mit einer Heilpraktikerin zusammen einen Plan für meinen Papa erstellt welche er einnehmen soll.

Leider war eine große Pause mit den Salzen, als er sehr stark unter seiner Schleimhaut im Mund gelitten hatte. Man soll sie ja eine Weile nehmen damit die Zellen im Körper sich wieder auffüllen.
Ich weiß, daß die Salze ihn nicht heilen werden, aber sie sollen seinen Körper unterstützen bei der Chemo sowie in der Regenerationsphase nach der Chemo wieder schnell fit zu werden.
Der Arzt in der Lungenfachklinik weiß davon und meinte nur zu meiner Mutter:"Ja klar können sie ihm die Salze geben. Denn der Glaube versetzt auch Berge...!" :lipsrseal

Naja, es geht ja, wie gesagt, nicht um Heilung!

Tolle positive Nachrichten an alle, die es interessiert... :rotier2:

Bei meinem Papa ist die Metastase in der Leber sehr weit zurück gegangen. Es war nur noch ein kleiner Punkt zu sehen. Die Ärzte sagten aber auch, daß die Stelle, wo die Metastase sitzt, ein bißchen blöd ist und man es leider nicht 100% sagen kann. Aber sicher ist, er ist definiv kleiner geworden... :laber:

Der Primärtumor in der Lunge sowie die Metastasen in der Lunge sind ebenfalls um einiges kleiner geworden. Leider hat meine Mutter nicht nachgefragt, wie klein er in cm geworden ist. Wollte sie noch nachholen.
Meine Mutter, sowie mein Vater sind überglücklich. Seit gestern bekommt er dann auch die 5te Chemo verabreicht und in 3 Wochen, fürs erste, seine letzte Chemo... :)

Danach wollen die Ärzte wieder eine große Untersuchung machen. Und wahrscheinlich für 3 Monate pausieren!

Soweit wie der Arzt feststellen konnte, hat er auch keine Metastasen im Kopf!!!
Die Auswertung von dem Radiologen sollte eigentlich bis gestern erfolgen. Aber leider hat mein Vater meine Mutter gestern früh nach Hause geschickt. Somit konnte sie nicht mehr mit dem Arzt sprechen. Und da mein Vater sehr schlecht hört, hat er selber den Arzt auch nicht mehr danach gefragt.

Macht nichts! Meine Mutter holt das heute alles nach!

Ja, die Ärzte sind super begeistert von ihm. Trotz reduzierter Chemo hat der Krebs nochmal richtig nachgelegt mit dem Rückgang!
Die Oberärztin hat meinen Vater sehr gelobt für seine Einstellung. Er solle seinen Humor bewahren und seine positive Einstellung. Es gibt nicht viele Menschen in seinem Alter, die alles so super wegstecken.
Und es hat viel auch mit dem positiven Denken zu tun!

Gestern habe ich ihn besucht.
Er sieht klasse aus. Ich sagte zu ihm, das seine Haare wieder wachsen. Er strich sich durch die Haare und meinte, das ihm die Haare egal wären, hauptsache er wird wieder gesund.
In dem Moment war mir natürlich klar, das wird wohl nichts mehr. Aber er hat nach wie vor den festen Glauben, er wird den Krebs besiegen.
Ich habe ihn seinen Glauben nicht genommen, denn ich freue mich eher, das er nach wie vor den Glauben an sich nicht verloren hat und kämpft.
Und wenn er das braucht um so drauf zu sein wie er ist???
Bitte, ist mir lieber als wenn er aufgibt...

Ich liebe ihn so sehr!

LG Angela

Taziana
02.10.2014, 14:55
Hey Majestät!
Ja es geht mir gut! Heute musste ih wieder so sehr an meine Mama denken - dann "komme" ich her. Das gibt mir irgendwie das Gefühl, dass ich hier frei reden kann und trauern. Und ich lese dann eure Beiträge - ich folge einigen Mitgliedern still und leise. Also auch wenn ich mich mal nicht melde, ich bin da 😊

Ich freue mich sehr, dass es gerade positiv läuft. Und das die Metastase so klein geworden ist! Das ist wirklich gut. Ich hoffe, die chemo schwächt ihn nicht so sehr. Und er kommt mim Magen zurecht!

Meine Mama hat auch schüßler Salze genommen, schon immer 😂. Und sie hat auch immer gesagt, sie wird den Krebs besiegen. Dieser Gedanke ist wertvoll. Sie war nah der Realität und sagte immer Ding wie: "die Ärzte Haben gesagt, aber ich gebe nicht auf. Vielleicht irren die sich ja..."
Ich fand das sehr positiv und habe sie in dem Denken auch ein stückweit Unterstützt indem ich gesagt habe, dass man die Hoffnung nie aufgeben darf, auch wenn es mal nicht so rosig aussieht (meine Mama hatte zum Teil schlimme Probleme mit der Haut und Lymphen).

Erst am Ende sagte sie zu mir, dass die Ärzte leider doch recht hatten und das ich ihr die Unterlagen um beerdigungsinstitut bringen soll. Das tat mir extrem weh, aber von dem Zeitpunkt an ging es schnell. Sie hat gemerkt, dass es zeit war zu gehen. Und dann war es auch schlag auf Schlag soweit. Also genießt die schöne zeit! Und auch wenn dir der Verstand was anderes sagt, das Herz darf hoffen! Ich drück dich 😘

BOZ
03.10.2014, 10:53
Hallo Angela

ich freue mich, dass es Deinem Papa gut geht
Und es macht mir selbst auch Hoffnung

Viele Grüße und allen ein schönes langes Wochenende.

NiMo_1714
07.10.2014, 21:50
Hallo Zusammen,

ich hatte leider zuletzt wenig Zeit, hier zu lesen oder zu schreiben, war aber in Gedanken immer wieder hier.

@Majesty: Ich freue mich, dass es Deinem Vater gut geht. Genießt die Zeit.

Eigentlich sollten bei meinem Vater vergangene Woche die letzten Untersuchungen gemacht und der Port gesetzt werden. Diese Woche hätte dann die Chemo mit Navelbine und Cisplatin starten sollen.
Tja, eigentlich. Dann ist ein Herzinfarkt mit anschließendem Delir und Aufenthalt auf der Intensivstation dazwischen gekommen. Seit gestern ist mein Papa wieder auf der Onkologie.
Die Chemo ist natürlich erst einmal verschoben. Der Allgemeinzustand noch schlechter. Vielleicht bedeutet das auch das Aus für die Chemo???

Was ich nicht verstehe, ist teilweise die Haltung der Ärzte. Ein Arzt sagt auf Nachfrage, dass bei dem vorliegenden Befund nicht mehr kurativ, sondern nur noch palliativ behandelt wird. Ein anderer erzählt meinem Vater von möglicher Heilung, wobei er auf Nachfrage aber immer wieder betont, im Konjunktiv zu sprechen. Das ist nur ein "vorsichtiges Könnte!" Warum erzählt man soetwas. Soll der Glaube Berge versetzen. Will man die Wahrheit nicht sagen, damit mein Papa nicht schon vorher resigniert? Naürlich nehmen wir ihm diesen Glauben nicht. Wenn es ihm hilft sich besser zu fühlen, wäre es ja auch ok.

Man erzählt uns von Statistiken, auf Nachfrage heißt es dann aber, dass diese Statistiken ja eigentlich gar nicht greifen, weil man für den schlechten Allgemeinzustand keine Vergleichszahlen hat.
Natürlich ist mir klar, dass jeder Fall anders liegt. Es gibt keine Garantie. Manchmal frage ich mich aber, ob man behandelt, nur weil man es kann.
Mal sehen welche Antwort mir der Arzt gibt, wenn er sich vorstellen soll, dass es um seinen Vater geht, der im gleichen Zustand dort liegt. Dass das eine blöde Frage ist, weiß ich auch. Aber die Vorstellung, einem so schwachen Menschen auch noch ne Chemo anzutun - ich hätte das Gefühl, was der Krebs nicht schafft, erledigt dann die Chemo.

Jetzt ist erst einmal aufäppeln angesagt. Zusehen, dass mein Papa wieder auf die Beine kommt. Am Samstag hat er Geburtstag, es wäre schön, wenn wir den nicht im Krankenhaus feiern müssten. Aber vielleicht gibt es ja stundenweise Ausgang.

Ich wünsche Euch eine ruhige Woche und liebe Grüße
Nicole

carja
08.10.2014, 21:27
Hallo zusammen,
NiMo1714, tut mir leid das mit deinem Vater , manchmal meint man nur einen selbst trifft alles ,oder ? Echt schlimm was sie so alles mitmachen müssen! kann dein Vater jetzt nach Op wieder etwas aufstehen oder liegt er fest im Bett? meiner hat heute zweite Chemotherapie begonnen, aber reduziertes programm ,wegen der Nieren . Bin gespannt wie es läuft, will nächste Woche mit meinen Jungs in Kur ! Mein Vater ist guter Dinge , schlimmer wäre es für ihn gewesen wenn sie nichts mehr gemacht hätten.
Denke an euch alle !!!

Majesty
10.10.2014, 20:06
Hey Tazi!

Nicht Majestät, Angela reicht... ;)

Ich freue mich trotzdem, das es dir soweit gut geht und du deinen Weg gefunden hast, mit deiner Trauer klar zu kommen und mit allem, was in der letzten Zeit bei dir war. Zumindestens gibst du mir das Gefühl das du klar kommst! Ich hoffe, das ich meinen Weg genauso finden werde wie du...

Ich freue mich sehr, dass es gerade positiv läuft. Und das die Metastase so klein geworden ist! Das ist wirklich gut. Ich hoffe, die chemo schwächt ihn nicht so sehr. Und er kommt mim Magen zurecht!

Naja, meine Mutter hatte mal wieder etwas falsch verstanden. Also, es ist richtig das die Metastase in der Leber kleiner geworden ist. Aber nur 0,4 cm.
Von 2,8 auf 2,4. Ich weiß auch nicht,warum sie einen Punkt verstanden hat.
Im Arztbrief stand es auch so.
Meine Mutter... :)

Vom Primärtumor und von den zwei Metastasen in der Lunge stand nur, das sie kleiner geworden wären. Meine Mutter hat dann bei der 5ten Chemo leider auch keinen Arzt mehr zu Gesicht bekommen um zu fragen!

Die Lymphknotenmetasten sind ebenfalls zurück gegangen. Aber auch da? Keine Ahnung um wieviel cm...

Ich fand das sehr positiv und habe sie in dem Denken auch ein stückweit Unterstützt indem ich gesagt habe, dass man die Hoffnung nie aufgeben darf, auch wenn es mal nicht so rosig aussieht (meine Mama hatte zum Teil schlimme Probleme mit der Haut und Lymphen).

Ja, da gebe ich dir Recht. Auch ich finde es unwahrscheinlich positiv das mein Papa so denkt und gebe ihm ebenfalls die Hoffnung. Naja, irgentwie erscheint er mir dadurch ein sehr gutes Stück "normal"!

Liebe Tazi!

Ich freue mich immer wieder aufs neue, wenn du mir schreibst und mich an deinem Leben teilhaben läßt. Ganz besonders was deine Mama betrifft. Es bereitet mich vor und gibt mir Kraft auf das, was "wahrscheinlich" noch kommen wird!

Ich drücke dich ganz doll zurück! :knuddel:

LG Angela

Waldbaer Foerster 1
10.10.2014, 21:20
Hallo Angela,

ich komme zwar aus einem anderen Thread, aber das mit der Bestrahlung kann ich so nicht stehen lassen.
Niemand wird jemanden prophylaktisch bestrahlen.:confused: Auch einen Thorax bestrahlt man nicht, sondern einen Teil vom Thorax.
Wahrscheinlich ist dir nicht klar, was eine Bestrahlung bedeutet. Wenn am Thorax was bestrahlt wird, ist z.B. die Speiseröhre auch mit im Bestrahlungsfeld. Da hat dein Papa dann vielleicht Probleme mit dem Schlucken und dem Essen, muß vielleicht künstlich ernährt werden und lauter solche Dinge. Eine Bestrahlung kann schlimmer sein und mehr kaputt machen wie eine Chemo. Deswegen bestrahlen sie auch nur, wenn es sein muß.

Alles Gute
Renate

The Witch
10.10.2014, 21:31
Doch, Renate. Beim kleinzelligen Bronchialkarzinom in fortgeschrittenem Stadium soll nach Leitlinie prophylaktisch eine Ganzhirnbestrahlung durchgeführt werden. Studien haben gezeigt, dass sich damit das spätere Auftreten von Hirnmetastasen verringern lässt.

Bei der Thoraxbestrahlung kann außerdem der Primärtumor bestrahlt werden.

Waldbaer Foerster 1
10.10.2014, 21:36
Hallo, The Witch,

hab dir ja schon immer gesagt, daß du ein schlauer Kopf bist.
Aber ich bin doch überrascht, das man so etwas macht. Aber o.k., wieder was dazu gelernt.

Liebe Grüße
Renate

Majesty
10.10.2014, 21:45
Hallo Waldbaer!

Ich danke dir für deine Nachricht!
Das mit der Speiseröhre weiß ich leider. Deshalb bin ich auch nicht so für die Bestrahlung. Von meinem Mann der Onkel ist vor kurzem gestorben. Er hatte Bestrahlung bekommen und seine Speiseröhre hatte ein Loch!
Er hat dann nach 2 Jahren den Kampf aufgegeben...
Ich weiß somit, was eine Bestrahlung im Körper macht. Außerdem informiere ich mich viel! Nichts für Ungut!

Im Entlassungsbrief nach der 5ten Chemo steht klar:
Stationäre Wiedereinweisung: Dienstag, den 21.10.2014 zur Gabe des abschließenden 6. Zyklus (am 22.10.2014), dann Abschluss Staging und Re-Evulation der Therapieoptionen (ggf. prophylaktische Schädel-/Hirn-Bestrahlung, thorakale Bestrahlung).

Ich habe schon des öfteren von einer prophylaktischen Bestrahlungen gehört bei dem Kleinzeller. Da er wohl so klein streuen kann, und oft Metastasen übersehen werden, wird eine Bestrahlung gemacht. Die Metastasen sind dann angeblich so klein, das sie im CT- und ähnliches nicht erkannt werden. Und da der Kleinzeller ein sehr aggressiver und schnell wachsender Krebs ist, wird eben prophylaktisch eine Bestrahlung gegeben. Um alles zu vernichten, was eventuell schon klein vorhanden ist!

Mein Papa war vor seiner E-Diagnose zur Vorsorgeuntersuchung bei seinem Hausarzt. Er hat auch die Leber geschallt. Das war im Januar diesen Jahres. Da war nichts zu sehen. Niente!
Im Juni dann der Schock. Einen Monat später beim Hausarzt um Blutergebnisse abzuholen wollte er es noch mal wissen. Er schallte wieder die Leber und war entsetzt, das das Dingen dort schon so groß war. Es liegen dort 6 Monate dazwischen!

LG Angela

NiMo_1714
16.10.2014, 14:12
Hallo Zusammen,

ich hoffe, Ihr hattet bis jetzt eine nicht zu stressige Woche mit allzu vielen schlechten Nachrichten.

Meinen Papa habe ich für seinen Geburtstag aus dem Krankenhaus geholt.
Eine große Feier hatten wir nicht, das wäre zu anstrengend gewesen. Aber für meinen Papa war es einfach schön, mal wieder ein paar Stunden Zuhause zu sein und das leckere Essen meiner Mutter zu genießen. Das Essen-Gehen am Abend war eigentlich schon zu viel für ihn, aber er hatte es sich gewünscht.

@ Angela: So, ich hab mir mal die Unterlagen noch einmal geholt. Die genaue Einstufung liegt bei T1a, N3, Mo.

Endlich hatten wir jetzt auch mal ein richtig gutes und ehrliches Gespräch mit einer Ärztin. Vorher habe ich von ihr aber auch völlige Offenheit und Ehrlichkeit - zumindest uns Angehörigen gegenüber - eingefordert.

Auf Grund des schlechten Allgemeinzustandes und des Herzinfarktes vor zwei Wochen, hat man von der ursprünglich geplanten Chemo mit Navelbine und Cisplatin Abstand genommen. Auch die Bestrahlung wird nicht mehr in Betracht gezogen. Als einzige Möglichkeit bliebe eine reduzierte Chemo mit Alimta. Ob dies aber viel bringt, stellt man in Frage.
Auf Nachfrage gab die Ärztin an, dass sie, wenn es sich um ihren Vater mit gleichen Grunderkrankungen handeln würde, von einer Chemo abraten würde.
Schlimm war für mich die Situation, als mein Vater - offensichtlich zum ersten Mal - begriffen hat, was diese Erkrankung bedeutet. Manchmal ist Unwissen auch eine Gnade, oder?

Naja, jetzt nehmen wir erst einmal eine geriatrische Kur in Angrif. Papa soll so fit werden, dass er zuhause auch die Wohnung verlassen kann. Sollte er wider erwarten richtig fit werden, kann er sich immer noch für einen Versuch mit der Chemo entscheiden. Ansonsten lindert man so gut es geht alle Beschwerden. Im Dezember haben meine Eltern goldene Hochzeit. Wir haben eine kleine Reise innerhalb von Deutschland geplant. Hoffentlich wird er so fit, dass er die Fahrt noch mitmachen kann.

Letzendlich kommt diese Diagnose für uns Angehörige ja nicht völlig unerwartet. Schlimm fand ich vorher eher das im Ungewissen-Lassen einiger Ärzte. Was mich im Augenblick noch mehr aus der Bahn wirft, ist die Häufigkeit, mit der man in der letzten Zeit im Familien-, Freundes-, und Kollegenkreis mit einer Krebs-Diagnose konfrontiert wird.
Klar, die Statistiken wurden in den Medien veröffentlicht, aber in der letzten Zeit scheinen die "Einschläge" immer häufiger und näher zu kommen. Das macht mir Angst.

So, jetzt geht's gleich wieder ins Krankenhaus.
Euch eine Woche mit nicht zuvielen neuen Sorgen.

LG, Nicole

Majesty
16.10.2014, 22:56
Hallo Nicole!

Schön das du dich meldest! :)

Ich freue mich für euch, daß dein Papa wenigstens ein wenig im Kreise seiner Familie seinen 76? Geburtstag feiern konnte. Ich hoffe, ihr konntet ein paar unbeschwerte Stunden gemeinsam genießen! :remybussi

Die genaue Einstufung liegt bei T1a, N3, Mo

Er ist also nicht kleinzellig und hat auch nicht gestreut. Aber Lymphknoten sind betroffen. Mh, warum operiert man deinen Papa nicht?
Denn, laut Tumorformel ist er noch nicht im Endstadium und somit doch noch therapierbar.
Ich weiß, das er Vorerkrankungen hat. Aber gibt es denn wirklich keine Alternative für deinen Papa?
Vielleicht verstehe ich auch was komplett falsch.
Ich wundere mich gerade nur...

Auf Nachfrage gab die Ärztin an, dass sie, wenn es sich um ihren Vater mit gleichen Grunderkrankungen handeln würde, von einer Chemo abraten würde.

Okay, das war wirklich ehrlich von der Ärztin. Was habt ihr denn nun vor? Oder vielmehr, was möchte dein Papa?

Klar, die Statistiken wurden in den Medien veröffentlicht, aber in der letzten Zeit scheinen die "Einschläge" immer häufiger und näher zu kommen. Das macht mir Angst.

Bei mir ist es zwar nur mein Papa, der Krebs hat. Ansonsten ist in meiner Familie oder auch Bekanntenkreis niemand dabei, der Krebs hat/hatte.
Ich glaube dir aber gerne, das es dich bedrückt und Angst bereitet.
Ich würde dir gerne die Angst nehmen. Aber das kann ich nicht... Leider! :knuddel:
Es ist leider so wie es ist. :(

Ich wünsche dir ganz viel Kraft. Habe noch Millionen von schönen Stunden mit deinem Papa. Und deinen Eltern wünsche ich sehr, das sie ihre Goldene Hochzeitsreise machen können... Wahnsinn! 50Jahre verheiratet!!! :augendreh

Liebe Grüße Angela

Taziana
17.10.2014, 21:22
Hallo ihr lieben,

Du hast recht majesty, die Erkrankung ist kein stark fortgeschrittenes Stadium. Allerdings könnte die Stelle ein Problem darstellen. Man kann nicht immer operieren,, auch noch wenn er klein ist.

Meine Mama hatte auch so schlimme lymphknoten werte. Das Problem daran ist, je höher dieser Wert desto größer die Gefahr, dass der Krebs streut. Hatte ja schon mal gesagt, dass die Krebszellen die sich "auf den weg machen" in den lymphknoten eingeschlossen werden. Damit versucht der Körper eine Streuung in andere Organe zu verhindern. Bei meiner Mama war es so stark, dass sich am Halslymphknoten ein Tumor gebildet hat, der dann bestrahlt wurde.

In solchen Fällen, wie bei Nicoles Papa, hilft es oft sich das Protokoll vom Krankenhaus anzusehen, nicht nur die Diagnose sondern auch den Text (wo ist der Tumor, welche Veränderungen sind aufgetreten usw).

Ich wünsche euch beiden ganz viel kraft und Glück! "Wir haben unseren weg ja leider schon hinter uns. 😔

Ich denke an euch!

Majesty
20.10.2014, 20:02
Hallo an alle die mich ein wenig begleiten in dieser schweren Zeit!

Meinem Papa geht es momentan nicht so gut. Er hat direkt nach der letzten Chemo vor 3 Wochen wieder eine Stomatitis bekommen. Wieder sehr schlimm geworden.
Er kann kaum was Essen, geschweige denn was Trinken.
Es tut ihm alles im Mund weh.
Hat auch wieder Kilos verloren in der letzten Woche.
Morgen geht er wieder ins Krankenhaus für die letzte Chemo. Das wird eh nix.
Er kann keine Chemo bekommen. Er ist zu schwach, die Erkältung geht auch nicht richtig weg (hat er seit knapp 2 Wochen)!

Am Samstag vormittag war er kurz da. Er war so verzweifelt. Hatte Tränen in den Augen. Er hatte sich unsere Fotoalben angeschaut wo wir alle Kinder noch klein waren. Er sagte mir, das wir eine richtig tolle Familie "waren". Wir immer zusammen gehalten haben.
Es hat mir so leid getan. Ich spürte richtig seinen seelischen Schmerz. Das er am Liebsten nie krank geworden wäre. Das er leider dem Tod ins Auge schauen muß. Und eventuell so sterben muß, wie er es nie wollte.
Ich mußte kurz den Raum verlassen, weil mich seine Gefühle erdrückten und kurz mal selber ins Taschentuch schnäuzen.

Er sagte mir, daß er nicht glaubt, daß er nach dem Tod ins Jenseits gehen wird. Es gibt kein Leben nach dem Tod. Dann schaute er mir tief in die Augen und sagte, er werde in uns weiterleben, in unseren Erinnerungen. Ein paar Tränen kamen bei ihm.
Das schnürrte mir den Hals zu.

Jetzt muß man sich vorstellen, das passierte alles innerhalb von 5 Minuten. Ohne das ich auch etwas sagen konnte. Und dann stand er auf und wollte gehen und meine Schwester kurz besuchen.

Ich hätte ihm so gerne etwas gesagt. Aber meine Kinder saßen daneben und haben gefrühstückt. Sie sind noch sehr klein...

Ich weiß, er hatte das Bedürfniss, mir seine Gedanken mitzuteilen.
Ich bin dann gestern abend noch mal hin um anzuknüpfen an seinen Gedanken. Keine Chance. Es sind immer kurze Augenblicke wo er sich öffnet und dann ist vorbei.
Und ich konnte jetzt schon 2x mal nicht helfen!

Ich mußte ihn einfach so wieder gehen lassen. Alleine mit seinen Gedanken.

Das tut mir so weh!!!

Wie grausam muß er sich fühlen mit all dem Gift in den Venen...! :weinen:

LG Angela

BerliNette
20.10.2014, 20:14
Liebe Angela,

es ist ganz schlimm was dein Papa jetzt empfinden muss, aber er weiß, dass er von euch geliebt wird und das bedeutet ihm sehr viel. Ich wünsche dir viel Kraft und deinem Papa eine Zeit ohne Schmerzen und Leid.

Bitte mach dir keine Vorwürfe, dass du ihm nicht helfen kannst, du hilfst ihm indem du für ihn da bist, das weiß er!

:knuddel: BerliNette

Majesty
20.10.2014, 20:32
Hallo BerliNette!

Ich danke dir für deine Worte.
Du hast mich zu Tränen gerührt!
Denn das stimmt. Ich versuche für ihn da zu sein. Auch wenn ich nichts sagen kann!
Oh man... Diese Hilflosigkeit, Verzweiflung die man empfindet...

Es ist eine große Last die man tragen muß! Aber ich tue es gerne. Ich tue es aus Liebe zu meinem Papa!

LG Angela

Taziana
22.10.2014, 10:18
Hey Majesy,
Du weißt ja das ich gedanklich bei die bin!

Ich finde es nicht schlimm, was du schreibst. Ich weiß, dass es dich sehr belastet was dein Papa denkt und sagt, aber es ist doch wundervoll, dass er seine Gedanken mit dir/euch teilt. Meine Mama hatte lange Probleme damit, ich erinnere mich an einen Tag, ich ging zu ihr in die Palliativstation, wo sie schon länger ein Zimmer bewohnt, dass sie auch nicht mehr verlies... Sie war körperlich am Ende, hatte gerade eine Lungenentzündung hinter sich, die sie nur knapp überlebt hatte.

Ich brachte ihr immer Blumen, Bücher, oder auch ein neues Hörbuch auf meinem mp3 player, wenn ich wusste, dass sie zu schwach war um längere zeit zu lesen... Sie freute sich, die Stimmung war oft sonderbar. Nie wirklich bedrückt. Ich freute mich immer sie zu sehen und unarmte und küsste sie, erzählte ihr oft von meinem Tag, gerade so als wäre nichts ungewöhnliches an unserer Situation, als würde sie nicht bald sterben... Ich wollte sie immer weiter an meinem Leben teilhaben lassen. Was sollte ich auch sagen: "es wird dies und jenes passieren, aber das Wirst du vermutlich nicht mehr erleben"????
Wir sprachen über ihre Krankheit, über das was passierte sehr faktisch. "Wie war die chemo?" "Geht's dir besser?" "Warum wollen die jetzt bestahlen?" - so als sei das alles ein schlechter Film. So als würde man das alles ohne jegliche Emotionen einfach über sich ergehen lassen.
Wenn ich dann ging weinte ich oft, nachts hatte ich Albträume, wacht oft auf und könnte nichtmehr schlafen weil ich dachte:"hat sie jetzt Schmerzen?" "Wird sie bald sterben?" "Wie soll ich ohne sie weiter leben?" - die Gedanken drehen sich dann richtig im Kreis und ich schlief Nächte lang nicht richtig.

Auf jeden fall war an diesem Tag alles anders, ich kam ins Zimmer gut gelaunt, gab ihr einen Kaffee den ich aus der Küche geholt hatte, (hatten ne Super Küche auf der Station, da könnte man selbst kochen!) und sie legte mir ein Blatt vor, da standen die Plane für die nächsten 12 Monate drauf. Sie wollte ihren garten neu machen, einen Fernseher einbauen lassen, damit sie im Sommer abends dort auch mal fernsehen kann, so wie jetzt "hier". Und dass sie dann in den Herbstferien in den Urlaub fliegen will, und ob sie meine Tochter mitnehmen könne. Erzählte mir von ihren Planen für weihnachten... Am liebsten hatte ich sie geschüttelt... Hätte gefragt, Mama was ist los mit dir? - diese Verdrängung von ihr tat mir so unendlich weh. Ich saß nur da und wusste nicht was ich tun sollte... Was tut man da??? Ich sprach noch am selben Tag mit der psychoonkologin, diese sagte mir, dass meine Mutter sehr wohl wisse wo sie steht und das ich mir keine sorgen machen soll.
Heute denke ich, dass sie das wegen mir gesagt hat... 2 Tage vor ihrem Tod rief sie mich dann an, sagte sie braucht die Unterlagen vom beerdigungsinstitut, sie wird nicht mehr lange Leben.

Ich brachte sie ihr und zum ersten mal sprachen wir offen. Ich sagte, dass ich sie liebe und ich heulte... Wollte mich so gerne zusammen reißen aber ich könnte nicht... Ich sagte, dass sie in dem Baby weiterlebt (er ist 2 Wochen alt gewesen als sie starb) und das ich ihm erzählen werde, wie toll seine Oma war. Meine Mutter weinte, sie sagte Entschuldigung... Ich weiß nicht wieso, es war mir eigentlich auch egal... Ich könnte nicht antworten, ich hatte Angst vollkommen die Fassung zu verlieren. Ich atmete tief durch und ging erstmal unter dem Vorwand nach "dem ganzen Kaffee muss ich erstmal pinkeln" aufs Klo. Ich war gefühlte 6 Stunden da drin...

Ich weiß wie du dich fühlst! Es ist nicht schlimm, wenn man nicht die richtigen oder auch keine Worte findet. Wichtig ist, dass er euch liebt und ihr ihn.
Und zum Schluss noch die faktische Frage:
Hat er die chemo bekommen? Oder war er nicht fit genug?
Ich denke weiterhin an dich majesty!

Majesty
30.10.2014, 09:57
Hallo liebe Mitleser! :winke:

Ich wollte mal den Stand von meinem Papa euch mitteilen.

Nachdem er am 21.10.2014 wieder in die Klinik ging um die vorerst letzte 6te Chemo zu bekommen, haben die Ärzte entschieden, daß die letzte Gabe Chemo meinem Papa nicht verabreicht wird.
Das Problem war, daß er ein paar Tage nach der 5ten Chemo so eine dermaßen schlimme Mundschleimhautentzündung (Stomatits) bekam, die anhielt bis zur neuen Chemo (die 6te).
Die Ärzte hatten es so entschieden, da schon erkennbar war, daß der Körper so dermaßen vergiftet ist, daß eventuell das Rückenmark angegriffen wird nach der letzten Gabe Chemo. Blutwerte waren auch nicht prickelnd.
Also, Immunsystem sogut wie nicht vorhanden. Zumal er auch eine Erkältung hatte nach der letzten Chemo, die erst letzte Woche endlich so langsam weg ging.

Er hat immer noch eine entzündete Stelle im Mund, die nur langsam besser wird. Er hat auch nach der 5ten Chemo diesmal sehr viel geschlafen und war ständig zu matt, um auch nur spazieren zu gehen.
Mittlerweile ist das aber vorüber.

Ich weiß auch nicht, aber manchmal habe ich ein komisches Gefühl bei den Ärzten.
Ich habe meiner Mutter einen Zettel mitgegeben auf denen Fragen standen, die meine Mutter immer wieder vergaß. Der Arzt war darüber nicht so sehr erfreut. Er meinte zu meiner Mutter, er müßte den Angehörigen keine Fragen beantworten. :confused: Da war ich platt gewesen.

Unter anderem stand da die Frage, was mit der Lunge ist. Wie groß/klein ist der Primärtumor in der Lunge? Was ist mit den Metastasen in der Lunge?
Er sagte, das könne man nicht so genau sagen bei einem Röntgenbild. :augen:
Hundertprozentig genau weiß ich, das es nicht geht. Aber doch ein wenig abschätzen!!!

Hinzu kam, daß die Ärzte ja immer sagten, sie sind so zufrieden was die Tumore angeht, wie klein sie geworden sind. Und am 21.10. wurde gesagt, sie sind nicht zufrieden. Sie haben sich mehr erhofft durch die Chemo!!! :eek:

Da wirste wahnsinnig! Echt!

Naja, er durfte dann an diesem Tag auch nach Hause und sollte am Freitag nochmal rein für das Abschlußgespräch! Das war dann am 24.10.
Diesmal sagte der Arzt, das sie nicht zufrieden mit der Leber sind. Da dort der Tumor nur von 2,8cm auf 2,4cm geschrumpft wäre. Darüber sind sie nicht so erfreut.
Ansonsten mit der Lunge wären sie zufrieden. Die 2 Metastasen, im selben rechten Lungenflügel wie der Primärtumor, sind wohl weg! :prost:
Aber wie groß der Primärtumor ist??? Keine Info von den Ärzten.
Das sind doch mal ganze andere Aussagen wie an dem Dienstag...
Warum immer so kompliziert???

Fakt ist, sein Gehirn soll nun ab nächster Woche für 3 Wochen bestrahlt werden. 5 Tage in der Woche. Ich finde es nicht so super.
Denn auch dort gibt es wieder unterschiedliche Aussagen von den Ärzten!

Auf meine Bitte, meine Mutter soll den Arzt fragen, ob die Chemo Carboplatin/Etoposid auch im Kopf wirkt, bekamen wir von dem Arzt ein klares Ja! Das ist schon länger her.

Okay, dachten wir. Wird die Bestrahlung hinfällig. Gestern bei dem Vorgespräch mit der Ärztin, die ihn bestrahlen soll, sagte diese, die Chemo kann die Blut-Hirn-Schranke nicht überwinden und deshalb die prophylaktische Bestrahlung.

Mir wurde hier im Forum auch gesagt, das Etoposid die Schranke überwindet.
Aber was denn nun???

Ich verstehe das alles nicht. Mein großer Bruder ist tierisch sauer. Er ist der Meinung, die wollen noch so viel Geld mit Behandlungen aus ihm heraus holen, solange er noch lebt... :shocked: So mittlerweile springe ich auf dieses Pferd mit auf...
Ich begreife diese Ärzte einfach nicht... Mal so und mal so...

Und das schlimme ist, meine Mutter merkt es selber nicht wie widersprüchlich diese sind... Die ist nur froh, wenn er noch lange lebt!

Und noch eins:

Wie kann man einen Patienten, der immer noch die Hoffnung hat, das es doch vielleicht möglich ist diesen Krebs zu besiegen, knallhart ins Gesicht sagen, daß er an diesen Krebs sterben wird???
Warum kann man nicht sensibler sein und ihm sagen, daß es seiner Psyche gut tut die Hoffnung nicht aufzugeben?
Er wird immer wieder runter gezogen.
Er weiß es ja selber genau. Aber er hofft nach wie vor, daß z.B. die Bestrahlung einen Schritt in Richtung Heilung ist!
Ich weiß auch, daß Papa immer wieder die Ärzte mit seinem witzigen Humor fragt, ob er nicht doch wieder gesund wird. Die Ärzte sind davon genervt...
Trotzdem... Ich finde es nicht gut...
Mittlerweile sollte man Papa echt kennen!

Und ich finde nach wie vor daß es wichtig ist, den Glauben an sich nicht zu verlieren. Denn wenn du den nicht mehr hast, na, dann kannste dein Grab schaufeln... :cry:

Sorry, aber ich finde es unmöglich!

Naja, am Montag beginnen die Bestrahlungen. Ich habe ein ganz mieses Gefühl dabei. Schon seitdem ich im Entlassungsbrief nach der 5ten Chemo gelesen habe, daß er bestrahlt werden soll.

Vielleicht kann mich hier jemand aufklären bezüglich der Blut-Hirn-Schranke?

Ich wünsche euch, trotz Nass-Kaltem Wetter hier in Nordhessen, einen entspannten Tag!

LG Angela

waldi5o
30.10.2014, 21:19
Was die Blut-Hirnschranke betrifft, weiß ich nur, daß Chemo im Gehirn nichts bewirkt, weil es durch diese Schranke geschützt ist.
Da helfen wohl nur Bestrahlungen bzw. Tarceva o Iressa Tabletten.

Hallo Babs,
nicht nur Erlotinib sondern auch das Chemotherapeutikum Topotecan kann die Schranke überwinden.
Liebe Grüße
Waltraud

waldi5o
31.10.2014, 00:23
Hallo babs,
Es geht auch einfacher.
Tarceva ....... Nehme ich auch.
Liebe Grüße
Waltraud

Taziana
31.10.2014, 10:46
Liebe Majesty,

ich habe deinen Beitrag gestern schon gelesen, aber du weißt ja, bei mir gibts keine halben Sachen. Wenn ich Antworte brauche ich die Zeit und will in vollem Umfang Antworten. ES tut mir wahnsinnig Leid, dass auch du nun an diesem Punkt angelangt bist. Ich bin mir sicher, dass jeder Angehörige im Laufe seiner "Karriere" an diesen Punkt gelangt wo man sich so hilftlos fühlt, nicht mehr weiß was richtig und was falsch ist und letztendlich auch an sich zweifelt. Vorallem wenn der Behandelnde selbst nicht mehr in der Lage ist selbst zu entscheiden... Ich beantworte erstmal deine Fragen aus der Sicht eines Betroffenen Rückblickend! Ich bin also sozusagen die Majesty aus der Zukunft die zu dir spricht *lach*
Denn als ich in der Situation war habe ich genauso gefühlt wie du! Das kannst du hier in vielen Themen die ich erstellt habe nachlesen! *Drück dich*


Die Ärzte hatten es so entschieden, da schon erkennbar war, daß der Körper so dermaßen vergiftet ist, daß eventuell das Rückenmark angegriffen wird nach der letzten Gabe Chemo. Blutwerte waren auch nicht prickelnd.
Das ist absolut "normal", bei meiner Mama wurde auch die Chemo abgebrochen und dann bestrahlt und mit einer anderen Chemo begonnen. Toll ist es natürlich nicht, aber wie gesagt nicht ungewöhnlich. Ich verstehe, dass du dir Sorgen machst, solange jetzt keine schwere Erkrankung dazu kommt, könnt ihr aufatmen, dann wird sich der Zustand vermutlich wieder verbessern. Mama hatte an diesem Punkt der Behandlung eine starke Lungenentzündung und stand fast 3 Wochen lang auf der Kippe. Das Immunsystem war zu schwach in dieser Phase, deshalb hat sie sich nicht gut davon erholt. Wenn es jetzt Bergaufgeht und sein Immunsystem wieder halbwegs arbeitet wäre das wirklich toll und wünschenswert. Sollte er keine Haare haben also am besten auch mit Mütze oder Tuch schlafen, 'Bazillenschleudern' wie menschen mit einer Erkältung oder Kinder nur mit Mundschutz in die Nähe und kein anderes Risko eingehen... :remybussi
Ihr macht das schon!


Ich weiß auch nicht, aber manchmal habe ich ein komisches Gefühl bei den Ärzten.
Ich habe meiner Mutter einen Zettel mitgegeben auf denen Fragen standen, die meine Mutter immer wieder vergaß. Der Arzt war darüber nicht so sehr erfreut. Er meinte zu meiner Mutter, er müßte den Angehörigen keine Fragen beantworten. :confused: Da war ich platt gewesen.
Ja, dass ist korrekt. Die Ärzte müssen Angehörigen keine Auskunft geben... Also eigentlich DÜRFEN sie keine Auskunft geben. Bei meinem Opa war es zum Beispiel so (Auch Lungenkrebs), dass er nicht wollte, dass jemand erfährt was los ist. Er hat die Ärzte ausdrücklich auf die Schweigepflicht hingewiesen und sie gebeten keinem Angehörigen, auch nicht seiner Frau Auskunft zu geben.
Natürlich will jeder Angehörige alles wissen. Ich war froh als meine Mutter mir jedes kleinste Detail per SMS geschrieben hat. Man fühlt sich dann nur halb so hilflos... Das ist aber nur Subjektiv... Man fühlt sich natürlich immer beschissen, wenn ich das so salopp formulieren darf...:undecided


Unter anderem stand da die Frage, was mit der Lunge ist. Wie groß/klein ist der Primärtumor in der Lunge? Was ist mit den Metastasen in der Lunge?
Er sagte, das könne man nicht so genau sagen bei einem Röntgenbild. :augen:
Hundertprozentig genau weiß ich, das es nicht geht. Aber doch ein wenig abschätzen!!!
Das ist korrekt. Mit einem Rötgenbild kann man in der Hinsicht nichts anfangen. Es geht hier um Menschenleben, da wird nichts geschätzt, auch wenn man das sehr gerne hätte. Du wirst keinen Mediziner erleben der in dieser Hinsicht eine Schätzung abgibt, das wäre auch äußert frech. Beim nächsten CT wisst ihr mehr. Da werden die Tumore vermessen und ihr bekommt idR einen Bericht darüber, wo welcher tumor sitzt, wie groß er ist und ob er somit, kleiner-größer-oder gleichgeblieben ist.


Hinzu kam, daß die Ärzte ja immer sagten, sie sind so zufrieden was die Tumore angeht, wie klein sie geworden sind. Und am 21.10. wurde gesagt, sie sind nicht zufrieden. Sie haben sich mehr erhofft durch die Chemo!!! :eek:

Da wirste wahnsinnig! Echt!
Verstehe ich absoult, dass dich das verrückt macht, aber so ist es leider. Tumore sind rezidiv. Das heißt heute wird er kleiner, morgen wieder größer. Gestern waren 2 Metastasen weg, morgen können 5 neue da sein... So ist es leider... Auf die Angehörigen und oft auch auf die Patienten selbst wirkt das verstörend und wie ein hin und her... Letztendlich können dir Ärzte nichts dafür, wenn sich Tumore erst verkleinern, anschließend wieder vergrößern und 20 neue Metastasen ausbilden.
Versuche die Ärzte nur als Sprachrohr von Papas Körper zu betrachten. Sie sagen dir nur was sie sehen. Und das verändert sich bei diesen Patienten rasend schnell... Gerade bei Aggressiven Krebssorten... :(


Ansonsten mit der Lunge wären sie zufrieden. Die 2 Metastasen, im selben rechten Lungenflügel wie der Primärtumor, sind wohl weg! :prost:
Aber wie groß der Primärtumor ist??? Keine Info von den Ärzten.
Das sind doch mal ganze andere Aussagen wie an dem Dienstag...
Warum immer so kompliziert??
Auch hierzu kann ich nur sagen, man muss manchmal geduldig sein. In dem Fall müsst ihr wohl auf das CT und einen Bericht warten. Keine Info, ist besser als eine falsche Info.

Fakt ist, sein Gehirn soll nun ab nächster Woche für 3 Wochen bestrahlt werden. 5 Tage in der Woche. Ich finde es nicht so super.
Denn auch dort gibt es wieder unterschiedliche Aussagen von den Ärzten!

Auf meine Bitte, meine Mutter soll den Arzt fragen, ob die Chemo Carboplatin/Etoposid auch im Kopf wirkt, bekamen wir von dem Arzt ein klares Ja! Das ist schon länger her.
[..]
Ich verstehe das alles nicht. Mein großer Bruder ist tierisch sauer. Er ist der Meinung, die wollen noch so viel Geld mit Behandlungen aus ihm heraus holen, solange er noch lebt... :shocked: So mittlerweile springe ich auf dieses Pferd mit auf...
Ich begreife diese Ärzte einfach nicht... Mal so und mal so...
Auch dazu nochmal der Tipp: Die Ärzte sagen dir nur was sie sehen und haben auch nicht immer auf alles eine Antwort. Jeder Patient ist anders und reagiert individuell auf die Behandlung. Ich habe den Ärzten 100%ig vertraut, weil ich es besser nicht wusste und bin damit gut gefahren... Wenn die eine Bestrahlung für sinnvoll erachten, wird das ihren Grund haben. Dennoch, wenn dein Papa das nicht möchte, muss er sich ja nicht bestrahlen lassen. Die entscheidungsgewallt liegt weiterhin bei euch. Das dürft ihr nie vergessen! Der Arzt sagt euch was Sache ist und welche Behandlung angezeigt ist.
Es ist der Körper deines Papas und nur dieser Entscheidet was passiert und was nicht. Bittet um ein Arztgespräch (MIT PAPA!!! - denn nur er ist der Erkrankte) und falls ihr noch keine habt... Wäre eine Patientenverfügung für die folgende Zeit ratsam... Ich stelle euch gerne die von meiner Mama zur verfügung, wenn ihr keine Vorlage habt.:remybussi


Wie kann man einen Patienten, der immer noch die Hoffnung hat, das es doch vielleicht möglich ist diesen Krebs zu besiegen, knallhart ins Gesicht sagen, daß er an diesen Krebs sterben wird???
Warum kann man nicht sensibler sein und ihm sagen, daß es seiner Psyche gut tut die Hoffnung nicht aufzugeben?
Weil die Aufgabe von Ärzten ist Krankheiten zu bekämpfen und Patienten zu heilen, oder deren Weg zu erleichtern (Palliativmedizin). Hier zu Lügen wäre fatal. Es gibt hier keinen richtigen Weg. Alles fühlt sich nicht richtig an. Meine Mama hatte auch so ein depressionsloch.. Ich kam ins Krankenhaus, und sie saß weinend im Bett. Ich fragte: "Mama... Was ist passiert?" und sie sagte, sie ertrage es nicht mehr, ständig die Frage ob die Patientenverfügung schon aufgefüllt wäre, weil noch nichts in der Akte ist. Und die Gespräche mit der Seelsorge, alles ziehe sie runter, als ob "Die alle nur warten, dass ich sterbe"...
Ich weiß, es ist hart... ABER SO IST ES! Die Leute machen sich sorgen um ihren Arbeitsablauf, weil sie für jeden fehler verantwortlich gemacht werden können. Und am Ende heißt es: "Der Patient ist nicht mehr zurechnungsfähig, wir haben keine Patientenverfügung... Was nun?"
... Ich saß selbst damals weinend dort und hab gesagt: "Mama ich mache das alles, wenn dir das zuviel ist... Aber das gehört leider auch dazu. Halte dir vor Augen, dass es niemand böse meint. Diese Leute sind A abgestumpft, weil sie den ganzen Tag nichts anderes machen und B sind sie nicht persönlich betroffen... Wäre auch schrecklich... Ich meine, wenn du mit jedem Patienten nur noch mitleidest, kannst du als Arzt oder Krankenschwester, Pfleger oder was auch immer, dein Leben nicht mehr leben... Denke bitte also auch immer etwas um die Ecke... Auch wenn es nicht leicht fällt!:pftroest:


Und ich finde nach wie vor daß es wichtig ist, den Glauben an sich nicht zu verlieren. Denn wenn du den nicht mehr hast, na, dann kannste dein Grab schaufeln... :cry:
Sorry, aber ich finde es unmöglich!
Auch hier verstehe ich dich... Aber es wird so kommen, also muss man versuchen das als Chance zu sehen, seinen Lieben nochmal zu sagen, was sie einem bedeuten. Meine Mama wollte unbedingt ihre Beerdigung selbst planen. Auch diese Dinge können wertvoll sein... Auch wenn sie sehr wehtun... Im Laufe der Krankheit, habe ich mich manchmal gefragt, wieso meine Mama nicht einfach einen Herzinfarkt hatte und "gut ist". Noch heute hasse ich mich für den Gedanken... Man hat dieses tauziehen... Man will nicht loslassen, man will den Menschen unbedingt behalten und auf der anderen Seite sieht man wie sehr er sich quält und leidet. Die Schmerzen ertragen muss. Es ist einfach unglaublich schrecklich... Leider können die Ärzte da nichts für und auch nichts dagegen machen. Aber es ist schön, wenn man sich in seiner Hilflosigkeit vor Augen halten kann, dass andere Fehler machen... habe ich auch getan, hat mich nur leider nicht weiter gebracht.:weinen:

*Seufz*
Ich fühle mich richtig betroffen, weil ich das alles vor nicht all zu langer zeit auch durchgemacht habe und bis ins kleinste Detail verstehe wie du dich jetzt fühlst.. :undecided
Halte uns auf dem Laufenden.
ganz liebe Grüße!!!!

Cecil
31.10.2014, 11:37
...
Die Ärzte hatten es so entschieden, da schon erkennbar war, daß der Körper so dermaßen vergiftet ist, daß eventuell das Rückenmark angegriffen wird nach der letzten Gabe Chemo. Blutwerte waren auch nicht prickelnd.
Also, Immunsystem sogut wie nicht vorhanden. ....

... das Knochenmark, nicht das Rückenmark.

Taziana
06.11.2014, 15:24
Angela??? Wo biste??? Wie geht's Papa?

Majesty
07.11.2014, 20:49
Hey Tazi!

Ich nehme mir gerade eine Auszeit von dem Forum! Ich stelle immer wieder fest, je mehr ich hier lese, umso schlechter geht es mir.
Aber ich habe dich nicht vergessen. :knuddel:
Denn deine Antworten an mich sind wirklich Gold wert. Deine letzte Antwort hat mich ungemein beruhigt und meinen Blickwinkel etwas geändert.
Ich werde dir am Montag auch noch ausführlicher Antworten.

Meinem Papa geht es gut Tazi. Seine 2te Bestrahlung hat er auch gut verkraftet. Nur ein bißchen Kopfschmerzen und die waren auch schnell wieder vorbei.

Hatten viel Stress in den letzten 2 Wochen wegen unserem Auto. Haben nun ein neues und da gab es auch Ärger wegen falscher Zündkerzen...
Ich sage dir, es war echt stressig.
Aber wir haben Papa sehr mit eingebunden. :augendreh
Ich komme ihm immer näher und mein Mann auch...
Er ruft viel an und will wissen, ob alles okay ist mit dem Auto, ob die selbstgemachte Pizza von mir meinem Mann geschmeckt hat (ist aber noch gar nicht zu Hause :rolleyes:)...etc

Ich wollte dich das nur wissen lassen, weil ich eben einen halben Schock bekommen habe wegen deiner letzten Nachricht. Ich wollte nicht, daß du dir Sorgen machst... Tut mir sehr leid! :remybussi

Ich melde mich! Versprochen!
Ich hoffe, dir geht es auch gut. Und es wächst und gedeiht alles bei dir zu Hause! ;)

Danke sehr, daß du dich um mich und meine Situation bemühst. Ich weiß das wirklich sehr zu schätzen!

Fühl dich gedrückt von mir liebe Tazi! :knuddel: :remybussi

LG Angela

Majesty
10.11.2014, 21:02
Hallo Cecil!

Ich danke dir für deine Korrektur. Wobei ich denke, es war jedem klar, was ich meinte! Und? Ich würde mich freuen, wenn man sich in meinem Thema begrüßt!
Danke sehr!

Hey liebe Tazi! :knuddel:

Nun, ich melde mich wie versprochen!
Ja, ich habe mich sehr hilflos gefühlt. Es ist schrecklich, wenn man nicht selber Arzt ist, Lungenfacharzt, und kennt sich mit der Krankheit super aus. Man googelt und googelt und googelt und macht sich manchmal mehr verrückt, als man eh schon ist.
Ich für meinen Teil möchte halt alles verstehen, begreifen, fassen, nachvollziehen und das allerbeste für meinen Papa! :(

Ich verstehe, dass du dir Sorgen machst, solange jetzt keine schwere Erkrankung dazu kommt, könnt ihr aufatmen, dann wird sich der Zustand vermutlich wieder verbessern. Mama hatte an diesem Punkt der Behandlung eine starke Lungenentzündung und stand fast 3 Wochen lang auf der Kippe. Das Immunsystem war zu schwach in dieser Phase, deshalb hat sie sich nicht gut davon erholt.

Im Grunde geht es bei ihm bergauf. Nur leider wird die eine Stelle im Mund, die auf ist, einfach nicht besser. Und das finde ich sehr ungewöhnlich. Die Stomatitis ist, bis auf die eine Stelle an der Innenseite der Oberlippe, ausgeheilt. Mitttlerweile hat er die offene Stelle schonseit 5 Wochen!

Ja, dass ist korrekt. Die Ärzte müssen Angehörigen keine Auskunft geben... Also eigentlich DÜRFEN sie keine Auskunft geben.

Ich weiß das ja selber Tazi! Nur mein Papa will bei den Gesprächen immer meine Mutter mit dabei haben, weil er doch kaum was versteht. Hört schlecht und dann reden die Ärzte für ihn nicht in Deutsch sondern Chinesisch... :boese:
Würden wir das mit einer Patientenverfügung umgehen? Also muß dann der Arzt allen Auskunft geben, die da drauf stehen?

Beim nächsten CT wisst ihr mehr. Da werden die Tumore vermessen und ihr bekommt idR einen Bericht darüber, wo welcher tumor sitzt, wie groß er ist und ob er somit, kleiner-größer-oder gleichgeblieben ist.

Leider bis jetzt noch nicht. Immer nur den Entlassungsbericht vom Krankenhaus nach jeder Chemo. Da steht zwar drin, wo der Tumor in der Lunge sitzt, aber nicht wie groß. Auch die Metastasen sind dort nicht aufgeführt...
Können wir diese Berichte denn verlangen???

Es geht hier um Menschenleben, da wird nichts geschätzt, auch wenn man das sehr gerne hätte

:twak: Sorry, da hast du absolut recht. Man ist doch manchmal sehr verzweifelt und läßt sich zu so etwas hinreißen...

Versuche die Ärzte nur als Sprachrohr von Papas Körper zu betrachten. Sie sagen dir nur was sie sehen. Und das verändert sich bei diesen Patienten rasend schnell... Gerade bei Aggressiven Krebssorten...

So habe ich es in der Tat nicht gesehen. Danke Tazi! :knuddel: Du hast meine Sichtweise sehr verändert und es läßt sich mit dem Gedanken, das die Ärzte ein Sprachrohr sind, viel einfacher Leben.

Es ist der Körper deines Papas und nur dieser Entscheidet was passiert und was nicht. Bittet um ein Arztgespräch (MIT PAPA!!! - denn nur er ist der Erkrankte) und falls ihr noch keine habt... Wäre eine Patientenverfügung für die folgende Zeit ratsam... Ich stelle euch gerne die von meiner Mama zur verfügung, wenn ihr keine Vorlage habt.


Zu der Patientenverfügung hatte ich ja noch ein paar Fragen die ich oben gestellt habe. Ja, ich sage auch immer, das es Papa´s Körper ist und er muß die Entscheidungen treffen. Er ist ja noch klar bei den Sinnen. Außer das hören. Er will zwar nie hören, welche Nebenwirkungen es gibt, er macht es, weil er nicht möchte, daß wir ihm hinterher Vorwürfe machen. Hättest du doch, dann wärest du noch 3 Monate länger bei uns.
Wobei ich ihm immer wieder sage, ich unterstütze alle seine Entscheidungen.
Aber Papa will sich ja selber keine Vorwürfe machen.
Er zieht die Bestrahlung durch wie er alles bis jetzt durchgezogen hat.

Diese Leute sind A abgestumpft, weil sie den ganzen Tag nichts anderes machen und B sind sie nicht persönlich betroffen... Wäre auch schrecklich... Ich meine, wenn du mit jedem Patienten nur noch mitleidest, kannst du als Arzt oder Krankenschwester, Pfleger oder was auch immer, dein Leben nicht mehr leben... Denke bitte also auch immer etwas um die Ecke... Auch wenn es nicht leicht fällt!

Ich weiß manchmal auch nicht, warum ich so gemein denke. Ich nehme das immer so persönlich! Als ob die Ärzte mit mir so umgehen. Wobei Papa total zufrieden mit den Ärzten ist...
Ich sollte damit aufhören und die Ecke benutzen... :remybussi

Auch hier verstehe ich dich... Aber es wird so kommen, also muss man versuchen das als Chance zu sehen, seinen Lieben nochmal zu sagen, was sie einem bedeuten. Meine Mama wollte unbedingt ihre Beerdigung selbst planen. Auch diese Dinge können wertvoll sein... Auch wenn sie sehr wehtun... Im Laufe der Krankheit, habe ich mich manchmal gefragt, wieso meine Mama nicht einfach einen Herzinfarkt hatte und "gut ist". Noch heute hasse ich mich für den Gedanken... Man hat dieses tauziehen... Man will nicht loslassen, man will den Menschen unbedingt behalten und auf der anderen Seite sieht man wie sehr er sich quält und leidet. Die Schmerzen ertragen muss. Es ist einfach unglaublich schrecklich... Leider können die Ärzte da nichts für und auch nichts dagegen machen. Aber es ist schön, wenn man sich in seiner Hilflosigkeit vor Augen halten kann, dass andere Fehler machen... habe ich auch getan, hat mich nur leider nicht weiter gebracht.

*Seufz*
Ich fühle mich richtig betroffen, weil ich das alles vor nicht all zu langer zeit auch durchgemacht habe und bis ins kleinste Detail verstehe wie du dich jetzt fühlst..
Halte uns auf dem Laufenden.
ganz liebe Grüße!!!!

Ich denke, wenn es bei meinem Papa mal soweit sein sollte, das er nichts mehr alleine machen kann, oder es ihm körperlich immer schlechter geht, werde ich bestimmt auch diese Gedanken haben. Ich finde, du solltest dich für solche Gedanken niemals hassen. Sie sind normal und zeigen, wie hilflos du warst in der Situation. Wir sind alles nur Menschen und keine Maschinen... :boese:

Ich hoffe, dir tut es gut, daß du mit mir schreibst. Ich möchte nicht, gerade weil du geschrieben hast:
Ich fühle mich richtig betroffen, weil ich das alles vor nicht all zu langer zeit auch durchgemacht habe und bis ins kleinste Detail verstehe wie du dich jetzt fühlst..
daß du dich dann schlecht fühlst.
Ich hoffe, ich kann dir zumindestens beim Verarbeiten behilflich sein Tazi! :knuddel:
Du kannst es mir auch ruhig sagen wenn es dir zuviel wird...

Meinem Papa geht es momentan doch sehr gut. Er hat jetzt insgesamt 3 Bestrahlungen hinter sich. Er fühlt sich noch gut. Macht Spaziergänge, da das Auto natürlich nicht von ihm gefahren werden darf.

Ach Tazi! Momentan ist es so, daß ich es wieder oft vergesse das er so schlimm krank ist. Das tut irgendwie gut und wirkt erleichternd für die Nerven... :augendreh

Ich wünsche dir einen schönen Abend und eine tolle Woche!
LG Angela

Fühl dich gedrückt von mir... :knuddel: :remybussi

Geliplie
10.11.2014, 22:31
Liebe Angela.
Ich habe nicht die Kraft, deinen ganzen thread zu lesen, habe aber gesehen, dass du Fragen zur patientenverfügung hast, die du mir gerne stellen kannst. Grundsätzlich soll natürlich dein Papa entscheiden, was los ist, aber es können Situationen eintreten, die DEINE Entscheidung verlangen und dann ist es gut, wenn alles geregelt ist. Ich musste sowohl bei meinem Vater, als auch bei meiner Mutter auf die Verfügung zurück greifen und möchte gerne selbst eine haben jetzt. Problem ist nur, dass mir die Angehörigen dazu fehlen, die ich einsetzen könnte. Mein Sohn ist erst 8.
also: wenn du Fragen hast, frag. Ich wünsche euch alles Gute.
Geli

Majesty
28.11.2014, 14:03
Hallo an alle die sich für meinen Papa interessieren!

Ich möchte mal ein Update schreiben. Da ich längere Zeit nichts von mir gegeben habe.

Also, Papa bekommt ja seit dem 6.11. prophylaktische Hirn-Bestrahlung.
Bis dahin hatte er die Bestrahlung ziemlich gut überstanden. Hat sehr viel geschlafen. Aber das schien ja normal zu sein.
Am Anfang hatte er ab und an mal Kopfschmerzen. Aber die gingen auch wieder ziemlich schnell weg.

Am 14.11. waren seine Thrombozyten ziemlich im Keller. Da er auch noch die Autoimmunerkrankung Morbus Werlhoff hat, mußte dort gehandelt werden. Denn, die Bestrahlungsärztin meinte, daß sie unter einem Wert von 100000 nicht bestrahlen darf. Nun, der Wert lag da bei 34000. Schon zu wenig.
Also wurde die Bestrahlung erstmal abgesetzt und das Medikament Revolade mußte er wieder nehmen um den Wert zu erhöhen.
Dafür mußte das ASS abgesetzt werden. Er hatte ja einen Herzinfarkt.
Alles ziemlich durcheinander.
Seit dem 24.11. bekommt er wieder jeden Tag Bestrahlung. Mama meinte, er vergisst sehr viel und das macht ihr Angst. Z.B. zeigte meine Mutter meinem Vater einen Adventskranz im Werbungsprospekt den sie schön fand.
Mein Vater hat diesen Kranz als solches nicht erkannt. Es war ihm wohl sichtlich unangenehm als er es endlich erkannte. Er merkt wohl selber, wie quer er ist.
Aber auch da denken wir, wirkt die Bestrahlung auf das Erinnerungsvermögen. Außerdem verliert er auch wieder Haare.
Aber Papa, der als Italiener immer stolz auf seine schwarze Mähne war, nimmt es mittlerweile gelassen.
Für ihn ist das nicht mehr wichtig.

Naja, die Bestrahlung endet am 04.12.! Ich hoffe so sehr, daß er fit genug ist für meinen Geburtstag einen Tag später.
Es wäre toll mit ihm zu feiern...

Ansonsten geht es ihm sehr gut...
Was der Krebs macht, wissen wir momentan noch nicht. Wenn die Bestrahlung vorbei ist, wird nach 6 Wochen Pause ein CT bei ihm gemacht!

Wir hoffen so sehr, daß der Krebs einfach mal ruht für ganz viele Jahre...

LG Angela

Taziana
30.11.2014, 20:48
Hi Angela,
Das ließt sich glücklicherweise sehr gut. Genießt diese Phase. Gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit fängt mein tief wieder an, dabei ging es mir jetzt wirklich schon besser mit der Situation. 😕

Ich freu mich auf dein nächstes Posting. Und nein, du bedrückst mich natürlich nicht. 😘
Liebe Grüße!

Majesty
08.12.2014, 20:47
Hallo an alle!
Auch wenn leider so fast niemand an meinem Schicksal mit meinem Papa teilnimmt!
Naja, ich werde trotzdem weiterhin hier meine Geschichte schreiben, da es mir von zu Zeit zu Zeit hilft darüber zu schreiben und ich möchte, wenn ich etwas angefangen habe auch zu Ende bringen...
Ich finde nichts schlimmer, als einen Thread zu eröffnen und den nach 5 Seiten einfach aufhören zu schreiben, und die Nachwelt weiß immer noch nicht ob dies oder jenes geholfen hat!

So, die Bestrahlung endete am 04.12. Papa war an meinem Geburtstag etwas müde und ist auch nicht lange geblieben.
Die Bestrahlungsärztin meinte, daß 6 Wochen Wartezeit zu lang wären für das nächste CT.
Es wird nun schon am 15.12. eines gemacht.
Diesmal werde ich auch mit dabei sein wenn die Auswertung gemacht wird.
Papa klagt momentan über Schmerzen beim Einatmen. Zwar nicht immer aber ab und zu mal!
Außerdem hat er manchmal Atemnot...

Ich hoffe, es wird nicht der Tumor sein.
Aber leider ahne ich schlimmes!

Nun denn,
liebe Grüße von mir an euch
Angela

Lichtkind
08.12.2014, 21:14
Liebe Angela,

noch ganz neu hier im Forum versuche ich mir einen ersten Überblick zu verschaffen.
Die Überschrift hat mich angezogen und so fing ich an zu lesen.

Hoffentlich hilft dir das Schreiben ein wenig Angst und Schmerz loszulassen und Kraft zu sammeln.

Sei nicht traurig, wenn nicht viele Menschen etwas dazu schreiben. Ich bin sicher, dass viele in Gedanken bei dir und deiner Familie sind.
Ich kann sehr gut nachvollziehen, wie es dir gehen muss und dennoch ist das Finden von angemessenen oder tröstenden Worte nicht einfach.

Gerne würde ich weiterhin deine Beiträge lesen und wünsche euch für den kommenden Termin alles Gute!

Liebe Grüße

sandra76
08.12.2014, 21:25
Hier bin ich mal wieder:remybussi,ich kann genau nachvollziehen was du meinst.auch wir haben am 15.12 den wichtigsten Arzt termin.bis die tage bin ich dem locker entgegen gegangen ,aber jetzt.........er hat schmerzen in der Brust und im Rücken.das drauf liegen tut ihm weh.heute nach der Chemo wurde daraufhin sofort geröngt und ekg gemacht,Ergebnisse bekommt er morgen.jetzt bekomme ich angst.ich drücke uns beiden die Daumen das unsere Väter ein gutes Ergebnis erhälten
Ps : ich hab am 5.12 geburtstag...grins

Zeka
09.12.2014, 09:25
Hallo Angela,

erst einmal alles Gute nachträglich zu deinem Geburtstag. Ich hoffe, du hast trotz allem etwas feiern können.
Ich wünsche euch, dass das CT am 15. Klarheit bringt, dass eine Besserung eingetreten ist und ihr eine ruhige Weihnachtszeit verbringen könnt.

LG

Taziana
09.12.2014, 11:11
Hi Angela,
Es nehmen mehr Leute Teil als du meinst. Ich hBe einige Beiträge abonniert und lese still mit. Manchmal schreibe ich zu gegebener zeit eine persönliche navhticht. Manchmal beteilige ich mich aktiv, wie bei dir. Weil es eben auch lungenkrebs ist, und man sich "ein wenig auskennt".

Mach was dir wichtig und richtig erscheint, du schreibst das nicht für andere, sondern für dich und deinen Papa. Um dich zu erkundigen und/oder halt zu finden.

Ich denke an euch! Genieße die Weihnachtszeit, ich hoffe für euch das beste!
Liebe Grüße tazi!

NiMo_1714
28.12.2014, 01:27
Liebe Angela,

auch wenn ich mich schon lange nicht mehr gemeldet habe, habe ich oft an Deinen Papa und Dich gedacht.
Leider hatte ich in der letzten Zeit nicht die Ruhe und Kraft regelmäßig im Forum zu lesen oder zu antworten.
Genau wie Du hat mich das Lesen oft noch mehr deprimiert, auch wenn es mir auf der anderen Seite auch gut getan hat.

Habt Ihr Weihnachten feiern können? Wie geht es Deinem Papa? Und hast Du noch Kraft? Davon wünsche ich Dir ganz viel und noch viele schöne Momente mit Deinem Vater.

Mein Papa ist am 1. Weihnachtstag - nach einem zunächst anstrengenden Tag - friedlich eingeschlafen.

Im November ist er nach dem Krankenhaus in eine geriatrische Kur gekommen. Wenn meine Mama und ich ihn besucht haben, hatten wir ein schlechtes Gefühl, er saß im Zimmer und hat das Bild von einem einsamen und ängstlichen Menschen abgegeben. Zum Glück ist so eine Kur ja auch kein Gefängnis und nach ein paar Tagen haben wir entschieden, ihn nach Hause zu holen.
Ich habe dann ganz schnell Kontakt zum Palliativ-Netz aufgenommen. So musste mein Vater nicht mehr die Anstrengungen auf sich nehmen, wenn er zum Arzt musste. Wir wurden ganz toll von den Ärzten und Pflegekräften betreut. Nie hatte ich das Gefühl, dass man unter Zeitdruck steht, man hatte immer ein offenes Ohr für uns.
Zwischendurch gab es einen kurzen Aufenthalt auf einer Palliativ-Station.
Auch da war die Betreuung gut, aber wir hatten das Gefühl, dass ein längerer Aufenthalt seiner Psyche nicht gut tun würde.
Irgendwann wurde der Vorschlag gemacht, ihn auf die Warteliste für ein Hospiz zu setzen. Seiner Reaktion darauf war anzumerken, dass er sich abgeschoben fühlen würde und dass er sich sehr wohl mit der Thematik Krankheit und Tod auseinander gesetzt hat. Über die Gedanken, die ihn belastet haben, wollte er aber nicht reden.
Den ersten Platz haben wir abgelehnt, danach kam keiner mehr. An dem Spruch "Zu Weihnachten geht der Tod auf Stelzen" scheint was dran zu sein.
Ich bewundere meine Mutter dafür, dass sie zugestimmt hat, dass mein Vater auch Zuhause sterben darf. Sie war richtig stark, obwohl sie mit dem Thema Tod, Sterben, Leichen,.. überhaupt nicht umgehen kann.

Kurz vor Weihnachten hat mein Papa geäußert, dass seine Mutter ihn gerufen habe. Da hatten wir schon das Gefühl, dass es nicht mehr lange dauert. Tröstlich fand ich die Vorstellung aber schon. Vielleicht ist ja doch etwas/ jemand da, der auf uns wartet?

Heiligabend ging es dann rapide bergab. Wir hatten morgens schon Angst, dass er den Tag nicht übersteht. Ale Medikamente wurden abgesetzt, nur noch Spritzen gegen Schmerzen, Angst und zum Schlafen wurden gespritzt.
Ein beängstigendes Gefühl, seinen Tod immer mit Weihnachten in Verbindung zu bringen, ich muss ja auch an meinen Sohn denken.
Nachmittags ist er aber wieder aufgeblüht.
Die Bescherung haben wir zu viert (Mama, Papa, mein Sohn und ich) am Krankenbett gemacht. Der Weihnachtsbaum stand geschmückt in meiner Wohnung, dass hätte mein Vater aber nicht geschafft. Trotzdem hatten wir alle das Gefühl, es fehlt nichts. Die Atmosphäre war friedlich und mein Papa war teilweise wach mit dabei und hat sich gefreut. Sein Enkel hat ihn immer wieder in den Arm genommen und gedrückt.
Der 1. Weihnachtstag fing mit viel Unruhe in ihm an. Ich hatte ja schon geschrieben, dass er viele andere Erkrankungen hatte. Insgesamt 14 schwere internistische Diagnosen, die über Jahre die Einnahme vieler Medikamente mit sich brachte. Mein Papa hat immer gesagt; "Wenn ich mal sterbe, gehöre ich auf die Sondermüll-Deponie". Jetzt waren diese Medikamente eher schädlich, da die jetzt wichtigen Medikamente nicht richtig helfen konnten. Nachmittags hat er schlimme Beschwerden gehabt. Hat extrem schwer beatmet und war nicht mehr ansprechbar. Er ist dann so sediert worden, dass er keine Schmerzen und keine Angst mehr hatte und schlafen konnte. Man hat uns darauf vorbereitet, dass Papa aus dieser Sedierung nicht mehr aufwacht. Ich klammere mich daran, dass er wirklich keine Angst und Schmerzen mehr hatte. Die Atmung wurde dann schnell langsamer und ruhiger. Es hörte sich wirklich so an, als schlafe er ganz beruhigt. Beim letzten Atemzug waren wir nicht im Zimmer, ganz offensichtlich ist er aber ganz kurz nachdem wir kurz das Zimmer verlassen hatten verstorben. Ich habe ihm vorher gesagt, dass er nicht mehr kämpfen muss, dass er gehen darf und sich keine Sorgen um meine Mutter machen muss. Er hat gut für sie vorgesorgt. Als ich kurz danach nach ihm gesehen habe, atmete er nicht mehr und hatte die Augen geschlossen. Ich nehme an, dass er weiter gekämpft hätte, wäre meine Mutter nicht aus dem Zimmer gegangen.
Wieder bin ich stolz auf sie, auch als er tot war, hat sie sich von ihm verabschiedet, woran vorher nie zu denken war.
Auch wenn man sich vorher schon lange mit dem bevorstehenden Tod beschäftigt, ist die Situation jetzt doch eine ganz andere. Nie wieder gibt es die Möglichkeit, Dinge zu besprechen, sich zu bedanken oder den Menschen nur zu sehen.
Zwischendurch habe ich ein schlechtes Gewissen, weil ich doch nicht beim letzten Atemzug bei ihm war. Was, wenn er doch Angst hatte und es sich gewünscht hätte, wenn ihm jemand bis zum Ende beisteht. Ich weiß aber auch, dass ich diese Gedanken abschalten muss, auch wenn es mir schwer fällt.
Trotz aller Trauer muss ich zusehen, dass zumindest für meinen Sohn eine Normalität ohne Opa einkehrt. Er musste in der letzten Zeit so oft auf mich verzichten, zusätzlich zu der Belastung, die er für sich trägt. Opa war eine wichtige Bezugsperson für ihn.

Ich hoffe, ich habe Dich jetzt nicht zu sehr runtergezogen.
Es tut gut sich alles einfach von der Seele zu schreiben.

Ich hoffe, dass Ihr mit guten Nachrichten und Ergebnissen ins neue Jahr starten könnt.
Ich schaue immer mal wieder in Deinen Thread und hoffe, dass Du noch lange von Deinem Papa schreibst.


Liebe Grüße und ebenfalls viel Kraft auch an alle anderen, die in diesem Thread lesen.

Nicole

BOZ
29.12.2014, 13:39
Liebe Nicole,

mein Herzliches Beileid.
Erstmal finde ich es schön, dass Ihr noch einen Guten Heiligabend zusammen hattet.
Das Weihnachten nun für Euch mit dem Sterben verbunden ist, ist zwar traurig, aber vielleicht wird Euch auch die schöne Erinnerung helfen. Das wünsche ich Euch.

Das Sterbende von Jemandem gerufen werden, habe ich nun schon öfters gelesen. Und das ist wirklich ein schöner Gedanke. Denk daran, das er nicht alleine ist, dort wo er jetzt ist. Und das er dort von seinen lieben Verstorbenen empfangen wurde.

Dass Ihr nicht beim letzten Atemzug dabei gewesen seid, darüber solltest Du Dir keine Sorgen machen. Ich denke das hat er so gewählt und er ist friedlich eingeschlafen. Er war mit sich und Euch im Reinen und hatte ja noch einen Guten Abschied mit Euch.
Beim vielen Lesen über das Sterben scheint es mir schon so zu sein, dass der Sterbende darauf Einfluss hat, wann er loslässt.

Ich wünsche Dir viel Kraft für die kommende Zeit.
Wie alt ist denn Dein Sohn?

Alles Liebe

Boz

NiMo_1714
29.12.2014, 23:07
Hallo Boz,

Danke für Deine Anteilnahme.
Ich denke auch, dass mein Vater sich noch länger gequält hatte, wenn wir nicht aus dem Zimmer gegangen wären. Ich habe ihm gesagt, dass er gehen darf, ihm versprochen, dass ich mich um meine Mutter und meinen Sohn kümmere. Er hat so lange gekämpft.

Ich klammere mich auch an den Gedanken, dass tatsächlich jemand auf uns wartet, auch das habe ich schon häufiger gelesen. So ist er vielleicht beruhigt mit dem Gedanken eingeschlafen, dass seine Mutter ihn abholt auf der anderen Seite bei ihm ist.

Mein Sohn ist 12 Jahre alt. Dadurch, dass wir mit meinen Eltern in einem Haus leben, hat er natürlich einen engen Kontakt zu seinem Opa gehabt. Er hat es auch mitbekommen, dass es ihm immer schlechter ging, aber auch, dass er in den letzten Monaten oft zurückstehen musste.
Ich denke, Kinder gehen mit dem Sterben anders um. Er ist natürich traurig, aber für ihn geht das Leben auch weiter. Er hat verstanden, dass es für seinen Opa eine Erlösung war.

Jetzt kommt bald die Beerdigung, davor habe ich noch etwas Angst, aber das werden wir auch schaffen.

Allen hier wünsche ich für die nächste Zeit ganz viel Kraft und hoffentlich noch viele schöne Momente mit Ihren Lieben. Dass ist es, woran wir uns am Ende erinnern.

Einen guten Start ins neue Jahr.
Liebe Grüße

Nicole

Majesty
29.12.2014, 23:28
Liebe NiMo!

Ich schreibe dir morgen abend in aller Ruhe!
Heute hatte ich das dringende Gefühl, mal wieder bei mir im Thread nachzuschauen. Jetzt weiß ich auch warum...:weinen:

Mein allerherzliches Beleid! Es tut mir so wahnsinnig leid!
Fühl dich ganz doll gedrückt von mir... :pftroest:
Ich habe einen Kloß im Hals!

Wie gesagt, ich schreibe dir morgen abend in Ruhe zurück!
Ich begleite morgen meine Eltern ins Krankenhaus. Ich muß schon früh aufstehen!
Habe meine Eltern in der letzten Zeit oft begleitet bei Terminen.
Eine gute Neuigkeit gibt es auch... :rolleyes:
Aber ich erzähle morgen mehr und vor allem möchte ich dir ganz viele tröstende Worte schenken...

Also, halt die Ohren steif! Bis morgen!

LG Angela

Majesty
09.01.2015, 14:03
Hallo an alle!


Ich war lange nicht mehr online! Ich brauchte Abstand und vor allem hatte ich in der letzten Zeit auch viel zu tun.
Aber nun möchte ich ja doch mal euch wissen lassen, was bei den Untersuchungen raus kam!
Also, am 15.12. wurde bei meinem Papa ein CT gemacht um zu schauen, was mit den Tumoren ist. Leider hatten wir an dem Tag noch keine Ergebnisse bekommen, da meinem Vater kein Kontrastmittel verabreicht werden konnte aufgrund seiner etwas schlechten Schilddrüsenwerte.

Somit brauchte die Ärztin, die die CT-Bilder auswertete Vergleichsbilder. Die brachten mein Papa und ich am 16.12. in die Praxis.

Ja, sie meinte, dadurch, das kein Kontrastmittel die Tumore eindeutiger abgrenzt, ist es natürlich schwierig etwas dazu zu sagen. Aber sie meinte, so weit wie sie das beurteilen kann, ist nichts gewachsen... Habe die Bilder ja selber gesehen. Empfand ich auch so... :)

Am 30.12. war dann noch mal in der Lungenfachklinik ein Gespräch wie es weiter geht. Die Onkologin sagte auch das selbe wie die Ärztin in der Praxis.

Es ist schwierig abzugrenzen. Aber da mein Vater weder Gewicht verliert noch irgendwie krank aussieht gibt es momentan nichts zu tun für die Ärzte.
Die Ärztin sprach vom "Stillstand"!

Also die zwei Metastasen in der Lunge sind ja schon nach der Chemo weg gewesen. Die Lymphknoten an der Lunge, die befallen sind, sind so geblieben, es sind nur noch Reste von dem Primärtumor in der Lunge vorhanden und die Metastase in der Leber ist auch so geblieben.
Alles in allem ein super Ergebniss.



3 Monate Pause für meinem Papa! :rotier2:



Nun heißt es abwarten und hoffen, daß dieser Stillstand momentan mindestens 5 Jahre anhält...



LG Angela

veilchen76
09.01.2015, 15:25
Hallo Majesty,
freue mich für euch , drücke euch die Daumen das der Stillstand wirklich laaaaange bleibt und deinem Papa es bald auch besser geht und er sich erholt. Versucht es zu genießen, ich weiß es ist schwer.
Meine Eltern habe nächste Woche ihren 3. Chemozyklus ,hoffe sie vertragen es einigernaßen. Papa habe ich heute aus dem KH bei uns in der Nähe geholt ,er hatte starke Schmerzen, weil die Leber sehr schnell sehr groß wird.
Er ist jetzt mit Morphium eingestellt.
Dir NiMo 1714 mein herzliches Beileid und viel Kraft.

Ich wünsche allen alles Liebe und weiterhin viel Kraft und wenig Schmerzen für eure Lieben.
LG Veilchen76

sandra76
09.01.2015, 17:43
Das klingt doch alles recht positiv liebe Angela,ich freue mich mit euch und drücke euch/uns die Daumen das es noch lange so bleibt.lg :knuddel:

Majesty
23.02.2015, 19:11
Hallo an alle!

Ein kleines Update für euch!

Meinem Papa geht es nach wie vor wieder sehr gut.
Nach dem Ende der Bestrahlung hat er fast nix mehr gehört. Er sagte, er hätte immer so ein grummeln im Ohr.
Mittlerweile hört er wieder viel besser und die Nebengeräusche sind geringer geworden.
Trotzdem braucht er Hörgeräte. Aber die brauchte er eigentlich auch schon vor 10 Jahren... :boese: Aber Italiener sind eben sehr eitel... :lach:

Nun, er ist topfit. Schläft nachts wieder besser, er ist nicht mehr so abgeschlagen und hat eigentlich immer gute Laune.

Trotzdem hängt die Angst ihm im Nacken. Ab und an mal kommt es bei ihm durch. Bei meiner Mutter ebenfalls.
Sie finden den Zeitraum zu lang zur nächsten Kontrolle. Die findet ja erst Ende März statt. Also nach 3 Monaten. Ist ja der normale Gang.
Papa findet es auch nach wie vor sche..., daß er keine Bestrahlung an der Lunge bekommen hat.

Aber trotzdem sind wir alle froh, daß es momentan so ist wie es ist!
Entspannend und schön... :)

Liebe Grüße
Angela :winke:

sandra76
23.02.2015, 21:48
Liebe Angela ,das klingt doch alles richtig nach Aufschwung.ich freue mich für euch mit.lg

Majesty
30.04.2015, 14:39
Hallo an alle!

Der Aufschwung ist vorbei und Papa geht es gar nicht gut!

Er hat sich wohl Mitte März einen Bandscheibenvorfall zu gezogen. Das wurde aber erst in dieser Woche am 27.04. per MRT festgestellt.
Außerdem ist er am 17.04. im Gewächshaus gestürzt und hat sich seine 7te Rippe gebrochen... :twak:
Zu allem Überfluss hatten wir am 30.03. ja die nächste Untersuchung nach seiner 3 Monatigen Pause im Krankenhaus!
Papa ging es eigentlich blendend. Naja, außer das ihm da das Bein weh tat. Was vom Rücken kam. Zu dem Zeitpunkt wußte aber noch keiner von der Bandscheibe.
Es wurden, wie immer, diverse Tests gemacht.

Lungenfunktion: super
Blutwerte: top
Röntgenbild: perfekt

Nun, dann folgte noch ein CT vom Thorax einschließlich Leber.
Zu der Lunge sagte der Radiologe meinen Eltern, das nur noch Schrumpfgewebe/Narbengewebe übrig sei. Die Leber könnte er nicht sehen.
Mein Vater ist mit seinem Lungenfacharzt so verblieben, das er sich bei ihm melden wird wenn was auffällig ist.
Wir wägten uns ein wenig in Sicherheit weil bis dahin sich alles super anhörte...

Denkste! :weinen:
Am 13.04. rief der Arzt bei meinen Eltern an und sagte das Papa am nächsten Montag, 20.04., in die Klinik kommen soll zur Chemo. Der Krebs ist gewachsen.
Manchmal frage ich mich wirklich, ob die Ärzte eigentlich merken was sie da reden!

Papa hat starke Schmerzmittel bekommen aus der Richtung Opioide wegem dem Rippenbruch. Leider haben sie nicht wirklich geholfen.
Naja, am 20.04. habe ich dann meine Eltern in die Klinik begleitet.
Untersuchungen folgten wie immer.
Der Arzt kam dann irgendwann und erzählte, das seine Lymphknoten im mediastialen Bereich stark angeschwollen wären. Außerdem wäre der Tumor in der Leber mittlerweile doppelt so groß. Also müsste dieser nun 5cm groß sein. Und ein weiterer Rundherd, Verschattung sei in der rechten Lunge aufgetaucht. Es ist nicht klar, ob es Krebs ist.
In der Lunge hat er keine Vergleiche da er uns jetzt erst übernommen hätte. Sein Kollege, der sonst für Papa zuständig war, macht nun die Privatpatienten... :eek: Der neue Arzt müßte sich erst richtig einlesen.
Nun gut...
Er schlug eine Bronchoskopie vor, da sie sich sicher gehen wollten, das in den Lymphknoten auch der Kleinzeller sitzt. Auf meine Frage, ob man gleichzeitig mal noch in der Lunge nach dem neuen Rundherd schauen kann, sagte der Arzt, das man abwägen muss, was Priorität hat. Außerdem wäre das Risiko einen Pleuraerguss oder das das Gewebe dort stark blutet sehr hoch!
Den Leberkrebs wollensie auch nicht rausoperierendaer dann erstmal keine Chemo kriegen könnte. Man bedenke auch immer sein Alter!

Papa hat diese Bronchoskopie machen lassen. Auch dort war der Kleinzeller. Diese Knoten sind wohl schon sehr dick. Der Arzt sprach von einem Paket!
Am Mittwoch bekam Papa dann wieder Chemo. Die selbe wie vorher nur gleich reduziert auf 80%.
Ich war verwundert und fragte den Arzt, ob das richtig so ist? Ich meine wir wissen alle, das der Kleinzeller schnell immun gegen die Chemo wird und man eine andere nehmen muss.
Aber der junge Arzt hatte ja Rücksprache mit der Oberärztin gehalten und diese ist der Meinung innerhalb von 3-5 Monaten nach der letzten Chemogabe darf man ruhig noch mal mit der selben Chemo weiter machen!!! :mad:
Zumal ich dem Arzt gesagt habe das es mittlerweile aber 6 Monate vorbei sind. Aber er sagte, die Oberärztin hat es so gesagt!

Ein Kontroll CT (oder MRT, ich weiß es nicht mehr), soll nach der 2ten Chemo erfolgen um zu schauen, ob die Chemo anschlägt!
Und einen Port wird ihm dann vielleicht auch noch gesetzt werden.

Im Krankenhaus hat Papa noch ein stärkeres Schmerzmittel bekommen. Es geht in die Richtung Morphin wenn ich mich recht erinnere.
Damit geht es ihm ganz gut. Also hat kaum Schmerzen.
Aber die Chemo setzt ihm zu...

Achja, und in dem Entlassungsbericht vom Krankenhaus steht, das der Primärtumor im rechten unteren Lungenflügel Wachstum anzeigt! Das macht mich echt wütend, das die Ärzte einfach nicht tacheless reden. Aber da wird noch ein Gespräch mit dem Arzt folgen wo ich ihm genau das sagen werde. Ehrlichkeit ist hier das A und O!

Achja, ich hatte gehofft, wir hätten den Krebs besser zum Stoppen bekommen...
Aber leider sieht es einfach nicht danach aus!

Liebste Grüße
Angela

sandra76
30.04.2015, 15:07
Hallo Angela ,das ist ja ein mist.Das tut mir sehr leid.auch wir hatten nach nur 5 Wochen Chemopause ein schei.... Ergebnis.Jetzt bekommt mein Vater eine andere Chemo,allerdings sagte uns der Arzt das er nicht wüsste ob die anschlägt. Zuerst wurde ihm gesagt das in der Leber 3 Metastasen sind,beim Arztgespräch sagte man uns die Leber hätte unzählige.lg

Majesty
30.04.2015, 15:59
Na super! Ich verstehe manchmal nicht wie die Aussagen der Ärzte so dermaßen auseinander gehen können! :eek:

Es tut mir leid für euch!

Majesty
30.04.2015, 16:10
Das, was mich auch noch sehr bedrückt ist, das ich eine Vollmacht mit meiner Mutter zusammen unterschrieben habe!
Eigentlich hatten wir uns auf eine Patientenverfügung geeinigt. Wir dachten, eine Vollmacht brauchen wir nicht.
Im Krankenhaus sagte uns dann die Pädagogin, sinnvoller wäre eine Vollmacht die über den Tod hinausgeht.
Eine Patientenverfügung bei dem Stadium in dem er sich befindet wäre überflüssig. Wir kennen ihn doch gut und werden schon das richtige entscheiden.
Letzte Woche Montag musste alles schnell gehen. Ich musste nach Hause!

Ja, mein Papa wollte alle Kinder stehen haben. Aber die Pädagogin meinte, das für das Krankenhaus einfach zu viele Unterlagen dann gewälzt werden müssen. Immerhin, 5 Vollmachten wären das dann. Wenn es schnell gehen muss, müsste das KH alle anrufen. Das haben wir eingesehen.
Papa hat sich dann für mich entschieden. Seine Aussage:"Dann meine Tochter! Sie wird hinterher sowieso alles machen!" :weinen: Hinterher!
Mir lief es eiskalt den Rücken runter als er das sagte!

Es ist ein ganz mieses und komisches Gefühl eine komplette Vollmacht über meinem Papa zu haben!
Traurig das es soweit kommen musste! :(

LG Angela

sandra76
30.04.2015, 20:20
Das glaube ich dir,das dass kein schönes Gefühl ist. Bei uns sind solche Dinge nicht ansprechbar

BOZ
03.05.2015, 23:26
Liebe Angela und Liebe Sandra,

es tut mir leid, dass es so läuft wie es ist.

Es ist einfach erschreckend wie schnell es sich wandelt.
Erst sieht es gut aus oder nicht so schlecht und dann wieder ganz schlimm.

Meine Euphorie ist auch verschwunden.
Untersuchungen gibt es diesen Monat.

Ich wünsche Euch Viel Kraft und schöne Momente

Alles Gute

Boz

sandra76
04.05.2015, 09:24
Boz,warum ist deine Euphorie verschwunden? ist dein Vater gerade in der Chemopause?

Majesty
04.05.2015, 20:46
Hallo BOZ!

Da gebe ich dir recht. Immer wieder hoch und dann ein tiefer Fall...
Sehr tief sogar!
Aber leider ist das bei dem Kleinzeller so.
Meistens ist es ja so, daß nach einer Chemopause er schlimmer wieder kommt als es vorher war.
Man weiß es eigentlich, aber trotzdem ist man doch wieder aufs neue geschockt... :weinen:

Ich wünsche dir und deiner Familie ganz viel Kraft! Die kann man immer gut gebrauchen!

Liebste Grüße von mir

Taziana
05.05.2015, 06:50
Guten Morgen,
Schade, dass es papa jetzt schlechter geht.
Meistens ist der Abfall nach diesem hoch rapide und es geht nicht mehr bergauf.
Wenn das KH nicht mal mehr eine Patientenverfügung haben möchte, scheint es ernst zu sein. Ich wünsche dir ganz viel Kraft Majesty.
Würde heute Morgen von Krebs-Kompass geweckt. Habe nämlich als Geburtstag, dass Datum meimer Mama eingegeben, sie wäre heute 66 geworden.
Ich wünsch trotz der schlechten Nachricjten einen tollen Tag.
Versucht jeden Tag aufs neue zu genießen.

BOZ
08.05.2015, 21:45
Hallo Ihr,

ja bei meinem Dad ist noch Pause.
Montag hat er die erste große Untersuchung nach der Chemo und Bestrahlung.

Es ist auch so nichts passiert. Aber nach den guten Ergebnissen zunächst da fühlte ich als würden wir gewinnen, als sei mein Papa stärker als der Krebs.
Und dann kam halt eher wieder der Realismus. Und gut ging es ihm ja jetzt auch nicht wirklich. Aber natürlich hoffe ich auf gute Ergebnisse nächste Woche.
Und was wir auch mal besprechen müssen, wie ist das denn bei Euch, ist das Thema Rhea oder Kur? Das steht doch bei Chemopatienten auch an oder?

Viele Grüße an Euch

Boz

sandra76
15.05.2015, 21:18
@Boz...wisst ihr schon was neues? lg

BOZ
22.05.2015, 17:06
Hallo Sandra,
ja es ist was Neues in der Lunge gewachsen. Habe eine Probe genommen und nächste Woche erfahre wir mehr. Aber was soll es anderes sein.
Er würde dann Tablettenchemo bekommen sagte die Ärztin.

Und bei Euch?
Gibt es noch Hoffnung?

Alles Liebe

Boz

sandra76
22.05.2015, 17:48
Hallo ihr zwei,mein Papa war nun 3 Tage im Krankenhaus wegen sehr starker Schmerzen. Kein Medikament schlug mehr an.jetzt bekommt er hydromorphin,er ist seid dem schmerfrei.er hat in den letzten 24 Tagen echt abgebaut.lg

BOZ
23.05.2015, 14:50
Hallo Sandra,

oh je das klingt nicht gut.
Ich denke an Euch.
Chemo bekommt er keine mehr oder?
Alles Gute für Euch.

sandra76
23.05.2015, 19:48
Doch er bekommt chemo,eine andere. Am Dienstag bekommt er die dritte.ich war heute wieder bei ihm,wie jedes We(140 km pro Strecke).er hatte trotz der Medikamente schmerzenuund hat nix gegessen.