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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Mein Vater wird sterben


Marias
24.09.2014, 19:43
Allein diese Wörter zu schreiben fällt mir schwer.
Ich weiß nicht mehr weiter. Mein Vater hatte Darmkrebs, der operiert wurde aber schon gestreut hatte...ua in die Leber. Diese arbeitet jetzt nicht mehr richtig. Mein Vater wird immer schwacher und brauch immer mehr Hilfe.
ICh weiß dass ich nicht mehr kann als für ihn da zu sein. Aber das fühlt sich nicht richtig an sondern einfach nur scheiße.
Was kann ich machen ich kann nicht mehr.

Flo86
24.09.2014, 20:47
Hallo Marias,
willkommen hier im Forum. Es tut mir sehr leider das es auch dich getroffen hat und du einen geliebten Menschen diesem Monster überlassen musst.
Die Fragen die du dir stellst hatte ich auch im Kopf als es bei meiner Mum dem Ende nahe ging. Auch bei Ihr waren es die Lebermetastasen die letztendlich den Körper versagen liesen.
Als kleiner Trost sei dir gesagt, dass er wohl wenig schmerzen haben wird, da ein Leberversagen sich vor allem durch Müdigkeit und eben die typisch gelbe Farbe bemerkbar macht, bevor dein Papa dann irgendwann einschläft und seine letzten Atemzüge macht.
Ich weis das alles hört sich grausam an, aber wir können es leider nicht ändern. Auch fühlt es sich schlecht an zu beginn wie du sagst, zu einem späteren Zeitpunkt ist es aber deine Chance "Frieden" mit dem geschehenen zu finden. Dann wirst du wissen das du für deinen Dad da warst und Ihm in seinen letzten Stunden zur Seite warst.
Mehr können wir als Angehörige sowieso nicht tun leider.
Ich weis das es sehr viel Kraft kostet einen Menschen so zu begleiten. Ich hoffe Ihr könnt euch ein bisschen abwechseln und du kannst mal raus und dich ein bisschen ablenken und wenigstens kurz an etwas anderes denken. Ich wünsche dir viel Kraft für die nächste Zeit, du packst das.
Liebe Grüße

carja
24.09.2014, 20:53
Hallo, ich bin auch erst seit 3 Wochen im Forum und habe mich aus dem selben Grund angemeldet wie du , es ist ein mieses Gefühl den eigenen Vater so leiden zu sehen ! Und nichts dagegen tun zu können ! Eigentlich weis mein Vater wie schlecht es um ihn steht dann reden wir mal kurz darüber, aber im nächsten Satz ist er wieder so voller Hoffnung und die will ich ihm dann auch nicht nehmen . Sei einfach für deinen Papa da, wenn er dich braucht, rede darüber wenn er reden will ist leider alles sehr schwierig , fühle mit Dir. Mein Vater wird mit Moment besonders meiner Mutter und meiner Schwester gegenüber sehr grantig, weil die ihre Besorgnis auch so ihm gegenüber zeigen. Bekommt dein Vater eine Chemotherapie ? Wünsche dir viel kraft !

mausi69
25.09.2014, 14:53
Hallo Carja und Hallo Marias!

Es ist immer schlimm einen geliebten Menschen leiden zu sehen! Das schlimmste in dieser Situation ist, das man hilflos da steht und nicht helfen kann. So dachte ich zumindest damals immer.
Als meine Mama dann ins Krankenhaus kam und wir einige Tage später erfahren haben das sie in der sterbephase ist haben wir die Mama nie mehr allein gelassen. Mein Papa blieb 24 Stunden an ihre Seite und mein Bruder und ich von morgens bis abends! Ich habe dann mal zu Mama gesagt ich bin so traurig das ich nichts weiter für sie tun kann. Darauf hat sie gesagt, wir tun genug sie ist glücklich das sie nie alleine ist und immer einer von uns bei ihr ist. Und das war bis zum Schluss so!

Seit einfach nur für eure lieben da es ist so wichtig das sie in dieser Phase des Lebens nicht alleine sind!

Ich wünsche euch beiden ganz viel Kraft für diesen schweren weg!

Lg mausi

Marmot
26.09.2014, 00:42
Hallo liebe Marias,

ja, ich kann bestätigen, was Mausi sagt.

Mein Liebster hat immer gesagt "Du tust so viel für mich, das kann ich nie wieder gutmachen" und ich habe dann immer geweint und gemeint "Ich möchte noch mehr für Dich tun, dass Du wieder glücklich bist" und seine für mich fast unbegreifliche Antwort war immer "Ich bin glücklich, weil Du da bist."

Jetzt, wo ich dies schreibe, kommen mir die Tränen, weil ich uns bildlich sehe, ihn auf der Couch sitzend, Bein hoch, weil er schon Wasser in den Füßen und Unterschenkeln hatte, abgemagert und mit Wasser im Bauch und er sagt

"Ich bin glücklich, weil Du da bist."

Das Leben ist nicht immer fair zu uns und schon gar nicht zu den Erkrankten und manchmal können wir eben nicht mehr tun, als da zu sein und genau das ist in den Momenten das Richtige und Wichtigste!

:pftroest:
Liebe Grüße
Marmot