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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Entscheidung nach Chemo


stevos
03.12.2014, 10:07
Hallo Leute,

ich bin schon seit einiger Zeit mehr oder minder stiller Mitleser. Jetzt hänge ich etwas ratlos in der Luft und könnte eure Meinung gut brauchen. Gegebenfalls war ja jemand in der gleichen oder einer ähnlichen Situation.

Ausgangslage:

Ende Juli - OP, Nicht Seminom, pT2 N2 M0 S1, Stadium IIb

August - Oktober: 3x PEB, Tumormarker nach Zyklus 2 normal

Ende November: Abschlussstaging, Tumormarker normal, aber zwei bis drei Lymphknoten zwischen 10 und 11 mm. Letzten Freitag sagte der Oberarzt es wird zu keiner OP Empfehlung kommen, jetzt rief er eben an und meinte, sie würden doch eine OP bezüglich der Lymphknotenentfernung empfehlen.

Jetzt muss ich natürlich überlegen, was ich mache. Kommenden Freitag hole ich mir die Unterlagen und die Bilder und hole mir eine Zweitmeinung. Gerne würde ich den hier so oft empfohlenen Doc Schrader einbeziehen, hat jemand die Emailadresse?
Auch wenn ich bezgl. der OP vom Arzt noch nicht aufgeklärt wurde, weiß ich doch, dass die ganze Sache nicht so ohne ist. Im Prinzip geht es ja um die Abwägung des Risikos, ob da noch was aktiv ist oder nicht und der möglichen OP-Folgen.

Wer hatte einen ähnlich "engen" Fall und kann mir eventuell mit Rat und Erfahrungen zur Seite stehen?

Danke Leute.

Stevos

P.S.: Nach dem Gespräch letzten Freitag dachte ich, ich hätte das Gröbste hinter mir und die Nachsorge im Visier und jetzt sowas. Ich kotze.

DerNik
03.12.2014, 11:02
Hallo Stevos,

echt ärgerlich wenn nach 3 Zyklen dann so ne Entscheidung ansteht :rolleyes:
Hab ja auch noch 2 Zyklen PEB vor mir und die Hoffnung das mir ne OP erspart bleibt.

Bin zwar nicht sooooo bewandert wie ein HanSolo oder Dusty (großes Lob an der Stelle) hier im Forum, aber glaube gelesen zu haben das so eine OP laproskopisch durchgeführt werden kann und Prof. Dr. Heidenreich von der Uni Klinik Aachen das gut drauf hat.

Seine, aber auch die E-Mail Adressen anderer Zweitmeinungs Ärzte findest du unter :

http://www.zm-hodentumor.de/index.php/zmz_aerzte.html#nrw

Ich hoffe dir damit wenigstens ein kleines bisschen geholfen zu haben !

LG Nik

oli
03.12.2014, 11:21
Hey,

Die Entscheidung finde ich seltsam - 10 und 11mm sind normalerweise nicht suspekt.

Schrader ist jetzt in Berlin, einfach googlen - er antwortet nach wie vor sehr schnell!

Gruß
Oli

wiesel007
03.12.2014, 12:50
HI,

ich hatte 4 x PEB, nichtseminom, Lymphknotenmetastase 12 x 11 x 4 cm im Abdomen. Nach der Chemo waren noch ca. 3 cm übrig. Diese wurden per RTR in der Uniklinik in Düsseldorf entfernt. Prof. Albers hat das gemacht. Der hat die Leitlinien zur Hodenkrebsbehandlung mitgeschrieben. Albers oder Schrader würde ich immer wieder empfehlen.

Ich tippe auch mal auf W&S bei Dir. Würde aber auf jeden Fall einen von beiden befragen

Übringens alles tip top bei mir, das erste Jahr ist bald rum

DerNik
03.12.2014, 13:06
Lymphknotenmetastase 12 x 11 x 4 cm im Abdomen

wow...das ist ein Wort !
Da wirkt die Seminom Lymphknotenmetastase von mir mit 5x6 cm vergleichsweise "klein". Kann man nur hoffen das die 3 Zyklen langen und mir ne OP erspart wird... wobei man die ja auch wegstecken kann - sind ja nicht aus Zucker ne ;)

FightClub79
03.12.2014, 14:16
Hallo Stevos tut mir leid das zu hören aber falls es dich tröstet ich bin schon einen Schritt weiter als du.
Bei mir hat sich nach der Chemo nichts verändert die beiden Lymphknoten kommen am Freitag raus was auch besser ist hatte ein langes gespräch mit dem arzt bei mir liegen die beiden Lymph relativ günstig ca. 7cm unter der bauchdecke und werde danach eine wohl ca. 13cm lange narbe haben in meiner nähe habe ich leider nicht sie mögkichkeit das labroskopich zu machen sonst würde ich es vorziehen.
Werde 8-10 Tage im Krankenhaus verbringen:mad:

gruß an alle

wiesel007
03.12.2014, 14:34
auch diese OP wirst du überstehen, meine ist knapp 18 cm lang, nach 2 Tagen wirst du schon wieder aus dem Bett geworfen und nach 8 Tagen gehts nach Hause. Schmerzen und Proobleme hatte ich zum Glück keine. Das sollte aber eine Urologie mit Erfahrung machen

eistee
03.12.2014, 22:58
Hallo zusammen,

da melde ich mich doch auch mal wieder zu Wort bei meinem Lieblingsthema RTR :D
Ich hatte vor ziemlich genau einem Jahr meine OP in der RWTH Aachen bei Prof. Dr. Heidenreich. Mein Stadium war damals IIC. Nach 4 Blöcken PEI hatte ich dann die Bauch-OP, da ein Lymphknoten sich zwar verkleinert hatte, aber immer noch knapp 7cm groß war.
Die OP war Mittwochs und dauerte knapp 7 Stunden, ich habe mich aber stets in besten Händen gewägt und kann Heidenreich uneingeschränkt weiterempfehlen. Er hat sich sehr viel Zeit genommen, um alles ausführlich mit mir zu besprechen - auch bei den Visiten nach der OP.
Am Samstag nach er OP war ich wieder auf den Beinen und am Dienstag darauf wurde ich nach Hause entlassen.
Vitales Tumorgewebe wurde übrigens nicht mehr gefunden. Anfang diesen Jahres folgten dann noch 2 Lungen-OPs - auch hier wurde nichts vitales mehr gefunden :prost:
Inzwischen bin ich wieder top-fit :cool:

Die OP ist definitiv nicht ohne, aber auch zu schaffen. Wichtig ist, dass du einen erfahrenen Operateur aufsuchst. Noch wichtiger ist aber zunächst eine Zweitmeinung einzuholen. Wenn eine OP tatsächlich nötig werden sollte, wäre ein lapraskopischer Eingriff sicher zunächst die bessere Wahl. Leider ist dies nicht immer möglich und hängt von diversen Faktoren ab (Größe und Lage der LK etc.).

Alles Gute dir!


Philipp

stevos
04.12.2014, 07:49
Hallo Leute,

Danke für eure Rückmeldungen.

Ich bin gespannt, was die Docs mir morgen erzählen und was Schrader empfehlen wird.

Da wir im März unser zweites Kind erwarten, bin ich organisatorisch etwas in der Klemme. W&S und dann doch was machen müssen, wäre terminlich dann echt - ich sag mal - unglücklich. Meine Dame dreht jetzt schon durch. Dass die Kiste so eng ist, macht es echt nicht leichter. Wobei ich bei HanSolo bin, der Rückgang war immens (größter LK bei 45mm), es ist ja schon denkbar, dass das Narben oder sonstige Rückstände sind.

@FightClub: Nein, das tröstet mich nicht, ich drücke dir für morgen alle Daumen!!!

Gude,

Steffen

stevos
04.12.2014, 12:20
Hey,

ja, das mit der Objektivität ist so eine Sache und günstige Zeitpunkte gibt's für den Mist wohl nie. Dennoch komm ich um die ganze Abwägerei nicht drumherum, dafür bin ich irgendwie ein viel zu zahlen- und detailverliebter Ingenieur. Rezidivwahrscheinlichkeit hier, Komplikationen da und immer den März im Hinterstübchen. Andererseits bringen einem die ganzen Zahlen nichts, wenn's einen dann trotzdem erwischt. Es ist ja statistisch gesehen schon recht unwahrscheinlich, den Kram überhaupt abzubekommen.

Ich habe zwischenzeitlich die vorläufige Zweitmeinung von Schrader bekommen und er schreibt - vorbehaltlich der Sichtung der Bilder - dass die Tendenz Richtung weiterer Kontrollen geht.

Mal sehen, ich sende ihm morgen die Bilder. Finde das übrigens klasse, dass man ihn direkt antriggern kann, das ist nicht selbstverständlich.

Dusty
04.12.2014, 12:43
Ja Schrader ist schon klasse. Ich habe meine RLA auch in Aachen bei Heidenreich gemacht. War klasse. Trotz offener Variante war ich nach knapp einer Woche wieder raus.

Bei mir war nach den 3 Zyklen auch die Empfehlung keine OP zu machen. Die Lymphknoten waren alle zurückgegangen und lagen bei knapp 1 cm. Heidenreichs Empfehlung ist, wenn ich mich recht entsinne ab einer Größe von 0,5 zu operieren. Da würden allerdings viele sinnlos unters Messer geraten. Ich hatte halt Pech und hab das Rezidiv bekommen - damit ist man aber selbst unter den selteneren HK'lern eher ein Exot. Nach dem Rezidiv und der nächsten Chemo wurde aber auch kein aktives Gewebe gefunden. Selbst wenn der Mist wieder kommt kriegen die das in den Griff. Ich würde also tendenziell auch eher abwarten. Musst du halt wissen ob du jetzt auf Nummer "sicher" gehst. Wenn das ganze laparoskopisch gemacht werden kann würde ich persönlich das machen lassen. Ist ein nicht so großer Eingriff und du hast was das angeht dann Gewissheit und mehr Ruhe. Wenn nur offen möglich ist würde ich abwarten.

eistee
04.12.2014, 13:53
Wäre auch meine Empfehlung :)

wiesel007
04.12.2014, 19:32
Hat dusty gut erklärt. Bei meiner RTR war auch alles tot nach 4 PEB

FightClub79
12.12.2014, 14:10
So ich hab die op gut überstanden bin schon wieder auf denn beinen war garnicht so schlim aber es wurde nur ein lymphknoten rausgeholt das finde ich schon sehr eigenartig die ärzte sagten sonst sah alles gut aus. In dem lymphknoten wurden teratom gefunden die ärzte sagen das ist gut aber für mich wäre es beruhigender wenn sie mehr raus geholt hätten und der rest sauber währe was sagt ihr dazu?
Wie sieht es bei dir aus stevos?

Wurde mit handy geschrieben also nicht meckern

Egghart
12.12.2014, 17:25
Glückwunsch zur überstandenen OP! :knuddle: :prost:

stevos
12.12.2014, 19:35
Hey,

Prima, dass du die Sache gut überstanden hast!

Ich warte noch auf die Zweitmeinung von Schrader, hab die Bilder erst Mi in die Post geschmissen. "Still ruht die See" sozusagen...

Ich melde mich wenn es was Neues gibt.

Schönes Wochenende & Gruß,

Stevos

Dusty
13.12.2014, 15:31
Sehr schön. Die Ärzte werden ja sicherlich wissen was sie tun - und meistens kann man von außen ja auch beurteilen, ob es sich um normales oder tumoröses Gewebe handelt. Teratome sprechen quasi nicht auf Chemo an und müssen deshalb rausoperiert werden. Warum sollte man mehr rausnehmen als zwingend notwendig? Bei mir wurden 31 Lymphknoten entfernt, die sahen aber alle auch nicht mehr normal aus (dank Chemo). Mach dir da mal keinen Kopf, die wissen schon was sie da machen!

FightClub79
13.12.2014, 17:38
Danke für deine antwort ich hoffe du hast recht mann macht sich da so seine gedanken
Morgen werd ich entlassen dann war ich 9 tage drin klammern wurden heute gezogen
Mein bettnachbar hatte ähnliche op aber andere krankheit bei ihm wurde leider ein nervenstrang zerschnitten wurde wieder genäht und soll 5 tage im bett bleiben damit es wieder gut zusammen wachsen kann der cheffarzt war schon einiege male hier macht und macht sich sorgen um das bein so schnell kann mann pech haben aber bis jetzt sieht es gut aus er kann es bewegen und fühlt auch was
Wünsche euch alles gute und ein schönes wochenende

Dusty
19.12.2014, 14:40
Also ich hatte die offene Variante und war 8 Tage nach OP wieder raus. Wird sicherlich auch ein paar Tage wehtun, aber wenn alles so läuft wie es soll kannst du davon ausgehen, dass du auch nach ein paar Tagen wieder draußen bist (in der Regel 4-5, die müssen dich halt ein paar Tage zur Beobachtung dabehalten um sicherzugehen, dass sich nichts entzündet usw.). Ich konnte selbst nach dem Truthahnschnitt nach einem Tag wieder laufen. Tat zwar weh aber ging. Von daher solltest du in deiner mobilität kaum eingeschränkt sein. Alles gute auf jeden Fall schon mal!

Pitchcontroller
19.12.2014, 15:24
Ich drücke Dir die Daumen!!!

Mucker
20.12.2014, 00:22
Alles Gute und viel Erfolg für die OP, Stevos!

DerNik
20.12.2014, 09:03
Alles Gute !!!!

eistee
20.12.2014, 15:52
Alles Gute auch von mir!

stevos
09.01.2015, 10:26
Hi Leute,

heute ist Tag 2 nach RLA und mir geht's relativ gut. Schmerzen habe ich fast keine und komme gerade von meinem ersten Rundgang wieder.

Ergebnisse vom Pathologen habe ich noch nicht, allerdings waren zwei Schnellschnitte tumorfrei. Drückt die Daumen, dass es sich mit dem Rest auch so verhält.

Bis die Tage, ich melde mich nochmal.

Stevos

Egghart
09.01.2015, 17:21
Daumen sind gedrückt und du auch :knuddel:

Dusty
10.01.2015, 14:42
Das hört sich doch alles ganz positiv an! Daumen werden platt gemacht ;)

stevos
12.01.2015, 10:33
So,

morgen geht's heim.

Könnte schon seit Samstag, leider suppt die Wunddrainage immer noch en bissel nach. War von gestern auf heute aber fast nix mehr und die Docs gehen davon aus, dass das Teil morgen raus kann. Ich hätte auch mit Drainage gehen dürfen, bleibe aber lieber noch ne Nacht.

Die Narben sehen klasse aus, dahingehend ist die laparoskopische Geschichte wirklich super. Bei mir wurde übrigens alles an Lymphknoten rausgeholt, was auf der linken Seite liegt. Der Arzt hat mir das ans Herz gelegt, nach dem Motto: wenn wir schon mal dabei sind...

Im Nachhinein kann ich aber sagen, dass auch die laparoskopische Variante dem Körper ordentlich zusetzt. Die zwei Tage danach ging praktisch gar nix. Zwei drei Meter laufen, mehr war nicht drin. Seit dem dritten Tag geht's steil bergauf. Im Grunde ist es aber nichts, wovor man Angst haben müsste. Ich lag ca. sechs Stunden unterm Messer, da wohl ein Lymphknotenpaket schwer erreichbar war. Ich bin mal gespannt, was die Histologie sagt. Ich hoffe sehr, einen dicken Haken an die Sache machen zu können.

So weit, bis dahin,

Stevos

stevos
22.04.2015, 15:46
Sodele,

für die Leidensgenossen gibt's den neuesten Stand.

Die RLA hatte ich eigentlich recht gut überstanden und bin nach sieben Tagen aus der Klinik raus. Eine Woche später war ich dann als Notfall wegen starker Schmerzen wieder drin. Also ran an den Ultraschall, Nierenquetschung wegen Flüssigkeitsansammlung, CT gestützte Punktion, 800 ml feinstes Urin per Drainage raus, des Nächtens ein DJ rein und am nächsten Tag wieder heim - Freude pur. Was soll ich sagen, irgendwie hat mein Harnleiter bei der OP wohl was abgekriegt und die Suppe ist so peu a peu in den Bauchraum rein. Da ich noch die Wunddrainage von der OP an mir hatte (Lymphflüssigkeit) habe ich die Klinik dann mit drei Beuteln (Drainage von der Punktion plus Blasenkatheter) verlassen und den Kram noch eine Woche mit mir rumgeschleppt - ein Traum.

Die Histologie, die im übrigen ewig gedauert hat, hat in drei von 19 Lymphknoten unter dem Mikroskop dann doch noch minimal aktive Zellen zum Vorschein gebracht. Das war erst Mal ein Schlag in die Magengrube, allerdings konnte man mich beruhigen, da es erstens wohl minimal war und zweitens die Knoten am Rande des geräumten Feldes allesamt frei waren. Wenn man überlegt, dass die Indikation für die OP eigentlich das im Hoden vorhandene Teratom (80 %) war, ist das ein Hammer. Vom Teratom war übrigens nichts zu finden... Quintessenz: Falsche Indikation, richtige Entscheidung.

Letzte Woche waren CT, Ultraschall und Tumormarker angesagt - meine erste Nachsorgeuntersuchung. Innerlich war ich ruhig, mein Körper allerdings nicht. Über Pieksen und Zwicken an allen möglichen Stellen bis zu spontanen Schweißausbrüchen war alles drin. Seit Montag ist allerdings wieder Ruhe. Während der Entfernung des DJ kam die Ärztin auf die Idee mir zu sagen, dass alles im grünen Bereich ist. Da ich etwas (stark) sediert war stand ich auf einer sehr langen Leitung. Dafür war die Freude - als es dann endlich klick gemacht hat - umso größer.

Ansonsten geht's mir blendend. Am 25.03. bin ich zum zweiten Mal Papa geworden. Da uns meine Erkrankung die gesamte Schwangerschaft belastet hat, war die Geburt wie eine Befreiung. Irgendwie haben wir das eine Buch zugeschlagen und dafür ein neues geöffnet - das war ein echter Hammer, selbst für so ein emotionales Bergmassiv wie ich es bin.

Im Mai wird geheiratet und so langsam aber sicher die körperliche Ertüchtigung etwas mehr in den Mittelpunkt rücken, ich habe noch viel vor.

So far,

Stevos

DerNik
24.04.2015, 11:38
Während der Entfernung des DJ kam die Ärztin auf die Idee mir zu sagen, dass alles im grünen Bereich ist.

Es gibt keinen besseren Zeitpunkt dafür :D

Am 25.03. bin ich zum zweiten Mal Papa geworden.

Herzlichen Glückwunsch !!!! :prost:

Dusty
24.04.2015, 17:23
Ansonsten geht's mir blendend. Am 25.03. bin ich zum zweiten Mal Papa geworden. Da uns meine Erkrankung die gesamte Schwangerschaft belastet hat, war die Geburt wie eine Befreiung. Irgendwie haben wir das eine Buch zugeschlagen und dafür ein neues geöffnet - das war ein echter Hammer, selbst für so ein emotionales Bergmassiv wie ich es bin.

Im Mai wird geheiratet und so langsam aber sicher die körperliche Ertüchtigung etwas mehr in den Mittelpunkt rücken, ich habe noch viel vor.

Glückwunsch dazu! Und schön, dass alles gut ist! Freut mich sehr.

Wo hast du dich denn operieren lassen?

Auf jeden Fall die richtige Entscheidung.

stevos
27.04.2015, 07:55
Moinsen & Danke!

Ich war während der ganzen Behandlung in der Uniklinik Frankfurt und bleibe auch dort zur Nachsorge.

Trotz der "kleinen" Komplikation durch die OP bin ich dort zufrieden gewesen und habe mich (nachdem ich mich mit meiner Situation arrangiert habe) in guten Händen gefühlt.

Ich denke, wenn man nicht ehrlich zu sich selbst ist, wird man auch in der besten Klinik der Welt unzufrieden sein. Man muss sich immer vor Augen halten, dass die Leute dort ihren Job machen und darf nicht erwarten, dass man ständig betüddelt wird. Mir war immer wichtig, auf dem aktuellen Stand zu sein. Meine Fragen wurden stets beantwortet, auch meine CT Bilder habe ich in einem einstündigen Crashkurs erklärt bekommen. Den Überblick zu behalten hat mir sehr geholfen.

Allerdings ist da jeder anders. Ein Bekannter von mir war zur gleichen Zeit wegen demselben Mist (allerdings Stadium 1) dort und wollte gar nichts wissen. Erst konnte ich das null nachvollziehen. Mittlerweile denke ich, dass jeder seinen Weg finden muss, damit umzugehen. Mir war es eben immer wichtig zumindest gefühlt Herr der Lage zu sein.

Stevos

DerNik
28.04.2015, 09:49
Ich war während der ganzen Behandlung in der Uniklinik Frankfurt und bleibe auch dort zur Nachsorge.

Ah...das erklärt auch das mit dem Ebbelwoi :D


Mittlerweile denke ich, dass jeder seinen Weg finden muss, damit umzugehen. Mir war es eben immer wichtig zumindest gefühlt Herr der Lage zu sein.

Absolute Zustimmung. Ich war da genau wie du und wollte ständig informiert sein.

stevos
11.08.2015, 08:52
Hey Leute,

Nachsorge II erfolgreich absolviert. Keine Spur von irgendwas, läuft also.

Aufgrund der "paar" Zellen, die in den entfernten Lymphknoten gefunden wurden, laufen im ersten Jahr meine Nachsorgen immer mit Bildgebung (CT Thorax, MRT Abdomen). Auch wenn mich das kirre macht, habe ich mich mit meinem Oberarzt darauf geeinigt. Ab Jahr zwei geht es dann im Marker, Marker & Bildgebung Takt weiter.

Bei der letzten Nachsorge hatte ich es im Vorfeld ja mit Schweißausbrüchen und Pieksen und Zwicken zu tun. Das war dieses Mal nicht der Fall, dafür hatte ich Seitenstechen und war die Woche vorher sehr komisch heiser. Da hatte ich dann gleich wieder muffe, seit Ergebnisverkündung ist alles wieder beim alten. Alles in allem ist diese Nachsoregerei doch echt belastend, das hätte ich mir nach den ganzen Strapazen der Behandlung nicht so vorgestellt. Aber gut, jetzt ist erstmal wieder Ruhe, bin schon gespannt, was beim nächsten Mal "nervt".

Positiv: Laut Arzt ist mein Gegenhoden (furchtbares Wort), ich zitiere: "Schön". Keine Ahnung, wie ich das werten soll. So hat er es während des Schallens gesagt...


Allerdings ist da jeder anders. Ein Bekannter von mir war zur gleichen Zeit wegen demselben Mist (allerdings Stadium 1) dort und wollte gar nichts wissen. Erst konnte ich das null nachvollziehen. Mittlerweile denke ich, dass jeder seinen Weg finden muss, damit umzugehen.
Stevos

Zu diesem Thema möchte ich hier nochmal sensibilisieren: Vor meiner Ergebnisbesprechung letzten Freitag habe ich eben jenen Bekannten auf Station besucht. Er steckt im ersten von vier PEB Zyklen, Stadium III. Warum? Die Marker waren nach der OP letzten Jahres nicht ganz in den Normbereich gerückt. Aus Angst ist er nicht wieder hin. Als ich das im Mai erfahren habe, habe ich auf ihn eingeredet endlich was zu tun. Jetzt muss er halt das volle Programm fahren und das hätte nicht sein müssen.

Also, auch wenn es unangenehm ist (und ja, das ist es) bringt Ignorieren gar nichts. Immer schön am Ball bleiben.

So far,

stevos

stevos
12.11.2015, 13:38
Hallo zusammen,

und schon wieder sind drei Monate rum.

Nach wie vor alles im grünen Bereich, da freut sich der Stevos. ;D

Allerdings ist diese Nachsorgerei ein bisschen wie ein Leben auf Raten, ich hoffe das wird irgendwann besser - spätestens wenn man mal den drei Monatsrhythmus hinter sich hat.

Ansonsten geht's mir prächtig, erfreulicherweise habe ich das erste Mal seit 18 Monaten ein blitzsauberes Blutbild, da hatte ich schon fast nicht mehr mit gerechnet.

Euch allen maximale Erfolge,

Stevos

Egghart
12.11.2015, 15:03
...da freut sich der Stevos. ;D

...und wir!!! Herzlichen Glückwunsch!!!:prost:

Dusty
12.11.2015, 15:55
Sauber :D:prost::prost:

Allerdings ist diese Nachsorgerei ein bisschen wie ein Leben auf Raten, ich hoffe das wird irgendwann besser - spätestens wenn man mal den drei Monatsrhythmus hinter sich hat.

Ja, es wird irgendwann besser, mit jedem Mal dass alles gut ist wird man etwas gelassener. Die 2 Jahre sind ja auch die "kritische" Grenze, wenn bis dahin nichts kommt wird es sehr unwahrscheinlich, dass noch mal was kommt. Das beruhigt die Nerven definitiv ;).

stevos
02.03.2016, 19:06
Und schon wieder drei (eigentlich vier) Monate rum. Blut sauber, CT sauber, MRT sauber, Stevos sauber. :D

Dieses Mal war ich echt locker, kein Zwicken, keine Wehwehchen, kein gar nix im Vorfeld.

Jetzt ab ins zweite Nachsorgejahr.

Alles Gute für euch!

Stevos

Lino1981
02.03.2016, 19:59
Coole Sache, das freut mich :prost::prost::prost::prost:

Dirty84
02.03.2016, 21:12
Glückwunsch, so musset sein! Ich hab Mitte April meinen erste Nachsorgetermin und bin noch erstaunlich gelassen. Am schlimmsten wird das Warten auf die Ergebnisse, nachdem man alle Tests durch hat :augendreh

Dusty
02.03.2016, 23:27
Sehr schön! Ich kriege morgen die Blutwerte, nächste Woche dann Radiologie und bei mir ist auch gerade ein bisschen :augen::augendreh

stevos
14.09.2016, 19:40
Tach auch,

nach kirchlicher Trauung, OP unseres Sohnemannns (geplant und nix Schlimmes) und dem lang ersehnten Jobwechsel war es mal wieder Zeit für die große Inspektion. Durch die vielen Ereignisse ist mir tatsächlich der Termin im Juni durch die Lappen gegangen... Boah, ging mir der Stift die letzten Tage, mein schlechtes Gewissen mir selbst gegenüber hat's nicht gerade einfacher gemacht.

Also wieder Marker, MRT Abdomen und CT Thorax und wieder alles in B U T T E R!

Im Januar gibt's noch mal Sono und Marker und dann sind unglaubliche zwei Jahre rum.

Alles Gute für euch,

Stevos

Dusty
14.09.2016, 20:32
Das freut mich :prost:

Dirty84
15.09.2016, 12:30
so solls sein!:)

stevos
17.06.2017, 23:04
Tach zusammen,

ich mal wieder.

Zwei Nachsorgen später gibt es mal wieder ne Wasserstandsmeldung.

CT, MRT und Marker (bHCg, AFP) waren Ende Januar, Anfang Februar ohne Befund, soweit alles ok. A und B Probe LDH waren erhöht, allerdings waren die Proben in beiden Fällen hämolytisch.

Jetzt waren "nur" Marker dran, aufgrund der Befunde nach der RLA war ich die ersten zwei Jahre immer mit Bildgebung dran.

Ergebnis: bHCG, AFP ok, LDH erhöht (allerdings niedriger als im Februar), Probe wieder hämolytisch.

Freitag war die Besprechung mit dem Chefarzt (mache die Nachsorge nach wie vor in der Klinik) und so ziemlich genau eine Woche vorher fühlt sich die übrig gebliebene Murmel mal so ganz komisch an.

Ich taste und mache und tue und bin mir spätestens Donnerstag 100% sicher, dass es mich auf der anderen Seite auch erwischt hat. Den Termin am Freitag habe ich dann mit möglichen OP Terminen im Sinn wahr genommen.

Der Doc ist (Gott sei Dank) locker geblieben und hat ewig lang rumgefühlt und geschallt...

Ergebnis: alles ok, nix zu sehen, nix zu fühlen

Seit dem fühlt sich auch für mich wieder alles gut an.

Leute, ich dachte der viel zitierte Clown, kann und konnte mir nie so richtig was aber ich bin eines besseren belehrt worden. Ich hab mich praktisch schon unterm Messer liegen und den ganzen Staging und Chemo Scheiß von vorne durchmachen sehen. Harter Stoff...

Beim LDH ist der Doc total locker, er meint das kommt bei ihm häufiger vor, insbesondere bei den Ex Chemo Boys. Wie sind da eure Erfahrungen?

In drei Monaten ist noch mal große Inspektion, danach wollen wir bildgebungsmäßig in den Jahresrhythmus wechseln. Meine Diagnose (Nichtseminom, 2B) ist im August drei Jahre her.

Also, tapfer bleiben!

Stevos

Dusty
18.06.2017, 01:13
Tja, das mit dem Clown kennt wohl jeder hier :rolleyes:.

LDH ist bei mir jedes Mal über dem Normwert. Da ist aber auch das Problem, dass allein der Transport zum Labor ausreicht, um den Wert zu verfälschen (ein beispiel für die hämolytische Geschichte). Oder die Probe steht zu lange, bis sie untersucht wird oder man hat Muskelkater oder oder oder... LDH ist einfach nicht wirklich zuverlässig und von daher auch alleine nicht aussagefähig. Wichtiger sind die anderen Werte, also nicht so viel darüber nachdenken ;).

Mit den drei Jahren hast du ja dann auch eine Große Hürde genommen, bei mir sind es Anfang September 4 Jahre, ab da wird wohl nix mehr zu erwarten sein :cool:

wiesel007
18.06.2017, 08:12
Hi,

Glückwunsch, LDH ist bei mir meistens auch drüber, so 230 oder 240, bei einem Max Wert von 225. Das interessiert aber nicht wirklich einen der Ärzte. Dusty hat es ja schon geschrieben

Toby01Harv
18.06.2017, 20:49
Hi,

LDH ist tatsächlich sehr anfällig für nicht korrekte Ergebnisse. Gleichwohl ist er bei einen HK-Formen der einzige aussagekräftige Blutwert. Ich denke, dass hier v.a. der Verlauf wichtig ist. Wenn der Wert immer leicht erhöht ist, aber nicht steigt, die anderen Ergebnisse gut sind, würde ich mir keine Sorgen machen. Wenn der Wert aber immer in einem bestimmten Bereich ist, nun plötzlich erhöht ist ohne Erklärungen dafür zu haben, sollte man näher hinsehen. Gleichwohl ist auch in diesen Fällen - vgl. Forumsberichte - in den meisten Fällen die Ursache harmlos.

Die Bildgebung ist sicherlich deutlich aussagekärftiger - sofern nicht andere Tumormarker anschlagen.

Derjayger
18.06.2017, 23:54
In den Staaten scheinen viele Ärzte LDH bei Frühstadien gar nicht mehr zu messen. Zumindest laut Aussagen der Patienten im TC-Cancer-Forum.

stevos
11.12.2017, 23:49
N‘abend,

ich mal wieder.

Nach einigen terminlichen Schwierigkeiten hat meine große Inspektion nun doch noch in diesem Jahr stattgefunden. Und ja, Weihnachten kann kommen, alles prima Klima. Nach meinen Ängsten und Bedenken beim letzen Mai lief dieses Mal alles easy.

Alles Gute für euch,

Stevos

stevos
28.02.2018, 23:27
Zu diesem Thema möchte ich hier nochmal sensibilisieren: Vor meiner Ergebnisbesprechung letzten Freitag habe ich eben jenen Bekannten auf Station besucht. Er steckt im ersten von vier PEB Zyklen, Stadium III. Warum? Die Marker waren nach der OP letzten Jahres nicht ganz in den Normbereich gerückt. Aus Angst ist er nicht wieder hin. Als ich das im Mai erfahren habe, habe ich auf ihn eingeredet endlich was zu tun. Jetzt muss er halt das volle Programm fahren und das hätte nicht sein müssen.

Also, auch wenn es unangenehm ist (und ja, das ist es) bringt Ignorieren gar nichts. Immer schön am Ball bleiben.


Hi Leute,

ich komme gerade von der Trauerfeier meines Bekannten.

Leider ist er am letzten Samstag verstorben. Am Ende war es eine Mischung aus einer abgebrochenen RLA nach einem Rezidiv und einer bösen Infektion.

Noch kurz vor Weihnachten habe ich mit ihm gesprochen und da ging is ihm noch gut.

Letztendlich hat er sich mit der Sache nie auseinandergesetzt und das Ganze mehr oder weniger über sich ergehen lassen.

Von daher: Bleibt dran, nehmt eure Nachsorgen wahr, kämpft um einen Arzttermin (gerade die Verdachtsfälle), sorgt für euch.

Soweit hätte es nicht kommen müssen und das macht mich traurig und wütend zugleich.

Alles Gute,

Stevos