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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Urinom nach Nierenteilresektion


Muc
05.02.2015, 11:52
Ich bin neu hier und würde mich freuen, wenn ich mich hier zu meinem gesundheitlichen Problem austauschen könnte.
Zu meiner Geschichte:
ich hatte im September eine auffällige Raumforderung in der rechten Niere im Ultraschall, das MRT Abdomen zeigte dann eine komplizierte Nierenzyste Bosniak 2F, mein Urologe riet mir zu einer roboterassistierten Nierenteilresektion, weil auch ein Karzinom dahinter stecken könnne.
Die Teilresektion wurde am 14.10.2014 durchgeführt, die Histo ergab keinen Anhalt für Malignität (Ich hoffe, daß ich in diesem Forum dennoch nachfragen darf, weil ich vermute, daß hier Betroffene mit Z.n. Nierenteilresektion sind). Am 03.11.2014 fiel dann im Ultraschall ein Urinom auf, es wurde eine Harnleiterschiene eingesetzt, jedoch ohne vesikale Ableitung, wöchentliche Sono-Kontrollen zeigten eine langsame Größenzunahme des Urinoms. Anfang Dezember zusätzlich transurethraler Dauerkather, hierunter ebf. keine Besserung des Urinoms, deshalb am 22.12.2014 Wechsel des Pigtail-Stents auf eine größere Größe, Anlage eines suprapubischen Fistelkatheters und am 23.12.2014 Punktion des Urinoms mit perkutaner Dauerableitung, leider seither konstante Fördermengen von ca. 100 - 200 ml / 24h. Im Moment scheinen alle konservativen Möglichkeiten ausgereizt und es steht als letzter Schritt die offene Nephrektomie an. Gibt es hier jemand, der ähnliche Erfahrungen mit der Nierenteilresektion gemacht hat? Wer weiß Rat? Ich würde mich sehr über ein Feedback freuen.
LG
Klaus aus Muc

H.A.
05.02.2015, 13:50
Hallo Klaus,

dafür wurde eigentlich die Bosniak Klassifikation eingeführt, um eben erst zu operieren wenn die signifikaten Merkmale eines Tumors vorliegen. Bosniak IIF bedeutet Nieren Zyste Kathegorie II, F bedeutet Follow up, also nur beobachten, eine Operation wäre nicht nötig gewesen. Nun hast Du noch das Pech eine sehr üble Komplikation in Folge der Zystenresektion zu haben, ich denke Du wirst um eine offene Revision nicht herumkommen, was auch wohl primär vor der Nephrektomie steht. Ich würde nicht allzu viel Zeit vergehen lassen, da Infektionen hier häufig der Fall sind. Auf jeden Fall würde ich das nur in einer guten urologischen Klinik machen lassen z.B in München Planegg.

Alles Gute vorab für dich, und halte uns auf dem laufenden. Dein Vorfall ist wie schon gesagt selten, und es wäre nicht schlecht wenn Du Deine Erfahrungen teilen würdest. Bedenke auch das event. ein mehrfacher Behandlungsfehler vorliegt, wende Dich diesbezüglich an die Patienberatung Deiner Krankenkasse.

Gruß Hugo

Muc
05.02.2015, 15:06
Hallo Hugo,

vielen Dank für Deine Antwort. Mittlerweile und im Nachhinein wäre ich wohl schlauer, auch bezüglich der OP-Empfehlung. Ich habe meinem niedergelassenen Urologen und der urologischen Klinik damals vertraut, bin aber mittlerweile nicht mehr da in Behandlung, weil dort über Wochen das Urinom in seiner Größenzunahme nur beobachtet und die Größenzunahme geleugnet wurde und außer einem Doppel-J keine weitere Drainage durchgeführt wurde. Eine perkutane Punktion wurde wiederholt abgelehnt. Man war sich absolut sicher, daß das Urinom spontan ausheilen würde, wenn man nur lange genug wartet.

Die jetzt behandelnde Klinik steht auf dem Standpunkt, daß eine Revision organerhaltend wahrscheinlich nicht mehr möglich sein wird, wegen der zu erwartenden Vernarbung durch die Vor-OP und durch die lange Einwirkung des Urins auf das Gewebe um die Niere.

Ich war mit mehreren Experten im Kontakt, deren Empfehlungen sich aber unterscheiden: einer empfiehlt jetzt die laparoskopische Op mit ggf. Konversion in ein offenes Vorgehen, ein weiterer die offenen Revision und ggf. Nephrektomie. Die primär behandelnde Klinik hätte gar nichts gemacht.

Die jetzt behandelnde Klinik ist noch zurückhaltend bezüglich OP und es wurde die Drainage mehrfach zurückgezogen ohne Erfolg, im Moment ist noch eine Art "Sklerosierung" angedacht mit Doxycyclin, wobei ich aber befürchte, daß bei erneutem Therapieversagen die dann doch erforderliche OP noch schwieriger wird.

Gruß
Klaus

H.A.
05.02.2015, 15:41
Hallo Klaus,
die Entscheidung wird Dir keiner abnehmen. Ich kann nur sagen wenn ich das Problem hätte würde ich schnellstmöglich die einzig nachhaltige Option wählen, und das wäre eben nur die offene Revision, wobei eben dabei die Gefahr der Nephrektomie einhergeht. Ich weiß nicht wie sonst Dein körperlicher Zustand ist und wie alt Du bist, aber wenn Du fit bist würde ich es wagen, bevor das Zuwarten und experimentelle Behandeln eine OP noch folgenreicher macht. Ich bin auch kein Freund von offenen OP's, aber in so einem Fall schon.

Gruß Hugo

Muc
05.02.2015, 21:44
Hallo Hugo,

Danke für Deine klaren Worte. Ich werde mich wohl mit dem Verlust der Niere und den damit verbundenen Konsequenzen abfinden müssen. Gibt es evtl. eine Empfehlung für eine gute Adresse für eine derartige Revisions-OP bzw. die offene Nephrektomie?

Ich denke mal, ein guter und erfahrener Operateur macht viel aus, was die möglichen Komplikationen betrifft. Leider ist es wohl unrealistisch in eine weit entfernte Stadt für die OP zu gehen, wenn man da niemand kennt. Insofern wäre Süddeutschland (Karlsruhe, Stuttgart, München) für mich interessant.

Vermutlich ist es ungünstig, hier öffentlich Namen und Adressen konkret zu empfehlen, deshalb würde ich mich über eine Empfehlung in einer persönlichen Nachricht freuen.

Danke und Gruß

Klaus

Cassiophia
05.02.2015, 22:27
Hallo Klaus,

mein Mann hatte Anfang Dezember die zweite Teilresektion an der rechten Niere.
Anfang Januar bekam er starke Schmerzen im Unterleib und im Rücken. Wir sind deswegen sofort zum Urologen. Er fand im Ultraschall eine größere Flüssigkeitsansammlung unterhalb der Niere. In der Klinik stellt sich heraus, daß es eine Urinansammlung sei. Also ein Urinom, wurde noch am gleichen Tag operiert.
Sie haben eine Schiene von der Niere in die Blase gelegt. Und von der Blase einen Bauchkatheter zu einem Urinbeutel, der am Bein befestigt ist.
Dies soll 6 Wochen so bleiben, sie hoffen, daß die undichte Stelle bis dahin vernarbt ist.
Nach der Entfernung soll er stationär in der Klinik bleiben damit sie schauen können ob wieder Urin ins Gewebe fließt. Aber von der Nierenteilresektion bis zum Urinom mit Schmerzen, hatte es auch vier Wochen gedauert. Wer weiß ob sie schon nach 1-2 Tagen feststellen können ob dann alles dicht sein wird?

Liebe Grüße
Gisela

Muc
06.02.2015, 15:10
Hallo Gisela,

dann wünsche ich Euch Erfolg bei der Drainage und hoffe, daß es dann für Euch bzw. Deinen Mann ausgestanden ist.

Bei mir sind jetzt 6 Wochen nach maximaler Drainage um und die Fördermenge der PCN aus dem Urinom wurde leider nicht weniger. Nächste Woche soll evtl. die Entscheidung über operative offene Revision/Nephrektomie getroffen werden. Bei mir wurde 3 Wochen nach der OP im Ultraschall das Urinom eher zufällig entdeckt, außer etwas erhöhter Temperatur hatte ich gar keine Symptome und hatte schon gehofft, das ganze gut überstanden zu haben.

Meines Wissens kann so eine Flüssigkeitsansammlung anfangs schon mal leicht übersehen werden und hängt natürlich auch von der Menge, Größe und Form des Urinoms ab. Aber ich denke schon, daß nach ein paar Tagen was zu sehen sein sollte, wenn noch ein relevantes Leck da ist. Wie gesagt, hoffentlich ist dann bei Deinem Mann eben nichts mehr zu sehen.

Ein Möglichkeit in Eurem Fall wäre evtl. wohl noch, das Urinom selbst perkutan zu drainieren.

Gruß
Klaus

Cassiophia
06.02.2015, 20:06
Hallo Klaus,
ich bin sehr gespannt wie es die nächste Woche bei Dir weitergeht.
Bitte berichte uns. Hattest Du auch schlechte Blutwerte?
Ich wünsche Dir sehr, daß es eine Lösung gibt, bei der die Niere nicht entfernt werden muß.
Bei meinem Mann würde es auch schwierig werden, noch eine OP an der rechten Niere machen zu lassen. Er hatte dort schon vor 17 Jahren eine Teilresektion und jetzt im letzten Dezember wieder eine.
Wir müssen jetzt noch zwei Wochen durchhalten, dann sehen wir hoffentlich weiter.

Liebe Grüße
Gisela

Muc
06.03.2015, 17:36
Kurz nach meinem ersten Bericht hier wegen des Urinoms nach Nierenteilresektion sah es überraschender Weise bei mir so aus, als habe sich der Defekt in der operierten Niere doch noch spontan verschlossen, denn nach einer Manipulation des PCN-Drains mit weiterem Zurückziehen lief plötzlich kein Urin mehr in den PCN-Drainage-Beutel, dann folgte banges Warten auf den Ultraschall:
an Tag 1, Tag 3, Tag 9, Tag 14 und Tag 18 war im Ultraschall keine Flüssigkeit/kein Urin außerhalb von Niere bzw. Blase zu sehen, die behandelnden Urologen wollten es erst nicht glauben, waren aber nach mehr als 2 Wochen mit unauffälligem Ultraschall überzeugt davon, daß der Defekt verschlossen sei und die Nephrektomie sich erübrigt habe. Große Erleichterung!

Vor dem Ziehen des Doppel-J und des suprapubischen Katheters sollte der Befund noch durch ein MRT mit KM (an Tag 22 nach Sistieren der Urin-Förderung im PCN-Drain) abgesichert werden, leider gab es eine böse Überraschung:
heute habe ich erfahren, daß sich doch wieder Urin oberhalb und um die Niere angesammelt...

Cassiophia
06.03.2015, 19:07
Hallo Klaus,

da Du Dich nicht gemeldet hattest, dachte ich es wäre alles in Ordnung.
Tut mir leid zu lesen, daß dem nicht so ist, hätte es Dir anders gewünscht.

Leider sieht es bei meinem Mann auch nicht besser aus. Er hat schon zwei Wochen bevor die Schiene entfernt werden sollte, Schmerzen an der Stelle wo sich das Urinom befand.
Am 23.2. haben sie in der Klinik die Schiene entfernt. Am Tag danach haben sie ein CT veranlasst und dann gemeint, wäre alles okay. Er könne nach Hause.

CT Befund sagt:" Es zeigt sich ein Kontrastmittelaustritt aus dem rechten Nierenmittelgeschoß.ohne sichere Parenchymdeckung"

Aber die Ärzte fanden das wohl nicht schlimm und haben ihn mit hohen Entzündungswerten im Blut nach Hause geschickt. Auf seine Frage was denn mit den Schmerzen sei, bekam er zur Antwort, das wären Narbenschmerzen.
Wir wissen wie sich Narbenschmerzen anfühlen, die sind mal da und mal nicht. Aber der Schmerz im Rücken ist bei meinem Mann ständig da und wird schlimmer.

Gestern war er deswegen bei seinem Urologen, der wieder eine Flüssigkeitsansammlung unterhalb der Niere festgestellt hat. Er hat jetzt am kommenden Montag ein weiteres CT veranlasst. Soviel dazu, daß man lieber MRT statt CT machen sollte...) Sollte sich der Befund bestätigen soll wieder eine Schiene gelegt werden.

Mir gibt nur zu denken, daß die Schmerzen schon zwei Wochen vor der Entfernung der Schiene angefangen haben. Vielleicht läuft an einer anderen Stelle Urin aus der Niere, was man mit der Schiene vielleicht nicht auffangen
kann?

Wegen den hohen Entzündungswerten hat er diese Woche von einem Nephrologen ein Antibiotikum bekommen. Das hielt die Klinik wohl nicht für so wichtig.
Bin im Moment von der Klinik genervt, aber mein Mann scheut jetzt nach der ganzen Vorgeschichte ein anderes Krankenhaus aufzusuchen.

Was haben Deine Ärzte gesagt wie sie weiter vorgehen wollen?

Ganz liebe Grüße
Gisela

Muc
06.03.2015, 20:20
Hallo Gisela,
es tut mir sehr leid zu hören, daß es wieder eine Flüssigkeitsansammlung bei Deinem Mann gibt.

Bezüglich CT/MRT bekomme ich immer zu hören, daß die CT-Diagnostik mit KM bezüglich der Nieren-Auscheidung bessere Bilder ergibt als das MRT, aber die Strahlenbelastung bei der CT-Untersuchung mit KM sei doch ganz erheblich, zumal ja auch eine 2. späte Phase gescannt wird. Da ich jetzt 4 x CT-Diagnostik mit KM in den letzten 4 Monaten hatte, wollte ich dieses Mal ein MRT. Außerdem schadet das KM meines Wissens der Niere.

Ich hatte in den letzten Wochen keine Beschwerden und Ultraschall und Labor waren komplett unauffällig, keine CRP-Erhöhung, keine Leuokozytose, normales Krea, kein Fieber, kein Nachtschweiß, nur ein leichtes Ziehen in der rechten Nierengegend. Das Volumen des Urinoms liegt derzeit bei 3,5cm Durchmesser, es hat mich schon gewundert, daß die Struktur im Sono nicht zu sehen war.

Das MRT ist am Dienstag dieser Woche gelaufen, es war leider erst heute möglich, den Befund zu bekommen (war nicht validiert durch OA, Personalmangel etc.). Ich wollte dann direkt einen Termin in der urologischen Ambulanz ausmachen, aber man wollte sich erst intern beraten, was nun zu tun sei, bevor ein Termin vereinbart wird.

Leider sind meine CT-Bilder von verschiedenen Radiologen und Urologen ganz verschieden interpretiert worden, dementsprechend sind die Therapieempfehlungen auch unterschiedlich. Ein Radiologe heute meinte am Telefon, so schlimm sei der Befund nicht, man müßte nur das Doppel-J ziehen und weiter abwarten. Ein anderer Radiologe sagt, das Urinom würde durch eine abgetrennte Nierenkelchgruppe gespeist, die keinen Anschluß an das Nierenbeckenkelchsystem hat, d.h. die ganze Therapie bisher konnte gar nicht zum Erfolg führen, wenn er recht hat.

Ich werde versuchen, Anfang nächster Woche einen Termin zur Besprechung bei den behandelnden Urologen zu bekommen.

Henning Sp
06.03.2015, 21:33
Hallo Klaus,

Schad, dass Du immer noch mehr oder weniger in der Luft hängst bzgl. weiterer Vorgehnsweise.

Was ich aber wirklich ganz schlimm finde ist, wenn sich Radiologen anmaßen über Behandlungsmaßnahmen zu beraten, oder zu empfehlen, egal ob positiv oder negativ, die sollten sich meiner Meinung ausschließlich mit Ihrer diagnostischen Aufgabe beschäftigen.

Sie verunsichern einennur unnötigerweise.

Ich hoffe, dass Du mit Deinem Urologen den für Dich richtigen Weg findest

LG
Sigrid

Muc
06.03.2015, 22:24
Hallo Sigrid,

mich stört es weniger, wenn Radiologen Therapie-Empfehlungen geben, solange sie kompetent sind, sie machen ja auch selbst teilweise interventionelle Therapien (z.B. Sklerosierung, Fibrinkleber-Applikation etc. auch bei Urinomen).
Was mich am meisten verunsichert, ist die Tatsache, daß sich in meinem Fall ganz renommierte Urologen, die die Bildgebung kennen, in ihren Empfehlungen wesentlich unterscheiden.
Ein Urologe sagt, die Niere kann gerettet werden und es wäre keine Option eine funktionierende Niere zu entfernen, ein anderer würde eine laparoskopische Nephrektomie durchführen, ein dritter unbedingt offen chirurgisch eine Revision versuchen und die vierte Position ist die offen chirurgische Nephrektomie, die fünfte Option wäre die Sklerosierung z.B. mit Doxyzyklin, 6. Position: gar nichts tun (=Position der primär operierenden Klinik, bei der ich nicht mehr in Behandlung bin...)
Nur eines ist sicher: im Moment ist es so nicht in Ordnung, wie es ist. Wenn ich mich hier so umschaue, scheint es nur sehr wenig ähnlich Betroffene zu geben, obwohl zunehmend nierenerhaltend operiert wird.

LG
Klaus

Cassiophia
09.03.2015, 20:15
Hallo Klaus,

ich wollte nachfragen ob es bei Dir etwas Neues gibt.
Mein Mann war heute beim CT. AM Donnerstag war beim Urologen im Ultraschall nach seiner Aussage heute, ein großes Urinom zu sehen.
Heute beim CT war das Urinom nur noch schemenhaft zu erkennen. Laut Aussage der Radiologen und des Urologen, ein Zeichen, daß es am Verschwinden ist.
Auch konnte heute beim CT kein Kontrastmittelaustritt mehr gesehen werden.
Mein Mann soll jetzt weiter Antibiotika nehmen, und dann hoffen wir daß das Urinom ganz verschwindet. Die Schmerzen sind leider immer noch nicht ganz weg.
Mein Mann muß am 13.März wieder zur Kontrolle.
In drei Monaten soll jetzt auf alle Fälle kein CT, sondern ein MRT von der Niere gemacht werden.
Hoffe, daß Du jetzt endlich erfahren hast was sie mit Dir machen wollen, denn eine solche Ungewissheit zährt an den Nerven.

Liebe Grüße
Gisela

Muc
10.03.2015, 08:02
Hallo Gisela,
herzlichen Glückwunsch zu diesen guten Nachrichten. Wird jetzt sonographisch nachkontrolliert am 13.? Wurde die Schiene und der Bauchdeckenkatheter schon gezogen? Es gibt sie also doch die erfolgreiche konservative Therapie mit Drainage.
Ich habe leider erst heute abend einen Termin in der urologischen Ambulanz zur Besprechung des weiteren Procedere bekommen.
LG
Klaus

Cassiophia
10.03.2015, 20:22
Hallo Klaus,
dann drücke ich Dir die Daumen, daß die Ärzte nun wissen wie sie Dir helfen können.
Ja, am 13. wird wieder ein Ultraschall gemacht. Die Schiene wurde vor 2 Wochen, und der Bauchkatheter vor einer Woche gezogen.
Die Schmerzen sind heute wieder sehr stark, es ist ein ständiges ist Auf und Ab.

Melde Dich wenn Du Näheres weißt.

Liebe Grüße
Gisela

Muc
21.04.2015, 14:46
Hallo Gisela,

mittlerweile sind wieder einige Wochen vergangen. Eine MRT von Ende März zeigte leider ein weiter persistierendes Leck und ein allerdings etwas kleineres Paravasat am Oberpol der rechten Niere. Dennoch wurde mittlerweile sowohl der Doppel-J als auch der suprapubische Katheter vor ca. 1 Woche entfernt, weil das Urinom über Wochen größenkonstant war.

Man will es jetzt so lassen und in größeren Abständen nachkontrollieren und nur intervenieren, wenn Komplikationen auftreten. Wahrscheinlich hat die konservative Therapie bei mir deshalb nicht funktioniert, weil die primär operierende Klinik über 2 Monate nur mit Doppel-J ohne vesikale Ableitung und ohne Punktion "behandelt" hat. Laut nachbehandelnder Klinik war der Zeitraum bis zur Etablierung eines Niederdrucksystems einfach zu lange.

Die immer als ultima ratio angedachte operative Revision bzw. Nephrektomie wollte mittlerweile weder die nachbehandelnde Klinik noch eine Uniklinik an meinem Heimatort durchführen.

LG
Klaus

Cassiophia
21.04.2015, 20:07
Hallo Klaus,

ist eine langwierige Sache mit diesen blöden Urinomen.
Hört sich bei Dir aber doch positiver als beim letzten mal an. Bei meinem Mann dauert es auch sehr lange bis sich das Urinom auflöst. Er hat an der Stelle immer noch Schmerzen, sein Urologe sagt, daß es noch eine ganze Zeit dauern kann. An der Stelle fühlt sich die Haut auch immer heiß an.
Mein Mann hatte gleich nach der Entdeckung des Urinoms ein Niederdrucksystem.
Ich wünsche Dir, daß sich das Urinom langsam abbaut. Daß keine Nephrektomie mehr angedacht ist, finde ich ein gutes Zeichen.

Liebe Grüße
Gisela

Muc
04.07.2015, 01:48
Hallo Zusammen,

nach nunmehr 9 Monaten nach Nierenteilresektion möchte ich ein kurzes Update geben zu meinem protrahierten und komplizierten Verlauf mit Urinom. Das Urinom ist sowohl sonographisch als auch im MRT noch zu sehen, das Leck persistiert (KM-Übertritt), allerdings wird die Struktur langsam kleiner, obwohl Mitte April die Harnleiterschiene und der suprapubische Katheter gezogen wurden, zu dieser Zeit wurde auch die Antibiose mit Trimetoprim beendet. Letztes MRT war Mitte Mai 2015.

Ich hatte über Monate Beschwerden in Form von starker Abgeschlagenheit, Gliederschmerzen, Nachtschweiß, Schmerzen im Bereich der operierten Niere, ständig erhöhte Temperatur. Die Symptome werden langsam besser. Seitdem die Schläuche gezogen sind, bin ich auch wieder in der Arbeit.

Leider ist nach der OP die Nierenfunktion (Krea und GFR) grenzwertig bis leicht erhöht und ich frage mich, ob es mit den wiederholten Kontrastmittel-Infusionen wegen der insgesamt 7 MRT und CT Untersuchungen zusammenhängt.

Von der ursprünglich angedachten Nephrektomie sprach am Ende niemand mehr. Alle urologischen Experten sagten nur mit der Schulter zuckend, sie hätten einen derartigen Verlauf in 30 jahren Berufserfahrung nicht erlebt und man könne jetzt nur abwarten und kontrollieren und nichts tun. Außerdem wunderten sich alle Nachbehandler über die merkwürdige "Therapie" der operierenden Klinik (Schiene ohne vesikale Ableitung und ohne Punktion).

Ich wollte aber irgendetwas tun und begann mit allerlei alternativmedizinischen Verfahren wegen meiner Beschwerden inklusive Homöopathie, Osteopathie, Akupunktur und Fußreflexzonenmassage, obwohl ich diesen Verfahren immer sehr skeptisch gegenüber stand.

Da ich denke, daß ein mehrfacher Behandlungsfehler der operierenden Klinik vorliegt, habe ich ein Gutachterverfahren bei der zuständigen Ärztekammer veranlasst. Nach Monaten hat man seitens der Haftpflichtversicherung der Klinik endlich eine Schweigepflichtsentbindung eingeholt. Ich hab das Gefühl, die lassen sich bewußt sehr viel Zeit mit dem Verfahren und prüfen lange, ob sie dem Verfahren überhaupt zustimmen.

Gott sei dank lenkt die Arbeit etwas von diesen Problemen ab und ich bin froh, daß ich mich nach 9 Monaten endlich etwas bessser fühle.

Liebe Grüße aus München

Klaus

Christa11
05.07.2015, 10:10
Hallo Muc,

schön von dir zu hören. Genau wie du war ich auch von einer Fistelbildung mit Urinom nach der Nierenoperation betroffen. Ob man irgend jemand die Schuld daran geben kann, weiß ich nicht. Wir sind „Gott sei dank“ die wenigen die es getroffen hat. Leider. Auch mein Urologe hat so einen Fall wie mich noch nicht gehabt. Ich wurde ja danach nochmal operiert und es hat trotzdem noch Wochen gedauert bis die Fistel sich geschlossen hatte. Es ist jetzt schon 4 Jahre her und habe seit dem Schmerzen in der rechten Flanke die bis zum Bauchnabel und im Rücken bis zur Wirbelsäule ausstrahlen. Seit einem Jahr bin ich in einer Schmerztherapie, wobei die Medikamente auch nicht ohne Nebenwirkungen sind. Bei mir hat sich an der operierten Niere eine Zyste von 7 x 4 cm gebildet, mal ein paar mm mehr oder weniger. Mein Urologe wollte die Zyste schon punktieren, ist sich aber nicht sicher ob die Niere dabei dicht bleibt. Also lassen wir das lieber. Meine Nierenwerte sind alle im grünen Bereich, außer die CRP Werte (Entzündungswerte) sind seitdem immer erhöht. (zw. 10-15).

Ich wünsche dir alles Gute.
vlg Christa

Cassiophia
05.07.2015, 15:23
Hallo Klaus,

schön, daß Du Dich wieder meldest. Leider geht es Dir immer noch nicht gut, das tut mir leid. Auch bei meinem Mann läuft es nicht perfekt. Seit der Op sind die Entzündungswerte auch immer erhöht, 38/54. Leider scheint sich absolut kein Arzt dafür zu interessieren. Sie lenken immer nur ab und wollen das Thema wechseln. Er hat starke Schmerzen im Rücken im Bereich der Niere, sein Urologe meint immer nur : abwarten. Letzte Woche war er wegen der Schmerzen in der Klinik, der Arzt meinte, das könne schon mal vorkommen. Es würde von der OP kommen, man hätte ihm dabei die Rippen durchtrennen und aufbiegen müssen um den Tumor entfernen zu können. Er soll jetzt verstärkt Schmerzmittel nehmen, sollte das aber eigentlich nicht machen wegen der Nierenfunktion. Ich habe das Gefühl, die Ärzte wissen nicht was sie machen sollen. Der Doc in der Klinik meinte, wenn alles nicht helfen würde, müßte man eine erneute Op ins Auge fassen. Aber was sie da machen wollen hat er meinem Mann nicht erklärt. Er hat starke Ödeme an den Beinen, das Gewebe wird schon braun und niemand macht etwas. Ich habe jetzt zum Glück einen Gefäßspezialisten gefunden, der ihm eine Überweisung für ein Lymphzyntigramm gegeben hat. Wir haben allen behandelnden Ärzten gesagt, daß die Ödeme, als die Schiene und der Katheter im Körper waren, verschwunden waren. Nachdem alles gezogen wurde, haben die Schwellungen sichtbar schnell wieder zugenommen. Ist meiner Meinung nach doch ein Zeichen, daß es irgendwie mit den Nieren zusammenhängt. Aber eine Antwort habe ich darauf bis jetzt nicht erhälten, es wird nur abgeblockt.
Ich werde die nächsten Tage versuchen einen Termin bei einem Nephrologen zu bekommen. Ich sehe, daß es meinem Mann nicht gut geht.

@ Klaus
Ich wünsche Dir gute Nerven um das Gutachterverfahren durchzustehen, das wird alles nicht leicht werden.

Liebe Grüße
Gisela

Muc
30.07.2015, 16:37
Heute habe ich von der für die operierende Klinik zuständigen Landesärztekammer den Bescheid bekommen, daß der Klinikdirektor nach monatelanger Prüfung des Vorgangs durch die Haftpflichtversicherung der Klinik das Gutachterverfahren zur Prüfung der von mir vermuteten mehrfachen Behandlungsfehler ablehnt und daß die Behandlungsfehlerprüfung deshalb durch die Ärztekammer nicht durchgeführt werden kann.

Ich habe daraufhin beim Haftpflichtversicher nachgefragt und die Auskunft bekommen, daß sie grundsätzlichen einem solchen Verfahren gegenüber eine positive Haltung hätten, aber "manche Fälle würden sich einfach nicht für die Behandlungsfehlerprüfung eignen" ohne daß dies genauer erklärt werden konnte ...

Für mich klingt das wie ein Schuldeingeständnis. Man wird hier monatelang hingehalten.

Wer kennt sich denn damit hier aus? Wie geht es in einem solchen Fall weiter? Jetzt Prüfung durch den MDK veranlassen oder besser gleich zum Anwalt?

Jan64
30.07.2015, 17:23
Hallo Muc,

ich würde mich bei deer unabhänigen Patientberatung Deutschland beraten lassen.

http://www.patientenberatung.de/beratung-vor-ort/muenchen/

Muc
30.07.2015, 20:39
Hallo Jan,

herzlichen Dank für diesen wertvollen Hinweis. Werde da mal morgen anrufen. Bin grad noch etwas in Rage, weil ich sehe, daß es in dieser Welt mal wieder nur um das liebe Geld und die Macht und weniger um die Sache inhaltlich geht.

So eine Haftpflichtversicherung hat natürlich kein Interesse, im "Schadensfall" zu zahlen. Als Patient kommt man sich so verarscht vor. Meine eigenen Kosten sind durch die monatelange Krankheit ins unermeßliche gestiegen, die ganzen Transporte, Verbandsmaterial, Katheterbeutel, Medikamente, ambulante Vorstellung als Selbstzahler in der Klinik hab ich zum Teil selbst bezahlt, weil es so mühselig ist, wenn mal wieder im Sanitätsfachgeschäft ein falsch ausgefülltes Rezept nicht eingelöst werden kann, oder man nicht einfach wieder beim 10. unerfahrenen Assistenzarzt landen möchte, vom Verdienstausfall ganz zu schweigen...

Daß heutzutage noch ernsthaft eine Klinik verhindert, daß im Raum stehende Fehler von extern geprüft und aufgeklärt werden, finde ich absolut bedauerlich, weil man ja aus Fehlern fürs nächste mal was lernen könnte. Soviel zum Thema Fehlerkultur und QM, alles Makulatur...

LG aus Muc

Klaus

Muc
01.10.2015, 16:48
Hallo Zusammen,

ich möchte noch einmal ein kurzes Update geben zu meinem protrahierten und komplikationsbehafteten Krankheitsverlauf.
Nach meiner letzten Ultraschallkontrolle im Juni, in der das Urinom noch deutlich vor allem im Bereich des Oberpols an der operierten Niere zu sehen war, gab es heute in der Sonographie keinen Anhalt mehr für eine relevante Urinansammlung außerhalb der Niere bzw. der harnableitenden Organe. Auch der zwischenzeitlich leicht erhöhte Kreatinin-Wert und die pathologische GFR haben sich wieder normalisiert.
Von einer MRT oder CT mit Kontrastmittel werde ich absehen wegen der möglichen Nebenwirkungen des Kontrastmittels bzw. der Strahlenbelastung beim CT und evtl. in einem Jahr nochmal im Ultraschall den Befund kontrollieren lassen, sofern keine Symptome auftreten. Ich bin doch sehr erleichtert jetzt, nachdem Anfang des Jahres noch die offene Nephrektomie wegen des über Monate therapierefraktären Urinoms anstand.
Hier hatte ich offensichtlich großes Glück, daß sich das Urinom trotz der ursprünglich kontraproduktiven "Therapie" über nun insgesamt 11 Monate dennoch zurückgebildet hat.

Liebe Grüße aus München,

Klaus

Muc
30.10.2015, 22:16
Guten Abend Zusammen,

die Behandlungsfehlerprüfung läuft bei mir jetzt über den MDK Bayern, nachdem die Prüfung durch die für die operierende Klinik zuständige Bezirksärztekammer wegen der Ablehnung des Verfahrens durch den Haftpflichtversicherer der Klinik abgelehnt worden war.

In diesem Fall wird meines Wissens immer der medizinische Dienst der Krankenkassen tätig, der örtlich für den Hauptwohnsitz des Patienten zuständig ist.

Ich muss hier nach Aussage meiner Krankenkassse mit einer Bearbeitungszeit von ca. 1 Jahr rechnen.

Meines Wissens ist die Frist für evtl. juristische Schritte bei 3 Jahren.

Es gibt hier also zeitlich noch etwas Spielraum.

Allen ein schönes Wochenende,

liebe Grüße aus München

Klaus