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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Scheidenrekonstruktion nach Cervix Ca und Wertheim OP


natalie75
23.02.2015, 18:54
Hallo Ihr Lieben

Habe mich lange nicht mehr hier aufgehalten :o

...aber in den letzten beiden Jahren ist viel passiert:rolleyes:
...und ich möchte Euch gerne davon berichten.....vielleicht hilft es der einen oder anderen neuen Mut zu fassen.. ihre Sorgen etwas zu schmälern , oder eben den gleichen Weg wie ich ihn gegangen bin auch gehen zu wollen.

Ich habe ja bei meiner Wertheim OP im Jahre 2002 nach einem Cervix Karzinom fast die Hälfte meiner Scheide einbüßen müssen.
Erst mal war das kein Problem für mich und auch der Verkehr lief danach (während der anschließenden Hormontherapie) den Umständen entsprechend recht gut.
Irgendwann aber habe ich das Hormonpräparat abgesetzt und mit den folgenden Jahren danach bis vor einem Jahr hatte sich meine Scheide so verkürzt (max.4cm) und auch verfestigt, daß an normalen Verkehr eigentlich nicht mehr zu denken war :undecided

Ich habe fast 2 Jahre nach einer Lösung meines Problems gesucht und währenddessen nach Anraten meiner FA meine Scheide mit Hormonsalben und kleinem Dildo versucht diese wieder etwas zu dehnen.

In den letzten Jahren hatte ich auch leider mehrmals einen Pap3d Befund bei den Scheidenstumpf-Abstrichen und bin aufgrunddessen mehrmals gelasert worden.

Da ich derzeit nun schon mehrere Monate keinen sekuellen Kontakt mehr zu meinem Partner hatte machte mich dies fast schon depressiv. Ich wollte so gerne wieder mit ihm intim werden ...mit allem was dazu gehört....
Es beschäftigte mich sehr.
Nachdem ich eines Tages "Herrn Google" nach dem richtigen Suchbegriff : "Scheidenrekonstruktion" mit VRAM-Lappen gefragt hatte spuckte er einige wenige für mich vielversprechende Ergebnisse aus.

Ich fand ein paar Kliniken die solch eine Scheidenrekonstruktion vornehmen.
Ich schrieb 3 Ärzte an und einer antwortete sehr nett einige Tage später.
Das war im Juli letzten Jahres.
Nun ist meine OP schon gute 5 Monate her....und ich fühle mich "befreit".

Nun mag mein Problem im Verhältnis zu den Sorgen anderer in keinem Verhältnis stehen , weil diese eben gerade erst mitten in ihrer Cervix Ca-Behandlung stecken....aber ich möchte einfach zeigen, daß es eben auch für solche nachfolgenden Probleme eine Lösung gibt....wenn man sie nur in Angriff nimmt..:)

Wenn jemand Fragen dazu hat möchte ich die gerne- so gut ich kann- beantworten

mit ganz lieben und herzlichen Grüßen

Natalie

natalie75
24.02.2015, 16:36
Okay Ihr Lieben

Vielleicht sollte ich einfach mal ein wenig darüber schreiben , was genau bei dieser OP durchgeführt wurde.

Ich faxte also damals dem Professor aus dieser Frauenklinik meine ganzen alten Wertheim OP-Berichte und auch neuere Histologie-Befunde aller meiner letzten Abstriche .
Er wollte sich gerne ein Bild über meine Situation machen, und lud mich zu einem "Vorstellungsgespräch" in diese Frauenklinik- 450km nahm ich dafür gerne in Kauf.
Er untersuchte mich vaginal und auch die Durchblutung meiner Bauchdecke.
Denn das OP-Verfahren mit dem ich meine sehr kurze Scheide verlängert bekommen sollte nennt sich
"Scheidenrekonstruktion mit dem transpelvinen VRAM Lappen" - was heißt, daß mit diesem Vertikalen-Rektus-Abdominis-Muskel-Lappen (quasi einem vertikalen Bauchmuskel-also eine Seite des bekannten"Sixpacks"-rechts oder links) ein neues Stück Scheide "gerollt" wird ...allerdings bleibt die Bauchhaut dran , welche dann quasi die Scheidenhaut wird...und auch die Blutversorgung - sprich , die in dieses Gewebe führende Blutgefäße bleiben erhalten...so daß dieses transplantierte Gewebe weiterhin gut versorgt bleibt.
Der Nachteil - wenn man das so sehen möchte - ist eben eine vertikale Narbe von etwa unterhalb des rechten ober linken Rippenbogen unterhalb der Brust bis runter zur "Bikinizone" führt...also etwa bis hin zum Höschen-Bund.
Aber da mich bereits eine ca 25cm lange Narbe quer am Unterleib ziert (Wertheim-OP) , dachte ich nehme ich diese neue Narbe auch gerne in Kauf um wieder ein schönes Sexualleben führen zu können.
Die OP dauerte ca. 8 Stunden und verlief bei mir Problemlos.:)
Ich lag 2 Wochen in der Klinik und durfte dann nachhause. Seitdem bin ich zur "Nachsorge " wieder bei meiner FA....diese war auch gespannt eine solche operierte Scheide mal sehen zu können.

Ich kann nur sagen, bis jetzt bin ich einfach nur glücklich....ich habe so ein Stückchen mehr Weiblichkeit zurückgewonnen.....da ich schon mit 26 die Möglichkeit verlor ein weiteres Kind bekommen zu können....

Gerne stehe ich euch bei Fragen zur Verfügung...die ich Euch natürlich nur aus meiner Sicht beantworten kann.....also wie ich mich davor , währenddessen und danach gefühlt und gedacht habe.....

Ich freue mich von Euch zu lesen

liebe Grüße Natalie

Krabbe76
24.02.2015, 17:11
Liebe Natalie,

erstmal danke für deinen Bericht!

Ich denke (ohne das es jetzt ein Vorwurf sein soll an dich und deinen Bericht sein soll!!!), dass jede Frau so einen Eingriff für sich entscheiden muss.

Dir geht es jetzt damit gut und du hast ein Stück Normalität wieder gewonnen!! Das ist toll und das freut mich wirklich sehr für dich!

Die Belastungen einer Krebserkrankung sind schon enorm und wenn "frau" durch so einen Eingriff eine "Sorge" weniger hat, wieso dann nicht so einen Eingriff machen lassen!!??

lg
Krabbe :winke:

natalie75
25.02.2015, 00:01
Hallo Krabbe
Hallo an alle anderen :)

Ich habe in den letzten beiden Tagen ein älteres, geschlossenes Thema hier im Forum gelesen.." Sexualität nach Gebärmutterhalskrebs"
Und woooow....da waren soviele Meinungen und Erlebnisse zu lesen.
Soviele verzweifelte und aber auch so viele hoffnungsvolle und optimistische Posts....
Es gab einige die -ähnlich wie ich- derart Probleme hatten nach den ganzen Behandlungen nach dieser Art Krebs ein relativ normales Sexleben zu führen ....die viele Probleme dabei hatten bis hin zur hoffnugsloser Annahme , sie könnten nie wieder ein ganz normales Sexleben haben....
Dagegen waren diese Frauen , die -wie auch ich anfangs- die große Hoffnung hatten, es würde alles wieder besser werden ....wenn sie nur genug daran arbeiteten...wie z.B. Dehnversuche mit Dilatatoren...Gleitgelen...bis zu immer "eindringlicherem" Verkehr....vielen wurden von einigen Ärzten -auch mir- "beigebracht" man würde damit leben lernen .....und jetzt mein Lieblingssatz: " es gibt so viele andere Möglichkeiten schönen Sex zu haben"....
hmmm....
klar....ganz klar ist natürlich, das Sexualität bei jedem Menschen vielleicht einen anderen Stellenwert hat.....gerade wenn man solch eine Krankheit hinter sich hat.....dann nimmt man solche Einschränkungen in Hinsicht auf das ja viel wertvollere Leben was man noch hat um einiges leichter hin....

Bei mir - und ich kann ja nur aus meinem Empfinden heraus schreiben- war meine Sicht der Dinge anfangs genauso optimistisch.....

Ich war mit dem zufrieden was ich hatte....ich habe es überlebt....
...mit den Jahren - und immer mehr Sicherheit es "überstanden" zu haben- befiel mich aber allmählich dieses Gefühl ......daß mir doch eben etwas fehlt....
Ich lernte meinen jetzigen Partner vor gut 9 Jhren kennen....er hat mich also so kennengelernt....mit dieser "Einschränkung"....da hatte ich gerade knapp diese 5-Jahres-Grenze hinter mir....
Anfangs war alles toll.....er lernte schnell damit umzugehen....und wir hatten diese "vielen verschiedenen anderen Arten schönen Sex zu haben" recht genossen.....
....doch irgendwann wuchs bei mir der Wunsch....es nochmal wenigstens annähernd so schön und "normal" zu haben wie es vor dieser Krebsgeschichte einfach war....ohne diese Art "Abstandshalter"......ich wollte ihn einfach ganz "nah" spüren .....entschuldigt meine intime Beschreibung:
eben tief in mir spüren.....
...mein Gott.....der Menschheit ist diese schöne Sache gegeben....und das eben von jeher...

Ich bin sehr bewußt darüber.....daß ich -vielleicht- zu denjenigen gehöre, die es "geschafft" haben....aber auch ich habe diese Belastungen einer Krebserkrankung hinter mir....und irgendwann kehrt eben die Gewissheit zurück daß man noch länger leben darf....und für mich eben diese Gewissheit daß diese schöne Sache niemals mehr ganz "normal" stattfinden" darf....nur weil ich da unten so "verkrüppelt" bin.....was ja ursprünglich nur meinem Besten so passiert ist....
Versteht das nicht falsch......ich bin alldenjenigen Ärzten , die mir damals so toll geholfen haben - daß ich jetzt noch da bin- so dankbar....erst dadurch ist mir ja diese Zukunft gegeben worden.....

Ich möchte auch mit diesem Thema einfach nur eine Option aufzeigen die es gottseidank gibt um alldenjenigen Frauen die in etwa meiner Lage waren oder sind zu sagen :
Es gibt Möglichkeiten und Wege....man muß es nur in Angriff nehmen...

Sicherlich ist dies nicht für alle eine passende Option....und wie Krabbe schon schrieb : jede Frau muß es für sich selbst entscheiden.....natürlich...

Für mich war es MEIN WEG...mit meinen Sorgen eher abschließen zu können.....nämlich meine ganz eigenen Sorgen, meinem Partner könnte es vielleicht irgendwann alles so nicht mehr "reichen" .....daß er sich vllt nach mehr sehnt...
Er sagte kurz vor dem Eingriff zwar : "Ich liebe dich auch ohne Sex"
...aber es war meine Entscheidung.....

Nun innteressieren mich eure Meinungen und Gedanken dazu..

mit ganz lieben Grüßen

Natalie

im Übrigen wurde vergangenen Donnerstag von meiner FÄ wieder ein Abstrich gemacht....denn das ehemalige Scheidenstumpf-Ende bildet ja nun den Übergang in das "angeflickte" Stück neue Scheide....
...bin noch immer so angespannt wie damals ...vor all den Abstrichen...

...aber ich hoffe auf ein relativ gutes Ergebnis...:)

bis bald

Natalie

natalie75
27.02.2015, 02:12
Hallo ihr Lieben :)

Ich habe heute bemerkt , daß doch nun mehr als 1000 Leute dieses Thema gelesen haben ....
...was mich wirklich interessieren würde, ist , was ihr so darüber denkt:confused:

Dieses Forum ist doch dazu da um Gedanken und aber auch Sorgen aus sich raus zu lassen.
Wißt Ihr...ich muß gerade an die Worte des Professors denken , der mich operierte.....
Er sagte bei Frauen ist es eben immer noch ein Tabu-Thema " Sexualität nach solch einer Erkrankung"
Aber warum eigentlich.......wenn wir gesund wären, wäre es doch die natürlichste Sache der Welt......und nur weil diese böde Krankheit sich uns als "Wirt" ausgesucht hat soll es auf einmal Nebensache sein.?!

Was habt Ihr so erlebt....danach....konntet ihr es einfach so ausblenden....oder habt ihr auch so eure Probleme damit.....

Ich würde mich sehr freuen von Euch zu lesen :winke:

ganz liebe Grüße

Natalie

Kratzekatz
27.02.2015, 16:24
Hallo Natalie,
auch bei wurde ein Cervix Ca festgestellt und operiert. Nach der OP wurde ich über alles Mögliche informiert, das Thema Sexualität etc. wurde jedoch nicht einmal ansatzweise angesprochen. Bei meiner Abschlussuntersuchung traute ich mich dann doch zu fragen, ob die Scheide sehr verkürzt wurde und ob noch ein "normaler" Verkehr möglich ist. Die Ärztin meinte, dass wäre sie auch noch nie gefragt worden :confused: aber das würde wohl daran liegen, dass die meisten betroffenen Frauen in einem Alter wären, in dem dieses Thema keine große Rolle mehr spielt. Hmmm, ich dachte eigentlich, dass :knuddel: es da keine Altersgrenze gibt. Nun ja, sie sagte mir dann, es sei eine Manschette gelegt worden und somit eine Verkürzung, aber das müsste man ausprobieren und es gäbe ja auch andere Möglichkeiten des Verkehrs.
Mein Gynäkologe hat dann bei er ersten Kontrolluntersuchung sein Okay gegeben, die Naht wäre gut verheilt und würde wohl "halten". Leider musste ich dann aber feststellen, dass ich den seelischen Faktor wohl unterschätzt habe. Ich war total verkrampft und ängstlich, das übertrug sich dann auch auf meinen Mann ... kurz gesagt, es war ein komplettes Fiasko und wir beide verspüren im Moment nicht den Wunsch, es zu wiederholen. Irgendwie fühle ich mich auch immer noch "geschlechtslos" ... nicht, weil meine Eierstöcke und Gebärmutter fehlen, aber die OP und so viele mir fremde Menschen, die in meinem bis dahin Intimbereich Untersuchungen vorgenommen haben, da ist die Intimität irgendwann verloren gegangen. Das sind meine Erfahrungen, ich hoffe sehr, dass sich nach einiger Zeit doch noch wieder Gefühle einstellen :(

natalie75
01.03.2015, 01:37
:winke:

Oh ja.....man hat nachalledem wirklich Probleme seine Leichtigkeit in Sachen Sex und aber auch sein Selbstbewusstsein wieder in die Reihe zu bekommen.:(
Ich weiß nur daß ich auch heute nach über 13 Jahren das alles nicht wirklich verdaut habe.
Bevor dies alles geschah, war Sexualität einfach nur normal und "Gottgegeben".....es sollte sein war richtig schön...und man machte sich die geringsten Gedanken darüber "ob etwas funktioniert" oder nicht.
Heute ..nach alledem spielt einem der Kopf nur noch Streiche.......man kann diese tolle Sache einfach nicht mehr geschehen lassen und es genießen....nein.......
...man denkt darüber nach z.B.:
- kann er jetzt problemlos eindringen?
-und wenn ja...wird er eine große Veränderung merken??
- passt sein bestes Stück weit genug hinein??
- wird es ihm gefallen??
- wird er mich noch als vollwertige Frau sehen ??
- wird es mir weh tun??
- könnte etwas unvorhergesehenes passieren- wie z.B. die Naht wieder aufgehen??
- werde ich noch etwas empfinden da unten??
- kann er trotz aller Vorsicht das ganze noch genießen??

etc. etc.........

Auch ich habe diese Fragen immer noch.

Ich habe den Schritt der Scheidenverlängerung getan um wenigstens ein wenig getan zu haben wieder relativ normal "funktionieren" zu können ...
das hört sich jetzt ziemlich krass an...
..aber vielleicht ist das der erste Schritt mein eigenes unbeschwertes Lustempfinden wiederzufinden.

Ich möchte mir nicht mehr all diese Gedanken währenddessen machen müssen....
Ich möchte "ES" einfach nur wieder genießen können......eine Sache die millionen andere einfach mal eben so selbstverständlich tun....

Und es ist mir NICHT das wichtigste im Leben ...NEIN
Ich finde nur daß diese Sache einem (gerade einer Frau) unheimlich viel Selbstwertgefühl gibt.

Ich habe es mir nie ausgesucht an dieser Krankheit zu erkranken....und schon garnicht wollte ich daß sie so einen riesen Einfluss auf meine Beziehung haben könnte....

Ich habe den Schritt getan um mich wieder ein wenig mehr als tolle attraktive Frau zu fühlen.....das was mir die Krankheit genommen hat...

Es ist ganz klar eine Kopfsache....und ich kann mir vorstellen daß viele Frauen damit klar kommen da unten "verstümmelt" worden zu sein....betimmt...sie finden eine andere "Erfüllung".

Aber all diese Ärzte die einem diesen bestimmten Satz sagen : " man könnte noch auf andere tolle Arten Sex haben"...mußten sich nie selbst damit beschäftigen....habe wahrscheinlich noch nie nachempfinden können wie es sein kann einen Teil seiner natürlichen Sexualität einbüßen zu müssen....

Okay....

....ich muß nach meiner OP da unten "alles in Schuß halten"....ich muß regelmäßig Scheidenspülungen machen....diese Ovestin-Hormonsalbe dort unten einbringen....mir einem Scheidenphantom einsetzen- von Zeit zu Zeit- um eben eine narbenbedigte Verengung zu verhindern..... klar.....dies alles ist auch eine Nebensache die ich mir niemals gewünscht habe ....aber das ist es mir wirklich wert....

ich grüße euch ganz lieb....

Natalie

Hexlein73
02.03.2015, 10:56
Liebe Betroffene,

ich glaube, dieses Thema ist kein Thema, weil es relativ uninteressant ist. Also für die Ärzteschaft.
Ein Arzt sagte nach der OP zu mir: "Aber Sie können doch noch Geschlechtsverkehr haben, Sie müssen halt viel vorbereiten. Viel Gleitgel nehmen, das müssen viele ältere Frauen machen.
Der Mann merkt meist keinen Unterschied, er muss halt vorsichtiger sein als bei anderen"

Da dachte ich mir noch nix, aber nachher dann dachte ich: eine Frechheit.
Was ist mit mir und meinen verlorenen Empfindungen? Hat der Arzt überlegt, was es für ihn bedeuten würde, mit (s)einer Frau zu schlafen, die null Empfindungen oder gar Schmerzen hat? Und zwar nicht nur mal, sondern als Dauerzustand?

Grad wenn Frauen schon Kinder haben, ist es wohl noch ärger.
Bei Frauen mit Kinderwunsch, der ihnen dann auch genommen wird, hat man zumindest diesbezüglich (hoffentlich!!!) Verständnis.

Und das ärgert mein feministisches Herz irgendwie.
Männer nach Prostatakrebs oder nach Hodenkrebs- ha, da versteht jeder, dass das sehr problematisch ist. Vor allem, wenn die Betroffenen noch jung sind.
Da versteht jeder, dass das für die Männer ein großes Problem ist.
'Es gibt auch Forschung diesbezüglich.
Aber bei Frauen- da wird nicht drüber geredet.

Wobei, der Großteil der Betroffenen wird wohl tatsächlich schon in einem Alter sein, in dem "das" nicht mehr so wichtig ist- oder gar unerheblich.
Hier schreiben viele junge Frauen, aber ich denke, das verzerrt ein wenig das Bild.
Die vielen betroffenen älteren Frauen kommunizieren vielleicht auch nicht übers Internet usw. Oder sie reden gleich gar nciht drüber??

Aber wir (noch jungen) Frauen, die ev. in Beziehungen leben, die "vorher" ein gutes und erfüllendes Sexualleben hatten, halt ein weibliches Leben in allen Facetten führten...

Ich hab neulich in einem Buch gelesen, dass ein gutes und intaktes, erfüllendes Sexualleben ca. 15 bis 20% einer Beziehung ausmacht.
Ist es problematisch (und das ist es bei uns operierten Frauen nach Krebs wohl in den allermeisten Fällen), dann kann es dazu führen, dass dieser "Defekt" bei dem/der Betroffenen sehr viel psychische Energie auffrisst und es dann 70, 80% "einnimmt".
Weil er ja hilflos vor einem Problem steht, das erstens nirgendwo offen besprochen werden darf/kann und das zweitens unlösbar erscheint.

Was ich nur bestätigen kann, aus eigener leidvoller Erfahrung.
Und dass das dann auch überschwappt auf den Partner/Partnerin.
Die sind auch oft hilflos und alleingelassen mit "dem".


Es kann niemand, der es nicht selbst erlebt hat, ermessen, was es heißt, seine Sexualität, sein Lustempfindungen, usw. durch eine (notwendige) OP verloren zu haben. Ja, man ist danach verstümmelt. Rein faktisch. (Warum darf man die Dinge nicht beim Namen nennen?) Und das macht was mit einem Menschen!

Im Nachhinein finde ich es unfair, dass zb. mein Mann niemals in irgendein Gespräch miteinbezogen wurde.
Bei Männern, die von Prostatakrebs betroffen sind, macht man das umgekehrt schon. Warum?? Tabu halt. siehe hier:


http://www.springermedizin.at/artikel/41087-all-diese-patienten-sind-unversorgt-und-unverstanden


Und ich denke auch, das Reden drüber ist von der Ärzteschaft ein Tabu. Grade bei Erkrankungen der Geschlechtsorgane.
Denn bitte, die Betroffenen hatten ja Krebs. Wen interessiert danach der Sex? Dass wir noch junge Frauen sind, die mitten im Leben stehen/standen, das wird übergangen. Oder auch ältere, die trotzdem diesen Teil ihres Lebens als wichtig betrachten.

Ein Teil dieser ganzen Problematik ist sicher psychisch, aber ein Teil ist auch physisch.
Das hängt zusammen.

Mittlerweile seh ich das so: es ist ein Faktum, dass mir meine Sexualität genommen wurde mit meiner OP. (Niemand hat vorher mit mir darüber offen und ehrlich gesprochen, dass das passieren würde. Stillschweigen.)

Und damit einen wichtigen Teil meines Mensch-Seins. (ich sag jetzt absichtlich nciht Frau-Sein dazu, denn betroffene Männer leiden bestimmt genauso, es ist ja eine Urangst des Mannes, impotent und kastriert zu sein)
Sexualität ist ja auch so eine Urkraft, ja, ein Teil der Persönlichkeit.
Und ja, vorher war das "ganz normal", einfach "ganz normal schön", eine Selbstverständlichkeit und Teil des Lebens. Ich finde auch, dass man als Frau mit lustvollem Leben (auf Sexualität bezogen) ganz bei sich sein kann, ganz weiblich, ganz pur, ja, das gibt Selbstbewusstsein und Stärke, definitiv!!!
Das fällt natürlich mit so einer Erkrankung komplett weg.
Denn was ist ein Mensch, der "funktionsunfähig" und/oder frigide operiert wurde?
Diese Frage stelle ich mir seit geraumer Zeit. Ihr auch?

Und ich kann diese Aussagen von wegen "Schmusen kannst ja noch" oder "es gibt so viele Arten von Liebe, nicht nur körperliche" auch oft nicht mehr hören.
Weil sie das Problem nicht lösen.
Das ist, als ob man einem durch OP impotenten Mann sagen würde: ach, kraulst halt den Frauen den Rücken, das ist auch geil.
Verzeiht die offenen Worte, aber manchmal hab ich genug von den Umschreibungen usw.


Bin heut etwas wütend, sorry für den langen Text.

Ich bewundere Natalie, dass sie diese OP machen hat lassen und die Aussagen von wegen "Lernen Sie damit zu leben" etwas wegschieben konnte!!
*verneigvordir*

Krabbe76
02.03.2015, 11:33
Liebe Natalie, Liebes Hexlein,

ihr habt mit Allem absolut recht.

Ich hatte bei Weitem nicht so umfangreiche Operationen und auch die Möglichkeit ein Kind zu bekommen blieb mir erhalten.

ABER, es ist nicht mehr so wie "früher". Nicht das die Gefühle nicht mehr da sind, sondern einfach der Kopf spielt nicht mehr so mit. Da belastet mich schon erheblich und meinen Partner (der sehr verständnisvoll ist) doch auch. Wir hatten bis zum Tag X ein erfülltes Sexualleben und jetzt...

Liegt es wirklich daran, dass "da unten" soviel "rumhantiert" wurde ich ich (mein Kopf) deswegen vielleicht gehemmt bin? Ich weiß es nicht...

Liebe Natalie,

ich danke dir wirklich dafür, dass du uns so offen von dem Weg berichtest, den du gegangen bist!!

lg
Krabbe

Mel1973
02.03.2015, 13:00
Hallo!

Ich bin sehr froh das hier doch mal eine sich getraut hat deutliche Worte zu finden. Ich hatte mit 39 Gebärmutterkörperkrebs (Entfernung Gebärmutter, Eierstöcke und Scheidenmanschette) und ich kann aus den Erfahrungen mit Arztgesprächen nur bestätigen das Sex nach der Op, länge der restlichen Scheide und andere Störungen durch Hormonmangel etc. ein ganz großes Tabu sind. Einige Ärzte und auch eine Psychologin waren geradezu entsetzt das ich mit klarer Sprache konkrete Aussagen zum Thema Geschlechtsverkehr getroffen habe. Das hat mich sehr verletzt. Bei Männern zeigt man mehr Verständnis. In vielen Broschüren zum Thema "Frau nach Unterleibskrebs und Geschlechtsverkehr" steht halt das man "mit Gleitcreme den Mann halt noch befriedigen kann "... "Ohne GROSSE Schmerzen", das Frau selber auch Spaß am Sex haben könnte wird wohl schon ohne Krankheit nicht für möglich gehalten, es scheint immer noch so zu sein das Frauen ES eben tun weil ER es will.

Das ist entsetzlich frustrierend, ich hatte immer gerne Geschlechtsverkehr weil mir das Spaß macht und dachte bis vor meiner Erkrankung das die frau die sich Sex gefallen lässt einfach nur ein ziemlich verstaubtes Klischee ist. Scheinbar (zumindest wenn ich danach gehe wie auch hier immer wieder betont wird das Sexualität angesichts der Krankheit nebensächlich sei ) ist es aber wirklich so das viele Frauen Sex eher nur erdulden und kein Problem damit haben wenn es nicht mehr Geht und nur wegen ihrer Männer eine Lösung suchen.

Wie eine Vorrednerin schon schrieb, das war immer normale Körperfunktion und hat zu mir gehört. Das Gerede das es auch andere Schöne dinge gibt und so weiter, Kommentare von Freundinnen das sie froh wären nie mehr mit einem Mann ins Bett zu müssen oder ich das ja wohl total überbewerten würde machen mich jedesmal wieder sprachlos vor Wut und Frust. Bei den mehr sichtbaren folgen von Brustkrebs gibt es ja massig "du bist trotzdem Schön" Werbung, aber über die weibliche Scheide und Klitoris darf in Gesundheit wie in Krankheit nur hinter vorgehaltener Hand getuschelt werden. Meine Mutter hat vor einer Weile mal gefragt ob ich "da unten" noch Probleme habe... Da unten??? :mad: Ihr seht mich macht das ganze Thema wütend und traurig.

Noch eine Warnung : erdreistet euch bloß nicht zu sagen ihr seid Kastriert, daraufhin ist mir eine Ärztin ins Gesicht gesprungen. Aber dabei ist es ein recht gute Beschreibung dessen was ich fühle bzw nicht fühle.. wie ein Kastrierter Kater nicht mehr umher streift so liege auch ich zuviel auf dem Sofa und träume von besseren Zeiten. Mir ist klar das dieser Beitrag nicht sehr konstruktiv ist, das liegt einfach daran das ich immer noch nicht mit meinem verändertem Körper im Reinen bin nach nun mehr gut zwei Jahren. Manch ein Arzt wollte mich mit SSRI (Antidepressiva) behandeln , aber das lehne ich wegen der Nebenwirkungen (unter anderem Gewichtszunahme, dabei wiege ich schon soviel wie ein mittlerer Kleinwagen) entschieden ab.

Lösungen hab ich keine anzubieten, aber ich denke der ein oder anderen hilft es zu lesen das sie nicht alleine ist.

Hexlein73
02.03.2015, 13:35
danke für die offenen Worte.

Wir sind der gleiche Geburtsjahrgang. Und hatten die gleiche Erkrankung.

Ja, die Folgen dieser Erkrankung sind ein Tabu.
Weil sie an etwas rühren, worüber die Leute nicht offen reden.
Weil wir Frauen sind. Noch junge Frauen.
Das macht es sehr schwierig.
Nein, trotz dieser schweren Erkrankung ist diess Thema NICHT nebensächlich.
Wenn man einem Menschen sein sexuelles Empfinden bzw. seine "Funktionsfähigkeit" nimmt/nehmen muss, kann das nicht nebensächlch sein!!!!

Ich kenne das mit "sich auf andere Arten der Sexualität konzentrieren".
Oder "sei froh, dass du lebst".
Das trifft nur leider nicht den Kern des Problems.

natalie75
02.03.2015, 20:10
Hallo Ihr lieben "Leidensgenossinnen" ;)

Ihr sprecht mir so aus dem Herzen...bei "dieser Sache" wird tatsächlich vieles unter den Teppich gekehrt.....schnell das Thema gewechselt....oder drauf hingewiesen , daß man doch froh sein sollte daß einem ja doch so toll geholfen wurde....man ist noch da.....man darf noch leben......ja....nätürlich...darüber bin ich auch sehr froh.....denn ich habe noch soviele Ziele im Leben.
Ich weiß noch als wenn es gestern gewesen wäre , als ich mit 26 auf der Pritsche meiner FÄ saß, und Sie mir die Diagnose mitteilte....da war sie selbst erst Ende 30....und ich bin auch heute noch bei ihr....weil ich bei Ihr auf Anhieb das Gefühl hatte daß sie tatsächlich ein wenig mit mir gefühlt hatte....
Allerdings hatte Sie vor mir auch noch nicht solch einen "extremen" GmHK-Fall....in solch jungem Alter, und daß man tatsächlich als allerletztes direkt nach solch einer Diagnose fragt , was denn jetzt mit dem Sex wäre....das ist nun mal so.....da schießen einem erstmal andere Sorgen durch den Kopf...da ist das Überleben erstmal das Wichtigste für einen.

Daß ich mich dann doch nach fast 13 Jahren zu dieser Scheidenrekonstruktion "durchgerungen" habe war auch irgendwie aus der angestauten Wut auf all die vielen Aussagen der mittlerweile unzähligen Ärzte die ich seitdem hatte....allein aus 2 Uni-Kliniken....wo man ja bei jedem Termin immer einen anderen Arzt "an sich ranlassen" muß.....
.....immer dieses unverständliche anstarren , wenn man es nur gewagt hatte danach zu fragen wie man in Sachen Sexualleben etwas verbessern könnte...rein physisch....
Von einem Arzt wurde ich doch tatsächlich ,mal darauf hingewiesen , daß es im Hause doch einen Psychotherapeuten gibt.....und er druckte mir sogar einige Adressen u.a. von Pro-Familia aus....die mir doch gewiss helfen könnten.....
Ich habe mir vor dem Schritt der rekonstruktiven OP einfach gedacht "Mensch.....die können heute doch Männer zu Frauen "umbasteln" und auch andersherum.......da muß es doch eine Methode geben mir an die Scheide ein Stück ranzuflicken damit der Verkehr eben weniger schmerzvoll ist und man vielleicht irgendwann die schlimmsten Hemmungen verliert....es irgendwann wieder vollkommen genießen kann....
Ich möchte noch nicht aufgeben.....ich werde weiterhin "da unten " :D alles für mein 2. Erstes Mal vorbereiten.....noch konnte ich es vom Kopf her auch nicht.....aber ich spüre von Tag zu Tag...daß mein Kopf das immer mehr zulässt....ich spüre schon , daß ich immer weniger Gedanken habe , ob es weh tun könnte....ob es wieder bluten könnte.......und meine FÄ sagte letzte Woche Dienstag sogar , daß sich die Scheidenschleimhaut so gut aussähe wie schon lange nicht mehr.......ich warte zwar jetzt noch auf das Abstrichergebnis und hoffe diesmal nicht wieder einen PAP 3d zu haben....
Mein behandelnder Professor der die OP gemacht hat, sagte mir daß er für diese OP Methode sogar auf einem Kongress in den USA war , weil die dort in der Sache schon einige Schritte weiter wären....dort können sich die Frauen ja sogar kosmetische Schamlippenkorrekturen und Scheidenanpassungen machen lassen :eek:.....da sollte hier in Deutschland mal ne Frau nach fragen........auweia...da bekommt man dann vielleicht das Stetoskop hinterher geschmissen :lach:
Naja....also ich habe diesen Professor gefunden , und das war der Erste von vielen Ärzten , der tatsächlich sehr viel Verständniss dafür hatte.....er sagt sogar , daß eine Brusterhaltende Mammakarzinom-OP (nach Möglichkeit) heute ja sogar schon Standard wäre ....und es das natürlichste wäre der Frau dort oben alles so zu erhalten wie es die Natur vorgesehen hat.....und tatsächlich bei Männern auch sehr erhaltend operiert würde und Korrekturen da viel selbstverständlicher wäre......also.....ich hoffe daß es sich hierzulande auch dazu entwickelt , daß Frauen nach UnterleibsKrebs auch bald so selbsverständlich geholfen wird , da Frauen genau wie Männern eben der Sex mindestens so wichtig ist.....und es wirklich ein riesen Schritt wäre das Seelenheil der Frau damit eher zu heilen....denn was nützen alldiese hervorragenden Krebstherapien....wenn danach die Psyche der Frau am Boden liegt......:(......

Ich hoffe sehr daß ich mit dem aufblasbaren Dildo, den ich mir bestellt habe meine Scheide dann auch noch einige mm in die Breite dehnen kann , daß eben das beste Stück meines Partners etwas "pfluffiger" reinpasst :D
Wenn wir schon so offen reden....;)

Ich wünsche mir aber auch für alledie , die auch solche Sorgen haben , daß Ihnen bald auch ein netter verständnisvoller Arzt begegnet der Ihnen irgendwie helfen kann :knuddel::kuess:

...ich bin wirklich irgendwie froh euch hier lesen zu können .....so fühle ich mich nicht so alleine ......die psychischen Narben der Krankheit bleiben halt ....auch nach vielen Jahren...und wenn man sich dann so nett austauschen und Mut geben kann wie hier , finde ich das so toll:)

Ich grüße euch lieb ;)

bis bald

Natalie

Jessa
03.03.2015, 21:00
Er sagte bei Frauen ist es eben immer noch ein Tabu-Thema " Sexualität nach solch einer Erkrankung"
Aber warum eigentlich.......wenn wir gesund wären, wäre es doch die natürlichste Sache der Welt......und nur weil diese böde Krankheit sich uns als "Wirt" ausgesucht hat soll es auf einmal Nebensache sein.?!

Was habt Ihr so erlebt....danach....konntet ihr es einfach so ausblenden....oder habt ihr auch so eure Probleme damit....

Hallo Natalie,

Ich habe deinen Thread aufmerksam gelesen und möchte auch kurz meine Erfahrungen schildern, da für mich Sexualität auch immer ein wichtiges Thema war und ist. Ich habe eigentlich nur Positives zu berichten und hoffe, dass das in Ordnung ist.

Ich habe eine lange Vorgeschichte mit 3 Konisationen, jahrelangen dreimonatigen Abstrichen, Bangen und Hoffen auf ein jeweils gutes Ergebnis, zweimaligem Befund "Carzinoma in Situ" nicht im Gesunden entfernt, eine Muttermundstenose aufgrund der Konis, die operativ beseitigt werden musste und weitere Eingriffe / Untersuchungen hinter mir. All dies hat mich auch sehr belastet. Trotzdem habe ich versucht, im Kopf soweit frei zu bleiben, dass Sexualität weiterhin einen relativ normalen Platz in meinem Leben hatte.

Letztendlich fand die Histologie nach meiner Gebärmutterentfernung ein Adeno-Zervix-Karzinom in einem frühen Stadium pT1a1, G1. Meine Gebärmutter wurde vaginal entfernt (einfache vaginale Hysterektomie), das ist jetzt über vier Jahre her, mir geht es gut :)

Meine Eierstöcke konnten zum Glück gemäß den Leitlinien belassen werden, so dass sich für mich körperlich, hormonell und zyklisch kaum bzw. keine Veränderungen ergeben haben. Darüber bin ich auch sehr froh und dankbar. Ich bin jetzt auch seit längerer Zeit glücklich in einer neuen Partnerschaft und froh, dass auch sexuell alles weiterhin gut klappt ;)

Mir tut es leid zu lesen, wie es manchen gerade jungen Frauen (in meinem Alter) nach einer Wertheim-OP mit Eierstockentnahme geht. Und ich kann kaum nachvollziehen, dass Ärzte auf dieses so wichtige Thema nicht eingehen, gerade bei diesen schweren körperlichen und psychischen Belastungen, die damit einher gehen können. Das hätte ich nicht gedacht, da ich glücklicherweise andere Erfahrungen gemacht habe..meine Frauenärztin hat immer all meine Fragen beantwortet, und auch in meiner Psychotherapie konnte ich darüber offen reden.

Ich finde es jedenfalls toll, Natalie, dass du diesen Weg mit der Scheidenrekonstruktion gegangen bist. Ich würde mich auch freuen, weiterhin von dir zu lesen. Toi toi toi für deinen Abstrich, ich drück die Daumen für ein gutes Ergebnis :)

Liebe Grüße, Jessa

Paula13
04.03.2015, 16:20
Hallo Ihr Lieben,
ich hatte auchnbeimweitem keine so große OP, es wurde "nur" die GM entfernt.
Aber die Auswirkungen sind trotzdem groß.
Auf meine frage vor der OP, wie es denn dann um die sexualität bestellt wäre, erhielt ich nur die Antwort "das kann man wieder üben". Da ich in meiner Krebs-Schockstarre ganz andere Sorgen hatte, habe ich das nicht weiter verfolgen können.
Leider ist das mit dem üben nicht so einfach, weil mein Partner nicht mit-üben möchte, nachdem Sie ersten Versuche nicht sooo erfolgreich waren. Es tat halt weh (da er sich leider nicht so vorsichtig war), und das hat ihn jetzt nachhaltig verschreckt.
So, und jetzt?
Ich bin eigentlich der Überzeugung, das das Wehtun sich erledigt hat, fände es aber auch nicht schlimm, wenn die erste "Übungsphase" leichte Schmerzen verursacht..die geben sich dann sicher.
ABER ich kann ihn ja nicht zwingen.
Und so beschränken wir uns auf die viel gepriesenen "anderen Formen der sexualität" und sind beide unglücklich und frustriert.
Meinem Selbstbewusstsein tut das nicht gut, das brauche ich wohl nicht sagen. Und dann frage ich ich natürlich, wann er sich wohl eine andere sucht. Denn wir hatten vorher ein sehr schönes und erfülltes sexualleben. Ich vermisse es, und er auch. Aber im Gegensatz zu mir, kann er ja etwas ändern.

Und von wegen Kinderwunsch...der war schon vorher unerfüllt und ist es jetzt endgültig. Und das interessiert KEINEN. Das ist genauso ein tabu wie der Unterleibskrebs.
Damit habe ich zwei bescheuerte Baustellen, über die ich mit niemandem reden kann. Ich erinnere mich da nur an den Arzt, der ganz lakonisch sagte "na, mit dem Tumor wären sie ja eh nicht schwanger geworden". Und damit war das Thema für ihn erledigt.

Liebe Grüße
Paula

natalie75
04.03.2015, 16:23
Hallo Jessa..hallo ihr Lieben

Naja...es ist ja nicht so daß meine Ärzte bis jetzt nicht wirklich klärende Auskünfte in Sachen Therapie- oder was halt hormonell sein könnte - gegeben haben....viele Fachbegriffe was es für ein Krebs war, wie die Forschungen heute so stehen...eventuelle Alternativtherapien...usw..usw....aber ich hatte eben immer dieses Gefühl wenn ich sie auf das Thema Sexualität drauf angesprochen habe ...daß dann dieser Blick wieder da war - ich solle doch glücklich sein daß mir geholfen wurde ....und wie ich denn da nur an meinen Spaß denken könne-....sie haben vielleicht nicht wirklich verstanden , was das für eine bis dahin heile Beziehung für Auswirkungen haben kann......wenn man immer wieder versucht mit sämtlichen Hilfsmittelchen Sex zu haben....immer wieder auch über sich selbst so enttäuscht zu sein , weil das immer so geplant und vorbereitet ablaufen musste.....an Spontanität absolut nicht zu denken....allleine daß nimmt einem nach Jahren schon die Freude daran....

Klar denke ich daß diese Sorgen ja psychisch verankert sind....aber mir sagen zu lassen ich solle zu einem Psychotherapeuten gehen umzu lernen mit dieser Situation klar zu kommen ...finde ich eben so total unindividuell...da wird einem ein pauschaler Rat gegeben.....aber ich wollte das Thema eben von der ürsprünglichen Seite aus angehen....ich wollte meine körperliche "Behinderung" "beseitigen " lassen ....damit sich vielleicht meine Psyche erholt.....mein Partner meint sogar...daß ich in den letzten Wochen für ihn irgendwie lebenslustiger rüberkomme......aber ich habe immer noch Bedenken vorm ersten Mal......
Ich möchte mir garnicht erhoffen , daß es absolut reibungslos funktionieren könnte....um nicht wieder so absolut enttäuscht zu sein....deswegenn möchte ich mir noch ein wenig Zeit lassen damit...
Ich merke zwar daß die Begierde nach dem Partner und eben dieser schönsten Nebensache der Welt sich langsam- ganz langsam - zurückmeldet.....aber wir wollen es langsam und sehr vorsichtig angehen...;)

Ich muß auch sagen daß es mir sehr gut tut hier darüber so offen schreiben zu können ...eben weil es hier die meißten nachvollziehen könen...
Und ich wünsche mir echt für euch alle daß ihr - falls ihr auch solche Sorgen damit habt- auch irgendwann eine gute Lösung dafür findet oder euch eben von verständnissvollen Ärzten ein helfender Weg aufgezeigt werden kann...

Ach übrigens : mein Abstrich hat ergeben , daß es zwar eine leichte Zellveränderung gezeigt hat, aber diese erst eine Nachkontrolle in 6 Monaten bedürfe.....nun weiß ich zwar den Wert nicht genau...aber dann kann es ja denke ich nicht PAP3d sein...hmm...ich glaube ich werde mal danach fragen :)

ganz liebe Grüße Natalie

p.s. :
Ohje Paula....man merkt wirklich deine Frustration darüber ...das tut mir so leid....und ich hatte ja auch zeitweise Bedenken , daß sich mein Partner mal nach einer Anderen umscheuen könnte, die Ihm "DAS" eben selbstverständlicher geben kann....es ist denke ich für beide Partner nach so einer Sache nicht wirklich einfach.....vielleicht ist es bei mir etwas "harmloser" da mich mein Partner so kennengelernt hat wie es eben jetzt ist....und anfangs ging es auch etwas besser......
Meinen damaligen Partner (zur Zeit der Erkrankung) habe ich einfach aus dem Grunde verloren...da er nicht damit umgehen konnte kinderlos zu bleiben....ich hatte ja bereits einen Sohn aus andere Beziehung.....
Naja...ich wünsche auch dir sehr daß du mal an einen verständnisvolleren Arzt gerätst...denn die gibt es ja doch....zwar etwas rarer ...aber sie gibt es...und vielleicht ergibt sich auch für dich eine gute Lösung.
ach und "reden" kannst du aber ja mit uns.....wer anderes als wir könnten dich da besser verstehen...fühl dich gedrückt

Paula13
06.03.2015, 12:07
Danke für Deine lieben Worte, Natalie. Die haben mir echt gut getan. Und ich bin auch sehr froh, hier die Möglickeit des Austauches zu haben. Das Verständnis der gesunden ist ja eher gering, was ich auch verstehe. Das kann man sich nicht vorstellen.
Mein Freund hat schon eine Tochter aus früherer beziehung. Er ist allerdings sehr früh und unter nicht so glücklichen Umständen Vater geworden und hätte galt gern noch ein Wunschkind. Absolut nachvollziehbar.
Das wiederum macht mir einschleichen gewissen, weil ich ihm bei der Erfüllung seiner wünsche im Weg stehe. Ich muss mit er lage klar kommen, aber er ja nicht.
Echt blöd, was da an so einem Krebs noch dran hängt. Als ob der nicht schon allein schlimm genug wäre....

natalie75
07.03.2015, 15:16
Hallo Ihr

Oh ja .....die ganzen Sorgen kennen bestimmt die meißten hier..:(

Das Ding ist ja ....man wird komplett und völlig unerwartet aus dem "ganz normalen Leben" rausgerissen wenn man die Diagnose bekommt....ich war eben auch gerade in Kinder-Planung.

Bei mir wars so daß ich ich damals spät abends noch einen Anruf von meiner FÄ bekam.....sie sagte ich möchte doch bitte den kommenden Tag mal bei Ihr vorbeischauen....ich war schon froh daß sie es mir nicht am Telefon sagte.....
sie meinte auch schon den Abend ich solle am besten auf der Arbeit schon Bescheid geben , daß ich die Tage darauf einen kurzen KH-Aufenthalt hätte....

Als ich dann bei Ihr auf der Pritsche saß , setzte sie sich neben mir auf die Pritsche.....sie nahm meine Hand und eröffnete mir daß beim Abstrich Krebszellen gefunden wurden....und daß es aber wahrscheinlich mit einer Konisation behoben würde.....

Ich hörte ur das Wort Krebs :eek:....alles andere was sie mir sagte und erklärte ging komplett an mir vorbei...ich hatte das Gefühl als wenn ich neben mir stehe und die Ärztin dabei beobachtete wie sie einer Frau erkläre sie habe Krebs......

Ich bin benommen nachhause....aber eigentlich sehr ruhig geblieben.....erst mal.....ich packte die große Tasche ....für ein paar Tage und den Tag drauf war ich bereits im KH.....den nächsten Tag bei der Konisation zerfiel aber mein Gebährmutterhals....und beim Aufwachen aus der Narkose saß die FÄ schon an meinem Bett.......sie wollte gerne mit mir und meinem Freund reden.....ich ahnte nichts gutes....
Sie eröffnete uns daß wir 2 Möglichkeiten hätten.....
Nur die Cervix entfernen und ein "Röhrchen" legen...wenn wir noch einen Kinderwunsch hätten....oder aber auf Nummer sicher gehen und eine Wertheim-Meiks OP....aber sie sagte uns auch direkt , daß die Hormone während einer Schwangerschaft einen Tumorwuchs begünstigen könnte....

So......nun saßen wir da......mein damaliger Freund....ohne eigenen Nachwuchs und mit dem riesen Wunsch eines zu haben......und Ich mit 6jährigem Sohn....und unglaublicher Angst im nicht erhalten zu bleiben.....nun könnt Ihr euch ja denken wie es mich zerissen hat.....ich hatte ganze 3 Tage Bedenkzeit......
Es war grausam......ich -gerade mal 26- wollte für meinen Sohn noch lange Zeit da sein....und er -damals 31- wünschte sich nichts mehr als ein eigenes Kind.......meine Entscheidung war klar....und ich setzte mich durch...ganz klar...

Die 4 Jahre darauf bekam ich immer und immer wieder einen verbalen Seitenhieb......wobei mich die meißten in meinem Umfeld absolut verstanden, bekam ich von Ihm und seiner Familie plötzlich zu spüren , daß ich nur noch ein lästiges Anhängsel bin.....selbst meinen Sohn den sie damals vergötterten wurde plötzlich nicht mehr wirklich als "Sohn" bzw "Enkel" gesehen......es war fürchterlich......so trennte ich mich dann....

Meinen Jetzigen lernte ich kennen und erzählte ihm sofort von meiner Einschränkung......wir kamen die ersten 2-3 Jahre relativ gut damit klar.....da nahm ich auch noch die Novofem Hormontabletten und meine Restscheide war relativ feucht und auch bestimmt noch um 2 cm länger als letztes Jahr....also ca 6cm.....es tat auch ehrlich anfangs nicht ganz so arg weh...es war eher ein unangenehmes "drücken" am Scheidenende....
dann setzte ich aber die Hormontabletten ab und fühlte mich körperlich sogar ein wenig besser als zuvor.....allerdings bekam damals mein Freund ein künstliches Kniegelenk....und seit der OP bekam er noch viele Wochen einige Medizin die - wie er sagte - seine Lust total herunterfuhr......wir hatten da länger als 5 Monate keinen einzigen Verkehr gehabt.....
Damit fing das ganze Übel an.......ich machte mir Gedanken.....nahm bestimmt 10 kg zu fand mich völlig unattraktiv.....schottete mich immer mehr ihm gegenüber ab.....machte mir Sorgen , daß er vielleicht eine Andere hätte....und wurde immer depressiver...
als wir dann nochmal einige Versuche wagten merkte ich deutliche Unterschiede zu vorher......es war deutlich trockener....enger und auch kürzer dort unten.....es blutete immer öfter...zwar nicht richtig dolle...mehr so Wundwasser ähnlich....also hellrot...aber es machte einfach keine Freude mehr und man befürchtete jedes weitere mal daß es alles noch schlimmer würde....immer wieder diese Ängste....natürlich auch bei ihm....er wollte mir einfach nicht weh tun.....

....so wurde es immer weniger ....und ich machte mir immer noch mehr Sorgen um unsere Beziehung....ich suchte schon quasi nach Beweisen , daß er mir fremdgehen würde....weil ich einfach nicht verstand wie er mitunter schonmal monatelang keinen Sex mit mir haben wollte....
Ich fing an die Ratschläge meiner FÄ umzusetzen....ich wendete diese Ovestinsalbe an um die Scheide wieder etwas feuchter und geschmeidiger zu bekommen....ich bestellte mir in solchen Erotikshops die kleinsten Dildos die ich fand....um alles wieder ein wenig zu dehnen.......doch nach über einem Jahr und regelmäsiger Anwendung empfand ich quasi null Veränderung.....

Dann suchte ich nach anderen Möglichlkeiten....
.....mir wurde plötzlich bewußt was die heutige Medizin alles zu machen vermag.....sie operieren Transsexuelle in ihren richtigen Körper hinein....aus Frauen werden Männer....aus Männer Frauen.......
Mensch...dachte ich da....da muß es doch auch eine Lösung für mich geben ...

Wie schon erwähnt.......ich denke wenn ich nicht noch so jung (wie ich mich eben fühle) wäre ....dann wäre es mir vielleicht vom Kopf her viel leichter gefallen mich mit der Situation langsam abzufinden.....aber......
....mal ehrlich.....wie schön ist diese eine Sache.....wie "nahe" kommt man dabei seinem Partner....(auch seelisch gesehen) ....
...klar....sicherlich war es auch mal ganz interressant mal andere Varianten "durchzuprobieren".......aber für den Rest meines Lebens......NEIN.....
Ich wollte wieder diese Nähe....ganz eng am Partner....alles spüren eben ....

Nun habe ich es getan.....und ich war mir sehr bewusst darüber daß die Phase der Gewöhnung...und auch der stetigen Pflege des operierten Bereichs sein muß...und auch eine ganze Weile anhalten mag....daß es auch trotzdem nicht genau wie vor dem Krebs sein wird.....aber allemal besser......und wie ich schon vermutete war es für MICH bis jetzt vom Kopf her eine kluge Entscheidung das Übel an der Wurzel zu packen...anstatt das Problem von der anderen Seite bearbeiten zu wollen...-sprich Psychotherapie.....

Klar mögen es viele auch genau andersherum sehen....und auch in einer Psychotherapie die echte "Erlösung" finden.....aber ich wollte nicht monate- vielleicht jahrelang ein Thema zerreden , mich immer wieder bei einer eigentlich fremden Person darüber ausheulen in was ich doch für einer belastenden Situation bin....versuchen wollen mich umzupolen lassen daß es noch schönere und wertvollere Dinge auf Erden gibt als "DAS".....

Klar......das Leben ist ganz ohne Zweifel auch ohne "DAS" sehr wertvoll.....aber ich empfinde "DAS" eben als das i-Tüpfelchen einer glücklichen Beziehung.....

Ich wolte nun die Psychotherapie nicht schlecht reden....ganz und gar nicht.....aber es ist mein persönliches Empfinden....und ich wollte eben ich selbst bleiben ....:rotier:

....wüsste gerade echt gerne wär es vielleicht ähnlich wie ich angegangen wäre....:confused:;)

ganz ganz liebe Grüße an Euch alle

Natalie

talida
15.06.2015, 21:57
Liebe Natalie - du bist klasse!!
Bei mir ist 5 Jahren nach Wertheim nun die Scheide dran. Ich musste das erst mal kapieren. Gesunde können nicht verstehen, dass Überleben das eine ist, Lebensqualität aber das andere. Ich erlebe auf Sexualität angesprochen die selben Reaktionen wie du. Von wegen sei froh zu leben, wie größenwahnsinnig ist da die Forderung nach erfüllter Sexualität. Dabei wusste es schon Freund, dass Sexualität Quelle der Lebensenergie ist. Keine Sexualität heißt verdammt allein zu leben. Ich habe mich zwar immer wieder verliebt, aber letztendlich war es die fehlende empfundene und möglich praktikable Sexualität warum mir seit meiner Erkrankung noch jeder Mann weggelaufen ist.
Klasse deine Offenheit!
LG

natalie75
09.03.2016, 01:27
Hallo Ihr Lieben

Ich möchte nochmal berichten ;)

Es ist jetzt fast anderthalb Jahre her daß ich diesen Schritt gegangen bin.
Und ich habe mir den Moment des 2. Ersten Mal herbeigesehnt....aber eben möglichst spontan......so wie es früher einmal war.

Es fällt mir immer noch schwer komplett abzuschalten.....aber ich merke deutlich ...daß die Ängste wegen eventuellen "Hindernissen" nachlassen.....also während dessen.

Es ist irgendwann passiert......und ja...es ist noch DER Partner......der , der mich so kennengelernt hat.....
Wir lagen irgendwann zusammen....und wir haben uns beide nicht die allergrößten Hoffnungen gemacht...was ich im <Nachhinein mitbekommen habe......aber HEY.....es war schön.....
Wir haben es geschehen lassen....

Gut....ich mußte mal kurzeitig ins Bad vorher.....weil ich etwas Gleitgel suchte....nunja....ich wollte es.

Ich kann nur sagen.....ich bin immer noch sehr glücklich es getan zu haben...

Das einzigste was uns jetzt noch "im Weg steht" ist vielmehr SEINE Psyche...

Hmm......wie soll ich sagen...er hatte sich im Laufe der letzten Jahre vor meiner Rekonstruktions-OP bei den Versuchen recht unwohl gefühlt....und immer wieder bemerkt wie weh es mir tut.....und auch immer regelrecht darauf gewartet daß etwas zu bluten beginnt.....
Das hat sich in seinen Kopf "gebrannt"....und das lässt ihn jetzt immer noch nicht los.......

Aber es funktionierte....eigentlich besser wie ich es erwartet hatte....
Das gefühl ihn wieder eng an mir zu spüren ....also sein Becken an meinem (weil alles rein passt) es war so wundervoll....mir kamen die Tränen....und er meinte sofort....mir hätte es weh getan....aber er merkte auch schnell daß es meine Freude war.....es war halt nicht sehr lange......aber darauf kann man aufbauen...und es wird immer besser.
Ich habe zwar gespürt, daß die Stelle an der meine neue Scheide anfängt etwas enger ist...durch das Narbengewebe....aber ich habe es keinesfalls als unangenehm empfunden...
Er meinte sogar daß es sich sehr gut anfühle....
Hihi....andere brauchen Stimmulations-"Ringe" für sowas ...und ich hab ihn direkt mit "eigebaut" :D

Wie soll man auch zu etwas normalem finden wenn man es jahrelang einschrenken mußte.....es hängt nun im Kopf fest...
Aber ich habe die Hoffnung daß es sich irgendwann löst.

Nun Ihr Lieben .....ich wünsche mir von Herzen , daß auch ihr euren Weg findet....

UND....bleibt dran....sucht nach EUREM Weg!...gebt nicht kleinbei!!

ganz liebe Grüße Natalie

natalie75
29.09.2016, 18:42
Hallo Ihr Lieben :)

Ich bin es nochmal .

Ich habe gerade mein Abstrichergebnis bekommen :D

PAP 1 !!!!!

Ist das zu glauben???

Meine Frauenärztin musste letzte Woche bei der Untersuchung wieder mal mit dem Kopf schütteln.....ungläubiges Staunen....

Sie sagte : " Es ist nicht zu glauben....aber es sieht dort unten so gut aus wie sie es bei mir noch nie gesehen hat.....so gut verheilt.

Ich hatte heute richtig mächtiges Gribbeln im Bauch nach dem Ergebnis.
Beide - die Ärztin und die Sprechstundenhilfe starrten mit aufgerissenen Augen auf den PC , von dem sie es ablasen...

Oh ich bin so happy.
Meine FÄ meinte , sie sei davon überzeugt daß meine Rekonstruktions-OP einen großen Anteil auf die Verbesserung der Zellen dort habe......alleine auch durch meine nun größtenteils verheilte Psyche.

Und zum Thema Sex:

Es wird immer schöner....
Ich bin so happy das ich den FÜR MICH passenden Weg gefunden habe.

Ich wünsche allen hier mächtig viel Glück , daß auch Ihr in vielen Jahren vielleicht mit Siegesgedanken auf Eure doch sehr sorgenreiche Vergangenheit blicken könnt.

ganz ganz liebe Grüße und Drückerle

Eure Natalie

Sabsira
01.10.2016, 10:53
Hallo Nathalie,

ein super positives Happy End.Du hast deinen Weg gesucht und gefunden.

Lg

Kerstin 60
17.02.2017, 13:18
Hallo Natalie,

ich habe deinen Leidensweg hier im Forum verfolgt.
Jetzt stehe ich vor der Entscheidung, die du längst hinter dir hast.Bei mir ist der Leidensweg etwas anders, ich bekam im September 2015 die Diagnose Blasenkrebs, am 4. Dezember wurde ich dann operiert,ich bekam einen Pouch ( eine künstliche Blase) und Gebärmutter, Eierstöcke sowie Lymphknoten wurden mit entfernt.Zwei Monate später wuchsen zwei neue Tumore in meinem kleinen Becken rasant heran,sodass die Ärzte am 4. April erneut operieren mussten und die komplette Scheidendecke mit entfernten. Inzwischen habe ich mich ganz gut von diesen Operationen erholt und komme mit meinem Pouch auch gut zurecht. Ich muss alle 3 Monate zum CT und bisher ist alles in Ordnung .Mein Frauenarzt sagte mir , dass man die Vagina wieder herstellen kann und hat mich zu einem Professor nach Bremen überwiesen. Es gibt ja nicht so viel Ärzte, die solch eine OP machen können.Inzwischen war ich in Bremen, der Professor hat mich untersucht und auch genau erklärt wie alles gemacht wird, wenn ich mich für die OP entscheiden sollte. Ich bin fast 57 , also nicht so jung wie du, aber mein Sexleben war vor der Diagnose Krebs total gut, nun geht gar nichts mehr. Ich bin glücklich verheiratet und möchte dass es so bleibt. Mein Mann würde es toll finden,wenn ich die OP mache, aber es wäre auch in Ordnung wenn ich mich dagegen entscheiden würde. Im Grunde will ich die OP schon, aber je näher der Termin rückt, um so größer ist die Angst. Ich habe großen Respekt, wie du deinen Weg gegangen bist . Vielleicht kannst du nochmal schreiben wie es dir heute geht. Ich hoffe dass mich der Mut nicht verlässt.

Liebe Grüße
Kerstin

natalie75
04.12.2019, 00:08
Hallo ihr Lieben.
Ich war lange nicht mehr hier :o
Das Jahr 2017 war sehr unglücklich für mich.
Mein damaliger Freund hat mich nach 12 Jahren gegen eine neue eingetauscht.
Es folgte im Frühjahr 2018 ein heftiger Nervenzusammenbruch.
Bis März diesen Jahres war ich im psychischen Tief.
Dann lernte ich den liebsten und verständnisvollsten Mann kennen der jeh meinen Weg gekreuzt hat.
Ich habe ihm sofort von meiner operierten Scheide erzählt....und der erste Sex war so unglaublich liebevoll... er war so vorsichtig wie sich jedes junge Mädel es beim “ersten mal“ wünschen würde.
Und es war so wunderschön...ich habe mich tatsächlich zum ersten mal wieder gefühlt wie vor der ganzen Erkrankung.

Ich kann nur nochmal sagen....ich bin überglücklich, daß ich diesen Weg gegangen bin.
Und ich habe mir fest vorgenommen daß ich diesen Arzt mit meinem Freund nochmal besuchen werde um ihm nochmal von ganzem Herzen zu danken.

@Kerstin.:
Ich hoffe du konntest dich auch dafür entscheiden und hast nicht im letzten Moment kalte Füße bekommen.
Würde mich freuen nochmal von dir zu lesen...und,was aus deinem Vorhaben geworden ist.

Ich drücke allen die Daumen daß ihr immer die für euch richtige Entscheidung trefft und euren Weg geht.
Ich drücke mal alle ganz lieb und lasse mal jede Menge liebe Grüße da.

Eure Natalie