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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Chemo Nebenwirkungen unter Docetaxel


sanne2
24.03.2015, 11:01
Hallo an alle, die diese Chemo selber nehmen mussten.

Wie habt ihr sie vertragen?
Meinem Mann geht es seit Tagen schlecht nach dieser Chemo.
Um nicht zu sagen, seit nun 5 Tagen. Am Donnerstag hat er sie erhalten.

Er ist extrem Antriebslos, was ihn selber verzweifeln lässt, da er nichts mit sich anfangen kann.
Er ist so geschwächt, das ihm das Gehen Schmerzen bereitet.
Ihm tut alles weh.
Er liegt nur herum, weil er einfach nicht anders kann.
Seit Tagen kann er nichts essen und eine latente Übelkeit besteht immer noch.

Der Onkologe gestern meinte dazu, das sind eben die Nebenwirkungen und das nächste Mal würde er ihm zusätzlich oral Cortison dazu verschreiben.

Zudem hat mein Mann einen Infekt mit leichtem Fieber und wird seit gestern mit einem Antibiotikum behandelt.
Das muss doch langsam mal wirken.
Ins Krankenhaus geht mein Mann nicht, das sagte er bereits sehr deutlich.

Hatte noch jemand diese Probleme?
Wie seid ihr damit umgegangen?
Kann man die Beschwerden irgendwie lindern und sind die überhaupt normal?

Vielen Dank für eventuelle Antworten.
Ich würde mich sehr darüber freuen.

Liebe Grüße,
Sanne

Elisabethh.1900
24.03.2015, 17:57
Liebe Sanne,
es gab im BK-Thread einmal einen Austausch zum Docetaxel, damals frug eine Userin, ob sie während der Chemo mit dem Medikament arbeiten gehen kann. Ich habe einmal den Link herausgesucht, bitte schaue einmal hier:http://www.krebskompass.de/showthread.php?t=59442&page=2

Bei der Übelkeit kommen sicherlich mehrere Nebenwirkungen zusammen,einige Antibiotika verursachen auch Übelkeit, hinzu kommen der Infekt und die Chemo.
Es wäre sicherlich besser, wenn er bereit ist, ins Krankenhaus zu gehen, da hat man andere Therapiemöglichkeiten, kann z.B. das Antibiotikum als Infusion geben.

Er ist so geschwächt, das ihm das Gehen Schmerzen bereitet.
Ihm tut alles weh
Bekommt dein Mann zur Zeit Schmerzmittel, bitte fragt den Onkologen, ob er die Dosis anpassen kann, man kann kurzfristig etwas zusätzlich geben.

Liebe Grüße an dich und deinen Mann,
Elisabethh.

gilda2007
24.03.2015, 20:46
Übelkeit ist eigentlich eher selten bei Docetaxel. 5 Tage antriebslos nach Chemo ist nun nicht ungewöhnlich und man sollte diesen Zustand am besten akzeptieren. Meist läuft Doce mit Cortison, was das die ersten 3 Tage erst mal abfedert, dafür fällt man dann in ein mehrtägiges Loch. In welchem Rhythmus bekommt Dein Mann die Chemo, 1- oder 3-wöchig?

Gegen die Schmerzen hilft am besten Bewegung auch, wenn man keine Lust darauf hat. Jeden Tag mindestens einmal um den Block laufen, schleichen geht auch ;)

Und imme wieder stecken, dehnen, die Zehen und Füße drehen etc. All das hilft gegen die Glieder- und Knochenschmerzen. Ich radelte immer langsam durch die Gegend. Dazwischen konnte ich das Fahrrad immer rollen lassen oder mein Mann, der mitkam, zog mich etwas. Bei einem Infekt würde ich das lassen, aber der geht hoffentlich schnell vorbei.

sanne2
25.03.2015, 21:18
Hallo Elisabethh und Gilda,
vielen lieben Dank für eure Antworten.

Elisabethh, mein Mann hat kein Schmerzmittel erhalten, allerdings haben wir inzwischen einiges an Schmerzmitteln "angehortet", aber richtig erscheint es mir so, wie es läuft auch nicht.
Aber er spricht ja auch von alleine nicht alles an.
Die Übelkeit hatte er noch vor der Antibiotikaeinnahme.
Den Thread werde ich mir noch durchlesen.
Nochmals danke!!!

Gilda, mein Mann hatte bereits einen Tag nach der Chemo Übelkeit und erbrechen und das heftig.
Dagegen hat er das "popelige" MCP erhalten, was natürlich wenig geholfen hat.
Als ich ihm dann Zofran besorgt hatte, verschrieb man es ihm auch, allerdings nicht als Schmelztablette.

Das du in diesem Zustand noch Fahrrad fahren konntest, bewundere ich.
Das habe ich meinem Mann erst mal erzaehlt.
Also das wäre in seinem Zustand wirklich nicht möglich gewesen.

Seit gestern Nachmittag geht es ihm wieder gut.
Ich muss gestehen, das ich ihm eigenmächtig Kortison gegeben habe, denn er selber hat unglaublich unter diesem Zustand gelitten.
Der Onkologe fand das heute in Ordnung.
Seine Leukos sind nun wieder im Keller und er muss sich spritzen, aber das kennt er ja nun schon.
Das alles muss er nun noch 4 mal durchstehen, dann erfahren wir ein Ergebnis.

Ich wünsche allen noch einen schönen Restabend.

Liebe Grüße,
Sanne

Sandro86
27.04.2015, 22:56
Hallo Sanne,
wie geht es deinen Mann zur Zeit?
Meine Mum bekommt auch seit einen Monat diese Chemo (3-wöchiger Zyklus + Vargartef (täglich in Tablettenform))

Bei der ersten Infusion, ging es ihr zunächst super. Das lag wohl an dem Cortison. Am zweiten Tag nach der Infusion muss sie das Cortison wieder absetzen und genau ab diesem Zeitpunkt fingen die Nebenwirkung an.
-Extreme Müdigkeit
-Knochenschmerzen
-Antriebslos
-Kraftlos
-evtl ein wenig Depressiv
Wegen den Leukos musste sie sich auch zweimal spritzen.

Nach ca. einer Woche ging es ihr wieder besser und ihr Allgemeinzustand verbesserte sich kontinuierlich.

Letzten Donnerstag bekam sie die zweite Infusion und alles wiederholt sich.
Heute, vier Tage nach der 2. Infusion ging es ihr auch wieder richtig mies.
Sie sagte, wenn sie z.b in der Dusche steht und mit ihrem Körper irgendwo drankommt, hat sie heftige schmerzen. Auch wenn sie auf der Toilette sitzt, brennen ihre Beine wie Feuer.
Sie denkt jetzt bei jeder "Kleinigkeit", dass es neue Metastasen hat. Die Angst würde ich ihr gerne nehmen, aber ich kann es nicht :mad:

Wenn keine zusätzlichen Komplikationen auftreten, haben wir im Juni die nächsten Kontrolluntersuchungen.

Darf ich dich fragen, wie alt dein Mann ist und welchen Krebs er genau hat bzw in welchem Stadium er sich befindet?

Ich wünsche dir, deinen Mann und natürlich auch allen anderen hier viel Kraft und Gesundheit.

LG Sandro:winke:

sanne2
03.05.2015, 16:48
Hallo Sandro.
Habe eben erste deine Fragen gelesen, deswegen die späte Antwort.

Im Angehörigenforum habe ich unter "Rundherd" die Nebenwrkungen der Chemo beschrieben.
Wenn du magst, kannst du es auf den letzten 2 oder 3 Seiten nachlesen.

Mein Mann hat ein Weichteilsarkom.

Warum muss deine Mutter das Kortison nach zwei Tagen wieder absetzen?
Mein Mann erhielt keine begrenzte Zeit.
Die letzte Chemo hat er dank Kortison, 4 mg morgens und 4 mg abends, sehr gut überstanden.

Deine Mutter hatte beim duschen Schmerzen, mein Mann beim baden.
Ich denke mal, dass es mit dem warmen Wasser zusammenhängt.

Deiner Mutter und dir wünsche ich alles gute.

Liebe Grüße,

Sanne

Sandro86
15.05.2015, 16:02
Hallo Sanne,
Sorry,dass ich jetzt erst schreibe.

Habe mir die letzten Seiten durchgelesen. Ist ja schon mal schön, dass dein Mann neben der jetzigen Chemo noch eine Alternative hat.

Warum meine Mutter das Kortison absetzen muss, kann ich dir auch nicht sagen. Der Onkologe hat es so verordnet. Sie fängt am Tag vor der Infusion damit an und setzt es am 2. Tag wieder ab. Werde aber beim nächsten Gespräch mal nachhaken.

Heute bekam sie wieder chemo. Da sie von ihren schmerzen in den Beinen erzählt hat, hat der Onkologe mal wieder ein Ct geplant. Hoffentlich kommt da nicht wieder was doofes bei heraus.

Wie geht es deinen Mann zur Zeit? Unternimmt ihr noch viel?
Meine Eltern sind fast nur zu Hause, weil sie Angst hat, dass ihre Kraft plötzlich nachlässt.

Sende euch viele Kraftpakete.
LG Sandro