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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Das Rennen läuft


SmartM
18.04.2015, 13:09
Das Rennen läuft…

Den neuen Thread eröffne ich mal unter diesem Titel, weil es hier um die Bewältigung meines Restlebens geht, das ich unter das Motto gestellt habe: „Das Rennen ist erst vorbei, wenn die dicke Frau gesungen hat“.
Dies soll keine Diskriminierung von Frauen sein sondern ist ein Zitat des Rennfahrers Jochen Maas und hat für mich als Formel 1-Fan eine doppelte Bedeutung.

Nun mal kurz meine Geschichte für den Einstieg (auch nachzulesen unter. http://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=64583 ):
Im Januar 2014 Diagnose „Speiseröhrenkrebs“, Feb. 2014 Bestätigung von Metastasen in der Lunge, Mai bis Juni 2014 Radio-Chemo-Therapie, Oktober 2014 zusätzlich Lebermetastase, Weichteilmetastase Oberarm und zusätzliche Metastasen in Lunge und Lymphknoten. Nov. 2014 bis Februar 2015 Chemotherapie anschließend Reha.

Nach der Verlaufsuntersuchung im Februar - alle Metastasen wurden (bis auf die Lungenmetastase) zurückgedrängt, die Lymphknoten auf normales Maß reduziert - fragte ich meine Onkologin erneut nach Ihrer Prognose, die sie mir bisher immer verweigerte. Ihre Antwort: „Dieses Jahr und mit viel Glück noch das Nächste“ . Eigentlich hätte es für mich keine Überraschung sein sollen, aber so persönlich und deutlich von der Ärztin, der ich mein volles Vertrauen entgegenbringe, hat das dann doch nochmal eine andere Qualität. Lange habe ich gebraucht, mich von diesem Schock zu erholen.

Anschließend ging es dann zur Reha. Leider war ich dort mit meiner Diagnose ziemlich allein. So habe ich mich physisch auf die Fitnessmöglichkeiten und psychisch auf Beratung durch eine Psychotherapeutin gestürzt. Nach anfänglichem Zweifel muss ich rückblickend feststellen, diese Zeit hat mit gut getan. Ich konnte mein Gewicht weiter deutlich steigern, die Fitness stark ausbauen und psychisch kann ich mich auf die Freude des Jetzt und Gleich konzentrieren.
Nach der Reha hatte ich meiner Frau versprochen eine Reise in ihr Heimatland zu machen. Es ist fantastisch, wie schön das Leben sein kann, wenn man mal die Gedanken an diese Krankheit verdrängen kann. Ich / wir habe/n diese Tage sehr genossen und werden Ähnliches uns bald wieder gönnen. So nach dem Motto: 'wir verprassen das Erbe unserer Kinder‘. :-))

Zwischendurch war ich an der Uniklinik in Würzburg, um abzuchecken, ob es mir einen Vorteil bringt, die Lebermetastase per Radiofrequenzablation (RFA) entfernen zu lassen. Dies wurde dort abgelehnt, weil die Chemotherapie über eine lange Zeit ausgesetzt werden muss und so dem Krebs die Möglichkeit, sich ungehindert auszubreiten, gegeben wird. Mir wurde aber auch gesagt, dass noch in diesem Jahr eine Studie mit neuen Medikamenten für genau mein Krankheitsbild beginnen wird. Das wäre doch eine Chance und die Fahrt dorthin war nicht umsonst.

Inzwischen bin ich zwei Kilo von dem Gewicht entfernt, dass ich vor der Erkrankung hatte und meine Fitness hat sich soweit gebessert, dass ich die drei Kilometer (einfache Entfernung) zum Bäcker jeden Morgen mit dem Fahrrad locker schaffe.

Vorgestern hatte ich, nach nun acht Wochen Chemopause, eine erneute CT. Bislang habe ich nur die Kurzeinschätzung des Röntgenarztes. Der sagte, die Lymphknoten seien normal groß, die Metastasen haben sich weder vermehrt noch vergrößert. Das klingt in meinen Ohren gut und ich bin auf den endgültigen Befund und auf die Reaktion und Planung meiner Onkologin Anfang nächster Woche gespannt.

Das Rennen ist noch nicht vorbei…

SmartM
28.04.2015, 19:05
Nun haben wir endlich den endgültigen Befund der letzten CT. Soweit alles wie bekannt, aber es gibt eine neue Metastase in der Lunge.
Meine Onkologin hat diese Befunde in die Uniklinik nach Frankfurt geschickt und möchte die Möglichkeit ausloten, diese und andere Lungenmetas mit einer Laserablation entfernen zu lassen. Nach ihrer Ansicht hat das Aussicht auf Erfolg, da die Lymphknoten in einem „normalen“ Zustand sind. Sie ließ aber auch keinen Zweifel daran, dass wir um eine weitere systemische Therapie nicht umhin kommen (heißt im Klartext: weiterhing palliativ statt kurativ). Aber es wäre wieder Zeit gewonnen!

Nun heißt es wieder Warten. Da in diesem Fall die Initiative und Kontaktaufnahme mit der Klinik in F von meiner Ärztin ausgeht, habe ich auch etwas mehr Hoffnung, es könnte klappen. Hoffentlich wird’s nicht wieder eine Enttäuschung…

Wir waren für einige Tage in Koblenz (Rhein, Mosel und Lahn) und konnten das schöne Frühlingswetter richtig genießen.

Das Rennen geht weiter und hoffentlich gibt es noch viele „Boxenstopps“ wie der letzte in Koblenz.

freundchen70
30.04.2015, 19:08
Hallo Smart, hast du auch schon einmal überlegt dir eine zweitmeinung in Heidelberg einzuholen?

Wünsche dir alles gute

SmartM
30.04.2015, 19:58
Ja, danke für den Tipp. Ich war mittlerweile 3x dort und sie konnten mir und meiner Ärztin immer weiter helfen. Meine Onkologin ist echt super und immer flexibel genug, um veränderte Situationen mit neuen Ideen und Strategien anzugehen.
Daher auch jetzt die Anfrage im Frankfurter Uniklinikum.

Bin gespannt, was oder ob es etwas Neues gibt.

Danke für die guten Wünsche, kann man immer gebrauchen.

Gruß aus Hessen
SmartM

Hopeful2015
02.05.2015, 08:18
Lieber Walter,

ich wünsche Dir von Herzen weiterhin alles Gute. Pflege Deine Stärken und behalte stets Deinen Lebenswillen.
Deine Beiträge geben mir einen kleinen Einblick in die Gefühlswelt eines Krebspatienten.
Mein Mann scheint nach Außen sehr stark, er klagt auch nie. Nur, ist er immer ehrlich zu mir ?! Ich weiss, er will mich nicht zusätzlich belasten oder mir Angst machen. Ich bin mir nur nicht sicher, ob das gut ist für mich.... für uns...

Liebe Grüße,
Tina

SmartM
03.05.2015, 11:49
Hallo Tina,

danke für deine lieben Worte.

Ich bin mir ziemlich sicher, dein Mann erzählt nicht alles, was er fühlt und denkt. Es ist - glaube ich wenigstens - so eine Art "Selbstschutz". Wir wissen ja, wie sehr unsere Frauen mitleiden. Dieses Mitleiden unserer Liebsten belastet uns sehr (und zusätzlich). Deswegen wird versucht, es auf dem geringsten Level zu halten.

Das funktioniert mal besser und mal schlechter.

Ob das gut ist für EUCH, müsst ihr in Gesprächen herausfinden.
Ich habe eine gute Psychotherapeuthin, der ich meine größten Lasten "aufbürde" und somit meine Frau, und damit auch mich, ein wenig entlasten kann.

Deinem Mann würde ich auf jeden Fall eine Zweitmeinung empfehlen, z.B. am NCT in Heidelberg. ... schon damit man nicht irgendwann das Gefühl bekommt, nicht alles gegen diese verfl.......te Krankheit getan zu haben.

Wünsche euch alles Gute dieser Welt.

Liebe Grüße
Walter

Hopeful2015
03.05.2015, 21:28
Hallo Walter,

ja es ist für beide nicht leicht. Diese Krankheit läßt einen keine Minute los und das, obwohl wir noch relativ normal leben. Er war bisher nur einmal für zwei Tage im Krankenhaus. Bis auf seine Arzttermine ist er Zuhause und macht auf " Hausmann" ich gehe Nachts arbeiten. Ich fühle mich schon nicht so gut dabei, da er viel allein ist, auf Grund meiner Arbeitszeit. Leider kann ich ihn auch nicht zu seinen Behandlungen begleiten. Er sagt immer, es sei ok und er kommt zurecht. Ich finde es allerdings belastend ihn mit allem allein lassen zu müssen......
Mit Heidelberg hatte ich vor vielen Wochen schon mal angeregt, ich werde nochmal mit ihm reden.

SmartM
11.05.2015, 03:19
Am Freitag war es dann nach zwei Wochen Warten, Hoffen und Bangen soweit. Die Uniklinik Frankfurt kontaktierte mich telefonisch. Der Arzt am anderen Ende der Telefonleitung entschuldigte sich zunächst, weil er eigentlich zuerst meine Ärztin sprechen wollte, die Telenfonnummern offensichtlich aber falsch zugeordnet habe.
Zu diesem Zeitpunkt war mir dann schon klar, die Antwort würde nicht positiv ausfallen.

Mein Gesprächspartner lobte sich, eine gewissenhafte Auswertung der CT-Bilder durchgeführt zu haben und er habe einige kleine Punkte entdeckt, die auf neue Metastasen schließen lasse. Unter diesen Voraussetzungen sei eine Resektion der vorhandenen Metastase (er sprach nur von einer, wo sind die anderen Bekannten?) onkologisch nicht sinnvoll.
OK, dachte ich bei mir: Alles wie vor drei Wochen nur wieder Zeit verloren.

Mittlerweile macht mir die Psyche wieder zu schaffen: diese neue Metastase in der Lunge ist ja während oder unmittelbar nach der letzten Chemogabe entstanden. Ist sie deshalb schon immun gegen die eingesetzten Zellgifte? Werde ich die Blumen nochmals blühen sehen? Macht eine weitere Therapie unter diesen Vorgaben überhaupt noch Sinn? Werde ich dem Erstickungstod doch nicht entkommen? Kann ich noch einen Rückschlag verkraften oder ist es besser, sich seinem Schicksal zu ergeben?

Am Dienstag habe ich ein Gespräch mit meiner Onkologin und ich bin gespannt, ob ich einige Antworten auf meine Fragen bekommen werde.

Viele Grüße
SmartM

SmartM
13.05.2015, 12:30
Gestern war ich dann bei meiner Onkologin um das weitere Vorgehen zu besprechen.

Zu dem unklaren letzten CT-Befund, bei dem jede Angabe zur Lebermetaste fehlt, gab es trotz Nachfrage Bitte um einen korrigierten Befund durch meine Ärztin, noch nix Neues. Warum? Keine Ahnung. Fürchte das dabei einige Fehler unterlaufen sind...

Nächsten Mittwoch geht es in den nächsten Chemozyklus. Vermutlich zum letzten Mal mit Cisplati/5-FU. Schon für diese Behandlung kann ein Misserfolg nicht ausgeschlossen werden.

Paralell bemühe ich mich um die Teilnahme an einer Studie in Würzburg. Bei meinem Glück hoffe ich schon nicht mehr, im Falle einer Zulassung, zu den 50 Prozent zu gehören, denen das neue Mittel gegeben wird.

Habe in den letzten Tagen viel mit meiner Familie gesprochen - meine Frau schließe ich hierbei absichtlich aus, da sie es nicht verkraften würde - wie ich mir meine letzten Wochen wünsche und über Einzelheiten meiner Beerdigung, die mir wichtig sind, haben wir ebenfalls geredet. Mein "Pflichtenheft" umfaßt nur noch zwei Positionen die ich noch abarbeiten muss. Danach versuche ich das Beste aus den wenigen Monaten (hoffentlich nicht Wochen) zu machen. Nach allem was ich jetzt weiß, ist dies meine letzter Sommer, es sei denn, es gäbe tatsächlich Wunder.

Mir ist im Moment jeglicher Optimismus abhanden gekommen und sehe da auch keinen Ausweg mehr.

Vermutlich geht mein Rennen doch vorzeitig zu Ende.

Trotzdem schöne Grüße
SmartM

Hopeful2015
14.05.2015, 05:09
Lieber Walter,

ich drücke Dir ganz, ganz fest die Daumen, das du an der Studie in Würzburg teilnehmen kannst. Deinem Bericht nach, kannst du gut eine ordentliche Portion Hoffnung und Optimismus gebrauchen. Geb' Dich nicht auf.

Du hast bereits gezeigt, das du sehr stark sein kannst. Ich bewundere Dich dafür :knuddel:


Ich schicke Dir alle meine guten Wünsche !!

Berry2012
16.05.2015, 17:32
Lieber Walter,

das Leben ist nicht fair......:pftroest:

Auch ich drück die Daumen, das es mit Würzburg klappt.

Und die Gespräche mit der Familie - mein verstorbener Mann hat mit mir wenig über seine Erkrankung, seine Probleme gesprochen, ich mußte immer nachbohren.
Er dachte immer, es würde mich zu sehr belasten, das hat mich damals sehr bedrückt, denn das Gegenteil war der Fall. Gerade das hat mich mehr belastet.....

Und nun, da ich selbst ´ne Krebs-OP hinter mir habe, wäre ich sehr froh, es wäre jemand da, mit dem ich darüber reden könnte.

Du weißt - „Das Rennen ist erst vorbei, wenn die dicke Frau gesungen hat“.

Liebe Grüße
Anna

SmartM
17.05.2015, 13:44
Vielen Dank für die große Anteilnahme!

In den letzten Tagen waren meine Kinder mit ihren Familien hier. Ich habe mich wie immer sehr darüber gefreut, vor allem meine Enkelkinder ( 8 und 20 Monate alt) wieder mal abknuddeln zu können.

So aufmunternd ihr Besuch ist, so traurig macht es mich, zu wissen, ihre Entwicklung nicht mehr lange folgen zu können. Was fast noch schlimmer ist das Wissen, sie werden sich an ihren Opa nicht erinnern können.
Dafür will ich aber auch Vorsorge treffen und rechtzeitig, aber so spät wie möglich, ein Fotobuch zusammenstellen. Vielleicht gerade ich so nicht vollends in Vergessenheit.

Nach dem in den letzten drei Wochen die Schmerzen stark zugenommen haben, bin ich froh, ab Mittwoch wieder zur Chemotherapie gehen zu können mit der Hoffnung, sie möge so wirken wie die Letzte.

Meine Frau wird in der zweiten Junihälfte 60 Jahre alt und ich hatte ihr schon vor längerer Zeit versprochen, in dieser Zeit mit unserem Wohnwagen an die Riviera zu fahren. Mit meiner Ärztin habe ich das abgestimmt und sie wird es von Therapieplan her möglich machen. Im Moment fühle ich mich fit genug, die Reise anzugehen und freue mich auf Gelati, Pasta und Mittelmeer.
Hoffentlich kommt hier nicht wieder etwas dazwischen!

Mit der Uni-Klinik in Würzburg habe ich am Freitag telefoniert und meine Kontaktdaten hinterlegt. "In den nächsten Tagen" will mich der zuständige Professor zurückrufen um die Voraussetzungen mit mir zu besprechen. Irgendwie habe ich aufgrund der letzten Erfahrungen nicht all zu viel Hoffnung...

Wünsche mir aber sehr, dass das Rennen dort weiter geht.

Viele herzliche Grüße
SmartM

freundchen70
17.05.2015, 19:31
Hallo Smart,

Ich wünsche dir viel Erfolg am Mittwoch. Besonders viel Wirkung und möglichst keine Nebenwirkungen.

Das Rennen geht weiter. Aufgeben zählt nicht. :boese:

Ich drück dich

SmartM
20.05.2015, 16:18
Montag, am Abend, rief der Professor der Uniklinik Würzburg an, und teilte mir die Bedingungen zur Teilnahme an der Studie mit. Diese würde in vier bis sechs Wochen beginnen. Lt. Prof. dürfte ich zur Zeit nicht in Therapie sein.
Nach nunmehr 14 Wochen ohne Chemo und schon heftigen Symptomschmerzen wollte ich kein Risiko eingehen und habe Dienstag meine Ärztin in Kenntnis gesetzt.
Sie hat sofort versucht, Kontakt mit Würzburg aufzunehmen. Erst heute Morgen konnte sie die von ihr gewünschten Detailinformationen bekommen, weshalb der Anfang meiner Chemo sich auf morgen verschiebt.

Und jetzt kommt das Gute: Da meine neuerliche Chemotherapie eine Fortsetzung der Alten ist, kann ich trotzdem an der Immunstudie teilnehmen. Auch meinte meine Onkologin, sie wäre sich ziemlich sicher, dass die geplante Chemo wieder zuverlässig wirken werde. Das lässt die Psyche wieder aufatmen.

Nun schauen wir mal, wie denn so die Nebenwirkungen ablaufen und ich hoffentlich bald wieder schmerzfrei sein kann.

Dann fahre ich jetzt mal zum Tanken an die Box und hoffe auf einen guten neuen Stint!

Liebe Grüße
SmartM

puppy
20.05.2015, 21:16
Lieber Walter
Das sind doch endlich mal gute Aussichten, du hast es verdient und ich
wünsche Dir alles Gute. .

Liebe Grüße von Conny..

SmartM
26.05.2015, 11:31
Die am Donnerstag verabreichte Chemotherapie hat am Samstag voll mit Nebenwirkungen zugeschlagen. Erst jetzt komme ich so langsam wieder in Schwung.

Freitag Abend ging es schon mit Konzentrationsschwächen los, Samstag kamen leichte Übelkeit, Appetitlosigkeit, Kreislaufprobleme und brennende Schmerzen in der Speiseröhre (Schleimhaut) dazu. Kaum im Stande, 10 Schritte ohne sich hinzusetzen, zu machen, hoffte ich, es ist bald vorüber.

Meine Frau kann das Leiden nicht sehen und hat sich stundenweise Auszeiten bei Ihrer Mutter oder Geschwister genommen, so dass ich die Tage ziemlich alleine mit meinen Problemen war.

Leider habe ich gestern Abend mich darüber laut aufgeregt und es kam zu einem ziemlichen Krach. Die letzte Nacht war dann entsprechend kurz und mit viel Grübeln verbunden.

Mir ist definitiv klar, meine Frau schafft das nervlich nicht, wenn es mir nicht gut geht. Nutzt es dann überhaupt noch, solch belastende - für meine Frau und für mich - Therapien durchzuführen? Wo bleibt die Motivation?

Oder sollte ich alles "abblasen" und es so "ausklingen" lassen?

Ich hoffe, übermorgen bei meiner Therapeutin Antworten zu finden.
Meine letzte Energie will ich nicht mit Streit um irgendwelche Haarspaltereien vergeuden.

Hoffe, bald wieder etwas positiver berichten zu können.

Schöne Grüße
SmartM

Tinele
26.05.2015, 12:21
Hallo Smart ,

ich kann deine Frau voll und ganz verstehen . Es ist so endlos schwer das mit anzusehen . Ich flüchte oft vor meinem Mann , auch wenn er momentan ja ohne Behandlung ist bzw. jetzt erstmal alles hinter sich hat . Es ist kein böser Wille zu verschwinden und du kannst dir sicher sein , daß sie sich dabei nicht gut fühlt. Das schlechte Gewissen ist immer mit dabei .

Aber ganz ehrlich , wenn sie da bliebe und du genau merkst wie fertig sie das macht , was bringt es dir dann ?
Ich hoffe mein Mann wird irgendwann wissen , wann die Zeit gekommen ist , seinen Körper nicht mehr zu quälen für ein paar Monate mehr und seine letzte zeit lieber dafür zu nehmen das Leben nochmal auszukosten ! Ich jedenfalls gehöre nicht zu den Angehörogen , die nicht aufgeben können und ihre geliebten Menschen immer weiter in Therapien drängen , die vielleicht nicht mal mehr gewollt und nur des Partners zuliebe gemacht werden z.B.

AnnaJo
26.05.2015, 18:17
Hallo SmartM,

ich bin auch eine Ehefrau eines Betroffenen mit Speiseröhrenkrebs, wir kämpfen nun auch schon das 5. Jahr dagegen an. Ich kann Deine Frau schon ganz gut verstehen, als Partner ist man irgendwie genauso betroffen von dieser Erkrankung. Ich für meinen Teil nehme mir immer wieder mal einen Tag Auszeit wenn es meinem Mann gut geht, die guten Tage nach oder zwischen den Chemos. Auch versuche ich, ganz regelsmäßig Aktivitäten zu machen, die nur für mich sind, entweder eine Stunde schwimmen oder eine Stunde Nordicwalking. Das sind die Stunden, in denen ich wieder Kraft tanken kann, Kraft die ich dann wieder für unseren Kampf gegen den Krebs brauche. Es ist nicht leicht, seinen Partner über so einen langen Zeitraum zu begleiten und zu sehen wie er leidet - und das eigene Leben findet halt auch nicht mehr so statt wie man es gerne hätte. Wir versuchen die guten Tage zu nutzen, mit schönen Aktivitäten von denen wir beide was haben. Die schlechten Tage muss man eh nehmen wie sie kommen. Denke daran, die Chemo geht vorbei, dann gehts auch in der Regel mit dem Befinden wieder aufwärts. Redet miteinander, legt die jeweiligen Gefühle auf dem Tisch, dann findet ihr sicher eine Lösung mit der ihr beide leben könnt. Ich wünsche Dir alles Gute

AnnaJo

SmartM
27.05.2015, 08:28
Danke für die konstruktiven Beiträge.
Wenn ich hier den Eindruck erweckt haben sollte, kein Verständnis für meine Frau zu haben, tut mir das leid. Ich dachte meine Wortwahl ging in diese Richtung.

Interessant finde ich die Aussage von Tinele, dass sie froh wäre, wenn ihr Mann die Frage nach der sinnvollen Fortsetzung der Therapie rechtzeitig zu seinen Gunsten entscheiden kann. Wow - der fehlende Erwartungsdruck wird ihm das Leben leichter machen. Wäre schön, wenn man mich auch so lassen würde....

Tinele
27.05.2015, 09:12
Wow - der fehlende Erwartungsdruck wird ihm das Leben leichter machen. Wäre schön, wenn man mich auch so lassen würde....

Na ja , meine Aussage hat schon auch einen egoistischen Anteil . Ich bin lieber ein Ende mit Schrecken Mensch . Und 37 Jahre jung , um ehrlich zu sein möchte ich auch irgendwann wieder ein normales Leben führen . Ich liebe meinen Mann sehr , aber ein Leben neben ihm nicht um jeden erdenklichen Preis .
Außerdem schon die schrecklichsten Beispiele erlebt von Verwandten die nicht loslassen konnten und der Patient schon zu schwach um nein zu sagen . Das prägt ........


Würdest du denn gerne alles lassen wollen SmartM ? Und dein Leben ohne Therapien nochmal auskosten ? Dann tu es . Es ist DEIN Leben ! :remybussi

SmartM
29.05.2015, 13:01
Seit Mittwoch lassen die gewaltigen Nebenwirkungen von Cisplatin nach. Das Brennen in der Speiseröhre (Reflux war eine seltene Nebenwirkung von 5-FU) wird mich noch ein paar Wochen begleiten, bis die Entzündung, die durch den Reflux entstanden ist, abgeheilt sein wird.

Die Wunden in der Psyche konnte meine Therapeutin zum großen Teil schließen. Sie ist es auch, die immer greifbare und plausible Antworten auf meine wirren Fragen findet.
So konnte ich, dank ihrer Hilfe, nochmal aus dem dunklen Loch krabbeln und tatsächlich sehe ich wieder die Sonne und kann mich über ihre Wärme freuen.

Nächsten Dienstag gibt es dann wieder doppelte Chemo und diese Keule wid mich wieder aus dem Rennen werfen. Hoffe aber, das Saftycar kommt rechtzeitig raus, um den Rest des Feldes einzubremsen, damit ich anschließend ohne großen Verlust wieder am Grand Prix teilnehmen kann.

Für diesen Zwangsstopp nehme ich mir vor, den Boxenfunk vorübergehend einzustellen.

Liebe Grüße
SmartM

AnnaJo
29.05.2015, 19:51
Hallo Smart, schön zu hören, dass Dir Deine Therapeutin wieder eine etwas andere Sichtweise gegeben hat und Du somit auch wieder die Sonnenstrahlen sehen kannst. Ein Therapeut steht halt auf einem Berg und kann dem Patienten der sich in einem Labyrinth befindet manchen Weg aufzeigen - aber gehen muss den Weg der Patient..., und manchmal ist gerade dieser Weg nicht gerade sondern mit Höhen und Tiefen, mit Kurven und vielen Steinen...

Mein Mann bekam 7 mal diese Hammerchemo Cisplatin und 5FU, es war kein leichter Weg, mit starkem Gewichtsverlust in dieser Zeit. Als er bei 54 kg angekommen war habe ich mich über die parenterale Ernährung informiert, dank diesen Forums :-) . Das Klinikum fand das für den richtigen Weg. Nun nach diesen 7 Chemos waren die vielen Metastasen in der Leber weniger und vor allem auch kleiner geworden. Es folgte dann eine Erhaltungschemo, alle drei Wochen für 5 Tage 5FU mit einer Pumpe. Diese Chemo hatte relativ wenig Nebenwirkungen und Dank der unterstützenden Ernährung über den Port hat mein Mann wieder ein Gewicht von 69 kg aufbauen können bei 174 cm Größe. In dieser Zeit hat er eine sehr gute Lebensqualität gehabt. Nach einem Jahr Erhaltungschemo wurde wieder ein leichtes Tumorwachstum festgestellt, es wurde die Chemo umgestellt auf Paclitaxel, 18 Wochen lang im wöchentlichen Rhythmus. Auch diese Chemo hatte nicht allzu schlimme Nebenwirkungen, jedoch dieses Mal mit dem Verlust der Haare. Leider wurde am Ende dieser Chemo festgestellt, dass zwar von den vielen Metastasen nur noch 2 sichtbar waren, aber diese zwei leider etwas gewachsen sind. Jetzt stellte sich die Frage wieder Cisplatin und 5FU oder SIRT Therapie. Wir haben uns für letzteres entschieden, da mein Mann die Nebenwirkungen von dieser Chemo schon ein bisschen gefürchtet hat. Nun hat er die SIRT bereits hinter sich, jetzt heist es abwarten auf die nächsten Untersuchungen in 6 Wochen und die chemofreie Zeit genießen. Und vor allem positiv denken.

Vielleicht siehst Du Deinen Boxenstop als Runderneuerung Deiner angeschlagenen Technik an damit Du dann nach entsprechender Instandsetzung wieder durchstarten kannst.

Ich wünsche Dir alles Gute, viel Kraft - Du schaffst das

AnnaJo

Hopeful2015
30.05.2015, 06:57
Walter ich wünsche Dir von Herzen alles Gute !! :remybussi

Du bist ein sehr tapferer und starker Mann, der trotz aller Höhen und Tiefen immer wieder zu sich selbst findet.
Nur Du kannst entscheiden wie lang der Weg ist, den du gehen willst....

SmartM
07.06.2015, 10:47
Ich will mich mal wieder melden nachdem die schlimmsten Nebenwirkungen der letzten Cisplatingabe deutlich nachlassen.
Ohne in Selbstmitleid zu versinken, kann ich so meine Situation besser beschreiben.

Zunächst meinen aller herzlichsten Dank an alle, die mich hier im Thread und auch per PN aufmuntern. Es tut wahnsinnig gut zu spüren, es gibt mehr Menschen, als man glaubt, die hinter einem stehen und sich sehr viel Mühe geben, einem das Schicksal leichter zu machen. Ganz ehrlich, ich bin sehr gerührt.

Nach ziemlich heftigen Kreislaufproblemen und Schwächegefühlen geht es nun wieder aufwärts. Die Appetitlosigkeit und das - inzwischen nachlassende - Brennen der Speiseröhre haben mich leider fast drei Kilo gekostet. Aber ich denke, das kann ich jetzt wieder aufholen, denn es geht am Donnerstag in den Urlaub. Wir stecken bereits in den Vorbereitungen und die Vorfreude auf eine erholsame Zeit an der Blumenriviera ist riesig.

Freunde und Verwandte setzen immer noch einiges daran, uns von diesem Vorhaben abzuhalten, es wäre doch viel zu anstrengend für mich. Ich bin allerdings der Meinung, es gibt keinen Grund, etwas aufzuschieben, was mir Freude macht. ...und da wir ja mit Wohnwagen fahren, haben wir unsere Betten jederzeit zur Verfügung...

Gestern kam dann nochmals eine positive Überraschung auf uns zu: Im Februar werde ich, wenn alles gut geht, zum dritten Mal Opa! :augendreh
Wenn das keine Motivation ist!?

Am Dienstag habe ich ein Gespräch mit meiner Onkologin und die 5FU-Chemo. Ich denke, sie wird mir noch ein paar Verhaltensregeln und einen Arztbrief mit in den Urlaub geben. Außerdem muss ich noch klären, dass die Studie in Würzburg evtl. ein paar Tage auf mich warten muss.

So werde ich nicht gleich in das große Rennen einsteigen und erst einmal ein paar Einführungsrunden auf der "Via Aurelia" drehen um anschließend den Kampf um wichtige Punkte wieder aufzunehmen.

Die "dicke Frau" hat noch nicht gesungen....

Schöne Grüße aus dem Herzen Hessens
SmartM

Tinele
07.06.2015, 10:58
Richtig so ,daß ihr in den Urlaub fahrt , allen Unken zum Trotz . Alles was dir Freude und Leben bringt ist doch super !

Wieder Opa zu werden ist wahrlich die beste Motivation . Freu mich für Dich . :)

AnnaJo
07.06.2015, 13:54
Hallo Walter du machst das vollkommen richtig, nur du kannst einschätzen was du dir zumuten kannst oder nicht. Wir haben auch die Tage genutzt zwischen den Chemopausen für kurze Reisen - alles in kleinen Schritten und mit den nötigen Pausen. Es tut so gut, wenn man mal was anderes sieht, wenn sich die Gedanken mal nicht nur um die Krankheit drehen. Genieße die Tage - sie geben dir sicherlich Kraft von der du zehren kannst.

Wünsch dir frohe, erholsame Stunden im Süden

(aber pass mit der Sonne auf - immer hohen Lichtschutzfaktor verwenden, die Haut ist bei Chemo mit Cisplatin sehr Lichtempflindlich)

SmartM
10.06.2015, 16:59
Zunächst DANKE für eure lieben Beiträge - ist ganz genau das, was ich jetzt lesen möchte!

So, nun ist es soweit:

Die Pumpe der letzten Chemo habe ich heute abgegeben, nochmals mit meiner Onkologin und mit meiner Therapeutin gesprochen, die mich beide sehr unterstützen und diese Reise ebenfalls befürworten.

Unser Wohnwagen steht gepackt vor der Haustür, Schlüssel für Briefkasten und Haus sind beim Nachbar und so kann es morgen losgehen.
Wir werden mehrere Tage für Hin-und Rückreise einplanen und können so in kleinen Etappen ermüdungsfrei unserem Ziel näher kommen.

Ich habe mir vorgenommen, auf das Internet in dieser Zeit zu verzichten um mich nur auf die wirklich schönen Dinge zu konzentrieren.

Das heißt, ich werde mich in den nächsten drei Wochen hier nicht mehr melden weil ich beim Longrun-Training bin, um zu testen, was geht noch :)

Bis in drei Wochen - alles Liebe und Gute - ich werde mich dann wieder melden.

:winke: Walter

Reigenlilie
29.06.2015, 18:02
Hallo Walter!

Schön, dass Du nun im Urlaub bist und Dich hoffentlich mit Deiner Frau darüber freuen kannst.
Ich habe Deine Geschichte verfolgt und hoffe auch weiterhin von Dir hier zu lesen.
Mein Mann hat heute mit der Chemo und Bestrahlung begonnen. Ich hoffe, dass alles gutgeht.

Liebe Grüße

Reigenlilie:winke:

SmartM
01.07.2015, 13:42
Hallo,
seit gestern sind wir wieder zu Hause gelandet.

Wir hatten wundervolle Tage an der Riviera (nähe Sanremo) und konnten uns ebenso gut erholen.
Leider kommen einem immer wieder die Gedanken, dies könnte das letzte Mal sein, solche Schönheit der Natur zu bewundern. Trotzdem bin ich sehr froh, die Reise mit meiner Frau gemacht zu haben. Ich weiß nicht, wann ich sie zum letzten Mal so glücklich gesehen habe...

Durch die eingelegten Etappen war die Reise eher unbeschwerlich. Wir haben sogar ein Mittagsschläfchen einrichten können. Also alles easy und relaxt.

Nächste Woche steig ich dann wieder ins Renngeschehen ein, mache also mit der Chemo weiter. Freue mich nicht wirklich auf die so "unebene Fahrbahn", aber es gibt dann wieder eine Zeit für einen nächsten Boxenstopp.

@AnnaJo
wie geht es deinem Mann - habt ihr schon erste Ergebnisse?

@tinele
habe von den guten Untersuchungsergebnissen gelesen - das freut mich sehr!

@reigenlilie
wie veträgt dein Mann die RadioChemo? Welche Medikamente bekommt er? Wünsche von Herzen viel Erfolg.

liebe Grüße
Smartm

AnnaJo
01.07.2015, 14:05
Hallo Walter, schön dass dir und deiner Frau die Reise so gut getan hat. Man braucht einfach mal einen Tapetenwechsel und vor allem den nötigen Wind der einem die negativen Gedanken aus dem Kopf bläst. Ich stell mir das mal so bildlich vor... Wir waren vergangene Woche auch 4 Tage in Tirol und haben uns die Welt von oben von den Berggipfel angesehen. Wanderungen waren jedoch nur abwärts möglich, da mein Mann leider aufgrund der vielen Therapien die Ausdauer und Kraft fehlt. Aber wir haben die Zeit genossen. Am 9. Juli ist dann ein Pet-Ct angesagt, dann erfahren wir, ob die SIRT-Therapie was gebracht hat oder nicht. Aber ich bin jetzt einfach einmal hoffnungsvoll. Sorgen mache ich mir erst, wenn das Ergebnis da ist - Gott sei Dank schaffe ich das immer wieder.

Ich wünsche Dir auf alle Fälle, dass sich die Nebenwirkungen der nächsten Chemo in Grenzen halten für Dich und denk dran - jede Chemo ist eine Kriegserklärung an die bösen Zellen!!!!

Schöne Grüße AnnaJo

Reigenlilie
01.07.2015, 18:33
Hallo lieber Walter!

Das freut mich sehr, dass Eure Reise angenehm und äußerst erfreulich war.
Schön, dass Ihr das gemacht habt. Das sind Erinnerungen, die Euch keiner wegnehmen kann.
Da wünsche ich Dir viel Kraft und Durchhaltevermögen für die nächste Chemo!

Wegen der Chemomedikamente muss ich direkt mal nachfragen. Mein Mann fragt leider nicht, aber ich habe den gleichen Onkologen. Ganz sicher bekomme ich da Auskunft.
Heute war der dritte Tag der Bestrahlung und seit gestern ist mein Mann sehr müde und richtig kaputt. Am Montag war Chemo und Bestrahlung. Da fühlte er sich noch ganz gut.

@Anne-Jo: Alles Gute für Dich und Deinen Mann. Dass die Chemo wirkt!!!!!

Liebe Grüße

Reigenlilie:winke:

Tinele
01.07.2015, 19:34
........... und ich freue mich zu lesen , daß euch der Urlaub gut getan hat . Das ist Futter für die Unkenrufe ! ;):D

Viel Kraft für die nächste Chemo .

Johnsen
04.07.2015, 00:15
Ich lese meist nur still und leise mit, aber mir imponiert es wirklich, wie du diese Sache angehst. Mich freuts daher richtig, dass ihr euren Urlaub vollends genießen konntet. :)

SmartM
07.07.2015, 09:24
Hallo,

nun hat mich der Alltag entgültig wieder. Nach dem wirklich schönen und erholsamen Urlaub waren wir zum Wochenende zur Taufe meines Enkels. Alles Ereignisse, die diese besxxxssene Krankheit vergessen lassen. Ich musste mich manchmal in den vergangenen Tage daran erinnern, dass dies nicht wie selbstverständlich so weiter gehen wird.

Meine erste Prognose habe ich inzwischen überlebt und um mich herum gibt es Ereignisse, bei denen ich vor einem Jahr nicht geglaubt hätte, sie noch erleben zu können. Das alles erzeugt ein enormes Hochgefühl und ich werde dankbar, für alles Schöne, das ich noch erleben darf.

Aber - vor dem Angenehmen steht noch eine Pflicht, die alternativlos scheint. So sitze ich wieder in der Chemotherapie und lasse Gift in meinen Körper tropfen und hoffe, mit jedem Tropfen eine Stunde Leben zu erhalten. Im Momement, weil gestärkt durch Urlaub und körperlichem Wohlbefinden, kann ich es mir nicht vorstellen, dass dies alles in absehbarer Zeit für mich zu Ende sein soll.

Fazit: ich arbeite daran, auch meine letzte Prognose (die allerdings eine ganz andere Qualität als die Erste hat) lügen zu strafen.
So werde ich die nächsten Kurven und Schikanen mit Vollgas nehmen in der Hoffnung, das Rennen interessant zu gestalten und dabei Spaß zu haben.

Die dicke Frau soll nicht beleidigt sein, dass ich sie noch nicht singen hören will!

In diesem Sinne:
herzliche Grüsse SmartM

Tinele
07.07.2015, 09:34
So werde ich die nächsten Kurven und Schikanen mit Vollgas nehmen in der Hoffnung, das Rennen interessant zu gestalten und dabei Spaß zu haben.

Die dicke Frau soll nicht beleidigt sein, dass ich sie noch nicht singen hören will!



Das ist ein schöner Satz und ich wünsche es dir von Herzen ! :)

Ist die dicke Frau auch eine Bezeichnung wie Sensenmann ? kenn ich so gar nicht ....... :confused:

SmartM
07.07.2015, 09:45
Ist die dicke Frau auch eine Bezeichnung wie Sensenmann ? kenn ich so gar nicht ....... :confused:

Das ist aus einem Zitat des ehemaligen Formel 1-Rennfahrers Jochen Mass:
"das Rennen ist erst vorbei, wenn die dicke Frau (die Nationalhymne) gesungen hat".

Tinele
07.07.2015, 09:49
Ah danke .

Ich finde deine Einstellung gut . Und bewundere dich . Kannst du mit deiner frau darüber reden ? Offen und ehrlich ? Oder meidet ihr das Thema ?

SmartM
07.07.2015, 10:02
Hallo Tinele,

danke für das Kompliment!

Hin und wieder kann ich mit meiner Frau darüber reden. Ehrlich: Ja. Offen: in Grenzen. Wenn irgend möglich vermeiden wir, darüber zu reden.
Meine Frau leidet seit vielen Jahren an Depressionen und meine Erkrankung macht das nicht besser. Dies ist auch für mich die Motivation gewesen, mir eine Psychotherapeutin zu suchen, der ich alles, was mich berührt (positiv wie negativ) ohne auf sie Rücksicht nehmen zu müssen, erzählen kann.

LG SmartM

Tinele
07.07.2015, 10:14
So unterschieldich sind die Menschen . Ich wünschte mir verzweifelt , das mein Mann offen , schonungslos und ehrlich mit mir redet - oder vielleicht auch mal zusammen mit mir über dieses schwere Schicksal weint ?!
Meine Depressionen hatten sich durch seine Erkrankung massivst verschlechtert und mir hätten offene Gespräche geholfen .

Nix . Er konnte und wollte es nicht . Nicht hinsehen , es nicht ranlassen - Scheuklappen. Bis jetzt kommt er mit der Taktik ja durch , solange die wirren Zellen ihn in Ruhe lassen .

SmartM
07.07.2015, 21:04
Ja, genau so ist das.

Wenn wir aber ehrlich sind, wollen wir doch die Vielfalt.

...und immer das, was wir gerade NICHT haben... :o

Tinele
07.07.2015, 23:05
Ja irgendwie schon ..... :o

Reigenlilie
08.07.2015, 18:15
Hallo Smart!

Ich finde es toll, wie Du an die Sache herangehst.
Nur weiter so! Nutze Dein Hochgefühl!

Hallo Tinele!

Das miteinanderreden ist schon nicht einfach. Ich merke das auch.
Auch ich leide unter Depressionen und erzähle lieber alles meinem Therapeuten, weil mein Mann sich ganz zurückzieht, wenn ich auch nur andeute, dass mit mir etwas nicht in Ordnung ist.
Ich hätte es gerne anders, aber irgendwie klappt das nicht.

Liebe Grüße

Reigenlilie:winke:

Tinele
08.07.2015, 23:05
Wenn man es nüchtern betrachtet - Depression ist eine schwere Erkrankung und Krebs ebenso . Je nachdem wie stark ausgeprägt , sind beide potenziell tödlich . Und in einer Partnerschaft ist eine der Krankheiten schon echt heftig.

Aber wenn beide krank sind , damit klar zu kommen ist ein absoluter Kraftakt und auch alles andere als einfach - für beide Seiten . :undecided Jedes Ehepaar , daß sowas miteinander durchsteht und trotzdem nicht loslässt und aufgibt kann wahrlich stolz sein !

Reigenlilie
09.07.2015, 19:21
Danke, Tinele.

Wir halten zusammen, haben schon ganz andere Sachen durchgestanden.

Ich wünsche euch allen viel Kraft für alles, was notwendig ist.:winke:

SmartM
12.07.2015, 17:06
Nachdem ich am Dienstag wieder mit Cisplatin + 5FU volle Kanne Gift abbekommen habe, klingen heute die Nebenwirkungen aus.
Früher als bisher, fing das Dilemma bereits am Mittwoch, also den zweiten Tag an. Bedingt durch das Wetter habe ich erst gar nicht versucht, irgendwelche Aktivitäten auszuführen. So habe ich die Chouch im kühlen Wohnzimmer mit dem Bett im regen Tausch besucht.

Auf diese Weise habe ich fast 2/3 des Tages geschlafen und ich muss sagen, es war gut so. Die Kreislaufprobleme hielten sich in Grenzen und die Antriebslosigkeit, so wie das schlapp sein bekommt man so nur am Rande mit. Nächsten Dienstag kommt wieder die einfache Variante mit 5FU, die mir bekannter Maßen nix ausmacht.

Hoffentlich bekomme ich dann endlich mal Genaueres wegen der ausstehenden Studie in Würzburg mit.

Humor und Zuversicht sind im Moment ungebrochen und es wäre schön, wenn dies noch eine Weile anhält.

Nun wünsche ich noch Regen für alles ausgetrockneten Gärten und allen Lesern sage ich schon mal Danke für ihr Interesse.

Euer SmartM

SmartM
17.07.2015, 09:22
@AnnaJo

am 09. Juli war doch die PET-CT bei deinem Mann.
Gibt es da was Neues? Wenn Ja, dann hoffentlich Positives!

Wenn du darauf nicht antworten willst, ist das ok. Es interessiert mich halt sehr.

Liebe Grüsse
Walter

AnnaJo
17.07.2015, 21:14
Hallo Walter,

ich bin noch gar nicht dazu gekommen das Untersuchungsergebnis mitzuteilen, weil mein Mann seit Mittwoch im Krankenhaus ist wegen immer wiederkehrenden Fieberschüben. Es hat sich jetzt herausgestellt, dass er Keime in seinem Port hat. Jetzt wird er mit Antibiotika per Infusion behandelt.

Das Ergebnis der SIRT ist sehr, sehr gut ausgefallen. Es kann keine Tumoraktivität mehr fest gestellt werden, auch nicht in der Leber. Der Arzt sagte, dass die Radiologen fast "euphorisch" waren als sie die Untersuchungsergebnisse gesehen hatten.

Jetzt haben wir bis Anfang November mal Ruhe, Zeit zum erholen von den andauernden, durchgehenden Chemoblöcken seit Juli 2013. Wenn man davon ausgeht, dass damals die ganze Leber voller Metastasen war, auf meine Frage wieviele wurde uns nur gesagt sehr viele...., können wir doch sehr zufrieden sein.

Mein Mann trotzt dem Speiseröhrenkrebs nun schon seit Dezember 2010. Ich muss aber auch sagen, dass er sich seine positive Lebenseinstellung nicht nehmen lässt und er immer Ziele vor Augen hat. Ich dagegen fühle mich zur Zeit schon etwas ausgelaugt, die vielen Sorgen hinterlassen ihre Spuren.... aber ich werde weiterhin mit meinem Mann kämpfen und alles für ihn tun.

Was ich noch sagen will, mein Mann hat sich mit dem Thema "Krebs" nicht sehr auseinander gesetzt. Er hat noch nie irgendwas im Internet darüber gegoogelt. Dafür habe ich mich umso mehr mit der Krankheit auseinander gesetzt und informiert, ich will nämlich den Feind kennen gegen den ich kämpfe. Aber ich denke, gerade diese Mischung macht unser Team so gut.

Ich wünsche Dir eine gute Zeit, dass die Nebenwirkungen nicht ganz so schlimm sind - die Chemo aber sehr, sehr gut wirkt.

Liebe Grüße AnnaJo

Tinele
18.07.2015, 10:02
Humor und Zuversicht sind im Moment ungebrochen und es wäre schön, wenn dies noch eine Weile anhält.

Wünsche ich dir seeeeeeeeeeehr . Ich mag dich ! :)

Die wievielte Chemo war das?

SmartM
19.07.2015, 10:14
@ AnnaJo
Das SIRT-Ergebnis klingt ja wirklich toll. Ich freue mich wirklich sehr für euch!
Ich denke, da ist das Problem mit den Keimen eher "zweitrangig"?

Ich wünschte, ich könnte wie dein Mann, das Thema einfach "ignorieren" (was er bestimmt nicht wirklich tut). Leider suche ich immer nach irgendwelchen Möglichkeiten, mein bisserl Leben noch zu verlängern. Meine Frau schottet sich gegen meine Erkrankung ziemlich ab, was für sie aufgrund ihrer Depressionen auch gut ist. Leider nimmt sie deswegen meine Versuche, ihr schon einige Dinge zu erklären, die sie bald selber machen muss, nicht mit dem nötigen Ernst auf.
Deinem Mann und natürlich Dir wünsche ich, bleibt weiter so positiv und kämpft als das tolle Team, das ihr seid, mit Erfolg weiter!

@ Tinele
Danke! So was liest man immer sehr gerne!
Den Humor verliere ich tatsächlich auch an schlechten Tagen nicht - er wird nur schwärzer. Beispiel: Mein Vater (86) nervt immer mit der Aussage 'Hauptsache du stirbst nicht vor mir'. Letztens (an einem rabenschwarzen Tag) habe ich ihm geantwortet: '...dann beeil dich...' Jetzt habe ich Ruhe.
Die Zuversicht leidet dagegen oft. Dann ist wieder ein Termin bei meiner Therapeutin angesagt.

Meine Chemo-Statistik:
14 Mal Cisplatin/5-Fu-Kombination
18 Mal 5-FU solo
...und hoffentlich noch kein Ende in Sicht...

Und nun ein wenig Neues von der Grand Prix Strecke:

Letzten Mittwoch, nach der 5-FU-Chemo hatte ich ein Gespräch mit meiner Onkologin. Zunächst kurzes Geplauder über Urlaub, Erholung usw. um dann in "die Schikane" einzubiegen.
Aufgrund meiner anhaltenden, aber leichten Beschwerden, werden nochmals eine Cisplatin/5-FU und eine solo 5-FU mit der höchst möglichen Dosis durchgeführt. Anschließend Pause und am 19. Aug. Verlaufskontrolle im CT. Beide hoffen wir, dann nahtlos in das "Qualifying" (Studie in Würzburg) gehen zu können. Diese soll "in wenigen" Wochen endlich anfangen.

Parallel dazu, es gibt schließlich noch andere Rennserien, hatte ich mich über Hyperthermie als begleitende Maßnahme erkundigt und wollte das mit ihr besprechen. Meine Ärztin bezog eindeutig Stellung: Die Hyperthermie erzielt Erfolge bei Oberflächentumoren, Mamakarzinom und maligne Melanome. "...bei Ihrer Indikation bringt dies kein Vorteil...".
Und schon war sie wieder dahin, meine kleine Zuversicht in einem anderen Rennen etwas dazu zu verdienen.

Hierzu mal eine Frage an die Forengemeinde: Beim Pankreaskarzinom wurden doch schon erfolgreiche und belastbare klinische Studien durchgeführt. Ist diese Krebsart nicht "verwandt" mit dem Ösophaguskarzinom? Hat jemand Erfahrung mit dieser Methode?


Wie dem auch sei, der Rennkalender wird bald wieder eine Pause haben, die wir nutzen werden. Zunächst besuchen wir unseren "Jüngsten", um am Wochenende auf unsere Enkelin aufzupassen. Anschließend kommt unser "Großer" mit dem Kleinen (Enkel) für eine knappe Woche zu uns. Dann bleiben noch genau 9 Tage, um zu verreisen. Die Gedanken kreisen schon um mögliche Ziele und lassen einige andere Problemchen im Hintergrund unwichtig werden.

Mit schaudern denke ich daran, es ist schon Ende Juli, der Sommer wird nicht mehr lange dauern - und laut letzter Prognose, soll es ja mein Letzter sein.
Aber da will ich auch noch gefragt werden, denn Michael Schumacher hatte 1994 in einem Rennen mit defektem Getriebe (nur 5. Gang) noch als Zweiter die Zielflagge gesehen. Ich werde trainieren!

So viel für heute.

herzliche Grüße
Walter

Tinele
20.07.2015, 09:50
Hallo Walter ,

Urlaubspläne sind immer gut ! Mein Kleiner fragt immer , wan wir denn endlich mal wieder in den Urlaub fahren , der letzte Sommer ging in die Binsen - dank 25 Bestrahlungen . Aber in zwei Wochen bringe ich meine Familie zu meines Vaters Campingplatz wo sie ??? Wochen verbleiben möchten . Meinereiner muss durchmalochen .

Da haste ja schon einige Chemos durch :eek: Den schwarzen Humor kenne ich . Du hast wenigstens noch welchen , ich sehe meinen Mann nur noch selten lachen und das obwohl er sich Krebs erstmal vom Hals geschafft hat . :undecided Der ganze Kampf hat einfach innen wie aussen heftigste Spuren hinterlassen .....

Ich drücke die Daumen für die Studie . Was wollen sie da eigentlich machen ?

Liebe grüße Tine

P.S. Unser Schumi ist ja die letzten vielen Monate wieder das beste Kämpferbeispiel !

Reigenlilie
25.07.2015, 19:09
@AnnaJo:

Da wünsche ich Dir viel Kraft und vor allem Zeit, Dioch mal zu erholen. Ich verstehe gut, was Du durchgemacht hast.

@Walter: Schön von Dir zu hören und dass Du Dir Deine Zuversicht erhalten kannst. Viel Freude mit den Enkeln. Ich bin schon gespannt, wo Deine nächste Reise hin geht. Ich freue mich sehr für Dich, dass das möglich ist.

@Tinele: Kann ich gut verstehen. Zudem wir am kommenden Dienstag eigentlich nach Helgoland in den Urlaub fahren wollten. Geht ja nun nicht.
Mein Mann hat noch bis zum 7.8. Therapien. Dann Pause und CT. Und mal gucken, wie es dann weitergeht.

SmartM
26.07.2015, 13:07
Nachdem die Nebenwirkungen der letzten Chemo abklingen, kann ich mal wieder ein paar Zeilen ohne Selbstmitleid verfassen. Zusammen mit dem heißen Wetter, hatte es mich wieder ziemlich dahingerafft.

Zunächst vielen Dank für die lieben Beiträge - es tut einfach gut, mal ein wenig „beweihräuchert“ zu werden.

Positiv gibt es zu berichten, seit vier Tagen komme ich wieder ohne Schmerzmittel aus. Dies bedeutet nicht, dass ich keine hätte. Sie sind halt nur so zurück gegangen, dass sie zu ertragen sind. Was auf ein erneutes Wirken der Therapie hoffen lässt, aber in Bezug auf die Lebermetastase(n?) keineswegs als sicher gilt. Das werden wir dann aber am 19. Aug. nach der CT erfahren.

Nächste Woche, Dienstag, bekomme ich wieder die 5-FU-Pumpe angelegt und am Mittwoch, nachdem sie durchgelaufen ist, werden wir mit dem Wohnwagen auf einen Bauernhof-Campingplatz fahren, um bis zum nächsten WE unsere Enkelin für uns zu haben. Die Woche darauf sind wir wieder zu Hause, wo dann unser„Kleiner“ zu Besuch ist, um dann nochmal für ein paar ruhige Tage nach Franzensbad in Tschechien (so der momentane Plan) zu fahren. Wir freuen uns beide riesig auf einen erneuten Tapetenwechsel.
Es ist halt gut, dass wir die Möglichkeit des Campens haben, so ist das finanziell keine größere Belastung.

@ Tinele
In Würzburg kann ich an einer PD-1-Antikörper-Immuntherapiestudie (was für ein Wort) teilnehmen. Einzelheiten sind mir leider noch nicht bekannt, nur so viel - es handelt sich um ein neues Medikament aus USA.

Ich kann aus meiner Sicht eigentlich allen, die mit solch einer blöden Diagnose gestraft sind, empfehlen, sich so viele Auszeiten wie möglich zu nehmen um zu sehen, dass viele Tage noch schöne Stunden zu bieten haben!

Allen noch einen schönen Sonntag.

Ganz liebe Grüße
Walter

Tinele
26.07.2015, 19:50
Hallo Walter ,

dein Foto passt zu meinem Gefühl über dich . Total sympatisch *daumenrauf* ;)

Kann ich mir gut vorstellen wie sehr ihr euch freut. Mein Mann freut sich auch drauf , wenn er endlich auf dem Campingplatz mal den alten Hut hier lassen kann . Ich muss ja leider wieder heim fahren .

Freut mich , daß es dir soweit ganz ok geht . Klingt spannend die Studie , ist es sicher das du teilnehmen darfst ?

LG Tine

Sabrina0405
12.08.2015, 14:16
Walter wie geht es dir? Ich denke oft an dich an die Studie wie es dir wohl ergeht und an eure geplanten Urlaube! Vg Sabrina

SmartM
13.08.2015, 01:29
Hallo an alle und ein besonderes Dankeschön für die lieben Beiträge.

Heute ist mal wieder eine dieser Nächte, an denen der Geist nicht zur Ruhe kommt.

Wir sind für eine Woche mit unserem Wohnwagen an einem Stausee bei Eger (Cheb, in Tschechien) im Drei-Bäder-Eck Franzensbad, Marienbad und Karlsbad. Nach fast zwei schöne Wochen mit unseren Enkeln, kann man hier das heiße Wetter gut ertragen und wir werden bis Sonntag bleiben.
Mit Ausnahme von heute, kann ich so gut von meinem Problem abschalten und es hin und wieder ganz vergessen. Leider kommen einige Sympthomschmerzen wieder und erinnern mich an den ganzen M***t - und an die bevorstehende CT-Untersuchung nächste Woche, von der ich rein gefühlsmäßig nicht viele gute Nachrichten erwarte.

Leider habe ich immer noch keinen Termin aus Würzburg, wann es denn mit der Studie endlich losgeht. Wichtig für die Teilnahme ist, dass ich keinen Therapiewechsel vorher haben darf. ...und ich fürchte, da drängt etwas die Zeit.

Ich fühle mich aber noch so gut, dass ich es schaffe, jeden Tag im See schwimmen gehen zu können. Gut, es ist nicht wie mit Zwanzig, aber es geht noch. Und darüber freue ich mich und bin auch dankbar allen, die mir helfen, diesen Zustand so lange wie möglich aufrecht zu erhalten.

Liebe Grüße aus Tschechien
Walter

Tinele
18.08.2015, 21:07
Ich hab solche Nächte auch und hasse sie . Nichts was ablenken könnte von schrecklichen Visonen und Ängsten .....

SmartM
19.08.2015, 20:26
Hallo, hier gibt es die neuen Racing-News.

heute hatte ich Verlaufskontrolle im CT. Die Kurzanalyse im Anschluss war ziemlich zweischneidig.

Die gute Nachricht zuerst: In der Lunge hat es nach der letzten Untersuchung im April d. J. keine Veränderungen gegeben. Weder hat die Zahl der Metastasen zugenommen noch sind sie größer geworden. Bedenkt man, dass es im Mai, Juni und Juli eine Chemotherapie mit vier Wochen Pause und nur insgesamt 4 Zyklen gab, kann man damit sehr zufrieden sein. Der Primärtumor hält weiterhin still. So kann ich wenigstens Essen und Trinken genießen.

Und nun die weniger gute Nachricht: Die Metastase in der Leber ist weiter gewachsen. Diesmal etwas schneller. Von 11 mm im April auf 30 mm Stand heute. Das Biest kümmert sich also ein Dreck um die Chemo und bereitet mir so einige Sorgen. Habe ja schon das Jahr hindurch immer wieder Anfragen gestellt, ob man diese Bösartigkeit nicht einfach operativ oder mit adäquaten Methoden entfernen kann. Werde aber immer auf die sonst noch vorhandenen Metas hingewiesen und dass dies deshalb nicht ginge.

Nächsten Mittwoch habe ich dann die Besprechung mit meiner Onkologin. Mal schauen, was sie noch an Ideen hat.

Hoffe also, meine Boxen-Crew hat noch ein Ass im Ärmel, damit wir auf der Rennstrecke noch ein paar Punkte machen können.

Werde dann spätestens nächste Woche weiter berichten.

Liebe Grüße
Walter


PS. Musste feststellen, wenn man mit schlechten Nachrichten nach Hause kommt, wird man nicht in den Arm genommen. :(

piano
20.08.2015, 07:04
Hier sind einige, die dich ohne viel Worte in den Arm nehmen.

Lieben Gruß Piano

AnnaJo
20.08.2015, 14:27
Hallo Walter,

dass ist natürlich nicht gut, dass man gegen die Lebermetastase nicht mit anderen Mitteln als mit Chemo ankämpft. Ich denke, dass dann evt. eine neue Chemo Kombination in Frage kommen wird. Aber der Stillstand in der Lunge ist ja schon mal sehr gut, könnte ja dort auch anders sein... :). Stillstand ist immer gut hat uns mal ein Arzt gesagt nachdem wir enttäuscht waren das nichts kleiner geworden ist.

Schön, dass Du Dich in Deinem Urlaub ablenken konntest und somit wieder Kraft tanken konntest für die weiteren Schritte.

Vielleicht musste Deine Frau auch erst ihre Enttäuschung über das Ergebnis der wachsenden Lebermetastase verarbeiten und hat Dich deshalb nicht in den Arm genommen. Auch wir Angehörigen bangen so sehr mit, kämpfen so sehr mit Ängsten. Sie hat das sicherlich nicht mit Absicht gemacht.

Drum drücken wir Mitschreiber Dich jetzt ganz feste!!!

Ich wünsch Dir eine gute Beratung für weitere Optionen.

Liebe Grüße AnnaJo

Heiner56
22.08.2015, 09:15
Guten Morgen zusammen,

bei mir wurde ein G2 Adenokarzinom im distalen Ösophagus festgestellt.
Nun wurde vorgestern das suspekte Areal en bloc abgetragen.

Dazu habe ich eine Frage, die mir vielleicht jemand hier beantworten kann.

Seite heute Nacht habe ich in diesem Bereich ziemlich starke Schmerzen. Sind das die Nachwirkungen des Eingriffs, also ist das quasi "normal" oder habe ich mit Komplikationen zu rechnen?

Vielen Dank im Voraus und allen Usern hier ein schönes Wochenende.

H.

SmartM
26.08.2015, 21:09
Das Rennen geht mit einer neuen Kraftstoffmischung weiter.

Hallo,

heute war Befundbesprechung bei meiner Onkologin:
Die Lebermetastase ist bei genauem Hinsehen (also lt. Befund) auf ca 44 mm angewachsen !!!
Die Lungenmetastase, die zum ersten Mal im Feb. d. J. auftauchte ist nahezu unverändert geblieben. Die Lymphknoten haben sich gegenüber der Untersuchung im April d.J. nicht verändert. Ältere Metastasen der Lunge sind nur als "fibrosierende Verdichtung" zu erkennen.
Das hört sich für mich positiv an, oder ich will es so verstehen.

Meine Ärztin ist der Meinung, aus toxischen Gründen muss ohnehin eine neue Therapielinie her:
Angedacht ist ein Immunpräparat - dessen Name ich vergessen habe - in Kombination mit dem Chemomedikament Paclitaxel, auf die die Lebermetastase erfahrungsgemäß gut anspricht.
Es wird also an meinem Skalp gerüttelt.:mad:

Da steht aber ja immer noch die Teilnahme an der Studie in Würzburg an. Meine Onkologin wird das in den nächsten Tagen mit der Uniklinik Würzburg klären.
Sollte keine kurzfristige Studie möglich sein, wird die o.a. Therapie vermutlich nächste Woche beginnen. Und damit wird die Teilnahme ausgeschlossen!

So oder so kommt durch meine Renningenieurin wieder Schwung in meinen Rennstall. Ich hoffe, der neue Treibstoff wird die Nebenaggregate nicht zu sehr schädigen, auch wenn die natürliche Kopfbedeckung einer künstlichen weichen muss.

Hätte übrigens nicht gedacht, dass ich doch so eitel bin und mir es schon etwas ausmacht, die Haare zu verlieren. :huh:

Dann schauen wir mal, wie die nächsten Runden sich so anfühlen und wie viele oben drauf gezählt werden können.

Die erste Prognose habe ich überlebt - an der zweiten arbeite ich!

Herzliche Grüße
Walter

Tinele
27.08.2015, 18:48
Na ja für dein Alter hast du ja echt ne tolle Haarpracht . :D Kann ich verstehen , wenn es dich traurig macht das sie ausfallen .

Zeig dem Krebs "wo dr Bettel dr Moscht holt" wie wir Schwaben so schön sagen ! :mad: Ich mag dich und will dich noch gaaaaanz lange lesen ! :remybussi

Das deine Frau dich nicht umarmt hat kann ich sogar verstehen . Bitter für dich , aber so war ich ab und an auch drauf . So eine Mischung aus Frust , Abstand und Angst ist das , die einen als Partnerin so handeln lässt - leider ! :(

Hopeful2015
27.08.2015, 23:03
Hätte übrigens nicht gedacht, dass ich doch so eitel bin und mir es schon etwas ausmacht, die Haare zu verlieren.
Hallo Walter,

dein Körper kann ohne Haare leben, aber die Haare nicht ohne deinen Körper. Deshalb immer daran denken : Die Haare wachsen wieder !! :remybussi

Ich hoffe sehr, das ihr die Lebermetastasen in den Griff bekommt.
Ich drücke dir auf jeden Fall ganz, ganz fest die Daumen.
Weiterhin alles Gute für Dich

AnnaJo
28.08.2015, 23:14
Hallo Walter,

mach dir wegen deiner Haare nicht so große Sorgen, die kommen wieder. Mein Mann bekam auch 18 Wochen Paclitaxel und war daraufhin auch eine gewisse Zeit haarlos. Die Letzte Gabe hatte er im März und mitlerweile hat er seine ganze Haarpracht wieder, er wird in der Chemo-Abteilung immer den anderen Patienten als Vorbild gezeigt als kleiner Trost, dass die haarlose Zeit auch wieder vorbei gehen wird.

Unter Paclitaxel wurde das Wachstum der Lebermetastasen auch stark gebremst. Dein restlicher Befund hört sich auf alle Fälle nicht schlecht an.

Mein Mann hat sich verschieden farbige Schiebermützen gekauft und jeweils so einen modischen Knitterschal dazu getragen, das hat richtig toll ausgesehen. Eine Perücke wäre für ihn nie zur Debatte gestanden.

Ich wünsche Dir, dass die anstehenden Therapien gaaaaanz gut anschlagen und die Nebenwirkungen erträglich sind. Du schaffst das - du bist ein Kämpfer!

Liebe Grüße AnnaJo

SmartM
29.08.2015, 11:47
Hallo,
vielen lieben Dank für die aufmunternden, lieben und mitfühlenden Worte.
Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie gut es mir tut, eure "Motivationshilfen" hier zu lesen.

Zurückblickend auf Mai 2014, als meine erste Therapie begann, bin ich wie selbstverständlich davon ausgegangen, die Haare zu verlieren. Nun ging es aber eineinhalb Jahre ohne Haarverlust gut.
Ich muss mich halt nur an den Gedanken gewöhnen.
Eine kleine Anekdote dazu: Als ich mich im vorigen Jahr von meinen Kollegen verabschiedete und sie mich dringend eingeladen haben, öfter bei ihnen vorbei zu schauen, sagte ich "...nur wenn ich Haare auf dem Kopf habe...". Sie antworteten: "Rüdiger (Kollege mit Glatze) kommt jeden Tag so hierher".

Zum Freitag habe ich noch Positives zu berichten:
Meine Onkologie-Praxis bietet eine Ernährungsberatung an. Zwei Termine musste ich bislang absagen, weil sie immer auf "Chemo-Tage" fielen. Da kann ich beim besten Willen nicht über Essen reden. Diesmal war ich halt da, weil ohne "Ausrede". Es kam dann alles anders. Mir wurde das Körperfett gemessen, Muskel- und Wasseranteil sowie Stromwiderstand der Zellen analysiert. Erste Anmerkung der Beraterin: "Wenn ich ihre Krankenakte nicht hier auf dem Tisch liegen hätte, würde ich behaupten, sie sind kerngesund".
Erklärend meinte sie, hauptsächlich der Widerstand der Zellen sei nach einer solchen Tortour mit Chemotherapien äußerst gering. Bei mir wäre das fast spurlos vorüber gegangen. Das ging runter wie Öl!
Es gibt halt doch Erfolge durch die Quälereien durch leichten Sport und dem regelmäßigen Besuch auf dem Rudergerät. Das motiviert für "weiter machen".

Nun warte ich auf Montag, was meine Ärztin mit Würzburg ausgemacht hat. Inzwischen tendiere ich dazu, die neue Therapie in meiner Onkologie-Praxis durchführen zu lassen. Da weiß ich, auf wen ich mich verlassen kann!

Gerne nehme ich die eine oder andere Nebenwirkung hin, wenn ich dadurch ein paar Wochen oder vielleicht Monate dazu bekomme.

Noch eines habe ich fertig, meine Vorbereitungen zu meiner Beerdigung. Den ungefähren Ablauf hatte ich mit meinen Kinder schon besprochen, nun ist das alles mit einem Bestattungsunternehmen fix gemacht. Als Betroffener kann man einfach auch Preise vergleichen, ohne das jemand unterschwellig meint, "ist Ihnen das Ihr Verstorbener nicht wert?"
Dennoch ein komisches Gefühl, seine Todesanzeige und Urne schon einmal gesehen zu haben.

Nun habe ich aber den Kopf frei für die nächste Therapie und die schönen Seiten des Lebens!

Ich wünsche allen ein schönes Wochenende, und dir Tina, dass du eine menge Kraft für die nächste Zeit hast und irgendwann wieder "Licht am Ende des Tunnels" siehst.

Liebe Grüße
Walter

freundchen70
29.08.2015, 12:22
Hallo Walter,

was sind schon Haare? Meine waren schulterlang und nach 3 Pacli haben sie sich dann verabschiedet. Ist schon blöd wenn ich in den Spiegel schau. Das bin irgendwie nicht mehr ich. Allerdings kann ich mir Eitelkeit nicht mehr leisten. ;)

Wir nehmen es wie es kommt. :rotenase:

Zu deiner Frau noch kurz, ich find' s beschissen, wie sie damit umgeht.
Hoffe für dich, dass dich deine Kinder und Freunde besser unterstützen.

Ach ja, bei lebermetas hilft die Pacli bei Brustkrebs richtig gut.

Ich drück dir die Daumen. :knuddel:

Hopeful2015
29.08.2015, 21:41
Danke Walter :remybussi

Ich freue mich sehr das du "relativ" fit bist. Du bist sehr tapfer und lässt dich nicht unterkriegen. Das finde ich bewundernswert. Ich wünschte Frank hätte am Ende etwas von deiner Kraft gehabt. Wenn ich das hier lese, denke ich manchmal, Frank war nur ein Versuchskaninchen. Ich kann mich nicht entsinnen, das Frank etwas speziell für die Leber bekommen hat und dabei war die Leber sein größtes Problem.....
Walter ich wünsche Dir alles erdenklich Gute !!

.... und Danke für die Kerze !!

SmartM
02.09.2015, 14:13
Hallo,
seit gestern weiß ich nun, die Studie in Würzburg kommt für mich nicht in Frage. Meine Onkologin hat mit den zuständigen Mitarbeiter in Würzburg gesprochen und erfahren, dass es Ende September mit der Initiierung und in der ersten Oktober-Woche mit der Rekrutierung losgehen wird. Erste Behandlung voraussichtlich Mitte Oktober.
Das ist für mich zu spät. Meine Lebermetastase braucht JETZT einen Schuss vor den Bug.

Im Einvernehmen mit meiner Ärztin geht es nächsten Dienstag mit der "neuen" Therapie los. Da das Immunpräparat noch ziemlich neu ist, hoffen wir, die Apotheke kann die Mittel bis dahin besorgen.
Ich bin schon mal gespannt auf die Nebenwirkungen.

...das Frank etwas speziell für die Leber bekommen hat...
Hallo Tina, das ist keine spezielle Therapie für die Leber, sie ist eine Alternative. Alle Chemos, die ich bekomme sind "systemisch", wirken also auf den ganzen Körper.

Allerdings kann ich mir Eitelkeit nicht mehr leisten.
Da ist was dran. Auf jeden Fall hat mich dieser Satz wieder auf den Boden der Tatsachen zurück gebracht.

Unter Paclitaxel wurde das Wachstum der Lebermetastasen auch stark gebremst.
Ehrlich gesagt erwarte ich keine Bremse, sondern den Rückwärstgang. Aber Stillstand ist in meinem Fall ja schon was Gutes.
Will mal nicht zuviel erwarten.

Nun muss ich wieder das machen, was ich gar nicht mag = Warten.

Mal sehen, was die nächste Woche bringt und vielen Dank für eure lieben Beiträge!

Herzliche Grüße
Walter

Tinele
02.09.2015, 23:51
Noch eines habe ich fertig, meine Vorbereitungen zu meiner Beerdigung. Den ungefähren Ablauf hatte ich mit meinen Kinder schon besprochen, nun ist das alles mit einem Bestattungsunternehmen fix gemacht. Als Betroffener kann man einfach auch Preise vergleichen, ohne das jemand unterschwellig meint, "ist Ihnen das Ihr Verstorbener nicht wert?"
Dennoch ein komisches Gefühl, seine Todesanzeige und Urne schon einmal gesehen zu haben.
*schluck*

Obwohl ich dich nur hier lese , kann ich mir gar nicht vorstellen das du mal weg bist .... :( Finde ich gut , dass du das machst . Mein Mann wird es wohl mal nicht tun , ihm ist alles egal .

Bist du sehr enttäuscht , dass es nix wird mit Würzburg ?

SmartM
03.09.2015, 19:01
Bist du sehr enttäuscht , dass es nix wird mit Würzburg ?

Nö, eigentlich nicht. Die Therapie, die meine Ärztin empfohlen hat, verspricht eigentlich ziemlich viel und so habe ich deutlich mehr Freiheiten für persönliche Ansprüche.

Ja, so geht es dann nächste Woche wieder in das Rennen. Der neue Treibstoff besteht aus Cyramza mit Paclitaxel. 14täglich beide Präparate, dazwischen nur Paclitaxel.
Habe heute den Bericht der Studie dieser Therapie gelesen mit dem Fazit, dass die mittlere Überlebenszeit um 9,6 Monate länger ist. Darüber freue ich mich sehr und bin schon geneigt, Pläne für die nächste Saison zu machen. Auf jeden Fall werde ich bei meinem Rennstall bleiben. Bin zwar nicht auf der Überholspur, aber immer in's Ziel kommen ist ja auch schon was.

Die Nebenwirkungen sollen sich wohl in Grenzen halten, Haarausfall ist halt blöd. Damit bestehen bestimmt wieder Möglichkeiten, bei dem einen oder anderen Ausflug zwischendurch sich noch etwas Psychoimmunologie einzuheimsen.

Also: "Gentlemen start your engines"

In diesem Sinne liebe Grüße aus der Boxengasse

Walter

Tinele
04.09.2015, 09:08
Liest sich gut . Schließlich willst du ja auch die Ankunft des neuen Enkels in der Boxengasse noch erleben ! :knuddel:

Reigenlilie
04.09.2015, 19:07
Hallo lieber Walter!

Och finde es toll, dass Du so mutig bist und auch hier im Forum über alles schreibst. Auch die Sache mit der Beerdigung bist du angegangen. Meine Hochachtung!

Nun wünsche ich Dir viel Kraft und Ausdauer für die neue Therapie.

Liebe GRüße

Reigenlilie

Paradies
08.09.2015, 22:42
Hallo lieber Walter,

ich lese schon seit der Diagnose Barettkarzinom, die mein lieber Mann im Juli
erhalten hat, in diesem Forum mit.

Ich hoffe und bange mit Dir und freue mich über jede gute Nachricht von Dir!
Du bist sehr stark und kämpfst unermüdlich gegen diese schreckliche Diagnose.

Wenn du verreist freue ich mich mit Dir und warte bis du wieder zurück bist.
Dann freue ich mich wenn du eine schöne Zeit hattest.

Wir, mein Mann und ich , haben uns auf Grund deiner positiven Erfahrungen,
jetzt, nach 5 Wochen Radio und Chemotherapie auch eine Woche Auszeit genommen und sind in die Berge gefahren. Mein Mann hat sich in dieser Zeit erstaunlich gut erholt und wieder etwas Gewicht zugelegt.

Ich kämpfe selbst seit vielen Jahren gegen die schreckliche Krankheit Krebs.
Ein neues Medikament hat mir sehr geholfen und im Moment geht es mir gesundheitlich viel besser.

Was ich mir aber immer denke, will ich hier für alle die es hören möchten mal loswerden. Als ich selbst die Diagnose erhielt hat es mich nicht so umgehauen, wie nach der Diagnose meines Mannes. Er war für mich immer der Fels in der Brandung und es ist sehr sehr schwer zuschauen zu müssen, wie er sich quält.

Ich wünsche Dir ein gutes Rennen und gebe nie auf! Die Medizin forscht weiter und wir wissen nicht was sie bringt.

Alles liebe und Gute wünsche ich Dir und Allen Betroffenen!

freundchen70
09.09.2015, 08:02
Hallo Werner,

Paclitaxel hatte ich auch wöchentlich 12x . Ging die ersten 6 x ganz gut. Danach fing es dann so laaangsam mit verschiedenen Sachen an. Da es gut angeschlagen hat, bekam ich jetzt noch einmal 12 😁.
Bin aktuell bei der 5. habe aber seit dem letzten Mal auf alle 14 Tage umgestellt,weil ich langsam nicht mehr kann.
Nehme an Tag 2,3 und 4 zusätzlich niedrig cortison dazu.
Das andere Präparat kenne ich nicht.

Ich wünsche dir eine gute Verträglichkeit und alles Gute ! 👍

SmartM
09.09.2015, 12:53
Hallo und gaaanz herzlichen Dank für eure Beiträge, die mich immer wieder motivieren und mir aufzeigen, auf dem richtigen Weg zu sein.

Was gibt es Neues? Zunächst aber ein paar Antworten:

@ Reigenlilie
Hier im Forum zu schreiben bedarf es keinen Mut. Nur in diesem Rahmen und bei meiner Therapeutin finde ich Ansprechpartner, die wissen oder nachfühlen können, worum es bei dieser Krankheit geht. Und wenn man so viele positive Feedbacks bekommt, tut einem das gut und gibt Schwung für mehr. Dass ich die Vorbereitungen für meine Beerdigung getroffen habe ist zum großen Teil meinem Egoismus geschuldet. So kann ich ein letztes Mal Einfluss auf das Wie meines letzten Weges nehmen, …obwohl kontrollieren kann ich es nicht mehr.

@ Tinele
Ich wünsche dir, dass du deine Probleme auch in den Griff bekommst. Danke für deine Sicht, wie sich meine Frau mit meiner Erkrankung verhält. So habe ich etwas mehr Verständnis.

@ Paradies
Es tut mir sehr leid von dir hier zu lesen, besonders, da es euch beide „erwischt“ hat. Als ob eine Krebserkrankung in der Familie nicht genug ist.
Ich stimme voll mit dir überein, dass man die eigene Diagnose wohl besser wegsteckt, als dies unsere Partner können. Ich vermute, es könnte daran liegen, wir Betroffene können in einem gewissen Maß noch Einfluss auf Behandlung und Lebensqualität nehmen. Wobei unsere Partner „hilflos daneben stehen“.
Ganz besonders habe ich mich gefreut, dass ihr aufgrund meiner Erfahrungen eine Reise unternommen und auch als positiv empfunden habt.
Mir geht es halt so, es kennt mich dort niemand, man sieht mir die Krankheit (noch) nicht an und so werde ich auch als Normalo behandelt. …und alles was an den Mist erinnert, wird zu Hause gelassen.

@ freundchen70
Danke für deine Erfahrungen mit Paclitaxel. Bin mal gespannt, was da alles auf mich zurollt.
Hast du Nachteile durch die Cortison-Gabe gemerkt?

Seit gestern habe ich zum ersten Mal die neue „Kraftstoffmischung“ in meinem Tank. Bis jetzt war nichts negatives zu spüren, außer, ich bin ziemlich müde. Mir wurde vorab gesagt, das Mittel, welches ich vor dem Immunpräparat bekomme, macht extrem müde. So habe ich gestern ¾ des Tages verschlafen, was auch gut so war. Denn, weil diese Kombination in meiner Onkologie-Praxis zum ersten Mal verabreicht wurde (Cyramza ist erst seit Anfang des Jahres in Europa zugelassen), haben sie die Infusion sehr langsam laufen lassen. So war ich neun Stunden an die Tankstelle „gefesselt“.

Da ich in vielen Beiträgen - auch in meinem Thread - von den guten Remissionen der Lebermetastasten gelesen habe, nehme ich die eine oder andere Unannehmlichkeit gerne in Kauf.

Körperliche Fitness halte ich für wichtig und tue auch etwas dafür, in meinen Grenzen natürlich. Meine Therapeutin spricht immer von der Psychoimmunologie (http://www.3sat.de/page/?source=/scobel/173644/index.html), sie wäre klinisch nicht bewiesen aber sie glaubt fest an ihren Erfolg. Dabei verweist sie gerne auf die „kleinen Wunder“, die es während meiner Krankengeschichte gegeben hat. In diesem Fall teile ich ihren Glauben. Selbst meine Onkologin wundert sich schon hin und wieder, wie gut es mir nach einer Reise geht. Das wäre auch für sie messbar. Na denn…

Für Oktober, genaue Zeitpunkt haben wir noch nicht festgelegt, gibt mir meine Ärztin eine Woche Auszeit (Therapiepause) und dann geht es nochmal für ein paar Tage an die Ostsee.:rotier2:

So, nun habe ich euch genug gelangweilt und ich bedanke mich schon jetzt für die Zeit, die ihr euch fürs Lesen nehmt!

Liebe Grüße
Walter

freundchen70
10.09.2015, 09:32
Hallo Werner,

das cortison nehme ich zusätzlich erst seit der 13. Gabe. Ich bemerkte eine unheimliche Erschöpfung und sprach das bei meinem Gespräch an.
Ich habe keine Einschränkung dadurch gemerkt. Ganz im Gegenteil ich bin fitter und habe mehr Hunger.
Alles gut !!

Ich wünsch dir alles Gute

Liebe Grüße

Tinele
10.09.2015, 17:25
Um noch was anzumerken . Ich bin sicher deine Frau weiß , daß es sehr schade ist und nicht sehr nett , daß sie dich in solchen Momenten nicht in den Arm nehmen kann . Aber ja , da spielt die Hilflosigkeit und unsagbarer Schmerz mit rein . Der ja eigentlich viele Paare erstrecht zusammen schweißt .
Aber ..... je näher man den Erkrankten lässt , desto mehr schmerzt dieses Drama zusätzlich . Mein Gott wenn ich bedenke , wie oft ich zu meinem Mann unfreundlich , feindselig , laut , kühl , genervt war ....... :(
Das ist teils unbewusst gesteuert , mein Gott sowas mache ich nicht mit Kalkül . Aber es ist wie ein Selbstschutz . Gut meine eigene Depressionserkrankung macht es natürlich nicht leichter , damit umzugehen .

Übrigens gehe ich ja auch zur Krebsberatung für Angehörige und die Dame meinte , das es leider oft und ganz normal ist . Einfach menschlich . Aber trotzdem tut es mir leid :undecided

Ich schreibe das so offen , A um dir zu helfen deine Frau besser zu verstehen und B , es ist irgendwo auch ein Tabubruch . "So behandelt man einen schwerkranken Menschen nicht " . Ja , aber auch wir Partner sind auch nur Menschen . Menschen die große Angst haben vor dem großen Loch danach ...... , in dem wir ganz alleine dann dastehen , ohne den geliebten Verstorbenen . :(

freundchen70
11.09.2015, 10:29
Häääää, ich muss jetzt aber kein Verständnis dafür haben, oder?

Diese Begründung verstehe ich nicht. Gott sei dank verhält sich mein Partner nicht so. Liebe bedeutet doch nicht jemanden weg zu stoßen in einer vielleicht für dich bedrückenden Situation.
Mein Mann hat bestimmt auch sehr mit der Situation zu kämpfen, aber wir reden offen über alles. Mit 2 Kindern und seinem Beruf hat er bestimmt mehr als genug zu tun. Ich bin auch nicht mehr einsatzfähig und er ist somit voll belastet. Trotz allem gehen wir liebevoll miteinander um.

Auf die Zeit " danach" soll er gut zurückschauen und nicht denken, da war ich jetzt ungerecht oder lieblos. Dann würde er sich ja ständig mit Vorwürfen plagen.

Ich wünsche dir trotz deiner Erkrankung ganz viel gute Zeit mit deinem Mann.

Leider kann ich deine Gedankengänge nicht nachvollziehen. :eek:
Sorry!!!!!

SmartM
11.09.2015, 15:08
Ich glaube, jetzt nochmal etwas dazu schreiben zu müssen.

Wenn man noch nie mit Depressiv-Kranken zu tun hatte, kann man für vieles, was sie tun und sagen kein Verständnis aufbringen.
Ich lebe inzwischen mehr als 12 Jahre mit dieser Krankheit unter einem Dach. Habe mir wirklich viele Ratschläge und Informationen geholt, aber erst meine Psychotherapeutin kann mir einiges schlüssig erklären. Was Tinele oben anführt kann ich inzwischen nachvollziehen und ich glaube, sie hat das gut erklären können.
Natürlich hat auch freundchen recht, wenn man an die Zukunft denkt, werden die Selbstvorwürfe wohl stark ausgeprägt sein und das nächste Chaos-Loch ist so oder so vorprogrammiert.

In den Jahren, in denen ich versucht habe, etwas zu ändern, musste ich feststellen, dass ich als engster Ansprechpartner das nicht vermag. Bin halt der „Platzhalter“ für alles, was ihr nicht gut getan hat. So versuche ich Verständnis zu entwickeln um - ganz egoistisch gesehen - meine eigene Lage nicht unnötig zu verschlechtern.

Schöne Grüße
Walter

Tinele
11.09.2015, 15:43
Meine Krankheit brach vor zwei Jahren erst aus . Und jetzt erst kann ich mitreden , bei vielem was ich vorher null verstehen konnte . LEIDER ?! Andererseits bringt einem das mehr Verständnis für andere in gleicher Lage .

Freundchen , wenn ich das mit Absicht täte - dann könnte ich es ja verhindern . Aber man kann Depressive nicht mit Normalos vergleichen . Und Selbstvorwürfe hab ich schon genug , aber ich muss sie wieder abgeben und mir immer wieder sagen auch ich bin krank . Auch wenn man das von Aussen nur an meinen traurigen , oder leeren Augen sehen kann . Je nach Zustand halt .

In meiner Familie ist diese sch*** Erkrankung weit verbreitet . Ein Onkel ist tot und meine Cousine hat deswegen schon ungezählte Klinikaufenthalte hinter sich . Ich durfte 36 Jahre ohne diesen Krebs der Seele leben , leider nicht für immer und ich hasse es !

Walter , zwölf Jahre Respekt . Es ist definitiv nicht einfach mit dieser Erkranung unter einem Dach zu leben . Genauso wenig wie mit Krebs . Da bleibt einem nur , die Tage / Stunden zu genießen , an denen der Depressive weitestgehend stabil und wie früher ist .......:o

SmartM
15.09.2015, 09:48
Heute mal wieder etwas Neues aus der Boxengasse.

Nach dem die neue Spritmischung seit einer Woche das Qualifying bestimmt, muss ich feststellen, die Chanche auf Punkteränge besteht auch weiterhin.
Ich muss zwar mit zwei Handycaps zurecht kommen, Dauermüdigkeit und erhöhten Bluddruck.
Aber wenn ich mit meinen Kollegen im Fahrerlager spreche, merke ich schnell, ich jammere auf hohem Niveau.
Seit zwei Tagen konnte ich die Schmerzmittel reduzieren, was für die Setupeinstellungen enorm wichtig ist, zu wissen. Zu wissen, der neue Treibstoff ist schnell und zuverlässig.

Aktuell bin ich wieder bei der Betankung und stelle mir vor, wie jeder Tropfen der in meinen Körper läuft, ein Stück der Metastasen herausätzt.

Trotz der beiden Handycaps sieht es im Qualifying ziemlich gut aus, eine gute Platzierung zu erreichen. Auf jeden Fall wird bis an die Leistungsfähigkeit des Motors Gas gegeben. So macht jede Kurve Spaß zu fahren und die Lust am Racing ist ungebrochen.

Möge die dicke Frau sich mit dem Singen noch lange Zeit lassen. Wenn ich sie mit meinem Rennwagen schon nicht nieder fahren kann, möge das Benzin noch lange reichen, einen großen Bogen um sie herum zu fahren.

Viele Grüße
Walter

Tinele
15.09.2015, 11:06
Prima News Herr Kommentator :D


:remybussi

Reigenlilie
25.09.2015, 18:52
Hallo Walter!

Meine Hochachtung: Seit 12 Jahren hälst du den Kampf gegen den Krebs. Wow!
So wie Du das alles beschreibst, machst Du das genau richtig.
Weiter so!:winke:

SmartM
25.09.2015, 19:05
Hallo Reigenlilie,
ich fürchte, da habe ich mich wohl missverständlich ausgedrückt. Seit 12 Jahren leidet meine Frau unter Depressionen.

Die ersten Sympthome meiner Krebserkrankung hatte ich vor ziemlich genau zwei Jahre.
Die Erstdiagnose war im Januar 2014. Zwei Monate später stand dann fest: unheilbar.

Seit Mai d. Jahres habe ich meine erste Prognose überlebt, an der Zweiten arbeite ich.

Habe für mich jetzt eine neue Möglichkeit gefunden, den Weg zu gehen. Nächste Woche werde ich das im Einzelnen mit meiner Psychotherapeutin besprechen. Von dem Ergebnis werde ich dann hier berichten.

Liebe Grüsse
Walter

Reigenlilie
25.09.2015, 19:15
Hallo Walter!

Vielleicht habe ich auch falsch gelesen.

Aber dennoch finde ich es großartig, wie das machst.

Alles Liebe auch für Deine Frau. Ich weiß, wie das Leben mit Deperessionen ist.

Aber eben auch mit dem Krebs.

Liebe Grüße

Reigenlilie

Paradies
26.09.2015, 21:55
Lieber Walter,

du hast soviel Mut und Kraft, ich bewundere Dich.

Bin gespannt was du zu erzählen hast.

Weiterhin alles Gute für deinen Weg!

Liebe Grüße Aggi

SmartM
05.10.2015, 20:05
Hallo Forengemeinde,

habe mich lange nicht hören lassen und möchte erst einmal allen danken, die hier ihre Beiträge hinterlassen haben, für die lieben und aufmunternde Worte!
Vielen Dank!

Nun, die letzte Woche hatte ich ja Chemopause und das Wetter hätte nicht schöner sein können. So habe ich mit meiner Frau zusammen einiges im Garten und ums Haus herum geschafft. Abends hatte ich dann leider wenig Lust, nochmal hier meine Kommentare zum Besten zu geben.

Mir geht es erstaunlich gut, habe so gut wie keine Beschwerden und brauch keine zusätzlichen Medikamente. Hat leider auch zur Folge, dass ich mich hin und wieder überschätze. Ist die Grenze überschritten, meldet sich der Körper mit Kurzatmigkeit. So wird man wieder an diesen M**t erinnert.
Aber wie schon weiter oben erwähnt: Jammern auf hohem Niveau.

Mit meiner Psychotherapeutin gehe ich jetzt für mich neue Wege. Die Überschrift würde ich von einem Buch plagiieren: "Das Prinzip Placebo". Es geht darum, mit seinen Gedanken und mit einer positiven Einstellung über die Psyche das Immunsystem zu stärken.

Im Prinzip geht es darum, seine Gedanken auf die richtige Formulierung zu bringen. Klingt jetzt erstmal verwirrend.
Ich versuch es mal mit einem Beispiel:
Falsche Formulierung: "Wenn mein Enkelkind im nächsten Jahr Geburtstag hat, könnte ich, wenn ich dann noch lebe, mit ihm einen Ausflug in den Zoo machen."
Richtige Formulierung: "Wenn mein Enkelkind im nächsten Jahr Geburtstag hat, mache ich mit ihm einen Ausflug in den Zoo"

Dieses Denken sollte alle Lebensbereiche umfassen. Zunächst bin ich mit meiner Therapeutin aber so verblieben, anfangs nur die realistischen Zeitabschnitte so zu beleuchten. Wer jetzt denkt, das ist ja ganz einfach...
...probiert es mal aus. Auch Gesunde denken immer mit einem gewissen Zweifel.

Nach dem ich einen Vortrag von Herrn Prof Zettl, Uni Heidelberg, gehört habe, der zu meinem Erstaunen auch mit Studien-Ergebnissen überzeugen konnte, glaube ich wirklich daran, dieses "positive Denken" hat Einfluss auf das Immunsystem und kann somit das eine oder andere Wachstum von Metastasen vielleicht sogar verhindern (sorry, das Wort vielleicht wieder streichen). Zu dem noch ein Zitat meiner Therapeutin: "Auch Antibiotika nutzt nichts, wenn das Immunsystem nicht mitspielt".

...und mit dieser Einstellung geht es morgen in die nächste Chemo-Runde.

Nun gehe ich fest davon aus, die "dicke Dame" (die mit der Nationalhymne zum Schluss) schicken wir jetzt mal für ein Jahr in den Urlaub und ich kurve derweil noch ein wenig auf Europas Rennstrecken rum.

Danke fürs Lesen und euch allen nur das Beste!

Schöne Grüße
Walter

crab
06.10.2015, 00:07
Hallo Walter,

halte an Deiner positiven Einstellung fest.

Kurz zu mir: Gen-bedingte Veranlagung (FAP) zu Krebs im gesamten Verdaungs-
trakt. 1974 Entfernung des gesamten Dickdarmes wegen beginnendem Krebs.
2003 OP wegen Enddarmkrebs.
Nach meiner Genesung habe ich mir einen Psychotherapeuten gesucht, und bin
zum Glück an einen sehr guten geraten. Er hat auch klinische Hypnose gemacht.
Die Therapie bei ihm hat bei mir sehr gut angeschlagen, ich hatte keine Über-
lebensängste mehr, konnte meinen Humor weiter verbreiten, was auch heute
noch so ist. Was mir sehr geholfen hat, war, dass er mir Selbsthypnose
beigebracht hat. Ich denke, dass mir dieser Umstand für die folgenden
OPs die Kraft gegeben hat, diese unbeschadet zu überstehen.
2006 unklarer Befund Gallenblase - 2009 Krebs im Schliessmuskel - 2010 Krebs
im Magen. Bei allen Befunden Entfernung der betroffenen Organe.
Behalten habe ich trotz allem meinen Humor, dank Selbsthypnose.
Selbst die Diagnose vor 5 Monaten, dass nun der Krebs -beginnende Adenome- in meinem Dünndarm wachsen und inoperabel sind, lassen mich nicht verzweifeln.
Wenn ich einmal unruhig werde, lege ich eine CD von James Last ein, und
spiele mir den Song "Biscaia" vor. Für mich ist dieser Song total beruhigend
und der richtige Begleiter für meine Meditation.

Versuche doch, für Dich einen Psychotherapeuten zu finden, der dies auch
anbietet. Du kannst nur davon profitieren.

Für die Zukunft wünsche ich Dir alles erdenklich Gute.

LG Wolfgang

Itzibitzi_
06.10.2015, 10:04
Hallo Walter,

ich lese Deine Geschichte seit vielen Wochen und freue mich immer, wenn Du positives berichtest.

Ich war vor 6 Jahren an Brustkrebs erkrankt und habe "positives Denken" extrem praktiziert.

Ein Freund, der vor zwei Jahren an Bauspeicheldrüsenkrebs erkrankt war und heute wieder topfit ist, hatte mich letztens auf das Thema "Salutogenese" aufmerksam gemacht.

Salutogenese ist die Wissenschaft von der Entstehung und Erhaltung von Gesundheit.

Ein sehr interessantes Thema ... vielleicht möchtest Du Dich ja mal ein bisschen belesen. Es gibt viele Berichte im www.

http://www.gesundheit.de/wissen/haetten-sie-es-gewusst/medizinische-begriffe/was-ist-salutogenese

Viele Grüße,
Itzibitzi

Paradies
06.10.2015, 17:24
Hallo lieber Walter,

ein wenig habe ich schon gezittert, das Du dich so lange nicht gemeldet hast.
Dafür freue ich mich jetzt um so mehr über den Grund. Schön das Du die Zeit genießen konntest und deinen Garten auf Vordermann gebracht hast.
Das mit der Überschätzung seiner Kräfte kenne ich nur zu gut. Aber macht nichts, Hauptsache du hattest Spaß!

Du kannst dich sehr glücklich schätzen über deine tolle Therapeutin.
Im Laufe meiner Krebserkrankung, die mich ja schon lange begleitet und
viele aussichtslose Situationen bereitet hat bin ich immer genau, diesem Motto gefolgt. Das Glas ist halb voll und nicht halb leer!
Ich habe einen spontanen Urlaub geplant, während mein Befund ausgewertet
wurde. Dabei habe ich jeden Tag genossen und die Krankheit zu Hause gelassen.

So versuche ich auch jetzt bei meinem Mann zu denken und ich bin froh das du mir das in Erinnerung gerufen hast.

Ob es unrealistisch ist , weiß ich nicht, aber möglich ist es schon das es auch für diese Krankheit mal eine Pille gibt die wir alle noch erleben dürfen.

Ich war schon ganz nahe am Aufgeben als ich durch ein Studienmedikament
eine unglaubliche Besserung erfahren durfte.

In diesem Sinne wünsche ich Dir eine gute und freudige Zeit,
Liebe Grüße Aggi

SmartM
07.10.2015, 13:58
Vielen lieben Dank für eure Beiträge!

@ crab
Hut ab, was du schon hinter dir hast. Dazu gehört wirklich ein sehr starker Überlebenswille und viel Kraft und Unterstützung.
Die Sache mit der Hypnose macht ein Bekannter und findet das auch toll. Leider müsste ich da für jede Sitzung ein Stunde Autofahrt für jeweils Hin- und Rückfahrt in kauf nehmen. Zudem müsste ich meine jetzige Therapeutin "aufgeben", weil die Krankenkasse nur einen Psychotherapie zahlt. Dies kommt für mich nicht in Frage, weil ich meiner Therapeutin unheimlich viel zu verdanken habe und ich werde sie ganz sicher wieder dringend brauchen, wenn es in meine letzte Lebensphase gehen wird. Das will ich nicht aufs Spiel setzen.
Trotzdem vielen Dank für den Tipp!

@ itzibitzi
Danke für dein Interesse an meiner Geschichte.
Ja das Thema "Salutogenese" haben wir bereits angesprochen. Meine Therapeutin meint aber, ich muss vorher meine Überzeugung zum positiven Umbau meiner Gedanken abgeschlossen haben. Danke für den Link, habe den Inhalt schon verschlungen.

@ paradies
Du hast nun wirklich selbst genug um die Ohren. Umso mehr freut es mich, dass du meine Posts verfolgst.
An deinem Beitrag erkenne ich aber, dies ist schon ein erfolgversprechende Einstellung. Das hilft mir, wieder etwas sicherer damit umzugehen.


Eure Beiträge zeigen mir, wie wichtig der Austausch in diesem Forum ist.
Zum einen kann man einfach mal seine Sorgen (auch Freude - wenn es diese denn gibt) loswerden, man erfährt sehr viel Mitgefühl und Hilfe von vielen Foren-Mitglieder.

Sätze wie dieser:" ein wenig habe ich schon gezittert, das Du dich so lange nicht gemeldet hast." bewegen mich immer wieder besonders. Leute, die man eigentlich nicht kennt, nehmen Anteil. Das ist eigentlich unglaublich aber sehr aufbauend!

Liebe Grüße
Walter

Paradies
09.10.2015, 19:32
Lieber Walter,


ich kann Dir nur voll zustimmen, wie hilfreich es ist und wie gut es tut,
sich in diesem Forum auszutauschen. Besonders bemerkenswert finde ich, die Anteilnahme von selbst betroffenen Angehörigen und Patienten, die schon
auf dem Weg der Gesundung sind und nicht zurückschrecken, weiter hier ihre Erfahrungen mitzuteilen.

Wie du vielleicht schon gelesen hast, geht es meinem Mann wirklich erstaunlich gut. Selbst die Ärzte nennen ihn einen Vorzeige Patient und ich erlaube mir positiv zu denken und zu glauben das es so weitergeht.
Mein Mann hat trotz der Diagnose immer zuversichtlich behauptet er wird wieder ganz gesund. So manche Nacht wusste ich nicht, ob ich ihn in diesem Glauben lassen sollte. Ich habe mich dazu durch gerungen und bin nun sehr froh darüber. Meine Zweifel die mir manchmal im Nacken sitzen erschlage ich und richte den Blick in eine positive Zukunft.
Wie lange die dauern wird ist dabei nicht wichtig. Jeden Tag so gut es geht zu verbringen und sich auf schöne Dinge freuen.

Meine Zeit wäre schon lange zu Ende hätte ich die Prognose der Ärzte geglaubt. Ich will nicht verschweigen, das es trotzdem Momente gibt in denen mich die Angst einholt und ich große Dämpfer bekomme. Bis jetzt hat es sich aber gelohnt meinen eigenen Weg zu gehen und ich kann behaupten auch glücklich dabei zu sein!

Eine gute Zeit mit vielen schönen Momenten wünsche ich Dir,
liebe Grüße Aggi

SmartM
10.10.2015, 12:37
Besonders bemerkenswert finde ich, die Anteilnahme von selbst betroffenen Angehörigen und Patienten, die schon
auf dem Weg der Gesundung sind und nicht zurückschrecken, weiter hier ihre Erfahrungen mitzuteilen

Hallo Aggi,
ja das finde ich auch sehr hilfreich, es baut Hoffnungen auf und lindert Ängste. Von Erfahrungen kann man nur lernen.

Bis jetzt hat es sich aber gelohnt meinen eigenen Weg zu gehen und ich kann behaupten auch glücklich dabei zu sein!
Ich glaube auch, es ist für jeden wichtig SEINEN Weg zu finden. Diese Krankheit ist individuell und so muss man ihr begegnen.
Deine Beiträge machen mich zuversichtlich, dein Optimismus bestärkt mich. Danke dafür.

Mir geht es weiterhin richtig gut, habe entgegen allen Erwartungen noch keine Haare verloren, kann mein Gewicht halten und fast alles essen und trinken. Wenn jetzt meine Metastasen noch tüchtig einen auf den Deckel bekommen,bin ich sehr zufrieden.

Übernächste Woche geht es dann nochmal für eine Woche an die Ostsee - ich freue mich riesig!

LG
Walter

AnnaJo
10.10.2015, 19:38
Hallo Walter, ich habe schon lange nicht mehr hier geschrieben, ich habe mich aufgrund der Chemo freien Zeit etwas ausgeklinkt hier. Mein Mann bekam ja im Mai eine SIRT Behandlung seiner Lebermetastasen die er sehr gut vertragen hatte. Nun sind 4 Monate vorbei, letzte Woche war wieder Nachsorge und der Befund war weiterhin sehr gut, keine Tumortätigkeit sichtbar :rotier2: ! Das wollte ich nur erzählen, da ich ja bisher keinen eigenen Thread aufgemacht habe und nur hier bei dir geschrieben habe, so zum Mut machen halt.

Schön, dass es dir so gut geht, das freut mich wirklich sehr. Im Dezember jährt sich der Erstbefund nun zum 5. Mal - und somit haben wir der Überlebensprognose bei Speiseröhrenkrebs Paroli geboten. Es lohnt sich doch, zu kämpfen. Weiterhin leben wir im Hier und Jetzt, kein Mensch weis, was morgen ist - auch der Gesunde nicht. Viel Kraft gibt uns auch unser Enkelkind, welches vor 6 Monaten auf die Welt gekommen ist - ein weiterer Grund zum Kämpfen.

Ich wünsche Dir und allen, die hier mitlesen, ob Betroffene oder Angehörige viel Kraft, Durchhaltevermögen und das nötige Glück.

Liebe Grüße an alle AnnaJo

monika100
10.10.2015, 21:39
Hallo AnnaJo,

das ist super, dass ihr schon 5 Jahre dem Krebs trotzt. Und das obwohl er bei euch ja wohl nicht als heilbar gilt.

Natürlich ist das bei jedem Erkrankten anders, aber ich denke doch, dass das Anderen Mut machen kann, denen vielleicht gesagt wird, dass sie höchstens noch 1 Jahr schaffen.

Weiter so, ich drücke euch die Daumen!

LG Monika

SmartM
11.10.2015, 19:28
Hallo AnnaJo,
das kann ich gut verstehen, sich eine Auszeit auch von diesem Forum zu nehmen.
Ganz toll finde ich die neuerliche Diagnose. Damit ist bewiesen, wir wissen nicht, was auf uns zukommt.
Ich mag ja den Ausduck "kämpfen" nicht, er sugeriert, einer wird verlieren. Der Ausdruck "kümmern" gefällt mir besser und es bleibt offen, ob jemand verliert. Dein Beitrag, bzw. euer Beispiel zeigt, immer wieder sich um Möglichkeiten kümmern bzw. nach Alternativen Ausschau halten.

Enkelkinder sind eine riesengrosse Motivation - ich kann schon nicht abwarten, mein drittes Enkelkind im Februar begrüssen zu können.

Danke für das positive Beispiel, so kann es halt auch gehen.
Vielleicht müssen jetzt auch mal die "Leitlinien" neu geschrieben werden...

Liebe Grüsse
Walter

SmartM
14.10.2015, 15:20
Heute mal wieder Neues aus der Boxengasse.

Gestern gab es wieder Druckbetankung mit Paclitaxel. Nachdem in der vorigen Woche aufgrund der Blutwerte die Dosis geringfügig reduziert wurde, gab es gestern wieder den normalen Schuss, weil die Leukos gemacht haben, was sie sollten.
Die Schleimhäute sind inzwischen ziemlich angegriffen, die Nase läuft, als ob ich Schnupfen hätte, beim Naseputzen ist Blut dabei. In der Speiseröhre brennt es bei jeder Mahlzeit und macht dieses Vergnügen eher zum Frust. Aber wenn dadurch etwas auf die Lebenszeit drauf kommt - gerne.

Morgen geht es dann bis zum Sonntag auf Enkelin-Besuch. Sie, mein persönlicher Sonnenschein, wird mich wieder aufmuntern und mir zeigen, wie schön das Leben sein kann.

Nächste Woche Boxenstopp mit Doppelbefüllung und am Mittwoch wollen wir unser kleines Ferienhaus an den Haken hängen, um damit noch ein paar Tage Ostseeluft zu tanken. Blöd ist, wenn ich vor so einer Reise stehe, schleichen sich die Gedanken ein, die ich nicht haben will, wie z.B. "...ist dies das letzte Mal, dass ich das Meer sehen kann?" Das macht mich kirre und ich finde nicht immer den Ausgang aus diesem Gedankenkreis.

Meistens funktioniert sich ins Gedächtnis zu rufen: Dort fragt dich keiner, "wie geht's dir" (früher betraf die Frage ein gosses Feld: Beruf, Famile usw., heute hat sich das auf meine Erkrankung reduziert, es geht also nicht um mich sondern um den Mist den ich in meinem Körper durch füttere). Ich weiß nicht, ob es anderen auch so geht, aber da hat man es geschafft, mal nicht an diesen verfluchten Krebs zu denken und es wächst schon etwas Gras darüber, kommt irgend eine blöde Kuh/blöder Ochse vorbei und frisst es mit dieser Frage wieder ab.

Dabei fällt mir ein: Meine Therapeutin erklärte mir in der letzten Sitzung, wir müssen unsere Termine strecken, da mein Kontingent sich zu Ende neigt. Verlängerungen werden von den Gutachter verworfen mit der Begründung: "wer Angst vorm Sterben hat, kann sich einer Selbsthilfegruppe anschließen".
Vielen Dank liebe Krankenkassen und ihr super Gutachter. Ihr könnt euch jetzt wohl denken, was ich euch wünsche!

Meine Therapeutin fügt aber hinzu: Notfalls werden wir etwas finden, was sie genehmigen müssen. Bin zwar dankbar dafür, aber muss man lügen um eine umfassende palliative Betreuung zu erhalten. Sollte man sich doch Gedanken über die einschlägigen Angebote aus der Schweiz machen? Scheinbar reduziert sich in diesem Land die Palliativmedizin nur darauf, Schmerzen zu lindern!
Bleibt zu hoffen, rechtzeitig einen Platz im Hospiz zu bekommen.

Das alles zieht mich im Moment ziemlich runter, das graue Wetter schafft den Rest.

Trotzdem, morgen sehe ich "meinen Sonnenschein" und damit geht es hoffentlich wieder besser.

Tut mir leid, dass ich heute mit meiner anderen Seite auf die Nerven gehe, aber auch Meckern tut einem mal gut. ...und ich glaube, hier verständnisvolle Leser/innen zu haben.

Dafür meinen ganz lieben Dank.

Liebe Grüße
Walter

Reigenlilie
14.10.2015, 19:30
Lieber Walter!

Das Meckern muss auch mal sein. Es wäre ein Wunder, wenn Du immer durchweg positiv eingestellt wärst. Da kommen einfach ide dunkelen Stunden, die negativen Gedanken und das dunkele Wetter dazu. Ich müsste lügen, wenn mir nicht auch solche Gedanken durch den Kopf gegangen wären. Und auch meinem Mann geht es so. Es bleibt nicht aus, dass der Gedanke, dieses oder jenes könnte das letzte Mal sein.
Aber Kopf hoch, Dein Sonnenschein wartet auf Dich.
Ja, die Gutachter wissen gar nicht, wie heilsam so ein Therapeut ist. Das habe ich gerade heute wieder erfahren.
Aber nun freue Dich erst einmal auf den Enkelbesuch!

Mitfühlende Grüße

Reigenlilie:winke:

Tinele
14.10.2015, 22:07
Ach lieber Walter , du wärst schon ein komischer Mensch wenn du mit so einem Schicksal nicht auch mal haderst . Ich drück dich einfach mal ..... :pftroest:

SmartM
20.10.2015, 16:44
Das war heut' nix

Will mich nochmal melden, bevor ich mich für die nächsten 1 1/2 Wochen wegen Urlaub ausklinke.

Heute hätte (hätte, hätte, Fahrradkette) eigentlich die Doppelbetankung durchgeführt werden sollen. Die Leukozyten, bzw. deren Wert, haben es aber verhindert. So geht es erst in zwei Wochen wie geplant weiter.

Geahnt hatte ich das zwar, so richtig wahr haben will man es doch nicht. Zur Beruhigung wurde mir gesagt, die Tumormarker der Leber sind stark rückläufig, weshalb ich mir mir keine Sorgen machen bräuchte. Ob dieser Satz nur zu meiner Beruhigung ist....?

Seit ein paar Tagen spüre ich einen merklichen Leistungsverlust. Gerade beim Treppensteigen oder bergauf Gehen geht mir ziemlich schnell die Puste aus. So richtig erklären konnten mir die Damen aus dem Labor heute das auch nicht. Meine Ärztin war leider nicht im Haus.

In der Familie traue ich mich im Moment gar nicht, darüber klagen. Da kommen Antworten: "Vergiss nicht, Du bist krank", oder "denk mal daran, wie viel Gift du schon intus hast", am Besten ist der: "anderen in deiner Lage geht es viel schlechter". Ich könnte in die Luft gehen! Ich kenne die Fakten!
Ich habe mir geschworen, bei der nächsten Grippewelle mich zu rächen.

Man sucht halt doch ein wenig Mitgefühl. Auch meine Therapeutin hat mich schon darauf hingewiesen, ich suche hin und wieder Mitleid. Nicht mit Absicht, rein intuitiv. Wäre aber in meinem Fall noch normal. Es ärgert mich halt, wenn ich auf meinen momentanen Zustand aufmerksam machen will, solche Antworten zu erhalten. Immer wieder erwartet man offensichtlich lediglich positive Antworten von mir.
Sollte mir also langsam Gedanken machen, wie man den Satz "ich denke, ich werde bald sterben" in eine positive Formulierung bringen kann.

Jetzt muss ich mit dem Thema aufhören, mein Zynismus gewinnt langsam überhand.

Und jetzt das wirklich Positive:
Morgen geht's los. Wohnwagen ist gepackt, Route geplant, Ostsee nimm dich in acht, wir kommen.

Deswegen meinen ganz lieben Dank an alle, die es nicht müde werden hier zu lesen und (noch besser) zu posten, ich bin für die nächsten 10 Tage nicht online, melde mich anschließend aber zurück.
Versprochen.

Euch eine schöne Zeit und liebe Grüße
Walter

Chances
20.10.2015, 23:41
Hallo Walter,
In der Familie traue ich mich im Moment gar nicht, darüber klagen. Da kommen Antworten: "Vergiss nicht, Du bist krank", oder "denk mal daran, wie viel Gift du schon intus hast", am Besten ist der: "anderen in deiner Lage geht es viel schlechter". Ich könnte in die Luft gehen! Ich kenne die Fakten!
Ich habe mir geschworen, bei der nächsten Grippewelle mich zu rächen.

Man sucht halt doch ein wenig Mitgefühl. Auch meine Therapeutin hat mich schon darauf hingewiesen, ich suche hin und wieder Mitleid. Nicht mit Absicht, rein intuitiv. Wäre aber in meinem Fall noch normal. Es ärgert mich halt, wenn ich auf meinen momentanen Zustand aufmerksam machen will, solche Antworten zu erhalten. Immer wieder erwartet man offensichtlich lediglich positive Antworten von mir.
Sollte mir also langsam Gedanken machen, wie man den Satz "ich denke, ich werde bald sterben" in eine positive Formulierung bringen kann.

WOW da geht mir echt die Hutschnur hoch, dass es mich fast zerreißt. Was ich bei deiner Familie noch irgendwie nachvollziehen kann, kann ich bei der Tante Thera nicht mehr stehen lassen.

Im Ernst? Also sie mein tatsächlich dass es ein Fehler ist oder nicht angemessen, wenn du dich nach Mitgefühl sehnst?
DU - Ich - wir alle sind MENSCHEN! Wir sind soziale Wesen und trotz einer Autonomie und einer Verantwortung für uns selbst, bleiben wir auch immer abhängig von der wohlwollenden Hinwendung und dem Verständnis anderer. Es tut einfach gut und die sozialen Bedürfnisse zählen zu den sog. Mangelbedürfnissen (wie Hunger z.b auch) - die lassen sich nicht so einfach streichen, oder negieren.

Wart nicht, bis du Grippe hast -wart gar nicht. Vielleicht hast du schon viel zu lange gewartet. Du darfst dich gerne deinen Lieben genau so zumuten wie du bist - egal wie du nun grad drauf bist. Das Schöne dabei ist, dass es ein Geschenk für beide Seiten ist.....

Schönen Urlaub..... chances

Itzibitzi_
21.10.2015, 10:13
Hallo Walter,

"witzig", wenn ich das lese, was Du da schreibst ... dass es Dich aufregt, wenn Deine Familie derartige Antworten gibt. Genau DAS hatte mich damals, als ich an Krebs erkrankt war, auch sehr aufgeregt. Auch ein "wie geht es Dir?" hatte mich fuchsteufelswild gemacht, weil ich immer dachte "hallo? Der muss doch wissen, dass es mir nicht gut gehen kann ...".

Oder als mich damals eine alte Frau fragte (als ich mit Glatze [kurz vorher hatte ich mir meine langen Haare vom Kopf rasiert - was sehr dramatisch war] und Kapuze schnell an ihr vorbei laufen wollte): "Was macht die Gesundheit?" ... Ich bin fast ausgeflippt, so pietätlos hatte ich das gefunden.

Heute, nachdem ich gesund bin und mich zu den quasi "Außenstehenden" zählen kann, erwische ich mich, dass ich denke "ja, das hätte ich jetzt auch gesagt" (--> z. B. "Denk' mal dran wieviel Gift Du intus hast"), da man den anderen - in diesem Falle Dich - beruhigen möchte und Dir damit sagen will, dass Du Dir im Grunde darüber nicht auch noch Sorgen machen musst, da DAS ja jetzt ganz normal ist, dass Du schwach bist. Man möchte den Kranken ja auch nicht bemitleiden, damit er "stark" bleiben kann.


Verstehst Du, was ich meine? Vielleicht solltest Du Deinen Mitmenschen sagen, dass Du gerne auch einmal Mit-Leid haben, aber nicht be-mitleidet werden möchtest. Ich denke das hatte ich damals verpasst - zu sagen, was ICH möchte. Ich dachte immer, die anderen müssten jetzt auf mich zukommen, weil ich ja die Schwerkranke war ...

Jedenfalls wünsche ich Euch einen gaaaaanz tollen Urlaub an der Ostsee. Da wäre ich jetzt auch gerne. Ich liebe es, diese Luft tief einzuatmen und damit immer ruhiger und gelassener zu werden.

Erholt Euch gut!

Alles Liebe von mir an Euch!!

Reigenlilie
30.10.2015, 18:20
Lieber Walter!

Ich hoffe, dass Du schöne 1 1/2 Wochen Ferien hast.

Ja, Mitleid will man nicht, aber durchaus Mitgefühl. Am Besten, Du sagst das Deiner Familie, dass Du ihr Mitgefühl möchtest und keine Aussagen, die Du ohnehin weißt.

Ich bin mir da momentan nicht sicher, was ist Beruhigung, aber wenn die Tumromarker rückläufig sind, ist es sicher ein gutes Zeichen.

Bis bald.....

Reigenlilie

SmartM
01.11.2015, 19:45
Bin wieder da.

Zunächst meinen besten Dank an alle, die hier mit ihren Beiträgen mich wieder etwas aufgepäppelt haben!

Wir sind bei Regen und Nebel losgefahren und mit Sonnenschein an der Ostsee empfangen worden. Das Wetter hielt die ganze Zeit und so konnten wir richtig viel Zeit an der frischen Luft verbringen. Der Blick aufs Meer, der frische Wind und die (hin und wieder warme) Sonne hat uns beiden richtig gut getan.
Durch die "verpasste" Chemo hatte ich zum Schluss so gut wie keine Nebenwirkungen mehr, was Körper und Geist doch sehr entgegen kam.

Die frische Luft hat die schlechten gegen gute (positive) Gedanken getauscht und die Möglichkeit, fast uneingeschränkt essen zu können, war denn auch meinem Gewicht zuträglich. Und wer kann schon Nein sagen zu frischem Seefisch? Mir ist es da auch egal, ob er auf dem Brötchen oder gebacken bzw. gekocht neben Salz- oder Bratkartoffel liegt. Hm, mir läuft schon wieder das Wasser im Mund zusammen...

Fazit und Rat: Wenn es einem physisch und psysisch nicht so topp geht aber noch genug Reserven für einen Kurztripp an die See drin sind: einfach machen - denn: was man gesehen und erlebt hat, nimmt einem keiner mehr; und: aufgeschoben kann aufgehoben sein.

Nebenbei habe ich das Buch "Das Prinzip Placebo" von Antje Maly-Samiralow gelesen. Dabei konnte ich feststellen, dass ich seit meiner Erkrankung schon einiges richtig gemacht habe. Der Tenor des Buches: Wie man mit einer positiven Erwartungshaltung den Therapieerfolg verstärken kann.
Tatsächlich konnte in diversen Studien nachgewiesen werden, dass eine solche Einstellung in sehr vielen Fällen sehr erfolgsversprechend ist.
Vielleicht habe ich deswegen meine erste Prognose mittlerweile um sechs Monate überlebt?

Ich gehe mal davon aus, es ist so. Dann versuche ich das zu intensivieren!

@ Reigenlilie
Mit Schrecken habe ich gelesen, wie es bei euch so ergangen ist. Ich hoffe für euch, dass es doch noch weiter geht.
Habt ihr euch mal um ein Partikeltherapiecentrum gekümmert? Vor ein paar Tagen ist auch die Anlage in Marburg in Betrieb gegangen.

@Aggi
Es freut mich für euch, dass dein Mann zur AHB kann. Ab da geht es denn aufwärts!

@Tinele
Na siehst Du: alles gut. Ich hoffe und glaube: bei der nächsten Verlaufskontrolle ist das auch wieder so. Gedanken muss man sich erst machen, wenn die Diagnose steht. Vorher ist alles nur Vermutung. Kopf hoch!

So, nun habe ich aber genug eure Aufmerksamkeit in Anspruch genommen.

Vielen Dank fürs Lesen und liebe Grüße

Walter

Tinele
02.11.2015, 15:58
Lieber Walter , ich freue mich das ihr Beiden wieder neue Kraft tanken konntet . :)

Paradies
03.11.2015, 23:49
Lieber Walter,


wie schön von Dir zu lesen, dass du deine negativen Gedanken durch positive
ersetzen konntest. Die frische Luft der Wind und die weite des Meeres können sehr heilsam sein. Das durfte ich selbst auch immer wieder erfahren, wenn
ich mein zu Hause verlassen habe und ein paar Tage weggefahren bin. Ich habe
meine Krankheit einfach zu Hause gelassen und bin eingetaucht in eine heilende
Umgebung.
Die letzten Zeilen von Dir haben mich besorgt und ich bin sehr froh das du mit neuer Kraft ausgestattet bist.
Deine Nachricht, das du deine Therapeutin nur noch auf Umwegen besuchen kannst macht mich sprachlos.Müssen wir uns das wirklich gefallen lassen.
Wo ist unsere Lobby und können wir selbst etwas daran ändern?Hast du mal mit der Krankenkasse Kontakt aufgenommen und nachgefragt?

Lieber Walter wir brauchen alle Mitgefühl und in so einer schwierigen Situation, wie der deinen, doch ganz besonders. Ich bin davon überzeugt das deine Lieben dir das auch gerne geben möchten nur leider nicht dazu in der Lage sind. Mir fehlen manchmal auch die Worte und ich ringe buchstäblich nach den richtigen, die Last ist aber so schwer das sie mich auch lähmt.
Dann nehme ich meinen Mann nur in den Arm und hoffe er spürt mein Mitgefühl. Vielleicht geht es deinen Lieben auch so.

Ich habe leider heute von meiner Onkologin auch einen Anruf bekommen.
Meine Tumormarker sind um das doppelte angestiegen und ich muss mal wieder in die Röhre.Nach einem Virus auf der Lunge geht das nun seit 3 Jahren so. Meine Tumormarker sind aber schon seit meiner ersten Krebsdiagnose immer erhöht und ich bin mir nicht sicher, wie aussagekräftig sie wirklich sind.

So nun wünsche ich Dir gutes Benzin für deine weitere Fahrt!

Liebe Grüße Aggi

SmartM
04.11.2015, 11:24
Ich habe leider heute von meiner Onkologin auch einen Anruf bekommen.
Meine Tumormarker sind um das doppelte angestiegen und ich muss mal wieder in die Röhre.Nach einem Virus auf der Lunge geht das nun seit 3 Jahren so. Meine Tumormarker sind aber schon seit meiner ersten Krebsdiagnose immer erhöht und ich bin mir nicht sicher, wie aussagekräftig sie wirklich sind.

Hallo Aggi,

ich denke, das Ergebnis wird wie beim letzten Mal sein. Hoffe ich wenigstens für dich. Auch die Ereignisse der letzten Wochen werden eine Rolle beim Anstieg der Tumormarker spielen.

Ich drücke dir die Daumen, dass alles gut wird.

...du hast natürlich Recht, wenn man mal einfach nur in den Arm genommen wird, auch ohne Worte, tut einem das unendlich gut.

Liebe Grüße
Walter

SmartM
09.11.2015, 21:27
Die Boxengasse hat wieder geöffnet

Nachdem wir einen herrlichen Urlaub an der Ostsee verbracht haben und ich jetzt ein langes Wochenende mit meinem Enkel verbringen durfte, geht es mir so gut, ich wäre im Stande, Supermann zu assistieren. Körperlich fühle ich mich ziemlich fit und meine Psychotherapeutin bestätigte das auch für meinen Geisteszustand.

Denn also los: morgen Druckbetankung (Chemo) bei meiner Boxencrew und mal schauen, wie es mit möglichen Auszeiten ausschaut für die Zeit, wenn die Rennstrecke wegen Schneefalls gesperrt werden muss. Dann würde ich gerne nochmal die Asphalt- mit der Schneepiste tauschen und mit Brettern an den Füßen den Berg hinunter rutschen.

Man merkt - es geht mir gut!
Dem ist wirklich so: Der Kopf ist klar auf ein Ziel gerichtet (die Therapie schlägt an und ich kann Pläne machen) und der Körper schafft es im Moment, da auch mitzuhalten. Es ist wirklich kaum mit Worten zu beschreiben, wie glücklich und wohl ich mich fühle und mit welcher Lust Pläne geschmiedet werden. Gut, die Medikation ist etwas zurück gefahren worden, aber mein Gefühl sagt mir, dies ist noch ausreichend. Ich hoffe, morgen etwas mehr Details aus den Telemetrie-Daten zu erfahren.

Nun gilt es, diesen Schwung mit in das nächste Qualifying zu nehmen, um am Ende des Tages die Pole-Position wieder inne zu haben.

...und wir schauen so langsam auf den Rennkalender 2016!

Liebe Grüße aus dem Paddock
Walter

Susi705
10.11.2015, 00:39
Lieber Walter,

genau so gehen wir das hier auch an. Momentan ist noch 2 Wochen Training und dann Qualifying zur OP. Papa kriegt dann den betroffenen Teil der Speiseröhre raus samt dem blöden Untermieter.

Und solange geht es uns einfach nur gut :-) Kein Arzt, kein Krankenhaus.

Wir sehen uns an der Pole Position, Walter! :) :) :)

lg Susi

Tinele
10.11.2015, 00:54
" ...und wir schauen so langsam auf den Rennkalender 2016! " :rotier2: :remybussi :)

Laesperanza
10.11.2015, 14:51
Lieber Walter,
Das freut mich, dass es Dir gut geht.
LG

SmartM
11.11.2015, 17:12
@ Susi705
Ich finde es schön, dass ihr auch so eine positive Einstellung habt. Das kann sehr helfen! Ich glaube ein Beispiel dafür zu sein.

@ Tinele
Danke für die Smilies. Es ist etwas wunderbares, wenn man Pläne für das nächste Jahr machen kann...

@ Laesperanza
Dir ganz besonderen Dank für deinen Post. Ich habe deinen Thread gelesen und bin entsetzt über die letzte Wende.
Da habe ich schon ein wenig schlechtes Gewissen, dass ich hier mit meinem Wohlsein so protze. Dir und deinem Mann drücke ich ganz fest die Daumen und wünsche euch eine gute, möglichst entspannte Zeit (soweit das geht).

Liebe Grüße
Walter

Tinele
11.11.2015, 23:40
........... wem sagst du das ...........

Langsam trau ich mich auch wieder an Pläne die 3 Monate übersteigen ......

Laesperanza
12.11.2015, 09:44
Lieber Walter,
Du brauchst überhaupt kein schlechtes Gewissen zu haben. Wäre ja noch schöner. Geniesse es. Falls es bei uns nochmals bergauf geht (was ich immer noch hoffe), dann werde ich das auch geniessen. Und dann wird es auch andere Menschen geben, denen es genau in diesem Moment schlecht geht.
LG

Reigenlilie
13.11.2015, 19:44
Walter, das ist toll. Nur weiter so!

SmartM
22.11.2015, 14:49
Hallo liebe Forengemeinde,

zunächst meinen Dank an alle, die meine geistigen Auswüchse hier lesen und sogar kommentieren. Danke für all' die lieben Worte!

Letzte Woche, Dienstag, war ja eigentlich ein Aufenthalt bei meiner Boxencrew geplant. Meine Leukozyten waren anderer Meinung und so viel das Event flach.
Vermutlich durch das Reduzieren von Paclitaxel (von 160 mg auf 140 mg) und der Zwangspause (auch wgn. Leukos) im Oktober, melden sich meine Schmerzen wieder zurück. Noch brauche ich keine Schmerzmittel, aber es ist doch ein Hinweis, die kleinen Biester wachsen unter Therapie. Meine Ärztin meint zwar, es sei nicht beunruhigend, da die Tumormarker weiter sinken würden.
Mein Kopf fragt natürlich: 'Das soll mich jetzt doch nur beruhigen?'
Übermorgen - eigentlich sollten Betriebsferien in der Box sein - wird der Zyklus fortgesetzt- auf meinen Wunsch.

So, nun hoffen wir, die Leukozyten spielen mit und die Wirkung der Therapie setzt wieder ein, wie von vor wenigen Wochen gewohnt.

Schließlich muss ich in zwei Wochen fit sein, wenn mich wieder beide Enkel (sorry, das Dritte ist ja eigentlich auch dabei) mit ihren Eltern besuchen kommen.

Das waren die News aus dem Fahrerlager für heute.

Liebe Grüße
Walter

Susi705
22.11.2015, 22:41
Lieber Walter,

dann drücke ich dir die Daumen, dass übermorgen deine Leukos wieder mitspielen!

Alles Gute!

Susi

Tinele
24.11.2015, 09:01
:remybussi :winke:

SmartM
25.11.2015, 13:47
So - gestern haben die Leukozyten mitgespielt und es gab die volle Tankfüllung.

Als Beigabe gibt es immer Fenistil, um allergische Reaktionen gegen das Antikörper-Präparat zu verhindern, das mich jedesmal in eine Schlummerwelt schickt.
So habe ich auch gestern von dem 8-Std-Infusionstag max. 1 Std. unter den Wachen verweilt. Autofahren wäre an diesen Tagen eine große Gefahr.

Alles andere ging - bis jetzt - ohne bedeutende Nebenwirkungen ab und ich hoffe, das bleibt so. Nächste Woche ist dann wieder die "kleine Runde" dran, woran ich (jetzt erfahrungsgemäß) auch glaube, weil die Leukos immer erst nach drei Wochen nach der ersten Gabe in den Keller gingen. Dann wird auch entschieden, wie weiter verfahren wird.

Körperlich fühle ich mich recht wohl und auch einigermaßen fit. Im Schwimmbad schaffe ich es, 50 bis 60 Minuten ohne Pause zu schwimmen. Schwere Sachen eine Treppe hoch zu schleppen zwingen mich dagegen in die Knie. Aber das ist wohl angesichts der Tatsache, dass ich in Chemo-Therapie bin eher als normal zu sehen.
Obwohl ich das gerne anders hätte. Aber vielleicht verlange ich doch zuviel.

Mehr Neues gibt es heute nicht, deswegen

Liebe Grüße
Walter

Reigenlilie
25.11.2015, 18:32
Lieber Walter!

Das hört sich optimistisch an.
Wollen wir mal wünsche, dass die Leukos mitspielen.
Dass Du so lange schwimmen kannst, ist toll.
Mit Treppen habe ich auch meine Probleme - auch ohne Chemo.

Alles Liebe

Reigenlilie:winke:

Gärtner
27.11.2015, 17:52
Hallo, Martin!

Ich bin der gleiche Reinkarnationsjahrgang wie Ulla.
Meine Diagnose war vor 10 Jahren ähnlich Deiner. Ich hatte keine Chemo, sondern nur die OP. Ich wollte auch alles wissen und die Prognose, die sich bei mir "eingebrannt" hatte, war 10-12 %. Ich finde, man sollte das wissen, denn man sollte sich doch (und auch die Familie) auf das Shlimmste einstellen und offen damit umgehen dürfen. Schließlich wissen es doch alle, aber darf ja, um Gottes willen, nicht darüber sprechen. Das führt letztlich zu Heuchelei und jeder bleibt mit seinen Sorgen allein, weil man sich ja nicht aussprechen darf. Mir sind solche Ratschläge, wie "Du schaffst das schon" und "Statistiken bereffen Dich nicht" mächtig auf die Nerve gegangen. Das ist nämlich eine Missachtung meiner(Deiner) Sorgen und Probleme, nach dem Motto: Du bist selber Schuld, wenn es dir schlecht geht. Think positive! Und kämpfe! Wenn Du das nicht machst, bis du selber schuld. Letztlich will man sich nicht mit fremdem Leid auseinandersetzen und schiebt es deshalb weg, d.h., lädt es dem Anderen auf, sein Kreuz alleine zu tragen. Nein, nein, wenn man schwerkrank ist, hat man das Recht, es zu benennen und seine Probleme zu teilen und anerkannt zu bekommen.
Das ist jedenfalls meine Sicht. Jeder hat seine eigene. Ich mache auch niemendem Vorschriften, gebe meine Meinung aber zu bedenken.
Nein, man will nicht sterben, aber ja, man kann sterben. Wenn man das weiß, geht man auch mit der Zeit, die einem vielleicht noch bleibt, ganz anders um, kann sie nutzen, sich noch etwas Gutes tun. Man kann dann dankbar sein für das Leben, das man hatte und für die Zeit, die einem noch geschenkt wurde.
Alles Gute, Martin! Auf dass Du in 10 Jahren hier auch berichten kannst!

SmartM
28.11.2015, 10:13
Hallo Gärtner,

obwohl ich annehmen muss, du hast im falschen Thread geantwortet, (ich heiße nicht Martin und habe auch eine andere Diagnose) danke ich für deinen Beitrag.

Es ist schon so, man muss für sich den Weg gefunden haben, damit kann man auch akzeptieren, dass das Leben für einen deutlich kürzer ausfällt als geplant.

Auch hast du recht damit, wie Familie, Freunde und Bekannte mit unsere Erkrankung umgehen. Vielleicht sollte man den Unterschied zwischen Mitleid und Mitgefühl einmal näher erläutern?

Dein Beitrag hat allgemeine Gültigkeit für alle, die mit dieser Krankheit zu kämpfen haben.

Deswegen danke dafür.

Gruß Walter

Gärtner
01.12.2015, 02:18
Ja, Walter, da bin ich in den falschen Thread gerutscht, habe erst jetzt Deine Geschichte gelesen.
Ich wünsche Dir natürlich auch alles Gute.
Es gibt Beispiele hier im Forum, wo Leute viel länger gelebt haben, als man ihnen prophezeit hatte.
Vielleicht hast Du Peter3 ja schon gefunden. Du kannst ihn im Thread "Ein Ort zum Mut machen." finden.
Vielleicht hast Du ja auch Glück im Unglück.

SmartM
08.12.2015, 16:17
Mal wieder nix

Heute stand wieder ein Boxenstopp mit Vollbetankung auf der Agenta. Leider wollten die Leukos zum wiederholten Mal nicht mitspielen.
Langsam kann man schon ein Raster erkennen:
1. Woche Paclitaxel
2. Woche Paclitaxel + Cyramza
3. Woche Leukozyten im Keller

Inzwischen macht sich eine Nebenwirkung von Cyramza bemerkbar, trockener Husten. Zusammen mit den angegriffenen Nasenschleimhäuten sieht das nach außen wie eine Erkältung aus. Leider habe ich vom Husten wieder Schmerzen im Rippenbogen, nähe Zwerchfell. Aber ist alles auszuhalten und ich freue mich über jeden neuen Tag.

Diese Freude ist umso größer, als dass der erste Teil meiner letzten Prognose (...dieses Jahr...) ja in wenigen Tagen abläuft. Ich will mal ganz positiv denken und behaupte, den zweiten Teil (...mit viel Glück noch das nächste Jahr...) widerlege ich auch noch!

Leider hat es heute in der Verwandschaft einen Trauerfall gegeben. Der Mann einer Cousine meiner Frau ist nach langer Krankheit friedlich eingeschlafen.
Wir waren zum Kondolenzbesuch dort und da macht man sich über viele Sprüche doch so seine Gedanken, zumal meine Anwesenheit nicht zu übersehen war und alle wissen, wie es um mich steht.
Den Besten fand ich: "Ach, sei doch froh (zur hinterbliebenen Ehefrau), jetzt musst du ihn nicht mehr pflegen und kannst auch mal wieder an dich denken..."

Mein erster Gedanke: 'Gut, dass ich schon in der Patientenverfügung den Wunsch auf einen Hospizaufenthalt niedergeschrieben habe'

Mein zweiter Gedanke: 'Was werden die wohl alles über mich erzählen...'

Ich glaube, das Wort "Mitgefühl" und "Takt" kennen viele nur aus Kinofilmen.

Naja, eigentlich kann es einem ja egal sein. Ich weiß, was ich will, den nächsten Sommer noch in vollen Zügen genießen. Nachher ist man schneller vergessen oder als Last in Erinnerung, als man vorher sein "Image" aufbauen konnte. Und das ganze wird verpackt: "Das Leben geht weiter."

Viele Grüße
Walter

Reigenlilie
08.12.2015, 19:40
Lieber Walter!

Toll, wie Du durchhälst!!!!!
Es ist schon hart, dass Verwandte solche Sätze von sich geben.
Und das auch noch in der Gegenwart von Dir und der Witwe.
Soetwas ist mir noch nicht passiert.
Nicht unterkriegen lassen! Manche Menschen haben kein Taktgefühl.

Liebe Grüße

Reigenlilie

B.ea
08.12.2015, 19:54
Hallo Walter,

mir gruselt es richtig wenn ich lese was du da mithören musstest. Ich frage mich ernsthaft warum man nicht nachdenkt bevor man solche Sätze von sich lässt.

Ich lese deinen Thread hier mit und ich habe einen solchen Respekt vor deiner Einstellung und wie du mit der Erkrankung umgehst. Ich denke dass du was den Umgang damit betrifft ein sehrt gutes Vorbild bist.

Ich hoffe ich kann hier noch sehr viel von dir lesen.

Ganz viele liebe Grüße,

Bea

Tinele
09.12.2015, 11:05
Ja Trampel sind schon was feines . Der Beste Spruch bis jetzt war : " was willst du denn deinem Mann gehts doch ganz gut ! " :eek:

Äh ja , entschuldigung das mich das unglücklich macht das alles mitansehen zu müssen ..... :rolleyes:

Laesperanza
10.12.2015, 19:53
Lieber Walter,
Es ist wirklich unglaublich, was die Leute von sich geben. Ich frage mich oft, ist es, reden ohne vorher denken, Unwissenheit, Unbeholfenheit. Man kann wirklich nur immer wieder den Kopf schütteln. Mein Lieblingsspruch ist auch: das Leben geht weiter, als Nicht-Betroffener leicht zu sagen, bzw. "in vollen Hosen ist gut stinken".
Dir wünsche ich gute Blutwerte und starke Nerven. Sei gedrückt.

fuzzi68
12.12.2015, 00:38
Mich nervt langsam jedem die ganze Story zu erzählen.

Und das mitfühlende "Gute Besserung".
Als ob das nach ein, zwei Wochen wieder alles in Ordnung wäre....

SmartM
12.12.2015, 15:26
@ fuzzi68 + @Tinele
Ich merke schon, wir sind nicht nur in der Krankheit Leidensgenossen.

@ Laesparanza
Ja, du hast sicher Recht, wenn man gesund ist, ist alles andere weit weg, so wie im Fernsehen. So wird auch darüber diskutiert.
Ich habe mich über deinen Post besonders gefreut. Ich hoffe, dein erster Schmerz hat sich etwas gelegt. Ich denke aber, diese entstandene Lücke wird nichts und niemand füllen können.

@ Reigenlilie + @ B.ea
Eure Posts sind mir sehr zu Herzen gegangen.

Es ist schön, dass es solch einfühlsame Menschen wie euch gibt. Ganz lieben Dank dafür!


Inzwischen hat sich heraus gestellt, der Husten ist nicht die Nebenwirkung von Cyramza, sondern eine gemeine Erkältung. Gemein auch, weil sie meine Schmerzen in den Rippen steigert und die Gefahr besteht, nächsten Dienstag wieder nicht Tanken zu dürfen. Das wäre im Zusammenhang mit den Schmerzen ein echter Teufelskreis.

Und außerdem will ich nicht, dass das Rennen vorzeitig für mich zu Ende geht. Ich möchte noch nicht, dass die "dicke Frau" das Schlusslied trällert.

So, jetzt schiebe ich meinen Hintern wieder in das wohltemperierte Wohnzimmer, um auf dem Canape einen auf "ich will genesen" zu machen.

Am Dienstag werde ich dann hoffentlich wieder aus dem Fahrerlager berichten können.

Schöne Grüsse und einen besinnlichen 3. Advent

Walter

kopierkatze
12.12.2015, 17:52
Von irgendwelchen Kommentaren darf man sich nicht verunsichern lassen oder sie zu ernst nehmen. Es ist halt nun mal so dass geredet wird ohne sich große Gedanken zu machen wie das Gesagte ankommt.
Dir Walter alles gute für die weitere Behandlung

Tinele
13.12.2015, 20:57
Nun man weiß ja , daß es blödes Geschwätz ist . Aber wenn die Seele eh schon angeschlagen ist , dann ist es einfach schwer darüber hinweg zu sehen . Besonders wenns von menschen kommt , wo man sowas nicht erwartet hätte .

Meiner Ex sehr guten Freundin zum Beispiel . Da tun solche lapidaren scheiss Sprüche einfach nur sauweh .

SmartM
15.12.2015, 21:11
Neues aus der Boxengasse

Heute gab's Druckbetankung, von Null auf Voll in "nur" acht Stunden.

Die Erkältung hat sich auch auf den Rückzug gemacht und wird sich hoffentlich bald übere den Heckspoiler verabschieden. Damit nicht immer das Visier so beschlägt...:laber:
Jetzt noch ein paar Trainigsrunden in den Asphalt brennen und nächsten Dienstag zu Nachtanken in die Box. Das wäre es dann für dieses Jahr.

Im nächsten Jahr geht es als Erstes zur Inspektion in die Garage. Anschließend wird der Rennkalender 2016 besprochen.

Wer hätte das Anfang 2015 gedacht ??? :megaphon:Die dicke Frau hat noch nicht gesungen.

LG Walter

Blatt13
16.12.2015, 00:40
Hallo walter,
Ich liebe es wie du schreibsts.wünsch dir noch viele Land Rennstrecken!
Gott segne dich!!!
Lg Blatt 13

p53
16.12.2015, 10:26
Huhu Walter,

ich lese bei dir immer mit und finds einfach toll, wie du mit dem ganzen Murks umgehst... und deinen Humor und Lebensfreude nie verlierst.

Es hat sich in den letzten Jahren soviel verändert, fällt mir immer wieder auf.
Du hast weiterhin Kontakt zu deinen Enkeln und beziehst sie auch in dein Leben ganz normal ein...
als ich Kind war und mein innig geliebter Opa an Leukämie erkrankte, wurde ich komplett vom ganzen Geschehen ferngehalten. Ich glaube, ich war nicht ein einziges Mal im KH und bin nicht mal sicher, ob ich ihn überhaupt nochmal sah.
Werfe ich meinen Eltern jetzt nicht vor, sie meinten es sicher gut. Ich hätte es mir im nachhinein betrachtet aber ganz anders gewünscht.

Dir wünsche ich noch eine lange Rennzeit oder auch Genießerzeit (muss auch mal sein, Seele baumeln lassen).

Grüße
p53

Reigenlilie
16.12.2015, 18:53
Lieber Walter!

Mach weiter so! Auch 2016 und noch weiter!
Ich freue mich für Dich.

Liebe Grüße

Reigenlilie

Gärtner
17.12.2015, 00:14
Nun überfordere ihn doch nicht gleich, 2916! Erst mal 2016 und dann wird man weiter sehen. :smiley1:
Frohes Fest und alles Mögliche für's nächste Jahr!

SmartM
23.12.2015, 19:34
Zum letzten Mal in diesem Jahr
News aus dem Fahrerlager

Gestern wurde zum letzten Mal in diesem Jahr die Box zum Auftanken genutzt.
Scheinbar fällt die Wirkung immer etwas heftiger aus. Den restlichen Tag gestern und auch heute sehnt sich mein Körper mehr nach Couch als nach Bewegung. Auch das geht wieder vorbei. Am 05.01.2016 gibt es zum letzten Mal für diesen Zyklus ein Betankung. Dann Gespräch, CT und we will see.

Nun wird der Rennkalender 2015 in den nächsten Tagen endgültig geschlossen. Was bleibt, wenn man zurückschaut?
Als Erstes die Erinnerung und hier zum Nachlesen, es gibt so viele nette Menschen da draußen, die mein Geschreibsel lesen und mit netten, liebevoll einfühlsamen und hilfreichen Kommentaren versehen. Ein ganz, ganz herzliches Dankeschön dafür!!! Ich nenn' euch einfach mal "meine Fan-Gemeinde" :)

Anfang diesen Jahres plagte ich mich mit der Cisplatin/5-FU-Therapie. Heftig war sie, aber auch hilfreich. Dank ihrer Wirkung konnte ich eine Reha und viele Reisen weitestgehend ohne nennenswerten Beschwerden durchführen. Das Highlight war natürlich unser Italien-Urlaub. Drei Wochen Sonne, Strand, Pizza und Pasta. Einfach schön, wenn der ganze Mist zu Hause bleiben kann.

Leider gab es aber nicht nur schöne Tage. Immer wieder gestellte Anfragen, ob die eine oder andere Metastase mit irgendeiner glorreichen Methode entfernt werden kann, wurden abgelehnt. Das Gefühl, mit seinem Boliden in die Streckenbegrenzung zu knallen, kennen ja viele Leser aus eigener Erfahrung. Dann ist es halt gut, wenn man in seinem Team gute Ärzte, Psychotherapeuten und die Leser/Kommentatoren dieses Forums hat, die einem helfen mit den Worten "hak's ab und konzentriere dich auf den nächsten Grang Prix".

Ebenso war es zunächst eine Enttäuschung, nicht an der Studie in Würzburg teilnehmen zu können. Aber die derzeitige Therapie bekommt mir sehr gut, bin ziemlich Leistungsfähig (mit wenigen Ausnahmen) und habe noch jede Menge Freiheiten. Das bedeutet auch jede Menge Lebensqualität.
Diese ist dann manchmal so gut, dass ich und meine Umwelt die Erkrankung nicht mehr erkennen. So werde ich von vielen in der Familie und von Freunden gefordert, als ob nie etwas gewesen wäre.
Negative Folge: Ich nehme mir manchmal zu viel vor und merke zu spät, dass manche Dinge halt nicht mehr gehen und ich wieder ein oder zwei Tage nur noch zum Füße-Hochlegen im Stande bin. Halt mein ganz persönliches Safty-Car mich wieder einbremst. Geschimpftes von der Frau Gemahlin gibt's gratis dazu.

Abschließend bleibt zu berichten, das Jahr war ein gutes Jahr. Ich konnte zwar kein Rennen gewinnen, aber mächtig Punkte sammeln und übertreffe so mit Abstand die Erwartungen der Experten und der Medien.

Und die dicke Frau kann ihren Gesang noch etwas trainieren...

So liebe Leser, das war es für das Jahr 2015 von den Rennstrecken dieser Welt. Ich freue mich, wenn Ihr auch im nächsten Jahr wieder unter meinen Lesern seit, wenn es wieder heißt "Neues aus der Boxengasse".

Euer
Kai Ebel

(Quatsch: Walter)

Ich wünsche allen ein gesegnetes Weihnachtsfest, möge der Weihnachtsmann großzügig sein. Und ein Jahr 2016 das uns allen unsere Hoffnungen und Wünsche erfüllen möge.

Susi705
23.12.2015, 20:56
Lieber Walter,

ich wünsche dir einen Jahresabschluss ohne Schmerzen und Sorgen, feier schön mit deinen Liebsten.

Du hast schon so viel geschafft - 2016 wird dein Jahr!

LG
Susi

Tinele
23.12.2015, 22:29
Jaaaaaaaaa manchmal müssen Gemahlinnen auch mit ihren Männern schimpfen wenn sie vergessen (wollen ) , daß sie nun nicht mehr 100 % zu bieten haben und müssen auf euch aufpassen weil wir euch lieben ! :D :megaphon:

Ach Walter , ich mag dich so gerne . Du bist meinem Vater seine Generation , nur eher so wie ich mir meinen Dad wünschen würde .....

:remybussi

Genieß das Weihnachten mit deiner Familie und hoffentlich hast du ganz viel zu lachen . :)

Reigenlilie
25.12.2015, 18:59
Lieber Walter!

Danke für Deine abschließenden Worte zum Jahr 2015.
Ich wünsche Dir und natürlich auch allen anderen schmerzfreie und einigermaßen fröhliche Festtage, Gesundheit- soweit möglich -, nette Kontakte und viel Verständnis.

Liebe Grüße

Reigenlilie

Hopeful2015
27.12.2015, 08:03
Lieber Walter,

auch ich möchte dir alles erdenklich Gute für das neue Jahr wünschen.
Ich hoffe, du kannst noch viele wundervolle Jahre mit deinen Lieben verbringen, denn die dicke Dame hat noch Zeit !!
Bleib tapfer und vor allem, bleib wie du bist !
Alles Liebe für Dich und Deine Familie :knuddel:

AnnaJo
27.12.2015, 18:59
Hallo Walter,

auch ich schau immer wieder mal hier rein um zu sehen wie es Dir geht. Es freut mich, dass es Dir den Umständen entsprechend doch so gut geht. Dein Humor gefällt mir sehr gut, vor allem deine bildliche Sprache finde ich bemerkenswert. Ich drücke Dir ganz, ganz fest beide Daumen, dass es im nächsten Jahr für Dich auch weiterhin postitiv weitergeht und du noch viele Rennen bestreiten kannst. Aber bitte höre auch immer wieder auf deinen Manager, wenn du zu schnell unterwegs bist....:rotier2: Das ist nicht immer böse gemeint, wenn so manche Tour ein bisschen ausgebremst wird. Man muss manchmal auch Sprit sparen und gut haushalten um ans Ziel zu kommen.

Bei uns war auch wieder vierteljährliche Untersuchung mit MRT, CT und Röntgen - und auch diese Untersuchung ist gut ausgegangen - keine Veränderung - nun sind bereits 5 Jahre seit Erstbefund um, wir sind recht glücklich. Und so gehen wir ins Neue Jahr mit der Hoffnung dass es so bleibt wie es gerade ist.

Ganz liebe Grüße AnnaJo :pftroest:

Yemanja
30.12.2015, 21:33
Ciao Walter und alle anderen Betroffenen
Ich schreibe heute zum ersten mal hier, also stelle ich mich mal kurz hier im Rennen vor, ich denke das passt genau:rolleyes:
21. Dezember 2015 Diagnose meines Ehemannes - Speiseröhrekrebs (mehr oder weniger die ganze Speiseröhre entlang inkl. Mageneingang), nachdem er seit einer Erkältung im Oktober irgendwie den Appetit verlor. Mein Mann ist vom Gewicht her eher auf der "besseren" Seite. Also ich meine gut gebaut oder gut im Fett:smiley1:? Also die Speiseröhre ist nun fast zu, und es ist ein Geschwulst da, übers Internet war zu erfahren, dass weniger als 1% der "Verwachsungen" in der Speiseröhre gutartig sind. Dann sofort am 22. und 23. Dez. die nächsten Untersuchungen...
Ich habe bemerkt, dass man sich ganz ganz warm anziehen sollte bei so einer Diagnose... die Untersuchung vom 22. Dez. war irgendwie bis gestern "verloren" gegangen. Also ist/war irgendwie keiner zuständig... Nun haben wir gestern auch diesen Bericht per Mail erhalten... also sieht es momentan für meinen Mann folgendermassen aus: T2 N1 M0 .. denke mal das ist nicht soooo schlecht:engel:.... aber es sind wohl nicht alle Untersuchungen abgeschlossen.
Ich habe einen Göttibueb aus der USA, seine Mutter, eine Schweizerin war eine meiner Jugendfreundinnen... so durch dick und dünn... Jahre später wurde ich Patin ihres ersten Sohnes... vor 2 Jahren wurde bei ihr in Amerika Krebs festgestellt... Darmkrebs, inklusive zig zig Metastasen.... Fuss, Po, Lendenwirbel, Niere, Lunge, Schulter, Kiefer, Hirn usw. usw.... sie war in Amerika nicht versichert... damals gab es Obamacare eben noch nicht... ich habe sie gut 1,5 Jahre bei uns beherbergt und am Schluss ging sie die letzten 3 Wochen rüber in die USA um bei ihrer Familie zu sterben... sie konnte sich dann in der Zwischenzeit auch bei Obamacare anmelden... also ich denke mal, meine alte Freundin (mein inzwischen fast 18 jähriger Patenjunge war bis heute 3 Tage zu Besuch bei uns) war wohl das Pflichtprogram... mit meinem Ehemann laufe ich nun die Kür!!!!!
Walter; ich kann leider nicht Autofahren.... habs irgendwie verpasst... habe das Motorradpermis und bin sogar schon über die Weltmeere gesegelt... aber einen Autoführerschein sah ich nie als nötig an.... :cry:.... ab nächster Woche wäre ich wohl froh drum... also in dieser Hinsicht bin ich momentan nur im Boxenstopp anzutreffen. oder wenn Pause ist und ich üben kann auf der Piste... am 21. Dez. als mein Mann die Diagnose erhielt, habe ich sofort einen Sehtest gemacht und einen Lernfahrausweis bezogen (durch das Motorradpermis ist das einfacher) und angefangen zu üben... morgen habe ich meine 2. offizielle Fahrstunde bei einem Fahrlehrer in einem Miniauto:D, ansonsten gehe ich jeden Tag mit meinem Mann etwas üben und wir haben neben Stress auch viel Spass dabei:1luvu:... hey Walter, mein Mann hat kein Auto, der hat einen Panzer.... also Formel1 Wagen wären wohl angenehmer;)... und sein Zweitwagen ist ein Buschtaxi, also ein uraltes aber sympatisches Vehikel, das uns schon über viele Berge geführt hat, aber der ist noch schwieriger zu fahren:sad:... ich wünsche euch allen ein frohes und gutes neues Jahr!!!
Yemanja

SmartM
02.01.2016, 12:43
21. Dezember 2015 Diagnose meines Ehemannes - Speiseröhrenkrebs ... T2 N1 M0 .. denke mal das ist nicht soooo schlecht:engel:...

Hallo Yemanja, zunächst herzlich willkommen in diesem Forum - der Anlass ist hier ja nie erfreulich.
Deinen Zeilen und dem Tumorstatus entnehme ich, ihr könnt Hoffnung auf Heilung haben. Das ist eine ganze Menge und ich wünsche euch viel Glück!
Ich finde es auch toll, wenn du den Mut hast, jetzt deine Fahrerlaubnis nachzuholen, um deinen Teil beitragen zu können, das Rennen deines Mannes zu gewinnen.

AnnaJo - Bei uns war auch wieder vierteljährliche Untersuchung mit MRT, CT und Röntgen - und auch diese Untersuchung ist gut ausgegangen - keine Veränderung - nun sind bereits 5 Jahre seit Erstbefund um, wir sind recht glücklich.

Das finde ich toll, ich hoffe mit euch, es möge so bleiben.
Lieben Dank für deine lieben Worte, sie haben mir sehr gut getan!
...und haben mich ein wenig zum Nachdenken gebracht.

Hopeful2015 - Bleib tapfer und vor allem, bleib wie du bist !

Vielen Dank - solche Aussagen bestätigen mich, den richtigen Weg gefunden zu haben.

Reigenlilie - Ich wünsche Dir und natürlich auch allen anderen schmerzfreie und einigermaßen fröhliche Festtage, Gesundheit- soweit möglich -, nette Kontakte und viel Verständnis.


Auch dir meinen herzlichen Dank für die Wünsche. Ich denke mit dem Verständnis wird es bei einigen meiner Mitmenschen noch knapp werden. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt.

Tinele - Du bist meinem Vater seine Generation , nur eher so wie ich mir meinen Dad wünschen würde .....

Vielen lieben Dank für deinen lieben Beitrag. Sei vorsichtig mit deinen Wünschen, du kennst mich nicht als Vater :rolleyes:

Susi705 - Du hast schon so viel geschafft - 2016 wird dein Jahr!

Genau so hatte ich mir das vorgenommen. We will see.
Freut mich sehr, dass bei deinem Papa alles ok ist!


Allen Lesern/Leserinnen wünsche ich ein 2016 wie ihr es euch wünscht. Vielen herzlichen Dank für all die liebenswerten und mitfühlenden Kommentare, die ich hier lesen durfte. Ich bin echt gerührt.
Es ist schön, dass es euch gibt!


Liebe Grüße
Walter

Yemanja
04.01.2016, 23:30
Ciao Walter und alle Anderen

Hatte heute Abend meine dritte Fahrstunde. Bin wohl eher semi-begabt:confused::confused:
Naja ich denke es kommt, ich glaubte immer wir Weiber seien sooooo sehr multitask fähig... naja, rauf und runterschalten geht.... Sogar Rückwärtsfahren (keine Ahnung warum das auf einer Verkehrsstrasse sein muss-habe in der letzten Sonntagszeitung gelesen, dass dies ab 2016 verboten sei:eek:
Aber alles zusammen.... Stöhn... Kupplung, Gas, Bremse, Blinker (vorher 3x schauen) usw.
Naja, war heute Regen und schon dunkel, alle Fussgänger natürlich schwarz angezogen und hasten irgendwie noch über die Strasse, als ob sie 3 Sekunden schneller in den Himmel kommen müssen oder so.... also um ehrlich zu sein, ich finde Autofahren ziemlich bescheuert, aber ich denke ich krieg das hin und ev. treffe ich ja auf der Fahrstunde auf die dicke Frau und :megaphon:... die würde ob meinen Fahrkünsten einen soooo grossen Schrecken kriegen und sich in Deckung bringen.
Mein Mann hat morgen Termin bei einer Onkologin. Ich habe heute noch versucht den neusten Bericht zu "übersetzen". Die Hausärtztin wollte 2 Sätze nicht übersetzen können, das sei für Onkologen meinte sie.... Ich meine, dass ev. eine "Magenwand" die kleine links von der Speiseröhre bereits "durchbrochen" ist. Naja, wir sehen morgen weiter.
Liebe Grüsse
Yemanja
P.s. Werde mich bemühen bei Gelegenheit unter den Angehörigen einen Tread zu eröffnen... Aber die Autofahrstunden werde ich wohl weiterhin hier posten-immer noch Boxenstop was dies anbelangt!

SmartM
06.01.2016, 17:15
Allen alles Gute für das Jahr 2016
Die Boxengasse hat wieder geöffnet

So, nun ist es soweit, wir schlagen den Rennkalender 2016 auf.
Gestern war bereits mein erster Stopp für die Betankung in der großen Runde (beide Medikamente). Eigentlich war mir angekündigt, es wird dann erst einmal zu einem Arztgespräch kommen usw., aber die Damen an der Tankstelle haben zum Schluss des alten Jahres falsch gerechnet. So werden noch ein paar Tankstopps vor der nächsten Inspektion fällig werden. Da meine Teammanagerin (Onkologin) zu diesem Zeitpunkt nicht mehr im Haus war, habe ich im Moment keinen vollständigen Terminplan.

Die Weihnachtsfeiertage und der Jahreswechsel war ziemlich stressig. Für meine private Managerin (Gemahlin) weil alle Enkel mit Familien im Haus waren und eine Schwiegertochter ist schließlich hochschwanger (in vier bis sechs Wochen wird der Rennstall um ein Persönchen erweitert) und somit nicht wirklich etwas helfen konnte. Mein Jüngster und ich haben dann bei meinem Großen die freien Tage genutzt um dessen neues Haus mit Tapeten und Fußböden auszustatten. Das war mein Stress und ich habe mich wieder etwas übernommen. Abgeschlagenheit und Schmerzen waren die unausweichlichen Folgen. Nun geht es aber schon wieder besser.

Wir, meine Managerin und ich, haben nun beschlossen, werden uns dafür belohnen und planen einen Kurztrip mit nicht unserem Jet nach Teneriffa. Dies ist meine Wahl gewesen, denn ich habe noch nie an einem schwarzen Strand gesessen. Zum Skifahren, was ich mir sonst in dieser Jahreszeit nicht entgehen lassen würde, fühle ich mich leider nicht fit genug.

Jetzt gilt es nur noch einen für alle Seiten passenden Termin zu finden und dann können wir losdüsen.

Der Anfang 2016 ist geschafft, nun schauen wir, was daraus zu machen ist.

Liebe Grüße
Walter

Reigenlilie
06.01.2016, 19:11
Liebe Yemanja!

Lass Dich nicht unterkriegen. Das wird mit dem Autofahren.
Wir hatten 18 Jahre lang kein Auto, aber dann meinte mein Mann, der doch immer Leihautos gefahren ist, ob wir nicht wieder ein Auto anschaffen wollen. Das haben wir im Frühjahr 2015 gemacht, da ich nicht so gut laufen kann und mein Mann gerne Ausflüge macht. Nun musste ich michwieder daran gewöhnen. Und zu meinem großen Erstaunen ging das besser als ich dachte. Nun möchten wir das auot nicht mehr missen. Mein Mann ist im Mai 2015 an Krebs erkrankt und ich fahre das Auto jetzt alleine, da er jede Menge Hirnmetastasen hat. So kann es gehen.
Ich wünsche Dir und auch Deinem Mann nur das Beste.

Liebe Grüße

Reigenlilie

Reigenlilie
06.01.2016, 19:15
Lieber Walter!

Nun hast du den Rennkalender wieder aufgeschlagen.
Und hast dich gleich übernommen, nicht so schön.
Ja, toll, nach Teneriffa, war ich schon. Ist ist eine tolle Insel. Da bigt es so viel zu sehen, dass ich eigentlich wieder hin möchte. Mein Mann und ich hatten vor Beginn der Krebserkrankung eine Kreuzfahrt auf die Kanaren gebucht. Ich war sehr traurig, dass wir nicht fahren konnten. Es ist wunderschön dort.
Gönnt es Euch!

Liebe Grüße

Reigenlilie

cheepy
07.01.2016, 09:05
Hallo,

ich habe mich vor kurzem angemeldet weil ich mit viel Interesse Eure Beiträge verfolge, nun muss ich aber um Euren Rat fragen:

ich bin im Frühstadium im Mai 2014 operiert worden und bin mit einem blauen Auge davongekommen, ich brauchte weder Chemo noch Bestrahlung, die Magenhochzug-OP ist also gelungen und alle Kontrolluntersuchungen waren bis jetzt negativ.

Ich habe auch mit Appetitlosigkeit gekämpft, die ist aber völlig verschwunden, ich kann mittlerweile auch fast alles wieder essen, allerdings habe ich seit Monaten erhebliche Probleme mit nächtlichem Reflux, meine Ärzte zucken nur mit den Schultern und sagen das dürfte eigentlich nicht sein, und ich verzweifle bald.

Ich nehme morgens und abends Pantoprazol 40 mg und habe für die nächtlichen Attacken immer ein Tütchen Riopan neben dem Bett liegen, wenn's nicht zu heftig wird hilft auch eine Scheibe Käse oder ein Actimel, kommt ganz drauf an. Wenn ich aber zu spät wach werde hänge ich über dem Spülstein und der Speichel läuft mir nur so aus dem Mund, manchmal muss ich mich auch übergeben, aber da kommt nur Galle.

Die letzte Rettung ist meistens ein Vomex Zäpfchen, aber da ich noch im Beruf stehe ist mir damit nicht geholfen wenn die Attacke am frühen Morgen kommt.

Ich schlafe auf einem Keilkissen mit mehreren Kissten, also der Oberkörper ist hochgelagert.

Ich weiss dass mein Problem verglichen mit manch anderem hier eher leicht einzustufen sind, es ist aber sehr nervig wenn man keine Nacht schlafen kann...

Ich wünsche Euch ein gutes neues Jahr.

Liebe Grüße

Heike

SmartM
07.01.2016, 09:17
Hallo Heike,

das von dir geschiderte Problem haben viele, die eine solche OP hinter sich gebracht haben.

Was ich bisher darüber gelesen habe, die Patienten mit Magenhochzug besitzen den Schließmuskel zwischen Magen und Speiseröhre nicht mehr. Deshalb kann die Magensäure ungehindert nach oben steigen.

Viele bevorzugen deswegen zu Schlafen einen Lattenrost, der auf ganzer Länge, also nicht nur den Oberkörper, um ca 30 cm ansteigt.

Ich würde dir raten, hier einen eigenen Thread zu eröffnen, damit jeder in der Überschrift bereits erkennen kann, worüber du diskutieren möchtest. Damit melden sich möglicherweise mehr Teilnehmer mit fundierten Kenntnissen.

Dir alles erdenklich Gute und liebe Grüsse
Walter

Tinele
07.01.2016, 12:12
Lieber Walter ,

pass bitte gut auf dich auf , denn ich will noch gaaaanz lange deine witzigen Erzählungen lesen ! :D :remybussi Männer ..... alle gleich . :rolleyes: :tongue Tztztztz !

Schwarzer Sand wäre jetzt nicht meins , aber ich finde es toll das ihr Pläne schmiedet und es euch gut gehen lasst .

Liebe Grüße Tine

cheepy
07.01.2016, 22:35
Lieber Walter,

vielen Dank für die rasche Antwort und die aufmunternden Worte, ich werde Deinen Rat befolgen.

Ich möchte Dir sagen dass ich den Hut vor Dir und Deinem Mut ziehe, ich hoffe für Dich nur das Beste.
Alles Liebe und Gute

liebe Grüße Heike

SmartM
09.01.2016, 16:59
... denn ich will noch gaaaanz lange deine witzigen Erzählungen lesen...

Vielen Dank für das Kompliment.
Ich werde alles tun, was in meinem Einflussbereich möglich ist.

cheepy: ...dass ich den Hut vor Dir und Deinem Mut ziehe...

Auch dir meinen lieben Dank für das Kompliment.
Aber, ich glaube mit Mut hat das alles wenig zu tun. Mit meiner Therapeutin habe ich mir das erarbeitet: Alles wichtige erledigen, die Zeit, die bleibt, so gut wie möglich ausnutzen und wenn es dann so weit ist, den Sensenmann als Erlöser zu sehen (aber nicht vorher).
Das hat sich so entwickelt: Angst, Verzweiflung, Aufarbeitung der Möglichkeiten bis zum Unvermeidlichen, Abarbeiten der "Pflichten" und nun das Leben genießen, so lange es möglich ist.

Klingt wie Projektmanagement, hat aber Dank einer sehr guten Therapeutin gut geklappt.

Allen einen schönen Sonntag.

Liebe Grüße
Walter

SmartM
17.01.2016, 14:27
News von der Rennstrecke

Zunächst werfe ich einen Blick in die Datenbank:
Gestern ist es zwei Jahre her, dass ich die bescheidene Diagnose "Speiseröhrenkrebs" erhalten habe.
Übermorgen, wenn die Leukozyten mir keinen Strich durch die Rechnung/Statistik machen, gibt es an der Box die 50. (in Worten: fünfzigste) Druckbetankung mit dem Sprit, der meinen Antriebsstrang hoffentlich noch eine Weile wettbewerbsfähig hält.

Der Rennkalender weißt in der übernächsten Woche eine Pause auf. So wurde LastMinute ein Flug nach Fuerteventura gebucht. Eigentlich hätte ich mein Trainingslager gerne auf Teneriffa aufgeschlagen, aber meine Chef-Managerin hat halt auch ihre Wünsche und so muss man Kompromisse eingehen, auch um die gute Zusammenarbeit nicht zu gefährden. :)

Sonst gibt es nichts besonderes zu berichten, für den Motorsport ist halt jetzt "Sauregurkenzeit".

Die nächsten News gibt es wie immer an dieser Stelle.

Viele Grüße
Walter

SmartM
20.01.2016, 16:51
News aus der Boxengasse

Gestern gab es die 50. Druckbetankung. Allerdings, weil die Leukozyten hart an der Grenze waren, wurde die Dosis des Paclitaxel herab gesetzt. Nächste Woche gibt es die turnusmäßige freie Woche in der Box.

Vorerst läuft der Motor ohne Mucken und Zuckeln. Das wird jetzt genutzt um am Samstag in den Flieger zu steigen und ein paar Runden auf der "Calle Crisalida", in Costa Calma zu drehen. Schaun wir mal, was wir so alles erleben werden.

Für diesen Thread bedeutet das: News aus der Boxengasse erst wieder am 31. Januar, vielleicht auch ein paar Tage später.

Bis denne:

Herzliche Grüße
Walter

Reigenlilie
20.01.2016, 19:52
Lieber Walter!

Da wünsche ich Dir schöne Tage auf Fuerteventura.
Eine sehr interessante Insel!
Genieße es mit allen Sinnen.

Liebe Grüße

Reigenlilie

Laesperanza
20.01.2016, 20:38
Lieber Walter, ich wünsche euch einen wunderschönen Urlaub. LG

SmartM
02.02.2016, 18:44
Bin wieder gelandet

Hallo und erst einmal meinen ganz lieben Dank an alle, die mir einen schönen Urlaub gewünscht haben. Ich freu mich immer so sehr über die Anteilnahme, obwohl wir uns alle persönlich ja nicht kennen. Ist echt lieb!

Der Kurz-Urlaub war echt schön. Sieben Tage Sonne, Meer und ein tolles Hotel mit einem richtig gutem Buffet zu den Mahlzeiten. Da fand sich auch für jemanden, der auf seine Handicaps Rücksicht nehmen muss, immer etwas Leckeres zum satt werden.
Habe leider aber auch feststellen müssen, für Kranke (oder in meinem Fall: Alte Kranke)kann eine solche Reise eine ziemliche Strapaze sein. Aus den 4 1/2 Stdn. Flug wurden locker 12 Stunden Anreise. Am Reisetag gab es ja dieses Eis-Chaos auf den Strasse, weswegen wir uns entschieden, den Zug eine Stunde früher zu nehmen. Ging soweit alles gut. Am Flughafen war die Sky-Liner-Verbindung wegen des Wetters gesperrt und alle wurden in Busse verfrachtet, um das Terminal 2 zu erreichen. Beim Einchecken wurden an meinem Rucksack "Sprengstoffspuren" entdeckt. So musste ich auf die Bundespolizei und deren Entscheidung warten. Es stellte sich heraus, dass eines meiner Medikamente Aluminium und Glycerin enthält. Konnte als Letzter, aber noch pünktlich, das Flugzeug besteigen, das dann erst mit 45 Minuten Verspätung starten konnte, weil in Frankreich eine Radaranlage ausgefallen war. Und zum Schluss fuhr der Transferbus (fast) jedes Hotel an und für uns wurde dies nochmals zur einer 2 1/2-Stunden-Tour.
Aber das Hotel, Wetter und die Umgebung haben alles wieder aufgewogen.
Fazit: Werden wir nochmal eine solche Reise unternehmen, garantiert nicht mit einem Billigflieger.

Mit der erneuten Chemo heute hat auch der Alltag wieder Einzug gehalten. Die Nebenwirkungen halten leider auch vom letzten Mal noch an. So kann ich nur schwierig Essen, weil Speiseröhre und Magen mit einem schmerzhaften Brennen reagieren. Dies weitet sich nun auch schon zu Schmerzen in der Brust und im Rücken aus. Die Schmerzen im unteren Rippenbogen zwingen mich, mehr Schmerzmedikamente zu nehmen und auf dem Rücken zu schlafen. Ist ein wenig krass - im Moment.

Verglichen mit vielen Leidensgenossen ist das natürlich Jammern auf hohem Niveau, aber ich bin halt mit der Situation nicht zufrieden.
Wir werden sehen, wie es weiter geht.

...und bis dahin bin ich froh und dankbar für jeden Tag den ich erleben darf und meinen Mitmenschen mit meinem Gejammer auf die Nerven gehen kann.

Vielen Dank fürs Lesen und
liebe Grüße
Walter

Reigenlilie
02.02.2016, 19:42
Lieber Walter!

Das hast du ja ordentlich was erlebt.
Man denkt immer- nur ein paar Stunden Flug - aber dann wird es doch länger.
Nun hat der Alltag Dich wieder und gleich geht es wieder los mit den Schmerzen. Das tut mir sehr leid.
Ich sende Dir mal ein paar Kraftpakete, die du gerne nach Bedarf aufbrauchen kannst.

Liebe Grüße

Reigenlilie

SmartM
10.02.2016, 05:24
Hallo Reigenlilie, danke für deinen Post und die Kraftpakete. Von denen brauchst du aber mindestens genau so viele. Deshalb auch von hier aus, alles Liebe und Gute euch!

Der Lifeticker aus der Box

Gestern war ich wieder bei meinem Team an der Box. Zunächst gab es die turnusmäßige Doppelbetankung. Bis jetzt alles gut.

Weil ich mit einigen Einstellungen an meinem Auto nicht zufrieden bin, habe ich das mit meinem Team besprochen. Unter Einbeziehung meiner Team-Managerin (Onkologin) sind wir nach eingehender Diskusion zum Schluss gekommen, die Rückenschmerzen sind eine Nebenwirkung des Antikörper-Sprits. Die Schluckbeschwerden haben sich etwas verstärkt, da möglicherweise durch übermäßigen Rückfluß von Magensäure, die Speiseröhrenwand leicht eintzündet ist. Eine entsprechende Medikamentierung soll das wieder beheben. Ein Anpassen der Setup-Einstellungen hat meine Boxenchrew abgelehnt, weil der Wagen ansonsten konkurrenzfähig ist.

OK, mit diesen Infos ausgestattet merkte ich schon bei den ersten Runden im freien Training, irgendwie ist alles wieder besser. Also hat doch dieses doofe Kopfkino mal wieder so richtig die objektiven Telemetriedaten völlig falsch interpretiert.

Heute wird das freie Training fortgesetzt, wir fahren zu unserem Enkel babysitten bis zum WE. Der wird mich schon wieder in die richtige Spur schicken. In der nächsten Woche hoffen wir dann auf den ersehnten Zuwachs (anderer Sohn), der unsere doch ziemlich erfolgreiche Mannschaft dann psyschologisch zusätzlich verstärken wird.

...und dann könnte es endlich Sommer werden...

Ich kann es kaum erwarten, bei wärmeren Temperaturen und mehr Sonne wieder ins Qualifing zu gehen und den anderen zu zeigen, wo "der Bartel den Most holt".

Die dicke Frau habe ich übrigends noch nicht wieder im Fahrerlager gesehen. Vielleicht ist sie ja krank...:lach2:

Das waren die Neuigkeiten für heute.

Viele liebe Grüße und allen gedrückte Daumen (das kann jeder brauchen)

Walter

Stella14
15.02.2016, 12:55
Hallo Walter,
ich lese seit einiger Zeit hier mit und freue mich, dass es dir so gut geht. Ich bewundere deine positive Einstellung. Das ist bei uns leider nicht so.
Aber mal zu unserer Geschichte:
Nach Spiegelung im Herbst 2013 bekam mein Mann die Diagnose SPK mittleren Drittel. Zu dem Zeitpunkt wog er nur 58 Kilo bei einer Größe v. 173 cm. Das war ein Riesenschock für uns, von einem Tag auf dem anderen war nichts mehr wir vorher-es folgte die Einweisung ins KH und dann unzählige Untersuchungen, Spiegelung, CT, Röntgen, PET-CT. Im KH wurde ein kleiner Tumor in der Lunge gefunden, der aber nicht von der Speiseröhre kam. Anfang Oktober 2013 wurde dieser keilresektiert. Eine Woche später war er zu Hause und hat sich rasch erholt. Von November '14 began die Chemo mit Cisplatin 5FU, die nach einer Stunde abgebrochen werden musste, da er Herzrhytmusstörungen bekam, Umstellung auf Carboplatin/Taxol bis Ende Januar 2015, 5 Zyklen Chemo und anschließend 29 Bestrahlungen. Leider waren wir von dem Umgang mit dem Patienten in der Onkologie sehr entäuscht, wir hatten das Gefühl einfach nur eine Nummer zu sein, immer wieder wechselnde Ärzte, die wenig Verständnis für die Ängste und Sorgen der Patienten hatten, knappes und gestresstes Personal, unsereFragen wurden immer nur knapp beantwortet, über die Möglichkeit einer OP im Anschluß wurde nie diskutiert. In Mai '14 Reha in der Helios Klinik Schönhagen. Mein mann konnte die ganze Zeit gut essen und legte kontinuirlich zu nur körperlich war er nit so fit. Ich wollte unbedingt noch eine zweite Meinung und so fuhren wir nach Essen zu Herrn Prof. Stahl, alle 3 Monate fuhren wir zur Kontrolle dorthin und waren glücklich, dass die Untersuchungen ohne Befund waren. Dann in Nov. 14 der Rückschlag: Lympknotenmetastase im mittleren Mediastinum, also ging es weiter mit Chemo. Mein mann entschied sich für die ambulante Behandlung, er woltte nicht wieder in die Klinik gehen. Bis Ende Januar 2015 gab es Folfox alle 14 Tage. Abgesehen von Kälteempfindlichkeit und etwas kribbeln in den Fingernspitzen und in den Zehen, hat er die Therapie gut vertragen sogar 12 kg an Gewicht zugenommen und konnte weiterhin gut essen, hatte auch mehr Kraft bekommen und gerne jeden Tag im Garten gearbeitet. Mitte August 2015 entwickelte er eine Thrombose und wurde mit Heparin behandelt. Ende Sept. bekam er Halschmerzen und dachte, es sei eine Erkältung, lutschte viele Halsbombons. Aber es wurde nicht besser bis er plötzlich Ende November nicht mehr richtig schlucken konnte, das Essen ging nur in sehr kleinen Bissen runter und Flüssigkeit auch, hinzu kam auch eine erschwerte Atmung. Der HNO Arzt konnte im Rachen nichts finden, es solllte ein CT vom Hals gemacht werden. Und dabei wurde ein ca. 5 cm großer Lymphknote gefunden, zwischen Speiseröhre und Luftröhre der beide sehr stark drückt. Es entwickelte sich eine hochgradige Speiseröhrenstenose durch Kompression von außen. Der Tumor pellotiert die Trachea mit Tumoreinbruch in der mittleren Trachea, die Lunge wird eingequetscht, die benachbarten Halsblutgefässe werden auch gedrückt.
Seit Dez. '15 hat er eine Magensonde. Seit Januar '16 wird er bestrahlt, bis 25.02.16, insgesamt ca. 50 Gray und hat bis jetzt 3 Zyklen Carboplatin/Paclitaxel bekommen, letzte Woche musste eine Pause eingelegt werden, da die Leukos im Keller sind. Der Druck auf die Speise u. Luftröhre ist nicht mehr so groß, aber durch die Bestrahlung hat er sehr starke Schmerzen und kann nur über die Sonde ernährt werden und ganz wenig trinken, die gewonnenen Kilos hat er innerhalb wenigen Wochen wieder verloren. Gestern wog er nur 58 kg, hat .:weinen::weinen: Ich fragte den Onkologen nach alternative Therapien zur Stärkung des Immunsystems, er hatte während der Chemo und Bestrahlung davon abgeraten. Es sind noch 10 Bestrahlungen und 2 evtl 3 Chemos vor ihm, ich habe große Angst, dass ihm die Kraft dazu fehlt, dies durchzustehen.
Nun es gäbe noch viel zu Schreiben, aber vielleicht ein anderes mal. Lieber Walter, du hast doch auch während der Chemo zusätzlich etwas bekommen, wenn ich richtig verstaden habe. Kannt du mir bitte noch mal schreiben, was es war?
Ich wünsche Dir viel Kraft, du bist sehr tapfer und mir gefällt deine pozitive Einstellung. Mein Mann neigte schon immer zur Grübelei, jetzt wünscht er sich nur noch, dass es endlich Schluss ist.
Grüße
Stella

SmartM
15.02.2016, 18:58
Hallo Stella,
dein Bericht bedrückt mich schon sehr. Vor allem, dass dein Mann diese Einstellung hat, ist nicht förderlich für das Immunsystem.

Deine Erfahrungen mit dem Krankenhaus kann ich nur teilen und bin sehr froh, eine sehr gute onkologische Gemeinschaftspraxis gefunden zu haben.

Aber zu deinen Fragen:
Auch ich habe während der Bestrahlung keine immununterstützende Präparate genommen.
Während der Chemo nehme ich Vitamin B12.
Was ich aber zur Unterstützung gemacht habe, mit meiner Psychotherapeutin ein Training erarbeitet, das die psychologische Immunisierung steigert. Vor allem visuelle Vorstellungen über die Wirkung der Medikamente konnte ich mir erarbeiten bzw. ausbauen.

Man muss sich das so vorstellen. Zuerst arbeitet man daran, die Wirksamkeit der Therapie positiv zu sehen und die negativen Seiten, wie z.B. die Nebenwirkungen, auszublenden. Dann kommt die Vorstellung (und das konnte ich schon vorher), dass jeder Tropfen Chemo und jeder Strahl der Radiotherapie einen Teil des Tumores wegäzt.
Meine Therapeutin meint dazu: Die besten Medikamente wirken nur, wenn das Immunsystem fit genug ist, zu unterstützen.
Leider habe ich mein Buch "Das Placebo Prinzip" verliehen, sonst könnte ich aus randomisierten Studien zitieren.

Dein Mann sollte auf keinen Fall jetzt schon resignieren. Ich kann nachvollziehen, dass man manchmal keinen Bock mehr auf die ganze Sch....e hat, musste aber feststellen, danach kommt immer eine Zeit, über die man froh ist, sie noch erleben zu dürfen.

Das Leben ist zu schön und zu kostbar, als dass man es einfach aufgibt.

In der Hoffnung, dein Mann findet dazu seinen Weg wünsche ich euch alles Gute, was diese Welt zu bieten hat und drücke fest die Daumen.

viele Grüße
Walter

Gärtner
16.02.2016, 01:26
Was Walter über die Viualisierung berichtet, hatte ich mir seinerzeit auch erarbeitet. Es ist aber individuell und wirkt auf jemand fremdes wahrscheinlich auch ziemlich läppisch. Deshalb beschreibe ich es auch hier nicht und überhaupt nirgends und erzähle es auch nicht. Schon, um den Zauber nicht zu zerstören. Ich kann nur sagen, dass ich den Fortgang der Heilung quasi spüre und hinterher ein großes Glücksgefühl empfinde. Ich denke, dass jeder den Schlüssel für sich finden soll und ich wünsche es auch jedem.
Ich mache auch Jin shin jiutsu, das sind Handgriffe am eigenen Körper(im Sinne von "Handauflegen). Auch damit habe ich gute Erfahrungen. Ich wende es auch heute bei allellerlei Unerträglichkeiten wie Zahnschmerzen und täglich zur Stärkung des Immunsystems an. Zur Theorie kann man stehen, wie man will. Ich halte sie für Humbug. Aber die Wirkung ist, zumindestens bei einigen Griffen, da. Warum das so ist, dafür habe ich eine eigene Theorie, aber das ist wohl auch egal. Auch hier sollte man probieren und die für einen selbst wirksamen herausfinden. Es sind nicht unbedingt die kompliziertesten, die wirken - im Gegenteil.

Stella14
16.02.2016, 14:23
Hallo Walter,
danke für deine schnelle Antwort.
Ich habe Ulla's Tagebuch gelesen, sie beschreibt dort auch die Visualiesierung. Mein Mann sucht Halt im Glauben, er kommt aus einer tief religiösen Familie und seine ganze Hoffnung ist Gott. Immer wieder sagt er "Mein Arzt ist da oben, und wenn ich gehen muss, dann gehe ich eben."
LG
Stella

SmartM
16.02.2016, 20:58
Liveticker aus der Box

+++ Leukozyten grenzwertig +++ Betankung mit geringere Oktanzahl +++ kurze Zusammenfassung der Telemetrie-Daten +++ Vorschau auf die nächste Inspektion.

Beim Boxenstopp heute wurden mal wieder grenzwertige Leuko-Werte festgestellt. Sieht man sich die letzten Monate an, dann passt das ja eigentlich ins Bild und verwundert nicht. So wurde der Sprit auf eine niedrigere Oktanzahl eingestellt.

Heute bat ich auch um eine umfassende Zusammenstellung der Telemetrie-Daten. Bei der Auswertung wurde erfreulicherweise klar, alle relevanten Tumormarker bewegen sich in einem normalen Fenster. Lediglich der Gamma-Wert der Leber schert nach oben aus. Verglichen mit den Werten der letzten Monate liegt er aber in einem Rahmen, der noch nicht beunruhigen sollte.

Vorausgesetzt, es kommen keine gravierenden Änderungen in der Performance des Rennwagens in den nächsten Wochen dazu, wird noch ein Zyklus (drei Therapien) gefahren um dann mit einer Verlaufskontrolle die hoffentlich guten Setup-Ergebnisse zu manifestieren.

Ich hoffe, mit der nächsten Inspektion die Freigabe für die Meisterschaften 2016 zu erhalten.

Schauen wir mal.

Bis zu den nächsten News

liebe Grüße
Walter

Gärtner
17.02.2016, 02:50
Das liest sich gut und macht Hoffnung, dass der Thread weitergeht. :cool:

Stella14
17.02.2016, 07:42
Hallo Walter,

bei meinem Mann sind die Leukozyten auch grenzwertig (knapp über 3000), trotzdem gibt es am Donnerstag die vierte Chemo.

Gruß
Sella

SmartM
17.02.2016, 09:22
Hallo Stella,
meine Onkologin hat für ihre Entscheidung ein Raster:

Leukozyten < 2700 = keine Therapie
Leukozyten > 2700 + < 3000 Therapie mit weniger Wirkstoff

Wenn dein Mann das so verträgt ist das doch gut!

LG
Walter

Brynhildr
18.02.2016, 08:30
Liveticker aus der Box
....Ich hoffe, mit der nächsten Inspektion die Freigabe für die Meisterschaften 2016 zu erhalten.....

Hallo Walter, Smart M,
ah, ich les das so gerne, wie Du Deine Kurven-Slides genießt und kommentierst, und nie aufgibst.
Auf das Dir nie unplanmäßig die Fahrbahn ausgeht. Gas ist rechts :cool:
Liebe Grüße
Bruni

Reigenlilie
23.02.2016, 16:53
Lieber Walter!

Es ist schön, dass Du uns immer informierst,
wie es mit Dir weitergeht.
Nur weiter so.
Ich denke oft an Dich.

Liebe Grüße

Reigenlilie

SmartM
24.02.2016, 15:38
Hallo und vielen Dank für eure netten Beiträge!

Und hier die News

Unser Rennstall hat Zuwachs bekommen: 56 cm groß und 4060 g schwer. Sprich: Enkelkind 3.0 hat das Licht der Welt erblickt und hat sich zu dem Stab der Psychotherapeuten in unserem Team gesellt. Ein Baby im Arm zu halten, dass diese Welt erst noch erfahren will, ist einfach nicht mit Geld zu bezahlen.

Leider hat sich die Performance des Boliden in den letzten Tagen stark verschlechtert. Die Speiseröhre und der Magen brennen deutlich mehr und das Essen wird schmerzhaft. Deswegen wurde gestern die Team-Managerin kontaktiert. So verabredeten wir für nächsten Mittwoch einen CT-Termin. Je nach dem wie dieser Befund ausfällt soll eine Endoskopie nachgezogen werden. Da diese Symptome wahrscheinlich nicht den Nebenwirkungen eines Medikamentes zuzuordnen sind, kann ein Rezidiv leider auch nicht ausgeschlossen werden. Ich hoffe aber noch auf meine Theorie, die das ständige Aufstoßen nach der Therapie verantwortlich macht, da jedesmal Magensäure in die Speiseröhre befördert wurde und es somit zu einer Entzündung gekommen ist.

Jede Spekulation wäre aber fehl am Platz, solange kein gesicherter Befund auf'm Tisch liegt. Jetzt stehen ein paar Tage an, die nicht unbedingt meinen Stärken entgegenkommen, an denen ich einfach geduldig bleiben muss.

Das Kopfkino kann ich nicht immer wirklich ausschalten. So meine ich, die "dicke Frau" im Fahrerlager gesehen zu haben. Ich hoffe aber, sie hält sich bei den anderen Rennställen noch einige Zeit auf.

Sobald es in dieser Frage Neuigkeiten gibt, sind sie selbstverständlich hier nachzulesen.

Viele Grüße
Walter

Adlumia
24.02.2016, 20:52
Hallo Walter,

bisher habe ich hier noch nicht mitgeschrieben aber öfter mal mitgelesen. Wie vielen hier, gefällt mir deine Art wie du über deine Krankheit schreibst.
Ich freue mich sehr mit dir, dass dein Enkelkind gesund auf die Welt gekommen ist. Und dass so ein kleines Wesen deiner Seele gut tut, das glaube ich sofort, ich habe es am eigenen Leib erfahren dürfen, zwar nicht als Oma aber als Mutter (auch wenn das natürlich was anderes ist).

Gar nicht schön finde ich, dass es dir derzeit gesundheitlich nicht gut geht.
Die Wartezeit bis Mittwoch wird sicher nicht leicht, ich hoffe du kannst etwas Ablenkung finden mit deinem Enkelkindchen.
Meine Daumen sind gedrückt, dass sich deine Vermutung bestätigt, dass es sich um eine Entzündung handelt!
Und die dicke Frau hat sicher nicht dich gesucht!

Alles Gute!
Adlumia

Reigenlilie
27.02.2016, 19:58
Lieber Walter!

Gratulation zum Enkelkind No. 3 und toll, dass dass sie eine therapeutische Wirkung auf Dich hat. Das freut mich sehr.

Nun hoffen wir das Beste für Dich am Mittwoch.

Liebe Grüße

Reigenlilie

SmartM
28.02.2016, 10:22
Danke für eure lieben Beiträge, habe mich wie immer sehr darüber gefreut.

Neues gibt es natürlich noch nicht und das Warten zerrt ziemlich an meinen Nerven.
Aber was soll's, wir haben schon Schlimmeres überstanden.

Es gibt aber zu bedenken, die Prognosen lauern ja auch auf ihre, wenn auch verspätete, Einlösung. Nein - daran will ich wirklich erst denken, wenn es soweit ist.

Ich wollte heute eigentlich nur Auflösen: Enkelkind 3 ist ein süßes Mädel und sieht ihrer "großen" Schwester verblüffend ähnlich.

Euch allen ein schöner, sonniger vorfrühlinghaften Sonntag.

Walter

SmartM
01.03.2016, 11:50
Das Wichtigste im Liveticker

*** CT-Termin vorverlegt *** kein Diagnostikarzt anwesend *** keine Kurzdiagnose ***

Gestern erhielt ich einen Anruf, mein CT-Untersuchungstermin wurde auf heute vorverlegt.
Heute, pünktlich dort angekommen, herrscht dort Chaos pur. Keine Blutwerte da (ließ sich aber telefonisch klären) und jede Menge Patienten.

Beim Vorgespräch wusste der Arzt nichts mit den Diagnose-Codes anzufangen und ich musste sie ihm erklären. Auf meine Bitte um eine Kurzeinschätzung nach der Untersuchung: "...heute Vormittag ist kein Diagnostikarzt anwesend, warten Sie auf das Gespräch mit Ihrem Onkologen..."

Fein, der ist am Freitag. Also, bis zur Bescherung noch dreimal schlafen - wenn es denn geht.

Wenigstens scheint draußen die Sonne.

Liebe Grüße
Walter

Susi705
02.03.2016, 00:14
Nabend Walter,

na da sitzen wir ja im selben Wagen. Papa war Donnerstag beim CT .. "In 5 Minuten sind die Bilder beim Arzt".
Gestern mal nachgefragt: "Wir haben hier nichts vorliegen." ... herrlich, ich liebe es. Morgen weiter Terror machen.

Und dir wünsche ich nur gute Ergebnisse für Freitag!

Tinele
02.03.2016, 00:24
Mein Mann erfährt NIEMALS was sofort. Immer erst nach fast der Woche . Ich finde das jedesmal einfach nur schrecklich :mad:

SmartM
04.03.2016, 17:07
Die News nach dem Briefing

Heute saß ich denn endlich mit meiner Team-Managerin zum Briefing am Tisch.
Bevor sie auf die Befunde einging sagte sie: "Ich bin sehr zufrieden..."
Das Wichtigste im Einzelnen:
Primärtimor unverändert in der Raumforderung, Lungenmetastase und Lebermetastase um ca 30 Prozent geschrumpft. Keine freien Flüssigkeiten und Lympfknoten unverändert.
Na, wenn das keine guten Nachrichten sind?!

Aber da ist ja noch das Brennen in der Speiseröhre und im Magen. Meine Onkologin wollte sich auf keine Mutmaßungen einlassen und schickt mich zwecks Klärung zur Endoskopie.

Die Therapie soll dann nächsten Dienstag wie gewohnt fortgesetzt werden.

Offen gestanden habe ich nach den letzten Tagen nicht mit einer so guten Diagnose gerechnet und bin genauso glücklich wie zur Geburt meiner Enkelin!!!

...und jetzt kann ich es nicht abwarten mich wieder voll auf die Rennstrecke zu konzentrieren.
Nach der guten Performance bei den Tests, stehen gute Platzierung im Qualifying auf der Wunschliste.

So kann es meinetwegen weiter gehen.

Liebe Grüße aus dem Paddock
Walter

Gärtner
05.03.2016, 00:07
:megaphon: Klasse!

Tinele
05.03.2016, 00:23
:rotier2::rotier2::rotier2::rotier2::rotier2:

:):):):):):):):):):):):):):):)

:remybussi

Susi705
05.03.2016, 03:09
Das sind ja super Neuigkeiten :) So kann es weitergehen!

fuzzi68
06.03.2016, 21:46
Mein Mann erfährt NIEMALS was sofort. Immer erst nach fast der Woche . Ich finde das jedesmal einfach nur schrecklich :mad:
Bei meinen bisherigen ambulanten CT´s habe ich nach einigen Minuten Wartezeit jedes mal vom Radiologen den Befund erläutert bekommen.
Bei den stationär durchgeführten kam zeitnah der Stations- oder behandelnde Arzt und hat mir das Ergebnis mitgeteilt.

Aber auch in einer anderen Radiologie wurde meiner Frau der Befund der Knie CT gleich vom Radiologen erläutert, mit dem Hinweis, weitere Vorgehensweise detailliert mit dem Orthopäden zu besprechen.

Tinele
07.03.2016, 15:21
Au man , warum machen die das in Tübingen nur nicht . Mennoooo :(

SmartM
07.03.2016, 19:28
Hallo Tinele,

ich muss auch immer den Hundeblick aufsetzen und ganz lieb BITTE sagen. Sie winden und wenden sich, wo sie können.
Wenn es denn ganz schwierig wird, frage ich immer, was sie (die Ärzte) in meinem Fall gemacht hätten. ....dann ist die Antwort plötzlich nicht mehr so leicht.

LG
Walter

Reigenlilie
07.03.2016, 19:30
Lieber Walter!

Es freut mich sehr von den positiven Ergebnissen zu lesen.
Ganz toll. Weiter so! Und dann noch das süße Enkelmädchen!

Wir haben fast 14 Tage auf das Ergebnis des CT`s gewartet.
Nun haben wir es.

Liebe Grüße

Rigenlilie

monika100
07.03.2016, 20:44
Liebe Reigenlilie,

was sagen die CT-Aufnahmen, irgendwas neues??

Wie geht es deinem Mann und wie geht es dir?

Denke oft an euch,

LG Monika

Tinele
08.03.2016, 15:26
:smiley1: Hundeblick . Nee das ist nicht meinem Mann sein Ding . :D

Er hat irgendwie so ein Gottvertrauen und ist auch nicht so neugierig wie ich , deswegen ist es ihm nicht so wichtig . Was ihn nervt , ist extra nochmal hinzufahren und er probiert es dann wenigstens übers Telefon . Selbst das machen sie nicht gerne , selbst wenn alles ok ist . :rolleyes:

SmartM
11.03.2016, 09:21
News der Woche

Hallo und herzlichen Dank für all die lieben Beiträge. Es berührt mich immer wieder neu, hier soviel Mitgefühl zu erfahren.

Nachdem die CT-Befunde ja sehr zufriedenstellend ausgefallen sind, wurde am Dienstag bei meinem Boxen-Team die nächste Druckbetankung durchgeführt.

Gestern hatte ich Magenspiegelung. Nachdem ich nach der Spritze wieder im teiweisen Besitz meiner geistigen Kräfte war, erklärte mir der Arzt was Sache ist.
Im Magen konnte man Rötungen feststellen, die auf Gallenreflux schließen lassen. Ebenso gibt es Rötungen in der unteren Speiseröhre in Folge von Reflux der Magensäure. Dies alles erklärt die brennenden Schmerzen beim Essen.
Und jetzt der Hammer: Der Primärtumor, der eigentlich nur noch aus Narbengewebe bestand, hat sich zurückgebildet und eine verhärtete (O-Ton: hölzerne) Kuhle gebildet, die noch nicht mit einer Schleimhaut überzogen ist. Dies sei der Grund für Schmerzen in der Brust.

Es wurden noch Biopsien entnommen, aber ich solle mir keine Gedanken machen. Mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit gibt es hier keine aktiven Krebszellen.

Also denn mal los, einsteigen und ab auf die Rennstrecke.
Mit Vollgas über den Kurs zu rasen wird bestimmt eine Menge Spaß machen.

Ja und die dicke Frau soll sich ein gemütliches Plätzchen in der VIP-Lounge suchen...

Das wars für diese Woche.

Liebe Grüße
Walter

Tinele
11.03.2016, 15:41
Ach lieber Walter , du erinnerst mich an den Doc Hudson von Cars . Kannst ja mal danach Googlen , wenn ihn net kennst :D

Ich freu mich ganz dolle mit und für dich . Sag mal bleiben deine Haare auch so widerspenstig auf deinem Kopf ?

SmartM
11.03.2016, 19:18
du erinnerst mich an den Doc Hudson

Nee, der stand viel besser im Lack.

Ja - meine Haare sind ziemlich widerspenstig. Meißtens gleich früh am Morgen :smiley1:

Es wundern sich tatsächlich viele meiner Rennkollegen, wenn wir zusammen beim Betanken etwas über uns und noch mehr über andere reden, dass ich die weiß/grauen Zottelhaare noch oben drauf habe.

LG
Walter

Tinele
11.03.2016, 20:39
Ist echt verblüffend . Zwei Wochen nach er ersten Chemo und mein Mann konnte sie rausziehen . Büschelweise .

Nach der Betrahlung hat es auch wenn überhaupt zwei Wochen gedauert und die neue Pracht war schon wieder weg .

SmartM
16.03.2016, 15:38
Ergänzende Infos

Gestern gab es mal wieder eine frische Tankfüllung, anschließend ein Gespräch mit der Team-Managerin.

Leider waren die pathologischen Befunde noch nicht verfügbar. Soviel aber zu den bekannten Variablen.

- die Schmerzen in Brust und Rücken kommen von dem Restgewebe des zurückgebildeten Ösophagus-Tumors. Die Oberfläche sei vergleichbar mit einer offenen Wunde und ist somit schutzlos allen Speisen und Getränken „ausgeliefert“. Aufsteigende Magensäure bereitet den Rest.

- An dieser Stelle „bleibt kein Medikament hängen“ , weshalb man geduldig auf die Heilungsfunktionen des Immunsystems warten muss.

- Um die Schmerzen zu ertragen, bzw. nicht zu spüren, gibt es ab sofort Schmerzpflaster das dem Betäubungsmittelgesetz unterliegt. Teste es seit gestern mit Erfolg.

Nun hoffe ich, demnächst nicht von der Rennleitung auf Dopingmittel kontrolliert zu werden, damit ich die Rennlizenz nicht verliere.

Mehr Neues gibt es im Moment nicht - bitte nicht petzen (wgn. der Rennlizenz)!

Liebe Grüße
Walter

Laesperanza
19.03.2016, 19:39
Lieber Walter, ich kann das - insofern man es als Angehöriger überhaupt kann - nachempfinden. Ich durfte mir schon so Sprüche anhören wie: stell Dir mal vor Du wärst zu alldem noch arbeitslos und hättest 3 Gören....was für ein Glück ich doch habe, dass ich zwar Witwe bin, aber immerhin Arbeit habe und "nur" eine "Göre".
ich wünsche Dir, dass die Therapie noch lange bei wenig Nebenwirkung anschlägt.

monika100
19.03.2016, 20:20
Oh Mann, Ihr Beide.

Das tut mir echt leid. Man weiss wahrscheinlich manchmal gar nicht, wie blöd so ein Spruch - der eigentlich ja wahrscheinlich gut gemeint war - rüberkommen kann.

Ein dickes Fell für euch und eine feste Umarmung.:pftroest::pftroest:

LG Monika

Hopeful2015
20.03.2016, 10:55
Hallo Walter,

ich freu mich zu lesen das sich der Tumor zurückentwickelt.
Die Schmerzen sind sicher heftig und gehen hoffentlich sehr schnell wieder vorbei. Ich schick Dir mal wieder einen ganz dicken Drücker !! :pftroest:

SmartM
22.03.2016, 20:37
@Laesperanza
Wer nach so einem Schicksalsschlag deine ohnehin schwierige Lage hypothetisch noch so dramatisiert, hat wohl seinen Kopf nur noch, damit das Stroh bei Regen nicht nass wird.

@ Monika
Das muss dir nicht leid tun. Es kam in diesen Tagen einfach zu viele Sprüche dieser Art, da ist mir der Kragen geplatzt und hier war das Ventil.

@ Tina
Das ich mal wieder etwas von dir lese, hat mich sehr gefreut. Ich hoffe, du hast alles um dich herum so gut es geht im Griff! Ich drücke dir die Daumen, es werden wieder bessere Zeiten kommen - hoffe ich für dich.

Heute gab es an der Tankstelle wieder etwas mehr als ein Imbiss.

Die Team-Managerin hat nun auch die Befunde aus der letzen Magenspiegelung und es kamen keine negativen Aussagen hinzu! :rotier2:

Die Schmerzen muss ich nun mit den Pflastern versuchen einzudämmen und hoffe, bald den richtigen Rhythmus zu finden. Meine Hoffnung geht aber schon dahin, auf diese Schmerzhemmer mal wieder verzichten zu können.

Gegen das unangenehme und schmerzhafte Aufstoßen, wobei auch Magensäure in die Speiseröhre aufsteigt, habe ich jetzt ein "Hausmittel" empfohlen bekommen: Sago, eine granulierte Speisestärke, die man auch zur Herstellung von z. B. Rote Grütze nimmt. Ohne zusätzliche Lebensmittel gekocht, hat es ungefähr die Konsistenz von Frosch-Laich, ist aber völlig geschmacklos. Tatsächlich bleibt die Magensäure nachts da, wo sie auch sein soll.

Noch habe ich nicht feststellen können, ob es an Sago oder den doch starken Schmerzmittel liegt, dass ich etwas besser Essen kann.
Und das wird langsam Zeit, mein Gewicht schleicht sich langsam aber stetig aus meinem Körper, wo ich es aber gerne noch eine Weile haben will.
Ich hoffe, das wird jetzt bald!

Donnerstag, bzw. Freitag kommen meine drei Süßen (Enkel) zur Ostereiersuche. Wir freuen uns schon riesig! OK - die Eltern kommen auch mit, aber das schaffen wir auch noch:) .

Deshalb wird der Boxenfunk für die Feiertage eingestellt und ich konzentriere mich auf die Show rund um den Rennzirkus!

Euch allen ein ganz liebes Dankeschön, dass ihr hier mit liest, immer wieder so liebe Kommentare abgibt und mir immer mal wieder etwas in's Auge fliegt...

Wünsche euch ein wunderschönes Osterfest und habt viele schöne Stunden miteinander.

Euer Walter

Tinele
23.03.2016, 16:09
Lieber Walter ,

dann wünsche ich dir unvergessliche Stunden mit deiner Familie . Ich freu mich auch sehr auf vier freie Tage und Zeit für meine Kinder :) ..... und ein wenig für mich .

Ich weiß ja wie furchtbar ihr um euer gewicht kämpfen müsst . Wenn ich doch nur bissel was abgeben könnte :rolleyes: Gegen Gewicht zu kämpfen ist genauso hart , wie für Gewicht zu kämpfen . DAS hab ich nun seit mein Mann krank ist gelernt .

Mal was nicht krebsiges : Mein Sohn wurde ja nun elf . Durch Zufall haben wir gestern Armdrücken gemacht . Der Kerl is sage und schreibe gleichstark wie ich :eek::eek::eek: Ich dachte durch meinen Beruf hab ich durchaus nette Muckies vom Plane ziehen . Und dachte es dauert noch 2-3 Jährchen , bis er mir Kräftetechnisch das Wasser reichen kann . Ich war echt baff !
Wird halt mal so ein starker und schicker Mann , wie mein Mann es früher war . *stolzguck* :)

So das mal ein kleiner Schwank aus meiner Familie :D

Liebe Grüße Tine

Jazz089
23.03.2016, 19:09
Lieber Walter, der Rennfahrer :-)

ich bin erst seit gestern in diesem Forum angemeldet und habe die ganze Nacht in Deinem Thread gelesen. Sooooo lange, dass ich heute morgen kaum aus dem Bett gekommen bin. Aber parallel hat mich auch meine kleine Tochter wach gehalten. Also Du bist nicht alleine Schuld, dass ich heute so müde bin :-)

Ich wollte nur schreiben, dass ich durch Deinen Thread meinen Vater unheimlich Mut machen kann. Du kämpfst so toll und das wünsche ich mir auch für ihn. Wir haben erst seit einer Woche die schreckliche Gewissheit, dass mein Vater an dieser scheiß Krankheit leidet. Sind also noch komplett am Anfang. Aber auch er hat zwei kleine Enkelkinder mit 22 Monaten und 2,5 Jahren... wir alle freuen uns auf das Osterfest. Wir wollen dieses Jahr Ostern bewusst nochmals schön feiern und erst nächsten Mittwoch kommt mein Vater zu weiteren Untersuchungen ins KH....

Nun denn, weiterhin alles Gute und ganz viel Kraft. Nicht nur für Dich, sondern auch für Deine Angehörigen!

SmartM
11.04.2016, 14:13
Hallo liebe Leute aus diesem Forum,

hier ist nicht SmartM, also nicht Walter, sondern sein Sohn Christoph (der mit den zwei Enkelinnen). Leider ist die positive Entwicklung von meinem Papa nicht so geblieben. Das vernarbte, hölzerne Gewebe in der Speiseröhre ist am Ostersonntag gerissen. Am Vormittag saß mein Papa noch stundenlang mit der kleinen Ella in einem Stuhl in der Sonne und hat mit ihr gekuschelt. Ein toller Opa. Nun verschlechtern sich zusehends die Leber- und Entzündungswerte. Wir müssen uns dann doch recht plötzlich von ihm verabschieden. Es tut mir leid, hier keine besseren Nachrichten schreiben zu können, aber ich wollte euch auf dem laufenden halten. Ich denke, es wäre in seinem Sinn.

Liebe Grüße
Walters Sohn Christoph

fuzzi68
11.04.2016, 14:29
Hallo Christoph,

alles Gute an Walter und zumindest kein langes Leiden. :cry:

Gruß fuzzi68 aka Martin

anni.
11.04.2016, 15:47
Hallo Christoph,

ich war eher stille Mitleserin aber habe deinen Papa immer bewundert für seine Einstellung, beim Lesen seiner News aus der Boxengasse musste ich doch immer etwas schmunzeln. Umso geschockter bin ich jetzt. Bin in Gedanken bei euch!

Alles Liebe
Anni

AnnaJo
11.04.2016, 20:28
Hallo Christoph,

ich bin geschockt über diese schlechte Nachricht, da fehlen einem die Worte. Ich habe immer wieder hier gelesen und mich über die positive Sicht- bzw. Schreibweise gefreut, er hat sicherlich mit seiner Art vielen Mut gemacht. Man sieht wieder, wie unberechenbar dieser sch..... Krebs ist. Im Gedanken bin ich bei Deinem Papa und eurer Familie - ich wünsch euch die nötige Kraft, die ihr sicherlich ganz dringend braucht - für euren Papa möglichst keine Schmerzen auf seinen Weg.

eine traurige AnnaJo

Smoofie
11.04.2016, 20:50
Lieber Christoph, liebe Familie von Walter,

ich bin schockiert. Ich bin seit etwas über einem Jahr hier angemeldet und war direkt von Walter fasziniert. Mit welcher Einstellung er dem Krebs begegnete. Auch als meine Mutter Ende des Jahres starb tat es mir gut zu lesen, dass auch jemand diesem besch... Ding trotzen konnte. Um so mehr bedauere ich den jetzigen Verlauf. Ich wünsche euch die nötige Kraft.

fluturi
11.04.2016, 21:14
Lieber Christoph und Familie von Walter,

ich habe auch nur seit ein paar Wochen still mitgelesen. Ich bin ebenfalls sehr schockiert über diese schlechten Nachrichten. Es ist so eine furchtbar tückische Krankheit. Schrecklich. Ich wünsche euch und vor allem deinem Vater kein langes Leiden und ganz viel Kraft.

Fluturi

Adlumia
11.04.2016, 21:47
Das tut mir so leid und auch weh zu lesen. Ich wünsche euch Stärke und Kraft den letzten Weg zu gehen.

Tinele
12.04.2016, 12:05
Ich hatte sowas befürchtet . Bin tief schockiert und schon jetzt drücken die Tränen .

Viel Kraft wünsche ich euch , meine Gedanken sind bei unserem lieben Walter . :(:(:(

Jazz089
12.04.2016, 17:42
Ich bin einfach nur sprachlos und wortlos, habe leider aber auch eine schreckliche Vorahnung gehabt.

Ich wünsche Euch ganz viel Kraft für die bevorstehende Zeit!!!!

monika100
12.04.2016, 19:15
Das hast du ganz wunderbar geschrieben.
Dem ist nichts hinzuzufügen.

Walter, du fehlst mir.
Wir denken alle an dich.

Traurige Grüße

Monika

Leuchty
12.04.2016, 20:32
Hallo Christoph,

auch ich habe hier still mitgelesen und Deinen Vater über alle Maßen bewundert. Seine Art mit der Krankheit umzugehen, sich ihr zu stellen und nicht aufzugeben, das hat soviel Mut gemacht.
Es tut mir von Herzen leid, wie es nun um ihn steht. Ich wünsch Euch allen zusammen nur das Beste...

LG
Leuchty

Laesperanza
12.04.2016, 21:51
Es tut mir sooo leid. Lieber Walter, ich wünsche Dir eine gute Reise.
Machst gut.





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