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elisa duliddel
30.04.2015, 13:51
hallo guten tag

hier meine geschichte: gestern war mein geburtstag und voriges jahr genau an dem tag bekam mein mann die diagnose lungenkrebs-nicht kleinzellig. er wurde im juni erfolgreich operiert und bekam anschließend eine chemotherapie. im arztbrief stand klinisch und radioogisch komplette Remission.
soweit so gut mein mann erholte sich gut und begann nach hamburger Modell stundenweise zu arbeiten es ging ihm gut von der hand. inzwischen arbeitet er wieder voll als lkw-fahrer mit ausliefertätigkeit. letzten freitag war er zur bronchoskopie-mit biobsie eines lymphknoten

gestern nun hatte ich geburtstag wir wollten grad gemütlich kaffee trinken und die feine torte genießen da kam ein anruf. nicht etwa ein schöner geburtstagsanruf es war die klinik. der krebs sei wieder da im LK wurden tumorzellen gefunden. heute war beratung bei der tumorkonferenz wo man entscheidet was gemacht wird. frau dr. meinte es sieht nach einer chemotherapie aus. nun heisst es wieder warten, nächsten mittwoch hat er bei seiner onkologin einen termin.. ich bin sowas von ängstlich ich könnte nur heulen. wenn ich mich beschäftige geht's aber sowie ich zur ruhe komme startet das grübelkarusell. die ungewissheit macht verrückt, hat jemand auch sowas gehabt und kann mir davon schreiben.......

lg.-elisa

HeikesFreundin
30.04.2015, 15:59
Hallo Elisa,

nein, ich hatte sowas nicht - aber ich als ich gerade las, was Du geschrieben
hast dachte ich, ich schreibe Dir mal.....

Natürlich verstehe ich all Deine Gefühle und Ängste und die Panik die da hochkommt - aber ich dachte beim Lesen
auch: eigentlich steckt in all dem doch auch ein Geschenk ?

Die schlechte Nachricht: der Krebs ist zurück - ja, aber:
die G U T E Nachricht darin ist: man überlegt, Chemo zu machen - was bedeutet,
dass sie doch darüber nachdenken? Steckt darin nicht auch die Information, dass
es nicht hoffnungslos ist und die Ärzte daran denken, den Krebs auch dieses Mal heilen zu können?

Könnte es nicht auch so sein, dass man gesagt hätte: "Es tut uns leid, aber wir können nichts mehr tun?"

Heilung, die wünsche ich euch - und natürlich viel Kraft für den Weg.

Herzlichst Angie :knuddel:

elisa duliddel
30.04.2015, 17:24
Hallo Angie

danke für deine antwort sie hat mir mut gemacht und gut getan, in meinem
umkreis will kaum einer über so ein thema reden. mit seinem
kummer ist man gott verlassen allein, keiner der mal ein ehrlich tröstend wort
übrig hat. krebs macht auch irgendwie einsam, obwohl noch einsamer geht ja nicht. wir haben uns nur beide mein mann und ich Familie ist nicht

lg.- von elisa :knuddel:

Löffel
30.04.2015, 18:14
Hallo Elisa,
ich drücke euch ganz feste die Daumen dass die Chemo anschlägt.
Auch ich halte die Tatsache dass eine Chemo gemacht werden soll für ein Zeichen das die Ärzte deinen Mann nicht aufgegeben haben.
Ich weiss es ist schwierig,aber versucht euch bis Mittwoch abzulenken.Vielleicht könnt ihr über das verlängerte Wochenende ein paar Tage wegfahren.Mein Vater hst am 16.04. erfahren dass er Metastasen in der Lunge und im Kopf hat.Wir hatten ihm zum Geburtstag eine Woche zuvor ein Familienwochenende vom 17.- 19.04. Im Sauerland geschenkt und sind dann auch gefahren.Es hat ihm so gut getan rin Wochenende mit allen Kindern,Scheiegerkindern und Enkrln zu verbringen und nicht sn fiese Sch...krsnkheit zu denken.Alles gute für euch.
Loeffel

BerliNette
03.05.2015, 16:59
Liebe Elisa,

ich hoffe, du hast den Schock schon ein wenig überwunden. Ich kann Heikes Freundin nur zustimmen. Noch besteht eine Chance - es wird eine Chemotherapie begonnen und ihr könnt kämpfen! :knuddel:

Ja Krebs macht einsam, aber wir können für dich da sein wenn du möchtest!

Ein lieber Gruß aus Berlin

BerliNette

elisa duliddel
03.05.2015, 18:40
danke für eure antworten, löffel und berlinette.
ich hab es schon ein wenig verdaut und wir wissen auch inzwischen schon mehr. seine frau doktor hat donnerstag gegen 18 Uhr angerufen und hat uns berichtet was bei der tumor.konferenz rausgekommen ist. sie sagte ich kann sie doch nicht solange im ungewissen lassen. also dieser lymphknoten war schon vor seiner großen op vorigen jahres da gewesen er hat sich gut versteckt ein schläfer.
der plan ist nun bestrahlung kombimiert mit einer milderen chemo und es gebe auch hoffnung auf heilung. da kann man doch soweit zufrieden sein.
aber bammlig ist einen doch etwas man hat anders gedacht ......
liebe grüße aus Berlin

von elisa

HeikesFreundin
04.05.2015, 13:36
Ich freue mich über die doch recht positiven Nachrichten :D !!!!

in meinem
umkreis will kaum einer über so ein thema reden.

Wie war es denn bei DIR, bevor Du nun "Betroffene" bist?
Wolltest Du darüber reden und hast das jemandem signalisiert, der vielleicht Gesprächsbedarf hatte?

Man redet meist nicht über das, was einen nicht selber betrifft.

Deshalb steckt in Deiner Geschichte auch die Chance, dass DU jetzt jemand
sein wirst, mit dem "man" darüber reden kann. Vielleicht ist das Deine Aufgabe?

Es gibt den Spruch: "Wenn alles dunkel ist, dann sei selbst ein Licht" ;)


Sei lieb gegrüßt, ich drück die Daumen für die Therapien!

Angie

LiebesHerz
04.05.2015, 21:48
Liebe Elisa,

es tut mir leid was ihr beiden durchstehen müsst. Und das Gefühl der Einsamkeit kenne ich nur zu gut. Man muss es erlebt haben um zu verstehen wie das ist um einen nahen Angehörigen Angst zu haben. Mich fragt auch selten jemand wie es mir oder meiner Mutter geht, ich denke dann immer ich bin ganz alleine mit diesem Schicksal. Ich muss aber auch sagen, dass ich früher auch nicht anders war. Ich war zwar betroffen wenn jemand seine Mutter oder Vater verloren hat, die Dimension des ganzen war mir aber nicht klar.
Nun, es ist das tolle hier am Forum, dass man Gleichgesinnte trifft.
Ich wollte Dir vom Vater einer guten Freundin berichten. Er hat ebenfalls ein nicht-kleinzelliges Bronchial-Ca, auch OP und danach Chemo; auch nach kurzer Zeit Rezidiv. Das ganze ist jetzt 12 Jahre her! Er lebt und das mit guter Qualität. Er bekommt zwar fast durchgehend Chemo und die Ärzte müssen immer ein neues Ass aus dem Ärmel zaubern, aber er lebt. Ich kenne kaum einen fröhlicheren, lebensbejahenden, optimistischen und warmherzigen Menschen wie ihn. Er lässt sich einfach nicht unterkriegen und ich bewundere diese Haltung sehr. Ich gebe zu, dass sein Krankheitsverlauf sicher ungewöhnlich ist, aber es gibt solche kleinen Wunder.
Versucht jeden Tag für sich zu leben und die Angst vor der Zukunft nicht ein solches Gewicht bekommen zu lassen.

Ich wünsche dir und deinem Mann alles Gute, viel Kraft und eine große Ladung Glück!!

Jana

elisa duliddel
05.05.2015, 16:15
liebe Jana

liebesherz, was für ein schöner nickname, ich danke dir für deine antwort. mir geht's besonders ans gemüt weil ich all das rund um den krebs schon einmal erlebt habe. ich verlor meinen 2. mann 1999 an Leberkrebs bis zum schluß ganz schlimm war das. nun mein jetziger mann hat eine chanche im 2. anlauf auf heilung. aber mir kommt schon bei dem wort krebs angst und verzweiflung in mir hoch. meine angst und mein kopfkarusell lassen mir dann keine ruh und ich muss viel weinen und mir große mühe geben dem leben moch schönes ab zu gewinnen. man soll den regenschirm erst aufspannen wenn es regnet ich lauf vor angst immer mit aufgespannten schirm rum und denk was kommt nun. wie lange hält ein mensch sowas aus, wenn ich mal entspannen will sagt das kopfkarusell nein ist nicht und geht los.
und trotzdem denke ich eines tages ist es wieder gut und ich sehe wieder voller Freude das leben um mich rum.

gruß elisa frau von karsten

Cera
05.05.2015, 20:35
Das ist wirklich schlimm, ein weiteres Mal mit einem gelibten Menschen kämpfen zu müssen. Vor allem, wenn man schonmal verloren hat. Natürlich kommt dann alles wieder hoch. Aber es ist auch eine andere Krankheit. Natürlich auch Krebs, aber andere Zellen. Und er hat gute Chancen, weil es auch früh erkannt wurde, dass da doch noch etwas ist.

Ich drücke euch ganz fest die Daumen!

BerliNette
07.05.2015, 15:17
Liebe Elisa,

wie geht es euch? Wann geht es denn los mit der Chemo und der Bestrahlung? Wird beides zeitgleich gemacht? Wichtig ist, dass der Weg klar ist und ihr ein Ziel vor Augen habt. Ziel ist: :twak: dem Schalentier kräftig auf die Mütze zu hauen.

Elisa, ich glaube auch daran, dass wir eines Tages wieder glücklich und unbeschwert leben können. Aber wann das sein wird, kann keiner sagen.

Liebe Grüße

BerliNette

elisa duliddel
08.05.2015, 13:07
liebe berlinette

es geht uns so ganz gut wenn nicht das leidige warten auf termine wäre. ich glaube als erstes kommt der termin pet-ct da war schon ein anruf nun muss die krankenkasse noch ihr ok geben. wenn es erst soweit wäre damit das versteckte und jetz erst erkannte lk-schalentier tüchtig was ab bekommt.
die gefühlswelt fährt achterbahn mal ist man schön oben und dann geht's im tempo runter. aber man hat ja auch damit gelernt in gewisser weise zu leben.
wenns auch oft nicht leicht fällt, aber trotzdem bleibt die hoffnung auf gute tage.

liebe grüße von elisa :knuddel: