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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Darmkrebs im Endstadium mit 25 Jahren


AlexK25
27.05.2015, 10:38
Hallo liebe Community,

bevor ich zu meinen eigentlichen Fragen komme, möchte ich mich erst einmal vorstellen und von meinen letzten Monaten erzählen.

Was ich hier vor allem suche, sind Leute die dasselbe Schicksal wie ich erleiden mussten. Ich bräuchte ein paar aufbauende Worte, da ich es sinnvoll finde mit anderen Menschen darüber offen zu sprechen.

Zu mir:
Mein Name ist Alexander und ich bin seit dem 10. Mai 25 Jahre alt

Erkrankung: Darmkrebs mit Metastasen im Bauchfell und einer an der Leber.

Meine Vorgeschichte:
Zwischen Weihnachten und Silvester 2014 habe ich unter Magen/Darm Schmerzen gelitten. Ab 5. Januar 2015 wurde es dann schlimmer, die darauf folgenden 2 Wochen waren die Hölle für mich. Ich war 5 mal Im Krankenhaus in der Notaufnahme und 3 mal beim Hausarzt. Keiner konnte mir helfen. Alle nahmen an das ich eine Magenentzündung habe und haben mir Medikamente verschrieben welche nicht halfen.
Am 16. Januar, als ich nur noch im Bett lag und 2 Wochen nix mehr gegessen habe, hat mich meine Freundin gezwungen nochmal ins Krankenhaus zu fahren. Aber diesmal war es ein anderes und zwar die Charite in Berlin.
Nach 10 Stunden Wartezeit in der Notaufnahme wollten mich die ärzte ohne mich zu untersuchen nach Hause schicken weil sie auch annahmen ich hätte eine Magenentzündung. Nachdem meine Freundin dann etwas lauter wurde, haben sie mich doch untersucht. Bei einem Ultraschall wurde dann ein Darmverschluss festgestellt. nach dem darauf folgenden CT wurde ein Tumr im Dickdarm diagnostiziert. Um 1 Uhr morgens wurde ich in einer 5,5h OP Notoperiert.
Leider ging bei der OP nicht alles Glatt, wodurch giftige Darmkeime in meinen Bauchraum durchdringen konnten. Ich lag 5 Wochen im Koma und war zu 90% Tot. Ich hatte Nierenversagen, Leberversagen, Blutvergiftung und eine Bauchfellentzündung. Ich wurde in der Zeit 9 mal operiert. Wie durch ein Wunder konnte ich das ganze überleben und bin aus dem Koma erwacht. Zwar hatte ich einige Krampfanfälle, habe einen Stoma bekommen und habe 20kg abgenommen aber das ist noch zu verkraften. Nur hatte ich sehr starke Halluzinationen, sogar während ich im Koma lag. Deshalb sind viele Erinnerungen die ich habe nur Halluzinationen.
Nach den wahrscheinlcih schrecklichsten 80 tagen die ich bis jetzt in meinem Leben erleben dürfte, wurde ich aus dem Krankenhaus entlassen, sprich seit dem 7. April.
Mir geht´s mittlerweile wieder recht gut, meine Organe arbeiten alle wieder einwandfrei und laufen kann ich auch wieder, wenn auch schwach.

Aktueller Verlauf:
Ich bekomme seit Anfang April alle 2 Wochen eine Chemotherapie. Bin jetzt gerade im 4. Zyklus und trage gerade die Baxter Pumpe bei mir. Die einzigen Leiden die ich habe sind die Nebenwirkungen der Chemo.
Aber bereits nach dem ersten Zyklus sind wohl die Tumormarker im Blut um das 10 fache kleiner geworden. Leider kenne ich das genaue Vorhaben der Ärzte nicht aber soweit ich weiß hoffen sie, dass durch die Chemo die Metastase an der Leber operiert werden kann und das die Metastasen im Bauchfell zerstört werden.

Meine Fragen:
Mich würde interessieren ob jemand mit den gleichen Erkrankungen wie ich zu kämpfen hatte und auch nach Jahren noch lebt, vielleicht sogar in so einem jungen Alter wie ich es bin.
Die Ärzte im Krankenhaus haben alle was anderes gesagt. Die einen meinten sehr gute Heilungschancen und andere wiederum meinten das ich vielleicht nur noch 5 Jahre zu leben habe und das ganze nicht heilbar sei.

Tut mir leid das es so viel text ist aber das ganze beschäftigt mich sehr. ich möchte nicht so früh aus dem fahrenden Zug aussteigen.

Liebe Grüße Alex

Und danke für's lesen :winke:

Safra
27.05.2015, 17:13
Hallo Alexander,
da sich noch keiner gemeldet hat und ich gerade hier herumlese, versuche ich mal zu antworten.
Ich glaube, einen Patienten hier zu finden, der so jung ist wie Du und genau die gleiche Diagnose hat, ist vielleicht (zum Glück) nicht so einfach. Die meisten sind doch schon älter, wenn es sie "erwischt". Sicher hast Du auch aufgrund Deiner Jugend alles so gut überstanden.
Eine Prognose, wie es bei Dir weitergeht, wird Dir in der Tat keiner geben können. Prinzipiell ist es nicht so günstig, wenn Metastasen vorhanden sind, aber wenn die Chemo gut anspricht und sie entfernt werden können, sieht es sicher nicht so schlecht aus. Es gibt nicht so selten Patienten, die schlechte Prognosen haben und dann die Erkrankung überstanden haben. Wichtig ist Deine eigene Einstellung. Damit meine ich nicht, dass Du nun nur noch Salatblätter essen sollst oder so etwas. Das Gesamtkonzept ist wichtig. Optimismus lässt sich nicht verordnen oder einreden, da nerven die lieben Mitmenschen leider mitunter. Aber Du kannst viel tun, um eine Perspektive zu sehen. Bisher hast Du ja alles schon so super gemeistert. Und Deine Freundin scheint auch aus dem richtigen Holz zu sein. Im Moment ist die Chemo ja erst einmal der nächste Schritt. Ich selber habe versucht, sie nicht als Feind zu sehen ("oh Gott, das Giftzeug"), sondern als Freund und Helfer bei der Bekämpfung der Krebszellen. Mache Dich schlau auf diesem Gebiet, es gibt im www nützliche Seiten, z. B. von der Krebsgesellschaft. Lasse Dir Kopien von alles Unterlagen geben, die so zusammen kommen, Befunde, Diagnosen usw. Den Ärzten geht mitunter auch mal was durch, und es ist gut, wenn man Bescheid weiß. Außerdem ist es dann einfacher, wenn Du die Unterlagen für verschiedene Ämter brauchst, z.B. für die Beantragung der Behinderung. Da kannst Du aber auch im Krankenhaus schon nachfragen, die haben oft einen Sozialdienst, der sich um solche Sachen kümmert, auch Beantragung Reha. Bei mir lief das alles sehr gut.
Und: im Endstadium bist Du noch lange nicht!!!
Liebe Grüße!
Safra

AlexK25
27.05.2015, 22:07
Ich danke euch für eure Antworten.

Niki1972
28.05.2015, 17:27
Hallo Alexander,
kurz zu meiner Person:
Ich war zum Zeitpunkt meiner Diagnose im Dezember 2013, 41 Jahre. Ich habe eine mittlerweile 8 jährige Tochter.
Ich hatte auch ein Tumor im Dickdarm, und neun Lebermetastasen in der rechten Leberhälfte.
Die Ärzte sagten mir, wenn die Chemo nicht anschlagen würde, ich eine schlechte Prognose hätte. Im Dezember 2013 wurde der Tumor im Darm im gesunden entfernt. Im Januar 2014 begann meine Chemo, die ein halbes Jahr dauern sollte. Bereits Mitte März waren die Metastasen auf den Ultraschall nicht mehr zu sehen. Mir wurde dann am 26.03.2014 die rechte Leberhälfte entfernt. Danach bekam ich auch noch eine Chemo für drei Monate.
Seitdem bin ich krebsfrei. Ich hoffe es bleibt lange so. Die Ärzte sagten mir jetzt, dass es ein Wunder ist, dass es alles so gut gelaufen ist. Ich kämpfe weiter für meine Tochter.
Im Moment geht es mir gut, als ob nie etwas gewesen wäre.
Manchmal überkommt mich die Angst, und ich heule nur.
Du wirst es schaffen, da es immer etwas gibt wofür man kämpfen muss.
Liebe Grüße
Nicole

nokurae
28.05.2015, 22:05
Hallo Alex,
darf ich fragen was genau Operiert worden war ??
Gruss

AlexK25
29.05.2015, 11:23
Hallo Nicole,

das freut mich sehr dass deine Chemotherapie so gut gelaufen ist. Ich wünsche dir auch weiterhin viel Glück und hoffentlich wirst du es noch erleben können Oma zu werden :D

Das gibt mir auch noch mehr Hoffnung :)

Ich kann garnicht so genau sagen was alles operiert wurde. Ich weiß nur das 9 OP's gemacht wurden während ich im Koma lag. Der Kernpunkt lag jedenfalls darin den Tumor aus dem darm zu entfernen, was wohl auch gelungen ist. Zudem wurde ein Dünndarm stoma gelegt welcher aber irgendwann zurück verlegt werden soll. Ich habe eine ca. 30cm lange Narbe welche vom Solarplexus bis unter den Bauchnabel geht.

Jessie41
29.05.2015, 22:05
Hallo Alex :)

Ich habe Deinen Beitrag heute früh hier gelesen.... aber erstmal fehlten mir echt die Worte, um darauf zu antworten :mad:

Mein Mann war vor kurzem von ähnlicher "Anfangssituation" betroffen, und wir haben oft genug über den Hausarzt geflucht... "holen Sie sich mal Abführtropfen aus der Apo, Sie haben nur ne Verstopfung"... zweimal war er da, weil es nicht besser wurde

Aber das Du in Deinem Fall sogar mehrfach vom KH nach Hause geschickt wurdest...??? Find ich echt sehr heftig :(

Bei meinem Partner waren es anfangs auch "nur ein paar Bauchschmerzen", dazu Müdigkeit ohne Ende ( tagelang nur geschlafen ), kein Appetit usw

Als er dann eeeeeeendlich mal ins KH gefahren ist, mussten wir auch eine halbe Ewigkeit immer wieder warten, aber bei ihm wurden zum Glück die wichtigen Untersuchungen gleich gemacht ( Blutbild, Ultraschall, CT )
Mittags dort, abends um 21.00 zur Not-OP
Diagnose : fette Eiterblase im Dickdarm, muss sofort raus ( könnte jederzeit platzen ), mehr wurde uns vorerst nicht gesagt.... abgesehen von einer chronischen Leukämie, nur mal so nebenbei erwähnt, aber die wäre uns ja sicher längst bekannt.... :confused:

Nachts nach der OP hatte ich dann kurzes Gespräch mit dem operierenden Arzt... alles sei super gelaufen, der Dickdarm-Teil konnte gut entfernt werden, kein Stoma nötig gewesen, der Tumor ist auch raus... achja, und ein Stück der Leber samt Metastase....
( der Bauchschnitt dürfte Deinem ähnlich sein... ab ca 15cm über Bauchnabel abwärts, dezent um denjenigen drumherum, und noch etwa 10cm weiter )


Hää? Stoma? Metastase ? Tumor ???
Natürlich erstmal ein Schock.... aber er hätte wohl gaaanz viel Glück gehabt
Seit heute ist Chemo Teil 1 vorbei, er hat also noch ein wenig vor sich, wir sind bisher aber guter Dinge



Nachdem ich dann heute früh Deine Geschichte gelesen habe, wurde mir echt ganz anders :eek: :(
All die Probleme... Koma, noch mehr OPs, usw.... echt mehr als krass !
Umso freudiger, dass Du all dies bisher gemeistert hast... und sicher auch noch weiter durchstehen wirst ! ;)

Zu Deinen "eigentlichen Fragen" kann ich Dir leider auch nichts sagen, hoffentlich melden sich da noch andere....
Ich selbst bin eh "nur Angehöriger" und nicht selbst betroffen

Dir aber erstmal alles erdenklich Gute und ganz viel Kraft für die nächste Zeit ! ( und drück mal Deine Freundin ;) )

LG Jessie

AlexK25
30.05.2015, 12:47
Hi und danke für die Antworten und die stärkenden Worte :)

Ich weiß nicht ob ich auf Microsatelliteninstabilität getestet wurde. In meiner Familie gab es zwar schon öfters Krebs aber nie in so jungem Alter und auch kein darmkrebs

gilda2007
31.05.2015, 01:33
Charite -- Alexs erster Post ist recht aufschlussreich ;)

AlexK25
31.05.2015, 14:13
Am Donnerstag habe ich den nächsten Termin bei meiner Onkologischen Praxis, da werde ich dies bezüglich mal nachfragen :)

Ameisli
01.06.2015, 13:28
Hallo zusammen

Vor einem Jahr wurde bei mir im Alter von 23j.auch Darmkrebs im T4 aber ohne Metastasen diagnostiziert. Bei ersten Gespräch wurde ein möglicher Gendefekt ganz kurz angesprochen. Wirklich nachgeforscht haben wir dann aber über ein halbes Jahr später. Den Ärzten ging es am Anfang darum die Krankheit in Griff zu bekommen. Alles andere war für sie, aber auch für mich und meine Familie erstmal zweitrangig.

(Bin im Moment übrigens krebs- :) aber leider noch nicht ganz operationsfrei ;)!)

AlexK25
05.06.2015, 12:30
Servus,

also ich wurde auf Microsatelliteninstabilität getestet und bin nicht betroffen. Ich bin also der erste in der Familie der in so einem frühen Alter Darmkrebs bekommen hat.

Nächste Woche Mittwoch steht die nächste Chemo an und diesmal in der onkologischen Praxis bei mir in der Nähe, dort werde ich nochmal auf Tumormarker getestet und hoffe das dieses mal auch wieder so gute Fortschritte gemacht wurden. Mein Arzt war bis gestern in Chicago beim Kongress. Dort ging es natürlich um Krebs und die Forschung hat riesige Fortschritte gemacht, vor allem beim Thema Immuntherapie. Leider gibt es diese noch nicht für meinen Krebs aber was nicht ist, kann ja noch werden.

P_und_N
06.06.2015, 00:34
Lieber Alex,

ich habe in diesem Forum noch nie geschrieben und fühle mich ein wenig unsicher dabei, Deine Situation kommentieren zu wollen. Da bei meinem Mann Ende April aber eine gleichlautende Erst-Diagnose gestellt worden war, die uns mehrere Tage "beschäftigt" hat, möchte ich mich trotzdem melden.

Laut unserem Kenntnisstand geht es vor allem um die Bauchfell-Metastasen, die problematisch sind. In den letzten Jahren wurden hier Behandlungsmethoden entwickelt, die sich HIPEC und PIPAC nennen. Da das Bauchfell weniger als die Organe durchblutet ist, soll hier von den Wirkstoffen der Chemotherapie weniger ankommen, weshalb es bislang so schwierig ist, auf die dortigen Metastasen einwirken zu können. Mit den genannten neuen Behandlungsmethoden soll diese Schwierigkeit gemildert werden. Bei der HIPEC (Hypertherme intraperitoneale Chemotherapie) wird eine Operation, in der nach Möglichkeit die Metastasen entfernt werden, um eine Spülung des gesamten Bauchraumes mit einer erwärmten Chemotherapie-Lösung ergänzt. Es soll somit zu direktem Kontakt der Metastasen mit den Chemotherapeutika kommen. Die Erwärmung soll den hitzeempfindlichen Krebszellen ebenfalls schaden. Dieser ganze Vorgang ist zeitaufwendig durch die Operation und soweit wir gelesen haben auch belastend für den Körper (OP-Dauer von > 10 Stunden).
Alternativ dazu gibt es die PIPAC-Methode (Pressurized IntraPeritoneal Aerosol Chemotherapy), die weniger belastend ist (?) und die Chemotherapeutika mit Druck in die Bauchhöhle pumpt, wodurch auch eine größere Eindringtiefe in die Metastasen erfolgen soll.
Ich bin nun kein Fachmann, aber ich glaube, dass Du gut daran tätest, Dich mit diesen Methoden zu befassen, wenn die Diagnose Bauchfell-Metastasen gestellt worden ist. Hat einer der Ärzte davon denn mal etwas erwähnt? Gerade die Charité in Berlin praktiziert das HIPEC-Verfahren.

Man findet recht viele Einträge, wenn man HIPEC und PIPAC googelt. Ausgeführt werden die Verfahren in wenigen spezialisierten Kliniken, die sich aber regional verteilen.

Noch etwas möchte ich gerne loswerden. Es wirkt auf mich ein wenig so, als wüsstest Du nicht so genau, was die Ärzte operiert haben und welche Therapie sie nun genau verfolgen. So ähnlich war auch der Eindruck eines anderen Forumsmitglieds, meine ich. Ich mag mich täuschen und möchte Dir auch nicht zu nahe treten. Mich beunruhigt das aber etwas, da absolut nicht jeder Arzt eine Koriphäe ist oder aber vielleicht auf einem anderen Spezialgebiet als dem den Patienten betreffenden. Zudem stehen die Ärzte meinem Eindruck nach auch häufig unter einem derartigen Zeit- und Leistungsdruck, dass sie gar nicht die Möglichkeit haben, für jeden Patienten das Möglichste zu tun. Je informierter man selbst ist, Fragen stellt und ggf. sogar Vorschläge macht, umso mehr erhöhen sich die eigenen Chancen darauf, die bestmögliche Behandlung erhalten zu können. Ich halte es auch nicht für verkehrt, Zweit-, Dritt- und Viertmeinungen einzuholen. Es geht um Dein Leben! Du bist noch so unglaublich jung. Hol Dir bitte alles an medizinischer Unterstützung und Leistung, das Du bekommen kannst. Das deutsche Gesundheitssystem ist nicht darauf ausgelegt, für jeden das Beste zu bewirken, sondern darauf, mit gegebenen finanziellen und personellen Mitteln noch ein Maximum des Möglichen herauszuholen. Das wird vielen Menschen meiner Meinung nach nicht mehr gerecht.

Ich wünsche Dir alles erdenklich Gute!
Nicole

AlexK25
06.06.2015, 16:51
Hi Nicole,

erstmal danke für deine Antwort. Genau aus den Gründen die du mir genannt hast bin ich von der Ambulanz der Charite, zu einer onkologischen Praxis gewechselt. Die haben einfach viel mehr Zeit und Mitgefühl, da dort sehr viel weniger Patienten sind.

Ich werde erstmal abwarten was das nächste CT zeigt und wie sich die Tumorwerte verändert haben. Aber danke für den Tipp, das werde ich dann ggf. ansprechen :)

P_und_N
06.06.2015, 21:52
Hallo Alex,

wann wird denn das nächste Mal ein CT gemacht und die Tumormarker bestimmt? Zeit ist auch ein wichtiger Faktor und eine Zweitmeinung anhand der Arzt- und pathologischen Berichte und der bisherigen CT-Aufnahmen kannst Du jederzeit einholen.

VG
Nicole

AlexK25
07.06.2015, 15:00
Hi,

auf Tumormarker wird am Mittwoch geprüft. da bekomme ich auch die nächste Chemo. Ein CT wird wahrscheinlich anfang Juli gemacht

AlexK25
17.06.2015, 19:55
Hallo,

also nächsten Dienstag habe ich ein MRT Termin.

Meine Tumorwerte sind stark gesunken, ca um das 100 fache.

Der eine Wert liegt jetzt bei 2,5 (der Normalwert ist 14)

Und der andere Wert liegt bei 300 (der Normalwert liegt bei 35)

Mal sehen wie es weiter geht :winke:

AlexK25
06.08.2015, 12:14
Ein kleiner Zwischenstatus:

Ich habe die Chemos jetzt hinter mir und soweit ganz gut vertragen. Natürlich litt ich auch unter den Nebenwirkungen aber es wurde stetig besser. Jetzt habe ich am 17.08 ein Gespräch mit dem Chirugen der mich wahrscheinlich noch diesen Monat operieren wird.

Mir soll ein Teil der Leber entfernt werden, sowie befallene Lymphknoten. Außerdem wird noch geprüft ob evtl. im Bauchraum noch Metastasen sind, welche entfernt werden müssten. Ich habe tierische Angst vor der OP, da ich ja am Anfang des Jahres so einen schwierigen Verlauf hatte. Zudem würde ich gerne den Stoma loswerden, was aber bei dieser OP wahrscheinlich noch nicht der Fall sein wird.

Hat jemand schon einmal eine Leber OP gehabt? Und falls ja, hat man da anschließend starke Schmerzen?

Liebe Grüße :winke:

Safra
06.08.2015, 16:01
Hallo Alex,
ich hatte auch eine Leberteilresektion, und zum ersten Mal hatte ich richtig Angst vor dieser Op. Aber mich hat ein Prof. operiert, der auf solche "Pusselei" spezialisiert war (Schilddrüse und Leber), und es hat alles gut geklappt. Normalerweise wächst ja die Leber auch wieder gut nach. Ganz so ist es bei mir nicht geworden, nun brauche ich ein Glas weniger Wein, um beduselt zu werden.:augendreh:. Es ziept auch öfters mal in dieser Ecke, wo aufgeschnitten wurde. Ich habe mich viel bewegt, und bei der ersten Nachuntersuchung meinte die Ärztin, sie hat es selten gesehen, dass innen alles so gut verheilt ist. Das Stoma hatte man mir allerdings schon einen Monat vorher entfernt.
Bei Dir wird ja voraussichtlich noch mehr gemacht. Hinsichtlich Schmerzbekämpfung hatte ich die Tablettenvariante gewählt, weil ich mir nicht in die Wirbelsäule pieken lassen wollte. Da man mit den Tabletten großzügig war, hatte ich keine schlimmen Schmerzen. Mein verkürzter Dickdarm mit noch rel. frischer Narbe hat mir da mehr Probleme bereitet.
LG und alles Gute! Safra

Niki1972
06.08.2015, 19:51
Hallo Alex,
mir wurde ja die ganze rechte Leberhälfte entfernt. Ich habe mich für den Schmerzkatheder entschieden. War glaube ich die richtige Entscheidung. Lag fünf Tage auf der Intensiv, danach wurde ich schnell mobilisiert. Nach 12 Tagen mit Drainage entlassen worden. Habe auch wenig Schmerzen gehabt. Also, du schaffst das☺.

Lg Nicole

Mathias974
11.08.2015, 22:10
Hallo Alex,


mir wurde wegen Gallenblasenkrebs und Lymphknoten Metastasen, vor 2 Jahren ein Teil der Leber entfernt.
Die OP selbst dauerte ca 5 Std und lief bis auf 1700ml Blutverlust ohne Komplikationen.
Hatte nen ZVK und die Rückenmarksnarkose zusätzlich, dazu noch eine separate Schmerzmittelzufuhr, also reichlich.
Dennoch war der Schmerz nicht komplett weg, das ist aber auch bei jeden verschieden.
Heute leide ich teilweise an Verdauungsstörungen, nur ist das im Vergleich zum Leben nicht weiter tragisch.
Ein Gutes Zentrum macht solche OP´s des öfteren.

Das einzige was mich auf Dauer stört, sind die Schmerzen die ich auch heute noch im OP Gebiet habe. Operiert wurde mit einem Rippenbogenrandschnitt und die Narbe ist ca 25 cm lang.

Wünsche Dir alles Gute
Mathias

Sylvia83
13.08.2015, 02:55
Hallo Alex,

mir ergeht es ähnlich wie dir. Im Januar habe ich eine kleine Tochter bekommen. Während des kaiserschnitts wurde bei mir der darmtumor entdeckt. Da legt man mir meine Tochter in den Arm und sagt mir zeitgleich sie haben Darmkrebs. Das mit 31 Jahren.

seit dem gehe ich auch durch die Hölle. Bei den anschließenden Untersuchungen wurden Lebermetastasen in beiden leberlappen festgestellt. Bis zu sechs zentimeter. Auch mein Bauchfell ist arg betroffen.

Ende Januar habe ich mit der Chemotherapie begonnen. Sie hat gut abgeschlagen. IM april wurde due chemo umgestellt, da ich starke Nebenwirkungen hatte.
die neue Chemo hat mich noch mehr umgehauen und wurde jetzt vor zwei Wochen abgesetzt.

das neue ct hat gezeigt das die metastasen noch kleiner geworden sind. Jedoch haben die Ärzte mir jetzt mitgeteilt, dass eine op nicht mehr in betracht kommt und somit eine heilung ausgeschlossen ist. Ich hin ziemlich am ende. Vor allem weil ich meine kleine Tochter nicht alleine lassen will. Lt. Den Ärzten habe ich noch 2-3 Jahre.

Bei dir hört es sich doch sehr gut an. Die op wird schon gut verlaufen. Du bist jung und packst das. Ich drücke dir die daumen. Und vielleicht hat jemand für mich auch ein paar tröstende worte. Ich habe nämlich ganz doll angst vor dem tot znd eie das alles ablaufen wird

lg
eure sylvia

AlexK25
19.08.2015, 17:40
Hallo,

erstmal möchte ich mich bei euch für eure Beiträge bedanken! Jetzt habe ich schon etwas weniger angst vor der op :rotier:

Leider wird die OP erst frühestens nächsten Monat statt finden da der prof, welcher mich operieren soll, erstmal im urlaub ist :winke:
wurde mir leider erst gesagt als ich am montag in die charite gefahren bin, also war der weg umsonst. nun muss ich in der zwischenzeit wieder chemo machen :augen:

@Sylvia: von wo kommst du bzw. in welchen krankenhaus hat man dich behandelt? an deiner stelle würde ich einen sche** darauf geben was die ärzte dir erzählt haben. zu mir hat auch mal eine junge ärztin gesagt meine lebenserwartung liege nur noch bei max 5 jahren weil die nur auf ihre statistik geschaut hat. klar, krebs welcher schon gestreut hat ist selten heilbar aber die statistiken sind nur mit leuten von über 55 jahren gefüllt. so junge leute bekommen das so selten, weshalb es dafür keine brauchbaren vergleichswerte gibt. mag ja sein das ich nurnich 5 jahre habe, aber das hat kein arzt zu bestimmen,,, sondern Ich :twak:

niemand hätte bei mir damit gerechnet das die chemo so gut wirkt genauso wenig wie man damit gerechnet hat, dass ich wieder ausm koma auferstehe. nur wenige ärzte haben mir hoffnung gemacht.

und in deinem fall sage ich dir, unterschätze NIEMALS die selbstheilungskräfte und den lebenswillen einer Mutter. Das ist eines der wenigen sachen die in der medizinforschung noch unerforscht ist, selbstheilungskräfte.

Danke an die, die sich meine Probleme anhören. Möchte meiner Familie und Freunden nicht damit auf die Nerven gehen :)

Niki1972
20.08.2015, 19:19
Hi Alex,
ich hatte gestern auch wieder so ein schlechten Tag.
Habe Angst meine Tochter zu früh verlassen müssen. Aber bei du hast die richtige Einstellung. Meine Chemo hat auch so gut angeschlagen, das meine Leber R0 operiert werden konnte. Und so lange die Nachsorge und die TM unauffällig sind, sitzen wir am Drücker, und genießen die Zeit mit unseren Lieben.
Alles Gute für deine OP.
Lg Nicole

AlexK25
08.11.2015, 10:21
Hallo Leute,

seit meinem letzten Post ist einige Zeit vergangen.
Leider wurden aus den geplanten 10 Tagen letzendlich 4,5 Wochen Krankenhausaufenthalt, wovon ich knapp 2 Wochen auf der Intensivstation lag. Aus einer OP wurden dann 4 OP´s. Bei mir geht immer was schief :rotier2:

Was wurde gemacht?:
Es wurden 2 Segmente der Leber entfernt, sowie die Gallenblase, 3 Lymphknoten und ein Teil der Magenwand, außerdem wurde mein künstlicher Darmausgang wieder zurück verlegt.
Mittlerweile geht´s mir wieder sehr gut. Ich bin jetzt auch in psychotherapeutischer Behandlung, weil neben der Krankheit auch viel negatives in meinem Privatleben passiert ist.

Es wurden Gewebeproben entnommen und das Ergebnis lautet....Krebsfrei :megaphon:...

Natürlich ist das Risiko sehr hoch, das er wieder kommt. Deshalb empfehlen die Onkologen eine Anschlusstherapie (Chemotherapie). Diesmal soll diese aber ganze 6 Monate gehen in einem 2 Wochen Zyklus.
Da ich aber die restliche Zeit in diesem Jahr endlich mal zu Kräften kommen möchte, habe ich mit meinem Onko ausgemacht, dass diese Therapie erst im Januar starten soll. Bis dahin lass ich mich aber nochmal untersuchen ;)