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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Mich hat es leider auch erwischt...


Danny85
28.06.2015, 15:15
Hallo. Mein Name ist Danny und ich bin 29 Jahre alt. Ich hatte wegen schmerzen im LINKEN Hoden im März einen Termin bei einem Urologen. Der hat mich abgetastet und eine Nebenhodenentzündung links festgestellt. Ich sollte mir bei meinem "normalen" Urologen noch mal einen Termin geben lassen und nach einer Woche noch einmal beim Hausarzt Urin abgeben um zu schauen ob Bakterien o.ä. vorhanden sind. Mein Hausarzt fand nichts und meinte der Fall wäre damit erledigt. Ich habe mir trotzdem einen Termin bei meinem Urologen geholt. Dieser war am 22.06. also letzten Montag. Ich schilderte ihm die Vorgeschichte und er sagte wir machen ein Ultraschall und gucken mal nach was los ist. Der linke Hoden war bis auf ein paar "Verkalkungen" unauffällig. Doch beim rechten Hoden stockte er plötzlich und ich sah auch das da etwas komisch aussah. Er meinte dann das ist auffällig und muss auf jedenfall raus... Gut das ich lag, sonst wäre ich in dem Moment 100 prozentig umgekippt. Er guckte sich das dann genau an und meinte ich soll mich bitte nicht zu sehr sorgen, denn WENN es bösartig wäre, wäre der Tumor nicht älter als ein paar Wochen und ich könne wirklich froh sein das ich den Termin bei ihm nicht ein paar Wochen früher hatte. Er sagte so einen kleinen Tumor hat er in den letzten 10 jahren erst 1 mal gesehen. Der Tumor war 6,4x7mm groß. Normalerweise würden die Männer erst kommen wenn man den Knoten deutlich spüren kann. Meiner war jedoch noch so klein das er ihn von aussen ohne Ultraschall nicht bemerkt hätte. Also ein absoluter Zufallsfund. Er ruf daraufhin im KH an und machte gleich einen Termin für mich. Der war dann am 26.06. also letzten Freitag. Ich kam gleich morgens als erster in den OP um 8 uhr. Um ca. 12:30 wachte ich dann auf und wurde aufs Zimmer gebracht. Dann bekam ich die schlechte Nachricht das der Tumor bösartig war und der rechte Hoden abgenommen wurde. Der Hoden wurde zur Untersuchung samt 2 Proben aus dem linken Hoden eingeschickt. Tumormarker sind alle unauffällig! Der operierende Arzt kam gestern zu mir und erklärte mir es war zwar sehr einfach den kleinen Tumor zu entfernen, aber es wäre ein zu großes Risiko nur den Tumor zu entfernen. Er sagte mir dann ich muss in den nächsten Wochen ein CT machen lassen und dann wird besprochen wie es weiter geht. Er sagte aber es würde ihn doch sehr wundern wenn der schon gestreut hätte. Heute morgen wurde dann noch mal ein Ultraschall vom linken Hoden gemacht, das bis auf die erwähnte Verkalkung unauffällig war und ich durfte dann nachhause.

Nun werde ich morgen mit dem Brief vom KH zu meinem Urologen fahren und mir so schnell wie möglich einen CT Termin besorgen.

Das ist die aktuelle Lage. Wie ihr euch vorstellen könnt, ist meine Laune derzeit extrem im Keller. Ich habe die Frau fürs Leben gefunden, ein Haus geerbt das wir uns ausbauen wollten, Zeichnung, Genehmigung alles ist fertig und jetzt sowas.... Ich weiß nicht mehr was ich jetzt überhaupt noch planen oder denken soll. Im einem Moment diskutierz man um die Farbe der Küche und einen Tag später...

Das einzige was mir im Moment Mut macht ist, das es wohl so früh und durch Zufall gefunden wurde und auch die Tumormarker unauffällig sind bzw. waren. Aber trotzdem bin ich psychisch natürlich mehr als angeschlagen.

Das musste ich einfach mal aufschreiben. Falls es interessiert, halte ich euch auf dem laufenden.


Grüße

Vaccinium
28.06.2015, 15:34
Hallo Danny,

ich kann gut nachvollziehen, dass Du dich besch.. fühlst. Das ist normal, ging vermutlich jedem von uns so.

Ich hoffe, Du fühlst dich bei den behandelnden Ärzten gut, wenn nicht, dann wechsle einfach.

Das Haus usw muss eben ein bisschen warten, die Gesundheit geht jetzt vor. Es läuft ja nichts weg. Wenn sich der erste Stress und die Emotionen etwas gelegt haben, also wenn man wieder einen klaren Kopf hat, kann man sich wieder um solche Dinge kümmern. :)

Ich würde jetzt jedenfalls nicht zu viel grübeln, ruhig auch mal heulen, wenn einem danach zumute ist und versuchen eine schöne Zeit mit Menschen, die mir wichtig sind, zu verbringen. Das wichtigste, mach dich nicht verrückt. Du hast immerhin das Glück, dass Du eine Krebsart hast, die recht gut zu behandeln ist.

Wird schon alles gut werden, ich drücke Dir jedenfalls die Daumen.

Halte uns doch auf dem Laufenden, wenn Du magst.

Alles Gute. :winke:

Danny85
28.06.2015, 16:02
Danke für deine Antwort. Ich bin leider jemand der von Grund auf zu viel grübelt. So wird es zum beispiel ein Problem werden nach der Diagnose noch einen Kredit für das Haus zu bekommen. Aber ich denke mir im Moment das es für solche Sachen schon irgendeine Lösung geben wird. Geheult habe ich schon ausgiebig... Könnte ich jedes mal wenn meine Freundin mich jetzt drückt. Es tut mir unglaublich leid das sie nun auch diese Sorgen durchmachen muss.

Ich habe bisher auch nur meinen besten Freund, seine Lebensgefährtin, meinen Bruder und meine Eltern eingeweiht. Ich möchte nicht das sich über mich das maul zerrissen wird im Dorf. Denn ich weiß wie das momentan bei einer Bekannten von mir im Dorf passiert. Vielleicht mache ich es "publik" WENN ich einigermaßen Entwarnung geben kann. Nach dem Motto: übrigens.... Meine Freundin und meine Eltern kümmern sich sehr gut um mich. Ich habe auch Lust sachen zu unternehmen. Allerdings habe ich in der Leiste doch noch Schmerzen, die mich noch etwas hindern. Naja die OP ist auch erst 2 Tage her.

Eine Besonderheit gibt es noch, ein Freund von mir hat vor 1 oder 1,5 Jahren den gleichen Mist gehabt. Ich habe aber bisher nie mit ihm darüber gesprochen. Deswegen weiß ich da keine Einzelheiten. Ich werde ihn wohl in nächster Zeit mal darauf ansprechen.

b45
28.06.2015, 16:30
Interessant das mit den Kalkbildungen. Mir sagte ein top Urologe, dass man sie frueher als Krebsvorbote gesehen hatte, jetzt aber wurde kein Zusammenhang mehr nachgewiesen, und ich hatte aber auch Kalkbildung, allerdings am betroffenem Hoden, bevor der Krebs diagnostiziert wurde.

Wie du damit umgehst ist ganz allein deine Sache! Magst du darueber reden - dann tu es, wenn nicht, dann eben nicht. Im Prinzip ist es doch egal was die anderen denken. Ich persönlch habe jedoch gute Erfahrungen gemacht und oft mit Menschen von denen ich das gar nicht erwartet haette und dadurch auch neue gute Freunde gefunden, andersrum einige Menschen, die sonst nah standen sind wie verschwunden - vielleicht ist es deren Art damit umzugehen, denn die Angst vorm Krebs kann sehr tief sitzen, das respektiere ich auch.

In groesseren KHs gibt es Psychologen - wenn die möglichkeit besteht kann ich das nur empfehlen.

Lg und alles Gute

Danny85
28.06.2015, 17:12
Darüber werde ich wohl mit meinem Urologen sprechen was die Kalkbildung und Psychologen angeht. Ich habe auch schon gelesen das die Verkalkungen zumindest das Risiko erhöhen. War natürlich gleich der nächste Schock für mich... Zumal ich eh ein Schisser bin was sowas angeht. Genau das was ich seit dem 22. durchmache war immer mein Albtraum. Ich werde meinen Urologen drauf ansprechen.

Wie vielen Leuten ich davon erzähle, mache ich davon abhängig wie es weiter geht in den nächsten Wochen. Sollte mein Urologe Recht haben und ich mit einem "dunkelblauen Auge" davon kommen, dann werde ich es irgendwann nach den ersten Nachsorgeterminen mal erzählen. Sollte es doch dicker kommen mit der Therapie, dann werde ich nicht drum rum kommen es meinen Freunden zu erzählen. Das Problem ist das wir hier sehr ländlich leben und mich hier sehr viele Leute in der Gemeinde kennen. Bei einigen weiß ich auch nicht wie sie damit umgehen werden. Dabei denke ich z.B. an meine Großmutter oder an 2 enge Freunde die bereits Familienmitglieder durch Krebs verloren haben.

Ich hoffe momentan einfach das beste. Viel früher als bei mir kann man es ja kaum feststellen. Nur die Verkalkungen im linken machen mir jetzt Sorgen. So ganz ohne Gehänge, das wäre doch bitter für mich.

Dusty
28.06.2015, 17:40
Hi Danny,

von mir auch ein herzliches Willkommen bei uns (K)Eineiigen, auch wenn der Grund natürlich mist ist.

So wie es aussieht hast du ja wirklich Glück im Unglück gehabt. Und selbst wenn sich herausstellen sollte, dass doch irgendwas ist: Keine Panik! Die kriegen dich auch dann noch 100% wieder hin.

Am Anfang braucht man einfach ein wenig Zeit sich zu orientieren und den ersten Schock zu verarbeiten. Ich habe auch immer viel gegrübelt und jetzt, nachdem ich 1 Jahr und 9 Monate krebsfrei bin denke ich nur noch an den Nachsorgeterminen daran, dass ich Krebs hatte. Man findet wieder in den ganz normalen Trott zurück ;).
Schließe mich B45 da an - geh mit der Sache um, wie du es für richtig hälst. Wenn du Reden willst dann rede, wenn nicht dann eben nicht. Es gibt da keinen universellen richtigen Weg. Jeder muss seinen Weg für sich selber finden.
Solltest du aber merken, dass dich das ganze psychisch stark mitnimmt, dann kann ich dir auch nur empfehlen dir Hilfe bei einem Psychologen/Psychoonkologen zu holen.

Zum Thema CT noch eine kleine Anmerkung: Probier doch so schnell wie möglich auf MRT umzusteigen, am Besten bei der kommenden Untersuchung schon. Damit vermeidest du unnötige Strahlung. Einfach mal beim Urologen mit ansprechen!

Ansonsten weiterhin alles Gute - sobald du die Bestätigung hast, dass da nichts gestreut hast wirst du ruhiger werden, du wirst sehen. Und mit jeder erfolgreichen Nachsorge wirst du die ganze Geschichte mehr und mehr vergessen!

Danny85
28.06.2015, 20:25
Hallo. Danke für eure aufmunternden Worte. Es tut wirklich gut sich das ganze mal von der Seele zu schreiben. Wenn meine Freundin mit mir darüber spricht, fange ich momentan noch an zu heulen und dann ist nicht mehr viel mit Reden. Eins kann ich jetzt schon sagen, man merkt doch wie sehr einem die Familie am Herzen liegt. Es tut unheimlich gut die Menschen um sich zu haben. Das habe ich vorher nie so wahrgenommen.

Wenn mir das reden darüber etwas leichter fällt, werde ich meinen Kumpel mal fragen ob wir mal reden können. Ich fürchte zwar das wir dann beide anfangen zu heulen, aber was solls!

Vorher musste ich mir von meiner Freundin immer anhören das ich zu oft zum arzt gehen würde. Wenn ich auf meinen Hausarzt gehört hätte, würde das jetzt immernoch in mir wachsen... Mein Urologe war geradezu euphorisch. Er meinte sowas sieht man sonst nie. Ich hab ihm dann gesagt das er bitte verstehen möchte, das ich unter Glück etwas anderes verstehe. Aber er ist ein super Typ und guter Arzt. Mal schauen was er morgen sagt.

Grüße

Danni84
28.06.2015, 21:25
Herzlich willkommen, auch wenn du darauf sicher gerne verzichtet hättest.

Ich hatte halt das Glück, dass mich das Ganze psychisch irgendwie nicht wirklich mitgenommen hat, aber da ist jeder anders.

Dass man jetzt dadurch keinen Kredit mehr bekommt wäre mir neu.
Anders sieht es natürlich aus mit Versicherungen wie Berufsunfähigkeit, Lebensversicherung und auch Zusatzversicherungen, da ist erstmal nix zu machen wie ich feststellen durfte.
Hat natürlich auch einen Vorteil, wenn mal wieder ein Versicherungsvertreter an der Tür steht, der ist schneller wieder weg als du Tschüss sagen kannst:D

briggeb
28.06.2015, 21:27
Hallo,

der Tumor war ja wirklich absolut winzig winzig klein. Ich habe zwischenzeitlich viele Berichte von Betroffenen gelesen und alle Tumore waren deutlich größer.
Sei stolz auf Dich dass Du so auf Deinen Körper achtest. Das wird 100 % ig gut ausgehen !!!

Ich sehe auch keinen Grund, warum man wegen dieser Diagnose keinen Kredit mehr für das Haus bekommen sollte! Bitte steigere dich nicht in ein Unglückszenarium rein, für das es objektiv doch gar keinen Anhaltspunkt gibt.

Alles Gute !

Danny85
29.06.2015, 11:06
Guten Morgen. So ich komme gerade aus der Praxis vom Urologen. Habe erstmal mecker bekommen das ich ohne Termin aufgetaucht bin. Das ist mir aber wumpe in dieser Situation. Der Arzt hat den Brief vom KH gelesen und kopiert. Ich habe am Freitag Morgen einen Termin bei ihm. Er meinte unter anderem weil noch ein Ergebnis fehlen würde. Wegen CT Termin - den machen mir die Ärzte die mich im KH betreut haben direkt im KH. Sie meinten aber gleich das es gut 2 bis 3 Wochen dauern kann mit einem Termin. Ich hätte natürlich die Option mir wo anders eher einen Termin zu besorgen. Das werde ich nachher versuchen wenn ich zuhause bin. Werde versuchen einen Termin für nächste Woche zu bekommen, also nach dem Gespräch mir dem Urologen.

Wundert mich schon etwas das man Wochen auf so einen Termin warten soll. Ich mache mich schon verrückt das so eventuell wertvolle Zeit vergeht...

Grüße

eistee
29.06.2015, 12:57
Hi Danny!
Willkommen in unserer Runde :winke:
Zunächst bringt es jetzt sicher nichts, wenn ich dir sage, dass du dir nicht so viele Sorgen machen sollst, aber versuche dich ehrlich abzulenken.
Du renovierst grad ein haus. Das ist doch super! Denke darüber nach! :)

Statistisch dürfte die Chance wohl höher liegen, bei den Renovierungsarbeiten einen schweren Unfall zu erleiden, als dem HK zu erliegen... :rotier:

Das mag makaber klingen aber im Ernst: Du hattest großes Glück, dass der Tumor so früh gefunden und operiert wurde. Ich denke, alle hier würde es doch sehr schwer wundern, wenn in deinem Fall etwas Anderes als "wait and see" oder ein Mono-Shot Carboplatin indiziert wäre.

Hier erfreuen sich einige Mitglieder bester Gesundheit, die wesentlich länger mit dem Mist rum gelaufen sind - mich eingeschlossen.

Dass ein CT erst in 2-3 Wochen gemacht wird, dürfte v.a. damit zusammen hängen, dass man ein durch die OP verfälschtes Ergebnis ausschließen möchte. Auch nach einer OP können Lymphknoten anschwellen, die dann fälschlicherweise als Metastasen gedeutet werden könnten.

Wurde denn kein CT VOR der OP gemacht?

Warte nun erst einmal den histologischen Befund aus dem KH ab. Alles Weitere ergibt sich dann aus diesem Befund und einem CT / MRT.

Alles Gute! Das wird wieder!! :)

Danny85
29.06.2015, 14:35
Hallo. Nein vorher wurde leider kein CT zum Vergleich gemacht. Ich sollte mich nach 13 uhr noch mal auf der Station im KH melden und wegen dem Termin fragen. Hab ich gerade getan. Natürlich ist in der Hinsicht noch nichts geschehen. Das hatte der Arzt gestern aber schon befürchtet und meinte entweder würde mir der Termin genannt, oder es ist ein Erinnerungsanruf für ihn.:rolleyes:
Sie melden sich im laufe des Tages mit einem Termin. Ich werde trotzdem noch in einer anderen Praxis nach einem schnelleren Termin fragen. Diese Woche klappt das eh nicht mehr. Dann kann mein Urologe Freitag entscheiden wo ich hingehen soll.
Auf eines werde ich ihn auch noch ansprechen, denn er hätte mir bereits am Tag der ersten Untersuchung sagen können das ich Spermien einfrieren lassen sollte zur Vorsicht. Das hat er leider versäumt. So wurde mir das Donnerstag bei der Aufnahme im KH geraten und ich musste von der Aufnahme direkt zum Kinderwunschzentrum um etwas einfrieren zu lassen. Das war ein sehr anstrengender und demütigender Tag... Heute war ich ein bisschen shoppen mit meiner Freundin. Hat gut getan.

Mal gucken was ich für Termine bekomme. Ich melde mich wieder.

Pitchcontroller
29.06.2015, 16:10
Hi Danny,

ich würde dir empfehlen, definitiv ein CT VOR der OP zu machen, da CTs nach der OP nicht wirklich aussagekräftig sind (irritiation des Körpers etc.)

Bezüglich Termin erst in 3 Wochen, dass würde ich mir überlegen - ich wäre froh, wenn das Ding raus wäre.

viele Grüße,
Stefan

Danny85
29.06.2015, 16:33
Ich glaub da hast du etwas falsch verstanden. Noch mal der Ablauf:

Montag 22.06.:
Ultraschall und Verdacht auf Tumor rechts. Sofort Kontaktaufnahme mit Klinikum.

Dienstag 23.06.:
Anruf meines Urologen das alle Tumormarker unauffällig sind.

Donnerstag 25.06.:
Morgen um 8:00 Aufnahme im KH. Blutabnahme, erneutes Ultraschall. Hinweis auf das Einfrieren von Spermien. Danach direkt zum Kinderwunschzentrum und was einfrieren lassen.

Freitag 26.06.:
Morgens 8:00 OP. Dabei wurde zunächst der Tumor entfernt (6,4x7mm) und anschließend als klar war das er bösartig war, der Hoden entfernt.

Sonntag 28.06.:
Entlassung aus dem KH

Freitag 03.07.:
Nächster Termin Urologe

Termin für das Staging- CT im KH habe ich für den 15.07. bekommen. Also in zwei Wochen. Das werde ich wohl so hinnehmen müssen. Habe bereits in 2 anderen Praxen angerufen und die hätten mir August oder September anbieten können. Morgen rufe ich noch eine Praxis an, rechne aber mit dem gleichen Ergebnis. Sind die 2 Wochen Wartezeit vertretbar?

briggeb
29.06.2015, 16:56
ich bin überzeugt, dass das CT in Ordnung ist und gar nichts nachkommt!

Schon bei meinem Sohn haben die Ärzte gesagt, dass es unwahrscheinlich sei, dass ein so kleiner Tumor streue. Und dabei war der Tumor immerhin 1,2 cm groß, also doppelt so groß wie deiner (aber immer noch recht klein).

Es scheint mir einfach sehr unwahrscheinlich, dass der Tumor gestreut hat. Selbst wenn, wirst du zu 100 % geheilt. Dein Tumor war wohl erst im Entstehen und Du hast viel Glück im Unglück gehabt, dass er so schnell gefunden worden ist.

Danni84
29.06.2015, 21:46
Aus rein medizinischer Sicht sind die 2 Wochen Wartezeit kein Problem, psychisch sieht da bei dir sicher anders aus.

Bei mir wurde das CT damals auch nach der OP gemacht, allerdings schon nach 2 Tagen, war aber unauffällig. Ich wurde einfach von der Station zur Radiologie geschickt. Da kommt man dann auch sofort dran.

Danny85
01.07.2015, 10:32
Moin! So in etwa hatte ich mir das auch vorgestellt. Das es am beste gleich noch im KH gemacht wird. Ich habe jetzt 2 Praxen hier agerufen. Eine hat mir Ende August angeboten, die andere Mitte September... Man hat eben das Gefühl das man untätig rumsitzt. Und das Gefühl ist mist.
Wegen MRT oder CT, da wäre mir auch MRT lieber. Ich fürchte aber das ein Termin hier noch länger auf sich warten lässt. Ich werde zu den Sachen meinen Urologen am Freitag ausquetschen. Ist ja "schon" übermorgen.

Ansonsten ist meine Laune etwas besser geworden. Daran hatten eure Beiträge natürlichen große Anteil. Trotzdem bin ich verständlicherweise sehr angespannt. Man hat es immer im Hinterkopf.



Grüsse

Danni84
01.07.2015, 13:38
Bei mir macht auch der Urologe bei der Nachsorge z.B. den Termin fürs CT, da warte ich dann ca. 1 bis maximal 2 Wochen, würde ich den selber vereinbaren wäre es sicher deutlich länger.

Danny85
03.07.2015, 12:03
Hallo. So ich hatte heute morgen den Termin beim Doc. Er hat erstmal im KH angerufen und mit dem Chefarzt telefoniert. Die endgültige Histologie ist wohl noch nicht da. Der Verdacht liegt auf "Embryonalkarzinom". Also leider nicht so toll.

Er hat mich dann gefragt wie es mir geht. Ich meinte dann das es mir körperlich auf jedenfall besser geht als seelisch... Er meinte dann aber das ich mich freuen soll das der Kram so früh gefunden wurde und das aus meinem Kopf streichen soll. Es ist jetzt weg und kann keinen Ärger mehr machen und er ist der festen Überzeugung das da nichts weiter ist oder nachkommt. Das CT müssen wir halt machen lassen um Gewissheit zu haben. So ähnlich hat der Arzt im KH auch argumentiert gehabt. - "Wir machen ihnen einen CT Termin. Es ist zwar unwahrscheinlich bei der Größe, aber wir können nicht so tun als ob nichts gewesen wäre."

Mein Doc meldet sich bei mir wenn er die Histologie bekommt und nächsten Freitag habe ich den nächsten Kontrolltermin wegen der Wunden. Krankschreibug hat er mir jetzt ohne Aufforderung keine weitere gegeben. Also gehe ich wohl nächste Woche wieder los.

Grüsse

Danny85
04.07.2015, 10:57
Hallo. Also unter der Woche ging es mir gar nicht so schlecht. Klar hat man das immer im Hinterkopf, aber ich versuche mich abzulenken. Leider kommt bei jedem Arzttermin die Angst wieder richtig hoch. Gestern habe ich das extrem gemerkt und auch die Nacht und der heutige Morgen waren nicht so schön. Habe mir wieder sehr viele Gedanken gemacht, trotz der aufheiternden Worte meines Arztes. Der Verdacht auf "Emryonal" hat mich natürlich erstmal geschockt... Damit ist wohl das Risiko im anderen Hoden Krebszellen zu finden auch erhöht.

Dazu kommt das diese Woche ein Kumpel heiratet und ich deswegen sehr neidisch auf die Unbekümmertheit der anderen Kumpels bin, die diese Sorgen nicht haben müssen. Ich werde bei der Feier nicht mit in die Kirche gehen - nicht weil ich jetzt nicht mehr glaube oder so - Dieses emotionale der Hochzeit vertrage ich im Moment glaub ich einfach noch nicht und möchte da nicht rumheulen. Werde mich an den Vorbereitungen ausserhalb der Kirche beteiligen.


Auf jeden fall schön das es einen Ort gibt wo man sich sowas von der Seele schreiben kann!:winke:

Dusty
04.07.2015, 17:02
Hey Danny,

ich hatte auch Anteile von einem Embryonalkarzinom dabei. Ist halt leider eine aggressivere Tumorvariante, die aber sehr gut auf die Chemo anspricht (eben weil sie sich so schnell teilt). Dass durch ein Embryonalkarzinom das Risiko steigt, im Gegenhoden was zu finden habe ich bis dato noch nie gehört... die Proben sind letztlich das entscheidende! Und ganz ehrlich: Scheiß auf Statistiken. Natürlich ist es beruhigend, wenn die Chancen gesund zu werden bei beinahe 100% liegen. Aber nur weil das Risiko für was "höher" ist muss das noch gar nichts heißen, mach dich da mal nicht verrückt.

Mich haben sie auch wieder hingekriegt und ich habe alle "Unwahrscheinlichkeiten" mitgenommen, die es so gab ;). Sobald du alle Befunde hast und ein Plan steht wird es dir besser gehen, du wirst sehen. Mich hat es damals tierisch genervt in der Luft zu schweben und nicht zu wissen, wie es weitergeht. Als ich dann nen Plan an die Hand bekommen habe, was gemacht wird, konnte ich alles viel besser ertragen.

Danny85
05.07.2015, 22:50
Moin. So ich habe die Feier gut hinter mich gebracht. Richtige Partylaune kam bei mir zwar nicht auf, aber es war trotzdem sehr schön. Ich habe mich mit einem anderen Betroffenen unterhalten der letztes oder vorletztes Jahr die Diagnose bekam. Bei ihm war es wohl auch noch sehr klein und es wurde nach der OP nichts weiter unternommen. Er muss halt zu engmaschigen Kontrollen. Allerdings ist er Ende 30. Ich gehe mal davon aus das er ein Seminom (?) hatte, das er so gut davon gekommen ist. Er hat mir Mut gemacht und meinte das wird schon wieder.

Jetzt warte ich bange auf den Anruf vom Urologen wegen den Befunden der Histologie. Er hatte ja schon gemeint das es wohl kein reines Seminom war. In dem Zusammenhang verstehe ich auch seine Aussage nicht, das es wahrscheinlich mit der OP erledigt ist. Wenn es kein Seminom war, zieht das ja doch eine aufwendigere Therapie nach sich.

Was das Arbeiten angeht, ich merke das die Tage momentan irgendwie unbewusst verstreichen. Ich habe Probleme mich zu konzentrieren weil mir so viel durch den Kopf geht. Deswegen habe ich mich entschlossen noch nicht wieder arbeiten zu gehen. Ich glaube das der Stress im Moment von Nachteil wäre für mich. Ich will auch keinen Mist bauen mit meinem vollen Kopf. Da wäre weder dem Betrieb, noch mir mit geholfen.

Wie gesagt warte ich nun auf den Anruf vom Arzt. Was mich weiterhin aufheitert ist das es noch so klein entdeckt wurde und das mein Arzt so optimistisch ist. Im Moment ist das warten und das Ungewisse das schlimmste.

Ich muss oft an den Satz aus "Unsere Mütter, unsere Väter" denken: Die Menschen glauben das schlimmste am Krieg wäre das Kämpfen. Das stimmt nicht, es ist das Warten auf den nächsten Angriff, den nächsten Morgen.

Ich melde mich wieder:winke:

oli
05.07.2015, 22:54
Moin, selbst wenn das ein Nichtseminom ist, kann das unproblematisch sein - es darf nur keine Blutgefäßinfiltration vorhanden sein, dann ist das Lowrisk und wird mit Surveillance behandelt. Das weiß man aber nur nach der Histo... und ja, warten ist mega scheiße (Kontrollverlust und so).
Egal was rauskommt, du wirst schon wieder gesund!

Dusty
06.07.2015, 16:28
Kann mich Oli da nur anschließen. Nur weil es ein Nicht-Seminom ist, heißt das noch lange nicht, dass du Chemo brauchst. Kann genauso Wait and See bei rauskommen, hängt halt von den ganzen Befunden ab!

Die Wahrscheinlichkeit dass was gestreut hat bzw. andere Risikofaktoren wie Gefäßinvasion bestehen, ist halt bei einem sehr kleinen Primärtumor gering - von daher ist dein Arzt wahrscheinlich auch so optimistisch, dass du um die Therapie herumkommst.

Danny85
06.07.2015, 19:47
Hallo. Ich war heute beim Hausarzt und hab ihm alles berichtet. Er war natürlich regelrecht geschockt und meinte auch das ich ja anscheinend sehr viel Glück im Unglück hatte. Abet das weiß man halt erst wenn die Befunde da sind. Heute ist die OP 10 Tage her. Wird langsam Zeit das der Urologe sich meldet.

Heute war kein guter Tag. Körperlich geht es bis auf Ziehen in der Wunde und leichte Schmerzen im verbliebenen Ei. Aber der Kopf spielt verrückt. Kam heute nicht hoch vom Sofa...

Ich weiß nicht ob mein Urologe mir mit seiner Art Mut macheb will, oder ob er wirklich davon überzeugt ist. Genug Erfahrung muss er eigentlich haben. Er ist hier DER Urologe und war jahrelang Chefarzt und auch Vorsitzender vom Verband der Urologen (oder so ähnlich). Wollen wir hoffen das ich mit einem blauen Auge davon komme und er Recht hat.

Danke für eure Beiträge! Das Forum hat mir geholfen damit besser umzugehen. Auch wenn man hier teils ziemlich erschreckende Beiträge findet. Leider habe ich in den Beiträgen selten eine Größenangabe der Primärtumore gefunden.

Danke:winke:

eistee
06.07.2015, 21:03
Auch ohne die genauen Maße der anderen zu kennen, kann ich dir versichern, dass du sicher einen der kleinsten hier hast äh hattest :tongue

Mach dich nicht verrückt :boese:
Wenn es tatsächlich doch zu einer Chemo kommen sollte (und damit rechnet hier niemand), dann ist die mentale Verfassung enorm wichtig. Wenn du positiv denkst, ergeht es dir auch positiv.

Ich hatte einen DEUTLICH größeren Tumor, Metastasen im hinteren Bauchraum und in der Lunge und habe dennoch nicht einen Gedanken daran verschwendet, dass ich es evtl. nicht packen könnte. Heute, zwei Jahre nach der Diagnose, geht es mir wieder besser denn je :)

Also, Kopf hoch!

Danny85
08.07.2015, 06:41
Guten Morgen. Bisher gibt es noch nichts neues. Ich telefoniere jetzt auch nicht hinterher, weil ich Freitag eh bei meinem Urologen bin. Dann kann er mir auch dort sagen was nun Phase ist und nicht am Telefon.

Ansonsten versuche ich kopfmässig damit klar zu kommen, was bisher nicht richtig klappt. Vorallem das mit unserer Zukunft und dem Haus macht mir zu schaffen. Es war immer klar und mein Lebenstraum das ich dieses Haus Erbe und es mir ausbaue. Bin jemand der viel bastelt und schraubt und bin auf dem Land auf dem großen Hof der Familie aufgewachsen. Für mich stand immer fest ich will ein eigenes Haus. Jetzt wurde ENDLICH alles genehmigt, die ersten tausende Euros Ersparnisse hineingesteckt und jetzt so ein Mist... Hat einer von euch Erfahrung damit ob man nach so einer Diagnose überhaupt irgendwann mal wieder eine Lebensversicherung abschließen kann? Das Problem dürfte sein, das man sich gegen Vorerkrankung und dessen Folgen ja nicht versichern kann. Ohne einen Kredit geht es nicht und den werde ich ohne Lebensversicherung nicht aufnehmen. Möchte meine Familie nicht ins Unglück stürzen falls mir doch was passiert. Allerdings kann ich mir ein Leben zur Miete absolut nicht vorstellen.

Habt ihr da Erfahrungen gemacht was Lebensversicherungen angeht?

Danni84
08.07.2015, 07:32
Ich hatte mich nur einmal etwas schlau gemacht, weiß aber auch nicht alles bis ins Detail.
Fakt ist leider, dass Du die berühmte Frage nach aktuellen oder Jahre Erkrankungen sowie ob du dich zurzeit in ärztlicher Behandlung befindest, nur mit Ja beantworten kannst.
Das Ja schileßt meistens ein Zustandekommen einer Police aus oder ist zumindest mit Einschränkungen oder deutlich höheren Prämien verbunden.
Systemische Erkrankungen, wo auch zunächst Krebs zu gehört, sind häufig Ausschlusskriterium.

Jetzt kommt aber der zweite Teil.
Bis wann giltst du als krebskrank und wann bist Du in ärztlicher Behandlung?

Bei Punkt 1 wird normalerweise auf die übliche Heilungsbewährung von 5 Jahren verwiesen, danach giltst du der allgemeinen Definition nach als geheilt, aktuelle Erkrankungen somit nicht vorhanden.

Punkt 2 ist wie ich erfahren habe etwas kniffliger, da Du dich ja weiterhin in der Nachsorge befindest, bist du ja eigentlich auch in ärztlicher Behandlung.
Findige Leute argumentieren hier aber auch, dass Du nur regelmäßig untersucht wirst, aber nicht behandelt.
Weil die Untersuchung, die ja streng genommen dazu da ist, festzustellen ob du Krebs hast (also hier ein Rezidiv), zum Ergebnis kommt, dass Du nichts hast, dann keine Behandlung ist, da ja nichts da ist, was behandelt werden kann :D
Also befindest Du dich auch nicht in ärztlicher Benhandlung :D:raucht:

Das sind die Erfahrungen, die ich sammeln konnte, bestimmt wissen hier andere noch mehr, aber allgemein wird es in den ersten 5 Jahren schwer, da eine vernünftige Versicherung zu bekommen, ist leider so.

Danny85
08.07.2015, 07:57
Ich habe auch schon einiges im Netz dazu gelesen und es scheint wohl wirklich schwierig zu sein nach einer solchen Diagnose noch eine Lebensversicherung zu bekommen. In den ersten 5 Jahren ist es so gut wie ausgeschlossen, danach wenn überhaupt nur zu horrenden Versicherungsbeiträgen. Ich werde mal mit meiner Family drüber sprechen ob es da irgendwelche anderen Lösungen geben kann. Momentan sieht es für mich leider so aus als wäre dieser Traum gestorben. Denn ich bin auch nur normaler Arbeiter und ohne Kredit wird das nicht gehen.

Das macht mich echt fertig. Man plant alles, arbeitet jahrelang für seine Zukunft und dann so ein Scheixxdreck! Könnte schon wieder heulen...

Danni84
08.07.2015, 08:21
Ich weiß ja nicht, ob es wirklich unabdingbar ist, den Kredit an eine Lebensversicherung zu koppeln, denn den kredit bekommst Du ohne Probleme.

briggeb
08.07.2015, 10:48
Bei einer Hausfinanzierung ist das H a u s die wesentliche Sicherheit für die Bank.
Und wenn die Bank an erster Stelle steht, bekommst du ohne weiteres den Kredit.

Ich mußte damals für einen Kredit von ca. 180.000 € eine Risikolebensversicherung abschließen. Dafür habe ich im Jahr ca. 260 € (insgesamt) bezahlt. Wenn du jetzt tatsächlich in den nächsten Jahren das doppelte für die Lebensversicherung zahlen mußt, dann packst Du das auch noch. Meines ERachtens kannst Du davon ausgehen, dass die Risikolebensversicherung auch nachsieht, welche Krankheit man hatte und bei HK im Anfangsstadium besteht 100 % ige Heilung !!! Dei Versicherungen wollen doch trotzdem noch mit Dir ins Geschäft kommen !!!

tomtata
08.07.2015, 14:51
Hallo Danny,

willkommen im Club der Eineiigen!

Ich kann Dir nur raten: Schmeiß die Flinte nicht ins Korn und lass Dir von dieser Widrigkeit nicht Deine Lebensplanung verpfuschen!

Mich hat es letztes Jahr erwischt, ich stand gerade vorm Hausbau und da kam natürlich auch die Frage auf: "Wie geht's weiter."

Mein Glück im Unglück war, dass ich meine Risikolebensversicherung wenige Wochen vor der Diagnose abgeschlossen hatte. Das ist aber im Endeffekt einfach "Luxus" der bedeutet, dass im Falle meines Todes meine Frau auf einmal schuldenfrei wäre. Ob das mein Risiko, plötzlich eines unerwarteten Todes zu sterben unwesentlich weniger steigert als die Diagnose Hodenkrebs weiß ich nicht :-)
Geht aber natürlich auch ohne Lebensversicherung - die war bei uns für die Finanzierung auch kein Muss. Die Sicherheit ist das Haus selbst / Eigenkapital. Wenn die Rechnung nicht aufgeht spielt die Bank eh nicht mit, unabhängig von der Lebensversicherung.
Schlimmstenfalls würde das halt bedeuten, dass Deine Frau im Falle Deines Todes das Haus verkaufen müsste. Aber das Risiko ist doch überschaubar, mit der Diagnose Hodenkrebs brauchst Du Dich keineswegs gleich zwei Meter tiefer sehen!

Ich habe also letztes Jahr gebaut, und es war mit das Beste, was ich tun konnte. Ich war ausgelastet, kam nicht zum Nachdenken. Habe dadurch ganz pragmatisch in die Zukunft geblickt - ich will nicht sagen optimistisch, aber durch den Hausbau ist man gezwungen, für die Zukunft zu planen. Dadurch hat sich aber dann als Ergebnis Optimismus eingestellt.

Im März sind wir jetzt umgezogen, und bis auf die dämlichen Nachsorgeuntersuchungen - und ja, dabei geht mir jedesmal trotzdem die Muffe! - lebe ich ganz normal mein Leben.
Ich würde mir tierisch in den Ar*** beissen, wenn ich nur wegen der Hodenkrebs-OP auf diesen Teil meines Lebens verzichtet hätte.

Meine Sichtweise: Die Diagnose selbst ändert erst mal gar nix.
Mal abgesehen von OP-Schmerzen, fühlst Du Dich todkrank? Warum also so verhalten?
*Falls* es mir mal bedeutend schlechter gehen sollte, kann ich mir immer noch Gedanken machen und mein Leben noch immer umstellen, schließlich werde ich wegen dieser Erkrankung nicht von einem Tag auf den anderen umkippen.
Jetzt wird erst mal GELEBT.

Lass Dich nicht unterkriegen,
Tom

Danny85
13.07.2015, 21:48
Moin! Ich hab ein paar Tage mal nichts von mir hören lassen, weil ich mich einfach dieses Wochenende nicht so intensiv mit dem Mist beschäftigen wollte.

Freitag gab es erstmal Grund zur Freude. Morgens hatte ich den nächsten Kontrolltermin beim Urologen. Der konnte mir immer noch nichts endgültiges sagen und schiss erstmal per Telefon die Pathologie der Klinik zusammen. Am Nachmitt ag kam dann sein Anruf. Er hätte zumindest die Tumorart schriftlich mitgeteilt bekommen: Es war ein Seminom mit ca. 5mm Größe (sah wohl nur beim Schnellschnitt nach embryonal aus). Er meinte gleich das ich mich darüber freuen kann, denn es sei jetzt noch viel unwahrscheinlicher das der Mist gestreut hätte bei der Grösse und wünschte mir ein schönes Wochenende! Mir fiel schon mal ein kleiner Stein vom Herzen. Sobald der komplette Befund da ist, werde ich ihn hier posten.

Wegen dem Haus werde ich so schnell nicht aufgeben. Das Problem ist das man sich gegen Dinge die schon eingetreten sind und Folgeerkrankungen davon nicht mehr versichern kann. Das würde bedeuten das wenn ich irgendwann an einem anderen Krebs erkranken sollte (Gott bewahre!) das bestimmt immer wieder auf den HK geschoben wird. Und in dem Fall würde meine Family leer ausgehen. Ich weiß nicht ob ich meiner Familie das antun möchte. Wir werden uns demnächst noch mal mit einem befreundeten Versicherungunternehmer zusammensetzen. Der ist Fachmann und muss es wissen. Nächster Nachteil ist die 5 Jahres Frist. Die Baugenehmigung ist nur 3 Jahre gültig...

Aber jetzt zur nächsten Frage: Ich habe Mittoch den CT Termin. Mein Arzt hat ausdrücklich gesagt ich brauche Thorax, Abdomen und Becken CT. Ist das normal? Ich lese hier immer nur von Thorax röntgen?! Mache mir da schon wieder Gedanken.

Gruß

tomtata
13.07.2015, 22:06
Es war ein Seminom mit ca. 5mm Größe (sah wohl nur beim Schnellschnitt nach embryonal aus). Er meinte gleich das ich mich darüber freuen kann, denn es sei jetzt noch viel unwahrscheinlicher das der Mist gestreut hätte bei der Grösse und wünschte mir ein schönes Wochenende! Mir fiel schon mal ein kleiner Stein vom Herzen. Sobald der komplette Befund da ist, werde ich ihn hier posten.

...

Aber jetzt zur nächsten Frage: Ich habe Mittoch den CT Termin. Mein Arzt hat ausdrücklich gesagt ich brauche Thorax, Abdomen und Becken CT. Ist das normal? Ich lese hier immer nur von Thorax röntgen?! Mache mir da schon wieder Gedanken.


Na also...
Ich hatte auch ein Seminom, bei mir war aber bereits ein Großteil des linken Hodens weg, ca. 2x3 cm Tumorgröße laut Arzt.
Trotzdem "nur" Stadium I, pT1, Nx, L0, V0, lokal R0, cM0. Also traumhaft...
Mach Dir also wegen Deiner 5mm keinen großen Kopf.

Nachsorge läuft wohl überall etwas anders.
Bei mir war es 3 Monate nach OP Tumormarker + Ultraschall + Röntgen Thorax + CT Abdomen.
6 Monate nach OP Ultraschall.
9 Monate nach OP nochmal Ultraschall + Röntgen Thorax + CT Abdomen.

Ab da halbjährlich, also jetzt 15 Monate nach OP Wechsel von CT auf MRT wegen Strahlenbelastung. Ultraschall letzte Woche war "tadellos", MRT-Termin habe ich morgen.

Der nächste Termin ist in 6 Monate geplant (falls Befund morgen unauffällig), dann evtl. wieder CT.



Gruß,
Thomas

Dusty
14.07.2015, 16:17
CT am Anfang ist eigentlich der Standard. Das CT Thorax ist deutlich genauer als Röntgen, deswegen wird es anfangs einmal gemacht, um auszuschließen, dass in der Lunge schon was ist. Danach wird wenn überhaupt noch Röntgen gemacht, aber wenn da nichts gestreut hat, ist das auch nicht so regelmäßig notwendig.
Abdomen/Becken unbedingt auf MRT umsteigen sobald es geht. MRT wartet man meistens länger auf einen Termin, deswegen kann es sein, dass du da jetzt einmal durch das CT musst, aber danach auf jeden Fall wechseln damit die Strahlenbelastung so niedrig wie möglich bleibt. Das senkt auch das Risiko von Zweittumoren! Ein CT wird sicherlich nicht großartig Schaden, aber man sollte eben vermeiden, CT Untersuchungen auf Dauer zu machen, sofern diese nicht zwingend erforderlich sind.

Danny85
14.07.2015, 17:17
Ich denke auch das ich wegen der Wartezeit jetzt erstmal CT machen lasse. Danach werde ich dem Arzt sagen das ich in Zukunft auf MRT umsteigen möchte.

Dann drückt mir mal die Daumen das morgen alles sauber ist. Habe gleich um 7:00 den Termin.

Ich möchte ja nicht im dunkeln leuchten... Wie gesagt mache ich mir bei dem ersten CT jetzt schon Gedanken wegen der Belastung.


Muss ich da eigentlich komplett nüchtern auftauchen? Nicht wegen Alkohol, sondern was essen angeht? Hat niemand was zu gesagt.

Dusty
14.07.2015, 20:39
Ja, du solltest immer nüchtern sein, wenn du eine bildgebende Untersuchung vom Abdomen hast.

Danny85
15.07.2015, 11:51
Moin. So das CT habe ich nun auch hinter mir. Das einzige was wirklich ekelig war, war das Kontrastmittel und dieses Gefühl sich einzupinkeln:eek: Vor dem CT musste ich 900ml anderes Kontrastkram trinken. Nach der Aufnahme wurde mir der Zugang gezogen und ich durfte gehen. Befund geht an meinen Arzt. Das heißt also wieder Waaaaaaarten.

Nun hoffe ich das sie in Bezug auf den HK nichts weiter finden und es auch sonst keine weitere Überraschung gibt von meinen anderen Wehwechen. Drückt mir die Daumen:(

Danni84
15.07.2015, 12:19
Ich finds immer irgendwie komisch, dass einige so lange auf das Ergebnis warten müssen.
Ich bekomme das immer sofort.
Nach dem CT muss ich ca eine halbe bis Stunde warten, in der Zeit guckt sich der Radiologe die Bilder an, dann bekomme ich das Ergebnis, die CD und den Bericht direkt mit.

Aber wird wohl überall unterschiedlich gehandhabt.

eistee
15.07.2015, 13:51
Ist bei mir auch so.
Ich hab das CT meist früh morgens. Im Anschluss habe ich einen Termin bei meiner Onkologin und die schaut dann mit mir kurz über die Bilder.

Im Nachgang werden die Bilder dann noch durch einen Radiologen mit früheren Aufnahmen vergleich.
Meine Ärztin meinte aber, sollte da wieder etwas wachsen, würde man das bei einem so aggressiven Tumor wohl auch direkt sehen...

wiesel007
15.07.2015, 19:49
Ist bei mir ähnlich. MRT Kontrolle mache im Krankenhaus wo ich auch Chemo bekommen habe. Der Urologe guckt sich direkt im Anschluss die Bilder an und informiert mich. Ein paar Tage später kommt dann der Bericht vom Radiologen

Danny85
16.07.2015, 07:27
Mein Urologe meinte schon letzte Woche das es ein paar Tage dauert bis er den Bericht bekommt. Er würde sich dann melden. Falls ich bis morgen nichts gehört habe, rufe ich ihn mal an. Dieses Warten ist zum Kotzen!

Natürlich geht mir seit gestern wieder der Stift... Einfach alles Mist!:(

Dusty
16.07.2015, 11:51
Ja das mit der Warterei kennen wir alle. Habe es selber schon unterschiedlich erlebt. Meine alte Radiologie hat immer den Befund an den Urologen geschickt (hat in der Regel so 3 Tage gedauert), sodass ich dann da alle Ergebnisse erfragen konnte/musste - war ja auch wieder 3 Tage extra Spannung.
Meine jetzige Radiologie schaut sich die Bilder im Anschluss direkt an und sagt, ob was verdächtiges drauf ist oder nicht.

Aber mit jeder Untersuchung wird es langsam besser, man gewinnt mit jeder positiven Rückmeldung ein Stück Vertrauen in den Körper zurück. Versuch dich einfach nicht zu sehr verrückt zu machen, lenk dich lieber ab und unternimm was, damit du auf andere Gedanken kommst!

Danny85
17.07.2015, 11:18
Die Gedanken sind das schlimmste an der ganzen Sache. Kumpels schicken alle Urlaubsfotos, genießen die freien Tage und man selber wartet auf die Anrufe von den Ärzten:( Das macht mich die letzten Tage regelrecht wütend.

Ich komme gerade von meinem Hausarzt. Ich habe mich mit ihm drauf geeinigt das ich kommende Woche noch zuhause bleibe, bis ich die ganzen Ergebnisse bekommen habe. Macht ja keinen Sinn da auf heissen Kohlen zu sitzen...


Grüße

Danny85
21.07.2015, 17:23
Servus! Es gibt mal wieder Neuigkeiten! Letzten Mittwoch war ich ja zum CT. Eben hat mich mein Urologe angerufen und mir mitgeteilt das auf dem CT nichts von Veränderungen zu sehen ist, wie er es auch erwartet hatte. Der Oberarzt svhaut sich die Bilder noch mal an und dann wird entschieden wie es weiter geht. Wenn er auch nichts findet, wird es auf Wait&see hinauslaufen denke ich. Aber wie gesagt, das erfahre ich wenn der Oberarzt sich alles angeschaut hat. Wollen wir hoffen das auch er nichts sieht.

Mein Urologe sagte nur, man muss auch mal Glück haben im Leben - auch wenn es Glück im Unglück ist bzw. war das ich den Termin zu dem Zeitpunkt bei ihm hatte.

Nun bin ich schon ziemlich erleichtert. Hoffen wir das es so bleibt:)

Kontrolltermine habe ich auch bekommen. Anfang September und Anfang Dezember.

Grüsse

Danny85
22.07.2015, 12:06
Hallo! Ich habe eben auch schriftlich die Histologie-Ergenbisse bekommen:

Vorbefund:
Hodentumor rechts, keine Tumormarkererhöhung

Mikroskopie vom 02.07.15
Diagnose 1-11:
Orchiektomiepräparat rechts mit teils frischen Einblutungen, entsprechend einem Z.n. vorangegangener Tumorexzension bei tumorfreier Samenstrangabsetzung. Hier keine weiteren Anteile des klinisch bekannten Keimzelltumors.

Diagnose 12-13:
Jeweils PE der Gegenseite (links) ohne nennenswerten pathologischen Befund.

Mikroskopie vom 03.07.
Im Gefrier- sowie Paraffinschnitt erkennt man Anteile eines Tumors mit einer relativ monomorphen Zellpopulation. Diese Tumorzellen umgeben von einem dichten lymphozytären Infiltrat und einzelnen Bindegewebssepten. Dann in der Umgebung Hodentubuli mit intratubulärer Keimzellneoplasie. Die Tumorzellen stark D240- positiv sowie vereinzelt PLAP- positiv. Die übrigen Marker zeigen keine Expression.

Diagnose:
Migeteilte Schnellschnittdiagnose sowie abschließende Begutachtung am Paraffinmaterial: Biopsat aus dem Hoden rechts mit einem 0,5cm großen Keimzelltumor des Hodens von einem histologischen Typ: klassisches Seminom und ohne Lymph- und Blutgefäßinfiltration. Ferner Hodengewebe mit intratubulärer Keimzellneoplasie.

TNM-Klassifikation: ICD-O C62;M9061/3; pT1; NX, MX, L0, V0, R0

Ich freue mich rieseig über diesen Befund. Darauf werde ich am We ein Bier trinken!:)

Danny85
26.08.2015, 08:14
Guten Morgen! Ich wollte/muss mich mal wieder melden. Was den HK angeht ist momentan alles gut. Am 10.09. muss ich zur ersten Nachsorge.

Ich hab mal wieder eine Frage. Und zwar ist der HK ja leider nicht das einzige das mich plagt. Seit einem Jahr habe ich gelegentlich Bauchweh und Verdauungsprobleme. War deswegen auch nach der HK Diagnose wieder beim Internisten, der das erstmal auf den Stress geschoben hat. Nächste Woche habe ich wieder einen Termin bei ihm. Ich vermute ein Problem mit meiner Galle/Gallensteine. Nun meine Frage: Ich habe ja das CT Komplettpaket bekommen Mitte Juli. Gucken sich die Radiologen hierbei nur die üblichen Lymphknoten an, oder schauen die sich alles an? Ich will endlich mal wieder normal leben können... Früher war ich nie beim Arzt und nu kommt gefühlt jede Woche was neues dazu...

Grüsse Danny

briggeb
26.08.2015, 08:33
Hallo,

in unseren Berichten des Radiologen (ich lasse mir vom Urologen immer eine Kopie geben) werden in der Regel die anderen Organe auch erwähnt, eben als unauffällig oder wenn was auffällig ist, wird dies erwähnt. (bei meinem Sohn war mal eine "Belüftungsstörung" in der Lunge, die beim nächsten mal weg war).

Soweit ich weiß, kann man bei der Galle ganz gut sehen, ob diese entzündet ist, unter anderem an der Dicke der Gallenwand.......

Ich meine, du kannst davon ausgehen, dass dich der Radiologe angesprochen hätte, wenn an einem anderen Organ etwas auffälliges gewesen wäre.

Danny85
09.09.2015, 07:57
Moin! Ich wollte mich auch mal wieder melden. Morgen habe ich meine erste Nachsorge. Ansonsten ist alles relativ komplikationslos bisher. Ich muss sagen das ich keine große Angst vor dem Termin habe. Ich werde berichten wie es war.

Leider gibt es aber auch nicht so tolle Neuigkeiten. Ein Grund meines Besuchs beim Urologen war damals das ich rote Blutkörperchen im Urin hatte. Das wurde zum ersten mal beteits vor 12 Jahren bei der Musterung festegestellt. Es wurde damals urologisch abgeklärt und nichts gefunden. Da inzwischen aber meine Großmutter an der Dialyse ist und auch mein Vater eine Niereninsuffizienz entwickelt hat, hat mich mein Uro zum Nephrologen geschickt. Diesmal keine erhöhte Zahl von roten Blutkörperchen im Urin, Ultraschall der Nieren unauffällig. Er hat mir dann erklärt das es 2 Ursachen für das Blut im Urin geben kann. Das erste wären zu dünne Nierenfilter. Das wäre meist unproblematisch und würde gut verlaufen. Die zweite und in meinem Alter und bei der Familiengeschichte wahrscheinlichere Möglichkeit ist wohl eine IGA Nephritis wahrscheinlicher. Auf deutsch heisst das, mein Immunsystem greift die Nieren kann und dadurch entstehen Entzündungen in den Nierenfiltern. Die Krankheit müsste wohl lebenslang behandelt werden, ist nicht heilbar und macht die Nieren mit der Zeit kaputt. Das würde irgendwann Dialyse oder Transplantation bedeuten. Wie lange sich dieser Prozess hinzieht kann keiner sagen. Oft gibt es wohl ziemlich rapide verschlechterungen der Nierenfunktion. Welche es von diesen beiden Erkrankungen ist, ließe sich nur per Nierenbiopsie bestimmen.

Also wieder den nächsten Scheixx und die nächsten Sorgen am Hals. Da wird man gerade mit der letzten Sache fertig und kriegt gleich den nächsten Tiefschlag. Eigentlich hatte ich mich wegen dem Haus entschlossen es jetzt durchzuziehen mit dem Kredit. Aber so langsam wird mir das alles zu viel. Bin nur noch depremiert und wütend... Bevor ich ein Haus baue und es wieder verkaufen muss, lasse ich es lieber gleich bleiben. Wer zahlt den Kredit wenn ich in 2, 5 oder 10 Jahren an die Dialyse muss... Am 22. habe ich den nächsten Termin beim Nephrologen.

Hoffe euch gehts besser.

Gruß Danny

Dusty
09.09.2015, 22:04
Hey Danny,

erst mal maximale Erfolge für die Nachsorge, die Daumen sind gedrückt.

Mit der Nierengeschichte ist natürlich murks.Vielleicht hast du ja auch Glück und es sind "nur" die zu dünnen Nierenfilter. Und wenn nicht: natürlich ist Dialyse und eine Transplantation bescheiden, aber ich habe auf Kur jemanden kennengelernt (Mitte 30) und dem geht es heute super... stolzer Familienvater und Hausbesitzer. Immer dran Denken, irgendwann läuft es auch mal wieder besser - wäre ja auch langweilig wenn das Leben zu einfach wäre ;):rotenase:. Du weißt ja, wenn du Gott zum Lachen bringen willst, dann mach Pläne.

Sag dann mal Bescheid, was beim Nephrologen noch rauskommt!

Danny85
10.09.2015, 09:46
Guten Morgen! So ich komme gerade von der Nachsorge mit gemischten Gefühlen. Ultraschall von Hoden, Nieren, Milz und Leber ist in Ordnung. Dann fragte er was mit meinem linken Lymphknoten am Hals geworden wäre?! Ich guckte ihn nur fragend an und fragte was er meint. Dann erzählte er mir das ich im CT einen vergrößerten Lymphknoten links im Hals hatte. Er würde sagen das wäre von was anderem gewesen. Trotzdem muss ich im Oktober wieder zum CT. Mir ist das Herz natürlich wieder komplett in die Hose gerutscht:(
Er hat dann meinen Hals abgetastet und mit Ultraschall nach dem Knoten geschaut. Er hat aber nichts auffälliges mehr gesehen oder gefühlt. Er meint ich wäre gesund und soll mich wegen dem Knoten nicht verrückt machen. Genau das tue ich jetzt natürlich wieder... Kommt das am Hals vor? Ich wusste nur von den Lymphknoten im Bauchraum?

Nun hab ich die Hose wieder voll. Im moment ist echt alles zum kotzen!

Dusty
10.09.2015, 18:45
Ich hatte auch mal einen Lymphknoten am Hals, der ist dann einfach kurz vor Chemobeginn verschwunden, einfach vom einen auf den nächsten Tag weg. Lymphknoten können wegen allem möglichen anschwellen, reicht ja schon, wenn du etwas Halsschmerzen hast, dann kann der auch vergrößert sein.

Und mach dich da nicht verrückt, die gehen bei einem Krebspatienten immer auf Nummer sicher. Hätten die den ohne eine entsprechende Vorgeschichte entdeckt, würde da wahrscheinlich kein Hahn nach krähen. Aber so wollen die sich absichern, für denn Fall, dass da was passiert.

Die Lymphknoten am Hals sind auch eher selten bei Hodenkrebs, da ist zunächst der Bauchraum dran. Und schlussendlich kommt es auch immer auf die Gesamtheit der Ergebnisse an und da ist der Rest ja schon mal positiv. Also nicht zu viel da reininterpretieren! Habe ich das richtig verstanden, dass der Lymphknoten beim Ultraschall schon gar nicht mehr da war? Dann kannst du nämlich davon ausgehen, dass sich das Ding einfach wieder aufgeläst hat und alles gut ist!

eistee
10.09.2015, 20:12
Hi Danny,

wegen eines Lymphknoten am Hals, der nun ohnehin wieder verschwunden ist, würde ich mich nun wirklich nicht verrückt machen ;)
Wenn überhaupt, sind die LK bauchaufwärts erst sehr spät betroffen. Also, halt es wie dein Arzt bereits gesagt hat und entspann dich :) Du bist gesund!

Danny85
10.09.2015, 21:57
Hallo noch mal alle zusammen. War heute mal wieder draußen aktiv den halben Tag:)

Die Geschichte war wie folgt: Mein Arzt wollte den nächsten CT bzw. MRT Termin in weiteren 3 Monaten (wäre dann 6 Monate Abstand gewesen) vereinbaren und dann fiel ihm die Sache mit dem Lymphknoten ein. Ich wusste davon absolut nichts und er fragte mich ob ich die CD mit den Bildern nicht bekommen hätte und das der Oberarzt doch mit mir geredet hätte nach dem CT. Beides ist niemals geschehen, woraufhin er sich wieder aufregte. Im CT-Bericht stand: Insgesamt kein Nachweis von Metastasierung... Er meinte er hätte wegen dem Lymphknoten bereits mit dem neuen Oberarzt telefoniert und diskutiert. Er meinte dann aber auch das wegen dem Lymphknoten ein 3 monatiger Kontrollrythmus besser ist.
Dann hat er meinen Hals abgetastet und auf der linken Seite wo der Knoten gewesen ist mit Ultraschall geschaut. Er meinte da wäre nichts auffälliges. Er meint wie gesagt der Knoten wäre wahrscheinlich wegen einer leichten Infektion o.ä. angeschwollen und das ich mich nicht verrückt soll, in seinen Augen bin ich gesund und darf alles tun und lassen wie vorher auch.

Ich muss dazu sagen das ich oft Probleme wie leichte Halsschmerzen und eine dichte Nase auf der linken Seite habe, durch eine schiefe Nasenscheidewand und Schnarchen. Ich hoffe es kommt daher. Aber ein wenig Sorgen mache ich mir natürlich schon.

Danke für eure aufmunternden Worte!:winke:

Dusty
10.09.2015, 23:34
Na also, dann hat sich ja quasi schon alles aufgeklärt. Wenn der Lymphknoten auf dem Ultraschall nicht zu sehen war, dann ist der auch definitv weg! Und wenn du ohnehin öfter Probleme da hast mit Infektionen usw., dann weißt du jetzt auch, warum der Lymphknoten mal geschwollen ist ;). Also kein Grund zur Besorgnis, es ist alles gut!

Danny85
11.09.2015, 07:02
Guten Morgen! Ich hoffe du hast Recht;)

Ich habe ihn auch zum Wechsel auf MRT angesprochen. Er befürwortet das auch. Er ist kein Freund von häufigen CT's. Aber um den lymphknoten zu kontrollieren müsste man dieses mal besser noch CT machen. Das lässt sich besser vergleichen. Das klingt auch logisch für mich. Wenn dann im Oktober alles ok ist, kann ich wohl auf MRT wechseln. Insgesamt muss ich sagen das ich froh bin bei dem Urologen zu sein. Ich bin top zufrieden mit ihm.

Grüsse

Danny85
14.09.2015, 12:38
Moin! Es gibt Neuigkeiten. Mein Doc rief gerade an um mir mitzuteilen das meine Blutwerte bzw. Tumormarke alle in Ordnung sind!:) Wobei sie das ja von Anfang an waren. Am 20.10. muss ich zu ihm zwecks Blutentnahme für das CT am 27.10.!

Hoffen wir mal das der LK dann "weg" ist. Mein Uro sagt bei den ganzen guten Befunden wäre es sehr unwahrscheinlich das da was drin ist. Aber wie ihr wisst, ist der Teufel ein Eichhörnchen.

Grüsse

Eiswolf
15.09.2015, 03:22
Die Tumormarker eigentlich "Biomarker" sind immer mit Vorsicht zu genießen. Sie können zwar als Indiz gelten, müssen es aber nicht.

Der Turmormarker alleine macht es nicht und ich wäre wachsam, ob da nicht voreilige Schlüsse gezogen werden. Dafür ist die Chemo einfach zu toxisch.

Danny85
15.09.2015, 08:16
Ich hatte ja bis jetzt keine Chemo und es ist momentan aich keine geplant. Meine Marker waren von anfang an unauffällig und der Tumor ein Seminom von ca. 5mm grösse durch Zufall gefunden. CT war bis auf den LK im Hals unauffällig.

Um sicher zu gehen muss ich ja am 27.10. zum nächsten CT. Dann ist das letzte 3 Monate her. Also der ganz normale Ablauf, unabhängig von den Markern.

Oder verstehe ich da was falsch an deinem beitrag?

Grüsse

Dusty
15.09.2015, 12:16
Bei einem Seminom sind die Tumormarker ohnehin nur sehr selten erhöht, im Regelfall ist ein Seminom Markernegativ! Von daher sind die Marker für dich relativ uninteressant.
Was Eiswolf mein ist, dass für die Betrachtung alle Faktoren berücksichtigt werden. Nur weil ein Tumormarker vll mal erhöht ist, heißt das noch lange nicht, dass irgendwas nicht in Ordnung ist - es kann ein Indiz dafür sein, aber letztlich müssen alle Faktoren (Bildgebung, Ultraschall usw.) berücksichtigt werden.

Seminome streuen in der Regel aber auch nur sehr langsam und tendenziell selten! Und wie gesagt, der Lymphknoten am Hals kann auch von Entzündungen im Rachenbereich sein (Halsschmerzen). Normalerweise sind sonst die Lymphknoten im Bauchraum als erstes betroffen. Kontrolle ist gut, aber man sollte da auch nicht zu viel reininterpretieren!

Danny85
15.09.2015, 16:11
Also ich denke das der Verlauf der Behandlung dem Standard entspricht. Der Oberarzt besteht halt auf ein zweites CT nach 3 Monaten. Weiter ist momentan ja nichts geplant. Und ich weiß das eine Chemo der Horror sein kann und für den Rest des Körpers auch alles andere als gesund ist. Zumal bei mir ja noch die Nierengeschichte dazu kommt. Aus dem Grund "darf" ich heute ein 24h Blutdruckmessdingens tragen... Denn Blutdruck und Nieren hängen ja direkt zusammen. Nach einem halben Jahr kaum Aktivität (ich konnte ja seit meiner Fuß-OP im Ferbuar nicht wirklich Sport machen und Mountainbike bin ich seit der HK Diagnose nicht mehr gefahren), kann ich mir schon denken was da morgen bei rauskommt:shy: Aber 10-20kg weniger wären so oder so nicht schlecht. Habe es mir nach der Diagnose halt gut gehen lassen und zugenommen.


Ich berichte weiter und danke für deine Antwort Dusty!:)

oli
15.09.2015, 17:11
Hey,

ich würde mich an deiner Stelle entspannen und lieber die Nachsorge auf MRT umstellen. Bei 0,5 cm ist es schon wahrscheinlicher, dass du Krebs auf Grund des CT bekommst als die eigentliche Rückfallquote.

Gruß,
Oli

Danny85
15.09.2015, 19:34
Ich wollte ja auf MRT umsteigen. Wegen dem einen LK im Hals meint der doc das es dieses mal noch CT sein soll. Danach steige ich wohl auf MRT um.

Oder meint ihr ich soll ihn noch mal nerven?

Grüsse

oli
16.09.2015, 00:03
Ich würde ihn nerven - ist der Knoten nicht mit Ultraschall einsehbar?
Dass Hodenkrebs so hoch streut und dabei mehrere Abschnitte überspringt und dann noch bei deinem Risikoprofil... Halte ich persönlich für nicht relevant.

Hinweis: MRT muss bei deinen Nieren abgeklärt werden, evtl. ohne Kontrastmittel. Kann der Radiologe aber beantworten.

Danny85
16.09.2015, 06:56
Moin! Dann werde ich nachher mal meinen Hausarzt fragen was er dazu sagt. Beim CT ist das Kontrastmittel auch nicht gut für die Nieren. Aber bisher sind meine Blutwerte der Nieren noch im Normbereich.

Dieses ganze hin und her und diese ganzen Arztbesuche sind sowas von zu kotzen! Man kommt zu nichts mehr. Chef findet das auch nicht toll das ich ständig morgens zum Arzt muss. Aber die haben nachmittags ja kaum noch offen...

oli
16.09.2015, 10:31
Wenn ich sowas schon höre... Dein Chef kann froh sein, dass du nicht länger ausfällst, das würde ich ihm auch mal so sagen. Du hattest Krebs und da ist die Nachsorge nun mal gerade am Anfang deutlich intensiver. :mad:

wiesel007
16.09.2015, 12:55
Das Kontrastmittel vom MRT hat keine Auswirkung auf die niere. Meine rechte niere hat nur noch 5% Restfunktion,deshalb frage ich immer in der Radiologie. Thorax wird CT nativ gemacht, d.h. Ohne Kontrastmittel, das ist ausreichend für die Beurteilung der Lunge

oli
16.09.2015, 16:26
Dann lese er mal hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Nephrogene_systemische_Fibrose

wiesel007
17.09.2015, 13:17
Das ist klar und auch bekannt, ist aber erst bei einer stark eingeschränkten nierenfunktion. Ab einer GFR von 30 geben die kein Kontrastmittel mehr, um das zu vermeiden. Aber selbst ich habe mit quasi nur einer Niere noch eine GFR von 50. Es wird bei mir auch weniger Kontrastmittel verwendet, alles immer noch besser als das vom CT

Danny85
17.09.2015, 14:08
Ich will nachher mal beim Uro anrufen wegen MRT/CT. Vielleicht kann man ja auch Hals mit CT machen und den Rest mit MRT. Bauch und Becken soll ja das schlimmste sein beim CT.

Grüsse

Danny85
18.09.2015, 12:59
Moin! Dieser Kram mit CT oder MRT nagt gerade ziemlich an mir. Mein Hausarzt meinte nur er könne das nicht beurteilen ob MRT gleichwertig ist in meinem Fall. Ich habe mir eine Leitlinie zur Nachsorge mit entsprechenden Empfehlungen durchgelesen. Auch da erhält man keine wirkliche Antwort was besser ist. Das CT wird zwar kritisiert wegen der Strahlenbelastung, aber ob MRT gleichwertig ist, stellen die auch noch in Frage. Man solle in spezialisierte Zentren dafür gehen...
Sie schreiben das bei einem Abdomen CT bereits 1 von 660 Menschen ein Malignom entwickelt aufgrund der Strahlung.

Also hat man jetzt die Wahl zwischen Pest und Cholera? Entweder ungenauere Bilder oder eine höhere Wahrscheinlichkeit in 20 Jahren noch schlimmer zu erkranken? Zumal das ja nicht die letzte Nachsorge sein wird!?

Bin gerade ziemlich am Ende mit meinen Nerven. Was meint ihr?
Grüsse

b45
18.09.2015, 13:19
für Abdomen kann man ohne Probleme auf MRT umsteigen. CT braucht man dann eher für die Lunge.

vlt die 1. Nachsorge mit CT machen und wenn der Befund sagt dass alles aufm guten Wege ist, sprich regrediert etc, dann 2. Nachsorge auf MRT. so habe ich das mit meinem Urologen ausgemacht.

Danny85
18.09.2015, 13:34
Also meine Diagnose war am 22.06. und die OP am 26.06.! Das CT folgte dann am 15.07. in der Uniklinik. Ich würde lieber auf MRT umsteigen. Allerdings werden die Doc's ja auch ihre Gründe haben ein CT zu verlangen? Die nächste Bildgebung soll Ende Oktober laufen. Da wird es knapp bis unmöglich mit einem MRT Termin schätze ich. Trotzdem möchte ich lieber MRT machen. Zumindest Abdomen

Grüsse

Danny85
22.09.2015, 14:26
Servus! Heute morgen war mein Termin beim Nephrologen. Alle Laborwerte von Urin und Blut sind in Ordnung, genauso wie der Blutdruck. Auch Eiweis konnte im Urin nicht navhgewiesen werden. Er sagt weiterhin es könnte IGA Nephritis oder dünne Nierenfilter sein. Da meine Werte aber alle ok sind und ich das wahrscheinlich schon seit 12 oder 13 Jahren habe, schätzt er mein Risiko für einen schlechten Verlauf als gering ein:) Um was es sich genau handelt könne man nur per Biopsie klären. Und solange die Werte gut sind, macht er nichts. Das Kontrastmittel bei CT und MRT sieht er bei mir völlig unkritisch. Er meinte nur: "Sie haben ja mit dem anderen Kram dieses Jahr schon genug mitgemacht. Da freuen mich die Ergebnisse für Sie. Es kommt nicht oft vor das die Werte noch so gut sind." Er hatte wohl was anderes erwartet...

Jetzt steht weiter die Frage mit MRT/CT im Raum... Bin mir nicht einig was ich machen soll. Aber heute genieße ich erstmal das gute Ergebnis!:rolleyes:

Dusty
22.09.2015, 17:43
Jetzt steht weiter die Frage mit MRT/CT im Raum...Was gibt es da noch zu grübeln? Sch. hat es dir doch auch noch mal bestätigt: KEIN CT!!! Vor allem nicht vom Bauchraum!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Einfach mit deinem Urologen bzw. behandelndem Arzt sprechen bezüglich des Lymphknoten am Hals, ob da zwingend ein CT gemacht werden muss. Und falls ja, dann darauf bestehen, dass der Rest mit MRT gemacht wird. Und von der Lunge dann Röntgen Thorax. Ganz einfach ;).

Und mit der Niere freut mich natürlich, eine Sorge weniger :prost:

Danny85
04.10.2015, 16:41
Moin! So habe mit meinem Uro gesprochen. Er bleibt hartnäckig beim CT und lässt sich nicht abbringen. Seiner Aussage nach wäre das CT genauer und der gleichen Meinung ist auch der Oberarzt der Klinikabteilung. Ich könnte mich natürlich weigern das CT zu machen, davon rät er aber ab.

Tolle Wurst, und nu?

Vis0r
04.10.2015, 20:37
Prof. Sch. hat bei mir only MRT (abdomen) empfohlen und das alle 4-6 monate.
mein doc selber meinte auch wir wechseln zwischen mrt und ct da ich ct grad durch hatte fang ich im Januar mit mrt an.

im zweifel doc wechseln und drum bitten

Dusty
05.10.2015, 00:15
Sehe ich genau so wie Vis0r. Für die Kontrolle des suspekten Lymphknoten kann man sicherlich noch mal ein CT machen, aber definitiv nicht vom Abdomen/Becken! Er sollte sich ja wenigstens darauf einlassen nur den Halsbereich per CT zu untersuchen und den Rest dann mit MRT - ist zwar auch ein wenig Strahlung, aber nicht ganz so furchtbar viel wie beim Bauchraum! Wenn der Urologe darauf beharrt, dann wechselt! Hab ich bis jetzt auch noch nie gehört, dass der Arzt sich so stumpf durchsetzen will...

Lino1981
05.10.2015, 07:05
Sehe ich auch so. In allen aktuellen Nachsorgeempfehlungen wird fuer Abdomen immer MRT verwendet. Die Strahlenbelastung auf die inneren Organe im Bauchraum ist bei CT einfach zu gross. Im Zweifel wuerde ich auch den Arzt wechseln. Sonst bitte dein Urologen doch, den Fall beim Zweitmeinungsportal zu schildern. Von dort wird die Antwort sicher MRT sein.

Gruss,

Lino

Danny85
05.10.2015, 15:22
Moin! Er bleibt beim CT... Tolle Sache, nun kann ich mir überlegen was ich mache. Einerseits vertraue ich ihm, weil er hier sehr bekannt und erfolgreich ist, andererseits denke ich aber auch das Sch. mehr Erfahrung haben wird bei dem Thema. Scheint mir weiterhin die Wahl zwischen Pest und Cholera - CT genauer, dafür schädlich und MRT ungenauer, dafür nicht so schädlich... Bin etwas ratlos muss ich zugeben.

Zur Zeit ist sowieso alles beschissen! Letzte Woche wurde ein massiver Stellenabbau bei uns im Betrieb angekündigt, das heißt ich verliere wohl meinen Job wenn es nach Sozialplan geht. Und zusätzlich habe ich eben eine mail von der Versicherungsgesellschaft bekommen wo ich meinen Kredit und Risikolebensversicherung abschließen wollte - sie müssen mir leider mitteilen das vor einer Frist von 2 behandlungsfreien Jahren kein Abschluss möglich ist. Danke fürs Gespräch...! Was heißt behandlungsfrei? Muss doch mein Leben lang zur Nachsorge!?

Im Moment habe ich von allem die Schnauze voll. Mir stehts bis ganz oben... würde am liebsten alles hinschmeißen

Tomba36
05.10.2015, 16:49
Hallo,

sag mal hast du keinen Behindertenausweis beantragt? Da gibt's bei Verlust eines Hodens 50% (Grad der Behinderung) ,somit bist du die Jahre geschützt was eine Kündigung angeht.

Setze dich mal mit der Sache auseinander. Wirklich wichtig.

Gruß Tomba

Danny85
05.10.2015, 17:56
Habe mich damit schon beschäftigt und bisher keinen GDB beantragt. Es läuft wohl darauf hinaus das die komplette Bude in der ich beschäftigt bin dicht macht. Und wie sieht das dann als Mechaniker in anderen Firmen aus mit Schwerbehinderung? Sie sagen zwar immer das sie eine gewisse Anzahl einstellen müssen oder wollen, aber ob das wirklich so ist, das sei mal dahin gestellt...

Auch bin ich in der Feuerwehr aktiv und im Forst. Weiß nicht wie das mit Schwerbehinderung in den Bereichen ankommt. Und das will ich mir nicht nehmen lassen!


Grüße

oli
05.10.2015, 20:58
Nu steck mal nicht den Kopf in den Sand!
Beantrage schnellstens den Ausweis, das geht teilweise sogar online (zumindest in Bayern).
Nachteile hast du dadurch gar keine. Niemand erfährt von dem Ausweis, wenn du es nicht willst - der klebt dir ja nicht auf der Stirn. Beim Arbeitgeber einreichen, du hast dann zumindest mehr Rechte!

Zum Thema MRT/CT: Das CT ist nicht genauer, das war mal so, ist aber längst überholt. Letztlich sind knöcherne Strukturen im CT, Weichteilgewebe im MRT besser sichtbar. Wenn du zu einem Radiologen mit aktuellem MRT Gerät gehst und er ein guter Arzt ist entsteht dir _kein_ Nachteil. Manche Ärzte mit Gottkomplex sehen andere Meinungen eben nicht ein :-) Hinzu kommt natürlich, dass das MRT teurer ist - bringt ggf. Ärger mit der Krankenkasse für den Arzt.

Die Wahrscheinlichkeit durch Abdomen CTs Krebs an ungünstigen Stellen (Pankreas, Magen, Galle, ...) zu bekommen ist deutlich erhöht, nicht umsonst haben sich die Nachsorgeempfehlungen geändert.

Tomba36
05.10.2015, 21:16
Das sehe ich ganz genau so wie Oli.
Durch den Behindertenausweis entstehen dir in deiner jetzigen Firma viele Vorteile. Vom Urlaub mal ganz abgesehen ,hauptsächlich geht es um den Kündigungsschutz.
Du weißt ja auch gar nicht ob die Firma zu macht.
Also lege alles daran erst mal drin zu bleiben.

Deinem neuen Arbeitgeber musst du gar nichts sagen, genießt dadurch aber auch keine Vorteile. Egal, sieh es als Joker den du jetzt einsetzen kannst.

Ich habe dies auch getan.

Irgend einen Vorteil muss man ja haben,wenn einem das Schicksal schon so übel mitspielt. Du musst nach vorn schauen!
Es wird dich keiner betteln dein Schicksal in die Hand zu nehmen.
Wir sind scheisse dran mit unserer Erkrankung aber es gibt immer Schlimmeres, mein Kumpel hat Darmkrebs mit 35 ... Er hat ne 50% Chance zu überleben da er zusätzlich Lebermetastasen hat. Wir haben viel bessere Chancen. Nicht verzagen ... es wird sich was gutes für dich ergeben und wenn es ein neuer Job ist.
Viele Grüße Tomba

Danny85
06.10.2015, 08:41
Guten Morgen. Danke für eure aufbauenden Worte!:o

Wie sieht es bei der Feuerwehr aus? Ich denke sobald man dort schwerbehindert ist, kann man seinen Helm an den Nagel hängen, oder? Mein Arzt hat über das Thema GDB übrigens nicht ein einziges Wort gesagt... Weder der Urologe, noch die Ärzte im Klinikum. Ich überlege nun tatsächlich den Arzt zu wechseln.

Ich weiß das es immer schlimmer kommen kann. Ich habe eine Bekannte die auch an Krebs erkrankt ist. Die ist 2 Jahre jünger als ich und es sieht wohl sehr schlecht aus soweit ich das mitkriege...
Für mich stand eben mein Leben lang fest das ich dieses Haus ausbaue. Nun ohne Jobsicherheit und ohne Lebensversicherung wird das ganze immer unrealistischer. Ich bin auf einem Hof auf dem Dorf aufgewachsen wo ich den ganzen Tag draussen beschäftigt war/bin. Ich bin nicht der Typ der liest, pc spielt oder den ganzen Tag vorm TV hockt. Die Vorstellung das dieses nun alles nichts wird und mein leben lang in einer Mietwohnung zu sitzen, macht mich einfach nur fertig. Zumal ich für die Mietwohnung genauso viel bzw. mehr Miete zahle als Abtrag für das Haus. Aber was wird ohne Absicherung wenn mir doch was passiert...? Ich will nicht das meine Eltern dann auch noch ihr Haus verlieren oder ähnliches. Dann würde ich eher sagen ich begrabe den Traum, verkaufe alles und ziehe in eine Mietwohnung.....

Tomba36
06.10.2015, 08:58
Also Danny,

mein Arzt hatte mich auch nicht darauf hingewiesen mit dem Behindertenausweis.
Ich würde den Urologen wechseln wenn er dir kein MRT verschreibt zur Nachkontrolle.
Aber Vorsicht ,ich weiß ja nicht ob es noch wirklich auffällige Strukturen bei dir gibt ,die es nötig machen könnten hier doch ein CT zu fahren.
Das ist die eine Sache.
Die Feuerwehr kannst du definitiv beibehalten, ich meine dir fehlt ja kein Arm oder Bein. Du bist fit also sag dort nix von deinem Ausweis und gut ist.
Mit dem Haus - ok es ist unsicher aber weißte was ist schon sicher im Leben und wenn es ein Traum ist dir dieses Haus zu bauen ,dann mach es !

Ich habe nach meinen Operationen auch ein Haus saniert und zähle jetzt etwa Miethöhe als Kredit ab.
Mach alles Stück für Stück ,es wird dich beschäftigen und du fasst mehr Lebensmut. Du hast eine Aufgabe die dich ablenkt. So etwas ist enorm wichtig.
Eine Arbeit findest du schon, hab doch nicht solche Geld und Existenzängste.
Das klärt sich alles und zur letzter Not verkaufst du das Haus halt.
Es ist ja nicht so das du das Geld ausm Fenster wirfst.
Du baust was auf - eine Immobilie ist das Beste.
Komm sieh mal die positiven Seiten, beantrage deinen Ausweis, such dir einen vertrauenswürdigen Urologen und reiss dich zusammen!
Wir kennen uns zwar nicht aber ich würde wirklich das Haus bauen , in einem Jahr wirst du mir evtl.danken für den Hinweis.
Grüße Tomba

Danny85
06.10.2015, 09:12
Mir ist halt wichtig das meine Eltern keine Schwierigkeiten bekommen wenn mir was passiert. Auch meine Freundin könnte das Haus nicht alleine stemmen. Inzwischen hatte ich auch überlegt Mieter mit rein zu nehmen. Das wird aber nichts werden, weil wir ausserhalb wohnen und das Bauamt wegen Anzahl der Wohneinheiten am meckern ist. Noch eine kriegen wir nicht genehmigt...

Die Nerven liegen einfach blank im Moment. Meine Mutter ist letzte Woche auch heulend am tisch gesessen... Mein Bruder wird wohl keine Kinder zeugen und mir wird ein Ei abgeschnitten und nun sämtliche Knüppel zwischen die Beine geworfen die es gibt was Familienplanung angeht. Noch dazu arbeitet mein Vater in der gleichen Bude wie ich und ist evtl. auch betroffen vom Stellenabbau. Man kann sich also vorstellen das alle Nerven im Moment blank liegen.


Wie kriege ich raus ob es Strukturen gibt die CT oder MRT nötig machen? Oder dieses CT noch machen lassen und dann umsteigen? Oder mal in einer anderen Praxis nachfragen? Bloß ohne die genauen Berichte werden die mir auch nicht viel sagen können.

Danke Tomba!:o

Tomba36
06.10.2015, 09:23
Hey Danny,

es ist wichtig das du dir von allen Befunden die du hattest eine Kopie machen lässt.
Darunter zählt auch OP Bericht und erste Nachsorgen.
Wenn da auffällige Lymphknoten etc.erwähnt werden so sollte es dir ja mitgeteilt werden oder drin stehen.
Ja mach das - geh mal zu einem anderen Urologen und schildere deine Problematik.
Beziehe dich dabei auf die Strahlenbelastung und erwähne die Zweitmeinung von Prof.Schrader.
Wichtig ist,dass du alle Unterlagen zusammen hast.
Du musst ja erst mal deinem jetzigen Urologen davon nichts sagen.
Ich denke das dir der andere Urologe helfen wird und dich auf MRT umstellt falls keine Kontraindikationen da sind.
Ich habe übrigens auch Kalk im anderen Hoden ,das ist nicht schön aber was will man machen. Wir werden kontrolliert und es wird entdeckt wenn sich was entwickelt.
Grüße Tomba

Lino1981
06.10.2015, 15:05
Hi Danny,

selbst wenn irgendwelche auffälligen Strukturen im Abdomen wären, rechtfertigt das mEn kein CT. Hatte ein verdächtigen Lymphknoten im hinteren Bauchraum und das Restaging erfolgte mit MRT.

Wegen der Kreditausfall- oder Lebensversicherung würde ich bei einem unabhängigen Vermittler nachfragen, der mehrere Versicherungen im Angebot hat. Bin sicher, du findest eine Versicherung, musst halt mit höheren Beiträgen rechnen. Den Antrag würde ich dann mit einem Anwalt für Versicherungsrecht ausfüllen, das kostet vielleicht 200 Euro, du bist rechtlich aber der sicheren Seite, was du angeben musst und was nicht. Lass den Kopf nicht hängen, das wird schon alles. Rom wurde auch nicht an einem Tag gebaut.

Gruss, Lino

Dusty
06.10.2015, 15:34
Schließe mich meinen Vorrednern an - Schwerbehindertenausweis beantragen. Der bringt mehr Urlaub, Steuererleichterungen und, was das wichtigste ist, KÜNDIGUNGSSCHUTZ! Also sieh zu dass du den zügig kriegst. Das Integrationsam kann man da auch gleich ins Boot holen, die unterstützen einen wenn der Job akut gefährdet ist. Und wie die anderen schon sagten, musst du das Ding ja nicht vorzeigen wenn du nicht willst (also bei neuem Arbeitgeber bspw.).

Die zwei Jahre therapiefrei heißt einfach nur, dass du in der Zeit keine Chemo/OP/Bestrahlung hattest. Die Nachsorge spielt da keine Rolle, das ist ja "nur" ein normaler Arztbesuch und keine Therapie.

Ich würde auch einfach zu einem anderen Urologen gehen und mir von dem ne Zweitmeinung holen. Wie gesagt, wenn es "nur" darum geht ein CT vom Hals zu machen, dann sehe ich das nicht übermäßig kritisch. Wichtig ist eben nur, dass der Rest (Abdomen/Becken) auf JEDEN FALL mit MRT gemacht wird.

Manchmal scheint es so, als würde einfach alles schief gehen, aber ich kann dir aus Erfahrung sagen, dass sich immer auch eine neue Tür öffnet, wenn sich eine andere schließt!

Danny85
06.10.2015, 21:58
So ich bin es noch mal. Es gibt eine Kehrtwende. Mein Uro hat vorhin angerufen. Er macht mir einen Termin beim zuständigen Oberarzt, damit ich mit dem reden kann und das für alle verständlich abläuft. Danach sollte dann Klarheit herrschen oder ich hole dann eine zweite bzw. dritte Meinung ein wenn der sich sperrt.

Finde ich schon mal gut von meinem Doc! Damit hatte ich nicht gerechnet. Scheint mir sehr fair von ihm!:)

Grüsse

Danny85
09.10.2015, 08:39
Moin Leute! Ich habe mal ein bisschen wegen dem behindertenausweis recherchiert. Was man da teils liest, da wird einem ja wirklich schlecht... Viele Firmen bezahlen lieber Strafbeiträge, als behinderte einzustellen. Auch muss man Fragen nach Gesundheitszustand/Behinderungen wohl wahrheitsgemäß beantworten im Vorstellungsgespräch. Von sich aus muss man erst mal nichts davon erzählen. Was der Arbeitgeber dann allerdings macht, wenn er später davon erfährt ist eine andere Geschichte... So hab ich das gelesen. Ich bin hin und hergerissen.

Sonntag gehts erstmal eine Woche raus in die Berge zum abschalten.

Grüsse

Tomba36
10.10.2015, 09:38
Hallo,

also es geht ja bei dir erst mal um den Job den du grad hast.
Dieser soll gesichert werden.
Das mit den Strafbeträgen bezieht sich bei den Firmen meist auf Personen die extrem behindert sind, solche die geistig und körperlich eingeschränkt sind das sie nur bestimmte Aufgaben machen können.
Darüber solltest du dir keine Gedanken machen, du bist dem Arbeitgeber was dein Gesundheits/Behindertenzustand angeht nicht offenbarungspflichtig.

Wenn du es nicht willst geht es ihn nichts an, sonst hättest du ja von Anfang an Nachteile. Außerdem beschränkt sich der Ausweis nur auf 2-3 Jahre.

Gruß Tomba

Danny85
20.10.2015, 05:17
Moin leute! Ich will mich mal wieder melden. Der Ausweis ist inzwischen beantragt. Auch beim Thema CT/MRT gab es Foetschritte. Mein Arzt rief dann doch an das in Absprache mit der Klinik ein MRT von Bauch und Becken gemacht werden soll. Der Termin wäre morgen gewesen. Gestern teilte er mir nun mit das die Klinik doch auf ein CT besteht... Ist übrigens die Uniklinik Göttingen. Er ruft mich nachher nochmal an. Ich werde ihm dann sagen das er bitte das Zweitmeinungszentrum einschalten soll. So geht es nicht weiter! Dieses hin und her ist nicht vertrauenserweckend! Mich macht das nur noch fertig alles :sad:

Mich kotzt das alles einfach nur noch an. Habe das gefühl das man nach so einer Diagnose, egal wie gut oder schlecht es aussieht sowieso den rest seines Lebens am arsch ist. Man bleibt immer Krebspatient und hat den scheiß immer im hinterkopf. Habe im moment null motivation mehr irgendwas zu machen. Ich werde dieses Jahr noch 30. Aber den werde ich wohl nicht feiern... Ist mir nicht nach zumute dieses scheiß Lebensjahr zu feiern.

Dusty
20.10.2015, 07:56
Tja, Krebs ist halt nicht wie ein gebrochener Arm - das vergisst man nicht so schnell. Dass man mal keinen Bock mehr hat ist das normalste von der Welt... aber versuch immer dran zu denken: Tumor ist wenn man trotzdem lacht ;). Lass dich von dem Dreck nicht fertig machen, sondern lach ihm ins Gesicht und gib ihm :twak:. Es geht wieder aufwärts, gerade wenn man die ganze Zeit des Wartens und der Ungewissheit überstanden hat!!!!

Tomba36
20.10.2015, 16:17
Ich kann Danny verstehen.
Es ist wirklich so ... sein ganzes Leben hat man nun die Krebsgeschichte im Nacken.
Manche verarbeiten das gut ,manche nicht.
Fakt ist Danny ,hol dir psychologische Unterstützung - du machst genau den gleichen Eindruck wie ich vor einem Jahr.

Habe mich auch noch nicht wirklich aus der Sache befreien können.
Manche Sachen traut man sich ja auch nicht mal im Forum zu schreiben.

Also wenn die Uni Göttingen unbedingt auf ein CT besteht , frage sie warum.
Es ist dein Körper und wenn du diese Strahlenbelastung nicht möchtest muss es doch einen Weg geben ein MRT zu machen.

Klar kommen die dann das nach Nachsorgekriterien immer noch CT Goldstandart ist usw usw .... Da gibt es eben auch 2 Lager.
Ich denke das wirst du hin bekommen, die psychische Belastung ist heftig ... aus dem Taal heraus zu kommen.
Versuch mal ein Tagebuch zu schreiben .
Gruß Tomba

Ascadian
24.10.2015, 16:22
Hey Danny das kommt mir alles so massiv bekannt vor was du schreibst. Also Abdomen MRT lässt sich immer machen und ist meines Wissens genauso gut wie ein CT, mit dem Unterschied man muß sich nicht diese 2 Liter Plörre reinzwingen. Das einzige wo ein CT besser ist, ist im Thoraxbereich und da kann man auf Low Dosis gehen. Mein Urologe hat es so verordnet und was mein Urologe sagt ist für die Radiologie Fakt, egal wie die dazu stehen.

Mein Psychotherapeut ist gut aber nicht auf onkologisches bedacht aber da wird wohl noch ein Psychiater mit hinzu kommen, da diese Antriebslosigkeit bei mir auch vorhanden ist. Bin zwar kein Freund von Medis aber manchmal sind sie doch sinnvoll.

Also zum Thema Tagebuch kann ich definitiv nur empfehlen, mir hat es geholfen den ganzen Kram zum Teil abzuschütteln und ja die Angst ewig mit rum zu rennen habe ich auch. Bei mir ist das ganze als Webblog verfasst wo ich in erster Linie die Behandlungen geschrieben habe aber zwischen drin 2 Beiträge sind wo ich drüber geschrieben habe wie es mir geht und was ich mir gewünscht hätte. Ein Versuch wäre es definitiv wert.

Danny85
09.11.2015, 09:20
Guten Morgen. Danke für eure Beiträge:)

Nach vielem hin und her will ich nun mal berichten. Das ich zum CT statt MRT sollte, stellte sich als Missverständnis heraus. Mein Arzt bestätigte noch mal das ich zum CT Hals/Thorax sollte und zum MRT Abdomen und Becken. Also lief ich zum MRT Termin pünktlich in der Radiologischen Praxis auf. Die sagten mir dann, dies müsse ein Missverständnis sein. Ich wäre zum CT Abdomen eingetragen. Einen Termin für MRT Abdomen würde ich frühestens im Januar bekommen... Daraufhin bin ich dann stinksauer zu meinem Arzt gefahren um das zu klären. Er kümmerte sich dann persönlich darum. Kurze Zeit später rief mich die Praxis an, dass ich nun an einem anderen Termin MRT und CT in einem Abwasch machen kann. Es hat in der nähe eine neue Radiologische Praxis eröffnet, mit nagelneuem MRT Gerät. Ich müsste nur 20km fahren. Hab das natürlich angenommen und mich beim Doc für seinen Einsatz bedankt.

Der Termin war nun letzte Woche. Es lief alles relativ gut und unkompliziert ab. Ich bekam Hals und Thorax CT und MRT von Abdomen und Becken. Ich konnte dann direkt nach den Untersuchungen zum Radiologen, der mich zur Krankengeschichte fragte und dann mit mir zusammen alle Bilder angeguckt und erklärt hat. Also in Bauch, Becken und Thorax war nichts auffälliges. Dann das leidige Thema mit den Lymohknoten im Hals... Er meint ich hätte auf beiden Seiten einige geschwollene Lymphknoten. Die Geschichte ist folgende: Ich habe seit Jahren Probleme mit Nebenhöhlen und Kieferhöhlen, muss ständig räuspern und wurde auch bereits an der Nase operiert und bekam eine Zyste aus der linken Kieferhöhle operiert. Im CT Bericht der Uni steht auch das meine linke Kieferhöhle nicht ausreichend belüftet ist. Hätte man mir das nicht nach der letzten Untersuchung schon mitteilen können??

Naja der Radiologe meint die Lymphknoten sehen bei jedem 2. so aus und er gibt von seiner Seite aus komplett Entwarnung. Wenn Lymphknoten beim Seminom befallen werden, wären das die im Bauchraum bei den Nierengefäßen und da ist alles sauber.


Ich habe ihn auch zur weiteren Prozedur befragt. Er meint wenn man wie in diesem Fall ein neueres MRT gerät hat, sollte man in meinem Alter bei MRT Abdomen bleiben. Beim Thorax wäre immer noch CT das Mittel der Wahl, wobei er in meinem Fall zum Röntgen übergehen würde. Den Hals würde er wenn überhaupt per Ultraschall weiter kontrollieren.

Insgesamt ist also doch noch was gutes bei rausgekommen. So stelle ich mir eine vernünftige Untersuchung vor!:)

Was den Psychologen angeht, da würde ich wenn überhaupt mit warten bis ich eine eventuelle Lebensversicherung abgeschlossen habe. Denn eine Psychologische Therapie ist laut Aussage meiner Versicherungstante ein absoluter und dauerhafter Ausschlussgrund.

Mein Antrag auf GDB ist ohne weitere Rückfrage mit einer Feststellung des GDB von 50% zurückgekommen letzte Woche. So unkompliziert hatte ich mir das nicht vorgestellt... Bleibt nur die Frage was mit meiner Tätigkeit bei der freiw. Feuerwehr wird. Ich hoffe ich kann aktiv dabei bleiben. Das wäre sonst echt bitter für mich.

Grüsse

Dusty
10.11.2015, 03:32
Hey Danny,

das hin und her ist natürlich richtig ätzend, dafür ist das Ergebnis mal umso erfreulicher. Schön, dass der Radiologe auch klar entwarnung gegeben hat - oft halten die sich ja mit Aussagen etwas bedeckter. Auch die Empfehlungen seinerseits sind top - würde ich genauso machen.

Was den Psychologen angeht, da würde ich wenn überhaupt mit warten bis ich eine eventuelle Lebensversicherung abgeschlossen habe. Denn eine Psychologische Therapie ist laut Aussage meiner Versicherungstante ein absoluter und dauerhafter Ausschlussgrund.
Ich muss sagen, dass ich das total daneben von den Versicherungen finde. Wenn man sich Hilfe sucht, dann ist das doch gut - ein absolutes Unding, dass die einem da quasi einen Strick draus drehen :mad:.

Mein Antrag auf GDB ist ohne weitere Rückfrage mit einer Feststellung des GDB von 50% zurückgekommen letzte Woche. So unkompliziert hatte ich mir das nicht vorgestellt...Ja, das geht bei denen quasi nach Liste. Da wird geschaut welches Stadium usw. und danach wird dann pauschal festgesetzt.

Und mit der Feuerweh wüsste ich nicht warum das nicht gehen sollte - solang du nicht so eingeschränkt bist, dass du die Tätigkeit nicht ausüben kannst sollte das ja nun wirklich kein Problem sein. Wenn ich nach meinem Weg sogar als Polizist arbeiten kann, dann wird das bei dir ja wohl erst recht gehen :D.

Danny85
10.11.2015, 08:00
Ich verstehe es auch nicht das die Versicherungen da so einen Aufstand machen. Nur weil man sich wegen einer schweren Erkrankung oder vielleicht dem Verlust eines Menschen in Therapie begibt, behandelt zu werden wie ein Suizidgefährdeter... Aber die Aussage war ganz klar. Ich muss sagen momentan geht es wieder etwas bergauf. Dieses ganze hin und her hat mich einfach mitgenommen. Wenn man sich ständig mit dem Mist beschäftigen muss, kommt keine gute Laune auf.

Gestern habe ich meinen Feststellungsbescheid des GDB beim BR und Betrieb abgegeben. Ich bekomme nun auch 3 Tage Urlaub nachträglich für dieses Jahr dazu. Nun hoffe ich hier zumindest noch so lange sitzen zu können wie der Betrieb existiert. Die Zeit werde ich dann wahrscheinlich ab nächstem Jahe nutzen um nebenbei eine Fortbildung zum Techniker oder Meister zu beginnen.

Mit der Feuerwehr hast du natürlich Recht. Wenn man als Polizist mit sowas arbeiten kann, dann sollte das bei der FW auch kein Ding sein.

Grüsse

Toby01Harv
21.10.2016, 10:54
Hi Danny,

mein Onkologe, der auf dem Gebiet des Hodenkrebes doch sehr erfahren ist, hat bei den letzten beiden Tagungen das deutschen Krebzentrums und der Vereinigung für onkologische Urologie Folgendes vorgestellt:

1) Die Heilungsraten bei Seminomen sind exzellent, deutlich besser noch als die bisherigen Statistiken vermuten lassen, auch bei schweren Fällen. Also erst einmal keine Sorgen machen.
2) Voraussetzung für diese für 100%ige Heilungschance ist eine engmaschinge Kontrolle, wohl noch engmaschiger als bislang verlangt. Insb. bei Deiner Tumorgröße könnte da tatsächlich noch etwas nachkommen, auch im 2. oder 3. Jahr. Bei mir kam der Rückfall im 2. Jahr.
3) Für die Nachsorge sollte überwiegend auf bloßen Abdomen-Ultraschall und Blutwerte umgestellt werden, dafür Abdomen-Ultraschall in den kritischen Zeiten ggf. sogar etwas häufiger als alle 3 Monate.
4) MRT-Abdomen nur evtl. alle 6 Monate. Wobei MRT-Abdomen nicht schädlich sei.
5) Rötgen-Thorax sei bei Hodenkrebs völlig ausreichend, weil die Tumore sehr schnell wachsen und daher in aller Regel auf einem Rötgen-Bild erkennbar sind. Im Übrigen würden sich die Blutwerte bei Lungen-Metastasen verschlechtern. Er selbst rät daher dazu, das Rötgen sehr sparsam einzusetzen. Die Radiologen von mir sehen das ähnlich. Im Übrigen ist des in Deinem Fall so gut wie ausgeschlossen, dass das Seminom das Abdomen überspringt und sofort in die Lunge streut.

Ich selbst mache derzeit Ultraschall bei ihm alle 8 Wochen, ebenso die Blutwerte. MRT-Abdomen mache ich alle 6 Monate, ebenso Rötgen Thorax.

Seine Studie wird wohl zeitnah veröffentlicht werden.

Kurzum, Rötgen reicht für die Lunge völlig aus. Alle 3 Monate ist derzeit der Nachsorgestandard. Ich würde mir das Rötgen ggf. sparen, wenn der Abdomen sauber ist und die Blutwerte (insb. LDH) sehr gut. Sind die Blutwerte grenzwertig, würde ich zusätzlich ein Rötgen Abdomen machen. Es macht keinen Sinn, das super behandelbare Seminom durch Lungenkrebs mit 60 einzutaschen.

Beste Grüße

oli
21.10.2016, 11:43
Hi,

kurzes Update dazu - der Tumor war 5,5mm - nicht cm. Die Whs, dass da was kommt ist ziemlich niedrig.

Ich mache mittlerweile auch kein Rö Thx mehr. Die Whs, dass ein Seminom das Becken/Abdomen überspringt ist extrem gering... Aber klar, das aktiv wegzulassen hat halt immer einen Unsicherheitsfaktor für einen Selbst und bedeutet Kontrollverlust.
Letztlich wird es wahrscheinlicher sein, dass du im Straßenverkehr stirbst als ein Rezidiv zu bekommen, dass nur in der Lunge sitzt.

Aber was ist schon sicher...

Gruß
Oli

Danny85
12.01.2017, 12:35
Moin! So ich will mich mal wieder melden. Mein letztes MRT vom September war ja ok. Wie ich schon geschrieben hatte, sind sich Urologe und Radiologe unsicher was die Thorax Nachsorge angeht. Die letzte Aussage meines Urologen beim Ultraschall im Dezember war das er aufgrund der vergrößerten Lymphknoten im Hals zur Vorsicht noch mal ein CT machen würde, damit wir nichts übersehen. Er sagt wenn man etwas auf dem röntgenbild sieht, ist es oft zu spät... Er meinte in der Klinik wäre ich wegen den Lymohknoten auf high risk gesetzt worden (wusste ich auch noch nichts von bis dahin...). Er hat mich dann noch mal zum Internisten geschickt. Der sollte die Lymphknoten mal mit Ultraschall untersuchen. Die Lymphknoten sind wohl immer noch genau so vergrößert wie damals. Also gibt es da keine veränderung. Der Internist meint er würde deswegen nichts weiter unternehmen und würde 1x im Jahr ein low dose CT vom Thorax machen lassen. Ich habe das meinem Uro geschrieben und er antwortete nur das vom Thorax immer ein "low dose" CT gemacht wird, was auch immer er damit meint! Zuletzt stand Thorax CT auf der Überweisung. Ich habe vorgestern in der Radiologischen Praxis angerufen wegen low dose CT. Die Frau an der Anmeldung sagte mir nur das sie low dose nicht zur Nachsorge anwenden und fertig....

Ich habe jetzt noch mal auf der zweitmeinungsseite den Arzt in Uniklinikum Göttingen angeschrieben. Dort wurde ich ja auch operiert und das erste mal gescannt. Er kann sich also die berichte durchlesen. Er hat mir die Nachsorge Empfehlungen geschickt und mich in 3A eingeteilt Seminom Stadium 1 wait and see. Da steht CT Abdomen und Röntgen Thorax als Empfehlung. Ich habe ihm nun noch mal mit Hinweis auf die Lymphknoten eine Nachricht geschrieben ob CT, Röntgen oder Low dose das richtige wäre.

Dieses hin und her macht mich alle! Mir scheint als würden alle aneinander vorbei reden. Zu allem Glück habe ich seit ein paar Wochen wieder leichte atembeschwerden (hatte ich aber vor der Krebsgeschichte auch schon mehrmals), und das letzte Thorax Röntgen war Ende März 2016. Nun ist letzte Woche auch noch ein Kumpel an Krebs (Haut) gestorben und ich kriege langsam Panik...

Bisherige Nachsorge:

Abdomen CT + Thorax CT 07/2015
Abdomen MRT + Thorax CT 11/2015
Abdomen MRT + Thorax Röntgen 03/2016
Ultraschall 06/2016
Abdomen MRT ohne Thorax 09/2016
Ultraschall 12/2016

Ich bin gespannt was der Doc vom Zweitmeinungszentrum empfiehlt.

Grüsse

Toby01Harv
12.01.2017, 14:51
Hi,

wenn ich Deine Geschichte richtig verstanden habe, hattest Du doch ein sehr kleines Seminom ohne Einbrüche und einen "verdächtigen" LK am Hals, oder?

Falls die Zusammenfassung richtig ist, verstehe ich Deine Ärzte nicht. Die haben offensichlich wenige Ahnung vom HK.

1) Das Seminom streut sehr langsam. Dass ein Seminom direkt von Hoden in die LK beim Hals streut, habe ich noch nie gehört. Zuerst werden doch eigentlich immer die LK im Bauchraum befallen. LK am Hals wäre eigentlich nur möglich, wenn Du schon was in der Lunge hättest. Das hätte man aber auf dem CT gesehen.
2) Die Aussage, dass Röntgen Lunge nichts brächte, weil, wenn man dort was sähe, die Sache schon zu spät sei, ist beim HK völliger Schwachsinn. HK ist auch mit Lungenmetastasen nach Wait&See sehr gut heilbar (anders als bei fast allen anderen Krebserkankungen). Röntgen reicht als Nachsorge meist völlig aus.
3) CT sollte generell vermieden werden; wenn unbedingt nötig, sollte man dann eine low-dose CT von der Lunge machen. Reicht bei einem Seminom im Übrigen auch völlig aus. Wenn das der Radiologie nicht macht, welchsle den Radiologen.
4) Ein Lymphknoten am Hals lässt sich im Übrigen normalerweise auch sehr gut mit Ultraschall kontrollieren.
5) Metastasen beim HK bleiben nicht über Jahre hin konstant, sondern wachsen.

Kurzum, ich würde die Sache zunächst mit einem Hodenkrebsspezialisten kären lassen. Dann würde ich die normale Nachsorge machen und CT weitestgehend vermeiden. Den Lymphknoten am Hals würde ich mit Ultraschall kontrollieren lassen - ginge das nicht, dann mit MRT. Das der Lymphknoten vom HK kommt, halte ich für mehr als unwahrscheinlich. Trotzdem sollte man den LK kontrollieren, es gibt ja auch andere Erkrankungen.

Nebenbei, MRT ist deutlich genauer als CT und sogar strahlungsfrei. Die Ärzte machen MRT bei Kassenpatienten aber nicht so gerne, weil die Untersuchungszeit deutlich länger ist. CT ist dem MRT eigentlich nur noch bei der Lunge und bei speziellen Fragen beim Knochen überlegen.

Danny85
14.01.2017, 13:23
Moin! So ich habe jetzt regen mailverkehr mit dem Doc vom Uniklinikum des Zweitmeinungsforums gehabt. Er hat meine Akte eingesehen und bestätigt das die Lymphknoten vermerkt wurden, aber von allen als unbedeutend beurteilt wurden. In der normalen Nachsorge reicht laut seiner Aussage Röntgen der Lunge aus. Trotzdem würde er in meinem Fall jetzt noch mal ein herkömmliches CT Thorax und Hals machen lassen um einfach noch mal Sicherheit in das ganze Durcheinander zu bringen.

Also raten trotz anderer Nachsorgeempfehlung alle zum CT... Was soll ich nun tun? Jetzt noch mal ein letztes CT und dann nur noch Röntgen? Oder jetzt Röntgen lassen und im März beim nächsten MRT noch mal? Zwei mal röntgen sollte ja weniger schädlich sein als ein mal CT?

Wie mein Internist schon sagte: Sie haben die Wahl zwischen Pest und Cholera. Entweder unsicherere Bilder und das Risiko daraus, oder genaue Bilder und schädliche Strahlung. Das wäre dann mein 3. CT in 18 Monaten...

Toby01Harv
14.01.2017, 14:39
Hi,

1) es ist ja nicht so, dass durch eine CT erhebliche Nebenwirkungen ausgehen. Das Krebsrisiko durch CTs ist zwar erhöht, aber nur insoweit, dass 1 von 10.000 mehr an Krebs erkrankt.

2) Aus diesem Grund würde ich dem Ratschlag des Profs. folgen, wenn Dir die Sache sehr wichtig ist.

3) Ich persönlich halte es für ausgeschlossen, dass Du am Hals bei einem Seminom eine Metastase hast. Aus diesem Grund würde ich bei der Nachsorge Rötgen der Lunge machen (also ganz normal) und den Halslympknoten via Ultraschall - und falls das nicht geht - mit MRT kontrollieren lassen. Am Hals ist die MRT noch genauer als das CT, dauert aber deutlich länger und ist deutlich teurer.

Danny85
16.01.2017, 07:02
Guten Morgen. Mich wundert es nur das alle den bzw. die Lymphknoten als unbedeutend angesehen wurden, alle sagen (außer Radiologe und Urologe) das Röntgen ausreicht, aber trotzdem ein CT machen würden. Wenn man sich die Werte anschaut hat ein Thorax CT ja mal locker die 100 fache Dosis einer Röntgen Untersuchung. Mein Urologe will den Hals nicht mehr mit ins CT nehmen. Er sagt die Schilddrüse verträgt das nicht so gut. Er würde da weiter Ultraschall einsetzen. Ist es nicht bald einfacher einen von den Lymphknoten entfernen und untersuchen zu lassen als dieses hin und her?

Ich weiß es nicht. Augen zu und durch und dann nur noch Röntgen 1-2 mal im Jahr?

Grüsse