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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Meine Mama hat Brustkrebs mit Lebermetatasen im Endstadium


Melli82
16.12.2015, 21:00
hallo, ich bin neu hier... muss dringend meinen Gefühlen mal Luft machen :sad:

Meine Mama wird jetzt bald 60... vor 3 Wochen dann die Schockdiagnose Brustkrebs mit Lebermetastasen... Chemo sollte sofort begonnen werden, erste Behandlung nach 3 Tagen der Diagnose...
Es wurde festgestellt weil sie seit längerem hartnäckigen Durchfall hatte, der einfach nicht besser wurde... Im Sommer hatte sie bereits eine Gürtelrose.

Die ersten 3 Tagen nach der Chemo ging es meiner Mama relativ gut... danach ging es schnell plötzlich bergab... der ganze Mund entzündete sich, sie wurde immer müder und schlapper kam kaum noch aus den Bett... nach einer Woche habe ich sie angefleht ins KH zu gehen oder wenigstens zum Arzt... wurde ignoriert, meine Mama war eher beleidigt... Am Mittwoch konnte mein Vater nicht mehr zu sehen und hat sie gegen ihren Willen ins KH gebracht...
Da kam die Diagnose Lungenentzündung und die Leber gibt allmählich den Dienst auf...
Hallo, sollte die Chemo das nicht verhindern!!!

Nach 3 Tagen KH Aufenthalt wurde dann verkündet das nix mehr gemacht werden kann. Krebs im Endstadium... Sie soll ihre letzten Tage am besten im Hospiz verbringen (Warteliste sehr lang)

Ich bin so verzweifelt, ich hab das Gefühl hier alles zu verlieren... Ich hatte immer ein sehr enges und liebevolles Verhältnis zu meiner Mama...
Und jetzt soll sie einfach bald weg sein!!
Zur Zeit pendel ich jeden Tag zwischen KH und zuhause hin und her... es ist eine Riesenbelastung für mich. Ich habe 3 Kinder, die "Großen" sind 8 u. 6 Jahre und meine Kleine 9 Monate. Die muss ich zur Zeit sehr oft zu meiner Schwiegermutter bringen. Der ganz Große versteht es schon einigermaßen und hat oft Angst, mein Mittlerer belastet mich oft mit seiner Fragerei noch zusätzlich. Mein Mann ist nach dem anfänglichen Schock aber langsam zum Alltag zurück gekehrt... für mich undenkbar!!

Es fällt mir sehr schwer den Alltag zu bewältigen. Ich muss zu meiner Mama ins KH, nebenbei 3 Kinder versorgen und am besten noch den Haushalt und Einkauf erledigen... mein Mann arbeitet viel und ist schon sehr lange am renovieren im Haus, das muss auch nebenbei gemacht werden, damit die Baustelle mal ein Ende hat...
Alles zuhause erinnert mich daran, das sie bald nix mehr mit mir oder meine Kindern unternehmen kann. Sie wird sie nicht mehr aufwachsen sehen, ich nicht mehr über alles mögliche reden... Es zerreißt mir das Herz... ich hätte nie gedacht das Gefühle so heftig sein können.

Und das alles nicht in mal 3 Wochen. vor kurzem war unsere Welt noch heile... meine Nerven liegen nur noch blank und weiß nicht wie ich das alles schaffen soll.
Für meinen Mann und die Kinder geht das Leben irgendwie erstmal weiter, ich versuche es auch aber fühle mich von Tag zu Tag überlasteter...

Lucky2181
16.12.2015, 21:18
Hallo Melli,

erstmal ist es nicht einfach sowas zu verdauen.

Ich kenne das von letztes Jahr, und kann Dir nur sagen, wie ich damit umgegangen bin. Ich habe zusammen mit meinem Bruder versucht es so gut es ging zu regeln. Wer fährt ins Krankenhaus, wer kümmert sich um die Hunde, wie sagen wir es meinem Neffen usw.

Ich kann Dir nur raten, versuche auch mal 1 Tag Auszeit zu nehmen, es bringt dann nix, wenn du ganz zusammen klappst, und vielleicht auch mal die Renovierei sein zu lassen oder zu reduzieren.

Es ist schwierig aber alles schafft man nicht in solchen Momenten. Mir ging es so. Hoffe es hilft Dir. Wünsche Dir viel Kraft!

LG
Timo

Tata86
17.12.2015, 22:51
Liebe Melli,

ich wollte dich wissen lassen, dass meine Mama die selbe Diagnose hat wie deine und du nicht alleine bist mit diesen Problemen.

Die Leber meiner Mutter hat mittlerweile keine Funktion mehr, ihre Beine und ihr Bauch sind dick, sie kann so gut wie nicht mehr verdauen und es ist auch schon etwas Wasser in der Lunge. Wir haben sie jetzt für ihre letzten Tage nach Hause geholt und versuchen unser Bestes.

Meine Mama will die Realität aber nicht wahrhaben, verlangt nach irgendeiner Behandlung, die es laut Ärzten jedoch nicht mehr gibt für sie.. sie kann es nicht akzeptieren, da bei ihr auch alles ganz plötzlich und ganz schnell passiert ist. Ich verstehe das, aber es zerreißt mir das Herz und ich fühle mich ohnmächtig.

Sie klagt über die schwere ihrer Beine, über ihren vollen Bauch und sagt Dinge wie 'Wie soll das nur gut gehen' und ich bin völlig erstarrt und weiß nicht was ich entgegnen soll. Ich finde keine tröstenden, lindernden Worte oder Worte, die meine Anteilnahme richtig ausdrücken können..

Ich würde mich freuen, wenn du oder irgend jemand mich in diesem Punkt unterstützen könnte..

Liebste Grüße
TaTa

denise123
17.12.2015, 23:12
LiebE Melli

Erst einmal möchte ich dich fest drücken und dir viel Kraft senden. Du bist nicht allein. Auch meine Mutter ist im Endstadium mit Lebermetastasen und nun auch Lungenmetastasen und liegt nun im Krankenhaus und wird in ein Hospiz verlegt, falls das noch möglich ist. Momentan hat sie Bluttransfusionen und Antibiotika bekommen und wir wissen, dass es sich nur noch um Tage oder Wochen handelt.
Versuche so viel Zeit mit deiner Mutter zu verbringen woe nur möglich und genieße es auch.
So mache ich es zumindest.

Viel viel Kraft dir und bleib Stark

Lg